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Core bekommt Ultimatum, Ethereum im Höhenflug

Auch diese Bitcoin News der Woche stehen ganz im Zeichen der Blocksize-Debatte, die wir durch viele Statistiken unterfüttern. Classic wurde in dieser Woche offiziell veröffentlicht, und während sich ein neues Modell der Bitcoin-Governance bildet, wollen einige Industrievertreter Core an den Verhandlungstisch zwingen. Derweil profitiert Ethereum massiv von der großen Unsicherheit um die Zukunft des Bitcoins.

Wir beginnen diese Bitcoin News der Woche einmal mehr mit dem Preis. Dies hier war der Bitcoin Kursverlauf der letzten 7 Tage:

Der Bitcoin-Kursverlauf der letzten 7 Tage. Quelle: Bitcoin.de

Der Bitcoin-Kursverlauf der letzten 7 Tage. Quelle: Bitcoin.de

So richtig aufregend ist das nicht. Am letzten Wochenende stand der Preis bei 347-348 Euro, heute steht er bei 335 Euro, der Wochendurchschnitt dürfte etwa 340 Euro betragen. Damit hätten wir eine Abweichung vom Durchschnitt von +/- 5 Euro, was etwa 1-2 Prozent entspricht. Da war schon mal viel mehr Bewegung drin.

Allerdings könnte es sein, dass mangelnde Bewegung in dieser Woche auch eine Art von Sport ist. Denn der milde Abwärtstrend des Bitcoins fiel in eine Woche, in der es von den Finanzmärkten nur schlechte Nachrichten gab. NTV nannte es sogar eine “Horror-Woche” an den Weltmärkten. Der DAX unter 9.000 Punkte, die weltweiten Börsen im Bärenmodus, Bank-Aktien am Einstürzen, Krisenstimmung überall. Eigentlich sollte Bitcoin umgekehrt mit den Börsen korrelieren, als eine Art sicherer Hafen in stürmischen Zeiten dienen und demnach im Preis steigen. Dass dies in dieser Woche nicht geschehen ist, zeigt, dass wir in einem Abwärtstrend sind, der vor gut einem Monat den Höhenflug Ende 2015 abgelöst hat. Dies veranschaulicht der 1-Monats-Chart, der von 400 Euro auf 335 gesunken ist – was ein Einbruch um rund 20 Prozent bedeutet.

kursverlauf1202-2

Der Grund für diesen wiedergekehrten Bärenmarkt dürfte darin liegen, dass Bitcoin derzeit ein Regierung- und Richtungsproblem hat. Es ist nicht ganz klar, wohin es mit der Kryptowährung geht. Ich bin zwar sehr optimistisch, dass sich die meisten Probleme in nächster Zeit auflösen werden, doch beruhigend sind die Aussichten nicht unbedingt.

Es geht, natürlich, um das Blocksize-Thema, das in Bitcoin-Land in Dauerschleife läuft. Wird eine Hardfork den Bitcoin in zwei Teile spalten? Oder wird der Bitcoin gar nicht skalieren und damit künftiges Wachstum blocken? Oder werden wir skalieren, aber das zu einem Preis, den man erst zu spät erkennt? Und kann eine Community, die sich auch nach mehr als einem Jahr der Diskussion nicht einig ist, jemals ernsthafte Probleme lösen? Hat der Bitcoin überhaupt ein zukunftsfähiges Modell um Entscheidungen zu treffen? Das sind die beunruhigenden Fragen, die das Blocksize-Thema umwehen.

Ist das Scalability-Problem gelöst? Das Ende des Bürgerkriegs?

Tatsächlich dachte ich in dieser Woche aber mehr denn je, dass wir uns endlich einig sind. Bitcoin Classic – der alternative Client, der auf 2 MB hardforken will – wurde offiziell veröffentlicht. In den Release Notes schreibt Gavin Andresen, dass man künftig Core 0.12 übernehmen möchte und an Methoden arbeiten wird, um Blöcke effektiver zu propagieren. Die Anzahl der Classic-Nodes stieg jeden Tag ein wenig; heute machen die 2MB-Clients rund 20 Prozent aller Knoten im Netzwerk aus, und Coinbase hat angekündigt, Classic zu benutzen.

Für manche ist diese Entwicklung alarmierend, da sie eine Hardfork wahrscheinlicher macht. Meine Meinung: der Erfolg von Classic ist gelebte Demokratie bzw. eine sehr spezielle Form von dezentraler Entscheidungsfindung. Wir erleben die Evolution der Politik des Bitcoins. Es sieht wohl so aus, als würde die Community im großen und ganzen weiterhin hinter Core stehen – die mit dem Beta-Release von Core 0.12 einige bemerkenswerte Updates wie libsec256k1 und Pruning eingeführt haben – aber bereit sein, auf Classic umzusteigen, falls der Fall eintritt, dass Bitcoin an sein Kapazitätslimit stößt und Transaktionen wegen des Staus immer länger dauern.

