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„Die schlechteste Form von Geld, abgesehen von allen anderen.“

Philosophie

Philosophie und Bitcoin: Der dänische Wirtschaftsphilosophen Ole Bjerg hat den Bitcoin betrachtet.  Herausgekommen ist ein kluges Stück Erkenntnis über Geld im Allgemeinen. Der Bitcoin zeigt, wie Irrational konventionelles Geld ist. Paper: „How is Bitcoin Money?

Wenn etwas Fremdes in die eigene Welt eintritt, kann man es entweder vom eigenen, engen Standpunkt aus bewerten – oder man kann den Standpunkt des Fremden als Spiegel nutzen und sich selbst aus einer neuen Perspektive betrachten.

Wenn gefragt wird, ob Bitcoin Geld ist, orientiert sich das Antwort-Prozedere üblicherweise am eigenen, engen Standpunkt: Man nimmt irgendeine Definition von Geld her – ein Wertspeicher, ein Medium des Austausches, eine Verrechnungseinheit – und fragt dann, ob das auch auf Bitcoin zutrifft. Schublade auf, Bitcoin rein, Schublade zu, Frage geklärt. Bitcoin ist Geld, oder eben nicht.

Geht man die Frage wie Ole Bjerg, Wirtschaftsphilosoph an der Copenhagen School of Business, etwas reflexierter an, liegen die Dinge weniger klar. Man sollte nicht davon ausgehen, dass die konventionellen Definitionen und das konventionelle Geld das Maß aller Dinge sind, sondern, andersherum: voraussetzen, dass Geld keine definitive Gestalt, sondern lediglich Konvention ist – und dann durch die Frage, ob Bitcon Geld ist, mehr über das konventionelle Geld zu erfahren.

Bitcoin ist also das Unerhörte, Andere, Fremde; für Bjerg das, was nicht durch die Brille des Gewöhnlichen zu betrachten ist, sondern selbst zur Brille wird, um das Gewöhnliche schärfer zu zeigen.

Ganz ohne Brille kommt allerdings auch Bjerg nicht aus. Er bemüht Slavoj Žižek, den slowenischen Trend-Philosophen – vielleicht der derzeit bekannteste lebende Philosoph Europas – um Geld und Welt an sich einzuordnen. So wie Žižek zwischen drei verschiedenen Ordnungen – das Reale, das Symbolische, das Imaginäre – unterscheidet, unterscheidet Bjerg drei Dimensionen des Geldes – Materialgeld („Commodity“), Fiat-Geld und Kredit-Geld. So entdeckt er, dass der Bitcoin in jede Kategorie hineinpasst – aber zugleich jede dieser Kategorien auf den Kopf stellt.

Ein Gold-Standard ohne Gold

Beginnen wir mit Metallgeld. Bjerg nennt dies „commodity money“, was ins Deutsche (in diesem Kontext) falsch als „Primitivgeld“ übersetzt wird. Gemeint sind keine Muscheln oder Kühe, sondern ein Geld, dessen Wert durch seine materielle Gestalt gedeckt ist. Etwa Goldmünzen, oder auch Geldscheine zu Zeiten des Goldstandard, die durch die Goldeinlagen der Zentralbanken gedeckt wurden.

Es ist klar, dass es bei Bitcoin kein Gold oder kein anderes Edelmetall gibt. Bitcoin ist durch nichts gedeckt, weshalb es absurd ist, ihn mit einem goldgedeckten Geld zu vergleichen.

Dennoch haben Bitcoin und der Goldstandard etwas wichtiges gemeinsam: nämlich ein geradezu physisches Limit der Anzahl möglicher Geldeinheiten sowie deren schwindende Erzeugung. Die Anzahl Bitcoins ist auf maximal 21 Millionen beschränkt. Es gibt kein Gold, und dennoch beruht Bitcoin auf einer Art digitalen Goldstandard.

Ein Widerspruch? Bjerg zitiert den Konstruktivisten Jaque Lacan, ein geistiger Vordenker von Žižek. Konstruktivisten sind Leute, die finden, dass Menschen die Welt niemals wirklich erkennen können, sondern nur die Abbildungen, die man im Kopf unter Einfluss dritter gebildet hat. Die Welt, wie wir sie sehen, ist ein Luftschloss. Konstruktivisten sind in der Regel friedliche Menschen, da es ihnen zu lästig ist, um eine Wahrheit zu zanken, die es gar nicht gibt. Das einzige, was Konstruktivisten auf die Palme bringt, sind Mitmenschen, die penetrant darauf pochen, die eine und einzige Wahrheit gepachtet zu haben.

