Newsticker

Der bahnbrechende Sozialismus der Blockchain

Die Blockchain gilt zurecht als „das nächste große Ding“. Denn sie läutet eine neue Wirtschaftsordnung ein, in der Unternehmen durch dezentrale Netzwerke ersetzt und Online-Plattformen zum Gemeingut wird. Die Allmende feiert ihr digitales Comeback – aber ohne ihre berühmte Tragik. Es sei denn, man gehört zur korrupten Funktionselite oder zu denen, die meinen, dass alles, was ist, einen Besitzer braucht. 

Als Satoshi Nakamoto Anfang 2009 den Bitcoin im P2P-Forum vorstellte, schrieb er, das Kernproblem konventioneller Währung sei das Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Vertrauen in Zentralbanken, Banken, Zahlungsdienstleister und mehr. Mit dem Bitcoin präsentierte er eine alternative Währung, die kein Vertrauen mehr benötigte.

Die Folgen seiner Erfindung dürfte nicht einmal Satoshi selbst überschaut haben. Denn indem es Satoshi gelang, ein Währungssystem zu entwickeln, welches kein Vertrauen mehr benötigt, hat er ein neues Konzept für Wirtschaft ins Leben gerufen: Die Wirtschaft ohne Organisation bzw. Organisationen ohne einen Besitzer. Kein Vertrauen, keine Macht. Oft erscheint der Bitcoin als ein zutiefst kapitalistisches Werkzeug. Sein technischer Kern weist jedoch in eine friedliche, sozialistische Revolution, indem er die Möglichkeit von Vertrauen, Macht und Herrschaft aus den Systemen löscht.

Im Kern ist die Blockchain ein dezentrales, vertrauensloses System der Informationsverarbeitung, das weder zu manipulieren noch zu hacken ist und niemandem gehört. Mit der Blockchain gehören Plattformen und Dienstleistungen zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wirklich allen. Keinen Unternehmern, keinen Beamten, keinen Mafiosi. Einfach nur niemandem und allen. So wie die Allmende, jenes Stück Land, welches früher einmal im in Dörfern Gemeingut war.

Kein König, keine Macht

Marxisten, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten wollten den Kapitalisten die Produktionsmittel entreissen. Wenn dies geschehen ist, wurde der Staat zum Besitzer der Produktionsmittel. Der tragische Irrtum der Sozialisten war es, den Staat mit den Bürgern zu verwechseln, weshalb sie nicht voraussahen, dass der Staat einfach nur zum neuen Kapitalisten wurde, der Arbeitskräfte ausbeutete, profitabsahnende Wasserköpfe bildete und Macht ausübte. Am Ende der Revolution hatten die Sozialisten dieselben ausbeuterischen Herrschaftsverhältnisse in grün. Vielleicht sogar noch schlimmer.

Die Blockchain hingegen zettelt keine Revolution an, die den einen König durch den anderen ersetzt. Sie entfernt den König aus dem System. Delete. Nicht nur in Persona, sondern als Möglichkeit überhaupt. Betroffen von der Transformation durch die Blockchain sind all die Unternehmen und Behörden, die Informationen archivieren, verifizieren, authentifizieren, lizensieren, patentieren und zur Verfügung stellen: Ämter, die Landrechte notieren, Eheschließungen dokumentieren, Patente gewähren und Ausweise ausgeben; Anwälte, die Urheberrechte bestätigen; Notare, die Verträge verifizieren und Testamente besiegeln; Broker, die den Handel von Aktien verifizieren, Plattformen, auf denen Dinge verkauft werden oder Personen zusammenkommen … Die Blockchain kann überall zum Einsatz kommen, wo Informationen sicher verwaltet werden.

