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Nicht so schön: der Bitcoin crasht kräftig

"Crash. La realidad hecha astillas." von jlmaral via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Es nimmt kein Ende. Der Bitcoin ist in dieser Wocher erneut gefallen, von 250 auf derzeit 170 Euro. Damit ist eine psychogisch wichtige Marke unterschritten: das Hoch vom April 2013. Autsch. Warum zum Teufel passiert das, und wie geht es weiter? Ist der Bitcoin jetzt tot, wie wenig überraschend kolportiert wird?

Das Jahr hätte für uns Bitcoin-Fans wohl kaum blöder anfangen können: Erst wird Bitstamp, der Fels unter den Börsen, gehackt, dann fällt der Preis unter die 260-Dollar-Marke und noch weiter. Nicht besonders schön. Wir vom Bitcoinblog möchten allen Anlegern, die hier etwas tolles über den Bitcoin gelesen haben und deswegen zum falschen Zeitpunkt zugegriffen haben, unser Bedauern aussprechen. Zu den tollen Seiten des Bitcoins stehen wir weiterhin, und vor den Risiken haben wir immer wieder gewarnt.

Aber zurück zum Crash. Für die, die noch nicht so lange dabei sind, eine kurze Info, weshalb die 260-Dollar-oder-200-Euro-Marke so wichtig war: Diese markierte das Hoch vom April 2013. Nach diesem gab es einen spontanen Crash, woraufhin sich der Bitcoin bei etwa 100 Dollar eingependelt hat – was die Startrampe zum Allzeithoch im November war, das, wie wir jetzt definitiv wissen, eine Übertreibung ohne Gleichen war. Der Kurs ist seitdem im klassischen Dead-Cat-Bouncing-Schema zwei Schritte gefallen, einen Schritt gestiegen, zwei Schritte gefallen, einen Schritt gestiegen und so weiter, immer wieder, Monat für Monat. Dass das Allzeithoch vom November in weite Ferne gerückt ist, war noch irgendwie zu akzeptieren, aber dass der Markt nun auch das ehemalige Allzeithoch von 266 Dollar als eine Überbewertung markiert hat, ist ein Zeichen, dass man nur als eines bezeichnen kann: verheerend.

Selbstverständlich ist das ein gefundenes Fressen für alle, die schon immer und mit Überzeugung gewusst haben, dass der Bitcoin nur eine Tulpenblase, ein Schneeballsystem, eine irre Spekulation und so weiter ist. Man muss nur in die einschlägigen Foren gehen, um die hämischen Kommentare zu lesen, oder die „Der-Bitcoin-ist-tot“-Meldungen auf bitcoinobituaries.com lesen, die nun ebenso aufpoppen, wie vor gut einem Jahr die „Bitcoin-ist-das-neue-Internet“-Meldungen. Tja. Recht haben ist toll, natürlich, aber für viele ist es noch besser, wenn andere einen Schaden davon nehmen, dass sie nicht auf einen gehört haben, als man recht hatte.

Es ist natürlich schwer, da jetzt dagegen zu halten, und es ist verständlich, dass der Markt gerade sehr unsicher ist. Gibt es eine Erholung, ein Einpendeln mit neuer Stabilität, oder wird der Kurs weiter fallen? Dazu kann ich selbstverständlich keine Antwort geben. Ich kann lediglich ein paar Ideen und Spekulationen ausbreiten.

Über die Gründe des Crashes habe ich hier schon so oft geschrieben: Der Mining-Wahnsinn, der die Miner dazu zwingt, immer mehr Bitcoins auf den Markt zu werfen, die Pseudo-Akzeptanz durch Zahlungsdienstleister, die Bitcoins sofort in Fiat wechseln, und die selbsterfüllende Prophezeitung, die jedem Kursverlauf innewohnt. Unser Tradingonkel Adrian hat letzteres recht schön beschrieben, als er die Marktteilnehmer mit Vögel verglich, die auf Stromleitungen stehen und mit der Masse auf und abwackeln.

Die andere Frage ist: wie tief kann es gehen? Die Antwort ist: im Zweifel tiefer. Denn während andere Anlagen wie Aktien irgendwann einmal ausverkauft sind, lastet auf dem Bitcoin auch dann ein Verkaufsdruck, wenn diejenigen, die Bitcoins halten, diese nicht mehr verkaufen wollen. Es kommen ja täglich neue Bitcoins auf den Markt. Durch die Miner, durch die Zahlungsdienstleister. Das heißt, solange die Nachfrage nicht steigt, wird der Kurs fallen. Punkt.

