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Warum der Bitcoin fällt, oder auch nicht

Mal 'ne andere Meinung

In einem Twitterdialog ist die Frage aufgetaucht, warum der Bitcoin fällt. Istvan Seidel hat darauf geantwortet, daß er nicht zu niedrig, sondern seiner Meinung nach zu hoch eingestuft wird. Weil das eine interessante Ansicht ist, habe ich ihn gebeten, mir einen Blogbeitrag zu schreiben. Und – Voilá – da ist er, der Beitrag. Da Istvan sehr meinungsstark ist und sich seine Meinung nicht mit der meinen deckt, möchte ich darauf hinweisen: Dieser Beitrag gibt weder die Ansicht von Christoph Bergmann noch die von bitcoin.de wieder. Nun aber – viel Spaß!

von Istvan Seidel

Ich behaupte, dass der Bitcoin nicht zu niedrig, sondern zu hoch eingestuft wird.

Warum?

Ich bin nicht der Erfinder der Kryptowährung, doch wie ich ihn verstehe, wurde er für schnelle, diskrete, unkomplizierte (vor allem Mikro-) Zahlungen entworfen und das Peer to Peer (nicht Steinbrück:*) ), also ohne, daß eine Bank dazwischen geschaltet ist.

Also auch als Umgehung der Banken, die ja bekanntlich nur unser Bestes wollen…(<Ironie)

Reguliert wird das ganze von der sogenannten Blockchain, doch das ist jetzt ein anderes Thema.

Von der Idee des flüssigen Bezahlsystems zum Zockercasino

Als Bitcoin mit 1:1 zum € gestartet ist, war er noch im Sinne des Erfinders. Doch schnell haben die Zentralbanken, in deren Sinn es nicht sein kann, sie zu umgehen, Bitcoin als Feind ausgemacht. Da es derzeit nicht möglich ist, Bitcoin zu verbieten – man müsste das Verbot ja auch kontrollieren und dazu bräuchte man Zugang zu allen Datenspeichergeräten dieser Welt – wird da mit anderen Methoden herangegangen.

Da Angebot und Nachfrage den Preis reguliert, steigt der Preis, wenn viele Bitcoins gekauft werden und fällt, wenn der Bedarf fällt, wie bei jeder anderen Ware in einem nicht manipuliertem Markt.

Das ruft die Zocker auf den Plan und von einem nicht manipuliertem Markt können wir dann hier nicht mehr reden.

***

Ähnlich wie ein Telefon zum telefonieren erfunden wurde und nicht, um damit Selfies zu machen und um die Welt herum zu schicken, oder das Internet um kryptische Codes zu übertragen, doch weniger um damit die Sexindustrie zu beflügeln, verlässt also Bitcoin an dieser Stelle den Pfad seiner eigentlichen Bestimmung, nämlich Spekulation, statt schnelles unkompliziertes Bezahlen von Waren und daher rühren auch die Probleme damit.

Das treibt den Preis ungesund in die Höhe und auch wenn sich die Zocker darüber freuen, rechne ich dem Geld, das hier reingebuttert wird, keine gute Zukunft aus.

Wie Bitcoin gerettet werden kann

Eines vorab, Bitcoin kann nur unter zwei Bedingungen überleben:

A: Wenn es für Zocker unattraktiv wird und die ein anderes Spielzeug finden, das bessere Renditen abwirft. Derzeit wird Bitcoin gehyped wie sonst nichts und das bringt die o.g. Probleme mit sich.

B: Wenn die Zentralbanken (EZB und FED) Bitcoin als eine Chance wahrnehmen, Ihre eigene Macht zu zementieren. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Folgendes: Was haben Saddam Hussein, Gaddafi, Hugo Chavez, Assad und Putin gemeinsam? Richtig, sie sind allesamt blutrünstige Diktatoren, die ihr Volk unterjochen, :*) doch das ist nicht das, was die USA an ihnen stört. In Wahrheit stellen oder stellten sie die Rolle des USDollars als weltweite Leitwährung in Frage. Muß ich jetzt noch groß erwähnen, daß das äußerst ungesund ausgehen kann? Ähnlich könnte es auch Bitcoin ergehen, in den Staaten soll es erste Verhaftungen gegeben haben. Das US-Imperium, das ja nur durch den Dollar zusammengehalten wird, solange es noch in dieser Form besteht, kennt nur Freund oder Feind. Nichts dazwischen.

Doch nun zu den Perspektiven

Bitcoin kann den Zahlungsverkehr um die Welt deutlich beschleunigen und kann dazu führen, daß Waren, die ansonsten wegen der hohen Zahlungshürde oder der mangelnden Diskretion nicht gekauft würden, nun doch gekauft werden. Im Zeitalter globalen Handels fragt man sich natürlich, warum sich das nicht schon lange etabliert hat.

Also wenn Sie einen Onlineshop betreiben, bieten Sie Bitcoin als alternative Bezahlmöglichkeit an, solange es legal ist. Das vermehrt die Chance, daß Waren, auf denen Sie sonst sitzen geblieben wären, nun doch verkauft werden. Je mehr mit Bitcoin gezahlt wird und je mehr Shops auch im Offlinehandel Bitcoin akzeptieren, desto höher die Chance, daß die Zahl der Bitcoiner die kritische Masse erreicht und Bitcoin daher von den Geldmonopolisten nicht mehr verboten werden kann, sehr zu deren Ärger.

Ich erinnere an dieser Stelle an die Manöver, die Microsoft unternommen hat, als Linux aufkam, Stichwort SCO, eine von MS gegründete Scheinfirma, die den Linuxcode für sich beanspruchen und tot klagen wollte und das um einen Haar auch geschafft hätte. Doch dann kamen Google und Facebook, zwei Firmen, die ohne Linux nicht denkbar wären und gewannen an Macht. MS konnte den Hebel nicht mehr richtig ansetzten. Bitcoin ist wie Linux für das etablierte Geldsystem, nur daß die Zentralbanken noch um einiges mächtiger sind wie Microsoft.

Tun Sie das vor allem, wenn der Bitcoinpreis fällt. Meiner Meinung nach hat er seinen realistischen Wert erreicht, wenn er wieder 1:1 zum € steht. Doch er kann auch noch deutlich niedriger sinken und damit in der Bedeutungslosigkeit versinken. Viele Leute werden ihr Geld verlieren und dann können wir uns ernsthafte Sorgen um den Bitcoin machen, doch soweit muß es nicht kommen.

Doch nutzen Sie Bitcoin nicht zur Geldanlage. Kaufen Sie sich von Ihren Bitcoins wieder neue Waren und regen Sie ihren Lieblingsonlineshop dazu an, Bitcoin zu akzeptieren. Halten Sie Bitcoin im Fluß, denn dazu ist er einer Meinung nach gedacht und das wird seinen Wert stabilisieren und seine Akzeptanz erhöhen.

Fazit

Bitcoin ist eine super Idee und schließt eine Lücke in unserem weltweiten Geld- und Bezahlsystem.

Doch jede Währung ist nur so gut, wie die Menschen ihm vertrauen, schwindet das, versinkt auch die Währung wie manche schon vorhersagen.

Doch dazu muß es nicht kommen. Die Eigenschaften die das verhindern könnten, heißen Vernunft und Zügelung der Gier.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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56 Kommentare zu Warum der Bitcoin fällt, oder auch nicht

  1. Gekommen um zu bleiben // 7. April 2015 um 10:40 // Antworten

    Ein typischer, wirrer Twitter-,Facebook-Style. Hier werden krude Thesen mit Meinungsmache vermischt und dabei echte Gründe vergessen. Nach dem Motto: „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.“
    Niemand weiß heute wirklich, wie sich die Kryptowährungen entwickeln werden. Beim Internet waren sich anfangs auch die Meisten einig, dass es bald wieder verschwinden würde …

  2. In einem Punkt muss ich Istvan vollkommen recht geben: Bitcoins sollten vermehrt genutzt werden um damit Käufe zu tätigen und nicht um sie zu horten. Das würde die Populariät und letztendlich auch eine breite Akzeptanz deutlich steigern.

