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Dash: Der neue Überflieger-Altcoin, der Bitcoins Probleme löst?

Auf den Altcoin-Märkten ist Dash derzeit der Coin der Stunde. Dash wartet mit Features auf, auf die Bitcoin neidisch sein darf, krankt aber an einer kontroversen Distribution der Coins. Was man über Dash wissen muss, erfahrt ihr hier.

Vermutlich hätte ich diesen Artikel vor einem Monat schreiben sollen. Das wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, um Dash zu kaufen. Aber wie so oft darf man annehmen, dass ein Altcoin, wenn er auf dem Bitcoinblog landet, schon den Zenit seines Hypes erreicht hat. Dennoch möchte ich euch Dash vorstellen.

Bitcoin steigt ja schon kräftig und erfreut die Investoren mit einem neuen Allzeithoch.  Aber das ist nichts gegen das, was bei Dash passiert. In den letzten Tagen ging es gerne mal um 10 oder 20 oder gleich 50 Prozent rauf. Und zwar nicht gegen den Dollar, sondern gegen Bitcoin!

Im Ranking der Coins nach der Marktkapitalisierung ist Dash auf Platz 3 geklettert (hinter Bitcoin und Ethereum). Schaut man sich den langfristigen Dollar-Preis von Dash an, fällt eine erstaunliche Wertentwicklung ins Auge: War der Preis im November 2015 bei etwa 2 Dollar, so liegt er heute bei mehr als 50. Das ist mal eine Rendite von mehr als 2000%. Und das in 15 Monaten.

Darkcoin, CoinJoin

Für jeden, der vor einem Jahr mehr als einen Bitcoin in Dash gesteckt hat, dürften die letzten Wochen ein Freudenfest sein! Für mich nicht, ich habe, leider, keine Dash. Die Frage, die sich viele stellen, ist vermutlich: Lohnt es sich, jetzt noch einzusteigen? Eine Antwort darauf kann ich natürlich nicht geben. Aber ich kann versuchen, zu erklären, was Dash ist und welchen Beitrag der Coin zum Ökosystem der Kryptowährungen leistet.

Vor vorne: Dash ist ein Kind des Konzeptes CoinJoin. CoinJoin ist ein Verfahren, um Transaktionen zu mischen und so die Privatsphäre zu verbessern. Bei Bitcoin ist das auch möglich, allerdings nur über Dritte, denen man zumindest zum Teil vertrauen muss. Dash hingegen hat das Verfahren so umgesetzt, dass es Teil des Protokolls ist.

Für alle, die an dieser Stelle mehr über CoinJoin wissen wollen: Eine Transaktion besteht aus Inputs und Outputs. Beide sind mit Adressen verbunden. Man nimmt Inputs von einer oder mehreren Adressen, und macht daraus Outputs, die zu einer oder mehreren Adressen führen. Das zusammen ergibt die Transaktion. Weil diese transparent in der Blockchain steht, ist Bitcoin alles andere als „anonym“.

Man könnte aber nun einfach alle inputs und outputs von vielen Transaktionen nehmen, sie vermischen und dann als eine Transaktion in einen Block stecken. Das ist das Prinzip von CoinJoin. Man verschmilzt Transaktionen. Versteht ihr? Es gibt weiterhin Inputs und Outputs, und diese gehen weiterhin vom Sender einer Zahlung zum Empfänger. Aber es gibt keine Transaktionen mehr. Wer hat bezahlt? Alle.

CoinJoin wird etwa von JoinMarket oder, theoretisch, von CoinShuffle verwendet. Es gibt diverse Vorhaben und Pläne, ein CoinJoin in Wallets wie Mycelium zu bringen, aber derzeit ist es eher schwer zu benutzen – und droht genau deswegen, dass man am Ende mit Coins dasteht, die schmutzig sind und auf einer Blacklist stehen. Dash hingegen setzt CoinJoin als Grundeigenschaft einer Kryptowährung um. Zunächst unter dem Namen XCoin im Januar 2014. Im Februar wurde der Name dann in Darkcoin geändert; im März 2015 gab es einen weiteren und bis heute gültigen Markenwechsel zu „Dash“, um von der Assoziation zum Darknet wegzukommen.