Eigentlich also alles gut, oder? Wir haben weiterhin das erfahrene Core-Team, das seinen Fahrplan zur Skalierbarkeit verfolgt, aber wir haben auch Classic, als eine Art Kontrollmechanismus, der bereit ist, zu forken, wenn Core nicht schnell und sauber genügend Kapazität liefert. Alles gut also – wir haben eine neue, verbessere Governance, eine Regierung des Bitcoins, die die Experten weiterhin am Steuer lässt aber ein Kontrollgremium geschaffen hat, und wir werden, so oder so, bald mehr Kapazität bekommen.

Tatsächlich ist die Sache leider nicht ganz so einfach. Warum, erzähle ich euch gleich. Zuerst einige Charts, die das Blocksize-Thema illustrieren.

Aktuelle Daten zur Blocksize-Debatte

Alle der folgenden Charts sind von blockchain.info. Das erste Diagramm das ich euch zeigen möchte ist die Anzahl der Transaktionen.

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Dieses Diagramm zeigt die tägliche Anzahl an Transaktionen im Verlauf der vergangenen 12 Monate. Grob gesagt hat sich die Anzahl von etwa 100.000 am Tag auf etwa 200.000 am Tag verdoppelt. Der Stresstest im Spätsommer – die Spitze im September – hat gezeigt, dass mit etwa 250.000 Transaktionen am Tag das Limit erreicht ist.

Eigentlich sollte Bitcoin ja 7 Transaktionen je Sekunde schaffen, was 4.200 Transaktionen je Block und rund 600.000 Transaktionen am Tag wären. Wäre es so, wäre alles gut und wir könnten noch ein bis zwei Jahre weiterfahren, ohne uns Gedanken über die Blocksize zu machen. Da allerdings ersten Transaktionen größer als geplant sind – so dass nur etwa 2.000 in einen Block passen – und die Blöcke zweitens zudem unregelmäßig gefunden werden, liegt die tatsächliche Kapazität eher bei 2-3 Transaktionen je Sekunde oder bei 250.000 bis 300.000 am Tag.

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Dieser Chart zeigt die Anzahl der täglichen Transaktionen in der Gesamtzeit, also seit 2009. Die Grafik veranschaulicht, wohin der Trend geht und dass wir, wenn das Wachstum nicht abflaut, bald an das Limit stoßen werden.

Um ein klareres Bild zu erhalten, wo wir gerade stehen, schauen wir uns noch die duchschnittliche Größe der Blöcke an.

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Auf den ersten Blick relativiert dieses Diagramm den Alarmismus. Die Größe der Blöcke ist nach wie vor bei 600-800 Kilobyte, was zwar schon deutlich mehr ist als vor einem Jahr, aber noch weit davon entfernt ist, das 1-MB-Limit zu erreichen. Bei einem linearen Wachstum dürften wir nicht vor Ende des Jahres an das Limit stoßen. Der Gesamtchart seit 2009 illustriert dies noch einmal:

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Nur – die Sache ist nicht ganz so einfach. Zum einen haben wir die bereits erwähnte Verteilung der Blöcke, die nur in einer idealen Welt nach Fahrplan läuft. Während im großen Durchschnitt alle zehn Minuten ein Block gefunden werden sollte, ist das tatsächliche Auftreten der Blöcke viel chaotischer. Mal gibt es alle 5 Minuten einen Block, mal purzelt ein Block nur eine Minuten nach dem letzten rein, mal dauert es eine halbe oder ganze Stunde, bis der nächste Block erscheint.

Stellen Sie sich vor, der öffentliche Nahverkehr funktioniert so. Es wird immer Busse geben, die, da sie direkt auf den anderen folgen, leer oder halbleer fahren werden. Die Kapazität liegt daher im Durchschnitt niemals bei genau 1 MB, sondern eher bei etwa 0,8 MB (ich bin sicher, man kann dafür eine mathematische Formel finden).

Die zweite Sache ist die Hashrate. Dieser Wert meint die Gesamtheit der Hashes, die die Miner errechnen, um Blöcke zu finden. Die Hashrate ist schon immer der Wert des Bitcoins, der am schnellsten steigt. Da kürzlich aber wohl neue Modelle von Bitmain ausgeliefert worden sind, schnellt die Hashrate derzeit noch verrückter als sonst nach oben.

hashrate

Irre, oder? Die Folge der rapide angestiegenen Hashrate ist, dass die Miner für einige Zeit schneller Blöcke finden als geplant. Etwa alle zwei Wochen passt sich die Schwierigkeit an die Hashrate an, so dass ungefähr alle zehn Minuten ein neuer Block erscheint, aber bis es soweit ist, gibt es eher alle 7-8 Minuten einen Block. Das Netzwerk läuft also im Turbo, und die Hashrate subventioniert die Kapazität.

Dieser Verdacht erhärtet sich, wenn man sich anschaut, um wieviele Megabyte die Blockchain je Tag anwächst. Im Lauf der letzten Woche waren dies meist 110-120 Megabyte am Tag. Rechnet man dies auf einen Block je zehn Minuten um, kommt man auf eine Blockgröße von 0,9 MB im Normalbetrieb. Es ist also doch recht dringend.

Abfuhr für Classic, Ultimatum für Core

In der letzten Woche erschien nicht nur der offizielle Release von Classic, sondern auch ein offener Brief einiger Verteter der Industrie. Bislang war ja immer unklar, ob einige Miner – wie etwa F2Pool, BTCCHina oder BitFury – nun Classic untestützen oder nicht. Mal haben sie gesagt, sie seien für Classic, mal wieder, dass sie für 2 MB Blöcke sind, aber nicht für Classic, und doch lieber bei Core bleiben wollen. Der offene Brief mit dem Titel “A Call for Consensus” (Ein Aufruf für Konsens!) dürfte helfen, diese Schwammigkeit zu klären.

Unterzeichnet wurde der Brief von Vertretern von BitFinex, BitFury, Bit-X, BTCChina, Coinfloor, F2Pool, Genesis Mining und weiteren Unternehmen. Es dürfte schwierig sein, ohne diese Firmen zu einem Konsens zu kommen oder eine erfolgreiche Hard Fork auszuführen. Die Unternehmen schlagen in dem Brief einen Weg vor, um das Blocksize-Problem zu lösen. Dabei bleiben sie recht nahe an dem Weg, den Core vorgeschlagen hat: Zunächst soll Segregated Witness die Kapazität ein wenig erhöhen, um den dringenden Bedarf nach mehr Platz zu befriedigen. Im Lauf der kommenden drei Wochen muss Core dann gemeinsam mit den Unternehmen eine Roadmap verabschieden, die eine Erhöhung der Blocksize durch eine künftige Hardfork vorsieht. Eine übereilte oder kontroverse Hardfork, wie sie etwa Classic oder XT verlangen, lehnen die Unterzeichner “aus Prinzip” ab. Sie kündigen an, keinen Code in der Produktion zu verwenden, der eine solche Hardfork auslösen kann.

Auch wenn der Brief Hoffnung gibt, dass wir in drei Wochen eine echte Einigung haben werden – er lässt einen etwas verwirrt zurück. Nicht nur, weil BitFury, Genesis Mining und F2Pool scheinbar willkürlich die Seiten wechseln (Pro-Core / Pro-Classic), sondern weil eine Reihe von Industrievertreter bereits vor den von ihnen geforderten Verhandlungen ihr einziges Druckmittel ablehnt. Was soll das? Warum sollte Core auf die Industrie hören – die schon seit mehr als einem Jahr größere Blöcke fordert – wenn die Industrie “aus Prinzip” kein Classic benutzt? Das wäre etwa so, als würden die Wähler sagen, “Regierung, wie verlangen dies und das, aber wir werden niemals eine andere Partei als euch wählen.” Oder als würde ein Kunde sagen “Hei, Firma, ihr sollt euer Produkt so machen wie die Konkurrenz, aber wenn ihr es nicht macht, werde ich dennoch immer euer Produkt kaufen und niemals das der Konkurrenz”. Oder als würde die EU mit Russland in Verhandlungen um die Ukraine treten und schon im Vorfeld erklären, dass sie Wirtschaftssanktionen aus Prinzip ablehnt. Oder …

Ethereum im Höhenflug

Egal wie man es dreht und wendet – die Aussichten für den Bitcoin sind nicht so rosig wie sie sein könnten. Wenn Classic die Mehrheit findet und es eine Hard Fork gibt, kann der Bitcoin zerbrechen (zumindest denken das genügend Leute). Wenn Classic keine Mehrheit findet und es keine Hard Fork gibt, kann der Bitcoin stagnieren (zumindest denken das genügend Leute). So oder so – die Aussichten sind nicht so sonnig, und zahlreiche Leute hedgen ihre Kyptoinvestments, indem sie Positionen in anderen Kryptowährungen aufbauen.

Der Liebling der Anleger dürfte derzeit Ethereum sein. Schaut euch einfach mal diesen Chart hier an:

Kursverlauf Ethereum über 7 Monate. Quellen: Ethereum Wisdom

Kursverlauf Ethereum über 7 Monate. Quellen: Ethereum Wisdom

Der Preis eines Ether ist seit Januar um 700% gestiegen. Ethereum hat als Kryptowährung bereits Ripple und Litecoin überholt und rangiert in Sachen Marktkapitalisierung auf Platz 2. Ethereum könnte, wird gesagt, das Facebook der Kryptowährungen sein während Bitcoin das MySpace wird.

Tatsächlich gibt es einige gute Gründe, die für Ethereum sprechen: Während die Bitcoin-Kernentwickler es explizit ablehnen, dass die Bitcoin-Blockchain zur Datenbank wird – obwohl sie es kann und es gute Gründe gibt, sie dafür zu verwenden – scheint das Ethereum-Team solchen Anwendungen offen gegenüber zu stehen. Auch hat Ethereum kein künstliches Limit der Blocksize und bereits erste Mechanismen eingebaut, um viel weiter zu skalieren als Bitcoin. Schließlich steht hinter Ethereum eine extrem motiviertes Team von Entwicklern, das bereits Clients in verschiedenen Programmiersprachen (Python, Go, Java) geschrieben hat – während es Bitcoin weiterhin nur in C++ gibt. Vor einiger Zeit ist zudem der erste graphische Client von Ethereum erschienen. Probiert es doch mal aus.

Abschließend sei auch gesagt, dass Ethereum bereits die Zustimmung der Industrie findet, von Microsoft in die Azure-Cloud eingebaut wurde und unter Bankern und allen anderen, die “Blockchain-Technologie” benutzen wollen, bereits jetzt beliebter ist als der Bitcoin.

Allerdings sei auch gesagt, dass es ein recht gewagtes Unterfangen ist, in eine Kryptowährung zu investieren, die ihren Wert in den letzten 6 Wochen versiebenfacht habt. Aber das, liebe Leser, wisst ihr vermutlich schon.

Über Christoph Bergmann (2691 Artikel)
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38 Kommentare zu Core bekommt Ultimatum, Ethereum im Höhenflug

  1. Core+Co sind heute bei rund 20%, nicht rund 2%.

  2. Hallo Christoph. Pruning gab es schon seit der Core Version 0.11, es ist somit auch in Classic/XT/Unlimited enthalten.

    • Hallo Jan, ja, aber nur passiv. In Core 0.12 kann man es wohl aktivieren. Es gibt da wohl noch gewisse Einschränkungen, das versuche ich noch rauszufinden.

      • Was meinst du mit passiv? Keine Option im grafischen Menü?
        Ich hab mich nicht eingehend damit beschäftigt, aber mein letzter Kenntnisstand zum Pruning ist, dass man das nur bei einer “Relay-Node” verwenden kann. Also eine Node ohne Wallet nur zum Verifizieren und Weiterleiten von Transaktionen.

      • Genau, das war der Stand bei 0.11.2, soweit ich weiß.
        Bei 0.12 sollte das glaube ich auch auf Wallets ausgeweitet werden.
        Aber ich habe mich damit noch nicht intensiv genug beschäftigt.

  3. Name required // 12. Februar 2016 um 14:41 // Antworten

    Weiß jemand, ob Ether ein “Schöpfungs-“Limit hat? So wie Bitcoin? oder wird die Menge von einer zentralen Stelle gesteuert?
    Wer schöpft Ether eigentlich?

    • Ich muss gestehen, die Frage bringt mich an mein Wissens-Limit 🙂

      Vielleicht schneit Christoph von Ethereum hier noch vorbei und gibt fachkundige Antworten. Ansonsten hilft google —

      • Etherium = Hyperinflation X 100000

        X * 1.5 where X equals the total number of ethereum purchased in the IPO phase (1 BTC = 1000 – 2000 ether, depending on when you buy).

        Every year, 0.4X will be mined. So the supply of ether at the end of Year 1 will be X + 0.5X + 0.4X = 1.9X, at the end of Year 2 it will be 2.3X, or 2.7X for Year 3, and so on.

        So if all 30,000 BTC are invested in the first week and the IPO closes, you will have:

        60,000,000 ether * 1.5 = 90,000,000 ether to start, and an additional 24,000,000 ether mined each year (40% of the 60,000,000 initial ether).

        On the other hand, if only 1,000 BTC are raised, and they are all raised during the last week of the IPO when 1 BTC = 1,000 ETH, then:

        1,000,000 * 1.5 = 1,500,000 ether to start and an additional 400,000 mined each year.

  4. name required // 12. Februar 2016 um 15:27 // Antworten

    ne, habs über Google versucht und bin nicht wirklich schlau geworden (Vielleicht ist auch mein Englisch nicht ausreichend 🙁
    trotzdem danke

  5. Es werden fix 5 Ether pro Block plus ein Onkel-reward generiert (von den Minern). Das heisst die relative Inflation geht gegen 0, die absolute bleibt konstant. Das wird sich aber beim Wechsel zu Proof of Stake ändern.

  6. Na bei Ethereum lagern noch massig Coins 30 Millionen oder so in einen passwortgeschützen ZIP rum, wenn die von den Entwicklern freigelassen werden, wird das ganz schön für Trubel sorgen beim Kurs.
    Nebenbei akutell sieht der ETH Kurs nicht gesund aus.

    mfg

  7. Hallo – noch ein Jan S (allerdings mit weniger technischem Wissen) 😉

    Bezüglich “Schöpfungs-“Limit bei Ethereum habe ich vor ein paar Tagen folgenden Beitrag gefunden: “Der Algorithmus erzeugt (durch Mining) von dieser anfänglichen Menge jährlich 26% neue Einheiten, also exakt 15.626.576 Ether. Somit steigt die Anzahl der Ether jährlich um eine festgelegt Menge. Im Verhältnis zu den bereits erzeugten Ether, wird der prozentuale Anteil neu erzeugter Ether somit von Jahr zu Jahr geringer.”
    http://kryptocoins.net/2016/ethereum-entwicklung-anzahl-der-ether-einheiten/#comment-3

  8. Hey, super für den Link zu der Ethereum Wallet. Obwohl ich Programmierer bin habe ich nach 10 Minuten aufgegeben vor ca. 2 Wochen Ethereum zum laufen zu bekommen. Der wollte die Blockchain einfach nicht runterladen. Fehlermeldung gab es nicht. Mehr Zeit wollte ich nicht investieren. Die Wallet läd schomal die Blockchain runter. Jeha.

    Wäre auch nicht schlecht gewesen zu erwähnen wie man damit mint und wo man damit handeln kann. Interessant ist auch das Ethereum laut den Entwicklern wohl keine Währung sein soll sondern eher sowas wie Verträge. Wäre dann falsch im dem Bericht.

    Apropo falsch. Mir sind drei Sätze aufgefallen die Banane (Grammatik) waren. Wer sie findet bekommt ein Gummipunkt. 😀

  9. Du vergisst einen wesentlichen Punkt bei deiner Kritik am Vorgehen der Industrie und ihrem “Call for Consensus”. Schon vor ein paar Wochen hatte man nach einem Treffen der Miner in China erklärt das die Zustimmung zu Classic offen bliebe und jeder Pool dahingehend selbst entscheinden solle. Da war eigentlich schon klar das viele Miner in China keine Lust auf Classic haben.

    ABER, man hat ebenfalls klar gemacht das man, sollte Core nicht reagieren und das Transaction-Problem eminent wird, eigenständig einen Patch für eine 2MB-HF einbauen wird. Somit ist klar das es die 2MB so oder so geben wird.

    Der Plan welcher schon vor Wochen zwischen Bluematt und einzelnen Minern besprochen wurde besagt eine HF zum 1. April 2017.

  10. Mich beruhigt der “call for consensus” Brief. Ich seh das genau so.

    Meine Meinung ist:
    Das Bitcoin Core Team hat recht wenn es die sofortige erhöhung aus technischen Gründen für falsch hält. Bitcoin Classic ist mir unsympathisch.
    Die Blocksize muss aber trotzdem erhöht werden, aus politischen Gründen. Bitcoin ist nunmal nicht nur Technik sondern auch Politik. Man kann hier nicht stur das machen was “richtig” ist sondern muss Ruhe in den Puff bringen.

    • Wie man es schafft, soviel Unsinn in nur vier Zeilen unterzubringen, ist mir schleierhaft.

