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Warum Bitcoin?

Die meisten Leute, die mit Bitcoin zu tun haben, sind von seinen technologischen Eigenschaften fasziniert. Allerdings gibt es sehr gute Gründe für jeden, den Bitcoin als Zahlungsmittel einzusetzen.

Logisch: Wer derzeit mit Bitcoins bezahlt, muss die virtuellen Münzen erst einmal kaufen und dann noch einen Händler finden, der diese akzeptiert. Auch wenn die Anzahl der deutschen Akzeptanzstellen stetig wächst – letzten Endes ist der Bitcoin derzeit weiterhin ein „Nischenphänomen“. Wer mit Bitcoins bezahlt, wählt eine umständlichere, oft teurere Methode, um seine Auswahl, wo er was einkauft, erheblich einzuschränken.

Dennoch bringt das Bezahlen mit Bitcoin so viele Vorteile, dass es sich lohnt, die Nachteile in Kauf zu nehmen.

  • Bitcoin ist bequem: Um mit dem Bitcoin im Internet zu bezahlen, müssen Sie lediglich eine private Adresse kopieren, „senden“ klicken und gegebenenfalls ein Passwort eintippen. Das ist deutlich unkomplizierter als zum Beispiel die Verwendung einer Kreditkarte. Als eine Währung, die sich im Netz bewegt wie ein Fisch im Wasser kann der Bitcoin das digitale Bezahlen in Zukunft noch viel bequemer machen. Bezahlen, ob vom Desktop-Rechner oder vom Smart-Phone, kann frei von allen Komplikationen sein.
  • Bitcoin ist privat: Bei allen digitalen Zahlungsmitteln werden mit der Transaktion private Daten übermittelt. Beim Bitcoin nicht. Unter Gesichtspunkten des Datenschutzes ist es immer besser, wenn Ihre privaten Daten nicht durchs Netz gesendet werden. Warum sollte jemand, von dem Sie etwa ein digitales Gut kaufen, erfahren, wo Sie wohnen? Und warum sollte eine Bank oder ein Zahlungsdienstleister wie PayPal wissen, was Sie wo und wann bestellt haben?
  • Bitcoin ist individuell: Sie können Bitcoins mit der Wallet Ihrer Wahl auf dem PC, auf dem Smartphone oder in einer Online-Wallet speichern. Sie können sich selbst aussuchen, ob Sie eine Sicherheitskopie machen, ob Sie Ihre Wallet mit einem wie starken Passwort schützen, und Sie können nach eigenem Belieben eine Paperwallet erstellen, um Bitcoin weitgehend sicher zu verstauen. Da der Bitcoin kein zentrales Unternehmen ist, sondern ein dezentrales System, ist es Ihre Wahl, wie Sie ihn handhaben.
  • Bitcoin ist günstig: Verglichen mit gängigen anderen Zahlungsverfahren spart ein Händler bei Bitcoin-Transaktionen 1-3 Prozent Gebühren. Darüber hinaus reduziert der Bitcoin das Betrugsrisiko durch etwa Rücküberweisungen auf 0 Prozent. Falls sich der Bitcoin durchsetzt, werden die Händler diese Einsparungen an ihre Kunden weitergeben.
  • Bitcoin ist international: Mit dem Bitcoin können Sie überall in der Welt ohne Aufpreis bestellen oder bezahlen. Dies macht ihn zu einem fast perfekten internationalen Geld. Insbesondere für Gastarbeiter ist der Vorteil des Bitcoins nicht hoch genug einzuschätzen. Ebenso können aber Firmen, die internationale Freelancer beschäftigen, deutlich vom Bitcoin profitieren, wie auch Touristen und Berufsreisende. Und ist es nicht besser, ein Geld in der digitalen Börse zu haben, das grenzenlos funktioniert?
  • Bitcoin ist staatenlos: Die aktuelle Eurokrise zeigt einmal mehr, wie eng Staat und Geld verflochten sind. Der Euro als Währung führt dazu, dass die staatliche Souveränität eingeschränkt wird. Sei es die von Deutschland, das sich an der sogenannten Griechenland-Rettung beteiligen muss, sei es die von Griechenland, dem für die „Rettung“ Gesetze diktiert werden. Als staatenloses Geld entzieht sich der Bitcoin diesem Einfluss.
  • Bitcoin ist inflationssicher: Die Menge an Euro oder Dollar wird durch die Zentralbanken bestimmt. Bisher hat der politische Einfluss auf die Zentralbanken noch bei jeder Währung dazu geführt, dass sie im Lauf der Zeit an Wert verliert, weil ihre Menge immer weiter erhöht wurde. Bei Bitcoin ist dagegen die Menge vom Protokoll auf maximal 21 Millionen Einheiten festgesetzt. Es wird daher gar nicht möglich sein, den Wert des Bitcoins durch „Gelddrucken“ einzustampfen. Somit haben Sie in Ihrer Bitcoin-Wallet Geldmünzen, die trotz der täglichen leichten Kursschwankungen langfristig wertstabiler sind als der Euro.
Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
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11 Kommentare zu Warum Bitcoin?

