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To the moon geht mit Bitcoin besser!

Die NASA hat herausgefunden, dass ein Flug zum Mond 90 Prozent günstiger ist, als gedacht, und plant, auf dem Mond Bergwerke zu errichten und von dort aus das weitere Sonnensystem zu kolonialisieren. Ohne eine Kryptowährung wie den Bitcoin wird das aber recht langweilig werden.

Eine Studie der NASA kam zum Ergebnis, dass ein neuer bemannter Mondflug nicht 100 Milliarden Dollar kosten würde, wie angenommen, sondern lediglich 10 Milliarden. Kern des Planes ist es, mit privaten Unternehmen wie SpaceX  oder Boing zu kooperieren sowie mit Institutionen wie der Europäischen Weltraumorganisation, deren neuer Direktor Johann-Dietrich Woerner vor kurzem gemeint hat, er möchte ein Dorf auf dem Mond bauen.

Indem man auf dem Mond dann gefrorenes Wasser abbaut, könnte man daraus Wasserstoff für den Antrieb der Raumschiffe und Sauerstoff für die Beatmung der Menschen gewinnen. Eine so geartete Mondindustrie könnte ein Zwischencamp für einen bemannten Flug zum Mars werden und die Kosten für diesen erheblich senken. Die NASA spricht von vier Astronauten, die diese Industriebasis betreiben könnten. Langfristig könnte man auf dem Mond auch Helium-3 ab- und Touristenunterkünfte aufbauen.

Super Moon von davejdoe via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Super Moon von davejdoe via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Eine Frage, die der Bericht nicht beantwortet, ist: wie hält man es mit dem Geld? Wenn Bergarbeiter, Touristen, Astronauten und Zimmermädchen langfristig auf dem Mond bleiben, wird man nicht umhin können, die typische Goldgräberstadt-Infrastruktur aus Sheriff, Salon, Bordell, Kirche und Tante-Emma-Laden aufzubauen. Und das wird ohne Geld nicht funktionieren.

Damit es auf dem Mond nicht schnell trist und fad wird, braucht es also ein Zahlungssystem, das auf dem Mond funktioniert oder, besser noch, Erde und Mond verbindet. Da dies weder Kreditkarten noch Banküberweisungen leisten können, müsste man also entweder Dollar-Bündel nach oben schaffen oder eine eigene Mond-Währung gründen. Beides ist eine suboptimale Lösung, die eine schlechte Basis für eine erfolgreiche Kolonialisierung des Sonnensystems bildet.

Die vermutlich einzige realistische Lösung wäre, Sie ahnen es schon – der Bitcoin. Denn eine Bitcoin-Transaktion ist nicht mehr als eine Ansammlung von Zeichen und sieht beispielsweise so aus:

Input:
Previous tx: f5d8ee39a430901c91a5917b9f2dc19d6d1a0e9cea205b009ca73dd04470b9a6
Index: 0
scriptSig: 304502206e21798a42fae0e854281abd38bacd1aeed3ee3738d9e1446618c4571d10
90db022100e2ac980643b0b82c0e88ffdfec6b64e3e6ba35e7ba5fdd7d5d6cc8d25c6b241501
Output:
Value: 5000000000
scriptPubKey: OP_DUP OP_HASH160 404371705fa9bd789a2fcd52d2c580b65d35549d
OP_EQUALVERIFY OP_CHECKSIG

Wer sich für die Details interessiert, möge bitte in der Bitcoin-Wiki nachschauen. Hier geht es darum, dass eine solche Zeichenkette AN SICH bereits eine gültige Transaktion darstellt. Man kann sie mit jedem möglichen Kommunikationsmedium übertragen. Seien es die BitSat, jene Satelliten mit einem Bitcoin-Node inklusive voller Blockchain, von denen Kernentwickler Jeff Garzik mit der Firma Deep Space Industries bis 2030 herum 100 Exemplare in den Orbit schießen will; oder sei es ein System, welches die Blockchain und Bitcoin-Transaktionen in Radiowellen übersetzt wie das finnische Projekt Kryptoradio. Man muss lediglich mit Lichtgeschwindigkeit diese Zeichenansammlung übertragen und an einen Bitcoin-Node andocken.

