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Denn eine freie Währung passt sehr gut – die taz freut sich über viele Bitcoin-Spenden

Die taz hat Anfang 2014 begonnen, Bitcoins für Spenden zu akzeptieren. Nach 27 Monaten zieht die Berliner Tageszeitung eine erfreuliche Zwischenbilanz. Verglichen mit den Spenden, die WikiLeaks erhalten hat, sind das jedoch nur Peanuts …

Anfang 2014 hat die taz angekündigt, Bitcoins als Spenden zu akzeptieren. Anstatt wie viele andere einen Dienstleister damit zu beauftragen, hat die taz einfach nur eine Bitcoin-Adresse geposted und führt Leser, die bezahlen wollen, zu der Adresse. So muss man es machen. Kein Mittelsmann, keine persönlichen Daten. Einfach nur eine Zahlungsadresse und ein wenig Mut, Bitcoins anstatt Euro anzunehmen.

Die Benutzerführung ist etwas umständlich, doch dem Erfolg der Kampagne hat dies keinen Abbruch getan. Vor kurzem hat die taz Bilanz gezogen:

Tatsächlich passt eine freie, anonyme Währung sehr gut zu dem Projekt der taz, ihre Online-Inhalte durch freiwilliges Bezahlen für alle kostenlos zu halten. Und so wanderten seit Juli 2014 regelmäßig Beiträge an die Bitcoin-Adresse der taz: bei 525 Transaktionen waren es bisher 17,225079 Bitcoin. Umgerechnet entspricht der Betrag, der in diesen 27 Monaten bei uns eingegangen ist 11.060,07 Euro.

Nachdem die technikbegeisterten unter den Redakteuren die Bitcoins in “harte” Euro getauscht haben, begann sogar der Chefbuchhalter zum Bitcoin-Fan zu werden. Er wird nun, verkündet die taz, “die nächste Rechnung für neue Hardware direkt mit Bitcoin bezahlen.”

Nur wenige Organisationen in Deutschland nehmen Bitcoins als Spenden an. Ein Pionier unter den Medien war Netzpolitik.org, wo seit April 2013 Bitcoins als Spenden akzeptiert werden. Mittlerweile hat das Blog mehr als 36 Bitcoins eingesammelt. Die meisten davon stammen aber aus einer Zeit, in der Bitcoin noch wesentlich weniger wert war als heute. Auch die Blockchain-Adresse von Freifunk-Rheinland deutet mit insgesamt mehr als 40 empfangenen Bitcoins auf eine mehr als erfolgreiche Spendenkampagne hin. Noch mehr als bei Netzpolitik geht diese hohe Summe jedoch weniger auf großzügige Fans als auf eine erfreuliche Kursentwicklung zurück. Die allermeisten Bitcoins wurden noch 2012 gespendet, als der Bitcoin-Preis bei weniger als 10 Euro lag.

Die Organisation, die mit Bitcoin-Spenden jedoch mit Abstand am meisten Erfolg hat, ist WikiLeaks. Seit die Enthüllungsplattform im Juni 2011 zu Spenden in Bitcoin aufgerufen hat, gingen mehr als 25.000 Zahlungen ein. Mittlerweile hat WikiLeaks so sogar schon mehr als 4.000 Bitcoins empfangen. Selbstverständlich spielt auch hier die Preisentwicklung eine Rolle, und mit dem Steigen der Kurse sinken die Summen der Bitcoins.

An sich sollten Bitcoins für Spenden eine Selbstverständlichkeit sein. Man kann einfach, schnell und anonym online spenden und braucht keine Mittelsmann. Wer zudem Bitcoins auf eine öffentliche Adresse empfängt, bietet den Spendern eine enorme Transparenz, die kein anderes Zahlungsmittel bietet.

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2 Kommentare zu Denn eine freie Währung passt sehr gut – die taz freut sich über viele Bitcoin-Spenden

  1. Freut mich zu hören, sonst wird ja immer nur die geringe Nutzung der Bezahlmöglichkeit gemeldet.

    Habe auch schon ein zwei mal ein paar € an die TAZ gespendet. Und an:
    – mozilla
    – Wikipedia
    – Apache foundation
    – BUND
    – Netzpolitik
    – FDroid
    – uvm.

    Und natürlich an Christoph Bergmann 🙂

  2. Gute Liste, möchte noch eve-rave.ch anfügen. Allen viel Vergnügen beim endlich Mal das richtige machen 😉

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