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Nun auch bei Ethereum: Kapazitätsengpass sorgt für Stau auf der Blockchain

Abwarten und ... mehr kann man bei den führenden Blockchains derzeit nicht machen. Bild: Porzellan Augarten, Wien: Teeservice Atlantis nach Josef Hoffmann, 1930. Aufgenommen von Christoph Kaiser, geteilt vie flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Wir kennen das Problem schon zur Genüge: Es gibt mehr Transaktionen, als die Miner verarbeiten können. Nun hat der Engpass mit Ethereum erstmals auch eine andere Kryptowährung erreicht. Insbesondere bei ICOs, wie gestern von Status, arbeitet das Netzwerk weit über seiner Kapazität. An sich wäre das Problem, zumindest vorübergehend, einfach zu lösen. Doch die Miner stellen sich quer.

Eigentlich ist Status nicht viel mehr als eine Ethereum-Wallet für mobile Systeme. Kennt man für Bitcoin schon lange. Darüber hinaus soll Status einen Messenger haben und mit den Ethereum-Dapps interagieren können. Noch ist die App nicht frei verfügbar, sondern im Early Access Modus für Betatester reserviert. Dennoch hat Projekt bereits für eine Aufregung gesorgt, die weit über die Ethereum-Community hinausgeht.

Wie so viele Ethereum-Startups hat Status irgendwie ein Token in das Geschäftsmodell eingeführt. Die Status Genesis Token wurden bisher als Bug Bounty vergeben und sollen, so das Status-Blog, die Community dafür belohnen, das Projekt vorwärts zu bringen. Wofür man sie braucht, wurde mir aus einem flüchtigen Lesen einiger Blogbeiträge von Status allerdings nicht klar. Dennoch hat die ICO, das Initial Coin Offering, von Status gestern einen neuen Rekord aufgestellt.

ICO sind derzeit generell der Renner und können als erste “Killer-App” von Ethereum gelten. Ein Startup benutzt Token als Gutscheine für Leistungen seines Projekts und verkauft diese Token, um die Entwicklung zu finanzieren. Investoren können die Token der ICO sehr bequem in der Ethereum-Wallet speichern und damit auf den Erfolg von Startups spekulieren. ICO ist, mit anderen Worten, eine neue, unregulierte und absurd erfolgreiche Form des Crowdinvesting, mit der wie letztens bei Bancor auch gerne mal mehr als 100 Millionen Dollar eingenommen werden.

80.000 Transaktionen in der Stunde

Als Status nun gestern die Token per ICO verkaufte, war der Ansturm so groß, dass es einen Rekord am Transaktionsaufkommen von Ethereum, wenn nicht von Kryptowährungen insgesamt, gab. Hatte schon die BAT ICO mit mehreren tausend Transaktionen in einer halben Minute das Ethereum-Netzwerk auf Stunden verstopft, verzeichnete Ethereum zur Status ICO mehr als 80.000 Transaktionen je Stunde. Dies dürfte für Kryptowährungen insgesamt ein Höchststand sein und würde beinah 2 Millionen Transaktionen am Tag entsprechen.

Für das Ethereum-Netzwerk war gestern ein offizieller Rekord-Tag. Insgesamt gab es 308.000 Transaktionen. Das ist zwar nicht so viel wie die 369.000 Transaktionen, die Bitcoin am 14. Mai erreicht hat, aber schon nahe dran und für eine so junge Kryptowährung wie Ethereum beachtlich. Allerdings zeigen sich nun dieselben Symptome der Überlastung wie bei Bitcoin: Transaktionen bleiben unbestätigt. Gestern mussten den ganzen Tag über mehr als 10.000 Transaktionen darauf warten, einen Platz in den Blöcken zu finden; heute sind es weiterhin mehr als 4.000.

