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„Eine katastrophale Message“

Timo Hanke lässt eine AsicBoost genannte Verbesserung des Mining-Algorithmus patentieren. Einige Kernentwickler finden das so gefährlich, dass sie die Optimierung durch eine Hardfork verhindern wollen. Im Interview erklärt Hanke, was AsicBoost macht und was er von den Plänen der Kernentwickler hält.

Wer schon länger mit Bitcoin zu tun hat, dürfte bereits von Timo Hanke gehört habe. Hanke hat als Mathematiker an der RWTH Aachen geforscht und sich schon vor Jahren dem Bitcoin-System, seinen Anwendungen und insbesondere dem Bitcoin-Mining zugewandt. Mittlerweile lebt er in Palo Alto, Kalifornien, und arbeitet bei einem Kryptowährungs-Startup. Hanke hat schon vor einigen Jahren AsicBoost entwickelt, eine Optimierung des Mining-Algorithmus, und dafür ein Patent beantragt.

In der vergangenen Woche haben einige Bitcoin-Kernentwickler auf Hankes Patent mit einer radikalen Idee geantwortet: Sie überlegen, das Bitcoin-Protokoll so zu verändern, dass AsicBoost nicht mehr funktioniert. Hanke hält das für einen unnötigen und schädlichen Plan.

Hallo Timo. Du hast AsicBoost entwickelt. Was ist das?

Das ist eine neue Methode, um das Bitcoin-Mining auszuführen. Der Bitcoin-Referenzcode von Satoshi Nakamoto enthielt von Anfang an einen Mining-Code, der, ursprünglich mit der CPU, einen Algorithmus ausführte, um Blöcke zu finden. Unabhängig von diesem Referenzcode kann man den Algorithmus verändern, solange am Ende ein gültiger Block herauskommt. Die Miner haben daher schon immer versucht, den Algorithmus zu verbessern, ohne das öffentlich zu machen. AsicBoost ist eine solche Verbesserung. Es macht das Finden von Blöcken um 20 Prozent schneller, und zwar zusätzlich zu anderen Optimierungen.

Kannst du versuchen, laiengerecht zu erklären, wie AsicBoost das macht?

Also … eigentlich nicht … aber ich versuche es: Die Miner müssen einen gültigen Blockheader finden, um erfolgreich zu sein. Dazu nehmen sie einen Kandidaten für den Blockheader, fügen eine Nonce dazu und schicken das durch einen kryptographischen Algorithmus. Die Nonce wird N1 genannt und ist eine zufällige Zahl aus einem 32-bit-Raum. Es gibt also 2^32 mögliche Nonces. Der Miner probiert diese Varianten durch, und wenn er dabei keinen gültigen Header findet, ändert er den Blockheader-Kandidaten, indem er eine zweite Nonce, N2 oder Extra-Nonce, im Coinbase-Feld der ersten Transaktion des Blocks ändert. Dann probiert er mit ihr die 2^32 Varianten von N1 durch. Und so weiter.

Dieses Diagramm zeigt, was beim SHA 256 Algorithmus passiert.

Dieses Diagramm zeigt, was beim SHA 256 Algorithmus passiert.

Für jeden Versuch, d.h. für jeden Wert von N1, muss der Miner SHA-Algorithmen durcharbeiten. Dieser Vorgang umfasst hunderte von Rechenoperationen, die sich in vier Abschnitte einteilen lassen. Wir haben nun einen Weg gefunden, wie man die Blockheader-Kandidaten so ändert, dass einer der vier Abschnitte für das gesamte Spektrum der Nonce, also für alle 2^32 Möglichkeiten von N1, gleich bleibt. Der Miner spart sich damit eine Menge Arbeit.

Und du willst darauf ein Patent anmelden. Weshalb?

Die Patentanmeldung ist von 2013. AsicBoost ist eine Idee, die wertvoll ist, weil sie das Mining beschleunigt, und ich will sie natürlich verkaufen. Man muss wissen, dass der Bitcoin Mining-Algorithmus heutzutage nicht mehr auf CPUs sondern ausschließlich auf speziell dafür entwickelten Chips, den sogenannten ASICs, ausgeführt wird. Die Firmen, die diese ASICs bauen, operieren nicht anders als die Hersteller von Chips für andere Anwendungen. Ob Grafikkarten, CPUs, Mikroprozessoren oder Speicher – in der gesamten Hableiter-Industrie wird versucht, das geistige Eigentum durch Patente zu schützen.