Kontroverser Start, aber gute Features!

Der englische Wikipedia-Eintrag drückt ganz gut aus, was Dash so kontrovers wie interessant macht:

In der ersten Stunde nach dem Launch wurden etwa 500.000 Coins gemined, gefolgt von weiteren 1.000.000 Coins in den darauf folgenden sieben Stunden und schließlich noch einmal 400.000 in 36 Stunden. Die genannten 1,9 Millionen Coins wurden in 48 Stunden gemined …

Heute gibt es rund 7 Millionen Dash (oder Darkcoin oder XCoin). Die Entwickler haben die Distribution „versehentlich“ so programmiert, dass sie in den ersten Stunden nach der Veröffentlichung eine unerhört große Menge der Coins für sich selbst minen können. In der Altcoin-Szene ist das als „Instamining“ verschrieen und gilt als Grund, die Finger von einem Coin zu lassen.

Interessant wird Dash nun allerdings dadurch, dass es sich trotz dieses kontroversen Starts am Kryptomarkt behaupten konnte. In der Regel verlieren Coins mit einem großen Instamining, nachdem die Entwickler ausgecasht haben. Dash nicht. Wikipedia schreibt:

… nach mehr als drei Jahren der Entwicklung wurde Dash zu einer Kryptowährung mit mehr als 50 Freiwilligen, die äußerst lästige Probleme gelöst hat, wie langsame Bestätigungen, Blocksize-Erhöhungen, dezentrale Regierung, eigenes Funding der Entwickler … Dash wurde zur aktivsten Community auf BitcoinTalk mit mehr als 6.000 Seiten, 122.000 Antworten und 6,6 Millionen Visits.

In der Tat wirbt Dash mit einigen speziellen Features, auf die Bitcoin, ehrlich gesagt, schon ein wenig neidisch sein kann:

  • Masternodes: Masternodes sind der Kern von Dash. Man kann seinen Node zum Masternode machen, indem man beweist, mindestens 1.000 Dash parat zu halten. Masternodes führen besondere Aufgaben aus und erhalten als Belohnung 45 Prozent der Mining-Erträge. Die Einführung von Masternodes löst zum einen das Problem, normale, nicht schürfende Knoten zu belohnen – und ermöglicht zum anderen, mithilfe der Masternodes spezielle Aufgaben dezentral zu verteilen. Und genau darum dreht sich bei Dash alles.
  • PrivateSent: Die Idee von PrivateSent – CoinJoin – war der eigentliche Grund, warum Dash Masternodes eingeführt hat. Die Masternodes sammeln Transaktionen von anderen Knoten und verschmelzen sie mit einem aktualisierten und erweiterten CoinJoin. Dabei sprechen sie sich durch ein spezielles Protokoll ab.
  • InstantSend: Mit der Neuerfindung als Dash haben die Entwickler begonnen, das Masternode-System auszubauen. So können die Masternodes einen internen Konsens darüber bilden, welche Inputs für welche Outputs reserviert sind, und damit Transaktionen fast in Echtzeit bestätigen.
  • Dezentrale Blockchain-Regierung: Die Masternodes stimmen ferner über Vorschläge ab, was die Entwicklern programmieren sollen, und verteilen 10 Prozent der Mining-Erträge am Ende eines Monats, um die beschlossenen Projekte zu finanzieren. Mit diesem System gelang es den Dash-Entwicklern etwa, im Frühjahr 2016 das Blocksize-Limit innerhalb von 24 Stunden auf 2 MB zu erhöhen.

Wird Dash von irgendjemandem benutzt?

Man kann sagen, was man will: Das sind Ideen mit Potenzial. Im Prinzip könnte man sogar so weit gehen, zu behaupten, dass Dash all die Probleme und Sorgen löst, über die Bitcoin seit Jahren zankt. Und zwar auf eine recht elegante Weise:

  • Die Anreize für Masternodes halten das Netzwerk auch bei großer Last aufrecht
  • PrivateSent verbessert die Privatsphäre und Fungibiliät
  • InstaSent ermöglicht das Bezahlen vor Ort und in Echtzeit
  • Die dezentrale Regierung hilft dem Netzwerk, einen Konsens über die weitere Entwicklung zu finden und zu bekräftigen

Alles Dinge, die man sich für Bitcoin auch wünschen kann. Wie gut sie aber umgesetzt sind, und ob sie überhaupt benutzt werden – das weiß ich nicht wirklich. Schaut man sich die Charts an, sieht es nicht nach viel Aktivität aus:

Die Anzahl der täglichen Transaktionen stagniert seit 2014 mit unter 5.000 am Tag. Natürlich könnte es sein, dass es PrivateSent Transaktionen von Masternodes sind, die viele andere Transaktionen bündeln, so dass der tatsächliche Anstieg der Nutzung von Dash als besonders private Währung gar nicht sichtbar ist. Spricht ja für die Sache. Es wäre interessant, zu erfahren, ob die Größe der Blöcke gestiegen ist. Aber dazu finde ich gerade nichts (wer etwas weiß, nur raus damit!). Dass jedoch auch das durchschnittliche tägliche Transaktionsvolumen in Dollar bis zum Anstieg des Preises vor kurzem stagniert, spricht zumindest nicht dafür, dass wirklich viel passiert ist, was die Potenzierung des Preises in den letzten Wochen rechtfertigt.

Mit einer Größe von gut 1 Gigabyte ist die Dash-Blockchain im Vergleich mit Bitcoin winzig. Allein im vergangenen Jahr ist die Bitcoin-Blockchain um 40 Gigabyte gewachsen. Dass Dash die Kapazität, die derzeit auf Bitcoin lastet, ertragen kann, muss es erst noch beweisen. Dash könnte die Lösung sein, um auf einer Blockchain „onchain“ Kapazität zu schaffen, während der Trend der Bitcoin-Entwicklung eher darauf zielt, „offchain“ Kapazität bereit zu stellen. Es ist denkbar, dass genau das der Grund für die derzeitige Rally von Dash ist – es bietet eine alternative Vision der Skalierung. Aber all das bedeutet nicht, dass Dash das Scalability-Problem bereits gelöst hat.

Was mich persönlich jedoch mehr abschreckt, ist das Instamining. Ich finde, dass ein gutes Geld nicht auf diese Weise entstehen sollte. Aber ich weiß auch nicht genau, was dabei geschehen ist. In einem offiziellen Statement dazu schreibt Dash:

Fakten zum Instamining

1. Es gab kein Premining in Dash
2. ~1,86 Millionen in den ersten 24, ~2,02 Millionen in den ersten 48 Stunden
3. Das repräsentiert etwa 10-15 Prozent der vollständigen Menge, die jemals ausgegeben wird
4. Diese Schöpfung übersteigt die vorhergesehene und angekündigte Rate um ein weites

Laut Dash wurden die meisten dieser Coins schon lange in Umlauf gebracht. Keiner hatte damals geahnt, dass Dash einmal ein so großes Ding werden wird. Wäre möglich und würde den negativen Effekt des Instaminings zumindest teilweise ausspülen.

Aber es gibt noch weitere Gründe, vorsichtig zu sein: Ist PrivateSent wirklich privat? Oder ermöglicht es den Masternodes sogar, noch mehr Transaktionsdaten zu sammeln? Etwa die Adresse und IP? Reduziert das System der Masternodes die normalen Nodes zu Light-Wallets? Und überhaupt: Ist es die Vision von Dash, dass es nur Miner und Masternodes gibt? Dass Masternodes langfristig Banken werden und alle andere von ihnen abhängig sind? Reproduziert Dash genau jene Abhängigkeit von Mittelsmännern, von denen Bitcoin befreit hat?

All das sind Fragen, die man im Hinterkopf behalten sollte, falls man darüber siniert, in eine Kryptowährung einzusteigen, die ihren Wert im Lauf der letzen 15 Monate mehr als verzwanzigfacht hat. Aber es ändert nichts daran, dass Dash Potenzial hat.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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32 Kommentare zu Dash: Der neue Überflieger-Altcoin, der Bitcoins Probleme löst?