Die Ethereum-Clients scheinen wesentlich schlechter auf ungenügend Kapazität vorbereitet zu sein als die Bitcoin-Nodes. In der Standardeinstellung behält Geth lediglich 4.000 unbestätigte Transaktionen im Mempool und Parity gar nur 1.000. Damit kann es passieren, dass Transaktionen einfach aus dem Pool des Netzwerks verschwinden. Mehrere Börsen, etwa ShapeShift, Bittrex und Poloniex, mussten daher Ein- und Auszahlungen mit Ether vorübergehend aussetzen, während andere Börsen ihre Kunden mit Wartezeiten von zum Teil mehr als 24 Stunden verärgert haben.

Anzahl der Ether-Transaktionen am Tag. Chart von Etherscan.io

Damit hat Ethereum im Zeitraffer denselben Stand erreicht wie Bitcoin – es läuft über Kapazität. Nachdem wir bei Bitcoin schon seit Jahren die “Blocksize-Debatte” führen, wird es spannend sein, zu beobachten, wie diese bei Ethereum abläuft. Wird sich Ethereum ebenfalls in einen endlosen Streit verbeissen? Oder werden die Entwickler rasch eine Lösung finden und Bitcoin zeigen, wie der Hase läuft?

Schlechte ICO oder schlechte Miner?

Die Diskussion der Netzwerk-Verstopfung durch die Status ICO dreht sich bei Ethereum bislang vor allem um zwei Punkte: Zum einen um die ICO selbst, die auch als DoS-Angriff bezeichnet wird, und zum anderen um die Miner, die mehr Transaktionen durchlassen könnten.

Das Format der ICO steht in der Ethereum-Community zunehmends in der Kritik. Kein Wunder. Bisher läuft es so, dass jeder, der mitmachen will, zum Beginn der ICO so schnell wie möglich Transaktionen mit hohen Gebühren an eine bestimmte Adresse schickt. Dies hat nicht nur den Nachteil, dass eine natürliche Auslese zugunsten großer Investoren stattfindet, die hohe Gebühren bezahlen können – sondern auch, dass es ein unnatürliches Transaktionsvolumen hervorbringt. Denn die Transaktionen, die es nicht in die ICO schaffe, finden ja dennoch statt. Es wird in ihnen lediglich kein Wert überwiesen. Die Folge: Das Netzwerk wird mit Transaktionen geflutet, die um die Token konkurrieren, und auch dann, wenn sie verlieren, von den Minern bestätigt werden müssen.

Die Status ICO hat, immerhin, auf den ersten Kritikpunkt reagiert. So haben die Entwickler die Token nicht sofort, sondern im Lauf der Zeit ausgeschüttet. Dies hat allerdings, wie bereits im Vorfeld gewarnt wurde, den Effekt, dass es Leute dafür belohnt, Transaktionen im Lauf mehrerer Stunden immer wieder zu versenden: “Eine sehr gute Methode, um einen DDoS-Angriff auf das Netzwerk auszuführen.” Eine Seite des Problems ist also, dass die ICOs falsch aufgezogen werden.

Eine andere Seite des Problems ist jedoch, dass Ethereum ein Limit an Transaktionen setzt. Dies funktioniert so ähnlich wie der Emergent Consensus, den Bitcoin Unlimited vorgeschlagen hat, auch wenn die Entscheidung über die Blockgröße bei Ethereum einzig den Minern obliegt. Um das zu erklären, muss ich ein Stück ausholen.

Erstens hat Ethereum keine einfache Größe von Transaktionen, wie Bitcoin, sondern berechnet deren Kosten in “Gas”. Gas ist eine Einheit für die Last des Netzwerks, etwa für Rechenoperationen. Um Ethereum zu benutzen, müssen die User Gas an die Transaktion anhängen, so wie bei Bitcoin die Gebühren. Die Menge an Gas wird durch den Code bestimmt. Einfache Transaktionen kosten relativ wenig Gas, während Smart Contracts schnell recht teuer werden. Flexibel hingegen ist der Preis für das Gas, wodurch wie bei Bitcoin ein Gebührenmarkt entstehen kann.