      • Axel Stoll // 13. Februar 2016 um 19:13 //

        Vielleicht sollte ich das erläutern:
        Die Transaktionen pro Tag nehmen stetig zu.
        https://blockchain.info/charts/n-transactions
        Das Handelsvolumen in Dollar an den Bitcoin Börsen dagegen bleibt konstant:
        https://blockchain.info/charts/trade-volume

        Wir wissen alle das Bitcoin in der Regel nicht als geschlossener Kreislauf funktionieren sondern wer Bitcoins akzeptiert der tauscht sie in den Regel gegen Geld und wer mit Bitcoins bezahlt der hat sie für Geld gekauft.
        Wenn die Transaktionen aber “echte” Transaktionen wären dann müsste das Handesvolumen ebenfalls stetig zunehmen.
        Das es das nicht tut zeigt daß der Anstieg der Transaktionen “gespammt” ist.
        Mögliche Motivationen fürs Spammen:
        1. Bitcoin Spekulation, Anzahl der Transaktionen wird als “Wachstum” verkauft und soll den Preis pushen.
        2. Angriff auf Bitcoin, man schafft ein Problem und versucht dann eine Lösung durchzuboxen, z.b. Bitcoin XT. Ausserdem schreibt man in der New York Times alarmistisch “Das Bitcoin netzwerk ist vor dem Kollaps!”. Dem Leser schwebt hier ein Blue Screen of Death for Augen.

        Was auch immer die Motivation ist. Eins ist klar:
        Der Spammer spammt weiter.
        Wenn die Blocks voll sind wirds allerdings teurer für den Spammer.
        Wenn man die Blocksize erhöht und kostenlose oder fast kostenlose transaktionen dadurch weiterhin möglich sind dann spammt der Spammer erst recht weiter.
        Wir wissen nicht wie viel Geld der Spammer bereit ist zu investieren. Daher wissen wir auch nicht wie teuer Transaktionen bei vollem Block werden.
        Daß die Transaktionen stetig ansteigen und nicht auf einen schlag der Block voll ist ist meiner Meinung nach reine Tarnung des Spammers. Denn wie gesagt, wären es echte Transaktionen müsste sich das in dem Handelsvolumen an den Bitcoinbörsen irgendwie niederschlagen.
        Die Händler müssten ihre Bitcoins irgendwie wieder loswerden und die Kunden müssten sie irgendwie kaufen.

  11. Wow, meine 5€ für die ich zum presale ether gekauft habe sind mittlerweile 4 mal so viel wert wie die verbliebenen 30€ in Btc, die ich eh nie gebrauchen werden kann, weil Gefühl die Zahl der Akzeptanzstellen sogar zurück geht.
    Mit ether kann ich mir absolut nichts kaufen, aber immerhin stimmt der Kurs 😀 kurzerhand hab ich meine btc für ether verkauft. Verbrannt ist das Geld so oder so. Bei ether ist wenigstens der Nervenkitzel dabei ob ich wohl diesmal früh genug aufgesprungen bin; spannender als der langsame Tod des btc

    • Vermutlich war das nicht die beste Entscheidung, aber Ihren Kommentar finde ich sehr vielsagen.

      • Nattydraddy // 13. Februar 2016 um 23:09 //

        30€ sind ja nur Spielgeld. Wer Millionen € in BTC hat, möchte diese keinen zu großen Risiko aussetzen.

        “Wenn Classic die Mehrheit findet und es eine Hard Fork gibt, kann der Bitcoin zerbrechen (zumindest denken das genügend Leute).”
        Noch bevor es eine Hard Fork gibt, kann es katasrophal werden. Die beliebteste Überzeugung auf http://bitcoinocracy.com/arguments ist:
        “If non-Core hard fork wins, major holders will sell BTC, driving price into the ground”
        Die Unsicherheit durch ein Hard-Fork ist einfach zu groß, deshalb verkauft man seine BTC vorher und kauft sich wieder ein, wenn der Hard-Fork überstanden ist.

        “Ethereum könnte, wird gesagt, das Facebook der Kryptowährungen sein während Bitcoin das MySpace wird.”
        Wenn die Winklevoss Zwillinge auf “Blockchain 2.0” setzen und ihre BTC verkaufen, fällt der Kurs ins Bodenlose.

    • Bierdurstmann // 15. Februar 2016 um 16:44 // Antworten

      Ich glaube da hast du dich mächtig verrechnet.
      Aus 5€ sind jetzt ca 130€ geworden also etwas das 26-fache.

  12. Ich glaube mit Ether werden sich einige mächtig die Hände verbrennen. Wahrscheinlich die Mehrheit. Und ich glaube das sind die, die die alten werte von Bitcoin vergessen haben.
    Und nur das neuste Waschmittel kaufen weil es angeblich weißer wäscht.
    Aber genau so läuft es bei vertrauensbasierten Währungen nicht.

