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Nach dem Verbot des Bitcoin-Handels in China expandieren die chinesischen Börsen ins Ausland

Mit dem Beginn des Novembers endet in China eine Ära: Der börsliche Bitcoin-Handel ist offiziell verboten. Wir schauen uns an, wie die chinesischen Bitcoin-Börsen damit nun umgehen.

Nachdem die Chinesische Zentralbank PBOC schon im September angekündigt hat, dass die Börsen den Handel mit Bitcoin und chinesischen Yuan einstellen müssen, haben nun Ende Oktober die beiden letzten großen Börsen, Huobi und OKCoin, die Schoten dicht gemacht. Man kann wohl sagen, dass es nun keinen Handel mehr zwischen Yuan und Bitcoin oder anderen Kryptowährungen mehr gibt.

Chinesische Börsen, die Kryptowährungen gegen Kryptowährungen handeln, wie Binance.com, scheinen noch aktiv zu sein, während btc38 etwas widersprüchliche Signale aussendet und die peer-2-peer-Plattform LocalBitcoins offenbar weiterhin den chinesischen Markt bedient. Die PBOC hat zwar den börslichen Bitcoin-Handel nicht offiziell und endgültig verboten, sondern womöglich in Aussicht gestellt, dass er unter regulatorischen Bedingungen einmal wieder eröffnet wird. Allerdings steht dies derzeit offenbar nicht wirklich in Aussicht.

Wie gehen nun die drei großen chinesischen Börsen, OKCoin, Huobi und BTCChina, mit der Situation um?

OKCoin

Die Beijinger Börse OKCoin hat am 30. Oktober um 24 Uhr sämtliche Handelsplattformen für chinesische Yuan (CNY) und Bitcoin heruntergefahren. Die User können weiterhin ihre CNY auf Bankkonten und digitale Assets auf andere Plattformen oder Wallets abbuchen. Die Webseite wird unter dem neuen Namen Bihang weiterhin online bleiben, um den Kunden als kostenlose Online-Wallet für digitale Assets zu dienen.

Das Team in Beijing plant, zu einem Service-Provider für Blockchain-Anwendungen und -Entwicklungen zu werden, der sowohl den chinesischen als auch den internationalen Markt anpeilt. Die anderen Arme von OKCoin, etwa die Dollar-Bitcoin-Handelsplattform oder die internationale Plattform OKEX, bleiben vollständig aktiv. OKEX wird darüber hinaus eine P2P-Plattform wie LocalBitcoins eröffnen. Diese wird sich dank der Basis in Hongkong der Regulierung der Zentralbank entziehen und wohl auch den Yuan-Markt bedienen können.

Huobi

Huobi hat am 31. Oktober um 24 Uhr den Handel aller Währungspaare mit CNY ausgesetzt. Wie OKCoin erlaubt Huobi die Auszahlung von sowohl CNY als auch Bitcoin und anderen Kryptowährungen, und wird es den Usern weiterhin ermöglichen, kostenlos digitale Assets zu speichern und zu versenden. Darüber hinaus wird Huobi alle Arten von Hard Forks und Chain Splits für die User managen, und als Info-Zentrum und Service-Plattform für Blockchain-Technologie agieren.

Daneben wird sich Huobi auf die anderen Geschäfte konzentrieren: Huobi Pro, eine internationale Plattform für den Handel mit digitalen Assets, Huobi Korea, eine Plattform für den koreanischen Handel von Kryptowährungen und Huobi USA, eine noch in der Gründung befindliche Plattform für den internationalen Handel.

Wie OKCoin plant auch Huobi, mit einer internationalen Plattform mit Sitz in Hongkong den P2P-Handel zu eröffnen und auf diese Weise wieder einen Weg auf den chinesischen Markt zu finden.

BTC China

Anders als Huobi und OKCoin musste BTCChina den Handel von Kryptowährungen und Yuan bereits Ende September schließen. Die als BTCC umbenannte Firma konzentriert sich seitdem in China auf das Mining, während sie international den Handel mit Dollar, Litecoin, Ethereum und Bitcoin Cash anbietet. Darüber hinaus, so Gründer Bobby Lee in einem AMA, konzentriert man scih auf die App Mobi.

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3 Kommentare zu Nach dem Verbot des Bitcoin-Handels in China expandieren die chinesischen Börsen ins Ausland

  1. War das jetzt das letzte mal, dass China den Bitcoin gebannt hat? 😀

    • Nein, natürlich nicht.

      Die US-amerikanische Dominanz am Bitcoin-Markt ist das, was China stört. ‚Full Spectrum Dominance‘ ist offizjelle Doktrin der USA. China will diese Dominanz brechen. Der Bitcoin selbst ist für China irrelevant.
      らんま

  2. Wenn das jetzt zur Folge hat, dass es in Zukunft nicht mehr regelmäßig zu „Schlechten Nachrichten aus China“ kommt, die den Kurs mal eben signifikant fallen lassen, ist das tatsächlich ein Grund zum vorsichtigen Aufatmen.

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