Es ist damit (relativ) unkompliziert möglich, über die Blockchain den Mond an das terrestrische Zahlungssystem anzuschließen. Gastarbeiter in den Mond-Minen können ihre Gehälter an ihre Familien überweisen, die Mondbewohner können sich bezahlen, und eigenständige Bergbaufirmen können die Bezahlung für Rohstoffe von irdischen Geschäftspartner annehmen und damit ihre eigenen Arbeiter oder eine Baufirma auf dem Mond entlohnen. Und so weiter. Der Mond könnte zu einer nicht-isolierten Volkswirtschaft werden.

Da das Licht nur etwa 1,25 Sekunden braucht, um den Mond zu erreichen, wäre die Distanz an sich überhaupt kein Problem. Bitcoin zu minen könnte auf dem Mond möglicherweise etwas umständlich werden, aber das Zeichnen und Verifizieren von Transaktionen sollte reibungslos funktionieren.

Etwas komplizierter wird es dagegen, wenn sich die Menschheit schließlich auf den Mars ausbreitet. Da der Abstand zwischen Erde und Mars zwischen 50 und 400 Millionen Kilometern schwankt, benötigt Licht für diese Strecke zwischen 2,47 und 22,16 Minuten. Clienten auf dem Mars würden also neue Blöcke mit teilweise erheblicher Verspätung erhalten, wodurch sie wohl schlecht darin wären, Transaktionen zu verifizieren. Möglicherweise wären Clienten auf dem Mars sogar anfällig für hinterlistige Double Spends der Mondbewohner. Die Überweisung Erde-Mars und Mars-Erde wäre jedoch an sich kein Problem und weiterhin deutlich schneller als eine Banküberweisung Stuttgart-Berlin.

Wesentlich problematischer wird die Ausbreitung des Bitcoins ins gesamte Sonnensystem. Während eine Transaktion zum Saturn noch erträgliche 83 Minuten brauchen würde, um im terrestrischen Netzwerk propagiert zu werden, braucht eine Transaktion zum Pluto mehr als fünf Stunden. Diese Zeitabstände würden Transaktionen zu bzw. von beiden Planeten nicht prinzipiell unmöglich machen, aber vermutlich deutlich unsicherer. Vermutlich wird sich aber dafür auch eine Lösung finden lassen, wenn es mal soweit ist.

 

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6 Kommentare zu To the moon geht mit Bitcoin besser!

  1. Da Gravitationswellen sich bekanntlich deutlich schneller als Licht ausbreiten, wäre ein Graviton-Sender eine Möglichkeit.

    Oder wir entdecken den Subraum wo die Kommunikation 10000x schneller als Licht ist.

    Oder eine Sidechain für den BTCwo nur alle 6h ein neuer lock gefunden wird.

    Soviele Möglichkeiten 🙂

    PS: nicht ganz ernst nehmen 😉

  2. klingt schon mal gut. Ich habe vorhin an mehrere Altcoins gedacht, deren Nodes über Satelliten im Sonnensystem verstreut sind und verschiedene Kryptowährungswirtschaften verbinden. Aber ich glaube, eine Sidechain mit 6-h-Bestätigungen wäre wohl die beste Lösung. Oder ein Graviton-Sender.

  3. Wo steht nachgewiesen, das sich Gravitationswellen schneller als Licht ausbreiten?
    Wenn ich mich recht entsinne, sind diese immer noch nicht nachgewiesen worden.

  4. Baums,Volker // 30. Juli 2015 um 17:40 // Antworten

    Ich gratuliere zu dieser space-fantasy,…ist es vom Mond bezw. Mars nicht genauso weit wie
    umgekehrt…was trifft sich da in der Mitte, …eine neue Rechenweise….grüsse V.B.

  5. Sorry, aber die Denkweise ist doch sehr naiv.
    Ehe auf dem Mond etwas abgebaut wird, hatten wir einen 3. Weltkrieg.

    Abgesehen davon, dass es schon absurd und krank ist auch noch andere Planeten, Monde und Asteoriten ausbeuten zu wollen, wird niemand dieses Recht an andere abtreten.

    „Eine Frage, die der Bericht nicht beantwortet, ist: wie hält man es mit dem Geld?“
    Es ist hier nicht die Frage, ob der Bitcoin dort ein Zahlungsmittel darstellen kann, sondern in was für einen Welt wir überhaupt noch leben würden, wenn es jemals so weit kommt.
    Sicherlich werden wir uns dann keine Sorgen DARÜBER machen müssen.

  6. Dafür kann nur der Mooncoin (MOON) in Frage kommen.

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