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Barclays möchte noch in diesem Jahr Bitcoins akzeptieren

Die drittgröße Bank Großbritanniens erkundet die Blockchain mit 75 Mitarbeitern und kooperiert mit einer noch nicht genannten Börse. Noch in diesem Jahr möchte Barclays die erste britische Bank werden, die Bitcoins tatsächlich akzeptiert.

Barclays ist eine Bank mit einer langen Geschichte, die bis ins Jahr 1690 zurückreicht. Das traditionsreiche Bankhaus mit Sitz in London beschreitet nun innovative Wege: Noch in diesem Jahr möchte Barclays es seinen Kunden ermöglichen, mit Bitcoins zu spenden, wie DailyMail berichtet. Dazu kooperiert die Bank mit einer bislang nicht genannten Börse.

Barclays arbeitet bereits mit zwei Bitcoin-Labs zusammen und unterstützt auch Bitcoin-Startups durch sein Accelerator-Programm. Insgesamt beschäftigen sich bereits 75 Mitarbeiter von Barclays mit dem Potenzial von Bitcoin und Blockchain. Es ist daher davon auszugehen, dass Barclays nicht dabei stehen bleiben wird, den Bitcoin für Spenden zu benutzen. Vielmehr dürfte dies ein erster Testballon sein, wie eine mögliche Bitcoin-Integration ins traditionelle Banking beschaffen sein kann.

Einen wirklich hilfreichen Kommentar von Barclays gibt es bislang nicht. Derek White als Verantwortlicher für Digitales, sagt lediglich: “Barclays ermöglicht es einer Bitcoin-Börse, Spendenorganisation zu helfen, Bitcoins zu akzeptieren.” Darüber hinaus meinte White zu den von Barclays unterstützten Labs: Das Ziel sei es, “Startups, Wissenschaftler, die Regierung einzuladen, in diesem Raum zu arbeiten und sich mit anderen zu verbinden, die sich für die Bitcoin und Blockchain community interessieren.”

Barclays Engagement mit virtuellen Währungen bleibt damit also auch nach der Ankündigung, Bitcoins zu akzeptieren, etwas vage. In einem Forschungspapier schreibt die Bank: “Finanzinstitutionen wie Barclays erwägen gerade, wie die Technologie, auf der Bitcoin basiert – gewöhnlich ‘die Blockchain’ genannt – selbst das Finanzwesen revolutionieren könnten. Während viele der potenziellen Anwendungen erst mittelfrist relevant werden sollen, sollte sich die Industrie in ihren Entwicklungszyklen nun fragen, wie die Technologie ihr helfen kann.” Es sei zwar offensichtlich, dass die Sicherheiten und Kontrollmechanismen, die eine Blockchain mit sich bringt, sehr viel Entwicklungsarbeit verlangen, bevor sie im Mainstream Anwendung finde. “Die Chancen sind jedoch so signifikant, dass die Frage ist, wann und nicht ob diese Anwendungen auftreten werden.”

Über Markus Städler (23 Artikel)
Ist freier Journalist und Autor. Er beschäftigt sich überwiegend mit technologischen und wirtschaftlichen Themen. Seit er Ende 2013 den Bitcoin kennengelernt hat, ist die Kryptowährung sein absolutes Lieblingsthema geworden.

8 Kommentare zu Barclays möchte noch in diesem Jahr Bitcoins akzeptieren

  1. Super, Banken die Bitcoins akzeptieren sind genau das was die Idee hinter Bitcoins war!

  2. Wer definiert, was die Idee hinter Bitcoins sein soll? Meiner Meinung nach wird der Bitcoin viel zu ideologisch und zu wenig pragmatisch betrachtet.
    Man muss bedenken, dass nur ein Bruchteil der Menschen eine dezentrale Währung brauchen, u.a. weil sie bislang eben nicht die negativen Erfahrungen mit zentralen Währungen gemacht haben.
    Nur ein Bruchteil der Menschen wird eine anonyme Währung benötigen, weil die meisten Menschen eben bislang keine negativen Erfahrungen gemacht haben.
    Nur ein Bruchteil der Menschen stören sich an den Gebühren, die Mehrheit zahlt die Gebühren ohne ernsthaft darüber nachzudenken und zu murren.
    Nur ein Bruchteil der Menschen werden ernsthaft daran interessiert sein, all ihre Transaktionen ohne jeden Dienstleister wie einer Bank ausführen zu müssen. Die Mehrheit wird es schlichtweg egal sein bzw. werden die lieber ein paar Gebühren zahlen um weiterhin wie gewohnt sich bei einer Bank oder PayPal einloggen zu können.

    Daher finde ich, sollte man realistisch genug mit dem Bitcoin umgehen und den ideologischen Teil nicht überbewerten. Wesentlich entscheidender wird meiner Meinung nach das Business sein, d.h. Unternehmen, Dienstleister, usw. denn diese werden durch den Bitcoin in die Lage versetzt, viele Prozesse wesentlich vereinfachen und besser automatisieren zu können.
    Zudem spielen selbst kleine Kosteneinsparungen bei Unternehmen eine entscheidende Rolle, u.a. weil die Margen nicht selten im einprozentigen Bereich liegen.

