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Steckt Nordkorea hinter der WannaCry-Welle?

North Korea — Pyongyang, Arirang (Mass Games). Bild von (stephan) via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Sicherheitsforscher gehen mittlerweile davon aus, dass nordkoreanische Hacker hinter der WannaCry-Malware stecken, die im Mai um die Welt ging, Daten verschlüsselte und für die Freigabe ein Lösegeld in Bitcoin verlangt. Überhaupt finden wir einige Nachrichten zu Nordkorea und Bitcoin. Und wie man es beim Prototyp einer Diktatur im 21. Jahrhundert erwartet, sind es eher keine guten Nachrichten.

Im Mai traf die WannaCry-Ransomware-Welle rund 200.000 Computer auf der ganzen Welt. Sobald die Malware einen Computer infiziert hatte, breitete sie sich im ganzen lokalen Netzwerk aus, indem sie eine bis dahin noch nicht geschlossene Sicherheitslücke von Windows ausnutzte. Sobald der Virus Zugriff auf die Datenspeicher hat, verschlüsselt er sie vollständig und verlangt für den Schlüssel, mit dem man die Daten kennen kann, ein Lösegeld in Bitcoin. Daher der Name, Ransomware.

WannaCry ging in kürzester Zeit um die Welt. Besonders betroffen waren öffentliche Einrichtungen, die zum Teil ihre gesamtem lokalen Netzwerke herunterfahren mussten. Neben vielen britischen Krankenhaussystemen mussten etwa auch die Anzeigetafeln der Deutschen Bahn abgeschaltet werden.

Nun sind sich verschiedene Sicherheitsforscher darüber einig, dass die Spuren von WannaCry nach Nordkorea führen. Als Täter wird die sogenannte Lazarus-Gruppe genannt, von der angenommen wird, dass sie aus Nordkorea heraus operiert. Lazarus hat bereits die Regierung von Südkorea, Sony und das Swift-System der Bank von Bangladesch angegriffen. Der Grund für diese Verbindung besteht laut den Sicherheitsforschern, unter anderem Kasperky Lab und Symantec, darin, dass es ungewöhnliche Ähnlichkeiten im Code von früheren Werken der Lazarus-Gruppe und WannaCry gibt.

Der WannaCry-Verdacht ist nicht das erste Mal, dass solche Spekulationen über Bitcoin und Nordkorea laut werden. Die letzte kompromisslose kommunistische Diktatur der Welt scheint, entgegen ihres Rufes als Steinzeit-Diktatur, recht offen für innovative digitale Währungen zu sein. Sofern sie helfen, aus dem Rest der Welt Geld herauszuziehen, mit, versteht sich, hinterlistigen und kriminellen Methoden. So verdächtigen südkoreanische Cyber-Ermittler Hacker aus Nordkorea, bereits seit 2013 immer wieder Bitcoins zu stehlen. Neben Banken greifen die nordkoreanischen Hacker auch Bitcoin-Börsen in Südkorea an, wodurch im Lauf der Zeit fast 100.000 Dollar gestohlen worden sind. Laut den südkoreanischen Ermittlern beteiligen sich die nordkoreanischen Hacker auch schon seit einiger Zeit an der Verbreitung von Ransomware.

Kürzlich erst flog der NBA-Star Dennis Rodman mit einer Mannschaft von Ex-NBA-Stars nach Nordkorea, um vor Ort ein Basketball-Spiel zu bestreiten. Einer der Begleiter war ein Bitcoin-Fan, der die Reise nutzte, um die Kryptowährung auch nach Nordkorea zu bringen. Wie er erzählt, hat er Bitcoin-Paper-Wallets unter den Nordkoreanern verteilt, die er traf. Da das Internet in Nordkorea allerdings recht teuer ist, kommen wohl nur wenige in den Genuss, in naher Zukunft Bitcoin-Transaktionen zu versenden.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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13 Kommentare zu Steckt Nordkorea hinter der WannaCry-Welle?