Die Blöcke bei Ethereum haben kein “Size-Limit”, wie bei Bitcoin, sondern ein “Gas-Limit.” Miner dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Gas verwenden. Anders als bei Bitcoin ist dieses Limit jedoch flexibel. Wenn die Miner es ausschöpfen, erhöht es sich mit jedem Block um etwa ein Promille. Damit lässt sich, wenn notwendig, die Größe der Blöcke – das Gas-Limit – in wenigen Stunden verdoppeln.

An sich sollte Ethereum mit dieser flexiblen Kapazitätsgrenze leicht in der Lage sein, hängende Transaktionen in wenigen Stunden abzubauen. Die Frage ist nun: warum geschah dies gestern nicht? Warum haben die Miner das Gas-Limit nicht angehoben?

Ein Teil der Antwort liegt im vergangenen Herbst. Damals kam es zu lang anhaltenden DoS-Angriffen auf Ethereum. In dieser Zeit haben Vitalik Buterin und die anderen Entwicklern empfohlen, das Gaslimit in einem Korridor um die 4,7 Millionen zu halten. Dieser Korridor wurde nun erreicht, doch die Miner scheinen nicht bereit zu sein, ihn zu durchbrechen, obwohl die Ursache für die DoS-Angriffe längst beseitigt worden sind.

Entwicklung des Gaslimits bei Ethereum. Man beachte den Fall im vergangenen Herbst. Quelle wieder Etherscan.io.

Die Ethereum-Community hat daher mittlerweile begonnen, gegen die Miner zu wüten, weil diese das Limit nicht erhöhen. Damit erreicht die Diskussion um die Rolle der Miner eine ironische Wendung. Während Bitcoin Unlimited vorgeworfen wurde, dazu zu führen, dass die Miner die Blocksize endlos erhöhen werden, wenn man ihnen zu viel Macht gibt, zürnt die Ethereum Community nun, dass die Miner die Blocksize zu tief halten, weil man ihnen zuviel Einfluss gegeben hat. Die Miner können es den Usern eben nicht recht machen.

Aber warum heben sie den Korridor, den Vitalik Buterin im vergangenen Herbst gesetzt hat, nicht an? Die Gründe sind schwierig. Eventuell halten es viele Miner nicht für nötig, da das Limit bisher nur bei extremen ICO erreicht wird, und diese offenbar nicht eben sparsam mit den Ressourcen des Netzwerks umgehen. Möglicherweise genießen die Miner aber auch die höheren Einnahmen, da die User nun mehr für das Gas bezahlen. Konkretes ist bislang aber nicht bekannt.

So oder so: Ethereum stößt bei einer ähnlich Anzahl von täglichen Transaktionen an sein Kapazitätslimit. Dies wird die weiter anhaltende Debatte um die Skalierbarkeit von Kryptowährungen bereichern. Wir sind unheimlich gespannt, wie das weitergeht.

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34 Kommentare zu Nun auch bei Ethereum: Kapazitätsengpass sorgt für Stau auf der Blockchain

  1. Danke für den lesenswerten Artikel.

  2. Sieh an! Ethereum ist dabei, erwachsen zu werden. Scheint ja so, als ob auch die gleichen Probleme wie bei Btc auftauchen. Und die möglichen Lösungsansätze genauso blockiert werden…

  3. Hmm… machen wir mal eine kleine Hochrechnung. Wie viele Jahre ist nun das Kapazitätsproblem in Bitcoin evident? 3 Jahre? Wenn wir annehmen, dass die Diskussion in einem anderen Ecokosmos vom selben Stand aus anfängt wie Bitcoin, dann würde dies bedeuten, dass Ethereum die Blocksize (od. Gas-size) irgendwann zwischen 2020-2021 anhaben wird. Gute Nacht!

    MfG.,
    BIOS

  4. Sobald die ganzen Miner von Ethereum abwandern, dann wird es erst richtig interessant werden! Der PoS steht vor der Türe und die AMD Karten verlieren nun seit DAG Epoch 130 kontinuierlich an Hashpower bis Epoch 199 wo dann gar nix mehr geht. Diese Miner werden alle abwandern zu anderen Coins, schließlich wollen die ganzen Farmen nicht auf nutzloser ETH Mining Hardware sitzen bleiben. Da kommen also 2 dicke Dinger auf Ethereum zu.

