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Kräftiger Preissturz des Bitcoins vielleicht wegen Ethereum-IPO und Bitfinex Swaps

Die vergangene Woche hat bereits mit einem Preis von rund 440 Euro je Bitcoin nicht so toll angefangen. Am Montag ist der Kurs dann nach unten ausgeschert, der Abwärtstrend hat sich beschleunigt und ist am Donnerstag in einem veritablen Kleincrash gelandet. Nun stehen wir nach einem Tiefpunkt von unter 380 Euro bei knapp 400. Bitcoin, was war los? Im verdacht steht der Abverkauf der eingenommenen Bitcoins aus dem Ethereum-Launch sowie das Platzen der Swaps-Blase bei Bitfinex.

Aber fangen wir von vorne an. Wir immer wenn hier über fallende Preise resümiert wird, dürfen die üblichen Gründe nicht fehlen: Zum einen ist der Bitcoin nicht, wie oft gesagt wird, deflationär. Im Gegenteil: Mit derzeit knapp 10 Prozent Inflation durch die täglich von Minern erzeugten Coins spielt der Bitcoin in einer Liga mit den hochinflationierenden Währungen dieser Welt. Das muss der Markt erst einmal auffangen. Dann kommt noch die um sich greifende Akzeptanz des Bitcoins als Zahlungsmittels hinzu, die an sich wünschenswert ist, aber einen weiteren Verkaufsdruck schafft, solange die Händler keine Bitcoins empfangen, wenn mit diesen bezahlt wird, sondern Dollar oder Euro, da BitPay oder Coinbase die virtuellen Währungen im Auftrag der Händler in echte Währungen tauschen. Auch das muss der Markt erst einmal verkraften. Wenn der Bitcoin-Preis unter diesen Umständen stabil bleibt, ist das schon einmal ein kleiner Erfolg. Wenn aber das Chartbild so aussieht, wie in dieser Woche, müssen noch weitere Umstände hinzugekommen sein.

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Der Abverkauf begann am Montag. Damit folgte er wenige Tage auf den Launch von Ethereum. Das ist eine neue virtuelle Währung oder eine Plattform, entwickelt von einem Team mit oder um Vitalik Buterin, der als eine Art Kryto-Wunderkind gilt, da er im zarten Alter von 19 oder mittlerweile 20 nicht nur als Chief Texter des Bitcoin Magazins der Welt erklärt, wie Kryptowährungen funktionieren, sondern auch Mitentwickler des Kryotokits ist, einer netten, praktischen Wallet für Chrome. Ethereum allerdings scheint, so meine ganz grobe Beobachtung, nicht viel mehr zu sein, als eine meinetwegen clever ausgefeilte Software für eine Anwendung, die wir frühestens in einem Jahrzehnt in Aktion sehen werden: Bitcoin 2.0. Die Blockchain nicht als Währung, sondern als programmierbare Einheit, als ein Netzwerk zur dezentralen Verwahrung von Verträgen, ganz gleich, welcher Art. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Haus von jemanden am anderen Ende der Bundesrepublik. Sie könnte hin fahren, einen Notar beauftragen und einen Kaufvertrag verfassen lassen. Mit Ethereum könnten Sie dagegen einfach eine Überweisung tätigen und dafür einen Eintrag in einer dezentralen, nicht-manipulierbaren Datenbank bekommen, der prinzipiell ebenso beweiskräftig ist wie ein Vertrag. So ähnlich wie wenn ein Broker Aktien erwirbt.

Nun ist aber zum einen unser internationales Rechtssystem noch weit davon entfernt, dezentral verwahrte Verträge im Zweifel auch durchzusetzen. Zum anderen ist Etherum längst nicht der erste Kandidat für eine solche Datenbank: Ripple, Mastercoin, BitShares oder Counterparty bieten angeblich dasselbe. Mir fehlt es an der Kompetenz, Ihnen etwas über die technischen Qualitäten dieser Anwendungen zu erzählen und einzuschätzen, ob Etherrum besonders glänzend heraussticht. Sollte mich jemand darüber belehren können, bin ich dankbar. Stattdessen möchte ich Ihnen erzählen, wie die Jungs von Ethereum ihr Konzept zu ziemlich viel Geld gemacht haben, bevor es überhaupt online ging, und wie sie damit den Bitcoin-Kurs ins Wackeln gebracht haben.

