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Neo & Bee – die erste Bitcoin-Bank

In der Zyprischen Hauptstadt Nicosia hat Neo & Bee heute den Handel eröffnet. Das Ereignis wurde von so gut wie allen Medien der Mittelmeerinsel begleitet. Die erste Bitcoin Bank der Welt verschmilzt Euro- und Bitcoin-Banking; das ausgefeilte Geschäftskonzept macht die Firma nicht nur zur erfolgversprechendsten Neugründung Zypern, sondern auch zum innovativsten Finanzunternehmen Europas.

Neo & Bee ist seit gut einem halben Jahr im Gespräch und wird als Titel auf der Bitcoin-Aktienbörse Havelock Investments gehandelt. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben die erste Bitcoin Bank der Welt. Nachdem lange unklar war, was sich genau dahinter verbirgt, lüftet sich nun der Nebel – und was sich nun zeigt, sprengt alle Erwartungen. Die Firma integriert den Bitcoin in das traditionelle Bankwesen und Zahlungssystem. Das elegante Konzept, das in einem pdf detailliert nachzulesen ist, könnte eine der größten Europäischen Finanzinnovationen seit langem darstellen.

Euros durch Bitcoins gedeckt, Euro-Wert garantiert

In dem Unternehmen verschmelzen die beiden Firmen Neo und Bee. Neo übernimmt dabei die Rolle der Bank: Kunden können wie bei anderen Banken Euro auf ein Konto einzahlen. Mit diesem kann man sowohl in Euro als auch in Bitcoin Einzahlungen, Auszahlungen und Überweisungen vornehmen. Das in Euro eingezahlte Guthaben wird zu 100 Prozent durch Bitcoins gedeckt. Wenn der Bitcoin-Kurs steigt, wächst das Guthaben zu einem gewissen Prozentsatz mit, wenn er fällt, bleibt dagegen der volle Euro-Betrag erhalten. Kontoinhaber können also von Bitcoin-Wertsteigerungen profitieren ohne ein Risiko zu tragen.

Mit Euro bezahlen, Blockchain benutzen

Die Eröffnung von Neo & Bee am Montag, 24. Februar

Die Eröffnung von Neo & Bee am Montag, 24. Februar

Bee ist ein Zahlungsdienstleister. Die Kunden erhalten eine Karte mit EMV-Chip und PIN-Technologie. Mithilfe eines mitgelieferten Lesegeräts für den Computer können sie im Internet wie mit einer Kreditkarte bezahlen. Bee wickelt die Transaktionen über die Blockchain ab, weshalb diese günstiger, schneller und sicherer als bei konkurrierenden Anbieter sind. Händler, die Bees Karte annehmen, benötigen ein Terminal, von denen die ersten 1000 kostenlos versendet werden. Die Gebühren je Transaktion werden unter 1% liegen; Shops haben die Möglichkeit, die Bitcoins entweder beinah unmittelbar auf die eigene Wallet zu erhalten oder am folgenden Tag in Euro zum Kurs des Verkaufszeitpunktes aufs Konto. Da Zahlungen sofort, irreversibel und günstig sind, rät Bee den Kunden, dies zu nutzen, um einen Dicount anzubieten.

Neo & Bee hat bereits einige Kooperationspartner, die die Bee-Karte akzeptieren: Die Lebensmittelkiosk-Kette SoEasy, die 41 Filialen auf der Insel hat, die Universität von Zypern inklusive der Medizinischen Schule, das Intercollege von Nicosia, die Business-Schule Globaltraining, Lumiere TV, ein zyprischer Pay-TV-Sender, der auch Bundesliga-Spiele ausstrahlt, sowie Telemarketing, eine Online-Handelsplattform mit den verschiedensten Produkten.

