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Wirtschaftsministerium von Österreich startet breite Blockchain-Initiative

Wiener Wirtschaftsuni, Gebäude 08. Bild von Ungry Young Man via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Österreich geht beim Thema Blockchain neue Wege und möchte sich mit einer umfrangreichen Blockchain-Roadmap als Innovations-Standort etablieren. Den Anfang sollen die Einrichtung eines Forschungsschwerpunkts für Kryptoökonomie an der Wiener Wirtschaftsuniversität sowie ein Pilotprojekt der öffentlichen Verwaltung machen.

Der österreichische Wirtschaftsminister Harald Mahrer hat kürzlich einen Open Innovation Process initiiert, um für Österreich eine Blockchain-Strategie zu finden. „Um Innovationsführer zu werden, muss man tabulos neue Wege gehen und sich schon heute mit jenen Technologien beschäftigen, die morgen viele Bereiche unseres Lebens radikal verändern werden“, so Mahrer.

Das Wirtschaftsministerium in Wien ist überzeugt, dass die Blockchain eine Technologie mit enormen Zukunftspotenzial darstellt. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, plädiert Mahrer für „Mut, Neugier und Veränderungswillen“. Eine Roadmap aus neun Punkten soll Österreich helfen, zu einem der führenden europäischen Standorte für Blockchain-Technologie zu werden.

Auf der einen Seite möchte das Wirtschaftsministerium Firmen ermutigen, mehr mit Blockchain zu machen: Es möchte Pilotprojekte anstoßen, die bestehenden Blockchain-Aktivitäten und -Firmen fördern, einen Austrian Blockchain-Cluster bilden, der die Akteure vernetzt, und eine Task Force in der Politik und Verwaltung gründen, um die Blockchain-Branche zu steuern und zu unterstützen.

Auf der anderen Seite will das Ministerium die Blockchain stärker in den Fokus von Forschung und Bildung rücken: Interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte wie Kryptoökonomie und -recht sollen einen Brain-Drain ins europäische oder internationale Ausland verhindern, neue Kurse und Lehrgänge das notwendige Fachpersonal ausbilden, eine Informationsplattform sowie ein „Bürgerservice Kryptowährung und Blockchain“ die Bürger informieren und ein Austrian Krypto Report einen jährlichen Überblick über die Blockchain-Branche in Österreich geben.

Das Ministerium beginnt diese ambitionierte Roadmap mit drei Schritten: Zunächst wird an der Wiener Wirtschaftsuniversität ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt zum Thema „Kryptoökonomie“ gestartet. Dass Österreich zur möglichen Heimat der ersten Professur für Kryptoökonomie wird, dürfte viele Anhänger der klassischen Österreichischen Schule freuen.

Anschließend wird das Wirtschaftsministerium beginnen, „Regulatory Sandboxes“ einzurichten. Diese sollen Pilotprojekten die Möglichkeit geben, innerhalb eines sicheren Regulierungsrahmens möglichst freien Gestaltungsspielraum zu haben. Schließlich wird das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Bundesrechenzentrum ein Pilotprojekt in der öffentlichen Verwaltung beginnen, um die Vorteile von Blockchain-Technologie zu erkunden und zu demonstrieren.

All dies klingt so phantastisch, dass man aus dem Nachbarland nur neidisch über die Grenze im Süden schielen kann. Man kann sich schon jetzt darauf freuen, mehr von der wegweisenden Initiative des Wirtschaftsministeriums zu hören.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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13 Kommentare zu Wirtschaftsministerium von Österreich startet breite Blockchain-Initiative

  1. Warum sollte man deswegen neidisch sein? Es gibt auch bei uns jede Menge Forschung zu Themen, die ja so wichtig für morgen sind, aber in Zukunft niemanden mehr interessieren werden.
    らんま

  2. Alles nur typisch staatliches Blabla! Gute Technik braucht keinen Staat. Im Gegenteil. Man stelle sich vor, der Staat hätte sich nach der Erfindung des Rades um dessen Einsatz und Verbreitung gekümmert: „Das Wirtschaftsministerium in Wien ist überzeugt, dass das Rad eine Technologie mit enormen Zukunftspotenzial darstellt.“
    Ob dann heute schon Autos und Züge fahren würden?
    Wenn das Wirtschaftsministerium etwas wirklich Sinnvolles tun wollte, dann wäre es der Erwerb großer Mengen von Bitcoin, um in einigen Jahren Österreich komplett zu entschulden,

  3. Regierungen=Kopf+Tisch // 4. November 2017 um 16:39 // Antworten

    Staat=nutzlos

    • Das ist auch übertrieben. Zumindest die Bahn funktionierte besser als sie noch ein Staatsbetrieb war.
      らんま

  4. Ich finde es gut, dass sich auch die westlichen Länder mit den Kryptowährungen und Blockchaintechnology beschäftigen. Weit mehr tut sich da ja schon in Fernost!

