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Der kommende Blockchain-Bürgerkrieg

Gavin Andresen hat eine Lösung für das Scalability-Problem vorgeschlagen. Das Bitcoin-Netzwerk könnte so viel mehr Transaktionen prozessieren. Notwendig ist allerdings eine Hardfork – es würde, zumindest für eine kurze Zeit, zwei Bitcoin-Blockchains geben. Nicht jeder unterstützt Andresens Lösung. Das Scalability-Problem wird so zur Frage, was der Bitcoin sein soll: Visa oder Gold? Die Währung für alle – oder für eine Elite?

Worum es geht

Alle zehn Minuten hängt ein Miner einen neuen Block an die Blockchain an. Derzeit ist ein Block maximal ein Megabyte groß, was die Anzahl der Transaktionen auf 3-7 je Sekunde begrenzt. Da diese Grenze immer weiter in Reichweite kommt, hat Gavin Andresen, Bitcoin-Kernentwickler, vorgeschlagen, das Protokoll so zu ändern, dass ein Block bis zu 20 Megabyte groß sein kann. Laut Andresen würde die Lösung funktionieren. Da dabei jedoch die tiefen Eigenschaften eines Blocks und damit die Bedingung, wann er gültig ist, geändert wird, ist eine Hard Fork nötig, damit Andresens Lösung greift.

Was bedeutet eine Hard Fork?

Eine Hard Fork ist eine harte Spaltung des Bitcoin-Protokolls. Mit ihr ändern sich die fundamentalen Eigenschaften des Bitcoin-Clienten. Im Zuge einer Hard Fork verdoppelt sich die Blockchain – es gibt eine alte und eine neue Variante. Um die neue Blockchain – und damit den neuen Bitcoin – benutzen zu können, muss jeder Client abdaten. Wenn das passiert ist, gilt die Hard Fork als erfolgreich abgeschlossen. Die bisher geschehenen Hard Forks haben ernsthafte Bugs beseitigt, weswegen sich die neue Blockchain sehr schnell durchgesetzt hat bzw. es gar nicht zur Debatte stand, bei der Fork nicht mitzugehen. Die von Gavin Andresen vorgeschlagenen Hard Fork soll allerdings ein funktionierendes System ändern. Da nicht jeder Andresens Vorschlag unterstützt, würde die Hard Fork somit zu einer Art Urabstimmung.

Was spricht für die größeren Blöcke?

Eigentlich liegt es auf der Hand: Je mehr Transaktionen das Bitcoin-Netzwerk verarbeiten kann, desto besser. Mit dem Limit von 3-7 Transaktionen je Sekunde ist es ausgeschlossen, dass der Bitcoin jemals dafür verwendet wird, um im Supermarkt einzukaufen, um Gehälter und Rechnungen in größerem Umfang zu begleichen und um in jeder Art des Mikropayment benutzt zu werden. Ohne eine Vergrößerung der Blockgröße wird es nicht einmal möglich sein, all die Händler, die den Bitcoin bereits jetzt akzeptieren, wirklich zu bedienen. Damit der Bitcoin ein ernsthafter Konkurrent für PayPal, VISA oder SEPA wird, ist eine Änderung des Protokolls unvermeidbar.

Was spricht dagegen?

Es gibt einige Stimmen unter einigen Urgesteinen des Bitcoins, die vehement gegen Andresens Vorschlag sind.

Zum einen ist da Davout aus Frankreich. Er sagt, der Bitcoin sei nicht dafür gemacht, um einen Kaffee bei Starbucks zu bezahlen. Damit das System in Zukunft funktioniert, müssen die Blöcke voll sein, so dass diejenigen, die eine Transaktion unterbringen wollen, eine Gebühr an die Miner, die die Blockchain sichern, bezahlen müssen. Derzeit seien die Transaktionsgebühren noch viel zu niedrig; der einzige Grund, weshalb das Netzwerk funktioniere, sei, dass derzeit noch viele Bitcoins gefunden werden. Es gehe bei Bitcoin nicht darum, Millionen unbedeutender Transaktionen zu prozessieren, sondern um einen sicheren, dezentralen Kanal für wichtige, große Überweisungen. „Bitcoin is the backbone, not reddit’s pocket change.“