Zusammengefasst bietet Neo & Bee also ein Bankkonto, das Euro-Guthaben zu 100 Prozent durch Bitcoins deckt und den Kunden an steigenden Bitcoin-Kursen beteiligt, ohne ihn das Risiko fallender Kurse tragen zu lassen, sowie ein Zahlungssystem, das günstiger und schneller ist als alle konkurrierenden Angebote. Das Unternehmen ist die erfolgversprechendste Neugründung der geplagten zyprischen Volkswirtschaft und verspricht, die Insel zum globalen Bitcoin-Hub zu machen.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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15 Kommentare zu Neo & Bee – die erste Bitcoin-Bank

  1. ääähm…
    ich weiss nicht, wo ich anfangen soll.
    Angenommen, eine grössere Anzahl Kunden zahlt Euros ein, welche zu einem Kurs von 400 in Bitcoins konvertiert warden. Angenommen, der Kurs sinkt auf 200 und rein zufällig wollen diese Kunden ihr Geld abheben. Woher soll das Geld kommen?
    Spekuliert da jemand auf den nächsten „Bail-out“ oder russische Kredite?
    oder sucht man die nächsten Naiven, die sich abzocken lassen?
    Ich finde es auch ein bisschen bedenklich, dass für ein derartiges Konzept hier auch noch kostenlose Werbung gemacht wird…

    • Danke für den Einwand. Ich gehe davon aus, dass Neo & Bee schon ein Stück Reservekapital gesammelt haben werden. Für den ersten Monat rechnen sie auch damit, Verlust zu machen. Insgesamt ist klar, dass das Konzept scheitert, wenn der Bitcoin-Kurs zu dramatisch sinkt. Aber ich finde die Idee dennoch super und sie könnte Zukunft haben. Als Werbung sollte dieser Beitrag nicht betrachtet werden, da das Angebot derzeit nur für Zypern gilt.

    • Marbicoinnn // 5. März 2014 um 17:02 // Antworten

      also Ökonom da bin ich ganz deiner Meinung. Ich kaufe einen bitcoin bei 350, der Kurs steigt auf 550. Mein Kapital geht mit. Ich warte bis der Kurs wieder bei 350 ist, lasse mir meine Euros auszahlen, ordere neue Coins die ich wieder einzahle und die in Euro mit wachsen. Da der Bitcoin sehr volatil ist sollte das auf jedenfall im Monat für 30% Gewinn reichen. Mache ich das dann 2 Jahre lang so, habe ich aus 10.000€, 4.000.000€ gemacht. Ja, toll, wa!? Zyprische Mentalität wahrscheinlich. Die Idee hätte auch aus Griechenland kommen können 😀 ..das hat auch nichts mit Reservekapital zu tun! ..Meine Prognose: Die sammeln jetzt 100.000 bitcoins melden in 3 Monaten Insolvenz an und sagen sie haben nicht mehr genügend Euro um Verbindlichkeiten zu decken. Die Bitcoins verschwinden (vermutlich durch Diebstahl) und nach zyprischen Prinzip haften alle Anleger. Bums.
      Ja ja, die Spielwiese der schwarzen Schaafe….Also fröhliches Schaafe schubsen!

  2. Also, wenn das funktioniert und mehrere diesem Vorbild folgen,
    dann vage ich nicht mal ansatzweise zu spekulieren wo der BTC-Kurs sich dann hin entwickelt.

    mfg

  3. Neo & Bee als Vorreiter ausgerechnet auf Zypern – passt wie die Faust aufs Auge.

  4. Die zypriotischen Bankmanager scheinen ja nicht besonders gut zu verdienen, wenn man sich die letzten Seiten ihrer Kostenaufstellung anschaut. Kommt mir etwas komisch vor oder verstehe ich diese falsch?

  5. Versucht´s doch nicht immer gleich nieder zu schreiben. Warum sind denn so viele in der BitCoin Community und setzen sich mit dem Thema Bitcoin auseinander? Weil Sie in dem Bitcoin ein alternatives Zahlungssystem oder doch nur (wie die Meisten ?)eine spekulative Anlage sehen. Der Bitcoin raucht Sicherheit und Innovation zum Handel, sonst ist er auf Dauer tot und wir alle Bitcoin-Millionäre 😉 Jetzt wagt einer den 1. Schritt ( wenn natürlich auch mit Zypern ) mit Ansätzen zur Anlagensicherung und vertrauensvollerem Umgang mit dem “Zahlungsmittel“ und es passt Euch auch nicht. Neo & Bee hat nichts zu verlieren und ich hoffe man kann irgendwann sagen, die waren die Ersten und es gab vielleicht erfolgreichere Nachahmer dieses Projektes… Ich als Händler würde ein gewisses Risiko wagen ein Zahlungsmittel zu etablieren, welches ich mag! Bei den derzeitigen Kursstürzen per Tag allerdings nicht…
    PS: ursprünglich hätte ich die Meldung in Verbindung mit Jed McCaleb gebracht. Ja mal sehen, was aus der Ecke noch kommt.
    Eines ist sicher es bleibt spannend