Beim Bitcoin-Mining ist das aber kontrovers. Weißt du, warum?

Ganz genau erklären kann ich mir die Aufregung auch nicht. Es gibt ja eine Menge Patente, die beim Bitcoin-Mining eine Rolle spielen. Die ganze Halbleiter-Industrie ist voll mit Lizenzen und Patenten. Man braucht Software-Bibliotheken, die geschützt sind, auch die Transistoren auf den Chips sind letztendlich geschützt. In die ASIC-Miner fließen bereits einige Patente ein.

Einige Kernentwickler wie Peter Todd oder Matt Corallo sagen, dass dein Patent die Dezentralisierung des Minings beeinträchtigt …

Theoretisch ist mir das Argument klar. Es geht weniger darum, dass ein Teil patentiert ist, sondern dass sich Patente nicht weltweit gleichermaßen durchsetzen lassen. Die Kernentwickler vermuten, dass ich mein Patent in China nicht durchsetzen kann und somit die Miner dort einen Vorteil gegenüber Minern im Westen haben, die die Royalties bezahlen müssen.

Generell wäre es natürlich besser, wenn es keine Patente geben würde. Aber in diesem Fall, so wie ich es einschätze, droht keine größere Zentralisierung, weil es so viele Aspekte gibt, die zur Zentralisierung des Minings führen können, dass der Effekt von AsicBoost verschwindend gering ist. Ungleiche Stromkosten sind viel wichtiger.

Außerdem müssen ja nicht die Miner, sondern die Hersteller der ASICs Royalties bezahlen. Und der größte Zentralisierungsfaktor hier liegt bei den Chip-Foundries, das sind die Fabriken, die die Nanometer-kleinen Chips bauen können. Die gehören weltweit höchstens einem Dutzend Firmen. In Deutschland kann nur eine einzige Fabrik, bei Dresden, solche Chips herstellen.

Einige Kernentwickler wollen nun verhindern, dass AsicBoost funktioniert, indem sie mit einer Hardfork das Protokoll verändern …

Das Ding ist, ja, es geht. Indem sie das Protokoll ändern, können sie AsicBoost verhindern. Das unterscheidet meine Erfindung von vielen anderen Bestandteilen des Minings. AsicBoost ist auf bestimmte Eingaben in den SHA-Algorithmus angewiesen, die aus den Blockheader-Kandidaten kommen.. Daher könnte es durch eine Modifikation der Bitcoin Blockchain verhindert werden. Aber ich glaube nicht, dass sich ein solcher Eingriff “politisch” durchsetzen lässt. Es würde einen erheblichen Vertrauens-Schaden anrichten.

Was meinst du damit?

Es wäre eine katastrophale Message, die dadurch gesandt wird. Dass die Kernentwickler darüber entscheiden können, dass eine bestimme Technologie ausgeschlossen wird, setzt ein fatales Beispiel für die Zukunft. Es untergräbt das Vertrauen darin, dass das Bitcoin-Protokoll nicht durch einzelne Interessengruppen verändert werden kann.

Die Kernentwickler selbst sagen, es sei ein gutes Signal, um künftige Patente im Bitcoin-Mining präventiv zu verhindern …

Das ist paradox. Oft wird das Argument vorgebracht, es sei gut, dass bis heute keine Veränderung der Blocksize durchgebracht wurde. Es wird behauptet, dass Bitcoin nicht auf Wunsch von außen geändert werden kann, und dass das gut ist.

Hier argumentieren die Entwickler in genau die entgegengesetzte Richtung. Nur um ein Patent zu verhindern, sollen gravierende Änderungen vorgenommen werden. Für mich stellt die Änderung des Mining-Algorithmus einen viel schwerwiegenderen Eingriff dar als die Vergrößerung der Blocksize.

Was könnte das für die Zukunft bedeuten? Das absurde ist, dass es auch einen Hersteller treffen kann, der selbst gar nichts patentiert hat. Ein Beispiel mit Miner A und Miner B: Miner A hat seine Miner fortlaufend optimiert, aber die Optimierungen weder veröffentlicht noch patentiert. Nun hat Miner B nach mehrjähriger Arbeit einen neuen Chip fertiggestellt. Kurz vor der Veröffentlichung erfährt er jedoch unter der Hand von den Optimierungen die Miner A vorgenommen hat und die nicht Teil seines Chips sind. Was könnte er nun machen, um dafür zu sorgen, dass er seine Entwicklungskosten nicht abschreiben muss? Er könnte ein Patent anmelden und die Kernentwickler dazu bringen, die Chips von Miner A durch eine Protokoll-Veränderung unbrauchbar zu machen.

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29 Kommentare zu „Eine katastrophale Message“

  1. So wirklich beliebt machen sich die Kernentwickler wirklich nicht mehr… Einen Hardfork am BTC weil jemand eine gute Idee hatte? Ja glauben diese Typen etwa Bitcoin würde ihnen gehören?

    • Nattydraddy // 14. Mai 2016 um 10:37 // Antworten

      Die Kernentwickler glauben nicht, dass Bitcoin würde ihnen gehört, sondern das sie den gefundenen Konsens einhalten müssen:
      https://lists.linuxfoundation.org/pipermail/bitcoin-dev/2016-May/012652.html
      „As part of the hard-fork proposed in the HK agreement(1) we’d like to make the
      patented AsicBoost optimisation useless“
      1) https://medium.com/@bitcoinroundtable/bitcoin-roundtable-consensus-266d475a61ff

      Nun ist der gefundene Konsens nur ein Konsens zwischen Bitcoin Core und den Minern. Aber das „hard-fork proposel“ kam auf Druck der Miner aus China zustande.

      Nun sind Classic und BU gar nicht beim Konsens dabei. Und das was gegen das AsicBoost-Patent unternommen werden soll, kam gerade erst heraus. Wenn Classic und BU sich gegen der Hongkong Konsens durchsetzen wollen, müssen sie aber nicht nur Bitcoin Core in die Wüste schicken, sondern auch noch die chinesischen Miner.

      • Ich bin mir nicht sicher, ob das mit den chinesischen Minern ausgemacht war, oder ob das einfach nur eine idee ist, was man noch reinpacken kann, wenn man schon mal hardforked.

  2. ich erinner mich noch an die Weltuntergangsszenarien der Core-Entwickler betreffend des Hard-Forks zur Blocksizeerhöhung….und jetzt geht es plötzlich doch ganz einfach, um eine ungebliebte Entwicklung beim Mining zu verhindern….

    Ich stehe ja Patenten, insbesonere wenn es um Algos und Software geht, auch äusserst kritisch gegenüber.
    Ich finde es auch wichtig, dass eine zentrale Projektsteuerung auch bei Open Source eine Bedingung für Erfolg ist (Siehe Linux mit Torvalds) aber die Sandkastenspiele bei Core sind nur noch albern.
    Liebe Core-Devs, liefert mir doch bitte mal wieder ein paar Features mit denen man in , statt an Scheinproblemen herumzufricklen, die sich ganz einfach lösen lassen.
    Man könnte ja die Anpassung des Mining-Algo und Blocksizeerhöhung in einem Hardfork zusammen durchführen… 😉

    • Warum und mit welchem Recht sollten die Devs den Algo für das Mining ändern dürfen? Nur weil da jemand ne Idee hatte und es den Devs nicht in den Kram passt? Wenn das so gemacht wird ist der Bitcoin am Ende.

      • Name required // 14. Mai 2016 um 20:48 //

        Nun, es sollte gemacht werden, um allen Beteiligten die gleichen Chancen zu geben. Das Problem eines derartigen Patentes bei unverändertem Algorithmus wäre nämlich, dass es am Ende nur noch einen Hersteller für die Chips gäbe bzw. eine zentrale Instanz, die über die „Zulassung“ zum Mining-Markt entscheidet (Nach dem Motto „Du bekommst ein Patent, Du aber nicht“). Das geht einfach nicht zusammen mit der dezentralen Grundidee von Bitcoin. Und es ist ja nicht in Stein gemeißelt, den Algorithmus niemals zu verändern. Wenn es Verbesserungen gibt, die die Sicherheit und Dezentralisierung weiter verbessert, ist jedes Update willkommen. Oder will man, falls der Algorithmus irgendwann ‚mal stark gefährdet ist, gekanckt zu, auch darauf beharren, dass man nichts verändern soll?