Einige Experten aus der Bitcoin-Branche sind der Meinung, dass die 100-Dollar-Marke der tiefste mögliche Tiefpunkt sein wird. Es ist einfach zu attraktiv, für 1.000 Dollar 10 Bitcoin zu kaufen, als dass man dort widerstehen könnte. Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt, sondern dass 180-200 Dollar tief genug sind, um Investoren als Schnäppchen zu erscheinen. Schließlich funktioniert der Bitcoin weiterhin wie geplant – es werden schnell und sicher rund 80 Millionen Dollar täglich über das Netzwerk überwiesen – während das Fiat-Geldsystem im Lauf des vergangenen Jahres nicht wirklich vertrauenswürdiger geworden ist. Langfristig könnte der Bitcoin also weiterhin mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit – ob nun 5 oder 20 oder 30 Prozent – zu einem Erfolgsmodell werden. Und in diesem Sinne bedeutet der aktuelle Crash nicht mehr als eine Chance, dass die virtuellen Münzen neu und fairer verteilt werden. Aber, ja, wir wollen nichts schönreden. Dass der Preis so tief gefallen ist, ist ärgerlich und für viele Menschen teuer. Aber er bedeutet nicht, wie manchmal kolportiert wird, das Ende des Bitcoins.

 

Über Markus Städler (23 Artikel)
Ist freier Journalist und Autor. Er beschäftigt sich überwiegend mit technologischen und wirtschaftlichen Themen. Seit er Ende 2013 den Bitcoin kennengelernt hat, ist die Kryptowährung sein absolutes Lieblingsthema geworden.

26 Kommentare zu Nicht so schön: der Bitcoin crasht kräftig

  1. Werner Müller // 14. Januar 2015 um 19:44 // Antworten

    Das Problem ist schlicht, dass der Bitcoin keinen Sinn und damit keine Existenzberechtigung hat. Die „Vorteile“ sind lächerlich und an den Haaren herbeigezogen. Was kann ich mit Bitcoins was ich mit einer richtigen Währung nicht kann ? Wenn Sie mir einen wirklichen Vorteil nennen, kaufe ich, versprochen.

    • Hans Müller // 14. Januar 2015 um 20:00 // Antworten

      Schicke einem freund in den USA kostenlos und sofort Geld mit einer Fiatwährung und DU hast MICH überzeugt, dass ich meine Btc verkaufe und auf Fiat setze.

    • Hallo Herr Müller, das habe ich schon vermutet, dass ich Sie heute noch hier sehen. Meinen Sie Ihr versprechen ernst? Ich kann Ihnen nämlich ein paar handfeste Vorteile nennen:
      – der Bitcoin ist in Null-komma-nichts rund um die Welt versendet
      – der Bitcoin gewährt dem Privatmann finanzielle Privatsphäre
      – man kann seine Bitcoins, egal wo man ist, sofern es INternet gibt, „bergen“. Eine Passphrase reicht vollkommen
      – man kann Bitcoins zum Mond senden
      – es wird nur 21 Mio. davon geben
      etc.

    • Weil man für nur 82.50 mBTC (0.0825 BTC) eine geile Gusseisenpfanne bei mir kaufen kann 😉

    • Was der Bitcoin besser kann? Volatilität zum Beispiel. Gerade seine Kursschwankungen machen ihn für Anleger doch erst interessant. Allerdings müssen Anleger hier selbst die richtigen Entscheidungen treffen, manchmal in kurzer Zeit, wann sie kaufen oder verkaufen. Das ist schon von der Mentalität etwas ganz anderes als etwa die Anlage Sparbuch. Zahlungen in Bitcoin bergen zwar das Risiko eines Verlustes, aber eben auch die Chance eines erneuten Anstiegs weit über die Gewinnzone. Anlegen sollte man aber ohnehin nur Geld, das wirklich frei ist und nicht etwa das, was man für das tägliche Leben braucht. Dieser Grundsatz gilt für jede Form von Anlage.

  2. Überweisungen sind weltweit in sekundenschnelle und ohne Kosten möglich.

    Überweisen Sie stattdessen normal über eine Bank dauert das häufig mal bis zu einer Woche und Sie sind um 40€ ärmer pro Transaktion.