    • Es bleibt das Problem, das Ethers Blockchain aufgeblasen wird bis zum geht nicht mehr, wenn Daten außer Transaktionsdaten darin gespeichert werden solln. Wieso das Internet neu erfinden? Macht keinen Sinn. Und wenn man sich den Kursverlauf ansieht: der sieht so aus wie BTC kurz vor dem großen Knall Anfang 2014.

  13. Core = Regierung
    Classic, Ethereum, Altcoins = Opposition

    Und dies ist auch gut so und alles Andere als bedrohlich, sondern gelebte Demokratie.
    Die Vorstellung die manche Leute von Bitcoin haben, erinnern eher an eine Diktatur oder Monarchie, bei dem “Gegenvorschläge” per se als Bedrohung wahrgenommen werden.

    Fragwürdig finde ich auch die Dominanz chinesischer Miner sowie der Core-Entwickler, welche den Druck sehr leicht vom Kessen nehmen könnten, indem sie einfach die Blocksize hätten längst auf 2 MB erhöht.

    U.a. erinnere ich an BIP100 und der damaligen inoffiziellen Ankündigung, die Blocksize im November auf 2MB zu erhöhen um Zeit gewinnen zu können.
    Zu hören ist von BIP100 Heute nix mehr, das Ding ist faktisch vom Tisch und der Plan von vor einem halben Jahr verworfen und wir keinen einzigen Schritt weiter. Man hat schlichtweg das Gefühl als würde Core permanent auf Zeit spielen und dies geht der Mehrheit der Community tierisch auf den Sack, was man u.a. an https://bitcoin.consider.it/ sieht.

    Auch die Version 0.12 wurde bislang von nahezu keinem Nutzer heruntergeladen und die alte Version 0.11.x beibehalten, u.a. weil eine klare Mehrheit Implementationen darin wie opt-in RBF ablehnt, siehe https://bitcoinclassic.consider.it/

    D.h. Core bewegt sich bereits jetzt fernab der Community und ich sehe bislang keine Anzeichen dafür, dass sich dies zukünftig ändern wird.
    Ohne die Macht der chinesischen Miner wäre Core meiner Meinung nach längst weg vom Fenster. Allein die chinesischen Miningpools halten noch zu geschlossen zu Core, u.a. bedingt der lokalen limitierenden Rahmenbedingungen in China, welche mit einer Erhöhung der Blocksize einen Wettbewerbsnachteil erleiden “KÖNNTEN”.

    D.h. zusammengefasst wird Core momentan von Minern noch am Leben gehalten, die neuste Version die sie herausgebracht haben finden nahezu komplette Ablehnung und zuguterletzt kassieren viele der Core-Entwickler fleißig bei Blockstream mit, welche mittlerweile einen fragwürdigen kommerziellen Pfad bestritten haben.
    Würde mich nicht wundern wenn Blockstream seine Sidechains als geschlossene Applikationen veröffentlicht und dafür Gebühren kassiert.

    Eigentlich bin ich kein Freund solcher emotionaler Beiträge, doch das Core-Team geht mir gegen den Strich sowie Geiste der Offenheit, ganz zu schweigen von der grottenschlechten Kommunikation nach Außen.

  14. Übrigens die Bereitschaft von Classic 0.12 übernehmen zu wollen und die Propagation der Blöcke effektiver machen zu wollen eine ziemlich konsensuales Verhalten.
    Für mich wäre Classic der nachhaltigere und vor allem von Projekten wie Blockstream unabhängigere Lösung, welche einerseits die Belange der Community, sowie auch der Miner berücksichtigt und einen gesunden Mittelweg anstrebt.

  15. Sobald 7 Milliarden Menschen jeden Tag eine Cola mit Bitcoin bezahlen wollen ist sowieso Schluss mit Bitcoin. Das liegt daran, das Bitcoin kein Bezahlsystem ist sondern für die Wertsicherung gedacht war. Mit Scalierung kann man diesen Umstand nicht beseitigen.

    • Genau das Gegenteil ist der Fall, Bitcoin ist an sich eher schlecht zur dauerhaften Wertsicherung geeignet, weil es in sich nicht einzigartig ist. D.h. es ist nicht klar ob Bitcoin in 20 oder 30 Jahren überhaupt noch existent bleibt oder ob Ethereum oder eine andere Applikation den Bitcoin ersetzt oder ob der Bitcoin in sich selbst gänzlich anders aussehen wird.
      U.a. ist auch die Menge nur theoretisch begrenzt, wäre über eine HardFork beliebig erweiterbar, wäre eine solche Hardfork konsensfähig.

      Eine echte Wertsicherung kann man wohl eher mit Edelmetallen erreichen.