  6. Werner Müller // 24. Februar 2014 um 19:11 // Antworten

    „Insgesamt ist klar, dass das Konzept…“ Pardon, soll das ein Witz sein ? Im ersten Monat macht man Verlust und im zweiten dann nicht mehr, weil dann die gute Bitcoin Fee hilft oder wie ? Der Bitcoin bewegt sich momentan in einer Range zwischen 80 und 250 Euro pro Tag, wie soll man da seriös kalkulieren ?

    • Guten Abend Herr Müller! Sie haben insoweit recht, als dass ein Crash bzw. ein langer Bärenmarkt Neo&Bee in der Anfangszeit hart bis vernichtend treffen kann. Ich gehe davon aus, dass die Firma in der Investment-Zeit einiges an Kapital gesammelt hat, dass zudem entweder jetzt oder bald auch professionelle Investoren (Banken etc.) an Bord bekommt und dass Neo&Bee bei Börsen Sonderkonditionen bekommen – ich habe mal gehört, BTC-E (anonyme, aber große Börse) sei in Zypern. Wenn die beteiligt ist, geht Neo&Bee das Geld so bald nicht aus. Darüber hinaus verdient die Firma ja (hoffentlich) durch Gebühren. Mir gefällt einfach nur, dass mal jemand ein Bankkonto mit Bitcoin und Euro sowie eine Absicherung gegen Kursverluste realisiert hat. Das ist eine der bisher größten Geschichten im Bitcoin-Universum überhaupt …

  7. Völlig verrückt, was derzeit am BTC Markt mit den Kursen passiert! Hat überhaupt irgendjemand eine Erklärung dafür? Kann ja nicht sein, das mit steigender Diff der Wert eines Coins so in den Keller geht.
    Wohin soll dass denn führen? Und überhaupt, wollen wir nicht mal alle Miner für eine Woche ruhen lassen, dann würde die Diff sich massiv nach unten Korrigieren. Man müßte mal einen Web-Storm auslösen, an dem sich jeder Miner beteiligt und einfach mal eine Woche lang nicht mint, somit dem Markt verknappt und die Diff nach unten klopft.

    Langsam muss man sich fragen, wer hinter dieser dubiosen „neuen Bank“ steckt, wer so viele Coins auf den Markt stößt und damit jeden Kurs zerstört.

    Wer hätte die Erfahrung um so eine Aktion a lá – Eine Woche ohne Miner- starten kann und die ganze Community damit ansteckt? Sonst gibt es ja auch für viel Unsinn eine Petition, hier wäre es meiner Ansicht nach wirklich angebracht!

    VG
    Korenta

  8. @Korenta

    Dein Vorschlag lässt außer acht, dass es für die größten ASIC Miner nur dann profitabel ist, wenn man die Dinger laufen. Die Komplexität wird doch ohnehin ständig steigen. 2TH Miner braucht auch nur 300€ pro Monat Strom. Da müsste der Kurs schon unter 50€ fallen damit sich das gar nicht mehr lohnt.

  9. Firefox Nutzer // 25. Februar 2014 um 21:09 // Antworten

    @Hr. Bergmann: Irgendwo habe ich gelesen, dass die Eigentümer von BTC-E aus Moskau sind.

    @Korenta: Wenn alle Miner eine Woche lang nicht minen würden, dann würde keine einzige Bitcoin Transaktion in dieser Woche möglich sein, denn die Transaktionen werden mit den „geminten“ Blöcken bestätigt. Als Folge ist noch stärkerer Kursabsturz zu erwarten und wenn alle wieder anfangen, dann ist die Schwierigkeit wieder auf den gleichen Stand gestiegen.

  10. Wie soll das eigentlich funktionieren wenn derzeitig nicht mehr als 21 Mio. Coins im System verfügbar sein dürfen ?

  11. Ich finde die Ide gut. Dadurch dass die Bitcoins durch eine Bank weniger spekulativ verwendet werdet, sondern tatsächlich zum Zahlen, stabilisiert sich der Kurs und ist weniger „turbulent“. Das ist zumindest meine Vermutung,

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