Größere Blocks bedeuten nicht nur, dass der Client mehr Speicherplatz braucht, um die Blockchain zu speichern, sondern auch, dass er mehr Bandbreite braucht, um als Node Transaktionen zu propagieren. Damit würden größere Blocks zu einer weiteren Zentralisierung der Nodes führen, meint etwa Peter Todd. Der Kernentwickler meint auch, dass größere Blocks starke Miner belohnen und damit auch das Mining weiter zentralisieren.

Auch Mircea Popescu, rumänischer Betreiber einer etwas seltsamen Bitcoin-Anleihen-Börse (MPex) und laut eigener Angabe einer der reichsten in Bitcoinland, ist gegen größere Blöcke. „Betrachte das einfache Problem einer Blockchain mit unendlicher Blockgröße und null Miner-Reward. Ist die Sicherheit dann null? […] Betrachte den Fall der Halbierung des Ölangebots. Verdoppelt sich der Preis oder explodiert er? Das ist, was es ist. Die einzige Möglichkeit, dass Bitcoin eine Zukunft hat, ist indem die Blockgröße limitiert bleibt. Bitcoin ist nicht hier, um den Armen zu helfen.“ Popescu hat bereits angekündigt, dass er, falls es zur Hard Fork kommt, Gavin Andresens Version des Bitcoin nicht nur ablehnen, sondern auch mit Double Spends angreifen wird.

Was kann geschehen?

Es geht also um die Vision, was der Bitcoin sein soll. Der Gigacoin mit unbegrenztem Fassungsvermögen für alle, oder der Eliltecoin mit knappen Transaktionsressourcen für die großen, wichtigen Transaktionen. Ein Geld, um den Remittance zu revolutionieren und das Mikropayment zu verbreiten, oder ein Geld, damit die Reichen dieser Welt günstig, sicher und privat bezahlen können.

Bei der Hard Fork, die vielleicht kommt, werden sich also zwei Parteien gegenüberstehen. Falls es Gavin Andresens Vorschlag in ein Bitcoin-Update schafft, werden die Vertreter des einen Bitcoins den Clienten updaten, die Vertreter des anderen nicht. Damit werden wir zwei Blockchains haben. Sobald ein Client sich auf eine einlässt, werden seine Bitcoins zu den neuen / alten Bitcoins.

Die große Frage ist dann: welche Blockhain wird sich durchsetzen? Vieles wird davon abhängen, welche Variante die Börsen, Online-Wallets und Zahlungsdienstleister nehmen, vieles aber auch davon, welche die Miner wählen, und vieles, für welche sich die Bitcoin-Reichen entscheiden. Möglich ist es auch, das sich keine durchsetzt und es am Ende zwei Bitcoins gibt.

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32 Kommentare zu Der kommende Blockchain-Bürgerkrieg

  1. Grüner Flamingo // 2. Februar 2015 um 22:21 // Antworten

    [Zitat]Es gehe bei Bitcoin nicht darum, Millionen unbedeutender Transaktionen zu prozessieren, sondern um einen sicheren, dezentralen Kanal für wichtige, große Überweisungen. “Bitcoin is the backbone, not reddit’s pocket change.”[/Zitat]

    Korrekt! Sehe das genauso! Gebühren hoch und gut ist! Wozu gibt es Altcoins?

    Trotzdem schadet es nicht, die Coins 2 Mal auszugeben. Sozusagen als „Rache“ für diese unüberlegte Änderung, die sehr wahrscheinlich kommen wird! Wenn man gut vorbereitet ist, kann man nur gewinnen! Schnell sein, der Kurs des BTC rasselt nach der Fork natürlich sofort runter, ist jedem klar, oder? Nur die Schnellen gewinnen. Ich bin bereit für die Fork!

    • Grüner Flamingo // 2. Februar 2015 um 22:57 // Antworten

      P.S. Meine nur die „Gratis-Gebühren“ sind zu niedrig. Gratis darf nicht sein, die normalen Gebühren sind soweit schon ok! Gratis führt dazu, dass einzelne Satoshis als Werbemails um die Welt gesendet werden. Kriegt ihr auch so viel Bitcoin-Spam auf euer Wallet?

      Ich krieg ständig einzelne Satoshis + ein Haufen Werbung überwiesen 🙁

      • Also mir ist es in etwas über einem Jahr glaube ich zwei oder dreimal passiert, wobei ich aber auch eine ganze Menge Adressen benutze (also nicht nur eine Wallet mit einer permanenten Adresse wie bei blockchain.info). Diese Spam-Transaktionen waren dann auch meistens mit Gebühr aber eben hunderten Outputs mit kleinsten Beträgen.

  2. Den Satz „Damit werden wir zwei Blockchains haben. Sobald ein Client sich auf eine einlässt, werden seine Bitcoins zu den neuen / alten Bitcoins.“ finde ich etwas unpräzise.

    Genau genommen kann ich mich zwar entscheiden, welchen Client ich installiere, sämtliche Coins, die ich vor der Fork besessen habe, existieren aber in beiden Blockchains nach der Fork weiter! Das bedeutet ich kann mir beide Versionen installieren und meine Coins in beiden Versionen der Fork ausgeben.

    Entscheiden muss sich also faktisch derjenige, der Bitcoins akzeptiert. Je nachdem wie viele Händler/Exchanges/Nutzer sich für eine der beiden Versionen entscheiden wird sich der Preis von BTC1 und BTC2 entsprechend unterschiedlich entwickeln.

    • Grüner Flamingo // 2. Februar 2015 um 23:50 // Antworten

      Ok, nehmen wir einmal an, du hast doppelt so viele Coins, aber der Wert ist viel geringer, sagen wir BTC1 = 2 Dollar und BTC2 = 4 Dollar.

      Was hast du dann gewonnen?

      Solche gewagte Forks sind bestimmt nicht vertrauensbildend, oder? Also fällt der Kurs.

      • Vollkommen richtig.

        Mein Post sollte auch vor allem darstellen, dass man sich eben nicht entscheiden muss, auf welcher der beiden Chains man nun seine Coins haben möchte – man hat sie auf beiden.

    • Mhm, bin mir nicht ganz sicher. Wäre irgendwie logisch, aber ich glaube, es gibt da einen kleinen, aber bösartigen Haken …

      • Grüner Flamingo // 3. Februar 2015 um 23:04 //

        Verflixt, das könnte stimmen.

        BTC1 (alte Version) wäre ja auch für BTC2 (neue Version) gültig, da beide Blockketten immer unter 20MB sind. Somit könnte BTC1 den Krieg gewinnen, vorausgesetzt, die Blockkette wird länger. BTC1 wäre also im strategischen Vorteil. Cool 🙂

  3. Wenn es eine fork gibt wird genau das passieren was alle NICHT erwarten. Der preis wird steigen weil verkauft wird in die Hände derer die die propaganda aufrecht erhalten. Man kann auch das Wort „Hard Fork“ vorweglassen und dem leihen ein „Upgrade“ servieren.

    Aber mal zum upgrade. Was passiert wenn die flusskapazität einer kreuzung erreicht ist plus ein mehr vorhanden ist. Genau es entsteht Stau und bei so einem wachsenden system wie bitcoin ist dieser Stau unabdingbar, je mehr Kapazität vorhanden ist desto mehr wird gespammt. Wenn wir also immer Hard Forken müssen um die blockgröße anzupassen. Wenn wir das wirklich machen würden würden wir zeigen das wir etwas unterstützen was in sich nicht so elegant ist was satoshi in erster linie erschaffen hat. Eine system das neue wege geht. Das ist doch das schöne am Programmieren „gehe den eleganten , grazilen Weg“ sprich Gavin macht das bestimmt aus der Not herraus es gibt sicher einen besseren weg wo man spammer und um blockgrößen unter einen Hut bringen kann. Nur im moment ist alles stressig und er selbst meinte im interview von der Bitcoin doku „the rise and rise of Bitcoin“ das bei einem multimilliarden doller protocol alla bitcoin alle auf einen starren und man sich keine fehler erlauben kann. Dementsprechend lässt man ihm nicht genug kreativität. Aber das ist das gute an open source …. MACH nen besseren Vorschlag.