    • Genau das ist der Plan. Die in Hongkong vereinbarte Hardfork soll, zumindest einigen Core-Devs zufolge, nicht nur wie vereinbart eine Erhöhung der Blocksize mit sich bringen, sondern auch einen veränderten Mining-Algorithmus.

      • oldman // 14. Mai 2016 um 15:46 //

        >>Genau das ist der Plan. Die in Hongkong vereinbarte Hardfork soll, zumindest einigen Core-Devs zufolge, nicht nur wie vereinbart eine Erhöhung der Blocksize [..]

        und jetzt befinden wir uns im Bereich der Realsatire…..

        Aber stimmt, die Erhöhung auf 2MB habe ich verdrängt, wahrscheinlich weil das auch nur ein kurzfritiges Luftholen ist und das Problem nicht behebt.

  3. Ich denke er wird das Patent verkaufen, es würde Sinn machen.

  4. meiner meinung nach machen die kernentwickler alles richtig um alle bedrohungen abzuwehren. dazu gehört feindliche entwickler auszuschließen oder patente zu umgehen. mit patente geld verdienen zu wollen ist ein ‚altes‘ denken. so ein denke wie z.b. apple und samsung an den tag legen, die sich ständig deswegen gegenseitig verklagen, ist nicht fortschrittlich. elon musk (tesla chef) zeigt wie es richtig geht. patente die er patentieren lassen hat gibt er allen frei. jeder kann diese nutzen.

    • sorry, aber allein von „feindlichen Enwicklern“ zu sprechen ist doch für ein OpenSource-Projekt eine Bankrotterklärung. Was soll denn ein „Feind“ des Projekts sein? Jemand, der es zerstören will?!? Ich glaube nicht, dass Gavin, Hearn und co. das Ende von BTC im Sinn haben.
      Sie haben eine andere Vorstellung von der zukünftigen Entwicklung. Sind es deshalb Feinde?

      Betreffend Patente, bin ich auch der Meinung, dass vor allem Softwarepatente grossen Schaden anrichten können. Aber ist die Verhinderung der Anwendung von Patenten eine Aufgabe von BTC? Soll jetzt bei jedem Patent, was BTC irgendwie betrifft der Code angepasst werden und ggf. ein Hardfork durchgeführt werden?!? Na dann haben die Core-Jungs aber was vor.
      Ich glaube BTC kann auch ganz gut mit Patenten, auch auf Mining-Algos, leben. Mining ist eh nur noch professionell zu betreiben. Wenn da die Miner Hase und Igel spielen, ist das doch für den Anwender vollkommen egal. Mit einer neuen Entwicklung steigt die Difficulty und das wars. Ein paar werden stärker ein paar werden sterben, neue kommen dazu..alles wie gehabt.

      Grundsätzlich kann ich nur wiederholen, was an anderer Stelle geschrieben habe. Zusammengefasst beschäftigen sich die BTC Entwickler mit Nebenkriegsschauplätzen. Sie prügeln sich um die Entwicklungshoheit, Patente und sonstigen unwichtigen Kram, während in der Realität Entwicklungen wie Ethereum sie komplett abhängen.

      • meinst zentralbänker schlafen etwa und sehen seelenruhig deren untergang zu?
        bitcoin ist für ihr geschäftsmodell eine bedrohung. die werden alles versuchen..wir haben gesehen das man zunächst mit geld einfluss auf das entwicklerteam nehmen wollte..
        der letzte schritt wird die liquidierung sein, ist meine vermutung.

        hoff die sichern vorher den reibungslosen weiterverlauf des bitcoin projekt ab

        kann nur auf den fall aaron swartz hinweisen der in den tod getrieben wurde. er war ein genie.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

      • oldman // 15. Mai 2016 um 10:09 //

        Sorry, das ist doch etwas übertrieben. Der Market-Cap von BTC ist weit davon entfernt eine Gefahr für Zentralbanken zu sein. Die gehen auch eher den Weg über Regulierungsmaßnahmen der Politik. Ausserdem, was soll die Abwehr eines einzelnen Patents auswirken, um BTC insgesamt gegen solche möglichen Angriffe zu schützen. Da wäre es sinnvoller BTC konzeptionell so zu Entwicklen, dass insgesamt Patente keine negativen Auswirkungen haben können (wie auch immer das aussehen soll). Dann muesste man aber auch nicht so reagieren, wie es gerade passiert.