    • Wandern die Miner tatsächlich von einem Coin zu einem anderen ab oder sind die Miner unterschiedlicher Coins nicht sowieso identisch? Alle Coins erfordern die selben Investitionen, nämlich in hohe Rechenleistung, schnelle Internetanbindung und großen Speicherplatz. Alle Coins bieten dafür Transaktionsgebühren und Schürfrecht als Gegenleistung. Also haben alle Coins die gleiche Zielgruppe. Wieso sollte sich ein Miner also für nur einen Coin entscheiden?
      Ranma

    • forexlegend // 23. Juni 2017 um 9:03 // Antworten

      An den Punkt musste ich auch denken. Ich frage mich nur wie das dann mit Transaktionen bei POS geregelt wird. Auch werden die meisten ETH-Miner zu ETC abwandern. Was würde das wiederum für ETC bedeuten?

      • Das würde den Grafikkarten-Markt ein wenig entspannen und die Kapazitätsplanung von Grafikkarten-Herstellern durcheinanderbringen, weil plötzlich im Monat ungefähr 100 Millionen Euro Absatz wegbrechen 🙂

  5. Name required // 23. Juni 2017 um 2:09 // Antworten

    Es wird immer klarer, dass Ethereum ein Fail ist. Hatte ich schon vor geraumer Zeit geschrieben, als ETH noch unter 1 USD wert war.
    Allen möglichen Quatsch in eine Blockchain zu schreiben, ist eben das Gegenteil des Konzepts einer Blockchain. Alle Coins, die das versuchen, werden scheitern, denn es macht keinen Sinn, “das Internet” in die Blockchain zu legen.

    • Sorry, aber wenn Sie bei <1$ gemeint haben, dass Etghereum ein Fail ist, dann … haben Sie vor allem eine Chance verpasst, gut zu investieren. Ich ja auch 🙁

      Und nein, warum sollte Ethereum scheitern? Bitcoin ist ja auch nicht gescheitert.

      Aber ja, das "internet als Blockchain" ist schon irgendwie quatsch. Das stimmt.

      • Meinung // 23. Juni 2017 um 19:04 //

        Es geht ja nicht immer nur um’s Geld. Insbesondere bei den Kryptowährungen ist doch die eigentliche Motivation, Perspektiven zu erkennen.
        Und bei Ethereum sieht man eigentlich nur, dass sich das System selbst abschafft, einfach, weil man zu viel Unsinn in der Blockchain unterbingen will.
        Allein schon der Spruch “Code is the law” wird nicht funktionieren, weil die Rechtssysteme der Länder die entscheidende Instanz sind. Ein Vertrag muß nach nationalem Recht geschlossen werden, um gültig zu sein. Da ist es völlig egal, was in irgendeiner Blockchain steht.

  6. Oh nein, nicht auch noch Ethereum! Moment mal! Habe ich nicht genau das kürzlich vorhergesagt? Ich nannte das den Tod von Ethereum und Christoph Bergmann meinte daraufhin, Ethereum sei noch lange nicht tot. Aber es ist doch völlig klar: Wenn man die Blockchain überlastet, dann führt das zu einer Art Kurzschluß, ähnlich wie wenn man einen Stromkreis überlastet.

    Ethereum hat jedoch gegenüber Bitcoin noch den Vorteil, daß Hardforks bei Ethereum sowieso zum Konzept gehören. Also wird Ethereum ohne viel Streit aktualisiert werden. Die Frage ist darum vielmehr, ob das Problem überhaupt lösbar ist.

    Wenn die Nodes bereits für größere Datenmengen eingerichtet sind, dann wäre natürlich eine Möglichkeit, daß diese von den Minern erlaubt würden. Die Miner sind jedoch eine Gruppe, die viel in Hardware investiert (Proof-of-Fiat) und damit keinen Verlust machen, sondern im Gegenteil etwas dafür bekommen möchte. Da ist es durchaus legitim, daß die Miner das Geld einstecken, das von reichen Leuten freiwillig für überhöhte Transaktionsgebühren zum Fenster raus geworfen wird. Zudem sind die Miner die Einzigen, die ihre Position mit einem Streik durchsetzen könnten, fall sie sich darauf einigen. Andererseits haben Miner ein großes Interesse am Überleben von Ethereum, gerade weil sie da freiwillig überhöhte Gebühren einstreichen können. Dieses Interesse müssen sie abwäägen gegenüber einem eventuell erhöhtem Investitionsbedarf aufgrund größerem Speicherplatzbedarfs und höherem Datenübertragungsvolumen.

    Wer etwas über Token und ICO finanzieren will, der nutzt Ethereum möglicherweise nur vorübergehend. Von dieser Seite sollte man schon mit einem weniger pfleglichem Umgang mit Ethereum rechnen. Weil Ethereum wohl vor allem wegen der ICO erfolgreich ist, darum sollten alle Parteien daran interessiert sein, daß diese Möglichkeit beibehalten wird. Aber die Smart Contracts erlauben es, die Token sehr unterschiedlich zu gestalten, und es gibt darum keinen Grund einen Smart Contract zu akzeptieren, der das gesamte Netzwerk lahmlegt. Was die Ethereum-Gemeinde also tun müßte, wäre aus der Sicht des Netzwerkes beschissen gemachte Token abzulehnen.

    Wenn ich darauf komme, dann werden die Ethereum-Entwickler sicherlich auch darauf kommen. Deswegen führt das zu der Frage, wie ein gut gemachtes Token aussehen sollte?
    Ranma

    • Bitcoin ist seit einem Jahr überlastet und noch nicht gestorben.

      Außerdem hat Ethereum nicht den Ansatz wie Bitcoin, dass jeder Hobby-Coiner und Christoph Bergmann und Ramna einen Node haben kann. Die haben ein paar Hundert Unternehmen dabei, wenn jedes davon ein Datencenter betreibt, kann man ziemlich weit skalieren, und mit der guten Lightnode-Architektur haben wir Hobby-Coiner dennoch mehr Validität als bei Bitcoin mit vergleichbarem Aufwand. Ob dann KYC ins Protokoll geht, ist eine andere Frage, aber da sind die Ethereum-Entwickler auch nicht so entschieden dagegen wie die Bitcoin-Entwickler.

      • Meinung // 23. Juni 2017 um 19:00 //

        … und die Dezentralisierung bleibt auf der Strecke.
        Gut, bei bitcoin sieht es mittlerweilse nicht viel besser aus (wegen der Mining-Konzentration), aber dennoch muß es gesagt werden.

  7. Wie ich bereits in meinen letzten Posts erwähnt habe waren die ICOs eine Art Stresstest, um zu sehen wie sich Ethereum unter realen Bedingungen verhält. Denn was von Seiten der Entwickler verbreitet wurde ist mit Dash vergleichbar. Marketingartige Kampangen wie toll skalierbar Ethereum doch ist und dass es niemals zu einem Streit wie im Bitcoin Netzwerk kommen kann, da die Kompetenzen klar verteilt sind.

    Wie gesagt, ich habe wirklich nichts gegen Altcoins, nur diese Heuchelei und Gier der Entwickler noch mehr Geld zu verdienen ist pures Gift für einen freien Markt. Ethereum hat ja gut angefangen, nur seit die ICOs im Frühjahr begonnen haben, haben diese gierigen Investoren den vormals gesunden Markt vergiftet. Diese Leute interessiert weder die Währung, noch die Blockchain und schon garnicht der Ecokosmos, sondern nur das schnelle Geld. Das Problem ist nur sobald die Gewinne nicht mit der unermässlichen Gier mithalten können, verlassen diese als erstes das Schiff. Ich denke dies geschieht gerade.