  1. DASH bitte nicht mit Dashcoin verwechseln! Dashcoin ist ein anderes Projekt! 🙂

    • Ach ja? Danke für die Info! Dash ist also sowohl der Name von Währung als auch Einheit?

    • Bei Investitionen in Dash oder Bitcoin XT immer im Gedächtnis behalten, dass Länder es weniger zulassen werden dass so ein Crypto Coin wie Dash wirklich erfolgreich wird. Auch wenn die derzeitigen “Goldgräber” es naturgemäß anders sehen. Aber auf jedenfall würde ich sofort ein paar Bitcoins in Dash Wandeln. Auf http://bit.ly/bitcoindash könnt Ihr Bitcoins in Dash umwandeln. Die Anmeldung war etwas mühsam
      aber bin froh in Dash eingestiegen zu sein. Dash coin ist die Zukunft! Bitcoin wird crashen!

      • Paul Janowitz // 5. März 2017 um 21:44 //

        Muss der Spamlink sein? Was für ein sinnbefreiter Post…

  2. Klasse Beitrag zum Dash! .Passend zum Thema gab es vor kurzem einen Blog zum DASH Mining von uns: https://bitcoin-live.de/dash-mining-lohnt-sich-das/ 😉

  3. forexlegend // 3. März 2017 um 5:10 // Antworten

    Genau dieses Instamining lässt mich nicht los:
    Es gibt fast 4000 Masternodes, und um einen MN zu betreiben brauch man 1000 Dash.
    Also 4000*1000 = 4 Mille …und das bei fast 7.7 mio Dash im Umlauf… Das ist ein Witz!?
    Pro MN bekommt man angeblich 2 Dash/Monat. Was einige da Geld scheffeln fürs nichts tun.

    Jetzt wollte ich herausfinden, ob das Dash auch ein Limit hat. Es soll bei 18 mio. liegen.
    Kann das echt sein? Wenn dann die MN Zahl auf 10000 ansteigt was dann? Wie soll das ganze Konzept funktionieren?
    Und warum überhaupt der Preisanstieg auf gleich 50$ ?? Monero hat wenigstens wirklich verwendung. Aber Dash ???!! Wo, Was? Und Monero hat auch gute Ansetze…
    Sieht fast wie ZCash aus: 3000btc für ein ZCash …wie wars möglich? Durch Verknappung der Menge, oder?
    Die Altcoin-Szene ist interessant, aber manche Altcoins fressen deine Investition einfach auf.
    Siehe Steemit! Was für Fall!

  4. „Es gibt fast 4000 Masternodes, und um einen MN zu betreiben brauch man 1000 Dash.
    Also 4000*1000 = 4 Mille …und das bei fast 7.7 mio Dash im Umlauf… Das ist ein Witz!?“
    => Wo ist das Problem? Die 1000 DASH bleiben zu 100% unter Deiner Kontrolle. Du kannst z.B. jederzeit damit handeln, wie bei allen anderen Cryptos auch. Sobald allerdings auch nur 1 von den 1000 DASH aus dem Wallet der Masternode entfernt wird, funktioniert die Masternode nicht mehr im Netzwerk.

    „Pro MN bekommt man angeblich 2 Dash/Monat.“
    => Es sind aktuell ca. 1.9 DASH alle 6-8 Tage.

    „Was einige da Geld scheffeln fürs nichts tun.“
    => Du musst einen Server mit gewissen Hardwarevoraussetzungen laufen haben. Den Server musst Du aktuell halten (Updates machen). Es ist nicht „nichts tun“.

    „Kann das echt sein? Wenn dann die MN Zahl auf 10000 ansteigt was dann? Wie soll das ganze Konzept funktionieren?“
    => Was genau meinst Du damit?

    https://www.dash.org/
    https://dashpay.atlassian.net/wiki/display/DOC/About+Dash

  5. 1. Wenn ich Facebook-Aktien kaufen möchte, weiss ich auch, dass ein Herr Zuckerberg von Beginn an ein riesiges Aktienpaket besitzt. Na und? Entweder das Investment erscheint mir rentabel oder nicht. Was soll die Neiddebatte? Wer sich über das Pre-Mining ärgert, soll eben seinen eigenen Coin bauen. Viel Erfolg dabei!
    2. Es fehlen im Artikel die Inflationszahlen. Hier https://bitco.in/forum/threads/inflation-rate-of-major-cryptocurrencies.1077/ steht:
    ——— 2016 — 2017 — 2018
    BTC —– 7% —- 4% —- 4%
    ETH —- 12% — 6% —- 0%
    DASH – 17% — 13% — 11%
    MfG Christian
    Visit: https://steemit.com/@freiheit50

    • Name required // 3. März 2017 um 15:51 // Antworten

      Ein Investment in regulierte Aktien an regulierten und überwachten Aktienmärkten ist überhaupt nicht zu vergleichen mit einem Investment in eine (dezentrale) Cryptocurrency, bei der man meist nichtmal den Namen des/der Entwickler(s) kennt.

      Wie auch Christoph oben schon schrieb, gibt es unzählige Beispiele, bei denen sich die Entwickler auf Kosten der Anleger mit ihren Pre- oder Instamined-Coins die Taschen vollgemacht haben und der Coin danach verwaiste. Auch hier waren die Erwartungen an die langfristige Entwicklung der Coins oft hoch …
      Man sollte bei einer Investition in einen Coin wie Dash oder Monero immer im Hinterkopf behalten, dass kein Staat es lange zulassen wird, dass so ein „anonymer“ Coin wirklich flächendeckend erfolgreich wird. Auch wenn die derzeitigen „Goldgräber“ es naturgemäß anders sehen.

      Nicht umsonst ist der Winklevoss-ETF nach mehreren Jahren noch immer nicht „live“.

  6. Die Masternodes sind zu dem verteilt, jeder kann eine machen. Also nicht nur die ersten. Es ist ein funktionierendes Dao. Was sollte ich mit den Daten machen wenn ich eine Masternode habe. Gut ich habe eine aber da gibt es keine Daten zum einsehen.1.8 Dash die Woche für die Bereitstellung, das man instantpay unterstützt finde ich durch aus gerechtfertigt.Und die Stabilität die diese bringen. Wer die Blockchain verstanden hat, weiss das die Coins das Benzin sind. Und somit braucht die Masternode auch Benzin zum laufen… oder wer zahlt den Server?

    • Das jeder eine Masternode betreiben kann stimmt sicher, aber leisten kann sich das bei weitem kaum ein „normaler“ Mensch mehr. Dafür sind 1000 DASH einfach zu teuer, für den Durschnittsverdiener.

  7. Das mit der Kurssteigerung würde ich nicht überinterpretieren. Steem stieg letztes Jahr auch in ein paar Wochen von 20 Mio Markkap. auf über 400 Mio Marktkap. Jetzt sind sie wieder bei bei 20 Mio – Tendenz fallend. Auch Steem hat ein sehr undurchsichtiges Konzept und ist möglicherweise mehr Betrug als eine vernünftige Idee….

  8. @Christoph Bergmann
    mein gestriger Kommentar ziemlich schnell nach der Veröffentlichung dieses Artikels ist immer noch nicht freigeschalten, wahrscheinlich durch die vielen Links. Ich versuche es einmal erneut…

    Vorsicht, Blase!

    Dieser Beitrag stellt meine persönliche Meinung zu DASH dar und ich möchte jeden gewarnt haben, der sich nicht mit den (technischen) Details auseinandergesetzt hat. Natürlich kann ich mich irren, aber ich habe mich die letzten Monate zumindest intensiv mit den ca. 20 größten Coins auseinandergesetzt und auch Whitepapers gelesen etc.

    Für diejenigen, die nicht lange lesen wollen: Ich halte DASH / Darkcoin / XCoin für einen Scamcoin und ein klassisches Ponzi. Unten einige Gründe für meine Meinung.

    (optionales) PrivateSend = abgewandeltes CoinJoin
    PrivateSend ist optional und sehr eingeschränkt nutzbar, denn man kann nur Denotationen von 0.1, 1, 10 und 100 DASH mixen. Will man z.B. eine Transaktion von 987.6 DASH privat verschicken, benötigt man 30 Outputs. Da die Liquidität im DASH CoinJoin System sehr niedrig ist, dauert es entsprechend lange (bis zu 24h), die Mixingpartner zu finden und die Transaktion zu finalisieren oder sie geht gar nicht durch. Es gab sogar schon einen Vorschlag, wenige künstliche Mixingpartner zu bezahlen, was bei 2 Partnern pro Runde einem völligen Aufgeben der Privatsphäre gleichen würde, da es komplett zentralisiert ist: https://www.dashcentral.org/p/LP-reimbursment
    Viele Masternodes werden bei wenigen Cloudhosting Providern gehostet und diese könnten unter Umständen Logs haben, die die 2-8 CoinJoin Runden deanonymisieren könnten. Man denke nur an National Security Letter aus den USA… http://178.254.23.111/~pub/Darkcoin/masternode_ISPs.html
    Christoph, die PrivateSend Transaktionen sind durchaus in der Blockchain, man sieht nur nicht genau, woher welche Coins kamen. Das Volumen ist also sehr gering und alleine durch die Nutzung von CoinJoin richtet man einen Verdacht auf sich und kann ggf. durch Sybill Attacken komplett deanonymisiert werden, wenn jemand bei fehlender Mixing Liquidität einfach hunderte Anfragen zum Mixen stellt und dann entsprechend bei jedem CoinJoin dabei ist.

    Ankündigungen, die nicht gehalten werden (können)
    Vor knapp drei Jahren wurden Ringsignaturen (aktuell nur in Monero implementiert) angekündigt: https://twitter.com/Dashpay/status/465917050854965249
    Bis heute keinerlei Spur davon. Die Statusseite zur neuen DASH Version „Evolution“ https://dashpay.atlassian.net/wiki/pages/viewpage.action?pageId=39583757 verlinkt seit über einem Jahr das angebliche Repository bei GitHub, das es allerdings gar nicht gibt: https://github.com/dashpay/dash/tree/v0.13.0.x

    Instamine von über 2 Millionen Coins und Senkung der Komplettmenge
    Innerhalb der ersten 30 Stunden wurden durch einen „Bug“ 2 Millionen Coins geschürft, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem Großteil bei den Entwicklern sind. Nachdem dieser „Bug“ aufgefallen ist, wurde der Block Reward von anfänglich 500 auf nur noch 5 Darkcoin gesenkt und die total zu schürfende Menge von anfänglich 80 Millionen auf nur noch 20 Millionen. Ein Instamine ist immer problematisch, da er eine (oder wenige) Person(en) in den Besitz von aktuell knapp 30% der verfügbaren Gesamtmenge bringen würde. Umso schwerwiegender ist der Fakt, dass man für den Betrieb eines Masternodes 1.000 DASH benötigt und theoretisch könnten mehr als 2.000 der kanpp 4.000 Masternodes in einer Hand sein. Das ist nicht nur für die Privatsphäre bei PrivateSend problematisch, aber auch für das gesamte Governance System, bei dem die betuchten Masternodes über Änderungen und Finanzierung einzelner Dinge abstimmen können. Auch bekommen die Masternodes 45% des Mining Rewards, ohne aktuell etwas zu tun (denn PrivateSend und InstandSend Transaktionen sind selten), und bereichern sich noch weiter, was ihnen widerum ermöglicht, neue Masternodes aufzustellen.

    Zwei Rebrandings
    Angefangen hat der Coin am 18.01.2014 als XCoin, einen Monat später wurde er am 28.02.2014 zu Darkcoin umbenannt. Ein Jahr später, am 25.03.2015 schließlich zu DASH. Womöglich wollte man die Informationen zum Instamine damit etwas verschleiern…

    Marketing
    Dies ist wahrscheinlich der Schlüssel zum aktuellen Erfolg DASHs. Man hat wohl erkannt, dass eine sexy nerdy Speakerin, die auch noch etwas von Tech versteht, der Schlüssel für den Erfolg bei vielen Nerds sein kann. Amanda B. Johnson hat zuvor einen eigenen Youtube Channel gehabt und über verschiedene Cryptowährungen berichtet, bevor sie von DASH eingestellt wurde und diesen jetzt richtig pusht und eine wirklich gute Speakerin ist. Zuletzt z.B. auf der Anarchapulco Konferenz in Acapulco: https://www.youtube.com/watch?v=VAcgmQ5ejAw

    Btw: Nach dem sehr krassen Anstieg die letzten Tage kam heute bereits die erste Korrektur. Warum ich im ersten Satz von einer Blase spreche? Das Handelsvolumen innerhalb der letzten 24h liegt bei 72 Millionen USD, bei einer Marktkapitalisierung von 288 Millionen, das sind 25%(!!!): http://coinmarketcap.com/currencies/dash/
    Wenn man sich noch überlegt, dass 4 von 7 Millionen verfügbaren DASH in Masternodes angelegt sind, müssten theoretisch fast alle sich im Umlauf befindenden Coins binnen der letzten 24 Stunden getraded worden sein (oder eben einige mehrfach). Wenn das keine Anzeichen von einer Blase sind? Bitcoin hat eine Marktkapitalisierung von 20 Milliarden, das Handelsvolumen binnen der letzten 24 Stunden liegt aber „lediglich“ bei 358 Millionen und entspricht knapp 1,8% der verfügbaren Menge.

  9. Schade, dass nicht die in diesem Jahr kommende Version „Evolution“ erwähnt wurde.
    Darüber könntest du mal gesondert einen Artikel schreiben.
    Dash setzt sich ja zum Ziel die Cryptowährung massentauglich zu machen. Mit dezentralen, blockchainbasierten „Accounts“ und gerateübergreifenden, enduserfreundlichen Wallets soll dies erstmalig ermöglicht werden. Es bleibt spannend.

  10. Wo kann man eigentlich mit Dash bezahlen ?

    • Wo kann man mit Bitcoin bezahlen? Auch nur an sehr wenigen Stellen und dann zumeist auch nur über Dienste wie Coinbase oder BitPay.

      • @Tony Ford
        Naja, den Usecase „Darknet“ sollte man nicht außer Acht lassen. Dort ist Bitcoin das Mittel der Wahl, ganz ohne die von Dir genannten Wegelagerer. Die Umsätze auf den Marktplätzen sind nicht ohne…

      • Das Darknet macht auch nur einen kleinen Teil des Gesamtvolumens aus.
        https://bitcoinblog.de/2016/08/01/bitcoin-evolution-suenden-oekonomie-verliert-an-bedeutung/

        Zudem denke ich, stehen andere Altcoins wie Monero zunehmend höher im Kurs, weil sie mehr Anonymität versprechen.

        Worauf Bitcoin jedoch nach wie vor bauen kann ist eine deutlich umfassendere Infrastruktur, d.h. mehr Anwendungsmöglichkeiten, Unternehmen, Tauschplätze, Webangebote, etc.

        Dies macht Bitcoin attraktiver. Nichtdestotrotz ist es gerade bedingt der Offenheit ein Leichtes, dass Unternehmen, Tauschplätze, usw. auch andere Währungen wie Dash aufnehmen.
        U.a. bereits genannt, reicht es schon aus, wenn BitPay und Coinbase Dash aufnehmen würden, weil dann auf einen Schlag ähnlich hohe Akzeptenzstellen vorhanden wären wie bei Bitcoin. U.a. weil der mit Abstand größte Teil der Akzeptanz über solch Dienste läuft.

        Ich kenne nur wenige Seiten die Bitcoin direkt akzeptieren. U.a. weil viele Anbieter den direkten Umtausch nutzen wollen/müssen um die Bilanzierung einfach zu halten.
        U.a. hierbei auch interessant Tether, welcher 1:1 durch USD gedeckt wird.
        Das Handelsvolumen steigt hier stetig an und liegt auf ähnlichem Niveau wie Dash oder Monero. Für Händler die in USD abrechnen sicherlich eine enorme Erleichterung, wenn der Kurs an USD gebunden ist.

        Es würde mich nicht wundern, wenn man über Bitcoin, Dash oder Monero diskutiert und am Ende sich Tether erfreut den Löwenanteil am Zahlungsverkehr abschöpfen zu können, u.a. eben wegen der Preisbindung.