    • Danke für die Blumen! Ich war mal auf einem Vortrag über Silvo Gesell und fließendes Geld, und daß man einen Stempel bekommt, der das Geld nach einer weile entwertet, wenn man es nicht ausgibt. Das belebt die Wirtschaft. Als ich das erste mal von Bitcoin hörte, dachte ich gleich daran! vg istvan

  3. Ohne Zocker (Trader) geht gar nichts. Zahlungsdienstleister wie Bitpay oder Coinbase etc. sind auf liquide Märkte angewiesen, um in Sekunden von Shop-Betreibern erhaltene BTC in Fiat zu tauschen. Allerdings erhoffe ich mir den künftigen Preisanstieg aufgrund vermehrter Nutzung der Währung und nicht (mehr) wegen voreiliger Euphorie auf dessen positive Zukunft. Ausserdem: Für mindestens 2,5 Milliarden Menschen ohne Bankkonto macht eine Währung inklusive Zahlsystem welches Banken nicht benötigt nun mal Sinn.

    • Letztendlich ist man im Bitcoin gezwungen, entweder zum Trader zu werden (wenn auch nur zum Mini-Trader), oder den Handel über so einen Umtausch-Zahldienstleister abzuwickeln, oder Bitcoin eben zu vermeiden. Wer sich nicht zwingen lässt, geht ein hohes Risiko ein, Geld zu verlieren. Aber man wäre ja schön doof, wenn man den jeweiligen Kurs bei seinen Umtäuschen vollkommen außer Acht ließe. Sicher schreckt das vom normalen Gebrauch ab.

      Aber darauf warten, dass der Bitcoin 1:1 zum Euro erreicht, werde ich bestimmt nicht (falls das jemal geschehen wird). Und untergehen wird der Bitcoin auch nur in dem Fall, dass eine andere Kryptowährung, also einer seiner Nachfolger, ihn überholt. Was mir übrigens überhaupt nicht leid tun würde, da ich die Nachfolger sowieso moderner und interessanter finde und sie tolle neue Möglichkeiten beinhalten.

      Natürlich könnte er auch weiträumig verboten werden, aber ich glaube, auch in diesem Fall würde einfach eine andere Kryptowährung das Rennen übernehmen.

      • Peter // 8. April 2015 um 9:29 //

        Genau. Z.B. 5 Bestätigungen in 4 Sekunden mit Dash ist sehr interessant. Vielleicht wird es darüber ja mal einen Artikel hier geben…

      • user785 // 9. April 2015 um 13:17 //

        „…Dash ist sehr interessant. Vielleicht wird es darüber ja mal einen Artikel hier geben…“

        Ich befürchte, das wird es nicht geben, weil letzten Endes der Blog über den Bitcoin geht und dieser eventuell gefördert werden soll, selbst zu Lasten vielleicht besserer Ideen?

        Ähnliches gibt es übrigens auch im bitcointalk-Forum. Die Altcoins sind dort „gedulded“, aber dürfen ja nicht zu sehr expandieren.

    • warum soll der Preis steigen aufgrund von erhöhter Nutzung? Das erscheint mit nicht logisch, nach meiner Logik würde er eher sinken. Ich denke auch, daß die ständige Umrechnerei bei starken Schwankungen viele Händler davon abhält, BTC zu akzeptieren. vg I.

      • user785 // 8. April 2015 um 9:04 //

        „warum soll der Preis steigen aufgrund von erhöhter Nutzung? Das erscheint mit nicht logisch, nach meiner Logik würde er eher sinken.“

        Kurzfristig denke ich, er würde steigen, besonders, wenn Neu-Benutzer ihr Geld in BTC umtauschen und dabei nicht darauf warten, möglichst billig einzusteigen. Wenn ich im Internet einkaufen will, will ich nicht ewig warten.

        Langfristig denke ich auch, dass eine gewisse Preisstabilisierung durch breite Nutzung entsteht. Aber ebenfalls langfristig ist es natürlich immer grundsätzlich möglich, dass der BTC fällt, unter Umständen bis auf Null, wie Werner warnte.

        Und besonders schnelle und harte Kurswechsel können so lange jederzeit stattfinden, wie „Bitcoin-Wale“ (BTC-Millionäre) oder große Gruppen von Altnutzern (die den BTC noch billig bekommen haben) große Verkäufe (oder Ankäufe) durchführen.

      • user785 // 8. April 2015 um 9:19 //

        Eine weitere Crashgefahr sind außerdem automatische Systeme, die eine Panik verstärken, indem sie automatisch BTC verkaufen, wenn der Preis zu stark fällt. Das gibt eine Kettenreaktion, die, so weit ich weiß, bereits im Fiat-System zu Crashes geführt hat.

      • >warum soll der Preis steigen aufgrund von erhöhter Nutzung? Das erscheint mit nicht logisch, nach meiner Logik würde er eher sinken.

        Sorry Istvan, wenn der Zusammenhang zwischen Umlaufgeschwindigkeit und Wechselkurs einer Währung nicht verstanden ist, dann erklärt sich auch der wirre Rest vom Blog.

        Weiterhin: Warum ausgerechnet ein Kurs von 1:1 zum EUR. Gründe? Ohne Begründung worauf diese Annahme beruht ist eine Diskussion nicht möglich. Warum nicht Dollar, Yen oder Goldunze?
        Wenn cih jetzt sage, dass aus meiner Sicht ein Kurs von 50Dollar als reales Ziel zu bedarchten ist und keine weiteren Gründe genannt werden, dann ist das doch Sandkasten “ Ich habe Recht, nein Ich habe recht, nein ich…….)
        Sorry es gibt im Netz genügend Theorien über die Kursentwicklung an denen man sich sinnvoll abarbeiten kann. Einfach nur 1:1 zum EUR ist keine sinnvolle Aussage.

        > Ich denke auch, daß die ständige Umrechnerei bei starken Schwankungen viele Händler davon abhält, BTC zu akzeptieren. vg I.

        Dafür gibt es ja Dienstleister. Durch 10 Jahre Euro haben wir wohl verlernt, wie man mit Wechselkursen umgeht. Ja, Schutzmechanismen gegen Wechselkurschwankungen kosten Geld. Wenn aber das Einsparpotential von BTC diese Kosten übersteigt, dann gibt es kein Wechselkursproblem. Otto-Normalverbraucher mag das vielleicht zu kompliziert sein aber für institutionelle Anwender ist der Wechselkurs kein Problem.
        ..und wenn man das Zuende denkt kommt man auch zu dem Punkt, dass die komplette Diskussion über den BTC-Kurs für den Anwender hinfällig ist. Die Zocker sollen mal zocken…das passiert bei Dollar, Gold usw. auch und es stört keinen.

        Der wichtigste Faktor, ob sich BTC durchsetzt ist, wie gross das Einsparpotential für institutionelle Anwender ist. BTC ist aber noch nicht mal am Rande verstanden….daher kann es auch keine Aussagen darüber geben. Und wenn man erst mal an die Möglichkeiten von Ethereum denkt sind die Möglichkeiten nicht mal Ansatzweise abzuschätzen….

        TL;DR: Abwarten und Tee trinken. Aktuelle Aussagen zu BTC ist heute reine Kaffeesatzleserei

      • klar, der Artikel ist weder perfekt noch komplett. Zum einem liegt das daran, daß von Christoph etliches gekürzt wurde, zum anderen steht da ja Teil 1, was impliziert, daß in Teil 2 noch einiges nachgeholt werden kann. (Siehe Orgnialtext, Verweis weiter oben)

        Warum der Wert von etwa 1BTC:1EUR als Ideal angenommen wurde weiter oben ausreichend erklärt (siehe Thermometerbeispiel) aber wenn Sie wollen, gerne nochmal: zum einem ist der BTC so gestartet, was impliziert, daß der Erfinder das so vorgesehen hat. (hätte er 1:50 vorgesehen, dann hätte er das als Parameter gesetzt, hat er aber nicht!).

