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Bitcoin und Geldwäsche – keine gute Idee

Mann schaut aufgehenden Mond zu. Bild von The Preiser Projekt von flickr.com. Lizenz nach Creative Commons 2.0

Wie anonym sind Bitcoin wirklich? Sind sie lediglich ein harmloses Bargeld fürs Internet – oder der heilige Gral aller Steuerhinterzieher und Geldwäscher? Oder sind sie, ganz im Gegenteil, das perfekte Geld für den Überwachungsstaat? Eine kleine Analyse, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen soll: Der Bitcoin und die Anonymität. Eine Partnerschaft mit vielen „Aber …“

Stellen wir uns mal vor, nur als Gedankenspiel, wir wären ein Großgangster und würden aus einem „gesunden“ Mix krimineller Aktivitäten wie Drogenhandel, Hehlerei und Betrug einige Millionen Euro im Jahr ergaunern. Damit uns die Kriminalämter nicht auf die Schliche kommen, müssen wir die Asche waschen.

Jede Geldwäsche läuft in drei Etappen ab: die Einspeisung, die Verschleierung und die Integration. Wir stopfen erstens das Bargeld in den Wirtschaftskreislauf, indem wir es etwa in Kasinos bringen, auf dubiose Bankkonten einzahlen oder gegen Gold oder Schmuck tauschen. Diese Werte schieben wir dann zweitens so lange hin und her, bis ihre Herkunft nicht mehr nachvollziehbar ist. Dazu nutzen wir Scheingeschäfte mit Scheinfirmen oder nehmen die Hilfe von Offshore-Banken in Anspruch. Das so gewaschene Geld holen wir drittens wieder zurück, indem wir damit etwa Immobilien oder Lebensversicherungen kaufen. Die ganze Aktion ist teuer – die Geldwäschemafia verdient gut – aber erfüllt den Zweck: Der Zaster ist bei uns und kein Polizist dieser Welt kann seine Herkunft nachweisen.

Nun rät uns ein Bekannter – sagen wir: der computerverrückte Neffe eines Partners in „Geschäften“ – es doch mal mit Bitcoins zu versuchen. Schließlich sei die „Hacker-Währung“ aus dem Internet vollkommen anonym und, besser noch: Sie macht Mittelsmänner überflüssig. Wir bräuchten keine fremde, teure Hilfe mehr, um unser Geld zu waschen. Klingt gut, oder?

Was Anonymität beim Bitcoin bedeutet

Vor allem anderen sollten wir uns aber klarmachen, wie und ob der Bitcoin anonym ist. Die Antwort: Er ist nicht anonym, sondern pseudonym. Wenn ich Bitcoins auf ein Konto überweise, wird das Konto Adresse genannt und in der Blockchain, der Datenbank aller Bitcoin-Transaktionen, gespeichert. Diese Datenbank ist auf tausenden Rechnern weltweit gespeichert. In einem Blockexplorer wie blockchain.info sieht eine Adresse so aus (siehe unten):

Blockchain.info ruft alle Informationen, die die Blockchain über dieses Konto hat, ab. Es steht die Adresse darin, ihre Hash, die Anzahl an Transaktionen, die insgesamt empfangenen Bitcoin sowie die Schlussbilanz. Diese Adresse gehört mir, aber jeder kann sie abrufen. Ja, Hinz und Kunz und natürlich auch die Kriminalpolizei können nachverfolgen, wann ich wieviele Bitcoins an welche Adresse gesendet habe, indem sie einfach den Transaktionen folgen. An sich ist der Bitcoin also SEHR transparent, eine Adresse ist ein absolut gläsernes Konto.

An sich ist die totale Transparenz der Blockchain ein Super-Gau für einen das Zwielicht suchenden Geldwäscher. Allerdings fehlen zwei essenzielle Informationen in der Blockchain: Der Name sowie die IP-Adresse. Beides wird nicht gespeichert. Dies macht den Bitcoin für Geldwäscher wieder interessant. Also ein Pseudonym. So könnte man doch, still und heimlich, aber amüsanterweise vor den Augen aller – oder?

