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… und es ging wieder abwärts

580 – 550 – 510: Während die meisten von uns noch geschlafen haben, ist der Bitcoin-Preis deutlich gefallen. Weshalb eigentlich? Und wie geht es weiter? Ehrlich gesagt können wir Ihnen darauf auch keine Antwort geben. Wir können nur munter spekulieren und einige mögliche Ursachen zur Diskussion stellen.

Wie schon mehrfach gesagt, braucht man starke Nerven, um mit Bitcoins zu handeln. So hübsch es mitzuerleben ist, wie der Preis manchmal steil nach oben geht, so ärgerlich ist es, anzusehen, wie er zusammenschmilzt. Als ich gestern ins Bett gegangen bin, stand der Kurs noch bei gut 580 Euro; nun steht er bei gut 500. Das ist noch kein Crash, aber doch ein starker Verlust. Wie es aussieht, scheint auf bitcoin.de die Wand bei 500 gehalten zu haben. Während des Schreibens ist der Kurs schon wieder etwas angestiegen bzw. scheint dabei zu sein, sich zu stabilisieren. Oder doch nicht?

Der Bitcoin.de-Chart der vergangenen zwölf Stunden auf www.bitcoinity.org. Im oberen Chart können Sie den bisherigen Boden um etwa zehn Uhr bei 500 Euro sehen. Im unteren Chart sehen Sie die grüne, senkrechte Linie - dies ist die Wand bei 500 Euro

Der Bitcoin.de-Chart der vergangenen zwölf Stunden auf http://www.bitcoinity.org. Im oberen Chart können Sie den bisherigen Boden um etwa zehn Uhr bei 500 Euro sehen. Im unteren Chart sehen Sie die grüne, senkrechte Linie – dies ist die Wand bei 500 Euro

Macht der Preis den Preis?

Kommen wir zur Spekulation über mögliche Ursachen. Eine Theorie wäre, dass der Preis schlichterdings den Preis macht. Es gibt keine äußere Ursache, sondern nur Psychologie. Nachdem wir uns schon seit drei Wochen lang bei 600 Euro aufgehalten haben und das Handelsvolumen ziemlich dünn war, könnten die Bullen aufgegeben haben, sprich: sie hätten aufgehört, auf höhere Preise zu warten und stattdessen mitgenommen, was mitzunehmen ist. Solange es keinen Gegendruck gibt, wachsen sich solche einzelnen Abverkäufe rasch zu einer Lawine aus: jeder will verkaufen, bevor es zu spät ist. Wer in solchen Fällen zu Panik neigt, dem passiert es leicht, dass er treffsicher den Boden erwischt – nicht um zu kaufen, sondern um zu verkaufen – und sich nur zwanzig Minuten später blau ärgert, weil der Preis wieder steigt.

Der natürliche Verkaufsdruck

Eine zweite Ursache könnte die natürliche Inflation des Bitcoins sein. Bei dem vielen Gerede über die deflationäre Währung vergisst man leicht, dass die Miner auch in diesem Jahr die Anzahl der Bitcoins um knapp 10 Prozent erhöhen. Dazu kommen noch Early Adopter, die dann und wann ein wenig auscashen, und schließlich Zahlungsdienstleister wie BitPay oder Coinbase, die für Großkunden wie Overstock, Tiger Direct oder lieferservice.de Bitcoins direkt in die jeweilige Währung tauschen. Auf diese Weise entsteht ein kontinuierlicher Verkaufsdruck, der sich, sofern ihm keine ausreichende Nachfrage gegenübersteht, ebenfalls zu einem Kurssturz aufplüschen kann.

Und die schlechten Neuigkeiten

Nun kommen wir zu den äußeren Ereignissen, den „news“. Davon gab es in den vergangenen 48 Stunden zwei eher negative, die innerhalb der beschriebenen Umstände als Brandbeschleuniger wirken können. Folgende Tatsachen sind festzuhalten:

Apple mag den Bitcoin nicht. Mit der App von Blockchain.info wurde die letzte Bitcoin-Anwendung aus dem Appstore herausgeworfen. Eine Erklärung weshalb, hat Apple nicht abgegeben, auch nicht, nachdem wütende Bitcoin-Fans ihr I-Phone zerstört haben und es eine Woge des Protestes gab. Wem dies nun stärker schadet – Bitcoin oder Apple – und ob Samsung, Google oder Microsoft mehr davon profitieren, sei mal dahingestellt. Den Rausschmiss selbst kann man drehen und wenden wie man will – Apples Produkte bleiben weltweit beliebt, und seit gestern sind sie offiziell inkompatibel zum Bitcoin. Schade.