Mal angenommen, man würde Leute einladen, eine Idee wie Ethereum durch Crowdfunding zu unterstützen. Was meinen Sie, was zusammenkommen würde? 1000 Dollar? 10.000 Dollar? Viel mehr wohl nicht. Und was meinen Sie, was zusammenkommt, wenn man das Crowdfunding durch einen Coin unterstützt, von dem sich Leute erhoffen, dass er mal im Wert steigt? Ja, mehr. Viel mehr. Insgesamt 26.000 Bitcoins, was etwa 10 Millionen Euro entspricht.

Der Ether ist die Währung des Ethereums-Netzwerks. Man benötigt Ethers, um Transaktionen abzuschließen, und das Ethers etwas kosten, wird das Netzwerk so vor Spam geschützt. So ähnlich wie bei Ripple. Ethereum, das Netzwerk, wird erst anfang nächstes Jahr online gehen. Ether, der Coin, wird bereits seit anfang August verkauft. Stellen Sie sich vor, Satoshi Nakamoto hätte ein halbes Jahr, bevor er den Genesis-Block gebildet hätte, die Gebühren für Bitcoin-Transaktionen im Wert von 10 Millionen Euro eingesammelt – Wahnsinn? Ja, vermutlich.

Am 8. August hat nun Vitalik Buterin auf dem Ethereum-Blog angekündigt, dass das Team 4150 Bitcoin von der Ethereum-Exodus-Adresse entnehmen wird. Also rund 1,6 Millionen Euro. Das Geld wird dann für Server, Personal und Miete verwendet. Soso. Wie so oft ist es schwer zu sagen, ob der Kurs reagiert hat, weil tatsächlich einige tausend Bitcoins verkauft worden sind, um etwa die Miete zu begleichen, oder weil der Markt präventiv auf die Möglichkeit reagiert hat, dass dies geschehen könnte.

Nun ja. Am Montag begann also der Abstieg. Von rund 445 Euro je Bitcoin auf etwa 430. Am Mittwoch verstärkte sich der Trend, es ging runter auf 415 Euro, und am Donnerstag morgen kam dann der Minicrash, der zeitweise auf unter 380 Euro fiel. Auf der Dollar-Bitcoin-Börse Bitfinex war ein spannendes Phänomen zu beobachten: Ein Kaskadeneffekt, der den Preis kurzzeitig auf die 450-Dollar-Marke knallen ließ (335 Euro). Was genau ist dort passiert?

Das wird jetzt etwas kompliziert. Auf Bitfinex kann man auf Margin Leverage traden. Soso, und das bedeutet? Man kann mit den Einlagen in Bitcoins auf der Börse Geld leihen, um damit Wetten über den künftigen Kursverlauf abzuschließen. Wer „short“ geht, wettet auf fallende, wer „long“ geht, auf steigende Preise. Nochmal: Die Bitcoins sind eine Art Pfand für Wettscheine. Leverage bedeutet dabei, dass man je Bitcoin zum Beispiel Wetten im Wert von zwei Bitcoins abschließen kann. Wenn nun aber die Kurse immer nur runter anstatt rauf gehen, fahren diejenigen, die „long“ gegangen sind, natürlich Verluste ein. Sobald die Verluste drohen, ein Niveau zu erreichen, bei dem ein Ausfall droht und die Börse, die das Margin-Trading ermöglicht, die Order schließen muss. In dem Fall geht ein Margin Call heraus.

Als es dann am Donnerstag-Morgen gehäuft zu Margin Calls kam, setzte ein Kaskadeneffekt ein: Positionen wurden geschlossen, der Preis sank, es gab neue Margin Calls, Positionen wurden erneut geschlossen, der Preis sank, und so weiter. Erst als der Preis auf über 50 Dollar unter anderen Börsen gestürzt war, gab es einen Rebound.

Update: Laut Josh Rossi von Bitfinex gab es doch keinen Kaskadeneffekt. Verantwortlich für den Sturz waren starke Abverkäufe, die nur Margin Calls von etwa 650 Bitcoin geweckt hatten.

 

 

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16 Kommentare zu Kräftiger Preissturz des Bitcoins vielleicht wegen Ethereum-IPO und Bitfinex Swaps

  1. [Bild]

    Kann es sein, daß Du die Bilder vergessen hast?

  2. Ether ist eben NICHT ein weiterer Altcoin! Es ist ein System für dezentrale Anwendungen ( alle als eine Form Verträge formuliert). Cryptowährungen sind da ein Nebeneffekt. Schau dir mal die Videos auf Ethereum.org an, da sind z.b. Zwei halbstündige Talks von iwelchen Btc-Konferenzen,die das ganz gut erklären.
    Ein wichtiger Aspekt ist, dass Ethereum die Entwicklung von Blockchain basierten Apps vereinfachen soll,indem es C++ und Python Unterstützung mitliefert.
    Ich muss hier sagen, dass ich selbst 5€ reingesteckt habe,einfach weil die Idee gut ist. Dass sich mit Eher Geld machen lässt denke ich nicht. Eher kommt es zu einem Preissturz wenn das System live geht.

  3. Der Bitcoin wird erst stabil, wenn die Menschen ihn nicht mehr in Fiat-Währung umtauschen um damit ihre Brötchen zu kaufen. Man muss sich halt in Bitcoin für seine Arbeit bezahlen lassen… Ist nur eine Frage der Zeit bis das perfektioniert wurde. Das Bitcoin kein Investitionsgut ist werden die Spekulanten sehr bald merken.

  4. Also Ethereum ist tatsächlich der erste ernstzunehmende „Altcoin“. Eben weil er nicht nur ein neuer Coin ist, sondern zum ersten mal eine Turing complete Sprache mit der Blockchain auf Basis darstellt. Was dadurch alles möglich wird können wir uns noch gar nicht vorstellen. Statt Bitcoin 2.0 ,würde ich ihn eher als Web 3.0 bezeichnen. Ich denke der Preissturz kam nicht wegen den paar verkauften Bitcoin (viel zu wenig im Vergleich zum täglichen Handelsvolumen), sondern eher weil das Projekt so gut angelaufen ist.

    • Name required // 18. August 2014 um 15:11 // Antworten

      Als Web 3.0 taugt er nicht, denn dafür müßte jeder Node die komplette Blockchain herunterladen, wenn das Ziel der Dezentralisierung auch verwirklicht werden soll. Das ist aber bereits beim Bitcoin eine für viele User nicht hinnehmbare Geduldsprobe, weswegen sie auf andere Wallets wie Multibit etc. ausweichen. Das steht dem Dezentralisierungsgedanken aber diametral gegenüber. Und nun stelle man sich vor, alle Daten, die derzeit verteilt auf unendlich viele verschiedene Server im Netz lagern, befinden sich in der Ethereum-„Blockchain“ und jeder Benutzer muß sich alles herunterladen. Abgesehen davon, dass dazu ein unvorstellbar großer Speicherplatz vorhanden sein müßte, handelt man sich auch ernste rechtliche Probleme ein, da in der Blockchain dann auch kriminelle Daten und „Nutzungen“ vorhanden sind, für die man belangt werden könnte, wenn man diese wissentlich herunterlädt. Genau wie heute schon Provider belangt werden, wenn trotz Kenntnis von Rechtsverstößen auf ihrem Server, sie diese nicht beseitigen. Daher denke ich, dass Etherum definitiv zum Scheitern verurteilt ist.

  5. Das Stichwort Web 3.0 dies wollte ich auch soeben schreiben. Ethereum ist soweit ich es in der Kürze verstanden habe ein Protokoll um Daten jeglicher Art dezentralisieren zu können. Um beim Beispiel Bitcoin zu bleiben, so ist das Protokoll Bitcoin zwar dezentral strukturiert, wiederum wird der Quellcode quasi mehr oder weniger zentral administriert und weiterentwickelt. Theoretisch wäre es denkbar, dass man jene Quellen wo das Bitcoinprojekt gelagert wird, einfach löscht und sperrt. Mittels Ethereum würde man jene Entwicklungen und Applikationen ebenfalls dezentralisieren, so dass eine zentrale Manipulation nicht mehr möglich wäre, d.h. eine Anwendung nur durch eine mehrheitliche Übereinkunft über eine Fork entfernt werden könnte.
    Ebenso wurden hier schon Verträge genannt, welche natürlich in einer Blockchain dezentral sicher gelagert werden könnten. Rechtlich sehe ich hierbei eigentlich weniger Probleme, denn mittlerweile kann ich ja auch schon wichtige Dokumente online per Signatur oder DE-Mail versenden. Das Prinzip ist wenn man so will nicht anders wie eine signierte eMail.

    Wiederum denke auch ich, dass es wohl noch mind. 10 Jahre dauern wird, bis Ethereum wirklich flächendeckend angewandt werden möchte.
    U.a. ist allein schon Bitcoin für 95% aller Nutzer in seiner Komplexität überfordernd, so dass ein System Ethereum meines Erachtens nach nicht vermittelbar sein wird bzw. sich auf ein paar kleinere Anwendungen beschränken wird.
    Selbst nach mittlerweile mehreren Jahren medialer Bitcoin-Beschallung ist das Prinzip vielen Investoren, Anlegern und Interessierten nicht ausreichend verstanden und wenn ich mich in einen Investor mit größerem Kapital hineinversetze, so würde ich wohl nicht in etwas investieren, was ich nicht näherungsweise verstehe.

    Fazit:
    Solange die überwiegende Mehrheit der Menschen den Mehrwert von Dezentralität nicht erkennt, solange wird Ethereum wohl eher eine Nischenanwendung bleiben.
    Bitcoin lässt sich meiner Meinung nach weniger wegen seiner Dezentralität so gut verkaufen, sondern vielmehr als Alternative zum Geld und Zahlungsverkehr.

  6. Ich gebe Tony völlig recht. Doch in einen Punkt denke ich anders. Es ist nicht nötig das viele Menschen Ethereum völlig verstehen. Ebenso wie die meisten Bitcoin-Nutzer nur Bruchteile des Bitcoinsystems verstehen. Und 99% aller Benutzer eines Computers nicht verstehen wie er funktioniert. Aber es wird genug Entwickler geben die Anwendungen schreiben werden die es bis jetzt noch nicht gab. Diese Anwendungen werden dann von einigen innovativen Unternehmen, vielleicht sogar Banken, Notare,…genutzt. Der Endverbraucher muss das nicht verstehen. Ich denke Ethereum ist einfach eine neue Grundlage, das Web 3.0 eben. Es hat etliche Jahre gebraucht bis aus dem Web 2.0 sich Firmen wie Google und Facebook entwickelt haben. Ebenso wird es Jahre dauern bis sich dezentrale “ Googles“ entwickeln werden. Aber sie werden kommen, ohne das der Anwender das Web 3.0 verstehen muss.

  7. Jetzsch hat recht. In den von mir bereits oben erwähnten Videos vergleicht ein Ethereum-Entwickler dieses mit Javascript, von dem zum Zeitpunkt seiner Einführung auch niemand dachte,dass es einmal so komplexen Anwendungen wie Facebook oder Bitcoin-Wallets zu Grunde liegen würde.

    • Name required // 18. August 2014 um 15:14 // Antworten

      Na ja, sooo komplex ist Facebook und die Bitcoin-Wallet nu auch nicht. Da gibt es deutlich komplexere Anwendungen als diese. Und die waren damals schon in Sichtweite.

  8. @CJentzsch
    Im Grunde widerspreche ich dir nicht in dem Punkt, dass Menschen Ethereum verstehen müssen. Wiederum wird der Anwender nachfragen, welche Vorteile ihm eine Anwendung 3.0 im Vergleich zu Anwendung 2.0 bringt. Ein Hauptargument von Ethereum ist die Dezentralität der Applikationen, Codierung, Projektierung, ja im Grunde eine Dezentralisierung von Informationen jeglicher Art.
    Da fragt nun der Anwender, wozu er Dezentralität wirklich braucht bzw. was es im Vergleich für einen Mehrwert bringt. Wenn ich mit Bitcoin anschaue, so interessiert die Dezentralität wohl lediglich alternativ denkende oder technisch interessierte Menschen wie auch mich, doch für den gewöhnlichen Anwender ist es egal ob seine Daten zentral oder dezentral gelagert sind, dem ist es auch egal ob seine Daten theoretisch manipulierbar sind oder nicht, sieht man ja an Facebook & Co. wie leichtfertig Menschen ihre persönlichen Daten an zentrale Anbieter weitergeben.
    Naja und was Notare angeht, da genügt der zentrale Server eines regulierten Anbieters in Verbindung mit Verschlüsselungstechnologien aus. Sieht man u.a. an vielen Unternehmen, welche ihre Daten in vollem Bewusstsein einfach in Clouds auslagern und ihre Informationen außerhalb auf diversen IBM-Servern lagern und oftmals nicht mal ausreichend verschlüsselt sind, da sich größere Datenmengen nicht sehr effektiv hoch verschlüsseln lassen.
    Aber du hast es schon richtig geschrieben, es wird die Zeit kommen in denen sich solche „neuartigen“ Anwendungen durchsetzen werden und es wird Entwickler geben, welche diese Technologie schon bald nutzen werden.

    Was mir bei Ethereum grundsätzlich nicht gefällt ist die Art und Weise des IPO, da ist mir viel zu viel Euphorie und Geld im Spiele. U.a. frage ich mich, wozu man zig Millionen für Server und Miete braucht, wenn die Anwendung doch Dezentralität propagiert.

  9. Name required // 18. August 2014 um 15:17 // Antworten

    Ethereum ist eine Möglichkeit für die Entwickler, schnell an viel Geld zu kommen. So einfach ist das. Wenn man will also Internet-Blase 3.0 …
    Ein Schelm, wer Böses denkt. 🙂

  10. Der Preissturz geht weiter. Allein an Ethereum kanns nicht liegen…

  11. War ja klar Bitcoin 2.0…
    wer da nicht von Anfang an einsteigt und mitinvestiert hat den Zug auch verpasst!
    Wie schon erwähnt liegt das Problem bei der Zahlungsannahme. Es bringt niemanden was Bitcoins zu besitzen wenn man mit Ihnen nicht direkt bezahlen kann! Dass macht ihn auch sehr unstabil.
    Wer neu im Bitcoin Fiebern ist kann sich:
    https://www.bitcoin.de/de/r/9bprum
    die Bitcoinbörse mal anschauen

    viele Grüße aus München
    Dr. Helmut von Reichenhaller

  12. Ist jetzt mal eine reine Spekulation, aber kann es nicht auch sein, dass wir das einfach den Großminen wie cex.io / Bitfury, Cointerra, KnC usw. zu verdanken haben? Die stellen jeden Monat (und inzwischen für das Funkionieren des Bitcoin Protokolles völlig unsinnig) Unmengen von Petahash ins Netz und, ich sage es mal so frei, pervertieren aus reiner Geldgier den Dezentralisierungsgedanken hinter Bitcoin.

    Es werden somit Unmengen von Bitcoins die eigentlich dezentralisiert von einer Großanzahl von Minern erwirtschaftet werden sollten, von einigen Wenigen in Besitz genommen. Von den Großminen rühmt sich inzwischen fast jeder, mindestens zwischen 2 und 10 Prozent, oder gar noch mehr, des Netzwerkes „zu besitzen“. Bei Bitfury liest man sogar, dass 40% aller Bitcoins mit deren Chips erwirtschaftet wird und das, obwohl es schon seit einiger Zeit nicht mehr wirklich viele Bifury Miner im freien Markt zu kaufen gibt.

    Wenn da nur einer „kalte Füße“ bekommt und anfängt zu verkaufen, um die Gewinne in FIAT zu realisieren, dann kann das bei der Volatilität des Bitcoin zu einer Abwärtschraube führen, die kaum noch zu bremsen ist, da der Markt aktuell einfach nicht in der Lage ist, derart massive Abverkäufe ohne nachhaltige Kursverluste auf zu fangen.

    Wenn ich jetzt noch abschließend zum Verschwörungstheoretiker mutieren darf:
    Als Großmine könnte es aber auch meine Politik sein, den Kurs kurzfristig massiv zu drücken, um Otto Normalminer aus dem Markt zu drängen, da ich noch profitabel minen kann, wenn allen anderen schon lange die Luft ausgeht. Niemand bekommt Hardware so günstig, niemand hat niedrigere Strompreise. Wenn dann bei fast allen kleinen Minern das Licht aus Frust ausgeht, packe ich eben noch mal schnell so richtig PH/s ins Netzwerk und kontrolliere faktisch global mit einigen Wenigen das Mining. Anschliessend fange ich an die neuen Bitcoins in Massen zu bunkern und erfreue mich am steigenden Kurs… Jetzt kann ich mit den anderen verbliebenen Siegern praktisch beliebig steuern, wie deflationär oder inflationär Bitcoin gerade ist, denn nicht mehr das Protokoll bestimmt, wie viele Bitcoin zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Markt kommen sondern meine Freunde und ich. Dezentralität des Bitcoin war gestern und wir sind da wahrscheinlich schon näher dran, als wir alle wahr haben wollen.

    cryptcoin.de

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  1. Virtuelle Währung – Alternativen zu Bitcoin

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