      • @Tony Ford
        Ich würde das Darknet nicht unterschätzen… Die von Dir verlinkte Studie zeigt ja deutlich, dass 90% der Transaktionen auf Exchanges zurückzuführen sind, gleich danach kommt Gambling und Black Markets, also reale Anwendung im Vergleich zur reinen Spekulation.

        Monero spielt trotz seiner Privacy Eigenschaften eine weit kleinere Rolle, als man denken könnte, wahrscheinlich weil die meisten DNM User Noobs sind, sich der Deanonymisierung von Bitcoin Transaktionen nicht bewusst sind, oder es ihnen schlichtweg egal ist. Oder es war zu kompliziert, da noch nicht einmal eine GUI vorhanden war und man entweder auf mymonero.com oder das CLI nutzen musste:
        https://www.reddit.com/r/Monero/comments/5jn55c/monero_accounts_for_2_of_alphabays_business/

        Und mit „Darknet“ meinte ich nicht nur die Marktplätze. Es gibt da z.B. noch die ganzen Verschlüsselungstrojaner…

  11. Eine Verbesserung des Dash und sogar zu nem Billigpreis zu haben, findet ihr hier: BitSend
    https://bitcointalk.org/index.php?topic=1370307.0

    Schöne Grüße
    Steve

  12. hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh // 5. März 2017 um 15:11 // Antworten

    Ich finde das Konzept, dass nicht 100% an die Miner gehen recht gut. 10% gehen für die Entwicklung/Marketing drauf (verwaltet durch eine DAO) , 45% für Masternodes und 45% für die Miner. Ich denke die 10% werden den Unterschied machen. https://www.youtube.com/watch?v=zrIul2OGsQE

  13. @Paul Janowitz: Google bitte mal die Begriffe „Scam“ und „Ponzi“.
    Dein substanzloses verleumderisches Anti-Dash-Geraune erinnert mich stark an die Monero-Trolle im Bitcointalk-Forum.

    Kleiner Hinweis: Eure Verleumdungskampagne beginnt nach hinten loszugehen.

    • Paul Janowitz // 6. März 2017 um 14:00 // Antworten

      Ich habe bewusst im ersten Satz von einer Blase gesprochen und später meine Sicht der Dinge erläutert…
      Der aktuelle Kursverlauf von DASH erinnert mich an STEEM vor ein paar Monaten. Ich sehe zumindest keinen ersichtlichen Grund für den Kursanstieg, es ist reine Spekulation an den Börsen und wird sich meiner Meinung nach zu einem klassischen Pump & Dump formen.
      Im Gegensatz dazu gab es beim plötzlichen Kursanstieg von Monero im August 2016 einen klaren Grund: Mit Alphabay & Oasis haben zwei der größten DNM Monero als einzige Alternative zum Bitcoin eingeführt. Dieser Trend wurde nach dem Oasis Exit Scam und der vergleichsweise niedrigen Nutzung bei AB etwas getrübt, allerdings ist er eher nachhaltig gewachsen. Nicht zu vergessen, dass es erst seit einigen Wochen eine (Alpha) Version der GUI gibt, welche die Nutzung erst sinnvoll ermöglicht.
      Der aktuelle BTC Preistrend ist auch nachvollziehbar, denn viele Trader hoffen auf den ETF.

      Einen Instamine halte ich für Scam.

      Das Masternode Prinzip erinnert stark an Ponzi, denn man muss sich „einkaufen“ und bekommt Geld für nichts. Masternodes müssen im Gegensatz zu Minern keinerlei Leistung erbringen und bekommen trotzdem „ihren“ Share.

  14. @ Paul Janowitz: Danke für Deine vielen vieln Infos. Betreibst Du irgendwo einen Block? Gute Analyse, respekt!

    • Vielen Dank für das Lob!

      Einen Blog betreibe ich derzeit nicht, allerdings evaluiere ich aktuell einige Projekte rund um Cryptowährungen und befasse mich daher seit ca. 1 Jahr sehr intensiv mit ihnen. Sobald es etwas (sinnvolles) diesbezüglich zu berichten wird, wirst Du sicher (auch) hier davon lesen 😉

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  1. Dash › Die zwei Seiten der IT

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