  1. nee, der Artikel ist voll lahm, nur Vermutungen. Da sind mir harte Fakten doch viel lieber, wenn mal wieder geleakt wird, was die NSA für Finger im Spiel hat, wie der CIA hackt, oder wie Sound Treiber auf HP Hardware alle Keystrokes mitschreiben, oder das Intel BIOS passende Backdoors enthält. Jetzt komm, dieses Bashing von Nord Korea, echt lahm – etwas mehr Bemühung, Herr Redakteur, vor allem wissensbasiert, und nicht einfach nur ne (gestreamline’te) Meinung haben 🙂

    • Ach, NSA etc. ist doch langweilig. Ich wollte schon immer mal Nordkorea auf dem Blog haben —

    • Nordkorea ist ein Land das nachweislich seit hunderten von Jahren kein anderes Land angegriffen hat und vermutlich auch nicht mit keinem Cyberangriff. Jedenfalls gibt es dafür keinen einzigen Beweis. Im Gegensatz dazu führt die USA sieben völkerrechtswidrige Kriege gleichzeitig die alle auf einer Lüge und Propaganda beruhen. Da ist es meines Erachtens unverantwortlich sich an Nordkorea Bashing zu beteiligen – auch wenn es so schön sein mag.

      • Ja, das stimmt allerdings. Oder gab es mal ein Scharmützel an der Grenze zu Südkorea?

        Bitte nicht alles zu wörtlich verstehen. In dem Artikel schreibe ich ja auch „Verdacht“. Außerdem macht die Kriegslust der USA die anderen Ländern nicht unbedingt besser.

        Und von dem, was man so hört, ist Nordkorea nicht eben das lebenswerteste Land, wenn man nicht zur Familie des obersten Genossen gehört …

      • 1234567890 // 20. Juni 2017 um 16:18 //

        Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? USA-Bashing ist OK und gesellschaftsfähig geworden, oder wie? Liberale Menschen würden sich da doch etwas zurückhalten. Denn es ist alles nicht immer so einfach, wie es linke und rechte Scharfmacher glauben machen wollen.

    • Der Autor dieses Blogs liebt offenbar die (Kriegs-)Hetze der US-Faschisten gegenueber friedlichen sozialistischen Laendern die keine US-Vasallen sind. Bereits der Artikel „60 Bitcoin-Fans in Bolivien verhaftet“ war eine einzige Luege. Selbst als Bitcoin[dot]com diese entlarvt hat und ich dies hier per Kommentar mitgeteilt hatte, blieben die Luegen im Artikel stehen und es erfolgte keine Korrektur. In jenem Fall handelte es sich nicht um „Bitcoin-Fans“ sondern um regional bekannte Kriminelle die per Schneeballsystem die Buerger betrogen, frueher mit Diamanten und heute eben mit Bitcoin als Masche. Vermutlich sympathisiert der Autor gar mit solchen Leuten, denn hey, it’s a racket, like capitailsm.

      Dem Autor, falls da noch was zu retten ist, empfehle ich John Pilgers „War on Democracy“.

      • Meine Güte, was soll dieser Protest? Darf man jetzt nicht mehr über Nordkorea schreiben? Es gibt einen Verdacht von Sicherheitsforschern, dass WannaCry aus Nordkorea kommt, und südkoreanische Ermittler berichten von Cyber-Angriffen aus Nordkorea. Wo ist das Problem, dass ich darüber eine Nachricht schreibe? Weil immer nur die USA böse ist? Weil Nordkorea „sozialistisch“ und damit friedlich und gut ist? Weil immer, wenn mal nicht die USA der Böse ist, gegen die kleinen gehetzt wird?

        Ich habe nichts gegen Sozialismus. Aber ich halte gar nichts davon, ihn als schöne Hülle für Menschenrechtsverletzung, Diktatur und der Bereicherung einiger sehr wenige auf Kosten aller zu missbrauchen. Und soweit ich es sehe, passiert genau das in Nordkorea. Ist in Russland geschehen. In Venezuela. Im Irak. In Weissrussland. In meinem Bolivien-Artikel habe ich noch extra erklärt, dass es in Bolivien mit (Teil-)Sozialismus auch besser gehen kann, und ich hatte sogar eine gewisse Bewunderung für den libyschen Kommunismus, während ich weiß, dass Kapitalismus für Rohstoffländer verheerend sein kann. Aber die Welt ist halt nicht so einfach „USA böse, alle Sozialisten gut“. Sorry.