Üblicherweise verwalten und verifizieren hierarchische, zentralistische Organisationen Informationen. Solche Organisationen haben Büros, in denen ein Heer von Arbeitern sitzt, deren Arbeitskraft durch Vorgesetzte gebündelt und strukturiert wird. Die Profite werden meist „nach oben“ weiter gereicht und dort von Eigentümern, Shareholdern oder Ministerien abgesahnt. Solche Systeme funktionieren meist ausreichend, haben aber die Neigung zu unangenehmen Infektionen: Es bilden sich Wasserköpfe in ihren Führungsetagen, die einen immer größeren Teil des Profits verschlingen, wodurch die Gebühren unnötig hoch und die Einkommen der Mitarbeiter unnötig tief sind; korrupte Funktionsträger missbrauchen ihre Machtstellung, um sich persönliche Vorteile zu erschleichen, indem sie die verwalteten Informationen manipulieren; ineffiziente Strukturen fressen sich fest, da sie bestimmte Akteure in den Systemen bevorzugen, wodurch ein Aktienkauf etwa 3 Tage braucht, um abgeschlossen zu sein, die schnöde Änderung einer Adresse im Fahrzeugamt gerne mal 20 Euro kostet, und Lizenzen, Patente, Grundbucheinträge und Testamente ungleich mehr. Marktplätze wie Amazon und Co. nutzen ihre Marktmacht aus, um mit ihren Gebühren die Gewinnmargen von Händlern zu minimieren, und die Lizenzrechte und Vertriebswege rund um Musik lässt die Künstler am Ende beinah leer ausgehen. Und so weiter. Perfekt kann man das System der zentralistischen Organisationen bestimmt nicht nennen.

Radikal transparent, radikal offen, radikal unkorrupt

All diese Krankheiten und Mangelerscheinungen sind Symptome des „45-Zentimeter-Fehlers“ – des menschlichen Verhaltens. Ein Mensch ist ein wundervolles Lebewesen, aber er versteht es nur selten, den Verlockungen der Macht zu widerstehen. Einem Fremden zu vertrauen, wenn dessen wirtschaftliche Interessen den eigenen widersprechen, ist ein gefährliches Spiel. Es gibt zwar zahlreiche Sicherungssysteme, um das Vertrauen zu stützen – Leitlinien, Transparenzrichtlinien, ethische Richtlinien, engmaschige Netze der Kontrolle von Mitarbeitern, Anti-Korruptions-Bestimmungen und mehr. Aber all diese Maßnahmen helfen nur kurzfristig, da die menschliche Natur immer einen Weg findet, sich durchzusetzen.

Die Blockchain räumt mit all diesen Symptomen auf, indem sie deren Ursache beseitigt: den menschlichen Faktor. Sie ersetzt Organisationen, die von Menschen geführt werden, durch dezentrale Netzwerke gleichwertiger Teilnehmer, die nur den Regeln eines Protokolls folgen. An sich ist eine Blockchain nicht viel mehr als eine Datenbank, die sich alle paar Minuten durch ein Netzwerk freiwiliger Miner selbst kontrolliert. Die Miner verifizieren Block für Block Informationen und teilen sie im Netzwerk, in dem jeder Teilnehmer an derselben Blockchain zieht. Teilnehmen kann allerdings nur der, der den Regeln des Protokolls gehorcht.

Die Blockchain ist radikal transparent, da die gespeicherte Information für jeden im Original verfügbar ist. Sie ist radikal offen, da niemand verhindern kann, dass jemand teilnimmt, und sie ist radikal unkorrupt, da es niemanden gibt, der Informationen manipulieren kann. Das, was einmal in der Blockchain gespeichert wird, bleibt dort, für immer, unveränderlich und für jeden sichtbar.

Die Blockchain erfüllt die Aufgaben vieler Unternehmen – ohne ein Unternehmen zu sein. Blockchains gehören niemandem und jedem, so wie ein Sonnenuntergang. Sie sind ein globales Allgemeingut im Internet, das bestimmte Aufgaben erfüllt, so wie eine Wiese am Ortsrand, die allen Dorfbewohnern gehört und deren Apfelbaum Früchte für jeden trägt. Es könnte sein, dass derzeit die Fundamente für eine neue Form der Wirtschaft gelegt werden, in der eine Reihe von Institutionen als besitzlose Netzwerke zum Besitztum aller Menschen werden. Mit anderen Worten – eine Wirtschaft, die mehr Sozialismus ist, als jeder bisher da gewesene historische Sozialismus.

Der Bitcoin ist, wie gesagt, die erste Anwendung der Blockchain: ein Geld, das keine Grenzen, keine Politik, keine Banken, keine Unterschiede zwischen Menschen kennt. Ein Geld, das nicht von den kapitalistischen Banken, aber auch nicht von den machtsüchtigen Staaten beherrscht wird, sondern einfach nur da ist, wie ein grundlegender Service des Internets. Andere digitale Währungen – die Altcoins – benutzen ebenfalls eine Blockchain, wodurch die Blockchain zum allgemein verfügbaren Werkzeug der Geldschöpfung wurde.