    Ich denke man sollte diesen Hard Fork noch mit machen aber mit dem vorbehalt das der nächste Hard Fork eine lösung des problems biete und keine linderung.

  4. Ich bin total dagegen. Wir können doch nicht bei jedem Problemchen oder mangelnden Feature einen Hard Fork machen.
    20 MB Größe ist immer noch viel zu klein um eine ernsthafte Konkurrenz für Visa oder Paypal zu sein, oder eben das Internet der Dinge darüber laufen zu lassen. Solange ein Client alle Transaktionen ausführt ist es unmöglich das Scalibility problem zu lösen. Deshalb muß man zwangsläufig mehrere Blockchains benutzen, jede hat seinen eigenen legitimen Zweck.
    Was ist wenn man auf einmal sagt man braucht auch eine Turing komplette Programmiersprache wie bei Ethereum, gibt es dann wieder einen Hard Fork. Was ist wenn man der Meinung ist das 21 Millionen BTC eine dumme Zahl ist, gibt es dann wieder einen Hard Fork. Das Vetrauen das man in den BTC setzt hängt mit der Unveränderbarkeit des Protokolls zusammen. Bitcoin soll nicht und braucht nicht ständig der Coin für alles zu sein. Damit macht man alles kaputt. Ich habe letzte Woche mit Peter Todd bei einer Konferenz darüber gesprochen, und sein Vorschlag jeden Client nur einen bestimmten aber mehr oder wenig zufälligen Anteil an Transaktionen bearbeiten lassen viel sinnvoller, wobei ich trotzdem gegen einen Hard Fork bin. Die Transaktionsgebühren sind die Lösung für das Scalibility Problem. Die Leute müßen lernen das weltweiter Consensus etwas wertvolles und teures ist, und das wird sich in Zukunft in den Gebühren wiederspiegeln, was völlig in Ordnung ist. Unwichtige Transaktionen können auf kleineren weniger sicheren Blockchains ausgeführt werden. Multi Blockchain ist die einzig sinnvolle Lösung.

  5. Dass der Bitcoin nur für die großen Transaktionen und niedrigen Miningfees gemacht sein soll ist wohl eines der unsinnigsten Argumente, welche ich zuletzt gelesen habe.
    Wenn ich für eine Transaktion sagen wir mal 1$ bezahlen soll, worin besteht dann der Vorteil zum aktuellen Bankensystem? Zwar könnte man behaupten, dass da Niemand Zugriff darauf haben kann, doch gerade große Transaktionen kann man trotz der Anonymität mittels diverser Analysen aus dem Web aufspüren und zurückverfolgen. D.h. große Transaktionen sind auffällig und könnten im Zweifelsfalle wohl auch zurückverfolgt und entlarvt werden.
    Nein, völliger Quatsch, der Bitcoin hat seine Stärken primär in den kleinen Transaktionen, im Micropaymentbereich, weil die günstigen Gebühren dies erst möglich machen. Hier ist Bitcoin zum klassischen Bankensystem kokurrenzlos.
    Des Weiteren halte ich den Weg über Altcoins für unangebracht, weil es die Sache nur unnötig umständlich macht. Erkläre mal einem nicht so idealistisch geprägtem vielleicht älteren Herren, dass er für große Transaktionen Bitcoin, für kleine Transaktionen Blackcoin, für den Abschluss von Verträgen Bitshares, usw. installieren soll. Dies wird so nicht funktionieren und sich auf eine Minderheit beschränken.
    Perspektifisch ergibt es meiner Meinung nach wesentlich mehr Sinn, die Funktionalitäten in das Bitcoinnetzwerk zu implementieren, damit Aktien handeln, Verträge schließen, Waren einkaufen, administrative Aufgaben erledigen, usw. tun zu können.
    Am Ende ist es wurscht, ob man dann alles in eine Blockchain hat oder sich die gleiche Menge an Informationen auf mehrere Blockchains verteilt, welche man genauso laden müsste.