    Vielleicht ist es die Chance nochmals alles zu überdenken, ob es wirklich Sinn macht alles in einer Blockchain zu speichern, oder ob es nicht sinnvoller wäre sich auf etwas zu spezialisieren.

    Satoshi z.B. hatte bewusst eine abgespeckte Skriptsprache für Bitcoin erfunden, da Bitcoin ausschließlich als Zahlungsmittel/Wertspeicher verwendet werden sollte. Wir sind nicht soweit Alles auf einer Blockchain zu speichern. Man kann sich nur langsam Schritt für Schritt vortasten. Gier ist hier fehl am Platz!

    MfG.,
    BIOS

    • Ist zwar leicht offtopic, aber weißt du was mit den Coins aus der Genesis-ICO von Ethereum selbst geworden is? Das waren ja 72 Mio Ether. Sind die noch immer eingelockt? Wenn ja, wäre das absurd und würde Eth als Wertspeicher nicht besser machen als Ripple …

  8. ” Möglicherweise genießen die Miner aber auch die höheren Einnahmen, da die User nun mehr für das Gas bezahlen. Konkretes ist bislang aber nicht bekannt.”

    ja aber man kann es sich selbst denken….

  9. Also ich weiß nicht, ich finde die Diskussion geht in die falsche Richtung. Ich sehe das alles als Erfolg von Ethereum,.

    Schlimmer wäre doch wenn es vor sich hindümpeln würde und die Auslastung stagniert.

    Stellt euch mal vor ihr hättet ein Restaurant aufgemacht und dies wäre nach kurzer Zeit jeden Abend voll und die Reservierungsanfragen häufen sich. Würden ihr den Laden dicht machen wegen übermäßigem Erfolg oder würdet ihr die Kapazitäten erweitern und Filialen aufmachen? Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber was wir hier sehe die derzeitige Enticklung von Etehreum als ein Zeichen von Erfolg. Bitcoin hat 8 Jahre gebaucht bis es an die Auslastunsgrenze kam, das hat Ethereum jetzt in 2 geschafft.

    Natürlich müssen Lösungen her um die Kapazität zu vergrößern, aber das sind Luxusprobleme die keineswegs die Funktionalttät der Smart Contracts in Frage stellt.

    • Kann man so nicht vergleichen, denn im Gegensatz zu Bitcoin ist Ethereum “künstlich” mit unnötigem Kram aufgeblasen.
      Um beim Restaurant-Beispiel zu bleiben: Von dem was drin ist, sind nur 5% Gäste, der Rest ist Glotzpublikum, sozusagen. Kommen ‘rein, gucken kurz und sind wieder weg.
      Es gab ja auch schon Gedanken, Dateien auf einer Blockchain zu speichern. Da wäre es dann noch krasser: 0,1% Gäste, der Rest voll mit Inventar (Stühle, Tische, Schränke, Autos, Altreifen, Müll, etc. pp)

  10. Ich bin überzeugt, dass Ethereum bei der Anzahl hochkapitalisierter und kompetenter (keine Ironie) to big to fail ist. Microsoft, Santander, JP Morgan und andere investieren garantiert nicht just for fun in das System, frei nach dem Motto “Mal gucken, was am Ende rauskommt.” Anders als bei bitcoin, dürfte Ethereum auf einem Level professionalisiert sein, welches eine Lösung des Problems erlaubt, ohne einen riesen Kindergartenstreit.

    • Auch die größten und anerkanntesten Unternehmen haben schon in Unsinn investiert. Beteiligungen, die mit Mords-TamTam gehypt wurden, wurden später wieder (still und leise) beerdigt.

  11. Ergänze das Wort “Unternehmen” in der zweiten Zeile.

  12. @Meinung: Aber das sich gleich 80 teilweise Weltmarktführer zugleich irren? Aber na klar, du hast schon recht, ne Erfolgsgarantie gibt es auch dann nicht, wenn Microsoft mit im Boot sitzt.