  3. Werner Müller // 14. Januar 2015 um 20:52 // Antworten

    Sie merken selbst, es ist nicht ein wirklicher Vorteil vorhanden. Mit meinem Girokonto versende ich Geld rund um die Welt und ich muss nicht erst in Bitcoin wechseln. Finanzielle Privatsphäre interessiert mich nicht, ich mache nur legale Geschäfte von denen jeder, auch der Staat in dem ich lebe, wissen darf. Das es nur 21 Millionen davon geben wird ist kein wirklicher Vorteil.
    Tut mir leid, aber man muss sich den Bitcoin schon sehr schön reden, damit man daran glauben kann. Es fehlt die Killer Applikation, d.h. der Grund warum man den Bitcoin haben muss. Trotzdem vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort und glauben Sie mir ich empfinde keine Triumphgefühle beim Niedergang des Bitcoins, dafür habe ich selbst viel zu viel Geld mit windigen Spekulationen ( neuer Markt ) verloren. Allein mit Hass auf Banken und Staat lässt sich keine Währung rechtfertigen. Gruß an Occupy und Attac ! Für Sie persönlich alles Gute, halten Sie die Ohren steif ! Ich melde mich wieder, wenn der Bitcoin zweistellig ist.

    • Och, dachte ich mir, dass es so weitergeht … für mich selbst ist der Bitcoin ein Riesenvorteil. Beispielsweise wenn ich mir irgendwo in der Welt kostenpflichtig ein Stück Software runderlade. Oder wenn ich jemandem am anderen Ende der Welt, etwa in China, etwas überweise. Oder wenn ich mir einen VPN-Zugang besorge. Solche Dinge gehen einfach nicht mit einem Girokonto. Ich vermute, Sie haben auch noch nie innerhalb von einer Stunde Bitcoins von bitcoin.de auf eine Altcoinbörse im Irgendwo und von dort auf Ihr Smartphone und von dort wieder auf bitcoin.de überwiesen. Man merkt einfach, dass es eine ganz andere Technik ist. Normales Geld geht irgendwie online, von Bank zu Bank zu Bank und dann zum Empfänger, während der Bitcoin einfach von Person zu Person geht. Das lässt sich nicht kleinreden (wohl aber klein bzw. in der Nische halten). Ihnen auch viele Grüße, ich bin gespannt, ob und wann wir wieder etwas voneinander hören.

    • Name required // 15. Januar 2015 um 11:04 // Antworten

      Hallo Herr Müller,

      man merkt, dass Sie wenig Erfahrung in der intenationalen Finanzwelt haben. Versuchen Sie nur einmal, einen mittelgroßen Betrag per Überweisung von Ihrem Girokonto nach England zu schicken.
      Viel Spaß mit den Transaktionskosten, Laufzeiten, den Kursrisiken und insbesondere den Gebühren, den beide beteiligten Banken den jeweiligen Kontoinhabern abnehmen für diese wirklich simple Aktion des Geldversendens. Hier ist BTC ein Riesenvorteil: Fast kostenlos und fast sofort. Wenn das kein Vorteil ist, dann gehören Sie vermutlich nicht zur Zielgruppe.
      Aber es kann ja auch nicht jeder zur Zielgruppe von z.B. Babywindeln gehören. Und trotzdem werden die gehandelt und benutzt – komisch, oder?

  4. Hans Ungemach // 14. Januar 2015 um 21:39 // Antworten

    „Es fehlt die Killer Applikation, d.h. der Grund warum man den Bitcoin haben muss.“

    ——-Unabhängigkeit——-Souveränität——–

  5. Hehe! Das ist cool, Herr Müller. 😉

    Killerapp ist er für Menschen, die keinen Zugang zu einer Bank haben, aber
    an ein Smartphone/Computer mit Internetzugang und entsprechendes Know How haben. Ist für uns hier weit hergeholt. Aber für Menschen in Südamerika und Afrika schon nicht mehr.

    Vor 2 Tagen habe ich für einen Service bezahlen wollen, der bis auf Bitcoins kein anderes Zahlungsmittel akzeptiert hat, dass ich seriös fand. Also habe ich zum ersten Mal mit Bitcoin bezahlt. Es war toll. Einfacher als Paypal, Kreditkartenzahlung oder Überweisung. Habe etwa 10 Minuten gebibbert, ob die Zahlung auch wirklich ankommt. Aber alles OK.
    Könnten echt mal mehr deutsche Geschäfte akzeptieren. Wenn die in der EU es doch nur endlich mal fair regulieren würden…

    Dass der Bitcoin dieses Jahr noch stark sinken wird konnte man schon aus dem Artikel „Was die Bitcoin-Szene 2015 erwartet“ vom 6. Januar 2015 lesen…
    Aber so schnell… wow!
    Ich habe für meine ersten BTCs auch noch 480 Euro bezahlt, aber je mehr ich jetzt kaufe um so mehr schrumpft mein Durchschnitts-Einkaufspreis.

    Wird nicht langweilig um den Bitcoin.

    • Das mit Afrika ist so nicht ganz richtig. Eine grosse Erfolgsstory ist SafariCom in Kenia. Wenn einer eine Ziege früher gekauft hat, mussten man evtl. 100 Kilometer laufen, um das Geld oder so zu überweisen. Heute haben die alle ne App auf einem Handy und man kann das in Sekunden überweisen. Wenn man kein Handy hat, gibt es an jeder Ecke einen Shop der das macht und gegen eine kleine Gebühr auszahlt. Das war gleichzeitig auch ein RIESEN Jobmotor und grosser Erfolg.

      Der Service ist war auch in der letzten CT oder Technology Review sehr gut als Erfolgsstory beschrieben.

  6. Das tut natürlich weh. Aber meiner Meinung nach ist nach dem oben erwähnten Gründen der „Bitcoin 2.0“-Trend hauptverantwortlich. Die Euphorie Ende 2013 war begründet mit das ist DIE Internetwährung und alle „Altcoins“ haben nur minimale Vorteile, deshalb wird Bitcoin DIE Währung im Internet. Dann gab es Hochrechnungen mit der Annahme das nur ein paar % des Onlinehandels über BTC ausreichen und wir haben einen Preis von mehreren tausend Dollar …. . Die Erkenntnis von 2014 ist, das die Blockchain als Technologie zu sehr viel mehr fähig ist (siehe Ethereum). Damit wird der Traum von „eine Blockchain für alles“ sich als falsch herausstellen und wir werden bald sehr viel nützlichere Blockchains als die vom Bitcoin haben. Die nebenbei auch eine Währung mit oben genannten Vorteilen (und noch viel mehr) mitbringen. Der „Network-“ und Pionier-effekt halten den Bitcoin am leben, aber langfristig sehe ich keine große Zukunft mehr für den Bitcoin. Bessere Technologien überholen ihn gerade. Erinnert sich noch jemand an AltaVista (das war die Suchmaschine vor Google). AltaVista verhält sich zu Google wie Bitcoin zu Ethereum.

  7. Name required // 15. Januar 2015 um 11:14 // Antworten

    Ethereum ist eine Totgeburt, da alleine die riesige Blockchain sich niemand auf den Rechner laden wird. Außerdem ist da dann auch allerhand Illegales drin enthalten, und das will man wirklich nicht auf dem eigenen Rechner haben. Und wenn die Blockchain zentralisiert verwaltet würde, wäre genau DER Vorteil, der Cryptocurrencies ausmacht, die Dezentralisierung, wieder weg. Allein wegen der illegalen Inhalte in der Blockchain wird sich der Staat schon etwas ausdenken müssen, um Ethereum und weiter Anwendungen, die die Blockchain dergestalt nutzen, zu kriminalisieren. Genauso wie es mit der Perr-to-Peer-Technik im Musikbereich stattfindet. Klar, es gibt immer noch welche die es nutzen. Aber die breite Masse tut das nicht, genauso wie die breite Masse nicht bei Rot über die Ampel fährt, obwohl die querende Straße frei ist.
    Ethereum ist als Idee ganz lustig, aber was zählt ist die Praktikabilität. Genau aus dem Grunde hat Google ja auch AltaVista verdrängt.

