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Türkische Gang festgenommen, die reiche Bitcoiner entführt hat

"Gun and iPhone, what else do you need?" - Polizei in Istanbul, fotografiert von Niels van Reijmersdal via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Eine Istanbuler Gang hat sich darauf spezialisiert, Bitcoin-Besitzer ausfindig zu machen, zu entführen und um ihre Kryptocoins zu bringen. Allerdings haben die Kriminellen die Rechnung ohne die Blockchain gemacht …

Es ist nicht immer eine gute Idee, in sozialen Medien damit zu posen, dass man dank Bitcoin nun so reich ist und sich einen so luxuriösen Lebensstil leisten kann. Dies dürfte ein türkischerBitcoiner mittlerweile begriffen haben. Nachdem er auf sozialen Medien Luxus-Bilder gepostet hatte, wurde er von einer Gang verfolgt, als er im Istanbuler Stadtteil Merter zu seinem Auto ging.

Kurz bevor der Bitcoiner einstieg, überwältigte die Gang ihn und entführte ihn mitsamt seinem Laptop. Anschließend hielt sie ihn acht Stunden lang in einem Kleinbus fest und brachten ihn unter Gewaltandrohung dazu, 450 Bitcoins (etwa 3 Millionen Euro) herauszurücken.

Allerdings waren die Entführer nicht wirklich gut darin, ihre Spuren zu verbergen. Nachdem das Opfer Anzeige bei der Polizei einreichte, begann diese, zu ermitteln. Dazu kombinierten die Beamten eine Video-Überwachung der Gang mit Blockchain-Analysen des Geldflusses. Dadurch gelang es der Polizei, die Gang auf frischer Tat zu erwischen, als sie dabei waren, ihr zweites Opfer zu entführen. Nun werden sie zu harten Gefängnisstrafen bis zu 30 Jahren verurteilt.

Bislang ist ein solcher Fall noch die Ausnahme. Allerdings sorgen sich bereits heute viele Bitcoiner und andere Kryptowährungs-Reiche um ihre Sicherheit. Während in Deutschland diese Gefahr noch eher gering ist, könnte sie in anderen Ländern, mit mehr Armut und Kriminalität, in naher Zukunft deutlich ansteigen.

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9 Kommentare zu Türkische Gang festgenommen, die reiche Bitcoiner entführt hat

  1. Der erste Fehler ist es damit anzugeben, dass man viel Krypto besitzt.

    Der zweite Fehler ist 3 Millionnen – in was für einer Form auch immer – bei sich zu tragen und auf dem Laptop verfügbar zu haben. Das widerspricht doch jedem gesunden Menschenverstand

    • Vermutlich hat er unter Androhung von Gewalt die Passphrase für seine Wallet rausgerückt, d.h. der Laptop war dann gar nicht notwendig.

  2. @Lucky Hans, ich würde dich gerne in so einem Bus 8 Stunden lang, vermutlich mit einer Tüte über dem Kopf, sitzen sehen. Du würdest singen wie ein Vöglein und es würden dir alle Passwörter schleunigst einfallen. 🙂

    • Also ich würde unter so einem Streß eher alles vergessen. Besonders dann, wenn es nicht danach ausgesucht wurde, daß man es sich leicht merken kann. Vielleicht sollte man Zugangsdaten darum möglichst leicht anstatt möglichst schwer zu erraten machen?
      乱馬

  3. Der arme. Die Coins sind sicherlich auch weg.

  4. Der erste Fehler ist nicht anzugeben, sondern zu glauben, daß Bitcoin anonym wären. Auch die türkische Räuberbande wurde deshalb erwischt, weil Bitcoin hundertprozentig rückverfolgbar sind. Die Täter haben also den selben Fehler wie ihr Opfer gemacht!
    乱馬

  5. Regierungen=Kopf+Tisch // 18. November 2017 um 19:25 // Antworten

    zum glück wurden diese vollpfosten sofort gefangen, richtig gut haha. Doppelt so viel Knast.. am besten 60 Jahre 😀

  6. Ich habe meinen Punkt wohl nicht richtig rüber gebracht. Natürlich würde ich mich im Falle einer Entführung nicht als Held aufspielen und sofort kooperieren. Wenn meine Coins jedoch in einer Paperwallet im Bankfach liegen, können die Entführer mir auch drei Tage einen Sack auf den Kopf stülpen und sie kommen nicht an die Coins.

    • Ob eine Paperwallet im Bankschließfach so schlau ist?
      Wenn die Coins plötzlich weg sind, ist es natürlich keiner (aus der Bank) gewesen.

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