        Zum anderen ist € die bei uns gängige Währung und wir haben alle eine ungefähre Vorstellung, (auch ohne Taschenrechner) was man für 1,-€ kriegt. Haben Sie aber auch eine Vorstellung (ohne nachzurechnen) was sie für 0,000235BTC kriegen? Also wieviel Kilo Butter?

        Der € hat ja auch nur deswegen noch einigermassen Akzeptanz bei uns, weil er etwa 1:1 zur Weltleitwährung $ steht. Nun was wäre aber, wenn € über Nacht und ohne für der Bürger ersichtlichen Grund auf über 500$ steigen würde? (so beim BTC geschen)

        Meinen Sie nicht, viele würden von einer Blase sprechen, den Glauben in den € verlieren, und die Geschäfte lieber in $ abwickeln? Ich denke doch, oder?

  4. Selten hier so ein Schmarn gelesen – sicher, einige Punkte haben einen Ansatz, viel mehr als Stammtischparolen entnehme ich jedoch nicht.. Ganz im Gegenteil, mir kommt fast der Eindruck hier würde jemand gern günstig einsteigen bzw. jemand hat den Zug verpasst und ärgert sich nun… sry, sehr schwacher Blog!

    Vlt. gibt der Blogschreiber sich ja nochmal einen ruck und geht mehr bzw. sauberer ins Detail…

    • Sie können meinen Gedanken nicht folgen, und tun es ohne weiteres als ‚Schmarn‘ ab. Wenn ein Mensch nicht schwimmen kann, ist dann das Wasser daran Schuld? Es können ja auch andere.

      Mein Tip: Lesen Sie nochmal und Recherchieren Sie, Sie werden finden, daß alle Aussagen, die ich treffe ein Fundement haben.

      Hier ist der Originaltext mit weiterführenden links:

      http://bleibejung.de/warum-bitcoin-faellt/

  5. Was für ein wirres Geschwätz, man weiß gar nicht wo man anfangen soll mit dem Kopfschütteln. Wieder ein Crypto Blog weniger abonniert, die Reihen lichten sich.

  6. Wieso ist der realistische Wert des Bitcoins 1 Euro ? Der realistische Wert des Bitcoins ist Null. Er existiert nur auf dem Bildschirm, wird durch nichts und niemand gedeckt. Das Ganze ist eine riesige Bubble, ähnlich der Tulpen Hausse, die irgendwann platzen wird. Nichts und niemand steht für den Bitcoin ein, keine Notenbank, keine Volkswirtschaft. Trotzdem, auch ich als Bitcoin Gegner muss sagen, dass der obige Artikel Schwachsinn ist. Bestenfalls Anflüge von Fakten, wild zusammengeklaut und munter drauf los spekuliert, gnadenlos unseriös, selbst für diesen Blog. Als kurzfristiges Spekulationobjekt ist der Bitcoin immer noch interessant, es wird sicher noch einige male hochgehen, bevor der totale Zusammenbruch kommt. Dann aber zügig raus. Letzenendes ist das Kursziel Null.

    • Was bedeutet denn hier „selbst für dieses Blog“? Dass das ausgerechnet einer meiner treuesten Leser sagen muss 🙁
      Im übrigen, Herr Müller, existiert der Bitcoin nicht nur auf dem Monitor. Sie können ihn auch ausdrucken oder in eine Münze pressen.
      Das Kursziel letzten Endes wird nicht von den Spekulationen gemacht, sondern davon, ob und wie und in welchem Umfang der Bitcoin benutzt wird bzw. ob er einen Nutzen bietet, auf den Menschen nicht mehr verzichten wollen.

      • user785 // 7. April 2015 um 20:50 //

        „Sie können ihn auch ausdrucken oder in eine Münze pressen“

        Aber ist dieses Argument stichhaltig? Soweit ich das verstehe, ist jegliches physikalische Bitcoin-Geld nur ein Datenträger mit der nötigen Information für das Internet. Es existiert nicht selbstständig, sondern doppelt.

      • Hmm … ja … war nur ein Gegenargument zu „existiert nur auf dem Monitor“.

    • Wenn man so fatal argumentiert, ist auch der realistische Wert von Gold Null. Alles hängt davon ab, ob die Menschen einer Sache Wert beimessen, das gilt nicht nur für den Bitcoin. Und so lange der Bitcoin eine Nützlichkeit aufweist, hat er auch einen Wert. Und die „Blase“ wird immer dickflüssiger und weniger leicht zum Platzen gebracht, je mehr Menschen und Händler sie benutzen. Und wenn sehr viele Händler für eine Ware einen festen Bitcoin-Wert berechnen, den sie nicht jedes Mal sofort in Euro oder Dollars umrechnen und umtauschen, wird das System stabiler und unempfindlicher gegen die relativ kleiner werdenden Transaktionen von Einzelpersonen (außer sie besitzen einen bedeutenden Anteil aller Bitcoins).

      Natürlich ist ein Zusammenbruch auf Null mit einer gewissen Trägheit prinzipiell möglich, aber er findet nur statt, wenn niemand den Bitcoin mehr braucht und benutzt. Im Moment geht die Entwicklung aber eher in die andere Richtung.

    • Wo lesen Sie das? Im Orginaltext steht: „Meiner Meinung nach hat er seinen realistischen Wert erreicht, wenn er wieder 1:1 zum € steht.“

      Das Wörtchen ‚Wert` meint hier nicht den tatsächlichen physischen Wert, sondern irgendeinen Wert, sowie eine Uhr oder ein Themometer auch irgendeinen Wert zeigt, ohne daß da was Physisches dahinter ist. Das kann 0, 100 oder auch 1000 sein.

      Es ist allerdings nicht sehr realistisch, wenn ein Thermometer 40C zeigt und es draußen friert, dann glaubt man dem Thermometer kaum.

      Realistischer Wert desshalb, weil das mal vom Erfinder so ins Rollen gebracht wurde, zumindest schließe ich das. Alles darüber hinaus entsteht mehr oder weniger aus Spekulation und ist eher mehr als weniger Blase.

      In meinen Augen hält das viele Händler auch davon ab, BTC zu akzeptieren und trägt nicht sehr zur Glaubwürdigkeit bei. mfg I.

      • >Realistischer Wert desshalb, weil das mal vom Erfinder so ins Rollen gebracht wurde
        Woraus schliesst Du das? Satoshi hat imho niemals irgenwas zu einem von ihm erwünschten Kurs gesagt. Die Quelle würde ich gerne wissen. Der BTC fing exact bei einem Kurs von 0 (egal welcher Währung) an. Alles weitere ist – und das ist vollkommen richtig und bei allen anderen Währungen auch so- reine Spekulation. Man kann sogar sagen, alle heutigen Währungen ohne Spekulation wertlos währen.
        Ausserdem kannst Du den BTC- Kurs seit Beginn verfolgen. Der erste angeblich bezeugte Handel mit BTC war eine Pizza für 10.000BTC irgendwann ich glaube in 2011. Das wäre bei einem Zielkurs von 1:1EUR immer noch recht teuer.
        Der Kurs des Bitcoin hat sich alleine ohne Satoshis Einfluss rein kapitailstisch durch Angebot und Nachfrage entwickelt.
        Ausserdem ist unbekannt, welche Nationalität Satoshi wirklich hat. Manche munkeln ja sogar, dass BTC durch die NSA erfunden wurde um Dissidenten in anderen Ländern zu unterstützen. Warum sollte dann ausgerechnet eine 1:1 Bindung zum EUR definiert sein und nicht Dollar? Insbesondere wenn BTC ja eine Weltweite Währung ist. Da ist der Dollar schon noch wichtiger.
        Der Dollar liegt zwar aktuell bei 1,05 und damit nahe beim 1:1, aber auch erst seitdem die EZB Geld „druckt“. Anfang des Jahres waren wir teilweise noch bei 1,40. Das sind mal 33% mehr! Wenn Dollar und EUR gekoppelt wären, bräuchte man einen der beiden ja nicht.