    • “ Außerdem ist da dann auch allerhand Illegales drin enthalten“ . Glauben sie in der bitcoin blockchain befinden sich nur legale Transaktionen? Glauben sie das Internet wird nur für legale Zwecke genutzt? Ich wünschte es wäre so, aber es ist nicht so. Eine Technologie (Internet, Blockchains, Computer im allgemeinen …) ist immer absolut neutral, jeder kann sie für seine Zwecke missbrauchen. Das Internet wird ja auch nicht verboten, nur zentrale Server die illegales tun können verboten werden. Die Blockchain befindet sich auf demselben Level wie das Internet.
      Was die Größe der Blockchain angeht gibt es für Ethereum Lösungen (https://blog.ethereum.org/2014/09/17/scalability-part-1-building-top/ siehe auch Teil 2 und 3), das Bitcoinprotocol lässt sich leider nicht mehr ändern (außer durch einen hard fork). Außerdem nochmal zu Klarstellung, die Ethereum Blockchain beinhaltet nur Transaktionen. Daten wie Filme oder Bilder werden dort mit Sicherheit nicht enthalten sein. Die Transaktionen werden maximal kleine Codeschnippsel enthalten, und im aller seltensten Falle auch mal ein paar mehr bytes. Mehr als das wäre extrem teuer für den Sender.

      • Name required // 15. Januar 2015 um 14:18 //

        Der Unterschied zwischen der illegalen Transaktion in der Blockchain ist, dass man selber nicht daran beteiligt ist, sondern diese nur dokumentiert ist. Bei dem illegalen Content jedoch sieht das anders aus. Da ist derjenige, der ihn auf der Festplatte hat, auch dafür verantwortlich.

  8. So lange man versucht Geld mit Geld zu machen anstatt mit Arbeit, wird man auf Dauer mit keiner Währung glücklich – am wenigsten mit Bitcoin.

    • Sehe ich auch so. Die Blockchain ist eine sehr nützliche Technologie die für viele Dinge nützlich sein wird, den dazugehörigen Token als Währung zu benutzen ist zwar möglich, aber es wird meiner Meinung nach nie dazu kommen das man echte Preisstabilität bekommt. Virtuelle Währungen zu halten wird immer pure Spekulation bleiben. Sie zu nutzen für Geldtransfers und vor allem für smart contracts (Internet der Dinge…) ist hingegen etwas ganz anderes.

      • Name required // 15. Januar 2015 um 14:23 //

        Wer braucht Smart Contracts? Wieso sollte man neben dem schon funktionierenden Internet nochmal alles zusätzlich in eine Blockchain speichern, die schon allein wegen der dadurch unglaublichen Größe niemand auf seinen Rechner laden wird?
        Und was die Volatilität angeht: Je mehr der Bitcoin sich weiter verbreitet, wird diese schrittweise immer weiter zurückgehen. Dollar und Euro sind nur deswegen „relativ“ stabil, weil beide schon lange und in großen Mengen weltweit verteilt und genutzt sind.
        Insofern ist der jetzige Zustand des BTC gar nicht so schlecht. Viele Coins werden umverteilt und dadurch, dass viele Händler den BTC akzeptieren, aber nicht behalten, sondern wieder in den Markt geben, werden die bislang gehorteten Coins weiter verteilt.

    • Es ist auch Arbeit Geld mit Geld zu machen. Aber es ist richtig, Arbeit bei der man schwitzt wird nicht mehr anerkannt, was ich ziemlich als falsch ansehe.

      Zum Thema USD und EUR. Das ist so nicht richtig. Es gibt kleine Wichtelmänchen und Mechanismen, die sich drum kümmern, dass die nicht so schwingen. Das kann man Bundesbank, Zinsen oder einfach Gesetze nennen. Wenn da einer manipuliert oder Insiderwissen nutzt, gibt es Knast und Schadenersatz. OK, heute hat mal die Schweiz gezeigt, was so eine Bundesbank anrichten kann.

      Das gibt es beim Bitcoin alles nicht. Ich bin selber immer am staunen, was man so alles abziehen kann, damit sich der Preis bewegt und wie man damit versucht Geld zu machen. Das treffen Marktkräfte in Reinkultur komplett und ungebremst aufeinander. Ich finde diese mystischen „Es passiert was“ Onlineartikel immer wieder als Entertainment Charakter, die einfach nur nach Marktmanipulation riechen.

      Die Rechnung werden die Enthusiasten und Idealisten zahlen. Irgendeiner muss ja die die Taschen der anderen füllen. Da sag ich artig danke.

  9. Als obengenannter „Tradingonkel“ möchte ich doch folgendes anmerken.

    Also, die Bitcoin Gemeinde muss sich entscheiden, was sie will.

    Entweder als Vehikel, um blitzschnell und kostengünstig Geld/Werte überallhin zu überweisen ODER (nicht und) an der Wertentwicklung zu partizipieren, sprich durch kaufen/verkaufen Geld zu machen. Zusammen geht das nicht und das oben genannte Beispiel der Kosten ist schlichtweg falsch.