    • “@Meinung: Aber das sich gleich 80 teilweise Weltmarktführer zugleich irren?”
      Typisches Herdenverhalten gibt es auch bei Unternehmen. Diese Unternehmen gehen im Startup-Bereich eh mit der Gießkanne vor. Da ist fest einkalkuliert, dass der größte Teil den Bach runtergeht, dafür aber bei ein paar Erfolgsstories dabei sind, die immense Gewinne generieren.
      ETH ist für diese Unternehmen ja bereits eine große Erfolgsstory, wenn man sich den märchenhaften Kurszuwachs dieses Jahr anschaut. Evtl. denkt man dort sogar drüber nach, das Engagement etwas zu reduzieren, “Gewinne mitzunehmen”.
      Ob ETH seine Probleme löst, hat damit wenig zu tun. Man muss sich eben langsam überlegen, was ETH sein will. “Alles” auf der Chain wird auch mit 100 zentralisierten Knotenpunkten nicht möglich sein. Theoretisch schon, weil Touring-kompatibel, aber praktisch müsste man “zu viel Gas geben”. Und das in Zeiten, wo fossile Energieträger in Misskredit kommen 😉
      Bei ETH muss man sich eigentlich nur überlegen, wie groß ETH sein soll. Den Rest regelt der Gas-Markt. Achja, den Mem-Pool müsste man noch dringend vergrößern.

      • Meinung // 24. Juni 2017 um 20:06 //

        Die 80 Weltmarktführer sind vermutlich in erster Linie dabei, weil sie gehört haben, dass Blockchains der letzte Schrei seien und sie nix verpassen wollen.

  13. @ Meinung: und ps: “Code is the law” hat, glaub ich, nichts mit der Frage zu tun, ob der Programmiercode über nationalen Gesetzen steht, sondern steht für den Grundsatz, dass der (ursprüngliche) Programmcode unveränderlich ist und quasi als Gesetz für die Zukunft feststeht. Ein Grundsatz, den Ethereum gerade nicht kennt.

    • “Code is the law” soll genau die Smart Contracts von Ethereum beschreiben. Diejenigen nationalen Gesetze, die dann greifen, wenn ein Vertrag gebrochen wird, sind irrelevant, weil Computer keine Verträge brechen. Man könnte Computer dazu anstiften, aber dafür müßte man in der Lage sein, Ethereum zu hacken. Diejenigen Gesetze, die nichts mit Verträgen zu tun haben, kommen den Smart Contracts sowieso nicht in die Quere. Möglicherweise relevant bleiben noch diejenigen nationalen Gesetze, die bestimmte Vertragsinhalte verbieten. Smart Contracts sind darauf beschränkt, daß sie sich zwischen Computern abspielen. Erst wenn sich dieser Bereich mit verbotenen Vertragsinhalten überschneidet, dann kommt es zu einem Konflikt zwischen nationaler Gesetzgebung und Smart Contract. In den meisten Fällen würde das nichtmal irgendjemand mitbekommen. In den übrigen Fällen würden sich Juristen jahrelang darum streiten, welcher Staat überhaupt zuständig ist.

      Ideologisch gesehen möchte “Code is the law” durchaus die Gesetzgebungskompetenz der Nationalstaaten anzweifeln.
      Ranma

      • Meinung // 25. Juni 2017 um 2:21 //

        Das wird aber nicht funktionieren und deshalb ist Ethereum nichts weiter als eine Spielerei, denn wie gesagt, die Gesetzgebung interessiert ein Smart Contract nicht und deshalb kann sich auch kein Nutzer darauf berufen, wenn es “ernst” wird. Da so kein Vertrauen in die Smart Contracts entstehen kann, ist das Ganze letztlich sinnlos.

