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Wer hätte das gedacht? Bitcoin-Preis über 3.000 Euro

Am Wochenende waren Bitcoiner mal wieder in Feierlaune: Der Preis stieg und stieg und stieg. Freitag-Nacht durchbrach der Kurs glatt die 3.000 Euro, um bis Sonntag zeitweise gut 3.500 Euro zu erreichen. Damit hat Bitcoin in einer einzigen Woche mal starke 1.000 Euro gutgemacht.

Irgendwann, Anfang des Jahres, habe ich einmal privat gesagt, dass für mich 3.000 Euro das kurzfristige Kursziel sind. Ich habe das selbst nicht wirklich geglaubt, und wenn, dann hätte ich erwartet, dass 3.000 Euro die Spitze der nächsten Blase sind.

Tja. Bitcoin übertrifft eben gerne mal Erwartungen. Selbst die von Optimisten. Das hat die letzte Woche mit einer brachialen Wucht demonstriert.

Am vergangenen Montag durfte sich jeder Besitzer von Bitcoins noch freuen, dass seine herzigen Coins rund 2.700 Euro wert waren. Schon das war ein mächtiger Fortschritt, da der Kurs noch eine Woche vorher bei gerade mal 2.300 Euro lag. Aber es war nur ein Intro für den in absoluten Zahlen mächtigsten Anstieg, den Bitcoin jemals hingelegt hat.

Eine solche grüne bzw. blaue Kerze gab es noch nie.

Bitcoin-Kurs im 3-Jahres-Chart. Quelle: Bitcoin.de

Bitcoin hat 8,5 Jahre gebraucht, um von 0 auf 2.000 Euro zu steigen. Das war der Wert am 17. Juli. Um von 2.000 Euro auf 3.500 zu klettern, sich also noch einmal fast zu verdoppelt, hat Bitcoin nicht mal einen Monat gebracht.

Von Donnerstag bis Sonntag ging es ganz schnell. 2.800 Euro, 2.900 Euro, 2.970 Euro. Freitag-Nacht hat Bitcoin dann erstmals die 3.000 durchbrochen. Samstag Abend stand der Preis bei 3.200, Sonntag bei 3.400 Euro. Heute kratzt er knapp an der 3.500. Mächtig.

Man mag sich an dieser Stelle fragen, wohin das führen wird. Bitcoin übertrifft die kühnsten Erwartungen. Ist es nun unrealistisch und verwegen, noch kühnere Erwartungen zu pflegen? Wie wäre es mit 10.000 Euro? Oder gar mit 100.000? Wie eine Umfrage zeigt, halten viele solche Preise für möglich.

Was passiert dann? Bei einem Preis von etwa 3.500 Euro bzw. 4.000 Dollar hat Bitcoin eine Marktkapitalisierung von etwa 67 Milliarden Dollar. Das ist höher als das Bruttoinlandsprodukt von Usbekistan (66 Mrd.) und niedriger als das von Guatemala (68 Mrd). In der Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt wäre Bitcoin damit auf Platz 71. Vor Oman, Uruguay, Bulgarien, Kroatien, hinter Äthiopien, Sri Lanka, der Ukraine.

Bei einem Preis von 10.000 Euro läge die Marktkapitalisierung von Bitcoin bei 191 Milliarden Dollar. Dies wäre dann in der Liga von Tschechein, Griechenland und Peru. Wenn der Kurs auf 100.000 Euro ansteigt, spielt Bitcoin in der Top-10-Liga der Nationen mit und ist eine ähnliche Nummer wie Brasilien, Italien, Indien und Kanada. Um an die USA, die EU oder China ranzukommen, müsste Bitcoin aber schon einen Preis von einer Million Euro bringen.

Was wir hier erleben, ist eine gigantische Umverteilung. Bislang hält sich der Effekt noch in Grenzen. Einige Leute, die in weiser Voraussicht in Bitcoin investiert haben, haben nun einige Kröten mehr auf dem Konto. Leute, die 1.000 und mehr Bitcoins besitzen, dürfen sich Multimillionär nennen, und Menschen, die mehr als 10.000 Bitcoins haben – die gibt es auch – haben ein zweistelliges Millionenvermögen. Hält sich alles noch in Grenzen. Noch braucht man fast 300.000 Bitcoin, um ein Milliardär zu sein, und noch ist Satoshi Nakamoto mit seinen legendären 1.000.000 Bitcoin noch nicht mal wirklich in der Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt. Er wäre wohl irgendwo auf Platz 200 oder so.