    Meiner Meinung nach braucht es für die Technik selbst keine staatliche Aufsicht oder Eingriffe. Jedoch bei der Infrastruktur könnte eine staatliche Einmischung schon durchaus sinnvoll sein.

    Bei PKWs und LKWs funktioniert es ja schon sein langem sehr gut. Private Unternehmen stellen die Technik und die Staaten erschaffen die Infrastruktur, um die Technik nutzbar zu machen. Was wäre ein tolles Auto ohne Straße? Infrastruktur hier könnte auch ein staatlicher Handelsplatz oder eine Börse sein. Vielleicht auch als PPP-Projekt wie es bei Verkehrsinfrastruktur schon versucht wurde (wenn auch mit mäßigem Erfolg).

    Schöne Grüße
    Harry von alternativen-zu-tagesgeld.com

  5. Für meinen Teil ist das ein wenig Lustig. Wenn der Staat etwas macht… naja.. kann man das meistens nicht wirklich ernst nehmen, wenn es um Sinnvollen Inhalt geht, aber man muss es Ernst nehmen, weil der Staat das Hoheitsrecht ausübt. In diesem Zusammenhang haben die Staatsführer wohl nicht begriffen, daß die Blockchain viele Staatstragende Dinge überflüssig machen wird. Hoffentlich auch irgendwann den Politiker, der nur auf Kosten anderer lebt.

    • Wahrscheinlich haben die das schon begriffen, aber gleich noch einen Schritt weiter gedacht. Mit der Abschaffung des Staates könnten auch Stromnetz und Internet verschwinden. Zumindest der allgemeine Zugang dazu. Also gehen dann sämtliche Kryptowährungen unter. Deshalb können sich die Kryptowährungen Angriffe auf staatliche Strukturen oder auch nur auf überflüssige Politiker garnicht leisten.
      らんま

  6. In Philippinen sind die privaten Straßen witzigerweise viel viel besser als die staatlichen.

  7. Dadurch dass keine Steuer erhoben wird sogar wesentlich günstiger.

  8. Ich denke sie setzen einen guten Denkanstoß an die mitteleuropäische Zone. Gerade Deutschland ist in Sachen Digitalisierung noch sehr am Anfang. Bevor man animmt, ein Staat bzw. deren Regierung würde eine digitale Währung verstehen, müssten erstmal die Grundkenntnisse verfestigt werden. Obwohl ich mir gut vorstellen kann (*wertfreies Statement*), dass der ein oder andere Politker sein Konto in der Schwez gegen Bitcoins ausgetauscht haben dürfte.

  9. Meine These ist, daß eine Regierung nie etwas Gutes für die Menschen tut, sondern nur für sich. Also gibt es im Fall von Blockchain und Cryptowährung beispielsweise folgende Möglichkeiten. Man verbietet sie, macht die Technik unmöglich, indem man Kraftwerke runter fährt, oder man „angagiert“ sich für die Technik, bis man soweit drin steckt, das die Regierungen den Verlauf selbst bestimmt. Wohl gemerkt, ich halte die Technik als sehr nützlich. Beispielsweise ist man nicht mehr den enormen jjristischen kosten ausgesetzt und der Arme kommt auch in den Genuß eines ausgefeilten, wasserdichten Contractes. die Cryptowährungen sind dazu geeignet, um uns von den Zentralbanken, die maßgeblichean den wirtschaftlichen Verwerfungen Anteil haben, zu lösen und sie zum Teufel zu jagen. Aaaaber, die Mensch3n müssen sich erst darüber bewußt wersen, daß sie auch das RECHT dazu haben, diese Technik anzuwenden.

  10. Wer mehr über Blockchain und die verschiedenen Ausprägungen in Theorie und Praxis erfahren will, ist bei der Blockchain Spring School 2018 in Mittweida ganz richtig.http://blockchain.hs-mittweida.de/springschool.html

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