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Der Bitcoin-Newsrückblick vom 4. August 2013: Regulierung, Inside Bitcoin und steigende Preise

Der Preis entwickelte sich in der vergangenen Woche sehr erfreulich. Zunächst verfestigte sich der Eindruck, er habe bei gut 90 $ einen Boden gefunden. Am Sonntag setzte der Kurs dann zu einer kleinen Ralley an, die ihn am Dienstag auf ein 30-Tages-Hoch bei gut 110 $ katapultierte. Hinter den Kursen ringt die Bitcoin-Wirtschaft derweil mit den Aufsichtsbehörden. Während in den USA die Bitcoin-Unternehmer die Initiative ergreifen, sorgt eine gescheiterte Registrierung in Thailand für überzogene Schlagzeilen.

// Bitcoiner gründen Organ für Selbstkontrolle

Derzeit bewegt sich der Bitcoin zum Teil noch in rechtlicher Grauzone. Die Finanzaufsichtsbehörden sowohl in Deutschland als auch in den USA haben zwar keine grundsätzlichen Einwände gegen die virtuelle Währung, verlangen aber, dass sich Unternehmen, die mit Bitcoins Handeln, an ähnliche Regeln halten, die für Banken gelten.

Nun ist der Bitcoin allerdings eine historische Neuheit. So, wie es keine Landkarte gibt, die zeigt, wo es hin geht, gibt es keine Blaupause, die beschreibt, wie eine virtuelle Währung zu regulieren ist. Für die Behörden wie auch Unternehmen ist dies eine Herausforderung.

Eine Gruppe führender US-Bitcoin-Startups reagiert auf die Situation nun mit einem Organ zur Selbstregulierung. Die DATA – Digital Assets Transfer Authority, zu Deutsch „Amt für den Transfer digitaler Werte“ – soll dafür sorgen, dass sich die Bitcoin-Industrie ohne Zwang von außen und in Übereinstimmung mit dem Gesetz entwickelt. Konkret wird die Initiative den Kontakt zu den Behörden suchen und Best-Practice-Regeln entwickeln, die einen fairen und gesetzeskonformen Handel gewährleisten. Denn der Bitcoin, so die Gründer von DATA, braucht rechtliche Sicherheit, um sein riesiges Potenzial auszuschöpfen.

// Bitcoin-Konferenz in New York: Bringt Bitcoin in den Browser

Am selben Tag, an dem das Selbstregulierungs-Organ verkündet wurde, traf sich die amerikanische Bitcoin-Elite in einem New Yorker Hotel zur Inside-Bitcoin-Konferenz. Bemerkenswerter als das Zusammentreffen der Insider war wohl, dass auch Experten von außerhalb der Bitcoin-Welt als Redner auftraten. Während James White, Direktor eines für Steuern zuständigen Büros des Rechnungshofs der Vereinigten Staaten, die steuerrechtlichen Komplikationen von Bitcoins erklärte, sprachen Manu Sporny und Alan Safahi – zwei Experten und erfolgreiche Unternehmer im Bereich der digitalen Zahlungssysteme – über die Auswirkungen, die virtuelle Währungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben können. Alan Safahi hat etwa vorgeschlagen, die Welt der Finanzen zu demokratisieren, indem man Bitcoin in den Browser einbaut. Dies könnte rund 2 Milliarden Menschen den Zugang zu jenen Instrumenten verschaffen, die bislang Banken und Börsenhändlern vorbehalten sind.

Markante Zitate aus der Konferenz wurden live über Twitter übertragen. Bitcoin.de wird diese in einem Folgeartikel zusammenfassen.

// In Thailand verboten?

Der Wiener Standard schrieb derweil: „Im Kampf um Anerkennung hat die digitale Währung Bitcoins einen deutlichen Rückschlag erlitten“. Die österreichische Tageszeitung hatte beim niederländischen Telegraaf einen Link zu einer thailändischen Bitcoin-Börse aufgeschnappt, deren Betreiber den Betrieb eingestellt und erklärt hatte, ein 15-köpfiges Gremium der Bank von Thailand habe den Handel mit Bitcoins für verboten erklärt, nachdem die Börse einen Registrierungsantrag eingereicht hatte.

Ob dies wirklich bedeutet, dass Bitcoins in Thailand „verboten“ sind, ist allerdings zweifelhaft. Einerseits fußt die Meldung nur auf einer einzigen, ungeprüften Quelle. Andererseits dürfte im Königreich Thailand nicht automatisch etwas gesetzlich verboten sein, nur weil es die Zentralbank nicht gestattet. Und schließlich bleibt es äußerst fraglich, ob es überhaupt möglich ist, ein Verbot des Bitcoins durchzusetzen.

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2 Kommentare zu Der Bitcoin-Newsrückblick vom 4. August 2013: Regulierung, Inside Bitcoin und steigende Preise

  1. Prostitution und Produktpiraterie ist in Thailand auch Verboten. Wer schon mal da war, weis was ich damit meine.

  2. Es ist doch eine schweinerei wie die als “anonyme” gepredigte Währung dermassen verhunzt wird.

    Immer mehr Einschränkungen, mehr Vorschriften. Von wegen “Autonomes System”

    Welche Garantieen und Sicherheiten bietet mir bitcoin.de nun eigentlich?

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