      • Ranma // 26. Juni 2017 um 2:04 //

        Was soll denn das bedeuten? Die Gesetzgebung interessiert ein Smart Contract nicht. Stimmt und stört niemanden. Umgekehrt gilt auch, einen Smart Contract interessiert die Gesetzgebung nicht. Also kann sich im Ernstfall kein Nutzer auf die Gesetzgebung berufen. Die Computer werden einfach die Smart Contracts abwickeln. Die Computer wissen noch nichtmal von einer Gesetzgebung oder von Vertrauen oder von sonst irgendetwas, das nur Menschen, aber nicht Maschinen betrifft. Das stimmt gleichermaßen und stört auch gleichermaßen niemanden. Falls es dich doch stört, was willst du dagegen machen? Den Maschinen Intelligenz und Furcht oder andere menschliche Eigenschaften einprügeln? Computer spulen Programme ab und weiter nichts. Ein Smart Contract ist nichts weiter als ein Programm. Es gibt genau eine Sache, die du dagegen machen kannst: Mach nicht mit bei Ethereum. Wenn dein Computer keinen Kontakt zu Ethereum hat, dann spult er auch keine Smart Contracts ab.
        Ranma

      • Ja, richtig. Die Idee von Smart Contracts ist, dass man keine Gesetzgeber mehr braucht, weil sich die Contracts von alleine ausführen. Das geht aber nur in Grenzen, etwa wenn Ether oder Euro-Token auf der Ethereum-Blockchain beteiligt sind. Sobald man jemanden braucht, der den Contract durchsetzt, ist es kein Smart Contract, sondern lediglich ein herkömmlicher Vertrag, der in der Blockchain dokumentiert wird.

  14. Abwandern von ETH auf ETC wäre natürlich eine wahrscheinliche Lösung. Außer die Nodes würden sowieso schon auf den selben Computern betrieben, was ebenfalls wahrscheinlich ist.

    Die Smart Contracts jedoch gehören zum ursprünglichen Konzept von Ethereum. Deswegen sind ICO auch auf der ETC-Blockchain möglich. Sie finden nur deswegen auf der ETH-Blockchain statt, weil ETH zur Zeit einen deutlich höheren Wechselkurs als ETC hat. Sollte sich das wegen Überlastung der ETH-Blockchain ändern, dann geht es auf der ETC-Blockchain weiter. Als weitere Alternative gibt es noch Counterpart auf der Bitcoin-Blockchain. Nur scheinen Bitcoiner weitaus weniger risikobereit zu sein.

    Leider kann ich beim Proof-of-Fiat nicht mithalten, sonst hätte ich modernere Hardware, könnte einen Ethereum-Client installieren und mit eigenen ICO loslegen. Es sei denn meine Projekte müßten sich auf Digitales beschränken.

    Ach ja, was ist KYC?
    Ranma

    • KYC = Know Your Customer. Ein Bestandteil der Vorgaben aller seriösen Staaten für Banken, Börsen, Immobilienmakler etc. hinsichtlich der Verhinderung von Geldwäsche. Diese Vorgaben besagen, dass vorgenannte Institutionen ihre Kunden kennen müssen, um legal agieren zu können, sofern sie mit Fiat hantieren (also z.B. alle Bitcoin-Börsen, die direkt in Fiat umtauschen). Der zweite Part in diesem Zusammenhang sind die AML-Vorgaben (Anti Money Laundering). Diese besagen z.B., dass die vorgenannten Institutionen verpflichtet sind, verdächtige Bewegungen hinsichtlich Geldwäsche an die zuständigen Behörden zu melden.

      • Ranma // 26. Juni 2017 um 2:10 //

        Und das ist etwas, das man bei Ethereum in ein Protokoll zu fassen in Betracht zieht? Falls das Teil von Smart Contracts wird, dann kann man nichts dagegen machen, weil Computer die Smart Contracts ungeachtet jeglicher äußerer Einflüsse abwickeln.

        Aber eine Verbesserung wäre das nicht. Vielmehr klingen die Vorgaben danach als wären sie ganz klar verfassungswidrig.
        Ranma

      • Ranma // 26. Juni 2017 um 2:11 //

        Sitzen alle Bitcoin-Börsen in seriösen Staaten? Die Oberschicht nutzt schließlich gerne mal unseriöse Staaten, damit für sie nicht die gleichen Regeln gelten wie für alle anderen.
        Ranma

  15. Danke für die Info!

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