  1. Sicherer. Ich brauche bei einem Kauf nicht meine Kreditkarte aus der Hand geben oder jemandem die Kreditkartennummer verraten. Beim Bitcoin wird das Geld nicht von einer fremden Person von meinem Konto geholt. Ich sende die Summe zu dem Konto des Anderen ohne das er meine Daten erhält.
    Wer hat den noch nie ein schlechtes Gefühl im Bauch gehabt wenn er seine Kreditkarte aus der Hand gegeben hat oder seine Daten beim Online-kauf ins Internet geschmissen hat.

  2. Werner Müller // 21. Juli 2015 um 14:49 // Antworten

    Insbesondere der letzte Punkt ist der Brüller. Wie hoch ist die jährliche Inflationsrate und wie hoch die tägliche Wertschwankung des Bitcoins ?

    • Langfristig, lieber Herr Müller, langfristig, wie es ja auch im Text steht.

    • Die Wertschwankungen würden Griechen sicherlich billigend in Kauf nehmen, wenn sie dafür keinerlei Beschränkungen unterliegen würden, d.h. eben mehr als die 60€ pro Tag abheben dürften.
      Des Weiteren spielt es für den täglichen Einkauf keine Rolle, weil sich die Kursschwankungen über die Zeit ausgleichen und der langfristigere Trend entscheidend ist.
      Ferner gibt es auch Möglichkeiten Kursschwankungen abzusichern, wenn Bedarf danach besteht, so wie ja auch Währungsrisiken vor allem kleinerer Währungsräume abesichert werden.

    • Frankfurter Würstchen // 21. Juli 2015 um 17:46 // Antworten

      Lieber Werner,

      auf Grund der nicht geschöpften Zinsen im Schuldgeldsystem muss es zwangsläufig langfristig zu einer hohen Inflation oder zum Crash der Währung kommen. Das ist simple Mathematik.

      Und da Christoph von langfristig geschrieben hat, hat er einfach langfristig recht.

      Im übrigen hatte der Kurz CHF/EUR vor kurzem erst eine 20% Schwankung. Du siehst also, wie zerbrechlich auch staatliche Währungen sind.

  3. Der Bitcoin hat aber gerade durch seine Inflationssicherheit, ein enormes Deflationspotenzial.

  4. Zitat: “ Bei Bitcoin ist dagegen die Menge vom Protokoll auf maximal 21 Millionen Einheiten festgesetzt. Es wird daher gar nicht möglich sein, den Wert des Bitcoins durch “Gelddrucken” einzustampfen. “

    WER bestimmt denn dieses Protokoll ? und wer ist für die zukünftigen eventuellen Änderungen dieses Protokolls zuständig ?

    • Gute Frage.
      In der Tat ließe sich die Menge der Bitcoin ändern, und vielleicht wird dies auch irgendwann in den kommenden 80 Jahren geschehen, um z. B. das Mining aufrechtzuerhalten. Aber eine solche Änderung des Protokolls muss von allen Teilnehmern des Systems akzeptiert werden (Miner & Full Nodes). Stellen Sie es sich so vor, als müsste jeder, der einen Geldbeutel verwendet, zustimmen, wenn die EZB beschließt, die Geldmenge zu erhöhen.

      Da eine Erhöhung der Menge von Bitcoins zunächst einmal den Wert der bestehenden Bitcoins deutlich senkt, ist nicht zu erwarten, dass dies durchgehen wird. Möglich könnte es erst sein, wenn die Verknappung der für die Miner ausgeschütteten Bitcoins ab 2030 herum eine existenzielle Bedrohung des Systems bedeutet.

  5. Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Antwort befriedigt mich jetzt natürlich nicht unbedingt, denn wer sind die Full Nodes und kann man das Protokoll lesen oder einsehen, oder wie muss man sich das vorstellen ? Da ja jeder Mining betreiben kann, müsste ja jeder da draussen im virtuellen Raum eine Stimme haben. Schwer vorstellbar; für mich Laie jetzt jedenfalls.

    Man kennt das ja aus dem richtigen Leben. Die Versicherung verspricht viel wenn der Tag lang ist, aber wenn es dann drauf ankommt, ist dann doch plötzlich das eine oder andere für eine kräftige Überraschung gut.

    Wenn sich die Finanzinstitute nun für Bitcoin interessieren, dann ist das zwar ein Fortschritt aber – wie wir alle wissen – nicht immer ein Ruhekissen auf dem sanft schlafen kann.

    • Hallo, gerne.

      Nodes ist jeder, der einen Clienten betreibt und damit die gesamte blockchain speichert. Können Sie einfach bei bitcoin.org herunterladen. Full node ist jeder, der einen solchen Clienten 24/7 laufen lässt. Soweit ich es verstanden habe.

      Minen kann prinzipiell jeder, aber durch die hohe Hashrate / Difficulty lohnt sich das nur, wenn man ein Datenzentrum betreibt.

      Eine Änderung des Protokolls, um die Anzahl der Bitcoins zu erhöhen, bedeutet eine Hard Fork. Was recht riskant ist und schwierig durchzusetzen. Vielleicht hilft Ihnen dieser Artikel hier weiter: http://bitcoinblog.de/2015/06/15/was-passiert-bei-einem-hard-fork/

      Das Protokoll ist offen einsehbar im Bitcoin-Github-Verzeichnis.

  6. Vielen Dank für die informative Antwort !

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