Cloud-Speicher, Mitfahrgelegenheit, Ausweise, Lizenzen, Marktplätze – alles ist dezentral möglich

Die wahre Revolution der Wirtschaft durch die Blockchain steht jedoch noch aus. Dutzende von Startups arbeiten bereits an ihr. Ein paar Beispiele:

Lazooz bildet eine Art Mitfahrgelegenheit auf Blockchain-Basis.

Ascribe, Blockai und Colu.co authentifizieren digitale Werke wie Musik oder Kunst und verbinden sie mit einem Lizenzvertrag.

Proof of Existence sowie Blockchainme lassen einen Dokumente in der Blockchain verifizieren, Bitnation versucht, alle informationsbasierten staatlichen Dienstleistungen über die Blockchain dezentral zu leisten, während Virtual Notary jede gewünschte Information verifiziert.

Das Projekt Alexandria hingegen möchte unendlich viele Information in einer Blockchain abspeichern, Siacoin und Storj sollen Blockchain-betriebene Cloud-Speicher werden.

Chain und Counterparty wollen Wertpapiere aller Art in die Blockchain schreiben, t0 ermöglicht bereits den Handel mit Aktien über die Blockchain.

Factum will Landrechte über die Blockchain verwalten, Ubiquity soll den Immobilienmarkt über die Blockchain sicherer machen.

OpenBazaar plant, einen Marktplatz wie Amazon durch in die Blockchain eingeschriebene Angebote zum Laufen zu bringen.

Ethereum hat vor kurzem die erste Version einer vollständig programmierbaren Blockchain vorgestellt. Eine der ersten Projekte auf Ethereum soll Augur sein, ein vollständig dezentraler Prediction Market.

Dies sind, wie gesagt, nur ein paar Beispiele. All diese Dinge kann man sich, wenn sie Erfolg haben, in Zukunft als einen Service vorstellen, der nicht von Unternehmen betrieben wird, sondern dem Internet innewohnt.

Morgendämmerung des Internets der Ketten

Immer mehr Leute faszinieren sich für diese Vision: Die Sängerin Imogen Heap hofft, dass die Blockchain die Musikindustrie nachhaltig verändern wird. Analysten von Santander sind sicher, dass die Blockchain zahllose Aspekte des Finanzwesen transformieren wird – von internationalen Überweisungen über das Settlement von Wertpapieren bis zum Settlement von Überweisungen zwischen Banken. Die CITI-Bank beschäftigt sich derzeit angeblich mit mehr als 45 Blockchain-Projekten, die New Yorker Börse scheint fest entschlossen, es zumindest zu versuchen, den Aktienhandel über die Blockchain effizienter zu machen, UPS plant bereits einen „Utility Coin“. Und so weiter. Es scheint, als dämmerte es einer Menge Leute mittlerweile, wie groß das Potenzial der Blockchain ist.

Die Anwendungen sind so vielfältig und mitunter so durchschlagend, dass Jeff Garzik bereits von einem „Internet der Ketten“ sprach. Das zukünftige Internet könnte eine Konföderation von Blockchains sein, die sich wie Unternehmen verhalten, aber keine sind, die Grenzen überwinden, für jeden Zweck maßgeschneidert werden und eine Infrastruktur bereitstellen, die zum Netz so gehört wie Sauerstoff zur Luft. Man wird sich nicht anmelden müssen, um eine Blockchain zu benutzen; es wird niemanden geben, der Besitzer der Blockchain ist, und es wird niemandem möglich sein, eine Blockchain „vom Netz zu nehmen“. Soziale Netzwerke, Marktplätze, Crowdfunding-Plattformen, Mitfahrgelegenheiten, Streaming-Portale, die Wikipedia – all das könnte künftig nicht mehr auf einem Server gespeichert und von bestimmten Personen oder Gruppen verwaltet werden, sondern als Blockchain zur natürlichen Grundausstattung des Internets gehören.

Mit der Blockchain verselbständigt sich die Verarbeitung von Information. Sie entledigt sich der Kontrolle durch Menschen und lässt die Notwendigkeit, jemanden zu vertrauen, hinter sich. Sie wird damit zu einem Gemeingut im wahrsten Sinne des Wortes.

Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

11 Kommentare zu Der bahnbrechende Sozialismus der Blockchain

  1. Hallo Christoph,

    in dieser Liste fehlen mir definitiv zwei Projekte, von denen man in Zukunft sicher mehr hören wird:

    Storj: Der dezentralisierte Cloud Storage – http://www.storj.io
    Nu: Faktisch eine DAC, deren Produkt die ggü. dem USD wertstabile Cryptowährung „NuBits“ ist – http://www.nubits.com

  2. Werner Müller // 14. September 2015 um 20:02 // Antworten

    Wunderbare Utopie…by the way: bei mir dauert ein Aktienkauf ein paar Zehntel Sekunden und nicht 3 Tage. Irgendwie leben wir in verschiedenen Welten. Es ist okay, daß Sie den Bitcoin in den schillernsten Farben darstellen, das ist Ihr Job. Aber glauben sie mir: Lügen und Übertreibungen führen nie zum Erfolg. Auf Dauer setzt sich immer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit durch.

    • Der Kauf ist mit dem „klick“ genausowenig abgeschlossen wie das Bezahlen mit der eingabe der Kredit-Karten-Koordinate. Was ich meine, ist das Settelment / Clearing. Hier gibt es extra den Begriff t+3 https://en.wikipedia.org/wiki/T%2B3

      Dennoch danke. Bleiben Sie mir treu und korrigieren Sie mich, wenn cih übers Ziel hinausschieße.

    • Auch der Kauf von Bitcoin dauert nur Zehntelsekunden, wenn man diese z.B. über Tauschbörsen kauft. Will man diese Bitcoins jedoch transferieren, so dauert es mitnichten mehr nur 10 Sekunden, sondern im Schnitt 10 Min. bis zur nächsten Blockgenerierung und mind. 3 Blöcke um ein hohes Maß an Sicherheit zu erhalten.
      Und so ist es auch bei Aktien, da dauert ein Transfer eben Tage und nicht Zehntelsekunden.
      Dass der Handel so schnell von statten gehen kann, liegt letztendlich nur daran, dass Broker interne Buchungsprozesse dafür nutzen, so wie es auch Bitcointradingplattformen tun.

      Man ist damit aber diesen internen Prozessen völlig ausgeliefert und muss darauf vertrauen, dass jener Dienstleister auch sicher und zuverlässig agiert.
      An Fällen wie mtGox konnte man eindrucksvoll sehen, wohin soetwas führen kann.

  3. Soweit ich das verstehe, ist die Gleichung Blockchain = Allgemeingut nicht in jedem Fall zutreffend. Dafür müssen ja sehr viele Rechner an dem System beteiligt sein. Diese Voraussetzung wird beim Bitcoin mit dem einträglichen Mining erzielt, aber wie sollen zum Beispiel bei einer Landrechte-Blockchain zahlreiche Nutzer dazu bewegt werden, ständig Rechenleistung und Internetvolumen ohne Gegenleistung zur Verfügung zu stellen? Und sobald es nur wenige Nutzer gibt kann die Blockchain von einer entsprechend großen Organisation – etwa einem internationalen Konzern – „übernommen“ werden, indem er die überwiegende Anzahl an Teilnehmern stellt. Oder übersehe ich da etwas?

    • Naja, fast … zum einen versuchen die meisten „Blockchain-Anwendungen“ derzeit, die Bitcoin-Blockchain zu benutzen. Alternativ könnte man auch die Doge- oder Litecoin-Blockchain verwenden oder etwa Next oder Ethereum. Damit könnte schon mal recht viel zu reißen sein, ohne dass die Blockchains mir nichts dir nichts übernommen werden. Allerdings müsste der Bitcoin unbedingt besser skalieren, damit das wirklich klappt.

    • Ich denke man sollte etwas von der Denke wegkommen, dass man Dinge 100%ig dezentralisieren muss und wenn man dies nicht erreicht, die ganze Dezentralisierung ohne Wirkung ist. Ja finde ich es schon übertrieben, wenn man gleich von Zentralisierung spricht.

      Fakt ist, dass das Internet selbst zwar eigentlich dezentral ist, jedoch Webangebote zumeist über ein klassisches Server-Client-Konzept laufen, d.h. die Daten zentralisiert auf einem oder wenige Server sind und der Client über Zugangsdaten sich einloggt.

      Wenn nun 1000 Peers verteilt über die Welt dieses Prinzip ersetzen, so sind es im Regelfall 999 Peers mehr als sonst, damit auch die Sicherheit wesentlich höher.
      Ferner kann mittels eines Blockchain-Konzepts auf Zugangsdaten verzichtet werden, d.h. Zugangsdaten zu phishen wird damit unmöglich, Adminaccounts hacken macht dann auch keinen Sinn mehr.
      Somit ist die Blockchain auch bei vergleichsweise wenigen Peers wesentlich sicherer in der Anwendung als jedes zentrale Konzept, welches letztendlich nur mittels horrender Aufwendungen für Sicherheit halbwegs sicher bleibt.