        Die Geschäftsbanken sehen da schon eher eine Gefahr für ihr Geschäftsmodell. Andererseits haben die auch verstanden, dass der selbst BTC keine Gefahr, sondern die Blockchain als Technologie das eigentliche disruptive ist. Da ist der Geist aber aus der Flasche und eine Kampagne gegen BTC macht daher keinen Sinn.

        Da liegt es doch wesentlich näher, dass das Core-Team entweder an einem unrealistischen Welteverbesserungskonzept hängt oder andere wirtschaftliche Ziele verfolgt (was imho auch vollkommen OK ist, solange sie das endlich mal offen Kommunizieren).

        Der Weltverbesserungsaspekt ist doch jetzt schon absehbar Geschichte. Sogar Satoshi hat vor Jahren schon erklärt, dass der BTC nach seiner Philosophie/Intention gescheitert ist. Wenn die Ideen von Satoshi sich durchgesetzt hätten, dann würde BTC jetzt ganz anders gehandelt werden. BTC ist aber seit Jahren ein Nischenprodukt und selbst in Ländern, die dringend eine digitales Zahlungssystem benötigen würden ist es von der Bevölkerung nicht akzeptiert.
        Es ist eigentlich eher tragisch, da Satoshi mit der Erfindung eher die Entwicklung in eine Richtung getrieben hat, die er genau nicht wollte. Wenn die Core-Member dem weiterhin anhängen, wäre das schon komplett weltfremd. Selbst wenn: Gerade dann sollten die Entwicklung zusehen, dass sie die Grabenkämpfe hinter sich lassen und das Konzept betreffend seiner Durchsetzungsfähigkeit weiterentwickeln. Da sehe ich aber keine Bewegung.

        Viel näher liegt es doch da, sich die Interssenlage der Core-Member zu ermitteln. Die hängem am Sidechain-Konzept alles weitere wird hinten angestellt. Das ist aber auch verständlich. Jeder will Geld verdienen und da muss man sich schon ein Geschäftsmodell überlegen, wie man die OpenSource Entwicklung mit einem Geschäftsmodell verknüpft. Dadurch würde sich das aktuelle Verhalten der Core-Teamler auch erklären (wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing)
        Ich hätte damit noch nicht mal ein Problem. Nur scheint der Sidechain-Plan bei der Community nicht so zu überzeugen. Wenn sie jetzt daran weiter festhalten arbeiten sie gegen Teile der Community und das ist Gift für das Vertrauen der Anwender. Ein schlechter Kompromiss bei darauffolgendem gemeinsam abgestimmten Vorgehen ist da besser als an seinen alleinigen Zielen fest zu halten und damit das Vertrauen der Anwender aufs Spiel zu setzen.
        Wir reden von Vertrauen.

        Bei Aaron war es ein durchgeknallter Staatsanwalt der hoffte damit seine Karriere voran zu treiben. Eine Verschwörung irgendwelcher Eliten sehe ich da nicht. Selbst der Rechteinhaber hatte kein besonderes Interesse an einer Verfolgung.

  5. freetrader // 14. Mai 2016 um 21:01 // Antworten

    Why did Core not react in the same way when this Chinese patent was filed by Bitmain (Jan-Aug 2015):

    http://archive.is/Fe6vN

    https://www.google.com/patents/CN105245327A?cl=en

    Is this Chinese patent on the same invention as AsicBoost?

  6. Ein Regulierungswahnsinn und Lobbiismus sondergleichen versteckt hinter ideologischen Prinzipien.

    Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass chinesische Miner mit Bitcoin Core gemeinsame Sache gegen den Rest der Welt machen.
    Es kann auch nicht sein, dass man permanent den chinesischen Minern in den A* kriecht, weil dass was da passiert ist Lobbiismus vom Feinsten, denn chinesische Miner dominieren faktisch das Mining und profitieren seit Jahren von den Wettbewerbsvorteilen vor Ort.

    Des Weiteren, wie gedenkt man zukünftig mit solch Dingen wie Patenten umzugehen? Will man für jedes Patent zukünftig immer eine Hardfork durchführen und irgendwelche Krücken einbauen, damit die Patente wirkungslos werden?