 

Geldwäsche global
Wieviel Geld im Jahr gewaschen wird, ist schwer zu schätzen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Betrag in einer ähnlichen Größenordnung rangiert wie der Umsatzes der Kriminalität. Und hierbei geht man von 2-5 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts aus. In Zahlen wären das 2009 rund 2 Billionen Dollar.
Erst seit den 90er Jahren gehen die Regierungen entschlossen gegen Geldwäsche vor. So sind nicht nur Finanzinstitute, sondern auch Anwälte, Notare und Immobiliekmakler verpflichtet, verdächtige Transaktionen ab 15.000 Euro anzuzeigen.
Da allerdings die Kanäle der Geldwäsche vielfältig sind und es auch Länder gibt, die keine Anti-Geldwäsche-Bestimmungen umgesetzt haben, ist die Aufklärungsquote relativ gering. Nur 1 Prozent des kriminell erwirtschafteten Vermögens konnte 2009 konfisziert werden.

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Die Einspeisung

Nicht ganz. Denn um in diesem pseudonymen System Geld hin- und herzuschieben, muss man es erst einmal reinkriegen. Das ist der erste Schritt: die Einspeisung,  Während wir unsere Anonymität wahren, wenn wir das Geld ins Kasino bringen, uns Schmuck davon kaufen oder es auf ein dubioses Bankkonto transferieren, stellt uns der anonyme Kauf von Bitcoins vor große Probleme.

Denn der ganz überwiegende Teil der Bitcoins wird auf Börsen gehandelt. Und der erste Schritt, um auf Börsen Bitcoins zu handeln, ist es, von einem Bankkonto Geld an die Börse zu überweisen. Da ein Bankkonto aber auf den eigenen Namen läuft, löst sich die Anonymität damit schon einmal auf. So gut wie alle Börsen gehen noch weiter und versuchen, sämtlichen KYC (Know-your-Customer) Bestimmungen gerecht zu werden. Ab einem bestimmten Handelsvolumen verlangen alle Börsen, dass man seine Identität verifiziert. Und wir als großkrimineller Geldwäscher haben schon vor, eine ordentliche Fuhre Kohle reinzuwaschen.

Also versuchen wir, Bitcoins anderweitig zu erwerben. Der kleine Computerfreak von Neffe erzählt uns, dass wir es auf localbitcoins versuchen könnten – das in Deutschland allerdings nicht mehr zugelassen ist. Oder wir hören uns in Foren um, ob jemand eine Stange Coins verkauft. Beide Möglichkeiten sind prinzipiell anonym, was bedeutet, dass unser Name IN KEINSTER WEISE im Bitcoin-System auftaucht. Er wird in keiner Datenbank gespeichert, er wird nicht mal ausgesprochen, es gibt keinen einzigen Mitwisser. Perfekt – oder?

Aber …

"Money Laundering" von Images Money von flickr.com. Lizenz nach Creative Commons 2.0

„Money Laundering“ von Images Money von flickr.com. Lizenz nach Creative Commons 2.0

Mal wieder nicht ganz. Localbitcoins zum Beispiel. Das ganze läuft (bzw. für Deutschland: lief) so ab, dass man sich mit jemandem in geographischer Nähe trifft und dann die Bitcoins gegen Bargeld verkauft. Der Aufwand ist zunächst relativ groß. Dazu kommt noch das Risiko: es gibt viele Berichte über Betrügereien und einige über Überfälle. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Martktiefe, weshalb man oft und lange handeln muss. Die Preise sind darüber hinaus auch ungünstiger als bei einer Börse. Man bezahlt also einen deutlichen Aufpreis.

Zudem sind Plattformen wie local bitcoins riskant. Die Polizei ermittelt bereits, da es sich rechtlich um eine Grauzone handelt. Beispielsweise wurden Verkäufer in Florida wegen des Verdachtes auf Beihilfe zur Geldwäsche festgenommen. Auch in Deutschland haben einige User Ärger mit der Aufsicht bekommen, bevor local bitcoins die deutsche Präsenz einstellte.

Alles in allem haben wir also einen Einspeisekanal, der ein sehr begrenztes Volumen hat, aber dafür mit hohem Aufwand, hohem Risiko und hohen Gebühren verbunden ist.

Ähnlich heikel ist der Kauf von Bitcoins über ein Forum. Falls man überhaupt jemanden findet. Gerade wir als hauptberuflicher Ganove wissen genau, wie süß der Duft des Diebstahls ist. Wir bräuchten nicht mal eine Gelegenheit, um zum Dieb gemacht zu werden. Wie sollten wir also jemandem trauen, dem wir Zehn- oder hunderttausende von Euro auf Vorkasse gegen Bitcoins überweisen? Es mag sein, dass das Reputationssystem in den Foren oder die Nutzung eines Treuhänders für Sicherheit bei kleinen Beträgen sorgt. Allerdings müssen wir auf diesem Weg auch hinnehmen, dass unsere Anmeldung in einem Forum digitale Spuren wie eine IP-Adresse hinterlässt.

Aber es gibt doch noch die Möglichkeit, Bitcoin-Automaten zu verwenden, oder? Das sind Geldautomaten für Bitcoins: man gibt Bares rein und bekommt Bitcoins. Perfekt, oder? Nicht ganz. Denn erstens kosten die Automaten meist bis zu 5 Prozent Gebühren, zweitens verlangen sie in der Regel ab bestimmten Mengen Identitätsnachweise, und dritten gibt es in Deutschland maximal zwei dieser Automaten in einem privaten bzw. halbprivaten Umfeld.

Schließlich könnte man die zu waschenden Bitcoins doch auch minen. Frisch hergestellte Bitcoins haben absolut keine Verbindung zur eigenen Person. Das Problem ist jedoch, dass Mining heutzutage spezielle Geräte erfordert und ohne kostenlosen Strom in Deutschland nicht im geringsten profitabel ist.

Da keine der hier vorgestellten Varianten, anonym Bitcoins zu beziehen, wirklich überzeugt, bleibt uns nur noch, in den sauren Apfel zu beissen, ein Konto bei einer Börse zu eröffnen und zu versuchen, die Bitcoins danach zu verschleiern. Der Neffe unseres Partners meint: kein Problem, benutz‘ nen Mixer.

Die Verschleierung

Damit wären beim zweiten Schritt der klassischen Geldwäsche: der Verschleierung durch ausgebuffte Tarnmanöver in der Blockchain. Wie gesagt, die Spur des Geldes lässt sich in der Blockchain von jedem endlos lange verfolgen. Adresse A überweist 1,0 BTC an Adresse B, B überweist 0,5 BTC an C, C 0,5 an D, D 0,6 an E usw. Kann man alles mit ein paar Klicks nachvollziehen. Im Prinzip reicht das bis zur Börse, wo eine Adresse mit einem Namen zusammentrifft. Sollte etwa die Börse, die ja Geldwäschebestimmungen gerecht werden muss, eine verdächtige Transaktion melden, bricht die Anonymität zusammen. Aber mit ein wenig Phantasie kann man die Wege der Bitcoins verschleiern.

Nicht damit getan ist es allerdings, die Bitcoins durch eine Kette von zehn oder hundert Adressen zu schicken. Das kann jeder halbwüchsige Strafverfolger mit links nachvollziehen. Stattdessen benötigen wir externe Hilfe, also ähnliche Dienste, wie wir sie im realen Leben seit Jahren benutzen: Online-Wallets (anonyme Bankkonten), Casinos (Casinos), Altcoin-Börsen (Wechselstuben) oder Mixer (Scheingeschäfte).

Eines nach dem anderen: Es gibt Online-Wallets, auf die wir Bitcoins überweisen können. Viele Online-Wallets kumulieren die Bitcoin-Bestände auf einigen Adresse, so dass, wenn wir die Bitcoins von dieser Adresse wieder auszahlen, es keinen direkten Link zwischen der Ein- und Auszahlung gibt. Man kann sich das etwa so vorstellen:

Die Spur in der Blockchain endet bei der Adresse mit den vielen Einzahlungen. Ein ähnlicher Vorgang passiert, wenn man die Bitcoins auf eine Altcoin-Börse überweist und abhebt.

