Erwacht Europa?
Nachdem es in den letzten Wochen meist um die USA oder China ging, freuen wir uns, dass wir in diesem Newsrückblick ausschließlich aus Europa berichten. Die Europäische Zentralbank, Kroatien, die Schweiz, Zypern, Schweden, das Vereinigte Königreich – am Bitcoin führt derzeit kein Weg vorbei. Es gibt Ressentiments, aber auch Pragmatismus und Begeisterung.
Es tut sich etwas in Europa. Unser alter und bunter Kontinent, mit seinen wunderschönen Altstädten und zahlreichen Sprachen, Speisekarten und Regierungen, entdeckt den Bitcoin. Wie nicht anders zu erwarten sind die Meinungen dabei ziemlich gespalten. Was die einen als Chance sehen, empfinden die anderen als Problem.
Kroatien: Bitcoin nicht illegal
Beginnen wir mit Kroatien. Die Zentralbank des sympathischen Landes an der Adria-Küste hat den Bitcoin thematisiert. Es wurde gesagt, Kroatien folge den Richtlinien, die die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem Leitfaden zu virtuellen Währungen entwickelt hat. Weiter wurde gesagt, der Bitcoin sei kein offizielles Zahlungsmittel, könne aber legal verwendet werden. Bitcoin habe zwar Ähnlichkeiten mit elektronischem Geld, sei aber keines.
Europäische Zentralbank: Bitcoin steht unter Beobachtung
Die EZB hat bereits im Oktober 2012 das Papier „Virtual Currency Scheme“ veröffentlicht. Es ist hier] einsehbar. Das Papier definiert und beschreibt kenntnisreich virtuelle Währungen an den Beispielen Bitcoin und Linden Dollar und zieht folgendes Fazit:
Diese Modelle können zwar durchaus positive Aspekte vorweisen, etwa die finanzielle Innovation sowie die Bereitstellung von Bezahlungsmöglichkeiten betreffend, doch es ist klar, dass sie als Risiken beinhalten. Wegen der kleinen Größe der virtuellen Währungssysteme betreffen die Risiken ausschließlich deren Nutzer. Es kann jedoch erwartet werden, dass das Wachstum dieser virtuellen Währungen andauert […] Gesetzt, dass die gegenwärtige Einschätzung der Risiken hochgradig von relativ kleinskaligen virtuellen Währungssystemen abhängt, verlangt die Erwartung, dass diese weiterhin wachsen, eine periodische Beurteilung um die Risiken neu einzuschätzen.
Nach einem starken und für den Bitcoin außerordentlich wachstumslustigen Jahr meldet sich die EZB nun wieder zu Wort. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat der zuständige EZB-Direktor Benoit Coeure vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten gab bekannt, die EZB betrachte den Bitcoin derzeit nicht als Währung, sondern eine Art Rohstoffinvestition. Angesichts des rasanten Tempos der Entwicklung der Bitcoin-Märkte beobachte man dies aber genau. Coeure erklärte, im Meinungsaustausch mit anderen Zentralbanken zu stehen; es sei nicht ausgeschlossen, dass man die Perspektive auf den Bitcoin ändern werde. Eine Anerkennung als Währung bedeute, so das Wall Street Journal, dass der Bitcoin gegen das Währungs- und Geldschöpfungsmonopol der Zentralbanken verstößt und damit verboten werden könnte.
Sparkassen blocken Überweisungen zu internationalen Bitcoin-Börsen
Allerdings wollen wir den Teufel nicht an die Wand malen. Nicht nur, weil die Europäische Zentralbank nur ein Monopol auf die Herausgabe von Euro-Noten, nicht auf Geld an sich hat, und weil ein Bitcoin-Verbot bekanntlich ebenso wenig durchzusetzen ist wie ein Verbot von BitTorrent oder Internetseiten: sondern vor allem, weil ein Verbot des Bitcoins die EU in dieser Beziehung zum restriktivsten Wirtschaftsraum der Erde machen würde – erheblich restriktiver als Kanada oder die USA, und sogar restriktiver als die Volksrepublik China. Das ist schwer vorstellbar bei einem Wirtschaftsraum, der milliardenschwere ICT-Projekte fordert, um sich in diesem Bereich an Weltspitze zu setzen, und zu Recht darauf stolz ist, in Sachen Menschenrechte weltweit Maßstäbe zu setzen.
In Deutschland ist allerdings ein gewisser Druck von den etablierten Banken zu beobachten. Nach der Commerzbank gehen nun angeblich auch die Sparkassen in die Offensive. Sie blockieren, so wird auf reddit beklagt, die Überweisungen ihrer Kunden an zwei internationale Bitcoin-Börsen ohne Vorwarnung. Ein Poster berichtet, dass ihm ein Sparkassen-Mitarbeiter erzählt habe, dieses Vorgehen treffe auf sämtliche Sparkassen zu. Ähnliche Berichte gibt es zu weiteren deutschen, amerikanischen und schwedischen Banken. Dies ist wohl einer der Nachteile, wenn man von einer dritten Partei abhängig ist, um sein eigenes Geld zu überweisen.
Zypern soll zum globalen Bitcoin-Hub werden
Nun aber zurück zu den Euro-Ländern, von denen sich einige durchaus offen für den Bitcoin zeigen. Zum Beispiel Zypern. Auf der malerischen Insel zwischen Europa und Kleinasien wurden im April 2013 ebenfalls die Folgen spürbar, die es haben kann, wenn man sein eigenes Geld einer Bank anvertraut. Der die Staatspleite abwendende Bailout brachte einen Haircut mit sich, der einer Enteignung vermögender Sparer gleichkam. Da dieses Ereignis etwa zeitgleich mit dem Bitcoin-Hoch im April – damals noch sagenhafte 200 Euro plus – auftrat, wurde Zypern zum Symbol für diesen bemerkenswerten Bitcoin-Monat.
Bis vor kurzem war aber in Sachen Bitcoin auf der Insel zwischen Europa und Kleinasien wenig zu hören. Es gibt Neo & Bees, laut eigenen Angaben eine Bitcoin Bank, von der man aber nicht genau weiß, was sie eigentlich macht. Vor kurzem wagte die Universität von Nikosia jedoch einen beeindruckenden Schritt: Sie akzeptierte Bitcoins für Studiengebühren und führte den Masterstudiengang „Virtual Currencies“ ein. In der vergangenen Woche hat der Vizepräsident der Universität, Dr. Christos Vlachos, dem amerikanischen Finanzmoderator Max Keiser ein Interview gegeben. Darin erzählte er auch, dass er dem zyprischen Finanzminister Harris Georgiades ein Dokument übergeben habe, in dem er vorschlägt, Zypern zu einem weltweiten „Hub“ (Zentrum ist eine mögliche, aber miese Übersetzung) für Bitcoin zu machen: die Insel soll eine global führende Rolle in sämtlichen Bitcoin-Geschäften übernehmen. Beispielsweise indem die zyprische Regierung Unternehmen ermutige, sich mit dem Bitcoin zu beschäftigen, oder indem sie den Bitcoin an der zyprischen Börse handelbar mache wie jedes andere Papier. Der Finanzminister studiere den Vorschlag gründlich und habe gesagt, er sehe den Vorschlag sehr positiv. Georgiades hatte bereits zuvor die Akzeptanz des Bitcoins durch die Universität damit kommentiert, Bitcoin sei ein sehr interessantes Phänomen auf globaler Skala. Es sei sehr interessant und ermutigend, dass eine private Universität in Zypern diesen Schritt gegangen sei.
Zugleich hat jedoch die zyprische Zentralbank vor wenigen Tagen ihre Bürger vor dem Bitcoin gewarnt: Die virtuelle Währung sei gefährlich, da sie keinem regulatorischen System unterliege.
Schweiz: Bitcoin als Fremdwährung anerkennen?
Ebenso entzückend sind die Nachrichten aus der Schweiz. Die Regierung der Eidgenossen fand es eben noch nie allzu attraktiv, ihre Bürger in der Möglichkeit zu beschneiden, reich zu werden. Die parlamentarische Gruppe „Digitale Nachhaltigkeit“ hat sich mit dem Bitcoin auseinandergesetzt und Vorschläge, wie die Schweiz mit diesem umgeht, erarbeitet:
Die Nationalrätinnen und Nationalräte von SP, FDP, GLP, Grüne und weiteren Parteien sind zum Schluss gekommen, dass Bitcoin und vergleichbare Online-Währungen neben den Risiken […] auch Chancen für den Finanzplatz Schweiz haben dürfte.
Mit dem Postulat „Rechtssicherheit für Bitcoins schaffen“ fordert die Gruppe den Bundesrat auf, mehrere Fragen zum Bitcoin zu evaluieren. Darunter auch die, was dagegen spreche, den Bitcoin wie andere Fremdwährungen zu behandeln. Dies würde, so das Papier der parlamentarischen Gruppe, den Bitcoin im Kontext geltender Gesetze einordnen und Rechtssicherheit schaffen. Eigentlich eine hervorragende Idee, oder? Um selbst Erfahrungen mit Bitcoins zu sammeln, hat die Gruppe übrigens ein Spendenkonto eröffnet und nimmt unter der Adresse 16qpAVM718XzWEH8LKJZetKutW5R8bNMNn „Zuwendungen für die Förderung von digitaler Nachhaltigkeit in der Schweiz“ entgegen.
Bitcoin-Automaten in Stockholm und in großen Schweizer Städten
Bleiben wir vorerst in der Schweiz. In deren großen Städte wird man im Frühjahr voraussichtlich Bitcoin-Automaten finden. Bitcoin-Suisse plant, in Zürich, Bern und Genf Bitcoin ATMs aufzustellen. Der Geschäftsführer Niklas Nikolajsen erklärt unserem Blog, dass bei erfolgreicher Markteinführung auch ATMs an den Schweizer Flughäfen sowie anderen großen Ballungszentren anvisiert werden. Ab Sommer 2014 strebt das Unternehmen an, auch Automaten außerhalb der Schweiz, etwa in München, aufzustellen.
In Schweden ist es dagegen schon soweit: Europas erster ATM steht in Stockholm – im Hilton Hotel. Aufgestellt hat ihn das schwedische Bitcoin-Unternehmen Safello.
Der Kerngedanke hinter den Bitcoin ATMs ist es, Bitcoins augenblicklich verfügbar zu machen. Automaten, die nicht nur Bargeld gegen Bitcoins, sondern auch Bitcoins gegen Bargeld tauschen können, eignen sich hervorragend, um beispielsweise an Flughäfen die Wechselstuben zu ersetzen. Die umfassende Verfügbarkeit von Bitcoins ist ein wichtiger Schritt, um die kryptografische Währung für den Tourismus oder für internationale Überweisungen nutzbar zu machen.
Im Vereinigten Königreich verfolgt ZipZap dasselbe Ziel, schlägt aber einen anderen Weg ein.
ZipZap bringt Bitcoin-Wechsel in 28.000 Orte in Großbritannien
ZipZap ist ein weltweit operierendes Bargeld-Netzwerk. Präsident Alan Sahari hat bereits auf der Inside Bitcoin Konferenz in New York von den großen Hoffnungen gesprochen, die sein Unternehmen in Bitcoins legt. Nun lässt das Unternehmen den Worten Taten folgen: Dank eines noch nicht genannten, aber angeblich wohlbekannten Partners bringt ZipZap Bitcoins in 28.000 Kioske in Großbritannien, wo man sie gegen Bargeld erwerben kann. Ab Januar wird es soweit sein, darüber hinaus plant das Unternehmen, seinen Service in ganz Europa, dem mittleren Osten, Asien und Afrika anzubieten. Mehr Infos dazu verspricht das Unternehmen anfang 2014. Wir sind gespannt.
Das Wort “Hub” laesst sich wahrscheinlich am besten mit “Drehscheibe” uebersetzen.
Gruss
Trashbarg
Ich würde das Wort „Hub“ mit „Umschlagplatz“ übersetzen.
Bitcoin könnte (muss?) sich zu einer weltweit akzeptierten Währung entwickeln?:
03.12.2013 – Britisches Königshaus (=Die City of London – Anm.) will (angeblich – Anm.) Bitcoin-Münzen mit (“)Gold(“) herstellen – Bitcoin könnte sich zu einer weltweit akzeptierten Währung entwickeln.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/03/britisches-koenigshaus-will-bitcoin-muenzen-herstellen/
Die City of London (“CoL”) ist das Hauptzentrum des globalen Finanzwesens und ein privatwirtschaftliches Unternehmen und souveräner Staat wie auch der Vatikan und der Columbia District in Washington. Die »Krone« ist ein Ausschuss von 12 bis 14 Männern, die den unabhängigen, souveränen Staat regieren, der als London bzw. »die City« bekannt ist. »Die City« gehört nicht zu England. Sie untersteht nicht dem Monarchen (die Königin). Sie unterliegt nicht der Regierung durch die das britische Parlament bestimmt. Der Lord Mayor, der für jeweils ein Jahr in sein Amt gewählt wird, ist der König der City. Die kleine Clique, die die City regiert, diktiert dem englischen Parlament. Sie sagt ihm, was es zu tun hat und wann. 1694 wurde die private Bank of England gegründet. 1815 ergriff das Haus Rothschild die Kontrolle über die englische Wirtschaft, die Bank of England und die City mit Kolonien und Aussenhandelsstationen in den entferntesten Winkeln der Welt – und über seine anderen Filialen, die Kontrolle über die übrigen Nationen Europas.
http://www.weltkrieg.cc/articles/read-alles-marionetten-der-city-of-london_171.html
“Britisches Königshaus will Bitcoin-Münzen herstellen”
WEIL:
29.09.2000 – “Wir wissen Jetzt, wie die moslemischen Fundamentalisten weg sollen. Da bleibt nur noch die USA als Problem einer globalen Weltregierung, und die Lösung haben sie schon…..Stellen Sie sich einmal die Situation vor, in welcher zivile Ungehorsamkeit herrscht. In welcher Natur-Katastrophen stattfinden und gleichzeitig auch ein finanzieller Kolaps! USA wird in zwei Distrikte aufgeteilt werden. Atlanta und Denver haben bereits identische Flughäfen bekommen. Alle Regierungsbüros von Washington sind schon nachgemacht worden, und existieren bereits in diesen beiden Städten! New York City (das Heim der UNO) wird eine Internationale Zone, ein Distrikt. – Vortrag Steward Swerdlow am 29.Sep. 2000 im Kongreßhaus Zürich.
“Atlanta und Denver haben bereits identische Flughäfen bekommen” :
04.06.2013 – Merkwürdige Geschehnisse und Symbole im, um und unter dem Flughafen von Denver
http://www.seite3.ch/Mystery+Special+Woche+Das+Geheimnis+vom+Flughafen+Denver/418606/detail.html
05.12.2013 – BITCOIN A CIA CONSPIRACY – CIA is involved with Bitcoin as a method to funnel wealth away from gold and silver into an electronic currency and as a method to preserve their power during and after the coming collapse of the US dollar.
http://www.silverdoctors.com/
13.12.2013 – Schweden schafft Bargeld ab
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/13/schweden-schafft-bargeld-ab-notenbank-warnt-vor-chaos-im-krisen-fall/
Bitte üben Sie sich in Sachen Verschwörungstheorien in Zurückhaltung. Ich finde, der Bitcoin ist auch schon spannend genug, wenn man keine identischen Flughäfen, islamische Fundamentalisten, CIA-Verschwörungen, Rothschilds und Bargeldabschaffungen ins Spiel bringt. Ich bin ein großer Freund von freier Meinungsäußerung, weshalb ich auch Kommentare freigebe, die an meinen Artikeln oder dem Bitcoin Kritik üben. Aber bitte beachten Sie, dass die Kommentare auf den Seiten von bitcoin.de stehen und somit auch auf uns zurückfallen.
was passiert eigentlich, WENN bitcoins verboten werden? Werden dann alle Besitzer von Bitcoins verhaftet, ist das Guthaben plötzlich wertlos?