Der Konstruktivist Lacan hat also gesagt, „Die Frau existiert nicht“, um zu erklären, dass geschlechtliche Unterschiede ledigliche eine Sache der Begriffe und Betonungen sind. Bjerg sagt nun: „Das Geld existiert nicht“, und meint damit, jetzt mit Žižek, dass die Theorie des materiellen Geldes der Versuch ist, den Wert des Geldes im „Realen“ – im intrinsischen Wert des Goldes – zu verankern. Das ist komplizierter als es sich anhört. Denn bei Žižek ist das „Reale“ nicht etwa das klare, deutliche und und greifbare. Nein-nein. Es ist vielmehr das „Negativ des Symbolischen“, das, was sich der Symbolisch-Werdung im Kopf entzieht. Das dunkle, unsichtbare, leere Loch, um das herum wir in unseren Gehirnen ein Abbild der Welt gebaut haben. Der unsichtbare Keller des Wolkenschlosses.

Kommt ihr noch mit? Der Goldstandard bindet den Wert des Geldes an das Reale, aber das Reale ist leer, und die Luftschlösser, durch die wir alles wahrnehmen, ranken sich um etwas herum, das wir nicht wahrnehmen können. Gold ist natürlich nicht leer, aber hinsichtlich seines Wertes ein Paradox: Geld ist nicht wertvoll, weil Gold einen intrinsischen Wert hat, sondern Gold ist wertvoll, weil es eine Rolle als Stütze des Geldes hatte. Der Wert des Goldes und damit des durch Gold gedeckten Geldes beruht auf – nichts.

Bitcoin ist nun, so Bjerg, ähnlich, aber ehrlicher: „Anstatt vorzugeben, dass das Geldsystem um eine positive Entität herum strukturiert ist, die den gesamten Wert der symbolischen Ordnung garantiert, gibt Bitcoin offen zu, dass es um ein reines Nichts herum strukturiert ist.“

Bitcoin ist so knapp wie das Geld des Goldstandards, aber offensichtlich durch nichts gedeckt.

Fiat Geld ohne Staat

Die zweite Idee, wie man Geld begreifen kann, ist das Fiat-Geld (Fiat = lateinisch für „es werde“). Diese Theorie beruht darauf, dass Geld nicht Materie oder Wert ist, sondern Politik und Recht. Der Staat erschafft Geld durch zwei Akte: Erstens stellt er etwas her, etwa bedruckte Scheine, und sagt: das ist ein gesetzliches Zahlungsmittel. Zweitens akzeptiert er Steuerzahlungen ausschließlich mit diesem Geld. Der Staat schafft also gleichzeitig Angebot und Nachfrage nach Geld.

Bitcoin ist, wie wir alle wissen und schätzen, ein Geld ohne Staat, weshalb es absurd ist, ihn mit Fiat-Geld zu vergleichen.

Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten: Sowohl Fiat-Geld als auch Bitcoins sind durch nichts gedeckt außer die Aussicht, damit bezahlen zu können. Bei Fiat-Geld stützt der Staat diese Aussicht, bei Bitcoin ein Zusammenschluss einer freiwilligen Gemeinschaft.

Um die Rolle des Staates in der Akzeptanz von Geld zu erklären bzw. um den Staat aus dieser Rolle heraus zu operieren, bringt Bjerg wieder Žižek ins Spiel. Der slowenische Philosoph hat das menschliche Verlangen konstruktivistisch erklärt: Man verlangt nicht nach etwas Realem, sondern man verlangt nach dem, was der „große Andere“ verlangt. Der große Andere sitzt in uns allen, er ist unser Vorbild und unser Meister; das, was wir meinen, was der große Andere will, das wollen auch wir. Wenn unser Vorbild der reichste Zahnarzt der Stadt ist, wollen auch wir eine Villa im Kornviertel und einen Jaguar; wenn unser Vorbild Hunter S. Thompson ist, dann wollen wir einen psychedelischen Rausch, der unser Bewusstsein erweitert. Und so weiter.

Wenn wir von Fiat-Geld reden, ist der „große Andere“ der Staat. Er verlangt nach Fiat-Geld, also verlangen die Leute in der Wirtschaft auch nach Fiat-Geld, und wenn die großen Bosse selbst zu „großen Anderen“ werden, eifern die kleinen Bosse ihnen nach, und zack: die Gesellschaft verlangt nach Fiat-Geld.