    Sollte man den Markt nicht erstmal machen lassen und schauen inwieweit solch ein Patent wirklich Auswirkungen darauf haben wird?

    Wer sagt denn, dass der Algorithmus der einzige verbesserte Algorithmus sein muss und sich keine weiteren Algorithmen herauskristalisieren werden?

    Und was ist mit den Entwicklern von Mininghardware, legen die all ihre Entwicklungen offen? Nein, natürlich nicht, sie halten ihr Wissen geheim und profitieren von dem Wissensvorsprung.

    Für mich leider einmal mehr eine Disqualifizierung des Bitcoin. Man sollte sich lieber mal ne Platte darüber machen um Ethereum etwas entgegen setzen zu können und z.B. als Bitcoin Core vielleicht Dinge wie rootstock.io zu unterstützen, statt seine Energie mit der Regulierung, Lobbiismus und Idealismus zu verballern und sich Obendrein auch noch durch Blockstream ordentlich ausbezahlen lassen.

  7. Patente schaden offener Software _immer_. Und das nur wegen kapitalistischer Entscheidungen Einzelner zum Nachteil einer kompletten Gemeinschaft.

    Wer versucht, öffentliches Gedankengut durch Patente kapitalistisch für sich selbst auszunutzen, gehört aus der Gruppe ausgeschlossen.

    • Soll das jetzt heissen, dass derjenige, der Pro-Patente ist, nicht bei BTC mitmachen darf?!?!
      Demnächst sollen Raucher auch ausgeschlossen werden und alle BTC-User haben gefälligst Vegetarier -ach was sag ich – Veganer zu sein!!
      Vor allem, wer gibt diese Regeln vor? Das Core-Team?!?
      Leute, bleibt mal am Boden.

      • > Soll das jetzt heissen, dass
        > derjenige, der Pro-Patente ist,
        > nicht bei BTC mitmachen darf?

        Nein. Es soll das heißen, was ich geschrieben habe. Du darfst Dich beruhigen.

  8. @ oldman:
    1) “weit davon entfernt eine Gefahr für Zentralbanken..Geschäftsbanken sehen da schon eher eine Gefahr“

    Bitcoin untergräbt allgemein die Macht aller Banken und Regierungen.

    2) “Der Weltverbesserungsaspekt ist doch jetzt schon absehbar Geschichte“

    Der Weltverbesserungsaspekt ist keine Eintagsfliege sondern dauert an.

    3) “BTC ist aber seit Jahren ein Nischenprodukt “

    ..Btc hängt vom Angebot und Nachfrage ab und ist grad stabil bei 400 eur. Also ca. 400 mal stärker als der Euro und Dollar zu sein ist nichts? Demnächst steht das Halfing vor der Tür..

    4)“Ländern, die dringend eine digitales Zahlungssystem benötigen würden ist es von der Bevölkerung nicht akzeptiert.“

    Ich bin sicher das kommt noch. Die haben strukturbedingt noch andere Probleme.

    5)“Bei Aaron war es ein durchgeknallter Staatsanwalt“

    hier ne tolle ausführliche Doku 😉
    ZDFinfo Tod eines Internet Aktivisten

    • >>Bitcoin untergräbt allgemein die Macht aller Banken und Regierungen.
      Nein, dafür ist sein Market-Cap viel zu klein. Die paar Millarden zum Kauf oder Beeinflussung des BTC hat jede mittelmässige Bank wortwörtlich in der Portokasse.
      Aber durch die Blockchain-Technologie wird sich das Geschäft der Banken ändern. Ob sie dadurch gefährdet werden? Nein, das ist zu bezweifeln. Die Banken werden sich anpassen.

      >>Der Weltverbesserungsaspekt ist keine Eintagsfliege sondern dauert an.
      Joo, seit 7Jahren!! Gibt es denn schon Erfolge zu verbuchen?
      Wenn die nicht aufpassen verbessern sie die Welt dermassen, dass sie von Ethereum oder anderen nachfrolgenden CryptoCurrencies in die Bedeutungslosigkeit verdrängt werden.

      >>Btc hängt vom Angebot und Nachfrage ab und ist grad stabil bei 400 eur. Also ca. 400 mal stärker als der Euro und Dollar zu sein ist nichts? Demnächst steht das Halfing vor der Tür..