    Wenn z.B. ein Unternehmen bei 1mio. Umsatz 1000€ einsparen kann, so ist dies signifikant genug, damit ein Unternehmen den Bitcoin stark in Betracht ziehen wird.

    Treiber des Aufschwungs werden meiner Meinung nach vor allem Unternehmen und Dienstleister sein, weil hierbei ideologische gewohnheitstechnische Aspekte eine eher untergeordnete Rolle spielen.

    • Das ist ja mal der größte Unsinn den ich hier bisher in einen Kommentar gelesen habe. Bitcoin wird von 5 Milliarden Mensch Gebraucht, die keinen Zugang zu einer Bank bekommen können bzw nur mit Einschränkungen!!! Sie haben glaube ich keine Ahnung wir es in der Welt aussieht. Es giebt da draußen mehr als nur der reiche Westen. Es ist ja nicht einmal innerhalb der EU möglich Geld in jede Richtung zu schicken, beispiel Grichenland! Sie müssen erst einmal verstehen wir die Welt funktioniert, wie Geld funktioniert und was die eigentlichen Problem beim jetzigen System sind. Also erstmal lesen, lernen, verstehen und dann kommentieren. Sonst macht man sich nur selbst lächerlich.

  3. Werner Müller // 31. August 2015 um 17:55 // Antworten

    Wie Horst eindeutig beweist, Bitcoin ist die Währung der Intelligenz. Aber im Ernst, Tony. Was spare ich denn für Gebühren ? Ich bezahle keine Kontoführungsgebühren und online Überweisungen sind gratis. Also was spare ich und wie sparen Unternehmen ? Von einem ausgewiesenen Fachmann wie Ihnen, würde ich mir konkrete Beispiele wünschen und nicht nur nebulöse Spekulationen. Viele Grüße !

    • Etwas kurz gedacht, weil ….

      1. eine Bank die Gebühren an anderen Stellen oder durch andere Kunden eintreibt. U.a. auch ein Grund, weshalb die Dispozinsen trotz niedrigen Leitzinsen hoch bleiben. Gäbe es keine anderen Kunden, welche hohe Dispozinsen zahlen oder relativ hohe Gebühren für diverse Leistungen bezahlen, so wäre das kostenlose Girokonto nicht realisierbar.

      2. Betrachtet man den Handel, so spielt die klassische Banküberweisung kaum eine Rolle, u.a. weil sie zu langsam und zu kompliziert ist. Hier werden vor allem Dienste wie PayPal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte genutzt, weil sie schneller sind. Dadurch werden Gebühren in Höhe von mind. 1% bis 4% fällig.

      Bei 1mio. Umsatz entspricht dies zwischen 1000€ und 4000€, welche der Händler bzw. der Kunde aufbringen muss.

  4. Eine weit verbreitete Meinung: “BitCoins haben keinen inneren Wert”.
    Diese Behauptung ist wohl nicht richtig – wie nun sogar Akteuren der Finanzindustrie klar wird.
    Zum Vergleich: Welchen inneren Wert hat die Zahl PI?
    Die Zahl PI hat auch keinen inneren Wert, nichts desto trotz aber objektive Eigenschaften, die die Zahl einmalig macht und einen unbezifferbar hohen Gebrauchswert verleiht, den keine andere Zahl hat, die weit von PI abweicht.

    Das Einmalige ist eben tatsächlich das Wissen/KnowHow: WIE ES OBJEKTIV IST und WIE ES GEHT.

    In diesem Sinne sind BitCoins definitiv “neu”, eine kulturelle Errungenschaft und vorher exitistieren Lösungen unter einer ganzen Reihe von Gesichtspunkten überlegen – schon in trivialen Eigenschaften (es ist wohl noch keinem Anwender gelungen, einen falschen Bitcoin in Umlauf zu bringen) als auch im Kompromiss erforderlicher sich widersprechender Eigenschaften (Sicherheit gegen Geschwindigkeit/Kosten/Wartungsaufwand, komfortable Nutzung und HighTech-Design usw.) und neuen Anwendungen (Smart Kontrakts usw.).

    Wenig überraschend ist, dass über kurz oder lang diejenigen profitieren, die objektives Wissen anwenden können (also die Intelligenz und die, die viel mit Geld zu tun haben). Alle anderen – inbesondere Wettbewerber – haben Nachteile. Es ist unwahrscheinlich, dass keine Kontoführungsgebühren und gratis online Überweisungen mit einer heutigen IT Infrastruktur bei Verzicht auf Profit in neuen Geschäftsfeldern in Zukunft gewährleistet werden können.

  5. >Bei 1mio. Umsatz entspricht dies zwischen 1000€ und 4000€, welche der Händler bzw. der Kunde aufbringen muss.

    Äh, ein 1% sind 1/100, als 10.000 – 40.000 €. Und das ist ganz schön viel für einen Handel der in nicht mal einer Woche ausgeglichen ist.
    Selbst wenn das Kreditkarteninstitut das Geld einen Monat verleiht (also zwischen Bezahlung und Kontoabbuchung) sind das mit Zinseszins bei nur 1 % Umsatzbeteiligung mehr als 12 %. Wenn ich aber was mit CC bezahle dann dauert es nur ein paar Tage bis es von meinem Konto runter ist. Der “Zins” liegt also viel höher.

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