Es braucht lediglich einen initialen Kickstarter, der das Verlangen nach Geld entzündet und erhält, bis es sich verselbständigt. Unter Software-Entwicklern heißt dieser Vorgang „bootstrap“. Leider ist das Wort nicht wirklich übersetzbar ohne Sätze zu verknoten.

Was ist dieses initiale Element beim Bitcoin, wenn es keinen Staat gibt, der ein Verlangen aufzwingt? Am ehesten kommt die Silk Road in Frage. Denn während „legale“ Händler Bitcoins im besten Falle „auch“ akzeptieren, kann man auf der Silk Road und auf ähnlichen Märkten „ausschließlich“ mit Bitcoins bezahlen. Silk Road kann so als initialer Auslöser des Verlangens nach Bitcoin als Geld angesehen werden. Dies ist nicht weiter schlimm, da sich viele Innovationen von den zwielichten Rändern der Gesellschaft in die Mitte gefressen haben. Man könnte etwa sagen, dass Wallenstein, ein zorniger, gichtkranker, abergläubischer Warlord im 17. Jahrundert, das allgemeine Steuerwesen erfunden hat.

Fassen wir so zusammen: Bitcoin verbreitet sich wie Fiatgeld, aber ohne Staat.

Kreditgeld ohne Schulden

Nun zur dritten und besorgniserregendsten Dimension von Geld: der Schuld. Alfred Mitchell Innes hat gesagt: „Kredit, und zwar ausschließlich Kredit, ist Geld.“ Geld ist demnach das, was ein Gläubiger beansprucht, für die Tilgung einer Schuld zu erhalten.

Der Wert des Geldes als Schuld hängt jedoch von der Kreditwürdigkeit eines Schuldners ab. Ein 1000-Euro-Kredit an einen Bettler ist weniger wert als ein 1000-Euro-Kredit an einen Milliardär. Wie man derzeit sieht, ist auch ein 105-Euro-Kredit an Griechenland weniger wert als ein 99-Euro-Kredit an Deutschland. Schuldgeld sollte stets weniger wert sein als echtes Geld, da es, selbst im Falle des Milliardärs, ein gewisses Ausfallrisiko gibt.

Bei Banken gilt dies jedoch nicht. Ihre Schulden werden ohne Wertverlust als Zahlungsmittel akzeptiert und sind sogar das wichtigste Zahlungsmittel im Wirtschaftskreislauf. Banken erschaffen Geld, indem sie Kredite vergeben. Diese Kredite müssen nicht in Bargeld oder Zentralbank-Reserven gewechselt werden, um als Zahlungsmittel zu funktionieren.

Unser gegenwärtiges System ist, so Bjerg, eine paradoxe Kombination aus Fiatgeld und Kreditgeld, aus Geldscheinen und Guthaben auf Bankkonten. Obwohl die Scheine an sich durch nichts gedeckt sind, decken sie die Kredite der Banken, die wir als Guthaben kennen. Das Schuldgeld – obwohl risikobelastet – zirkuliert mit demselben Wert wie die Scheine, obwohl doch die Summe des Kreditgeldes die Guthaben des Fiatgeldes weit übersteigen.

Žižek sagte zur Ideologie, sie übersetze das Unmögliche in eine historische Blockade. Bjerg sagt, das System der Mindestreserve „übersetzt“ die strukturelle „Unmöglichkeit“, dass alle Kunden ihr Kreditgeld in Fiatgeld wechseln, in eine spezielle und praktische Form der Bequemlichkeit. Es ist ganz einfach: Jeder von uns könnte zur Bank gehen und sich sein Geld auszahlen lassen. Indem die Bank die Illusion erhält, dass wir das Kreditgeld in Fiatgeld wechseln können, überzeugt sie uns, das Geld bei ihr zu lassen, da elektronisches Kreditgeld bequemer ist als papiernes Fiatgeld.

Und der Bitcoin? Der ähnelt dem Kreditgeld in einer wichtigen Eigenschaft: In beiden spielt die Materialität des Geldes keine Rolle. Es handelt sich schließlich „nur“ um einen Anspruch in einem Buchhaltungssystem. Beim Bitcoin ist dieses Buchhaltungssystem die Blockchain, die unerbittlich und transparent und unfehlbar dokumentiert, wer wie viele Bitcoins hat. Bitcoin bringt die praktische Eigenschaft mit, so flexibel zu sein wie Kreditgeld – und dabei ohne Schulden auszukommen.