      Wechselkurs != „Stärke“ einer Währung (wie auch immer man das definiert).
      Ein Päckchen Kippen für 5EUR ist damit 5xStärker als ein EUR und ein VW Golf sogar 25.000-fach so stark!!
      Ich weiss VWL und Geldtheorie ist nicht ganz einfach, aber gerade bei Cryptocurrencies ist solches Verständis der Theorie essentiell um die Zusammenhänge zu verstehen.

      >>Ländern, die dringend eine digitales Zahlungssystem benötigen würden ist es von der Bevölkerung nicht akzeptiert.”
      >Ich bin sicher das kommt noch. Die haben strukturbedingt noch andere Probleme.

      Echt, sag mir ein Land oder bedeutendes Geschäftsfeld.
      Das einzige mir bekannte ist Darknet und Ransomware, da wollen wir mal lieber nicht hoffen, dass sich dieses Umfeld vergrössert.
      Selbst bei Western Union, wo es sich ja gerade zu aufdrängt die guenstigere Variante zu nutzen hat es nicht geklappt. In Afrika wird mit M-Pesa ein System auf Handybasis betrieben. Der Telekommunikationsanbieter gängelt als Monopolist seit Jahren die Anbieter und Kunden. Wo ist der Wechsel auf BTC? Alle doof, oder was? Es wird wohl irgendwelche realen Gründe geben, warum man das scheinbar schlechtere dem BTC vorzieht.

      Nein, BTC ist ein Nischenprodukt und wird ohne eine grundsätzliche Anpassung auf Kundenwünsche in der Nische versauern.

      Zu Aaron: Sein tot war tragisch, ist aber in Bezug zu BTC OffTopic.

      • @oldman: ok jeder hat seine ansichten..bevor wir uns wiederholen..noch kurz

        “Market-Cap viel zu klein. Die paar Millarden zum Kauf oder Beeinflussung des BTC hat jede mittelmässige Bank wortwörtlich in der Portokasse.“

        1) ja das ist eine momentaufnahme. bitcoin ist noch ein ‚baby‘ (7jahre alt). bedenke das schuldgeldsystem ist zum scheitern veruteilt..es wird wieder ins strudeln geraten und bitcoin wartet nur darauf endgültig als alternative genutzt zu werden. des weiteren wird versucht das bargeld schrittweise abzuschaffen..der 500er ist weg..leute geraten langsam in panik..und wie gesagt bitcoin wartet wie eine rakete durchzustarten 🙂

        “Aber durch die Blockchain-Technologie wird sich das Geschäft der Banken ändern“

        2) blockchain technologie gehört bitcoin..banken versuchen diese zu ‚klauen‘..etwas das dezentral konzipiert wurde kann nicht von zentralen stellen übernommen werden.

  9. Also ich finde es richtig und gut, dass diesem Patent ein Riegel vorgeschoben wird. Ich sehe das Patent (nicht die Technologie selbst) ebenfalls als Angriff auf das Netzwerk. Hier muss ein Exempel statuiert werden: Angriffe auf das Bitcoin-Netzwerk dürfen wirtschaftlich nicht attraktiv sein.

  10. Was ich gut finde ist jedoch das Interesse an Offenheit und offene Entwicklungen, sowie der damit verbundenen Abschaffung von Patenten.

    Ich selbst sehe Patente ebenfalls als problematisch und plädiere seit Jahren für eine schrittweise Abschaffung.

    Es kann aber nicht Aufgabe der Entwickler sein die Entscheidung über die Köpfe hinweg zu entscheiden und den Bitcoin zur Privatsache zu machen.

    Des Weiteren finde ich es auch ein wenig mit Doppelmoral behaftet, denn ein Patent wird dazu verwendet um daraus einen Wettbewerbsvorteil zu ziehen und damit Geld zu kassieren.

    Einen solchen Wettbewerbsvorteil haben letztendlich auch chinesische Miner und vor allem auch die Hersteller von Mining-Hardware, die eben nicht mit offenen Plänen agieren, sondern sehr wohl den Wissensvorsprung für sich ausnutzen wollen.

    Des Weiteren lassen sich auch die Kernentwickler mittlerweile gut bezahlen und tun ihren Job eben auch nicht mehr für den wohltätigen Zweck, sondern für Geld bzw. Bitcoins.