  7. Ich nochmal. Haben Sie sich die Seite „Krisenvorsorge“, die mit der Homepage von Herrn Seidel verlinkt ist, einmal angeschaut. Sollten Sie aber. Hätten Sie vielleicht tun sollen, bevor Sie ihm dieses Forum zur Verfügung stellen.

    • Hmm … ich nehme an, ich hätte es anders formuliert, aber an sich verstehe ich nicht, wo das Problem ist. Der Bitcoin ist ein wunderbares Werkzeug, um effizient, bankenunabhängig und unter Wahrung der Privatsphäre kleine Werteinheiten zu transferieren. Dem kann ich voll zustimmen. Seinen Ansichten zum wahren Wert des Bitcoin stimme ich nicht zu, – Sie ja auch nicht – aber das ist eine offene Frage. Manche Personen finden, dass der Bitcoin eine leere Blase ist, andere halten ihn für eine clevere Idee, Werte zu digitalisieren. Istvan schreibt, dass die Wertsteigerung des Bitcoin auf Spekulationen zurückgeht und dass diese seinem echten Zweck – als Transaktionsmittel – schaden. Ich selbst finde nicht, dass man dem Bitcoin vorschreiben kann, wozu er benutzt werden sollte und wozu nicht, aber ich finde auch, dass diese Aussage von Istvan durchaus eine Berechtigung hat.

    • Hallo Herr Werner,
      Sie geben deutlich zu vestehen: Sie haben weder obrigen Artikel noch den Sinn des Bitcoin verstanden. So jemand ist hier der treueste Leser?!? Hm, nochmal nachdenken……Wenn Sie Bitcoin Gegener sind, warum sind Sie dann ständig auf diesem Forum hier und ziehen die Autoren in den Dreck?!? Das gibt einem zu denken….

  8. Der Werner ist ein Troll und Trolle soll man nicht füttern!!!!!!!!!
    Wann kapiert ihr das endlich????

    Der weiß selbst das er unsinn schreibt und lacht sich kappt weil ihr versucht drauf einzugehen!!!

  9. EIne der Hauptaussagen des Artikels ist, dass der Bitcoinpreis wegen Spekulationen in ungesunde Höhen gestiegen ist.

    Es stimmt sicherlich, dass die Nutzung als spekulative Wertanlage den Preis nach oben getrieben hat, was aber weniger die sog. Zocker sind, die ja nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse wetten.

    Was ich kritisiere ist die Logik Spekulation => ungesund. Dieser Schluss wird im Artikel suggeriert aber nicht näher begründet und ist m.E. nicht zutreffend. Denn je höher die Marktkapitalisierung, desto geringer die Volatilität und desto besser kann der Bitcoin auch für größere Überweisungen genutzt werden.

  10. Wieso ist der realistische Wert des Bitcoins 1 Euro ? Der realistische Wert des Bitcoins ist Null.
    Weil der realistische Wert eines Euro auch Null ist.
    Einwände?

  11. Oh, diese verfluchten Zocker und Spekulanten !!! 😉
    Ich gehe also am Samstag Nachmittag in mein Lieblings Café und bezahle das Kännchen Kaffee (Speisekarte = 4,00 Euro) in Bitcoins.
    Warum?
    Weil ich die 0,0XX Bitcoin einige Tage vorher für 3,60 Euro erworben habe und somit der Kaffee für mich 10% günstiger ist.
    Warum akzeptiert der Wirt Bitcoin?
    Weil er hofft, dass der Kurs des Bitcoins am Montag oder Dienstag ihm ermöglicht, für meine Bitcoins 4,30 Euro (statt 4,00 Euro) zu erhalten.
    Man kann diesen Kapitalismus natürlich verfluchen, aber wir leben in ihm. Der Kommunismus ist in Deutschland 1989 untergegangen.
    Fällt diese „Handelsspanne“ weg, bleibt dem Bitcoin allein die Möglichkeit innerhalb von Minuten Geld nach Japan, China oder USA zu transferieren um zu punkten.
    Hand aufs Herz: Wie viele derartige Überweisungen tätigt Otto Normalverbraucher jährlich?
    Selbst außereuropäische Internethändler bieten in Deutschland geführte Bankkonten zur Rechnungsbegleichung an.
    Somit wäre dem Bitcoin ein Nischendasein verordnet, da er nur für wenige Auserwählte sinnvoll ist.
    Ein trauriger Gedanke…..

  12. Ist ein interessanter Gedanke…doch das kann auch voll nach hinten losgehen: Also, 3,60€ gegen BTC getauscht, dann innerhalb von Minuten die BTC pulverisiert und von dem Geld, das übrig bleibt, darfst du nicht mal mehr am Kaffee riechen!

    Den Gendanken, wie du ihn beschreibst verfolgen vielleicht einige, aber ich denke 99% wollen einfach nur in Ruhe ihren Kaffee trinken und bequem per Smartphone oder Speicherkarte bezahlen, und pfeiffen auf die 30ct, die sie vvlt sparen könnten, wenn….

    Und der Wirt wird so lange nicht BTC akzeptieren, wie er befürchen muß, daß sich seine Einnahmen innerhalb kürzester Zeit in Luft auflösen werden, wenn er nicht schnell genug handelt, und die BTC wieder verkauf, ich denke nämlich, daß er anderes zu tun hat, und schließlich muß er ja seine Kaffeebohnen ja auch in € bezahlen!

    Also so sehr du auf den Kommunismus schimpfen magst, einen wenig Regualtion wäre schon nicht schlecht, zumindest um den totalen Verfall zu vermeiden, wenn sich der Markt nicht selber reguliert.

    • Ich stimme Dir zur „normalen“ Benutzung des Bitcoin voll zu, Istvan! Die Wenigsten wollen und werden sich beim Einkaufen ständig Gedanken machen müssen oder sich über die Spekulationschance freuen. Und wie ein Anbieter/Händler denkt, sofern er nicht gerade noch ein „Zockergen“ hat, hast Du ebenfalls beschrieben.

      Zur Regulation: Naja, es wäre schön, wenn man die übliche und bürokratische und in Menschenhände gelegte Regulation beiseite lassen könnte und einfach ein Kryptowährungssytem erdenken könnte, dass gewisse Stabilisierungsmechanismen einfach automatisch eingebaut hat, so dass Totalabstürze und zu schnelle Änderungen abgedämpft werden. Es gibt bei den Altcoins schon verschiedene Versuche, aber ich habe erstens noch nicht alle verstanden, und zweitens wohl auch noch keine richtig gute Lösung für das Problem gesehen.

      • user785 // 9. April 2015 um 13:14 //

        Schade, dass man hier keine Beiträge wenigstens ein paar Minuten editieren kann, ich habe ein „dass“, wo eigentlich ein „das“ hingehört – nicht dass es noch aussieht wie bei Herrn Christoph Bergmann… 😉 (Sorry, den musste ich ablassen!)

      • Ahhh, mein Beispiel macht Schule 🙂 —

      • Genau das ist mein Ansinnen. Und meine These, falls sich BTC aus eben dem Grunde selbst terminieren sollte die Nachfolgewährung diese Regulation haben, Kommunismus hin oder her.

        Gegen Inflation ist BTC ja durch die Mengenbeschränkung auch gesichert, daran hat der Erfinder gedacht, nur an die Zocker, wie ich das sehe eben nicht.