  4. Ich finde die Blockchain auch sehr spannend. Sehe aber beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen auch den Sozialismus ad absurdum geführt, durch den Fakt, daß man nur noch mit spezialisierter Hardware und in Weltregionen wo man niedrige Strompreise hat gewinnbringend minen kann und das Mining schlussendlich die Blockchain absichert. Der kleine Mann kann da doch gar nicht mehr mitwirken, was die Gefahr einer übernahme erhöht. Es gab doch schon eine Periode während der über die Hälfte der Rechenleistung bei einem Pool lag.

    Nach dem was ich über Ethereum gelesesn habe wird dort versucht dieses Problem durch hohe Speicheranforderungen zu umgehen, was momentan wohl FPGA’s ausschließt. Es steht nur zu befürchten, daß bei wachsendem Interesse für Ether auch dort die Spezialisierung zunimmt.

    Naja, auf jeden Fall spannend wo das alles hinführt. Ich bin jedoch noch nicht komplett überzeugt…

    • Ganz so pessimistisch sehe ich es nicht, da die Strompreise nur einen Teil der Kosten ausmachen, bzw. kompensiert werden können, z.B. indem man die Verlustleistung effektiv zur Wärmegewinnung nutzt und dadurch die Unkosten auf ein Minimum reduziert.

  5. Barbara Bohr // 7. Oktober 2015 um 9:36 // Antworten

    Ich frage mich, wie lange diese Utopie noch aufrecht erhalten wird, da sich doch jetzt alle Banken förmlich auf die Blockchain-Technologie stürzen. Wie schätzt du beispielsweise die Patentanmeldung der Bank of America ein (U.S. Patent #20150262173 vom 17.9.2015?
    Wenn sie damit durchkommen, sind die alten Herrschaftsverhältnisse wieder da. Welche Wege gibt es, dies zu verhindern?

  6. Erst einmal Gratulation zu diesem sehr guten und informativen Blog. Diese allseits angepriesene Gerechtigkeit ist schon alleine deshalb utopisch, weil nur eine begrenzte Anzahl von Menschen den tatsächlichen Zugang zur erforderlichen Technologie hat. Und auch das Argument der Systemunabhängigkeit sehe ich eher kritisch: Bitcoins nutzen durchaus die reale Technologie privater und staatlicher Unternehmen. Un in dem Augenblick, in dem ich eine Schnittstelle zur herkömmlichen Geldwirtschaft schaffe, ist die Kryptowährung bereits zu einem Teil dieser Geldwirtschaft geworden. Hier vor Ort gibt es eine Gruppe Aussteiger, Freidenker und anarchistisch Angehauchter die alle sehr idealistisch davon erzählen wie Bitcoins eine neue Welt erschaffen. Für mich ist das Träumerei. Bitcoin ist eine andere und interessante Möglichkeit des Zahlungsverkehrs und der Geldanlage. Sie ist weder schuldig noch unschuldig. Es ist naiv anzunehmen dass dieses Zahlungsmittel von den Finanzämtern früher oder später nicht zum Vermögen oder Einkommen gerechnet wird (ggf tun sie dies bereits). Aspekte nationaler Geldwäsche-Bestimmungen, der jeweilgen Gesetze für Kredit- und Finanzinsitute werden von Angehörigen der Bitcoin Clus meiner Auffassung nach ausgeblendet. Und wie bei jeder Neuerung: Das System schaut so lange zu bis es sich dazu entscheidet sich die Neuerung einzuverleiben. Dass Banken Bitcoins akzeptieren bedeutet nicht, dass Bitcoins eine anarchische Währung sind, der sich jetzt sogar die Banken beugen, sondern dass Bitcoins bereits zu einem Teil des klassischen Finanzystems geworden sind. Für denjenigen der Geld übrig hat können sie eine interessante Anlageform darstellen. Für Technikaffine und die Finanzwirtschaft bringen sie zahlreiche zukunftsweisende Aspekte mit sich. Eine bessere oder schlechtere Welt schaffen sie nicht.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von BitcoinBlog.de - das Blog für Bitcoin und andere virtuelle Währungen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen