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Blockstream erhält 55 Millionen Dollar Investmentkapital

Es läuft gut für Blockstream: Nachdem die Firma erst vor wenigen Tagen eine Partnerschaft mit PricewaterhouseCoopers ankündigen durfte, stand gestern die gute Nachricht von neuem Kapital an. Und das nicht zu wenig.

Ein Konsortium von Investoren unterstützt Blockstream mit 55 Millionen Dollar. Damit hat die Firma insgesamt Investitionen von 76 Millionen Dollar erhalten.

Die zweite Investmentrunde wurde von Horizons Ventures, AXA Strategic Ventures und Digital Garage geführt. Ebenfalls beteiligt waren AME Cloud Ventures, Blockchain Capital, Futur\Perfect Ventures, Khosla Ventures und Seven Seas Ventures. Teil des Deals ist, dass Frances Kang von Horizons in den Aufsichtsrat von Blockstream aufsteigt.

Mit dem frischen Kapital soll die Firma die Sidechain-Technologie verbessern, die globale Reichweite ausweiten und neue Partnerschaften ausbauen. „Die Blockchain Technologie definiert neu, was möglich ist, im Fintech-Ökosystem und darüber hinaus,“ kommentiert Frances Kang, „der Übergang in diese neue Welt – eine dezentrale, interoperative, sichere und vertrauenswürdige Welt – wird erleuchtend sein. Wir sind begeistert, gemeinsam mit Blockstream daran zu arbeiten, dass ihre innovative Sidechain-Technologie ihr volles Potenzial entfaltet.“

Sidechains sind das Produkt von Blockstreams. Eine Sidechain ist eine Blockchain neben der Blockchain. Indem man einen Bitcoin aus der Mainchain herausnimmt und in eine Sidechain überführt, behält man seinen Wert, aber nutzt zugleich die Vorteile anderer Blockchains. Schnellere Transaktionen, turing-vollständige Skripe, token, die für alles andere stehen, mehr Diskretion – all das, was der Bitcoin eben theoretisch kann, aber man nicht wagt, einzubauen, da man etwas kaputtmachen könnte.

Sidechains sind experimentelle Erweiterungen für die Bitcoin-Blockchain. Blockstream hat nun den cleveren Plan, Sidechains an Unternehmen zu verkaufen oder zu vermieten, die quasi ein Nebenprodukt der Experimente sind, mit denen die Kernentwickler den Bitcoin verbessern. Klingt nach einer Win-Win-Win Situation. Die Unternehmen gewinnen, weil sie maßgeschneiderte Chains benutzen, die Entwickler gewinnen, weil sie finanziert werden, und die User gewinnen, weil der Bitcoin immer besser wird.

Anders herum betrachtet, ist der gewaltige Einfluss, den Blockstream auf die Entwicklung von Bitcoin Core nimmt, indem die Firma Kernentwickler anstellt, auch beunruhigend. Die Zentralisierung der Entwicklung ist bei Bitcoin immer auch eine Zentralisierung der Vision, was die Kryptowährung werden soll. Blockstream vertritt eine klare Vision – der Bitcoin soll ein Settlement-Netzwerk sein, das die Masse an Transaktionen durch weitere Schichten wie Sidechains oder Lightning leitet. Nichts gegen diese Vision – würde sie nicht zuweilen vergessen, dass Bitcoin auch „electronic cash“ ist.

 

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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3 Kommentare zu Blockstream erhält 55 Millionen Dollar Investmentkapital

  1. „ein beunruhigender Nachgeschmack bleibt.“

    Den habe ich eigentlich nur wenn ich mir ihre Blogeinträge zum Thema Bitcoin/Blockstream durchlese.

    Lg

    Yourself

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