  13. Auch wenn dieser Blog offiziell nichts mehr mit Bitcoin.de zu tun hat, so empfehle die Qualität der Blogpost hier auf einem höheren Level als vergleichbare Feld-Wald- und Wiesenblogs zu halten. Immerhin gibt es einen direkten Link von Bitcoin.de.
    Solche unfundierten Artikel, wie der hieseige sind schlicht wissenschaftlich falsch bzw. zeigen eine grundlegende Unkenntnis der Materie in zusammenhang mit unbegründeten Behauptungen auf.
    Ich habe nichts gegen Kritik an BTC, Tradern/Zockern, den intrinsischen Wert usw. aber bitte mit wissenschaftlichen Argumenten unterlegt. Keiner Exkurs: Karl Popper/Falsifikation.

    Ja, das ist Aufwendig und viel Arbeit aber nur mit Qualität kann man BTC vernünftig diskutieren.
    Ein „Ich glaube, der Kurs ist 1:xy “ ist indiskutabel, denn ich glaube an den grossen Akelanfall, der das Universum ausgeniest hat……

    Ich mag dieses Blog aber solche Artikel sollte man sich sparen…fragen sie mal lieber jemanden, der sich damit auskennt. Gerne auch aus dem „feindeslager“.

    • ich finde, man darf auch mal einfach so eine These in den Raum stellen und die dann diskutieren lassen. Schauen Sie mal, wie viele Kommnentare dieser Beitrag hat und wie viele die anderen Artikel. So was bringt schon Leben in die Bude 🙂

      Ich habe mal einen eventuell eher wissenschaftlichen Artikel über den „Preis des Geldes“ (=des Bitcoins) geschrieben. Ich kenne Popper und die vermaledeite Falsifikation :/

      Ein Artikel, der sich mit einigermaßen wissenschaftlicher Methode dem „wahren Preis des Bitcoin“ nennt, ist hier: http://bitcoinblog.de/2015/02/11/die-blockwirtschaftslehre-der-preis-des-geldes/ — Aber ist recht lang und etwas wirr und wurde auch viel weniger gelesen …

      Aber ich verstehe den Punkt, auf den Sie hinauswollen

      P.S.: ich habe auch lange über den Zusammenhang zwischen Umlaufgeschwindigkeit und Preis nachgedacht. Und es scheint mir tatsächlich so zu sein, dass eine höhere Nutzung (Umlaufgeschwindigkeit) eher zu einem niedrigen als einem hohen Preis führen sollte. Was meinen Sie, wo der Wert des Euro wäre, wenn der Euro nicht (auch) gespart werden würde, sondern alleine und ausschließlich als Zahlungsmittel eingesetzt werden würde, wenn sie also jedes Euro Konto sagen wir einmal im Monat komplett füllen und leeren würde? Wenn ein Zahlungsmittel öfter den Besitzer wechselt, wenn es sagen wir vier Mal im Jahr den Besitzer wechselt, dann kann es von drei Leuten benutzt werden, ohne dass sie es auf dem Markt kaufen müssen. Wenn es nur einmal im Jahr den Besitzer wechselt, müssen die anderen zwei das Zahlungsmittel kaufen, wenn sie es benutzen wollen.

      Ist natürlich nicht alles und nicht das ganze Lied (wenn Bitcoin öfter benuzt wird, gibt es auch mehr Nachfrage von den vielen, die ihn benutzen etc.)

  14. Ich weiss das Thema ist schwierig und Geldtheorie habe ich im Studium auch gehasst. Trotzdem sehe ich bei Medien wie diesem Blog einen Bildungsauftrag. Oder geht es um Pageviews? Klar freut es den Autor, wenn sein Artikel viel gelesen wird aber der Redakteur sollte schon die Qualität sicher stellen. Ansonsten wird das Medium beliebeig und damit für alle uninteressant. Solche kurzfristigen Show-Effekte haben daher IMHO kurze Beine. Leider ist es nun mal so, dass wissenschaftliche Analysen halt nicht so einfach zu verstehen sind wie irgendwelche auf Halbwissen basierenden Theorien. Aber gerade deshalb sollte es die Mühe wert sein eine verständliche Erklärung der aufgestellten Thesen mitzuliefern. Einfach nur zu sagen „Ich denke, dass weil ich dass so denke“ ist langweilig.
    Wie war das: “ Für jeden Sachverhalt gibt es eine einfache, klare, verständliche und leider auch falsche Erklärung“.

    Betreffend der Umlaufgeschwindigkeit zum Wechselkurs. Die Aussage von Istvan, das der Wert des Geldes bei steigender Umlaufgeschwindigkeit sinkt, ist schlicht unverstanden abgeschrieben worden. Stimmt, man kann diese Aussage im Internet und vielen Lehrbüchern finden. Nur muss man die Rahmenparameter beachten. Die Theorien der Neo-/Klassik sind sicherlich unter den definierten Vorbedingungen schlüssig. Nur sind werden diese Rahmenparameter oft implizit angenommen und nicht weiter erläutert. Mit Bitcoin haben wir aber Phänomen, welches diese Rahmenbedingungen in Frage stellt.
    Also in umserem Fall stelle ich folgendes zur Diskussion:
    Bitcoin und Euro sind diesbezgl. nur bedingt vergleichbar.
    Aktuell ist die Verbreitung des Bitcoins sehr übersichtlich, also wenige Personen haben sehr viele BTC und viele haben keine bis wenige. Wenn nun vermehrt damit gehandelt wird, dann muss derjenige, der seine BTC für eine Ware ausgegeben hat neue BTCs für den weiteren Handel nachkaufen. (Ich schliesse jetzt mal aus, dass der Handel auch durch analoge Währung vergleichbar umsetzbar wäre. In diesem Fall würde BTC grundsätzlich keinen wirtschaftlichen Sinn ergeben-> andere Diskussion.*) Daher muss der Bedarf mit Steigerung der Umschlagshäufigkeit wachsen. Bei Erreichung einer ausreichenden Verteilung (sofern dies jemals der Fall sein wird) kommen dann die deflationären Aspekte des Bitcoin zum tragen. Der BTC kann halt nicht wie der EUR einfach so durch Kredit geschöpft werden. Demenstprechend mussen alle BTC für einen Handel vorher gekauft werden und dies führt zu einer laufenden Nachfrage. Derjenige, der einen Handel mit BTC abwickeln will und keine hat, der muss diese bei jemanden mit BTC-Überschuss kaufen->Nachfrage!. Der EUR hingegen kann durch Kredit geschöpft werden. Ein Handel mit EUR führt daher nicht zwingend zu einer Nachfrage. Die Bank vergibt einen Kredit und schöpft damit die benötigte Menge EUR. Insbesondere wenn der Schuldner jetzt den Kredit nicht mehr bedient ist das Geld trotzdem im Umlauf. Die Bank mag eventuell ein Problem haben, trotzdem ist die inflationäre Tendenz gegeben.

    * Der aktuelle Wertverfall erklärt sich ja aktuell auch dadurch, dass Bitcoins nach einem Handel gleich wieder auf den Markt geworfen werden und für Dollar, EUR, oder eine andere FIAT-Währung verkauft werden bzw. das Miner für den Betrieb FIAT-Währung brauchen. Da es eben noch keinen ausreichenden Markt für reine Bitcoin-Handelvorgänge gibt, haben wir aktuell einen BTC-Überschuss mit sinkenden Preisen.
    Wenn sich jedoch die technischen Vorteile des Bitcoins zu einem wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Währungen entwickeln, dann wird es sinnvoll sein BTC zu halten->Verknappung des Angebots->Preis steigt.

    Fazit: Nicht die Trader sind das Problem, sondern viel mehr die aktuell noch fehlende Power-Applikation für Bitcoins.

