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Kim Dotcom: das neue Megaupload wird Bitcoin-Mikrotransaktionen nutzen

Kim Dotcom (2014). Bild von William Stadtwald Demchick. Lizenz: Creative Commons

Kim Schmitz aka Dotcom hat angekündigt, im Januar 2017 Megaupload wiederzubeleben. Der Sharehoster war einer der weltweit beliebtesten Filehosting-Dienste, bis er 2012 vom US-Justizministerium dicht gemacht wurde. Beim Revival von Megaupload soll Bitcoin eine wichtige Rolle spielen. Das Blocksize-Problem löst Dotcom quasi nebenbei.

Im internationalen Internet dürfte Kim Dotcom neben Angela Merkel einer der bekanntesten Deutschen sein. Der gebürtige Kieler ist vor allem für den Sharehoster Megaupload berühmt, dessen Videoarm Megavideo eine Zeitlang die wichtigste Plattform für das Streaming urheberrechtlich geschützter Videos war – und Kim Dotcom zahlreiche Anklagen wegen Urheberrrechtsverletzung einbrachte. 2012 ließ dann das US-Justizministerium die Seite schließen und Kim Dotcom auf seinem Anwesen in Neuseeland festnehmen.

Eine Auslieferung des raumfüllenden Online-Unternehmers in die USA fand nicht statt. Kim Dotcom blieb weiter in Neuseeland, wo er versuchte, mit dem Nachfolger von Megaupload, den er schlicht „Mega“ nannte, an die Erfolge vergangener Tage anzuknüpfen. Ein Versuch, in der Politik Neuseelands Fuß zu fassen, blieb erfolglos.

Über Bitcoin twittert Kim Dotcom schon länger. Meistens nur gutes. In den vergangenen Wochen und Monaten hat er diverse tweets gestreut, in denen er „big news“ ankündige. So twitterte er etwa am 9. Juli, dass Megaupload und Bitcoin Sex gehabt hätten und ein tolles Kind erwarteten:

Was genau er meinte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Viele schrieben es als einen der üblichen Tweets der „Hype-Machine“ Dotcom ab, in denen der Unternehmer Bitcoin anpreist, aber in Wahrheit vor allem sich selbst bewerben will. Nun folgte aber auf die Mega-Ankündigung eine Mega-News. Kim Dotcom twitterte am Donnerstag, dass jeder Megaupload File-Transfer an eine winzige Bitcoin-Transaktion gekoppelt wird.

Ob die Mikrotransaktion lediglich dazu da sein wird, Dateien zu registrieren, oder ob sie zur Grundlage eines internen Mikropayment-Systems wird, das Nutzer beispielsweise auszahlt, wenn ihre Dateien besonders oft angesehen werden – das bleibt bisher noch offen. Allerdings hat Kim Dotcom auf Nachfrage noch ein anderes interessantes Detail seiner Pläne verraten. Ihm wurde nämlich die berechtigte Frage gestellt, wie sein System mit der derzeitigen Blocksize möglich sein soll. Bitcoin arbeitet ja bereits am Limit seiner Kapazität.

Die Wallet, die Kim Dotcom in Megaupload integrieren will, Bitcache genannt, hat einen Cache. Und der löst laut Dotcom das Problem und eliminiert alle Blockchain-Begrenzungen. Es gibt also ein internes, offchain-Payment-System.

Laut Kim Dotcom wird es 100 Millionen neue Bitcache-Wallets geben. Der Bitcoin-Preis wird, so Dotcom, explodieren. Daher empfiehlt er seinen Followern, jetzt Bitcoins zu kaufen, solange sie noch günstig sind. Naja. Mal sehen.

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10 Kommentare zu Kim Dotcom: das neue Megaupload wird Bitcoin-Mikrotransaktionen nutzen

  1. Wäre es in seiner Position nicht klüger aus den alten Fehlern von Megaupload zu lernen und eher auf eine vollkommen anonyme Währung wie Monero zu setzen, anstatt auf open ledgers wo alles nachvollziehbar ist??

    • Alles nachvollziehbar, was die Kunden machen. DotCom interessiert sich für die Kunden einen Dreck.

      Nach SilkRoad, Pyramidenspielen kommt jetzt Mega… Ich fänds besser, wenn Bitcoin mehr für was anständiges verwendet wird. Wäre auch weitaus besser für den Netzwerk-Effekt.

  2. BitcoinCache offchain – aha… als ich das in meinem letzten Post an anderer Stelle hier vorgeschlagen habe hat man mich noch ausgelacht 🙂 Aber wenn ein Dotcom das sagt wird es ernst genommen…

  3. patentreferent // 8. August 2016 um 14:57 // Antworten

    Wenn der King das sagt, dann stimmt das natürlich auch:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Dotcom

    Er hat auch viele Jünger, die alles glauben was er sagt und ihn für seine Computerkenntnisse anhimmeln. Das Ansehen der Person ist ein ganz wichtiges Beurteilungskriterium und besonders für Menschen, die von der Materie keine Ahnung haben.

    Aber es besteht ja die Chance, dass tatsächlich mal etwas stimmt was er sagt und das es legal ist was er macht und daher auch gar keine vollkommen anonyme Währung wie montegro oder monterogere braucht.
    Und was die strafrechtlche Problematik bei Megaupload auch nicht geändert hätte, denn dabei käme es auch nicht darauf an wie der Dienst bezahlt wird. Eine völlig anonyme Währung würde ja wieder für illegale Geschäfte sprechen.

  4. Gaanz langsam entfaltet der Bitcoin sein Potenzial.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Kurs bei zunehmender Anwendung weiter steigen wird.

  5. Franzis J. Underwood // 8. August 2016 um 16:29 // Antworten

    Also ganz ehrlich – manche Poster hier sind wirklich sehr schnell wenn es darum geht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Man kann zu Kim Dotcom stehen wie man will, aber in diesem Fall sollte es mehr um die Idee dahinter als um die Person gehen.

    Wenn man es schafft dieses Micro-Payment-Netzwerk zu erstellen, indem alle Kleinst-Transaktionen ausgeführt werden, dann würde man dadurch die Blockchain massivst entlasten.
    Vermutlich meint er damit, dass quasi wie bei einer debit-card ein gewisser Betrag auf diese Wallet einbezahlt wird und die Micro-Payments ausschließlich über diese spezielle Wallet off-chain abgewickelt werden.
    Sprich: Dann könnten sich Gastronomen, Kiosk-Verkäufer etc. sich diese Wallet anlegen und dann halt am Ende des Monats den Umsatz mit einer einzigen Transaktion wieder on-chain ausbezahlen lassen.

    Ich bin ja auch schon gespannt auf das Lightning-Netzwerk was Core derzeit entwickelt. Damals gabs hier auch die Diskussion ob es sich dann noch um Bitcoin handelt wenn es off-chain abgewickelt wird. Aber auch hier kann man den Vergleich mit einer debit card oder einem Girokonto hernehmen. Wenn ich beispielsweise Bargeld auf mein Konto einzahle kann man auch argumentieren ob es dann noch Euro ist? Und auf beides wäre die Antwort sowohl als auch. – Einerseits ist es Bitcoin da es immer noch in Bitcoin verrechnet wird und in keine andere Währung umgetauscht wird; jedoch ist es das nicht weil es off-chain passiert und die Transaktionen dort nicht gespeichert/getätigt werden.

  6. HKonline@go4more.de // 8. August 2016 um 18:17 // Antworten

    Wenn der Dicke das hinbekommt hat er ’nen Orden verdient!

    • Das sehe ich auch so. Allerdings sollte man das nicht @KimDotcom überlassen. Das Thema gehört direkt zum Bitcoin und solle auch von den Entwicklern von Bitcoin in diesem Sinne umgesetzt werden.

  7. Die Leute fragen heuzutage nicht, was ist richtig, was ist falsch , sondern was ist legal und was ist illegal.

  8. Lassen wir DotCom einfach selbst auf Twitter sprechen:

    Nobody will upload to any other cloud after Megaupload’s Bitcache goes live.

    100 million Bitcache wallets.

    Bitcoin = $2000+

    2017
    — Kim Dotcom (@KimDotcom) August 5, 2016

    Und nicht vergessen:
    Buy Bitcoin while cheap.
    Like right now.
    Trust me.
    — Kim Dotcom (@KimDotcom) August 5, 2016

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