    Gerade die Ausweitung auf 20MB ist auch ein klares Gegenargument gegen die niedrigen Miningfees, weil mit einer Verzwanzigfachung der Transaktionen auch 20x so viel Gebühren pro Block eingenommen werden können. Aber dies ist an sich auch ziemlich egal, weil sich der Aufwand für die Miner nach der Belohnung inkl. Gebühren richtet. Wenn Beispielsweise keine Bitcoins gemint werden könnten und nur Gebühren anfallen würden, so würde die Schwierigkeit massiv einbrechen und dann eben ein Block für 50 oder 100$ Aufwand generiert werden können.

    Um die Skalierbarkeit zu erhöhen gibt es in P2P-Netzwerken verschiedenste Modelle wie man die Ressourcen verteilen kann. So muss nicht jeder Nutzer die gesamte Datenbank besitzen, sondern würde es genügen, wenn man die Blockchain auf mehrere Nutzer verteilt.
    Ein solches Prinzip ist an sich nicht neu, sondern wird bereits in P2P-Netzen angewandt. Ich gehe davon aus, dass man solche Systematiken auch im Bitcoinnetzwerk irgendwann anwenden wird.
    Auch bezüglich SPAM, da könnte man darüber nachdenken eine Art SPAM-Filter zu installieren und für diese Transaktionen dann Mindestgebühren zu verlangen.
    D.h. wenn eine Adresse 200 Adressen oder mehr spammt, so wird eben eine Mindestgebühr von 0.0001 pro Adresse fällig, was sich dann schnell auf ein paar Dollar summiert.

    Ich gehe davon aus, dass die HardFork akzeptiert werden wird, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Mehrheit tatsächlich denkt, dass der Bitcoin nur für große Transaktionen gemacht sein soll.

    • Grüner Flamingo // 3. Februar 2015 um 12:00 // Antworten

      [quote]Dass der Bitcoin nur für die großen Transaktionen und niedrigen Miningfees gemacht sein soll ist wohl eines der unsinnigsten Argumente, welche ich zuletzt gelesen habe.
      Wenn ich für eine Transaktion sagen wir mal 1$ bezahlen soll, worin besteht dann der Vorteil zum aktuellen Bankensystem?[/quote]

      Nein, die Gebühren sollen für normale Transaktionen nicht steigen! Für dich würde nichts teurer!

      Ich würde nur eine Mindestgebühr von 100 Satoshi einführen, um 1 Satoshi Überweisungen usw.. zu verhindern. Kostenlose Transaktionen führen dazu, dass ein Einzelne leicht das ganze System kaputtmachen kann, sagen wir ich sende 1 Million Satoshi pro Minute einzeln an mich selbst = 1 Million Transaktionen / Minute. Da es ja gratis ist, verliere ich dabei nichts, aber das ganze System wäre sofort lahmgelegt. Da ändern auch die 20MB Blockgröße nichts.

      Gegner der Bitcoins spammen momentan die Blockchain mit sinnlosen Transaktionen zu und das einzige was euch einfällt ist, die Blockgröße zu erhöhen???

      • es empfiehlt sich, Beiträge erst komplett durchzulesen, bevor man antwortet 😉

      • Name required // 3. Februar 2015 um 15:47 //

        Ist es nicht so, dass bereits relativ hohe Gebühren fällig werden für „Dust-Transactions“?
        Vielleicht sind die noch nicht hoch genug?