    Und wer von uns strebt nicht nach mehr Vermögen, mehr Bitcoin, usw. ?

  11. Nattydraddy // 16. Mai 2016 um 15:35 // Antworten

    Timo Hanke: „In die ASIC-Miner fließen bereits einige Patente ein.“

    freetrader am 14. May 2016:
    Why did Core not react in the same way when this Chinese patent was filed by Bitmain (Jan-Aug 2015):
    http://archive.is/Fe6vN
    https://www.google.com/patents/CN105245327A?cl=en
    Is this Chinese patent on the same invention as AsicBoost?

    Meinen Verständnis nach ja. Wie im Patent von Bitmain steht:
    „bitcoin computing chips optimization methods, devices and circuits, which greatly reduce the power consumption of the circuit“

    Hälfte der Poster:
    „Software-Patente sind voll Babylon*#!“

    Geht es überhaupt um „Software-Patente“? Ich lese nur von „bitcoin computing chips optimization methods, devices and circuits“

    Ein Algorhythmus muss nicht in Software sein. Eine Fahrrad-Gangschaltung ist auch vorallem ein Algorhythmus. Trotzdem ist die z.B. Gangschaltung von Rohloff patentiert:
    Multispeed bicycle gear system
    Patent number: 6258005
    The invention relates to a multispeed gearshift mechanism for bicycles.

    Ob das Patent von Timo Hanke für ASIC-Miner nun Soft- oder Hardware ist, kann ich nicht beurteilen. Auch Timo Hanke meint, dass Patente ungut sind. Insofern braucht man sich deswegen nicht zu streiten. Was wichtig ist:
    Um den Einsatz von Hankes Patent zu verhindern, wird ein „contentious hardfork“ geplant. Das ist nun wirklich Babylon:
    „A contentious hardfork means that at least some members of the network are being forced to upgrade against their will. A contentious hardfork is tyranny of the majority. (David Vorick von Sia)“

    Bitcoin Core kämpf seit Mike Hearns BIP zur Blocksizelimiterhöhung mit Händen und Füßen gegen einen Hardfork. Sie erfanden sogar den Softfork, um das Protokoll trotzdem noch erweitern zu können. Warum will Bitcoin Core nun plötzlich selbst einen Hardfork durchführen?

    Damit die Leute es ablehnen. Kein selbstständig denkender Mensch wird einen Hardfork mitmachen, hinter dem er und der Konsens nicht steht.

    • Die Gefahr die ich bei der Hardfork sehe ist es, dass Verlustängste dazu führen könnten, die Hardfork am Ende doch mitzugehen.

    • >>Bitcoin Core kämpf seit Mike Hearns BIP zur Blocksizelimiterhöhung mit Händen und Füßen gegen einen Hardfork.
      Ich denke eher, dass sich Core mit Händen und Füssen gegen eine Erhöhung der Blocksize wehrt. Da zu haben sie halt die Gefahren eines Hardforks gepullt.
      Jetzt passt es ihnen halt ein Hardfork in den Kram, um eine in ihren Augen unliebsame Entwicklung zu stoppen.
      Dass sie einen Hardfork in der Hoffnung planen, dass zu wenige mitmachen wäre ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Zu oft ist sowas schon schief gegangen.

      Ich habe es oben schon beschrieben. Entweder hat das Core Team keinen langfristigen Plan, wie BTC sich entwickeln soll und reagieren daher Event-Driven oder sie haben einen Plan und wollen damit nicht rausrücken. Beides ist nicht förderlich um Investoren in den Bitcoin zu locken.

    • Nattydraddy // 20. Mai 2016 um 12:35 // Antworten

      Auf der Wishlist für den Hardfork steht nichts von einem verändetem POW-Algorhythmus
      https://en.bitcoin.it/wiki/Hardfork_Wishlist

      Solange sich das nicht ändert, wird der Hardfork auck keinen verändeten POW-Algorhythmus beiinhalten. Wir haben nur einen Strum im Wasserglas.

  12. Wisst ihr eigentlich, wieviele ueber mich gelacht haben, als ich das mal geschrieben habe ?
    Jetzt ist das sogar amtlich mit Patent und ich denke, es wird noch schneller gehen.

    Heisst aber auch, das man sehr wohl an der Mathematik schrauben kann, um das MIning schneller zu machen.

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