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Breadwallet erhält 7 Millionen Dollar: Signifikante Upgrades angekündigt

Brot! Bild von traaf via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Die SPV-Wallet für Android und iOS erhält das bisher höchste Funding für eine reine Wallet. Dies ist bitter nötig – und trifft mit Breadwallet ein gutes Team mit einem starken Produkt.

Wallet-Entwickler haben es schwer. Zwar sind Wallet ein extrem wichtiger Teil der Bitcoin-Infrastruktur. Doch es gibt bislang kaum ein Modell, um die Entwicklung von Wallets zu finanzieren.

Einige Entwickler, etwa von Trezor und Ledger, verdienen Geld, indem sie Hardware verkaufen; GreenAddress wurde von Blockstream gekauft, und Exodus und Jaxx bekommen Brosamen, indem sie als Affiliate-Partner von Shapeshift den Währungswechsel in die Wallet integrieren. Aber im Großen und Ganzen ist die Finanzierung von Wallets Mist. Daher hat etwa die einst beliebte Wallet Multibit die Entwicklung eingestellt, und Mycelium kämpft weiterhin damit, Methoden zu finden, Geld zu verdienen.

Vor diesem Hintergrund ist es eine äußerst wichtige Nachricht, dass Breadwallet ein Funding von 7 Millionen Dollar erhalten hat. Die Wallet für Android und iOS ist eine der wenigen “echten” SPV Wallets und treibt damit “Satoshis Vision” von dezentralen, aber leichten Wallets voran.

SPV meint “Simplified Payment Verification”, also “Vereinfachte Prüfung von Zahlungen”. Anders als der Bitcoin Client lädt die SPV-Wallet nicht die gesamte Blockchain herunter, um eine einzelne Zahlung zu prüfen, sondern nur die Header der Blöcke. Diese sind nämlich an sich ausreichend Information, um zu prüfen, ob eine bestätigte Transaktion wirklich bestätigt wurde. Und anders als viele andere “Light Wallets” wie Electrum, Jaxx und Exodus verbindet sich eine echte SPV-Wallet nicht mit Servern oder einem Netz von Servern, sondern funkt direkt Bitcoin Nodes an. Dank Bloom Filter erzeugt eine Anfrage nach Kontoständen so viele “False Positives” bei den Nodes, dass die Privatsphäre von SPV-Wallets zumindest weitgehend erhalten bleibt.

Mit dem Funding von Breadwallet hat nun zum ersten Mal überhaupt eine echte SPV-Wallet eine nennenswerte Summe Geld bekommen. Was hat das Team um den Gründer Aaron Voisier nun mit dem Geld vor? Zunächst einmal wird der Hauptsitz an einen der teuersten Orte der Welt verlegt, in den Schweizer Kanton Zug, in der Szene wegen der hohen Dichte von Krypto-Startups auch bekannt als Krypto Valley. Über weitere Pläne gibt CMO Aaron Lashier nur vage Andeutungen bekannt: “Die neue Funding-Runde wird es Breadwallet ermöglichen, die Plattform mit signifikanten Updates und neuen Features zu erweitern. Wir wollen eine verbessere Nutzererfahrung bieten, um neue User zu Bitcoin zu bringen, und mehr Marktanteile im Android-Sektor zu gewinnen.”

Unter den Investoren sind DAS Capital, East Ventures, Globe Advisors, Liberty City Ventures, Maffin Inc., OKWAVE, Saison Ventures sowie individuelle Investoren und Vermögensverwalter. Einen “Return of Investment” dürften sie vor allem durch die Funktion von Breadwallet erwarten, Bitcoins zu kaufen. Bislang ist diese Option jedoch nur für US-Kunden verfügbar.

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5 Kommentare zu Breadwallet erhält 7 Millionen Dollar: Signifikante Upgrades angekündigt

  1. Kann man denn nicht per ICO alles nur Denkbare finanzieren, sogar mit den Millioneneinnahmen davonlaufen und sich ein schönes Leben machen? Stimmt das etwa garnicht? Oder wieso erhält man für eine Wallet kaum Geld?
    Ranma

    • Ist wie immer: Die Leute investieren nur in der Hoffnung Gewinne zu machen. Die ICOs laufen ja nur so gut weil die Projekte bzw die Tokens viel Geld abwerfen sollen.

      Bei einem Wallet ist es aber schwierig Geld zu verdienen. Mir fallen da auch nur 3 Möglichkeiten ein:
      1: Transaktionsgebühren (da beschwert sich aber jeder). 2: Integrierter Exchange. 3: Direktkauf von Coins

  2. Zunächst einmal wird der Hauptsitz an einen der teuersten Orte der Welt verlegt, in den Schweizer Kanton Zug

    Teurer als derzeit in San Francisco dürfte es wohl kaum sein… Aber sehr schöne Meldung, breadwallet ist wirklich eine sehr gelungene Wallet und ich hoffe, dass die Entwicklung weiterhin den User in den Mittelpunkt stellen wird!

  3. Im Herbst kommt das Agama wallet dann weht ein anderer Wind.

  4. Breadwallet erkennt nichtmal HD Wallet Phrases zuverlässig. Mycelium, Samurai, Exodus dagegen schon.
    Der Ansatz als SPV Wallet ist nett, aber das war es auch schon. Gerade Mobil will man nicht den Traffik dafür aufbringen müsse; aber ohne Opt-Out muss man ja. Außerdem ist das zeitintensiv.

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