    • Es stimmt, dass, wenn der Bitcoin zum alltäglichen Zahlungsmittel wird, der Preis wohl steigen wird, da mehr Leute ihn in der Geldbörse haben und halten. Wenn mal irgendwann durch ist, dass der btc die beste Lösung ist, um digitale Dinge zu kaufen und das normal wird, dann wird der Preis vermutlich steigen.

      Was aber nicht stimmt ist die Geschichte mit der Umlaufgeschwindigkeit. Wenn ich mit einem Bitcoin eine Pizza bestelle und der Pizza-Bäcker mit diesem Bitcoin seinen Lieferanten bezahlt und der Lieferant damit seine Miete und der Vermieter damit wieder eine Pizza usw., dann haben wir vier oder fünf Personen, die mit dem Bitcoin bezahlen, ihn aber nicht kaufen müssen. Somit sinkt die Nachfrage.

      • in dem Moment, wenn BTC zum flüssigen Geld wird, muß der Kurs zwangsläufig sinken, aus den o.g. Gründen. Schon mal von Silvio Gesell gehört? Der hatte zwar nichts mit BTC zu tun, war noch vor seiner Zeit, dafür aber damit, wie man durch fließendes Geld die Wirtschaft beschleunigt (<nachlesen).

        Zu den anderen teils lächerlichen Vorwürfen habe ich oben genug Stellung genommen. Es ist nichts gegen konstruktive Kritik einzuwenden, aber bitte nicht meine Aussagen verdrehen, und dann das Verdrehte kritisieren. Die Kritik mag dann zwar durchaus richtig sein, bezieht sich aber auf etwas, was ich nie geschrieben habe. Das ist eine unfaire Geste.

        “Ich glaube, der Kurs ist 1:xy ” habe ich nie geschrieben! Bitte nochmal genau nachlesen, was das steht, und die Erklärung dazu, dann können wir gerne darüber diskutieren.

        @oldman: was du mit Powerapplikation meinst, ist mir Schleierhaft? Meinst du bessere Bitcoinminer, die schneller BTC minen?

      • > die mit dem Bitcoin bezahlen, ihn aber nicht kaufen müssen
        genau das würde aber nur funktionieren, wenn es prinzipiell unendlich viele BTCs geben würde bzw. jeder genug BTC hätte (und wer hat schon genug Geld 😉
        Selbst aktuell, wo die „Druckerpressen“ in USA und und EUR auf hochtouren laufen gibt es immer noch nicht genug Geld für alle.
        Bei BTC sind wir sogar auf die 21Mio limitiert.
        Zur Erklärung: Man kann ja wohl davon ausgehen, dass der grösste Anteil der Menschen nicht genug Geld hat. Will ich mir nun etwas kaufen, dann muss ich mir irgenwoher Geld holen. Arbeit wäre eine Möglichkeit. Dann verlagern wir das Problem auf den Arbeitgeber, welcher das Geld irgenwo her organisieren muss. Kurz wenn man die Kette zu Ende denkt muss sich irgendjemand das notwendige Geld organisieren. Auch wenn ich meine ersten BTC durch Verkauf von irgendwelchen Dingen erhandelt habe, so muss mein Kunde das notwendige Kleingeld irgendwoher haben. Arbeiten->Arbeitgeber->leihen->…..
        Bei FIAT-Währungen ist das relativ einfach. Ich gehe zur Bank und nehme einen Kredit auf. Jetzt passiert was tolles. Die Bank hat das Geld nämlich gar nicht, sie verlängert einfach ihre Bilanz um den Kreditbetrag. (siehe dazu Doppelte Buchführung/T-Konten)Bei grösseren Krediten nimmt sie noch etwas als Sicherheit, das ist aber nicht zwingend bzw. spielt hier keine Rolle. Ich habe jetzt also Geld aus meinem Kredit und kann es unter die Leute bringen. Wenn ich wieder Geld brauche gehe ich wieder zur Bank und hole mir einen neuen Kredit (macht Papa-Staat ja auch so). Die Bank hat vertrauen, dass ich das Geld zurückzahle und verlängert wiederum ihre Bilanz und schwubbs ist wieder neues Geld im Markt, welches vorher nicht da war. Das erhöht die Geldmenge und mehr Geld bei gleichbleibenden Angebot an Waren ist eine Bedingung für Inflation.
        Bei Bitcoin geht das eben nicht, da man nicht einfach die Bilanz verlängern kann. Die Bitcoins die ich benötige muessen schon auf einer Adresse existieren und können nicht bei Bedarf geschöpft werden. Und wenn ich von jemanden BTC haben möchte, dann muss ich dafür zahlen. Klar, bei der FIAT-Währung muss ich den Kredit auch durch Zinsen bezahlen aber wenn ich die Rückzahlung einfach einstelle und das Geld aus dem Kredit verjubel, so ist trotzdem mehr Geld im Markt als vorher. Die Bank mag evtl. ein Problem haben, aber die Geldmenge ist gewachsen und der Wert tendenziell durch Inflation gesunken. Beit BTC geht das aber eben nicht. Das war es, was Satoshi ja erreichen wollte.
        Das ist ja gerade der Witz an der Sache und begründet auch die Kritik der Ökonomen am BTC. Unser gesamtes Wirtschaftssystem basiert auf Kredit und der FIAT-Geldschöpfung. Wenn man nun diese Geldschöpfung abstellt wird der Wert des Geldes steigen, da niemand (oder nur ganz wenige) wirklich genug davon hat->laufende Nachfrage
        Es mag ja sein, dass es durch den Umlauf einen gewissen inflationären Effekt gibt. Der wird aber durch die laufend steigende Nachfrage (niemand hat genug Geld) bei Non-Fiat-Währungen mehr als aufgewogen.

  15. @Istvan:
    >>“Ich glaube, der Kurs ist 1:xy ” habe ich nie geschrieben! Bitte nochmal genau nachlesen, was das steht, und die Erklärung dazu, dann können wir gerne darüber diskutieren.

    Sorry, Du hast folgendes geschrieben:
    Im Orginaltext steht: “Meiner Meinung nach hat er seinen realistischen Wert erreicht, wenn er wieder 1:1 zum € steht.”
    [..]

    Realistischer Wert desshalb, weil das mal vom Erfinder so ins Rollen gebracht wurde, zumindest schließe ich das.
    [..]

    Ich habe oben schon geantwortet, dass mich interessieren würde, wie Du auf diese Idee kommst, dass das Satoshis Idee war.

    Zum Thema Gesell, ja kenn ich. Die Aussage ist auch richtig,hat aber nur am Rande mit den hier diskutierten inflationären Effekten bei steigender Umlaufgeschwindigkeit zu tun. Es ist richtig, dass nur fliessendes Geld haben Geld gut für die Wirtschaft ist und Spekulation keine Investition ist. Es ist auch richtig, dass FIAT-Währungen durchaus bei steigender Umlaufgeschwindigkeit inflationäre Effekte aufweisen.
    Wie oben aber nachzulesen ist, trifft dies bei BTC nicht bzw. nur in vernachlässigbarer Höhe zu, da BTC eben nicht FIAT ist.

    Zum Thema Power-App:
    Es gibt-insbesondere hier in Europa- aktuell noch keinen Grund, warum ich für Geldtransfers Bitcoin nutzen sollte. Es klappt doch mit Euro ganz gut. Damit Bitcoin mehr Verwendung findet muss es für jemand ein Vorteil sein Bitcoin einer anderen Währung vorzuziehen. Ja, die Miner wollen Bitcoisn nutzen. Das ist aber keine kritische Masse. Weltweite Geldtransfers könnten sowas sein aber scheinbar ist da Western Union -obwohl teurer- noch irgendwie komfortabler. Ob auch weltweite Geldtransfers als Massenphänomen ausreichen um BTC im grossen Stil zu verbreiten ist auch fraglich.
    Bitcoin ist digital und mit der Blockchain kann man wesentlich mehr anfangen, als nur Bitcoins von einem Konto auf ein anderes zu transferieren. (google mal Bitcoin+Contracts, Colored Coins,….) Erst wenn sich aus diesen Ideen ein feritges Produkt entwickelt hat, das einen Mehrwert zu den bisherigen Währungen hat, gibt es einen Grund warum man Bitcoin in der Masse nutzt.
    Das ist so ein bisschen wie bei der Erfindung des Lasers. Der Erfinder des Lasers wurde auch gefragt, was man mit „gebündeltem Licht“ machen soll und er hatte keine Antwort. Erst Jahre später wurde die CD erfunden.