Ein Mixer nimmt dagegen eine ganze Reihe von Transaktionen und mischt sie. So wird verschleiert, wer welche Transaktion ausgeführt hat, und das Verfolgen der Transaktionsketten stößt an ein chaotisches Ende.

Aber …

Es mag angehen, dass dieser Vorgang bei kleinen Beträgen funktioniert (allerdings nicht so gut wie Bargeld). Bei einem richtig großen Batzen Knaster – und davon reden wir – taucht auch ein ZIEMLICH großer Batzen Probleme auf.

Zum einen: Der Betreiber des Online-Wallets, der Altcoin-Börse oder des Mixers ist meist unbekannt und anonym, und vor dem Hintergrund, dass wir es auch bleiben wollen, ist das wünschenswert. Nur sind wir wieder bei dem Phänomen der kriminellen Energien und der Gelegenheiten. Wenn wir mit unserem vielen Geld eine Online-Wallet oder eine Altcoin-Börse fluten, sagen wir, mit 1000 Bitcoin, dann wird die Versuchung für den Betreiber enorm sein. So viel geht aller Wahrscheinlichkeit nicht während eines Monats (oder eines Jahres) bei ihm ein.

Das zum einen. Zum anderen ist die Idee, richtig große Summen in genannten Internetseiten zu verschleiern, etwa so, als würde man versuchen, einen Elefanten in einem Rattenstamm verstecken. Schauen wir uns das Schema noch mal an:

Na, merken Sie was? So richtig unauffällig ist das nicht. Dasselbe Ergebnis werden wir beim Mixer haben; dieser kann die Suche zwar erschweren, aber nicht verhindert, dass ein Muster erkennbar bleibt. Selbst mit dem DarkWallet – von Entwickler Amir Taakir provokativ als „Money Laundering Software“ angekündigt – oder mit dem DarkCoin wird sich daran nichts ändern: Große Mengen Geld hinterlassen Spuren in der Blockchain.

Goxcoins auf der Wanderung

Wollen Sie eine spektakuläre Geldwäsche via Blockchain sehen? Kurz nachdem Mt. Gox pleite ging, wurde beobachtet, dass sich ein richtig richtig großer Batzen Bitcoin – etwa 180.000 – in Bewegung setzte. Das gab Anlass zu vielen Spekulationen: Brachte Mark Karpeles die Bitcoins, die er angeblich nicht mehr hatte, in Sicherheit? Oder hat der Hacker, der den langsamen Tod der Börse verursacht hatte, just zu diesem Zeit seine Beute gewaschen?

Wie auch immer: die Goxcoins verließen am 7. März eine Adresse, die vor zwei Jahren mit Mt. Gox in Verbindung gebracht wurde, in zwei Paketen: Eines mit 94.559 BTC, eines mit 85.440 BTC. Wenn man den Transaktionen weiter folgt, findet man ein bestimmtes Schema: Der Betrag wird in zwei Hälften gesplittet, beide nicht exakt, aber ungefähr gleich groß, bis man nach 10-12 Schritten bei kleinen Beträgen von 10-30 Bitcoins ankommt.

Die ersten drei Schritte sieht das etwa so aus:

Ok, es erfordert tiefe Kenntnisse der Software, um das durchzuführen, und die Verwaltung so vieler Schlüssel ist immer irgendwie gefährlich – aber könnte das nicht nach einer eleganten Methode aussehen, um Bitcoins zu waschen? Wer wird in dieser Masse an Konten noch durchblicken? Und falls doch – die einzelnen, kleinen Pakete könnte man dann über die oben erwähnten Methoden weiter waschen. Allerdings gilt auch hier: intelligentes Data Mining wird die Muster erkennen.

Aber … die Integration?

