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„Gut für die Gesellschaft als ganzes, aber nicht gut für die Institutionen der Regierung“: Die Bitcoin-News der Woche

Ethereum, Bitcoin und Blockchain, Trezor und Gatecoin, Unpix und Russland: Die Bitcoin-News der Woche sind diesmal ein bunter Strauß verschiedenartigster Nachrichten. Viel Spaß damit!

In den News der Woche: Der Kursverlauf von Bitcoin und Etherkurze Ethereum-NachrichtenSatoshi Labs über Trezor 2.0Gatecoin gehacktUnpix.in.: innovatives Modell für Photo-VerkaufRussland: Kryptowährungen Herausforderung für Staat Blockchain für Solarenergie & Transparenz in Kliniken

Eigentlich könnten wir die Bitcoin News der Woche auch die Blockchain oder Kryptowährungs News der Woche nennen. Denn in dieser Woche ist es kaum möglich, nicht über Ethereum zu schreiben. Dies zeigt sich bereits am Kursverlauf. Während der Bitcoin-Kurs etwas lustlos einbricht, hebt Ethereum ab.

Der Bitcoin-Kursverlauf:
Der Bitcoin-Kurs im 7-Tages-Chart. Quelle: Bitcoin.de

Der Bitcoin-Kurs im 7-Tages-Chart. Quelle: Bitcoin.de

Und Ethereum:

Der Ether Kursverlauf im 7-Tages-Chart. Quelle: Bittrex

Der Ether Kursverlauf im 7-Tages-Chart. Quelle: Bittrex

Das ist recht deutlich: Bitcoin pfui, Ethereum hui. Wird Ethereum also demnächst Bitcoin ablösen? Wir glauben das nicht, aber es scheint wohl einige Leute zu geben, die das zumindest für eine Möglichkeit halten und ihr Geld dementsprechend investieren. Einige Nachrichten zu Ethereum zeigen, dass die neue Kryptowährung bei vielen Firmen auf dem Programm steht:
  • Coinbase wird seine Börse als GDAX rebranden und neben Bitcoin auch Litecoin und Ethereum aufnehmen. Damit folgt Coinbase der Börse Gemini, die Ether bereits in ihr Handelsportfolio aufgenommen hat.
  • Die DAO hat mittlerweile mehr als 160 Millionen Dollar eingesammelt. Nun beginnen die Diskussionen, was nach dem Ende der Genese passieren soll. Einige Konzepte wie Dao.pay und dao.link sollen die Dao mit der „echten“ Welt verbinden. Wie man mit einer extrem reichen, aber rechtlich nicht einzuordnenden Entität umgehen soll, beschäftigt auch manche Rechtsgelehrte. Der Anwalt Andrew Hinkes meint etwa, dass die DAO Token vermutlich so ähnlich behandelt werden wie Aktien.
  • Neben Coinbase planen auch die Bitcoin-Hardware-Wallet Trezor sowie die NFC-Brücke Plutus.it, Ethereum aufzunehmen. Plutus.it soll eine App werden, mit der man überall mit Bitcoins oder eben auch Ether überall bezahlen kann, wo Near-Field-Communication-Payment per Smartphone akzeptiert wird. Etwa bei Aldi oder so.

Aber kommen wir zurück zum Bitcoin.

Satsohilabs: White Hat Hacker Jochen Hoenecke angeheuert und Trezor 2.0 angekündigt

Das tschechische Bitcoin-Startup Satoshi-Labs bündelt einen Mining-Pool, die Hardware-Wallet Trezor sowie die beliebte Coinmap. Wie Geschäftsführerin Alena Vranova nun bitcoin.com erklärt, hat die Firma den Freiburger Software-Ingenieur und White-Hat-Hacker Jochen Hoenecke angeheuert. Hoenecke wurde vor etwa einem Jahr zum „Bitcoin Heroe“ erklärt, als er einen Bug im Online-Wallet von blockchain.info ausgenutzt hatte, um 870 Bitcoins zu stehlen und diese anschließend an ihre Besitzer zurückzugeben.

Hoenecke forscht weiterhin an der Uni Freiburg, arbeitet aber ab sofort digital bei Trezor mit. „Wir sind glücklich, dass Jochen ‚Ja‘ gesagt hat. Mit seiner Hilfe werden wir schneller zu TREZOR 2.0 kommen“ kommentiert Vranova.

Der „neue TREZOR“ wird, so Vranova, zahlreiche Verbesserungen mit sich bringen. Neben der verbesserten Benutzerfreundlichkeit und der Implementierung von Ethereum soll TREZOR 2.0 mehr sichern als „nur“ Kryptowährungen. Etwa Smart Contracts, Login-Daten für Webseiten, verschlüsselte Dokumente oder alles, was eben sicher sein muss. Einen ersten Vorausblick soll der TREZOR Password Manager geben, der in den kommenden Tagen veröffentlicht wird.

Als Trezor-Fans sind wir natürlich gespannt.

Gatecoin: Mal wieder eine Bitcoin-Börse gehackt

Bitcoins sind wie Bargeld und demnach prädestiniert, zum Ziel von Banküberfällen zu werden, die im digitalen Zeitalter nicht mehr von Banditen, sondern Hackern ausgeführt werden. Mit Gatecoin wurde eine weitere Bitcoin-Börse zum Opfer eines Hacks. Die Börse aus Hongkong bestätigt, dass etwa 15 Prozent der Bestände an Kryptowährungen geraubt wurden.

Zum Hergang verrät Gatecoin nicht viel. In der Nacht des 9. Mai gab es einen unerwarteten Reboot des Servers, der vermutlich den Hack einleitete. Am 13. Mai schließlich bemerkte das Team von Gatecoin verdächtige Transaktionen und setzte sofort den Betrieb aus. Dies aber war zu spät. Der Hacker hatte in den Tagen zuvor die Systeme so manipuliert, dass die Ether-Bestände an den eigentlich vorgesehenen Multi-Sig-Adressen vorbeigingen und direkt in den Hot Wallets landeten. Damit gelang es dem Hacker, sich trotz der Sicherheitsmaßnahmen wie Multi-Sig-Adressen und Cold Wallets die erhebliche Anzahl von 185.000 Ether nebst 250 Bitcoin auszuzahlen, was insgesamt einen Wert von rund 2 Millionen Dollar oder 15 Prozent der von Gatecoin verwalteten Guthaben darstellt.

Passend zu dieser Woche stellen Ethereum den Bärenanteil der Beute, während Bitcoins eher ein Nebengewinn sind.

Unpix.in: eine frische Idee, um Bilder im Web zu verkaufen

Wie verkauft man Photos online? Eine kreative Idee bringt unpix.in ins Spiel: Man verpixele ein Foto, stelle es mit einer Bitcoin-Adresse online und definiere ein Zahlungsziel. Immer dann, wenn Leute etwas einzahlen, wird das Foto deutlicher, und wenn das Zahlungsziel vollständig erfüllt ist, ist das Foto entpixelt.

Ein Beispiel ist dieser prächtige Hirsch, fotografiert im bayerischen Wald, aber leider noch heftig verpixelt:

Wenn insgesamt 0,005 Bitcoin an die folgende Adresse eingehen, wird das Bild entpixelt: 18bvNE9sjzVT5xQAxdC2pFPLLhgnu8zS6x

Falls das nicht hier im Blog passiert, könnt ihr das Bild anklicken, um zur Original-Domain zu gehen.

Natürlich wird unpix.in nicht dazu führen, dass plötzlich jeder seine Fotos super verkaufen kann. Aber es zeigt einmal mehr, was möglich wäre, wenn sich die Welt ein Stückchen mehr auf Kryptowährungen einlassen würde.

Russland: Zwei hochrangige Kommentare zu Blockchain und Kryptowährungen

Coinfox berichtet in zwei Artikeln von Äußerungen hoher russischer Politiker zu Kryptowährungen. Zum einen meint Putins Berater in Sachen Internet, Dmitrij Marinichew, dass der Staat versuchen wird, sich selbst vor den Einflüssen neuer Technologie wie der Blockchain zu schützen. Da die Blockchain als generelles Kontobuch manche staatlichen Institutionen überflüssig machen kann, führe dies zu der komplizierten Situation, „in der etwas gut für die Gesellschaft als ganzes, aber nicht gut für die Institutionen der Regierung ist.“ Marinichev findet hingegen, dass der Staat zwar das Internet und die Blockchain regulieren sollte, aber er dürfe damit keine sich noch entwickelnden Innovationen stören.

Zum anderen sagt Premierminister Dmitrij Medwedew selbst, dass die Blockchain-Technologie und Smart Contracts neue rechtliche Regeln benötigen. Sie fordern die Juristen heraus, um die bestehenden Gesetze anzuwenden und abzuändern. „Mithilfe dieser Technologien formieren sich Systeme, die sich unabhängig von der Regierung selbst regulieren und nach ihren eigenen, ungeschriebenen Gesetzen leben. Für Juristen ist dies ein interessantes Problem, das oft über die Grenzen der heutigen Gesetze hinausgeht,“ so der Premierminister, der vor seiner politischen Tätigkeit an der Universität Leningrad Zivilrecht lehrte.

Derweil erfährt ein Gesetzesvorschlag, das Benutzen von Bitcoin und anderen Surrogaten für den Rubel unter heftige Strafe zu stellen, die Kritik des russischen Justizministeriums. Der als „Bitcoin-Verbot“ bekannte Gesetzesentwurf sei „armselig verfasst“ und zudem unnötig, da da bisher bestehende Gesetz ausreichend Handhabe biete. Wann es in die Duma zur finalen Abstimmung komme, sei derzeit nicht zu sagen.

Blockchain-Technologie: Solarenergie und Transparenz in Kliniken

Und schließlich haben wir noch zwei interessante Konzepte für Blockchain-Geschäftsmodelle:

  • Solarenergie: Der Börsenbetreiber Nasdaq hat ein Modell demonstriert, das es den Betreibern von Solarpanelen erlaubt, Solar-Zertifikate auf Nasdaqs Blockchain-basierter Plattform Linq zu verkaufen. Die Solarmodule werden mit einer Technologie des Blockchain-Startups Filament mit dem Internet verbunden. Über eine API können so anonyme Solar-Zertifikate gebildet werden.
  • Klinische Studien: Eines der Probleme klinischer Studien ist, dass die Daten in manchen Fällen manipuliert werden. Erweist sich ein Medikement in einer Studie als ineffektiv, soll es vorkommen, dass die Studien fortgesetzt werden, bis es ein positives Ergebnis gibt, dass die Daten verdreht oder die Ergebnisse selektiv publiziert werden. Zwar wird vorgeschrieben, dass sämtliche klinische Studien in einer öffentlichen Datenbank registriert werden, um Manipulationen zu erschweren, doch der erhoffte Erfolg hat sich bislang nicht eingestellt. Zwei Forscher haben nun vorgeschlagen, mit Hilfe der Blockchain die Gültigkeit klinischer Studien zu bestätigen und zu registrieren. Dadurch kann etwa verhindert werden, dass die Ergebnisse von Studien im Nachhinein manipuliert werden.

Und damit sind die Bitcoin-Ethereum-Blockchain News der Woche zu Ende. Wir wünschen ein schönes Wochenende und fröhlich steigende Preise!

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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4 Kommentare zu „Gut für die Gesellschaft als ganzes, aber nicht gut für die Institutionen der Regierung“: Die Bitcoin-News der Woche

  1. Sehr hoher Informationsgehalt, danke!!
    ETH muss sich jetzt wohl erst einmal ausruhen, es gab gerade eine kleine Kurskorrektur.

  2. Die 0,005 Bitcoin sind da, der Hirsch leider noch nicht 🙁
    So wird das nichts mit dem Geschäftsmodell…

    • Hallo Mr. Spock,

      die Integration in mein WordPress-Post hat nicht so geklappt, wie ich es mir gewünscht habe. Das Bild wurde fast augenblicklich entpixelt, nur nicht unter der URL, auf die mein Post verlinkt hat.

      Habe es nun ersetzt. Mist.

      viele Grüße

1 Trackback / Pingback

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