    • Das ist doch etwas ganz anderes oder?!?

      Ich schließe das daraus, daß der Kurs relativ lange Zeit (relativ!) nahe bei 1:1 € oder auch $ war und dann im Nov 13 schlagartig in unvorstellbare Höhen geschossen ist. Geht aus diesem Chart hier hervor:

      https://www.bitcoin.de/de/chart

      Jeden seriösen Chartanalysten müsste diese Hausse aufschrecken und skeptisch stimmen! Nur die Zocker können sich darüber freuen, fragt sich wie lange.

      Stimmt, Satoshi hält sich darüber bedeckt, was er eigentlich wollte, doch gerade das lässt viel Raum für Interpretationen und Kreativität und eben auch für Emotionen, also gefühlte Größen, weswegen ich das Bsp mit dem Thermometer brachte.

      Doch daß man BTC nicht schöpfen könnte stimmt wiederum nicht, man könnte es ja (theoreteisch zumindest) minen. Nur liegt die Geldschöpfung nicht in einer Hand wie bei FIAT, das ist der wesentliche Unterschied.

      • So ist die Stärke des BTC in Wirklichtkeit die Schwäche des € und $, was aber auch nicht erfreulich ist.

        Wie gesagt, man kann BTC auch Minen, nur ist die EZB mit Ihrem Drucker eben schneller.

        Auch ich bin mit dem oberem Artikel nicht zu 100% glücklich, was an den o.g.Gründen liegt und muß hier in den Kommentaren einiges richtig stellen, wewegen ich auch gerne auf mein eigenen Blog verweise.

        Vorschlag @Christoph: Warum führst du nicht ein Comment Rating: WordPress Plugin>CommmentRating, wo man bei Kommentaren Daumen hoch und runter machen kann. Am Monatsende bekommen die ersten 3 mit den bestbewertetsten Kommentaren einige Micro BTC (auch wennś nur ein Paar Ct sind). Du wirst sehen, daß die Qualität der Kommentare ganz schnell in die Höhe geht, daß sich Leute nicht mit verschiedenen Namen anmelden, denn sie wollen ja, daß die Likes auf einen User gehen, und das sich Trolle ganz schnell selbst entlarven und verabschieden werden?!?

      • Schön wär’s. Wir lassen das blog auf wordpress hosten, da läuft nicht viel mit plugin einholen. (ist schlecht für mich, aber von bitcoin.de eine kluge Entscheidung, da sie sich so nicht noch um die Updates kümmern müssen und das, was sie auf dem eigenen Server haben, besser kontrollieren können)

      • Hmm, Istvan, nein. Das ist das Problem, wenn man ein exponentielles Wachstum mit linearen charts anschaut. Dann sieht wegen der einen gigantischen Spike alles andere extrem flach aus. Tatsächlich gab es 2009 überhaupt keinen Kurs, 2010 einen Kurs von weit unter einem Euro, und 2011 kurz mal eine Spike auf 30 Dollar, worauf dann aber ein Niedergang auf 2 Dollar gefolgt ist (also erheblich heftiger als das, was wir jetzt erleben). Erst 2013 ging’s dann wieder über 30 Dollar, woraufhhin dann im April die ersten Blase des Jahrs mit gut 200 Euro folgte, um zu platzen und nach einigem Herumrudern bei ~100 Dollar im Herbst desselben Jahres auf die irrwitzigen 850 Euro gesaust ist.

        Soweit die Bitcoin-Chart-Geschichte.

      • @christoph: wie das, es kommt kein Worpress in der URL vor!?! Und auf Plugins habt ihr gar keinen Einfluss? Die sind doch allle frei und verfügbar!

        Eben, und wenn man mal von allen Hochs und Tiefs absieht, durch was auch immer die herbeigeführt wurden, kann ich im einzelnen jetzt auch nicht wissen, kommt für mich in der Mitte eine gefühlte 1:1 heraus.

        Das wäre eine reailistische Größe, mit der ein Händler oder auch Kunde etwas anfangen könnte, mit leichten Schwankungen aber eben nicht bis 1:239.

        Das und nichts anderes habe ich gemeint.

      • WordPress Premium 🙂 Ein paar vorinstallierte Plugins, gute Plugins, automatische Updates, aber eben keine selbstwählbaren Plugins. Hat seine Vor- und Nachteile …

        An sich bin ich auch auf der Seite, dass es mir darum geht, dass der Bitcoin benutzt wird. Ich würde mich zwar freuen, wenn meine Handvoll Coins mal mehr wert sind, aber darum geht es mir nicht. Von daher könnte ich auch mit einem sehr tiefen Preis gut leben.

        Allerdings frage ich mich, was passiert, wenn der BTC 1 Euro wert ist und sich dann jemand eine Luxusvilla im Wert von 50 Millionen in Bitcoin kaufen möchte. Wenn 1 BTC = 1 EURO, dann können gleichzeitig niemals mehr als 21 Millionen Euro bezahlt werden. Das ist für eine vielbenutzte Währung nicht so viel, denke ich.

      • Stimmt, der Millionenvillaist müsste sich dann entweder bescheiden, oder mit was anderem bezahlen! Find ich cool!

  16. Interessante Diskussion.

    Also mit solchen Aussagen wie „Als Bitcoin mit 1:1 zum € gestartet ist, war er noch im Sinne des Erfinders.“ hat man echt das Zeug zum Kabarettisten. Bitcoin ist mit fünfzig Bitcoin im Genesisblock gestartet und da waren Euro noch so weit weg wie der Mond. In dem Zusammenhang ist Bitcoin bestenfalls mit zwei Pizze für 10.000 Bitcoins gestartet.

    Aber eigentlich wollte ich ja was zum Zusammenhang von Nutzung und Wert sagen.

    Laut Carl Menger, dem Begründer der Österreichischen Schule, erhält Geld seinen Wert durch die Nachfrage und es wird nachgefragt, weil es einen Wert hat. Achtung: Zirkelschluss. Wert durch Nachfrage, Nachfrage durch Wert. Der Wert, so seine Annahme, kommt aus der Vergangenheit. Das Geld ist heute was wert, weil es gestern schon was wert war und vorgestern und vorvorgestern und so weiter. Er konnte aber nicht erklären, wie denn der Wert am Anfang zustande gekommen sein soll, als es noch keine Nachfrage nach dem Gut als Geld gab.

    Das hat dann Ludwig Mises in seiner Doktorarbeit dadurch erklärt, dass das Gut schon vorher einen Wert haben müsse, um Geld werden zu können. Beispiel Gold, dass vor seiner Geldwerdung schon als Schmuck und Statussymbol einen hohen Wert hatte.

    Das bedeutet aber nun, dass ein Gut, das von vorneherein keinen Wert hat, nie und nimmer Geld werden kann, weil sich ja deswegen keine Nachfrage entwickeln kann und ohne Nachfrage wiederum kein Wert.

    Tja, und dann kommt Nakamoto mit seinem Bitcoin daher. So wertlos wie etwas nur wertlos sein kann, nicht einmal physisch existent, nur in Form eines laufenden Computerprogramms vorhanden. Und wer Bitcoins haben wollte, konnte sich zu allem Übel auch noch einfach ein Programm auf den PC spielen und Bitcoin in Mengen selbst erzeugen und weit und breit war niemand, der einem irgendetwas dafür gegeben hätte. So etwas kann eigentlich nach der Grenzwertlehre niemals Geld werden.