Bitcoin schöpft neues, unbeschuldetes Geld in einer eigenen Währung – während die Banken Geld in der Währung eines Staates erschaffen. Bitcoin ist „kein Parasit der nationalen Währung irgendeines souveränen Staates. Falls Bitcoin kollabieren sollte in einer Spirale der Hyperinflation, wird es nur das Geld derjenigen treffen, die freiwillig in Bitcoin investiert haben.“ Anders dagegen wenn große Banken zusammenklappen …

Der Bitcoin ist so flexibel wie das Kredigeld, ohne Schulden zu sein.

Die schlechteste Art von Geld

Also, was ist Bitcoin? Die Währung der Zukunft oder ein Ponzi des digitalen Zeitalters? Die Frage, mein Bjerg, ist falsch. Es gibt zwar weder Gold, einen Staat noch Schuld, aber dies allein macht den Bitcoin nicht zu einem Fake. Zumindest nicht mehr, als es konventionelle Arten von Geld sind.

Jedes Geld hat seine Schwächen und Fehler. Ist das Geld in die Gesellschaft integriert, nimmt man diese Fehler als unvermeidlich oder gar natürlich hin. Wir akzeptieren, dass die Regierung das Monopol auf die (Fiat-)Geldschöpfung hält und es in Form von Steuern zurückverlangt – und dass kommerzielle Banken das Privileg haben, dieses Monopol zu umgehen. Steuern und Zinsen scheinen ein unvermeidbarer Teil der ökonomischen Verfassung zu sein.

Die Zukunft von Bitcoin ist ungewiss. Wenn die Geschichte auf der Seite von Bitcoin steht, wird er als „geniales, effizientes, günstiges, demokratisches und extrem stabiles System von Geld“ gelten, die Rolle der Silk Road wird als Kuriosität in die Geschichte eingehen und der Reichtum der Early Adopter als faire Belohnung für ökonomische Weitsicht angesehen werden. Wenn Bitcoin dagegen scheitert, wird die Währung als digitales Ponzi Schema in Erinnerung bleiben.

Bjergs Fazit ist eine Paraphrasierung des berühmten Satzes von Winston Churchill: „Bitcoin ist die schlechteste Form des Geldes, abgesehen von allen anderen.“ Da sind wir gerne dabei.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

17 Kommentare zu „Die schlechteste Form von Geld, abgesehen von allen anderen.“

  1. Werner Müller // 12. Januar 2016 um 11:07 // Antworten

    Sie haben die Lösung schon gegeben,Herr Bergmann. Die Teilnahme am Euro ist Pflicht, die Teilnahme am Bitcoin ist freiwillig. Das Vertrauen das man dem Bitcoin jetzt entgegenbringt kann man ihm auch wieder entziehen und dann wird das Kartenhaus zusammenstürzen.Im Übrigen: Eine Lüge bleibt eine Lüge, da gilft alles Rumgephilosophiere nichts.

    • Vollkommen richtig Herr Müller. Gewöhnlich leiden Diskussionen darunter, dass zwei Leute dasselbe wollen, aber einen anderen Weg dorthin als richtig ansehen. Wir beide sind uns hier über den Weg einig, haben aber eine andere Ansicht über das Ziel. Sie halten die Freiwilligkeit des Bitcoins für einen Fehler, ich halte sie für seine größte Stärke.

    • Name required // 13. Januar 2016 um 15:31 // Antworten

      Ein Vertrauen, das freiwillig gegeben wird, ist wesentlich stabiler als ein erzwungenes „Vertrauen“.

  2. sehr gut geschrieben!

  3. Besten Dank, der Beitrag regt zum Denken an.

  4. Ich bedanke mich auch für den Beitrag.

    • Danke, dass ihr diesen langen Beitrag bis zum Ende lest. Ich war mir echt nicht sicher, ob das jemand machen würde …

      • Ich habe ihn natürlich bis zum Ende gelesen. Wirklich sehr erhellend. Ich bin wirklich völlig überzeugt von Cryptogeld und noch Philosoph. Das aus dieser Denke heraus zu erklären, überzeugt mich noch mehr mein Erspartes richtig eingesetzt zu haben. Danke für diesen Artikel.

  5. carstenottoac // 12. Januar 2016 um 20:52 // Antworten

    Sehr interessant!