Tatsächlich zeigt das Beispiel, dass Bitcoins eine Geschichte haben. Die „Goxcoins“ haben gegenüber der üblichen Geldwäsche den großen Vorteil, den ersten Schritt, die Einspeisung, übersprungen zu haben, da sie vermutlich durch einen Betrug akkumuliert worden sind, der im Internet und in Bitcoin stattfand. Dennoch ist ihre Verschleierung auch mit den ausgeklügelsten Methoden problematisch, da sie in der Blockchain verewigt sind, und egal welchen Weg sie gehen, man wird sie, sofern man nur genügend Geduld hat, als Goxcoins erkennen können. Das allergrößte Problem tritt aber im dritten und letzten Schritt der Geldwäsche auf: Bei der Integration.

Klar könnte es möglich sein, dass ihr Besitzer – ob nun Mark Karpeles oder ein Hacker – einzelne Pakete bei Börsen tauscht. Dies aber ist hochriskant, da die Blockchain nie vergisst und auch die Datenbanken der Börsen ein langes Gedächtnis haben könnten. Was nun bleibt, ist, die Goxcoins über etwa localbitcoins Stück für Stück zu verkaufen. Das bringt die erwähnten Nachteile mit sich und dürfte, bei solchen Summen, sehr sehr lange dauern und trotz allem auffallen.

Eine andere Methode wäre es, mit den Goxcoins einzukaufen. Wie wäre es denn, wenn man damit die Miete bezahlen könnte? Nun wird man aber, sofern man kein digitales Produkt erwirbt, bei der Bestellung seine Anonymität verlieren. Irgendwo müssen die Waren ja hingeliefert werden.

Das Grundproblem, dass man sie nicht aus dem System rauskriegt, besteht also weiterhin. Das Ergebnis der 200.000-Bitcoin-Wäsche wäre, dass man 100.000.000 Euro einem enormen Risiko ausgesetzt hat, durch einen Fehler im Programm in die Unendlichkeit der Kryptographie zu verschwinden, man in einem lange andauernden Vorgang sie auf einzelne Konten verteilt hat und sie anschließend nur langsam wieder in Euro umwandeln kann – ohne dass dabei das Risiko, erwischt zu werden, spürbar gesunken ist. Auch nicht so toll, was?

Aber aber aber …

Sie werden es nicht glauben, aber bis jetzt haben wir ein für Geldwäscher sehr optimistisches Bild gezeichnet. Da die Geldwäsche via Bitcoin in allen drei Etappen – Einspeisung, Verschleierung, Integration – auf erhebliche Probleme und Risiken stößt, ersparen wir uns die ausführliche Korrektur. Nur ganz kurz, erstens: Es gibt wohl die Möglichkeit, die IP-Adresse herauszufinden, indem man eine Transaktion beobachtet. Das ist für Geldwäsche übers Internet ein absolutes NoGo. Und zweitens: Man verschleiert über den Bitcoin mit dem technischen Stand der Gegenwart. Die Blockchain speichert Transaktionen aber für die Ewigkeit, weshalb die Ermittler, wenn sie es wollen, die Blockchain mit der Technik der Zukunft sezieren können. Das ist ein Kampf gegen die Zeit, die ein Geldwäscher nur verlieren kann. Wo war noch mal der Vorteil gegenüber Bargeld oder den alten, bewährten Methoden?

Es gibt keinen …

Ja, es gibt wirklich keinen Grund, weshalb der Bitcoin für die organisierte Kriminalität interessant sein sollte. Geldwäsche ist, falls überhaupt, nur mit ähnlich kleinen Beträgen möglich wie mit Bargeld, und sie entbehrt selbst dann jener absoluten Anonymität, wie es Bargeld leistet. Für den Einzelnen sind Bitcoins tatsächlich erheblich privater als Banküberweisungen – wenn auch nicht anonym: Man macht lediglich den Datensammler das Leben etwas schwerer. Für Geldwäscher im größeren Stil ist der Bitcoin dagegen überhaupt nicht geeignet. Diese brauchen weiterhin die echte Anonymität, die nur ein analoger Raum bieten kann.

Weitere Infos:
Trotz allem warnt Europol davor, dass sich Bitcoin zur „Einheitswährung der Cyberkriminalität“ entwickeln, während das Europäische Zentrum für Cyberkriminalität fürchtet, dass Bitcoins die „Offshore-Konten der Zukunft“ werden könnten.
Ein Wissenschaftler hingegen ist sicher, dass die Ermittler immer „Verfolgungslücken“ nutzen werden können, während es auch Hinweise gibt, dass die mediale, oft auf die Kriminalität fokusierte Berichterstattung deutlich zu weit geht.
Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

18 Kommentare zu Bitcoin und Geldwäsche – keine gute Idee

  1. Sie haben recht. Bitcoins taugen wirklich zu gar nichts, noch nicht mal zur Geldwäsche. Man will ja auch nicht für 10 Millionen grünen Tee in Kreuzberg kaufen.

  2. Klar es ist absolut ausgeschlossen mit BTC geld zu waschen oder Steuern zu „sparen“…..
    Einen BTC-e withdraw auf Prepaid-Kreditkarten kann man ja auch so leicht nachverfolgen.

  3. Und Coinmixer gibt es ja leider auch nicht :O

  4. Tor für IP-Adressen?
    Altcoin Börsen haben durchaus hohes Tagesvolumen, man muss ja nicht täglich 1000btc waschen
    Muss man an allen ATMs seinen Namen angeben?

  5. Sehr guter Artikel! Endlich mal Klartext zur Pseudo-anonymität des Bitcoins.

  6. Leider nicht ganz korrekt, denn es gibt durchaus die Möglichkeit Transaktionen innerhalb der Kette wirksam zu verschleiern. Ebenfalls kann man dem IP-Monitoring entgehen, indem man den Vorgang willkürlich und mit etwas Zeit vollzieht.
    Dadurch kann man die Nachverfolgbarkeit derartig erschweren, dass es für die Strafverfolung eben kein Kinderspiel mehr ist. Wäre es wirklich so einfach ein paar Datenströme und IP-Adressen zu verfolgen, so hätte man illegale Downloads längst bekämpfen können. Doch obwohl gegen die Raubkopiererei jährlich zweistellige Milliardenbeträge ausgegeben werden, liegt die Aufklärungsrate wohl im Promille-Bereich. Ja wenn man bedenkt, dass mehr als 3/4 aller Daten, welche durchs Web wandern, illegal sind, so zeigt dies, dass der hohe Komplexitätsfaktor des Internets eine flächendeckende Aufklärung nahezu unmöglich bzw. schlichtweg zu teuer macht.
    Des Weiteren wird Bargeld stets als völlig anonym dargestellt, welches scheinbar keine Spuren hinterlässt. Dies ist jedoch auch nicht der Fall, denn jede Banknote ist registriert und mit einer eindeutigen Nummer versehen, welche mit jeder Bankeinzahlung eingelesen wird.

    Wenn Person A viel Bargeld vom Konto abhebt, ist dies im Regelfall schon mal auffällig.
    Wenn Person A nun über Person B in Dollar wäscht, so wird Person B das Geld irgendwo wieder eintauschen müssen, z.B. indem Person C Dollar in Euro tauscht und auf sein Konto einzahlt.

    Somit kann festgestellt werden, wo das Geld von Person A wieder eingezahlt wurde. Da Person C regelmäßig Geld wäscht, so können auch andere Personen in Verbindung gebracht werden und ein scheinbar anonymes Netz aus Bargeld kann dadurch systematisch entlarvt werden.
    Aber auch hier macht es die Komplexität und der Aufwand, so dass eben nur ein kleiner Teil dessen aufgedeckt werden kann und wird.

    Das Thema Anonymität sollte man meiner Meinung nach nicht überbewerten, denn wenn man mit Bargeld einkaufen geht, so ist dies auch alles Andere als anonym, schon immer gewesen.