      Deshalb eignet sich Bitcoin primär für den Wertetransfer, SmartContracts, usw. wo keine Werte dauerhaft gelagert werden müssen, weil hier der Blockchainmechanismus zum tragen kommt und man Werte Peer-2-Peer sicher bewegen kann.

      Des Weiteren, warum sollten damit nicht 7mrd. Menschen täglich damit bezahlen können?

      Was sollte hier der limitierende Faktor sein?

      Festspeicher? 1 TB kostet heute 40€, in 10 Jahren 50cent, d.h. 100 TB werden dann Normalität sein. Damit kann man dann in einem Jahr ohne Weiteres 1Bio. Buchungen vollziehen. Bedenkt man SegWit sowie diverse Optimierungen, welche demnächst erfolgen, so wird man 2Bio. Buchungen problemlos vollziehen können.

      Bandbreite wird ebenfalls kein Thema sein, weil es auch hierfür deutliche Leistungssteigerungen geben wird bzw. auch hier technische Lösungen möglich wären.

      • Gut zusammengefasst! Bitcoin ist definitiv kein langfristiges Wertaufbewahrungsystem.

    • Unsinn, Bitcoin wurde von Anfang an als Bezahlsystem ausgelegt. Haben Sie das Whitepaper von Satoshi gelesen? Da steht’s schon in der Überschrift: “Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System”. Und im Abstract: “A purely peer-to-peer version of electronic cash would allow online payments to be sent directly from one party to another without going through a financial institution”

      Wieso verbreiten Sie solche Unwahrheiten?

  16. Bitcoin wurde von Anfang an als Bezahlsystem ausgelegt, ist es aber noch nicht geworden,
    Whitepaper von Satoshi: “allow online payments to be sent directly from one party to another without going through a financial institution”
    “A financial institution” steht oft am Anfang und vor allem am Ende einer Transaktion.

    Das 6 Millarden €/$ in Bitcoin investiert sind, liegt daran, dass BTC vor allem als Wertaufbewahrungsystem und Spekulationsobjekt genutzt wird.

    • Ja, im Bitcoinpreis ist enorm viel Spekulation – Spekulation, dass aus Bitcoin etwas Großes werden kann, etwas Weltveränderndes.

      Dass Bitcoin jetzt noch nicht das riesen Zahlungsnetzwerk ist, ändert nichts an der Tatsache, dass es als dieses von Anfang an geplant war. Wieso will man diese Vision jetzt ändern? Nur weil es Bitcoin noch nicht in den Mainstream geschafft hat? Große Innovationen brauchen Zeit, um die Massen zu erreichen. Das Internet hat Jahre gebraucht, bis die Technologie dahinter und die darauf aufbauenden Anwendungen es für den Massenmarkt kompatibel/interessant gemacht haben. Es dauerte Jahrzehnte bis Wechselstrom in jedem Haushalt verfügbar war. Es lassen sich zig Beispiele finden, bei denen es von der Erfindung bis zum Massenmarkt viele Jahre bis Jahrzehnte gedauert hat. (Telefon, TV, Automobil, Computer,…).

      Beständige Wertaufbewahrungssysteme gibt es zu Genüge (Edelmetalle, Land/Imobilien, Kunst, Aktien/Fonds), dazu braucht niemand Bitcoins.
      Die Möglichkeiten mit Bitcoin zu bezahlen nehmen dagegen stetig zu – irgendwann wird eine kritische Masse erreicht werden, ab der ein Wechsel in Fiat nicht mehr nötig sein wird.
      Das Bitcoin-System als Zahlungsnetzwerk zu verkrüppeln um ein Wertaufbewahrungssystem zu erhalten, wird dazu führen, dass der Kurs ins Bodenlose stürzt, da es bereits Systeme gibt, die sich besser dafür eignen. Bitcoins müssen beweglich und übertragbar bleiben, sonst haben sie ihren Sinn verloren.

      • dito!

        Man möge hierbei an die Etablierung von EC-Karte, Kreditkarte, etc. erinnern, da dauerte es ebenfalls viele Jahre bis sie sich im Handel hat etablieren können und liegt Beispielsweise in Dtl. im EInzelhandel immer noch hinter Bargeld.
        Solch ein Wandel ist ein langer Prozess.

  17. http://imgur.com/XAmGGr6

    Die neueste Roadmap fuer bitcoin, erklaert eigentlich alles sehr gut, vor allem fuer Leute die Bitcoin immer noch fuer das naechste Paypal halten..

    • Zu wenig, zu spät. Wenn Core das Blockgrößenlimit erhöhen würde, wären alle zufrieden. Segregated Witness ist keine Skalierungslösung. Core will aus Bitcoin etwas machen, was so nie geplant war.

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