      • Ich habe mal gehört, Transaktionsspams können dazu helfen, die Privatsphäre des Bitcoins anzugreifen, weil sie bei unachtsamem Handling über das Wechselgeld mehr verraten können

  6. Bezüglich Kursverlauf, da gehe ich davon aus, dass der Kurs anschließend vermutlich eher steigen als fallen wird. Ich vermute mal, dass im Zuge der drohenden HardFork die letzten Tage und Wochen Bitcoins aus Angst und Vorsicht veräußert wurden. Die HardFork wird jedoch ohne nennenwerte Probleme vollzogen werden und dann wird dieses „Angstgeld“ wieder in Bitcoins fließen und der Kurs vermutlich sogar in Richtung 300$ oder darüber katapultiert.

  7. „Popescu hat bereits angekündigt, dass er, falls es zur Hard Fork kommt, Gavin Andresens Version des Bitcoin nicht nur ablehnen, sondern auch mit Double Spends angreifen wird.“

    Ich weiß zwar nicht, was Double Spends sind, aber hier sieht man ja, dass letztlich mit Geld, ob nun von den Banken oder dem Staat kontrolliert oder nicht, immer das gleiche geschieht: Die Großen Fische greifen über ihre Marktmacht ein. Insofern ist der freie Bitcoin sogar besonders kapitalistisch. Also wer den Bitcoin idealistisch sieht, liegt meiner Ansicht nach falsch. Aber einem Ideal kommt er zumindest näher als die üblichen Währungen: Der Freiheit. Aber das ist auch die Freiheit, dass die Großen die kleinen jagen und fressen können…

    • Ich verstehe dieses Gejammer über die bösen Eliten nicht, denn im Gegensatz zu Euro, Dollar, usw. bietet Bitcoin & Co. erstmals die Möglichkeit zur Alternative.
      D.h. wenn Jemand der Meinung ist, dass Bitcoin von den Großen übermäßig mißbraucht wird, der kann jederzeit zu Alternativen wechseln und muss den Bitcoin nicht mehr akzeptieren.
      Des Weiteren ist es natürlich, dass wer viel Geld oder Bitcoin besitzt, auch gewisse Macht ausübt. Jeder der hier darüber jammert, der würde in der gleichen Position nicht anders handeln und ebenfalls seine Marktmacht zu seinen gunsten ausnutzen.
      Dies fängt u.a. schon mit dem Gepushe von Aktienwerten in diversen Foren an, NACHDEM man eingestiegen ist.
      Ferner sehe ich in vielen Beiträgen zum Bitcoin eine hohe Emotionalität, was darauf schließen lässt, dass nicht wenige Nutzer investiert sind und den Gewinnen hinterher laufen und nun frustriert sind, dass es nicht so gekommen ist wie es erwartet wurde. D.h. die Mehrheit von uns strebt letztendlich genau dem nach, was sie den Eliten aber vorwerfen, nämlich Gewinne auf Kosten der Masse zu machen.
      Daran wird der Bitcoin nix ändern und trägt nichtmal Geld daran schuld, sondern ist es eine Lebensphilosophie, welche der Mensch in der Masse hegt und pflegt, nämlich Vermögen vermehren zu müssen und alle Dinge in Geld oder Werten aufzuwiegen.
      Das Jammern über die kapitalistischen Auswüche ist letztendlich Ausdruck davon, dass man eben selbst nicht zu den Gewinnern zählt oder man gern noch mehr Gewinne machen wollen würde.

      Wollen wir nicht mal ernsthaft darüber nachdenken und vom Gedanken des Gewinns und Profits zu verabschieden?
      Wollen wir nicht mal darüber nachdenken, wie man die Wertigkeit von Geld oder Bitcoin relativieren könnte?
      (mal Fragen zum Nachdenken)

      • user7247 // 4. Februar 2015 um 14:35 //

        Jammern sollte das nicht unbedingt sein, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass ich da irgendwie groß im Bitcoin eingestiegen bin. Und ich glaube schon, dass einige Bitcoin-Idealisten eigentlich gern anders handeln würden, aber eben durch die von Dir beschriebenen „Naturgesetze des Geldes“ in dei Bedeutungslosigkeit abgedrängt werden.

        Nachdenken über di Relativierung:
        Ich hätte da eine Idee: Statt eine virtuelle Währung auf Gold zu beziehen oder ähnliches, könnte man sie auf Kaufkraft oder einen bestimmten Warenkorb beziehen. Den müsste man zwar auch definieren und er wäre nicht zu 100% über die Zeit konstant, aber die Schwankungen würden sich doch in Grenzen halten und der Wert einigermaßen konstant bleiben. Ein Brotcoin könnte zum Beispiel am Preis von 1 kg Brot festgemacht werden. Wobei ich mit „Brot“ eigentlich einen festgelegten Warenkorb-Durchschnittspreis verschiedener Waren in festgelegten Ländern meine. Wäre doch mal eine etwas un-elitäre Idee…

  8. Die Lösung liegt vielleicht darin zwei Blockchains zu haben und diese beide bestehen zu lassen. Eine Blockchain für die großen extrem gesicherten Überweisungen und eine andere für die kleinen Transaktionen, die wesentlich weniger Rechenleistung benötigen und damit schneller sind (Für seinen Cafe zu bezahlen ist Bitcoin eh wesentlich zu langsam). Man benötigt dann nur noch ein Verfahren um BTC zwischen beiden Blockchains hin und her zu transferieren. Hier könnte man dazu eine Mindesttransaktionsgröße festlegen.

    • Name required // 5. Februar 2015 um 8:12 // Antworten

      Es gibt ja schon eine Menge anderer Coins, die wesentlich schneller sind, als der Bitcoin (z.B. Mooncoin). Das einzige, was fehlt, ist die schnelle Wechselmöglichkeit zwischen diesen. Sowas wie shapeshift.io, nur eben komplett automatisiert.

      • Sicherheit und Zuverlässigkeit braucht ein gewisses Maß an Zeit. Oder anders gesagt, man könnte wenn man wollte die Zeit der Bestätigung beim Bitcoin deutlich senken, bräuchte dann jedoch statt der 3 Bestätigungen eben 10 oder mehr Bestätigungen um das gleiche Maß an Sicherheit gewährleisten zu können. Daher ist es relativ wurscht wie schnell Transaktionen in die Blockchain geschrieben werden, sichere Transaktionen benötigen eben ihre 30 Min. Zeit um weltweit von verschiedensten Peers mehrmals validiert zu werden.

  9. Um eine Erhöhung der Kapazität wird man nicht herumkommen.

    Wenn das System jetzt schon an seine Grenzen stößt, kann man Mainstream getrost vergessen. Was würde wohl passieren, wenn jedem dämmert, dass man mit Bitcoin nur „große“ Überweisungen oder sauteure Micropayment-Transaktionen tätigen kann? Die Investoren, die darauf setzten, dass Bitcoin eine echte Währung wird, werden sich verabschieden und die Spekulanten werden den Preis anschließend in den einstellig Bereich dumpen. Dann war es das auch für „große“ Überweisungen. Bei einem Kurs von zwei Dollar wird kaum einer mal eine Haus mit Bitcoins bezahlen.

    Die enormen Kursschwankungen werden sich erst verringern können, wenn wirklich viele Menschen mitmachen, sodass sich eine Millionenzahlung binnen Sekunden auf Millionen Bitcoinkäufer verteilen kann, oder umgekehrt.

    Keine Kapazität, keine Masse. Keine Masse, keine Investoren. Keine Investoren, kein Bitcoin.

    • Das nützt bloß alles nichts, wenn 1% der Menschen 50% des (Bitcoin-) Kapitals besitzen. Diese großen Einzelbesitzer können jederzeit und immer große Kursschwankungen auslösen, wenn und wann sie wollen.

  10. Die Wünsche das eine Blockchain alles kann sind ja schön und gut, aber es geht nun mal nicht. Das jetzige Protokoll sieht vor das jeder Full Node jede Transaktion bearbeitet. Damit kann nicht mit VISA und Co. konkurrieren. Man müßte ständig hard forks machen um den neuesten Entwicklungen hinterher zu laufen. Langfristig ist die Lösung mehrere Blockchains zu nutzen meiner Meinung nach unausweichlich. Und Kommentare wie das wird zu kompliziert für die User kann man weglassen, das sich kluge Entwickler was einfallen lassen können. Wallets die mehrere Blockchains klug verwalten (siehe Eris Industries) zum Beispiel.

    • Ich verstehe diese Argumentation nicht, denn es gibt in einem Peer-2-Peer-Netzwerk Technologien und Systematiken wie man eine Blockchain auf mehrere Peers verteilt organisieren kann.
      D.h. wenn 1000.000 Peers im Netz wären, könnte man problemlos eine Blockchain stückeln, so dass dann jeder statt 20 oder 200 GB eben nur noch 0,2 GB auf seinem Rechner hätte.
      Da braucht man nicht mehrere Blockchains, welche unabhängig voneinander funktionieren, wenn man alles in eine Blockchain packen könnte.
      So wie es ein Internet gibt, wird es meiner Meinung nach auch irgendwann weitestgehend nur noch eine Blockchain geben, welche eine nennenswerte Rolle spielen wird.

      • Name required // 5. Februar 2015 um 8:16 //

        Dadurch wird aber die dezentralisierte Idee komplett unterlaufen. Denn um die einzelnen Teile der Blockchain wieder zusammenzusetzen und zu steuern, würde man wieder eine zentrale Stelle benötigen.
        Cryptocurrencies sind ja GERADE so konzipiert, dass JEDER Peer eine eigene Kopie der KOMPLETTEN Blockchain hat, sodass gerade dies als Sicherheitsfeature wirkt, und nicht ein zu lösendes Problem darstellt.

      • NEIN, wenn man die Blockchain auf die Peers verteilt, braucht es KEINE zentrale Steuerung oder Organisation, weil auch diese dezentral verteilt werden.

  11. Sidechains zu betreiben ist technisch wohl kein Problem. Es ist nur die Sache, wie denn die Nodes entlohnt werden sollen, die zum Beispiel eine Micropayment-Sidechain betreiben.

    Vielleicht sollte das Protokoll jeden fünften Block an einen Sidechain-Node verlosen, der dann auch den Hauptchain-Block einpflegt und dafür die Block-Reward bekommt. Dann wäre nebenbei auch das 51%-Problem vom Tisch.

    • klingt interessant. Ich denke dass das Kernentwicklerteam über solche Dinge bereits intensiv diskutiert und vermutlich auch über mögliche Umsetzungsvorschläge spricht.
      Im Gegensatz zu vielen Altcoins, welche ständig neue Änderungen einspielen und HardForks machen, lassen es die Bitcoinentwickler ruhig angehen und versuchen nur dann etwas zu ändern, wenn es wirklich eine dringende Notwendigkeit dafür gibt. Ich finde diese Besonnenheit gut und immerhin muss man bedenken hängt da mittlerweile ganz schön viel Kapital dran.

  12. Als Entwickler rollen sich mir die Fußnägel hoch wenn ich von sowas lesen:

    „Notwendig ist allerdings eine Hardfork“
    „Bei der Hard Fork, die vielleicht kommt“
    „ist eine Hard Fork nötig“

    Es heisst „Der Fork“, und nicht „Die Fork“. Und es ist „ein Fork“ und „beim Fork“ und nicht „eine Fork“ und „bei der Fork“ …

    Bei so etwas technischem wie dem „BitCoin“ sollte man doch wissen was ein Fork ist und wie man das Wort „Fork“ im Satz benutzt….

    • Oh weh … Ich wurde hier scho so oft angemeckert, dass ich „der Bitcoin“ schreibe anstatt „Bitcoin“ oder „die Bitcoin“, da ja „Münze“ weiblich ist. Bei „Wallet“ habe ich mich irgendwann darauf eingelassen, anstatt das intuitive „das Wallet“ zu sagen „die Wallet“, da übersetzt: Geldbörse / Brieftasche ja auch weiblich ist. Fork bedeutet übersetzt „Gabel“, weshalb ich mir dachte, mit „die Hardfork“ auf der sicheren Seite zu sein.

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