  6. Dear Christoph
    Vielen Dank für deine Lesung von meiner Artikel. Ich bin sehr geehrt.
    Ole Bjerg

  7. name required // 12. Januar 2016 um 22:50 // Antworten

    wenn auch nicht ganz einfach vom Verständnis für „Geld-Neulinge“- dennoch ein sehr interessanter Artikel.

    „Falls Bitcoin kollabieren sollte in einer Spirale der Hyperinflation, wird es nur das Geld derjenigen treffen, die freiwillig in Bitcoin investiert haben.“
    Bitcoin kann nicht hyperinflationieren (übersetzt: aufblähen)- da nur eine begrenzte Menge erzeugt wird. Der Auto meinte wohl Hyperinflation im Bezug auf das beliebig aufblasbare Fiat-/Kreditgeld, welches für Bitcoin vielleicht mal bezahlt wird.

  8. Wir leben auf einer Erde wo ausnahmslos ALLE Dinge die auf der Erde zu finden sind den Menschen bereits gehören. Es ist töricht zu glauben das man ein Geld von Wert haben muss um die Dinge die uns bereits gehören zu kaufen.
    Was wir verhindern müssen ist das einige Zeitgenossen sich mit einem Knüppel bewaffnet vor die Dinge stellen und uns verhauen wenn wir unseren Besitz in Anspruch nehmen wollen.
    Geld ansich ist irrational.

    • “ Es ist töricht zu glauben das man ein Geld von Wert haben muss…“
      oder –
      „sich mit einem Knüppel bewaffnet vor die Dinge stellen…“
      Ähm !
      Leider kann ich Ihre Aussage zeitlich / historisch nicht einordnen. Es muss auf jeden Fall vor der ‚Neolithischen Revolution‘ gewesen sein! Sagen wir mal vor min. 8 bis 10 Tausend Jahren.
      Ansonsten hat jedes Geld einen Wert! Er entspricht mindestens den Herstellungskosten.
      Das gilt für Gold, das gilt für den Bitcoin und (leider) auch für das Fiat-Kreditgeld. Letzteres eignet beim default (Hyperinflation) noch als Heizmaterial. Gold und Bitcoin sind sich ähnlich; beide selten und schwer zu finden. Staaliches Fiat-Kreditgeld ist als Steuer-bezahlungsmittel leider unvermeidlich, weil es im „Ernstfall“ mit Waffengewalt (Staat) eingetrieben wird.
      Irrational ist Geld keinesfalls…

  9. Volker Nowarra // 17. Januar 2016 um 12:52 // Antworten

    Ich lese ja schon länger diesen Blog, und diesmal ist er sogar begeisternd. Und ja, ich habe ihn bis zu Ende gelesen – vielen dank dafür! Er geht über die Technik des Bitcoins hinaus, in die Bedeutung des … „Nichts“!
    Lauter Nihilisten um uns, was? 🙂

    @Heinz: Anscheinend hat Thomas Hobbes doch recht, wenn er meint, dass der Mensch dem Mensch ein Wolf ist…

    @all: Gibt es schon eine Debatte, die die Erörterung der potentiellen Rolle des Bitcoins in der alternativen Szene diskutiert? Zurück zum Tauschhandel (wenn es den denn je gegeben hat) ist klar als unmöglich erkannt. Steinringe wollen wir auch nicht mehr. In den alternativen Lebensmodellen wie TAMERA (in Portugal), oder den Alternativ-Währungen wie der WIR in der Schweiz oder der Regio in Süd-Deutschland müsste sich doch das Thema wiederfinden? Oder bei der VOLLGELD-INITIATIVE, oder Christoph Pfluger’s Buch „Das nächste Geld“. Da beschäftigen sich viele, sehr intelligente Menschen intensiv mit der Schwäche des bisherigen Geldsystems (und wieviel Leid und Ungerechtigkeit es über die Welt gebracht hat, dass es ein Ponzi Schema ist, dass soviel Kriege und Tote durch den Dollar bezahlt wurden, …) – aber irgendwie schafft es das Thema Bitcoin (noch?) nicht, dort Stellung zu beziehen. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass es extrem kompliziert ist, das heutige Geldsystem zu begreifen, und wie der Bitcoin „unendlich“ technisch komplex ist…
    Ich glaube ich werde mal diesen Blog weiter leiten. Vielen Dank, Ole und Christoph 🙂

  10. Sehr gut geschrieben. Bin begeistert.

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