Russland will den Bitcoin nicht. Dass Russland keinen pro-Bitcoin-Kurs fährt, hat sich schon herausgeperlt. Nun gab es aber eine Nachricht, die zumindest von einigen Seiten als komplettes Verbot interpretiert wurde. Das Büro des Generalstaatsanwaltes gab bekannt, dass die Einführung jeder anderen Währung als dem Rubel in Russland verboten sei. Ob und inwieweit eine solche Regelung Russen davon abhält, Bitcoins zu verwenden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Fakt ist jedoch, dass in einer der größten Volkswirtschaften der Welt, in der der Bitcoin bis jetzt sehr rege gehandelt wird, ein raueres Klima aufzieht.

Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

24 Kommentare zu … und es ging wieder abwärts

  1. solved: Statement Regarding BTC Withdrawal Delays

    https://www.mtgox.com/press_release_20140207.html

  2. Das Problem dürfte bei MtGox zu suchen sein. Seit man mit dem Abrufen von Bitcoins auch noch Probleme hat und die Fiat-Auszahlungen ja schon immer schlecht gehandhabt wurden, kann man sich da nur noch zwischen Pest und Cholera entscheiden. Der Kurs ist bei MtGox gestern schon um 100Dollar gefallen, jetzt hat er mit der nächsten Verkaufswelle den ganzen Markt mitgerissen.

    Was soll’s? Der Kurs steigt schon wieder und das hier ist ein weiterer Sagnagel für MtGox.

    Ver-Apple kann man nur an Bill Gates und sein Jahrhundertirrtum erinnern. Der hatte das Internet als vorübergehende Erscheinung gehalten und war untätig geblieben. Als er es endlich kapiert hatte, ist er seiner Marktmacht erlegen, um den Netscape-Navigater eliminieren zu wollen. Sowas ist in Amerika eine Todsünde und das hat fast zur Zerschlagung von Microsoft geführt.

  3. moneyfoxtrott // 7. Februar 2014 um 12:33 // Antworten

    Könnte der kleine Absturz durch das Ende des chinesischen Neujahrs verursacht worden sein? Die Chinesen (mit Bürojob) haben wieder Zugriff auf das Internet, die Feierlichkeiten waren teuer….for that reason they sold coins

    • Eher nicht, sogar ganz im Gegenteil. Laut Bitcoincharts.com hat der Kurs in China weit weniger nachgegeben als im Rest der Welt. Der Boden wurde eindeutig von BTC-e bereitet, da ist der Kurs zu keiner Zeit unter 700 Dollar gefallen, obwohl bei Bitstamp und MtGox zeitweise nur noch 650 Dollar bezahlt wurden.

  4. Also, ich oute mich mal als MtGox-Kunde… seit 2011, um genau zu sein. Schon im Juli 2011 löste ein hack und im übrigen auch schon damals Clearingprobleme von MtGox den damaligen Crash von in der Spitze um die 40 USD auf 5 USD aus. Insofern läuft das heute mit dem Auszahlungsstopp von MtGox exakt nach dem gleichen Muster ab, nur dass gottseidank nicht mehr 90% des Handels über MtGox läuft, sondern nur noch ca. 18% (lt. Coindesk. Ansonsten wäre der Preis wohl schon weit südlich der 500 USD-Schwelle. Wobei – wenn man sich das Orderbuch bei MtGox anguckt – bei 500 USD zumindest große Buchorders bestehen. So beschränkt sich der Einfluss von MtGox auf marktpsychologische Effekte und wahrscheinlich technical trades, denn die BTC-Chartisten sind unter uns!

    Als MtGox’ler bin ich also Kummer gewohnt, denn FIAT-Auszahlungen dauern schon seit ewigen Zeiten Wochen, tlw. über einem Monat und SEPA maximal 50k einmal in drei Wochen, und, und, und. Schon bitter. Wahrscheinlich werde ich auch über kurz oder lang zu bitstamp gehen, denn bitcoin.de scheint JIT-trading ja nicht zu planen. Schade eigentlich.

    • Was ist denn JIT-trading?

      • Just In Time

      • JIT = Just in time.
        Also live handeln. Coins und Fiat werden den Handelspartner sofort gutgeschrieben.

      • Er wird Just-In-Time-Trading damit meinen. Auf Bitcoin.de bezogen wird er wohl einen direkten Marktplatz meinen, also statt das Geld dem Käufer/Verkäufer direkt zu überweisen, wird es über das Konto des Marktplatzes abgewickelt.

  5. Doch ist geplant, die letzte Info dazu war start März… oder Mai… Egal irgendwas mit „M“

  6. … Immer das Gleiche,1 schlechte Meldung,Panikverkäufe,Kurs fällt und dann geht es kurz oder lang aufwärts,
    Mt-Gox war nie mein Vertrauenspartner.,aber bitcoin behaltet die Nerven,schönes Wochenende

  7. und was ist Just in Time?

  8. Mezember? 😛

    Also bei dem Kurs mach ich mir absolut keine Sorgen. Es wurde viel mehr gehandelt als sonst und der Kurs ist gefallen. Sorgen würd ich mir machen, wenn deutlich weniger gehandelt wird als sonst und der Kurs trotzdem (oder deshalb) fällt.

  9. Man sollte auch nicht außer acht lassen, dass Dax, Dow Jones, nikkei und was auch immer ihr korrektur erstmal hinter sich zu scheinen haben..der bitcoin hat schon immer Investoren des schnellen geldes angezogen und aktuell passiert hier nicht viel..da gegen scheint eine 2stellige gewinnspanne aktuell am aktienmarkt drin zu sein. ich persönlich denke, dass auf grund der starken nachfrage unter professionellen investoren in letzter zeit jetzt hier ein gap entsteht wenn diese alle umschichten und jojenigen wissen auch das man schlecht laufende positionen eher killt als die gut laufenden.. Von daher rechne ich noch mit einer weiteren abwärtswelle bis wieder knapp an die 400, vielleicht auch nochmal kurz darunter.. Erst dort sollten auch wieder mehr Käufer auf Grund des starken auwärtspotentiales einsteigen.
    Gruß marthe (ich hab jedenfalls meine coins alle samt abgezogen, warte auf die 2. Welle beim Dax und dann rein dort. Es sei denn der bitcoin findet sich zwischen zeitlich unter 400 an 😉 ) ..Gruß marthe

    • It is difficult to make conclusions and forecast the future price of BTC. I am also afraid that the price can easily fall below 400 €/BTC, and even more to 200. Begin October 2013, the price was about 100 €/BTC. The enormous growth after that was partly because of Chinese, and partly because of more general acceptation of BTC in shops. Now, the China made it difficult for Chinese to buy BTC’s, leading communists were afraid of BTC. Hence, the many Chinese probably sold and sell bitcoins, and buy bitcoins less than they did at the end of 2013. This is probably the main reason of the falling price of BTC now.
      If we look at what happened in May and April 2013 due to the Cyprus crises we can expect that it will be similar now. The price will not return back to 100 €/BTC (as it was 1st October 2013) but probably to a price somewhere between 200 and 400 (I am sorry for that). And then it will “normally” grow as it grew before 1st October 2013, unless something special (positive or negative for BTC) will happen.

  10. Inflation stelle ich mal in Frage:
    1. blockchain braucht Speicher
    2. der difficulty reduziert die Ausschüttung, die Kompensation wird hingegen vom Wirkungsgrad der Miner bestimmt, dieser ist deutlich geringer, somit bleibt die hineingesteckte Energie deutlich unter der Ausschüttung, was zu einer steten Wertsteigerung beiträgt
    3. die Ressourcen ua seltene erden werden auch nicht mehr
    4. EZB und Fed drucken fleißig weiter, der dadurch entstehehende Währungskrieg durch Entwertung schafft zusätzlichen Bedarf an Wertanlagen.

    Als mögliche Ursache ist MtGox ein Aspekt, jedoch kauften Chinesen mächtig Gold, sicher durch umlagerung von btc-einlagen.
    Last but Not least ist da das silkroad-Vermögen, dass nun durch die Regierung veräußert werden darf.

  11. Derzeit findet eine interessante Entwicklung statt. Bis vor kurzem hatte MtGox noch Mondpreise, jetzt ist die Börse überdeutliches Schlusslicht. Eigentlich sind die Bitcoins bei MtGox gerade gar nix wert. Man kommt weder an die Bitcoins noch an sein Fiat-Geld ran, trotzdem wird fleißig weitergehandelt. MtGox reibt sich die Hände, Gebühren werden ja weiter kassiert.

    Je länger der Auszahlungsstopp dauert, um so angefressener wird die MtGox-Kundschaft und um so mehr werden MtGox – wenn dann mal wieder Bitcoins auf den Weg gebracht werden können – den Rücken kehren. Dazu werden aber Bitcoins gebraucht, also steigt wieder der Preis. Ein neuer Hype wird daraus bestimmt nicht, aber hinterher ist wenigstens alles wieder beim Alten. Nur bei MtGox nicht, der wird sich am Ende dann auf unter 10% Marktanteil halbiert haben. Jedem was er verdient.

  12. also jit fände ich bei bitcoin.de nicht gut ein bewährtes system in ein neues tauschen hm,die russen fliegen seit 40jahren mit den selben raketen ins all,, bei apple gehts um das geschäft + mit hauptsitz in delaware http://www.spiegel.de/wirtschaft/us-bundesstaat-delaware-ist-das-beliebteste-steuerparadies-a-658577.html sie freut günstiges einsteigen hofften auf crash?china will weiter billig exportieren solong yuan bei 8,2stabil kaufen und machen sie da weiter

    der fehler ist sich nach mtgox (japan)zu richten http://bitcoinwisdom.com/markets/mtgox/btceur
    hat mit den leuten :
    http://bitcoinity.org/markets/huobi/CNY
    http://bitcoinity.org/markets/btcchina/CNY
    http://bitcoinity.org/markets/bitcoinde/EUR
    nix zutuhen

    ps: 436 mrd staatsverschuldung in € germany von 2008-2011 (Bund, Länder und Gemeinden) zurzeit 2400? rus 3000mrd € usa16000us griechen 200-340 milliarden

    berichtigt mich bitte wenn falsch liege danke…

  13. Neuigkeiten von MtGox:

    die Probleme von MtGox mit der Übertragung von bitcoins sind angeblich auf eine Sicherheitslücke im bitcoin-Protokoll zurückzuführen. Dabei soll es möglich sein, den Hash, der bei der Initiierung des Transfer erzeugt wird, zu kompromittieren und dadurch eine Art „Zwillingstransfer“ zu erzeugen. Diese Sicherheitslücke soll angeblich sämtliche Übertragungen, also auch aller anderen Börsenplätze, betreffen. MtGox gibt dazu an, zur Behebung der Sicherheitslücke in Kontakt mit dem Entwicklerteam der bitcoin foundation zu stehen. Bis zur Implementierung eines Fixes soll der Transferstopp für bitcoins bestehen bleiben, hingegen (komischerweise!) sei es nach wie vor möglich, bitcoins an MtGox zu übertragen und auch (im Rahmen der sowieso schon eingeschränkten Möglichkeiten) FIAT-Transfers vorzunehmen. Ich werde gleich mal einen FIAT Transfer initiieren, mal schaun, was passiert.

    Meine Schlussfolgerung: entweder bindet uns MtGox einen Grizzlybären auf, oder das bitcoinprotokoll ist in höchster Gefahr. Jedenfalls stürzen die Notierungen gerade ab.

  14. OK – Update 2:

    ich verstehe die technischen Details nicht immer – den Kommentaren in bitcointalk zufolge ist der Bug nicht im bitcoinprotokoll selbst, sondern in dem Übertragungsprotokoll, das von MtGox und dem Vernehmen nach vielen anderen Tauschplätzen genutzt wird, enthalten. Offenkundig wird diese technische Finesse vom Markt missverstanden, denn aktuell verbreitet sich die Nachricht, dass das bitcoinprotokoll selbst angreifbar sei, wie ein Lauffeuer. Dementsprechend crashed es gerade überall.
    Dazu kommt eine öminöse Transaktion in Honkon, wo soeben angeblich fast 1,7 Millionen (!!!!) bitcoins gehandelt wurden – meines Erachtens aber eine Fehleingabe, beabsichtigt oder nicht.

    Ich halte jetzt erst einmal die Füße still und warte ab.

    • [Dazu kommt eine öminöse Transaktion in Honkon, wo soeben angeblich fast 1,7 Millionen (!!!!) bitcoins gehandelt wurden]

      haben Sie die Quelle für diese Nachricht ?

  15. Wow, es ist wohl ein sehr heftiger knall, der uns bevorsteht???

  16. Danke für die News AZE,

    bin gespannt was passiert. Ich warte auch erst einmal ab.

  17. Hab noch ein paar Kauforder laufen, also runter mit dem Kurs 😉

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