Was aber, wenn Bitcoin auf 10.000 oder 100.000 Euro steigt? Bei 10.000 Euro sind all diejenigen, die 100 oder mehr Bitcoins haben, Millionäre. Wir hätten also eine stattliche Anzahl frisch gebackener Millionäre in Deutschland. Damit Bitcoin Milliardäre macht muss der Preis jedoch auf die 100.000 steigen. Dann wird die kleine Anzahl von Personen, die mehr als 10.000 Bitcoins besitzt, Milliardär – und Satoshi Nakamoto würde mit einem Vermögen von 100 Milliarden Dollar auf den ersten Platz der offiziellen Liste der Reichen steigen. Noch vor Warren Buffet 75 und Bill Gates mit 86 Milliarden Dollar – aber noch immer hinter dem angeblichen Reichtum von Russlands Präsident Wladimir Putin, der Schätzungen zufolge um die 200 Milliarden Dollar besitzt. Damit Satoshi zum ersten Euro-Billionär wird, müsste der Preis von Bitcoin auf etwa 1 Million Euro ansteigen.

All das sind kühne, verwegene Vermutungen und Spekulationen. Aber bisher war Bitcoin der Freund solcher Vermutungen …

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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8 Kommentare zu Wer hätte das gedacht? Bitcoin-Preis über 3.000 Euro

  1. Ich sehe ein kleines Problem an der ganzen Sache.
    Je wertvoller der Bitcoin irgendwann wird (weil alle aus ihrem jeweiligen Geldsystem fliehen), desto mehr verlieren die Einzelwährungen ja auch an Wert.
    Sicher nicht 1:1 in Korrelation zum Wertansteig beim Bitcoin, aber ich glaube nicht dass man dann für 100 Euro noch das bekommt, was man heute für 100 Euro dafür bekommt.

    Ich will die Zukunft nicht zu dunkel sehen, Aber dann ist man mit seinem 1 Bitcoin vlt. mal Euro-Millionär aber kann sich davon höchstens paar Kisten Wasser kaufen (siehe 1920er Jahre)

  2. Kein Wort zu einer möglichen Kurskorrektur? Bei dem Kursanstieg habe ich fiese Erinnerungen an 2013…

    • Crash end 2013 and in 2014 was mainly caused by new regulations in China and by crash of MtGox. After reaching price of US $ 4000, we maybe can expect some correction (some investors will capitalize their profits). But not as big correction as in 2013-2014.
      Most important will be now, whether Segwit will work well.

  3. Name required // 14. August 2017 um 14:35 // Antworten

    Netzwerkeffekte. Sollte man nicht unterschätzen. Und sich in diesem Zusammenhang nochmal die Exponentialfunktion ansehen und folgerichtig in den Charts auf logarithmisch umschalten. Dann sieht der Anstieg eigentlich noch ganz moderat aus.

  4. Wieso „mögliche Kurskorrektur“? Die Kurse korrigieren doch – nach oben – wo sie hingehören! Immer mehr Leute erkennen schließlich, was BTC für eine geniale Erfindung sind. Die wollen jetzt einsteigen. Und da das Angebot begrenzt ist, steigt der Preis. Ich beobachte gelegentlich auf Fiatleak die aktuellen Ströme, heute USA, Brasilien, Südafrika und natürlich China. Über politische Gründe für dieses Interesse will ich garnicht erst anfangen. Und „fiese Erinnerungen an 2013…“ ist Ansichtssache. Ich bin seit 2011/12 dabei, einige damals berechnet, einige dazugekauft, 2013 die Ruhe bewart, weil ich überzeugt war. Vor gut 4 Wochen habe ich 1 BTC verkauft, dadurch hatte ich meine Einsätze in € + Gewinn raus. Die ich jetzt noch habe sind Reingewinn, und der wächst und wächst … Mache es wie 2013 – lehne mich ganz entspannt mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück. Stimme Christoph zu: wir sehen in Zukunft noch andere Zahlen. Habe neulich mal eine veröffentlichte Meinung von McAfee gelesen – der hat mehr Verständnis über die ganze Thematik – und bei den Zahlen wurde mir schwindelig.

  5. 10000 euro pro bitcoin heißt aber auch 120 000 euro die der Markt alle 10 Minuten aufsaugen muss um gegen die Inflation anzukommen, die neue blöcke verursachen. Das ändert sich erst nach weiteren ein oder zwei halvings.

    Und dann die Gebühren. Durchaus üblich zur Zeit 0.001 oder mehr BTC pro transaction zu bezahlen. Was heute schon 3 euro sind. Das wären dann plötzlich 10 euro, oder gar 100 euro. Momentan kann der Markt wachen, da noch viele Kleinanleger rein können. Bei 100 euro Gebühren pro transaktion sind massive probleme vorprogrammiert…

  6. Michael Mross: „Bitcoin Kursziel 1 Million! “

    http://aktien-boersen.blogspot.de/2017/08/michael-mross-bitcoin-kursziel-1-million.html

  7. Es wird auch in Malta bald offiziell akzeptiert. Mindestens hab ich so was gehört https://www.vegasmaster.com/de/malta-beabsichtigt-kryptowahrungen-fur-online-casinos-zu-erlauben-02082017/ Dann wird es sicher Kryptowährungen in der EU und generell positiv beeinflussen,

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