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Die zwei besten Aprilscherze der Bitcoin-Welt

"Smiley" von Kate Te Haar via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Während wir auf dem Bitcoinblog.de in Phantasielosigkeit geschwelgt haben, haben F2Pool und Vitalik Buterin von Ethereum zwei grandiose Aprilscherze hingelegt.

Das Internet ist ja ohnehin eine etwas unzuverlässige Quelle von Informationen. An einem Tag im Jahr sollte man jedoch erst recht nicht glauben, was man online liest: am 1. April. Die Sitte, seine Mitmenschen in den April zu schicken, hat ihre Ursprünge im tiefen Mittelalter und hat sich seitdem fast um die ganze Welt verbreitet.

Auch in der Bitcoin-Szene gibt es Jahr um Jahr mal bessere, mal schlechtere April-Scherze. In diesem Jahr haben sich besonders der chinesische F2Pool und Ethereums Chefentwickler Vitalik Buterin hervorgetan.

F2Pool signalisiert … Alles!

Wie wir ja alle wissen, kocht derzeit in der Bitcoin-Szene die Blocksize-Debatte voll auf. F2Pool, der je nach Tagesform größte oder zweitgrößte Mining-Pool der Welt, steht mitten in der Debatte. Er könnte für SegWit oder für Bitcoin Unlimited signalisieren, macht bislang jedoch weder das eine noch das andere. Als größter bislang unentschiedener Pool könnte seine Stimme das Zünglein an der Waage sein, das die Blocksize-Kriege beendet.

Der Pool-Administrator Wang Chun hat am 1. April gezeigt, dass man die oft allzu ernst geführte Debatte auch mit etwas Humor sehen kann. Ab Block 459.811 hat der Pool nicht nur für eine der zur Debatte stehenden Lösungen gestimmt – sondern für alle: SegWit, Unlimited, 8MB, 2MB. Auf den ersten Blick sind die Fans aller Möglichkeiten prompt auf den Aprilscherz reingefallen: Die SegWit-Fans haben sich gefreut, dass F2Pool für SegWit stimmt, und die Unlimited Fans, dass die pro-Unlimited Hashrate stieg. Kurz darauf wurde ihnen aber klar, dass man sie durch den Kakao gezogen hatte.

Wang Chun darf sich damit auf die Fahne schreiben, als erster Mensch der Welt Bitcoin-Blöcke benutzt zu haben, um Leute in den April zu schicken. Mittlerweile hat der Pool wieder sämtliche Signale zurückgefahren und hält sich mit seiner Stimme weiterhin bedeckt.

Man könnte daraus jetzt freilich die Lehre ziehen, dass Miner tasächlich, und nicht nur zum Scherz, für mehrere Möglichkeiten stimmen sollten. Schließlich sind 2 MB, 8MB, BU und SW an sich kein Widerspruch … aber lassen wir das an dieser Stelle. Hier soll es um Aprilscherze gehen, und auch der folgende, von Vitalik Buterin, trumpft mächtig auf.

Ethereum wechselt auf Proof of Authority

Auf dem Blog der Ethereum-Foundation kündigt Ethereum-Chefentwickler Vitalik Buterin einige bahnbrechende Neuigkeiten für Ethereum an. Wie bei vielen guten Bitcoin-Aprilscherzen versteht man es nur, wenn man die Hintergründe kennt. Genauer gesagt muss man schon ein wenig besessen von Kryptowährungen sein, um all die Andeutungen zu erkennen …

So arbeiten die Ethereum-Entwickler schon sein Jahren daran, von Proof-of-Work (Miner) auf Proof-of-Stake (Investoren) umzusteigen. Anstatt dass die Miner Energie verbrennen, um einen Konsens für den State der Ethereum-Blockchain zu definieren, sollen dies künftig Investoren mit ihren Coin machen, indem sie virtuelle Miner kaufen. Nach drei Jahren der Versuche, so Buterin, habe man nun eingesehen, dass die Probleme mit Proof of Stake nicht zu bewältigen seien. „Stattdessen planen wir nun, das Ethereum-Mainnet ab 2018 auf Proof of Authority umzuschalten.“

Darüber hinaus sei auch ein „Proof of Vitalik“ beschlossen, mit welchem man Transaktionen rückgängig machen kann, um unerwünschte Ergebnisse von Transaktionen und Verträgen auszuradieren. Hierfür habe man bereits eine Kooperation mit der Regierung in Pjöngjang angebahnt, „die mit uns zusammenarbeiten wird, um Transaktionen zu identifizieren, die den amerikanischen Imperalismus bewerben …“

Einen Seitenhieb auf Bitcoins Blocksize-Debatte kann sich Vitalik Buterin bei seinem Aprilscherz auch nicht verkneifen. Im speziellen geht es um Core’s Segregated Witness:  „Um die Immutabilität des Protokolls zu gewährleisten, wird das gegenwärtige Gas-Limit von 4 Millionen in Stein geschlagen und kann nicht mehr durch das Voting der Miner geändert werden. Stattdessen werden wir einen neuen opcode hinzufügen, OP_SEGREGATED_EXECUTION, der es Usern erlaubt, jedes gewünschte Stück Code für 1/4 der normalen Gaspreise hinzuzufügen …“

Daneben zählt Buterin noch weitere Änderungen auf, wie einen Proof-of-Death, die Verlagerung der Stiftung nach Pjöngjang sowie den Upload von 100 Megabyte Altright-Propaganda, die dafür sorgen sollen, dass Ethereum verboten wird und die Miner, Code und Firmen in den Untergrund abwandern müssen. Denn dies sei gut für Ethereum.

 

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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4 Kommentare zu Die zwei besten Aprilscherze der Bitcoin-Welt

  1. Am besten war allerdings der Seitenhieb gegen Core, dass nun 10% des Gewinns an AXA und die Bilderberg Gruppe bezahlt wird 🙂

  2. Du hast einen wie ich finde beachtlichen Aprilscherz vergessen: Die angebliche Einigung in der Blocksize Debatte!
    https://www.cryptocoinsnews.com/bitcoin-reaches-a-grand-compromise-on-the-scalability-debate/

  3. ösldkjöfdlgdgf // 4. April 2017 um 9:11 // Antworten

    Vielleicht ein Grund warum der Ether sich gerade „korrigiert“ ;-)?

  4. Auf Facebook habe ich auch einige Lustige Sachen gelesen wo mir der Atem gestockt ist. „Bitcoin unter 400 Dollar“. Natürlich gleich nachgeschaut aber war zum Glück nicht so:-)

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