    Es ist Schweineteuer und extrem riskoreich damit Geld zu versenden. Warum ? Die Welt funktioniert in Fiat, die Wertschöpfungskette funktioniert in Fiat und der Supermarkt nimmt keine Steine.
    Also will ich meinem Freund John Doe in Amerika Geld senden. Ich kauf Bitcoins bei einer Börse, schick die ihm und er zahlt damit. So entweder muss er umtauschen oder der Laden bei dem er was kaufen will, tauscht das direkt um. Oder er behaelt es, dann ist das noch schlimmer.
    Da die mit Sicherheit nicht den gleichen Preis bekommen, den ich bezahlt habe, gibt es einen erheblichen Preisunterschied (Wertunterschied). Wenn man die letzten Tage sich so ansieht, können das locker 10%-20% des Wertes sein, wenn man gerade Pech hat. Bei 1000 Euro an Joe sind das 100-200 Euro an Wertunterschied und Risiko. Sicher kann das auch in die andere Richtung gehen, aber ich glaube, das bekommt man billiger und sicherer mit PayPal hin und das geht auch sehr schnell. Dann kommt doch noch Ripple irgendwann.
    Und bei einem Online-Händler kann ich sogar ne Kreditkarte schnell durchziehen, dann bin ich beim Kauf sogar abgesichert, wenn was schief geht. Die eigentlichen Bank Transaktionsgebühren bekommt man in einigen Länder von bis zu 30% von der Steuer wieder.

    Ein Problem ist die Dezentralisierung der Bitcoin Börsen und Handelsplätze, es kann nicht angehen, dass Arbitrage Bots hier für einen ausgeglichenen/einheitlichen Preis sorgen. Die müssen langsam mal anfangen, sich zusammen zulinken und einen einheitlichen Marktplatz schaffen, das gibt es heute schon und heisst Forex. Dann haben alle den gleichen Preis, wenn sie kaufen/verkaufen und die Arbitrage Händler und andere Profiteure gehen Enten jagen und stopfen die aus.

    Das groesste Problem ist jedoch das hemmungslose zocken. Je geringer der Preis, desto mehr können Leute zocken. Je mehr sich der Preis bewegt, desto groesser der Profit, je mehr das machen umso mehr schwingt der Preis. Das macht dann den BItcoin komplett unbrauchbar, damit Werte zu versenden. Von irgendwelchen IT und internationalen rechtlichen Problemen, wenn die Bitcoins beim versenden verloren gehen, mal abgesehen.
    Dem kann man nur den Stecker ziehen, wenn man einen festen Kurs vereinbart, und das spekulieren unterbinden.

    Also, entweder als Werkzeug oder hemmungsloses Zocken. ODER !!!

  10. Good post. I absolutely appreciate tnis website. Keep writing!

  11. Geld(werte) schnell irgendwohin zu überweisen ist ja gut und schö – aber für mich ist eine Überweisung kein Selbstzweck, sondern ein bürokratischer Akt im Austausch von Leistungen und Waren … und hier mangelt es derzeit !

    Ich habe mir gerade ein par bits als Kleingeld eingetauscht – und finde eigentlich kaum etwas, was ich damit erwerben könnte. Die Listen von Akzeptanzstellen weisen oft ins Leere, sind falsch (wuala…) oder ein Gag – wo für ein paar Socken (http://www.shop-franz-gruber.de/selbst.html) 4BTC (also derzeit mehr als 600 €) als Preis genannt werden, unseröse Angebote (http://bitcoinblog.de/2014/09/20/angste-burnout-probleme-beim-sorgentelefon-mit-bitcoins-minuten-kaufen/) … – tja aber auch bei der Spendenliste werde ich nicht fündig.

    Das einzigewozu meineBitcoins taugen ist zum Zocken ;-( … und ich suchte nach einem (anonymen) Kleingeld für diverse virtuelle Leistungen .

    Ohne reele Angebote nutzt einem das virtuelle Geld nichts ..

    Gruß

    Privacy

  12. @Adrian Monk, schön überlegt leider totaler unsinn, Bei Forex sprich Devisen gibt es durchaus Arbitage,Der grund das Forex so funktioniert wie es funktioniert ist die hohe Liquidität, ohne diese würden die Währungen noch mehr Schwanken als sie ja so schon machen, diese Liquidität fehlt dem Bitcoin aus ihrer sicht noch ( wieso auch immer ).
    Märkte funktionieren wenn man sie nicht reguliert.
    Ist Arbitage beim Bitcoin ein Problem?
    Ich sehe da kein Problem die Trader welche sie Zocker nennen ohne welche der Bitcoin vermutlich aktuell nur wenige Cent wert wären sorgen so für Liquidität, ein Arbitage Trader muss Geld und Bitcoins auf mehrerne Börsen halten um Arbitage Trading zu betreiben, denken sie sich diese mal weg und schauen dann wieviel Geld noch so im Bitcoin markt steckt.

    Für die nutzung des Bitcoins ist der Kurs total unwichtig, es gibt genug möglichkeiten bitcoins instant zu Kaufen und zu Verkaufen ( ohne „Zocker“ wäre das nicht möglich ).
    Händler können entscheiden ob sie Bitcoins oder Fiat-Geld haben wollen, sie können es sogar nach Wunsch aufteilen, Käufer können Geld auf Börsen halten und immer bei bedarf genau diesen Betrag in Bitcoins wechseln.

    Jeder Kauf setzt auch einen Verkauf vorraus.
    Ohne Trader könnten sie lange Warten bis gerade zufällig wirklich jemand Bitcoins braucht wenn sie welche Verkaufen wollen, oder das jemand welcher Verkauft weil sie gerade welche brauchen.

    Empfehlen kann ich da z.b. Oliver Janich – Das Kapitalismus Komplott als Lektüre oder auch Österreichische Schule für Anleger , da werden solche Irrtümer recht einfach und Logisch aufgedeckt 🙂

    Aus meiner sicht bereinigt der Markt nur die vielen Fehlinvestitionen der Miner welche Hardware gekauft haben für Teuer Geld welches sie wenn überhaupt nur zu einem Bruchteil zurück verdienen werden + Korrektur der letzten Blase nicht mehr und nicht weniger.
    Händler die Bitcoins akzeptieren und diese direkt zu Fiat-Geld Tauschen sind kein problem, alle Bitcoins mussten auch mal gemined oder gekauft werden die zu diesen Händlern wandeln, zudem steigert die Akzeptanz die bekanntheit und somit wiederum die Nachfrage.
    Ich halte $80-100 für 2015 durchaus realistisch, genau wie $250-300, echte bewegung nach oben wird es dann nach dem nächsten Blockreward drop geben, vermutlich auch wieder mit Blase 🙂

    • Na ja, da kann man jetzt aber lange drüber diskutieren. Als Forex Trader habe ich sicher meine eigene Auffassung und sicher hängt es ab, wo, was und wie man im
      Forex handelt. Auch muss man genau definieren, was Arbitrage Trading ist, es gibt da mehrere Konzepte.

      Aber es ist sehr wohl wichtig, welchen Preis der BItcoin hat. Die Hauptstory des BItcoins ein Vehikel für Wertetransfer zu sein. Also auch, um Dinge zu bezahlen.
      Es ist vollkommen korrekt, dass der Umrechnungskurs kein Problem wäre, wenn die gesamte Wertschoepfungskette in Bitcoin wäre. Das ist aber nicht der Fall. Also müssen Geschäftsleute ein Business kalkulieren, dass 10-15% Bandbreite am Tag haben kann. Autsch.

      Auch hier kann man jetzt aber lange drüber diskutieren. Was ich einfach gern mal sehen möchte, wie gross ist der Umsatz, den der BItcoin bei den sogenannten Händler macht und wie viel extra Umsatz er generiert. Ich habe noch keine signifikanten Zahlen gesehen, nur Pressemitteilungen, dass man jetzt auch in Btc macht, nur nicht wieviel. Sicher ist er eine zusätzlich Dienstleistung, die aber kostet. Wenn dann dem gegenueber nicht der Umsatz steht, warum biete ich die Dienstleistung an und nehme das Risiko ?

      Es gibt eine widersinnige Situation im Bitcoin, die ein Freund ganz gut definiert hat. So jetzt kann jeder selber definieren, was richtig oder falsch ist.

      „Damit Bitcoin als Zahlungsmittel taugt, muss es liquide Märkte geben, dafür braucht es Börsen, damit die funktionieren, brauchen sie Gewinn, und damit sie Gewinn machen, muss der Preis tanzen. Und schon taugt der Bitcoin nicht mehr als Zahlungsmittel.“

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