  7. Ihr habt alle von sowas keine Ahnung.
    Wenn man sagen wir mal ein Drogen Verkäufer ist im Darknet, was verkauft man dort ? Drogen natürlich!, was kriegt man für die Drogen die man verkauft ? Bitcoins natürlich!. Also hat man die Bitcoins schon anonym. Nun hat der Drogen Verkäufer seine 100.000€ innerhalb in ein Monat verdient, und will es im Geldsystem integrieren, tja dafür gibt es Länder mit sehr schwachen Geldwäschegesetze, gibt genug Offshore Konten die auf Personen angemeldet sind, die schon längst verstorben sind. Und auf so ein sogenanntes Offshore Konten hat der Drogen Verkäufer Zugriff, und bei so einer Bank kann man Überweisungen bzw Geldbeträge empfangen im 5-6 stelligen Bereich und da wird nicht nachgefragt von wo das Geld kommt, einzieger Nachteil man hat keine Bankkarte sondern nur einen Wisch, das man da einen Konto besitzt. Ist aber halb so schlimm, da bei so einer Bank fast nur kriminelle als Kunden hat. Und so eine Bank wird sicherlich nicht auf die Idee kommen solche Kunden zu verägern. Übrigens existiert die Bank schon seit über 40 Jahre.

    Indem Sinne, Salut.

  8. nix verstehen ich dummer

  9. Wenn die Ermittler aber die Kette beobachten
    Woher wissen die dann welche Adresse von einer Börse ist um da nachzufragen?
    Es sind ja nur Adressen gespeichert und nicht Namen der jeweiligen Firmen die diese empfangsadressen besitzen
    Ich habe jemanden bitcoin gezahlt 37,4
    Und nicht bekommen was versprochen wurde
    Wie kann ich da rausfinden wo In der Kette die Anonymität zu Ende ist

  10. Die Compliance für Banken rund um den Globus hat massiv angezogen. Das Konto eines Totenfortzuführen, das dürfte ohne extreme Korruption und schon gar nicht auf Dauer möglich sein. Durch den automatischen Informationsaustausch checken die Banken künftig jährlich ob der Kontoinhaber noch lebendig ist und wo sich sein Wohnsitz befindet. Das läuft anders!

  11. Was ist denn mit Verjährung? Größere Straftaten verjähren ja nach 20 Jahren. Was ist, wenn man nun 20 Jahre lang das Bitcoin-Konto liegen lässt? Oder beginnt bei der Auszahlung evtl. eine neue Straftat? Hätte man z.B. Drogen verkauft, wäre ja die Straftat in jedem Fall verjährt. Die Auszahlung des Geldes müsste man dann denke ich nur noch als Einkommen versteuern. Wobei die Reaktion vom Finanzamt bestimmt lustig wird. Drogengeld legal versteuern kommt sicher nicht alle Tage vor 😀

    Allerdings besteht die große Gefahr, dass Bitcoins bis dahin verschwunden sind, nichts mehr wert sind oder zwischenzeitlich staatlich kontrolliert und damit eingefroren wurden.

  12. Naja… In der Theorie stimmt das zwar, allerdings sind die Datenmengen mittlerweile so undurchsichtig astronomisch hoch, dass sich ein genaueres Nachsehen der Behörden wohl eher erst ab größeren Schadenssummen lohnen wird. Und wie oben schon jemand richtig geschrieben hat: Gar so einfach ist das ganze auch wieder nicht nachzuvollziehen. Hinzu kommen Hindernisse wie Offshorekonten, und natürlich die Herkunft selbst… Wenn kümmerts wenn der Einzahler aus dem beispielsweise arabischen Raum kommt?

  13. Danke für den Artikel. So etwas habe ich gesucht, da ich immer wieder Kritiker begegne, die das Argument der Geldwäsche mit BTC in die Hand nehmen.

  14. Richtiger Bullshit der hier geschrieben wird man geht auf deregulierten märkten einkaufen… sowieso braucht man als Krimineller keine Btc sondern die ware…. die BTC lässt man sich auf ein cold wallet schicken ist nämlich offline oder auf ein papaer wallet je nach dem hat man gut gesammelt fliegt man als touri ins ausland wo Steuerhinterziehungen kein problem sind dort öffnet man z.b bisq trifft sich in der bank und tauscht geld gegen btc fertig so einfach ist das aus einen pseudonym wurde also anonym

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