    Aber irgendwie kam es dann ja doch ganz anders. Plötzlich waren 10.000 Bitcoin zwei Pizze wert, dann bekam man auf einmal einen Dollar für 1300 Bitcoin, dann für immer weniger Bitcoins immer mehr Dollar, dann auch Euros und alle Drogen der Welt im Internet. Und die Drogen gab und gibt es nach wie vor fast nur für Bitcoins, genauso wie die meisten Altcoins. Ja, es gibt tatsächlich mittlerweile Märkte, da ist Bitcoin das einzigste Zahlungsmittel.

    Wo liegt denn nun der Österreich’sche Denkfehler?

    In der „Vergangenheit“. Der Wert des Geldes gründet nicht auf seinen gestrigen, sondern auf seinen zukünftigen Wert. Es ist völlig irrelevant, was es vor drei Jahren noch für einen Euro gab, es interessiert jeden nur: Was bekomme ich morgen und übermorgen für mein Geld. Muss man vom Geld annehmen, dass es bald viel weniger wert sein wird, geht sofort Vertrauen in das Geld verloren. Niemand hält an einem Geld fest, nur weil man sich vor zehn Jahre etwas dafür kaufen konnte. Jeder akzeptiert Geld, weil er davon ausgeht, auch in Zukunft wieder etwas dafür zu bekommen.

    Bitcoin konnte nur zu Geld werden – oder sich auf den Weg dahin begeben – weil eine paar wenige Leute in seinen Eigenschaften die idealen Geldeigenschaften für ein Internetgeld erkannt haben und Zeit, Geld und Arbeit darin investiert haben, um Bitcoin einen Wert zu geben und zwar vorerst einen beliebigen. Das genügte aber. Bitcoin brauchte zusätzlich zu seinen Fähigkeiten nur eine Zahl zum Rechnen, also eine Rechnungseinheit, um Geld werden zu können. Einen x-beliebigen Wert. Und genau den braucht auch die Bitcoin-Wirtschaft nur. Um Bitcoin als Zahlungsmittel nutzen zu können, genügt auch ein Kurs von drei Dollar. Nur, je höher der Kurs, um so größere Geschäfte können abgewickelt werden.

    Investoren geben Bitcoin einen Wert, der es Bitcoin ermöglicht, als Zahlungsmittel benutzt werden zu können. Und die Nutzung als Zahlungsmittel motiviert Investoren in Bitcoin zu investieren. Achtung Zirkelschluss. Investoren ermöglichen die Nutzung als Zahlungsmittel, Zahlungsmittelnutzung lockt weitere Investoren. Keine Investoren, kein Zahlungsmittel – kein Zahlungsmittel keine Investoren.

    Natürlich sind noch mehr Dinge erforderlich, damit Bitcoin ein richtiges Geld wird. Die Infrastruktur zum Beispiel. Es muss überall Tauschbörsen geben, Händler müssen flächendecken das Zahlungsmittel akzeptieren und so weiter und so fort. Das sind aber Dinge die viel Zeit benötigen. Entscheidend ist, dass der Prozess der wachsenden Akzeptanz in Gang gekommen ist und die Technik funktioniert. Der Rest baut sich mit der Zeit schon auf.

    • komm mir schon vor, wie bei ‚Leben des Biran` „Er hat Jehova gesagt! Jehova, Jehova!!“

      Also nochmal, 1:1 war nur ein angenommener Wert, er kann was mit Realität zu tun haben, muß es aber nicht.

      Genausogut hätte ich auch schreiben können: „Schönes Wetter heute, wir haben 20C“ – „Was? Bei 20C haben wir doch kein schönes Wetter!! (Er hat schon wieder ‚Jehova‘ gesagt!)“

      Mit dem anderen, was du schreibst bin ich durchaus einverstanden, und lerne auch immer wieder Neues dabei.

      Danke und Grüße: I.

  17. Vielen Dank, das ist mal eine schöne Ableitung von Menger und Mises zu deren „Denkfehlern“.
    Das finde ich an Bitcoin bzw. den CryptoCurrencies so spannend. Die schmeissen mal so nebenbei viele Glaubensätze der bisherigen Theorie über den Haufen. Da werden die Dinge hinterfragt, die lange als unumstösslich galten.
    …der Mensch kann nicht fliegen und dann kam Galileo bzw. die Gebr. Wright…..
    Eigentlich müsste BTC aktuell eine ganze Menge Profs um Thema Geldtheorie in Selbstzweifel stürzen.
    So wird viele Jahre Stillstand in der Forschung endlich mal aufgebrochen,geil!

  18. Noch eine kurze Bemerkung zum Thema „Wert“. Der Wert des Bitcoins ergibt sich auch aus seiner Knappheit. Diese ist mit ursächlich für die Erwartung, dass BTC auch in Zukunft einen Wert hat. Es ist schon klar, dass nur allein Knappheit kein Grund für einen Wert ist. Lasagne mit Pferdefleisch ist auch knapp, trotzdem wolle die keiner haben….
    Dazu eine interessante Beobachtung:
    Folgende Situation:
    2 Kinder spielen in einem Zimmer mit viel Spielzeug. Wann bekommt ein beliebiges Spielzeug (z.B. ein Modellauto) einen Wert?
    Lange Zeit spielen beide Kinder nicht mit dem Auto. Hat es in diesem Augenblick einen Wert für die Kinder? Nimmt Kind A nun das Auto und spielt ein wenig damit. Dann stellt sich die Frage wie weit der Wert des Autos gestiegen ist. Es kann ja sein, dass er kurz damit spielt und es dann wieder hinlegt. Während diese Phase steigt aber das Interesse von Kind B an dem Auto und es will auch damit spielen. Dadurch, dass B plötzlich auch mit dem Auto spielen will, wird es erst richtig interessant für A und er wird es nun nicht mehr weglegen.

    Kann es sein, dass etwas wie „Neid“ mit eine Bedingung für Wert ist?
    …nur mal so rein „filosofisch“….

    • Eher nicht. Neid ist ja keine Grundlage für eine Kaufentscheidung.

      Wenn mein Nachbar mit ’nem Ferrari vorfährt, dann bin ich nicht auf das Auto neidisch, sondern, weil der Affe sich die Kiste aus der Portokasse gekauft hat. Ich könnte ja auch einen kaufen, müsste halt einen Kredit aufnehmen, ein paar Sachen verkaufen, aufhören zu rauchen, Freundin auf’n Strich schicken usw. Das mach‘ ich alles natürlich nicht, ich gebe überhaupt kein Geld für irgendwas aus, nur weil der ein neues Auto hat.

      Wenn ich jetzt aber weiß, dass der das alles machen musste, um die Karre zu kaufen, dann weicht der Neid sofort der Vorfreude darauf, dass ich von dem demnächst den Kahn zum halben Preis kaufen kann.

    • absolut, ich selbst bin Künstler

      http://istvanseidel.de

      und habe tagtäglich damit zu tun. Der Wert eines Kunstwerkes ist reine Psychologie. Künstler kann jahrelang die genialsten Bilder malen, und keine Sau kräht danach. Dann kommt er unter tragischen Umständen ums Leben und dieselben Bilder, die vorher im Keller verschimmelt wären, sind plötzlich Mio wert (siehe Van Gogh)

      Das Kinderbeispiel passt sehr gut dazu, und die berühmtesten Künstler sind die besten Psychologen, oder Soziopathen möchte man fast sagen. (Dali und Picasso) Sie schüren einen Kult, eine Massenpsychose um ihre Person und vermarkten den dann gewinnbringend in Form von Kunstwerken.

      Neid spielt dabei eine große Rolle, wenn nicht die größte.

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