        Und wie man das in Bolivien auch versteht – ich habe die Google-Übersetzung der Pressemitteilung der Finanzaufsicht gelesen, und darin stand das, was du schreibst, nicht. Alles was ich gemacht habe war aus den Veröffentlichungen eines bolivianischen Staatsorgans zu zitieren. Und du sagst nun, ich würde „eine einzige Lüge“ gegen die friedliche sozialistische Regierung von Bolivien verbreiten?

  2. Ich liebe es die Kommentare zu lesen, gerade wenn der Artikel die politische Welt ankratzt.:D

  3. @fabi2803, Das geht mir genau so 🙂 Immer wieder lustig wenn Leute mit dem Namen „che“ Kommentare über den Sozialismus schreiben. Generell sind dann die USA an allem Schuld.

    Ich finde den Sozialismus ein geniales System leider funktioniert es einfach nicht in der egoistischen und neidgeplagten Welt. Als Chavez in Venezuela die Ölfirmen verstaatlichte welche mit US-Geld gebaut wurden, feierten die Leute im Land. Er schickte den Bedürftigen in New York gratis Öl und verhöhnte die USA. Einige Jahre/Jahrzehnte später ist die Infrastruktur der Ölfelder komplett defekt, weil nie mehr etwas investiert wurde. Das Öl und der Reichtum versiegte. Heute hungert die Bevölkerung, die Sozialisten regieren mit eiserner Gewalt und dem Militär, welches das Volk in Schach hält. Die Revolution naht es gab schon einige Tote…

    Anderes Beispiel: China hat es geschafft den Leuten durch den Wechsel zum Kapitalismus zu mehr Wohlstand zu verhelfen. Und über Nordkorea will ich gar nicht erst reden…

    Das tragische bei den Menschen ist, sie lernen nicht/zu wenig um die Fehler nicht erneut zu begehen welche in den Geschichtsbüchern geschrieben steht.

    Ich werde die Diskussion mit viel Spass weiterverfolgen, auch wenn sie mit Bitcoin nix zu tun hat 🙂

    • Der Sozialismus ein „geniales System“?
      Also bitte. Ein bißchen mehr Geschichtsbewußtsein, dann wird einem klar, dass der Sozialismus unter einem vermeintlich guten Deckmäntelchen für viele Menschen die Hölle auf Erden war und ist. Das blenden Linksverblendete leider nur zu gerne aus. Stichworte: Stasi, Stalinistische Säuberungen, etc.
      Hier ein vielleicht interessanter Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus

      • Wie man das System nennt ist meiner Meinung nach völlig egal.
        Ea gibt kein Land auf unserer kleinen Erde von dem ich sagen würde, dass es dort gut läuft oder gerecht ist.
        Ob die Stasi, BND oder NSA uns überwacht, ob eine Diktatur, (repräsentative) Demokratie oder Monarchie das Volk ausbeutet / versklavt, es machts einfach nicht besser.
        Man kann für jeden Staat Musterbeispiele von Ungerechtigkeit finden, im großen und ganzen schauts aber auf der gesamten Erde recht bitter aus.
        Schon seltsam, dass die naturverbundenen Völker von „uns“ als primitiv angesehen werden und nicht einmal dieses einzige für sie notwendige Gut, „Natur“ behalten dürfen…

  4. Zanglebert Bingledack // 21. Juni 2017 um 8:29 // Antworten

    Wohl eher eine False Flag Attacke, um Bitcoin zu schaden:
    http://www.activistpost.com/2017/05/wannacry-ransomware-exposed-false-flag-attack-bitcoin.html
    Gerade die Tatsache, dass „Sicherheitsexperten“ mit dem Finger auf Nordkorea zeigen, ohne Beweise vorzulegen, macht das Gegenteil umso wahrscheinlicher.

  5. Sozialismus ist toll. Gerne erinnern wir uns doch noch, wir 1989 alle Menschen aus der BRD in die DDR wollten.
    NationalSOZIALISMUS , ach , war das schön. Stalin, Nordkorea, China.
    Ich weiß er wurde nur noch nicht richtig umgesetzt.

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