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Das Tether-Labyrinth: Ein neues Mt. Gox – oder nur Hysterie?

Labyrinth. Bild von Nancy McClure via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Derzeit kursiert das Gerücht, Tether und Bitfinex würden mit falschen Dollar den Bitcoin-Preis hoch manipulieren. Ist etwas dran – oder ist es reine Panikmache? Wir schauen uns die Sache genauer an.

Seit einigen Monaten warnt ein User namens „Bitfinex’ed“ per Twitter und Medium vor einem angeblichen Betrug durch Bitfinex und Tether. Die Story geht etwa so: Tether erschafft digitale Dollar-Token aus reiner Luft, mit denen ein Trader oder eine Gruppe von Tradern den Bitcoin-Preis nach Belieben manipuliert, indem sie gezielt Angebote setzen, die eine Nachfrage suggerieren, die gar nicht existiert. Diesen Gerüchten zufolge ist die große Dollar-Börse BitFinex in die Manipulation irgendwie involviert.

Nachdem in den letzten zwei Wochen ungefähr 200 Millionen frischen Tether-Dollar auf den Markt kamen, schwappte die Tether-These auch auf populäre Bitcoin-Foren und einige Bitcoin-Medien (Coincodex, Cointelegraph). Auffällig ist dabei, dass es vor allem Anhänger von Bitcoin Cash sind, die mit dem Finger auf Tether und Bitfinex zeigen – eventuell, weil sie nach einer Erklärung dafür suchen, warum Bitcoin weiter steigt, anstatt in der schon lange erwarteten Todesspirale der hohen Gebühren zu verpuffen.

Eine wirkliche Antwort auf die Frage, ob die Tether-These ernstzunehmen oder Hysterie ist, kann ich hier nicht geben. Ich versuche aber die einzelnen Bausteine zu beleuchten, so dass ihr euch selbst ein Bild machen könnt. Dabei stoßen wir auf alternative Erklärungen der Tether-Schwemme und ein Labyrinth von Wechselwirkungen zwischen Regulierung, Banken, Tether und Bitcoin-Rally.

Bitte vergesst aber nicht, allem, was ich schreibe, mit der notwendigen Portion Skepsis zu begegnen.

Tether

Tether hat den schon seit Jahren gängigen Traum verwirklicht, Dollar oder Euro auf eine Blockchain zu bringen. Dazu benutzt die in Hongkong registrierte Firma das Omni-Protokoll, mit dem man beliebige Token mit einer Bitcoin-Transaktion überweisen kann. Man kann sich das so vorstellen, als würde man einen Gutschein auf einen Geldschein schreiben.

Tether hinterlegt die Token laut FAQ zu 100 Prozent mit der jeweiligen Währung bei zwei taiwanesischen Banken. Akzeptiert werden Dollar, Euro und Japanische Yen, doch der absolute Bärenanteil besteht aus Dollar-Tether. Mit diesen Token kann man Dollar ohne Banken oder Zahlungsdienstleister überweisen, empfangen und speichern. Die Omni-Wallet ist alles, was man braucht.

Einer der Unterschiede zu Bitcoins ist, dass man bei Tether der Firma Tether vertrauen muss, dass sie tatsächlich die entsprechende Dollar-Menge vorrätig hält. Auf Wunsch ist es möglich, Tether gegen Dollar oder Euro zu tauschen, nachdem man den KYC-Prozess der Firma durchlaufen hat. Allerdings behält sich Tether vor, aus regulatorischen Gründen nicht jedem Wunsch nach einem Umtausch nachzukommen.

Zweifeln, ob die Token wirklich zu 100 Prozent mit Dollar gedeckt sind, tritt die Firma mit einem offiziellen Audit einer New Yorker Firma entgegen.

Bei Bitcoin-Börsen ist Tether mittlerweile ein beliebter Ersatz für Fiat-Transaktionen – vor allem dann, wenn die Zusammenarbeit mit Banken schwierig wird. Akzeptiert werden Tether unter anderem von BitFinex, Poloniex, Kraken, Bittrex und HitBTC.

BitFinex

BitFinex ist seit einigen Jahren die umsatzstärkste Bitcoin-Dollar-Börse. Dass die Hongkonger Firma diesen Rang behalten hat, grenzt nach den Vorfällen der letzten Jahre an ein kleines Wunder:

Anfang August 2016 wurde BitFinex gehackt. Den Verlust von 119.756 Bitcoin hat die Börse zunächst an die Kunden weitergereicht, die im Gegenzug ein BitFinex-Token auf Basis von Omni erhalten haben. In diesem Jahr hat BitFinex die Token zurückgekauft und damit die Schulden bei den Kunden vollständig beglichen.

Das zweite einschneidende Ereignis war ein recht massives Problem mit Dollar-Auszahlungen. Die taiwanesischen Banken, die sowohl für BitFinex als auch Tether bis April 2017 die Banküberweisungen ausgeführt haben, wurden von der US-Großbank Wells Fargo in Kenntnis gesetzt, dass man keine internationalen Transaktionen für die beiden Firmen mehr prozessieren werde. Der Grund dürfte eine strengere Regulierung der internationalen Dollar-Transaktionen sein. Zwar haben BitFinex und Tether die Großbank verklagt, doch bis heute bleibt die Auszahlung von Dollar schwierig.

Laut einer Ankündigung im Mai hat BitFinex die Dollar von den taiwanesischen Banken abgezogen und kann sie wieder auszahlen. Allerdings werden laut der Ankündigung nur Auszahlungen ab 50.000 Dollar bearbeitet. In sozialen Medien bekommt man üblicherweise die Empfehlung, die Dollar zu Dollar-Tether oder Bitcoin zu wechseln, auf eine andere Börse zu überweisen und dort gegen auszahlungsfähige Dollar zu verkaufen.

Das dritte einschneidende Ereignis war die Trennung vom US-Markt. In einer Mitteilung am 12. August kündigt BitFinex an, ab sofort die Verifizierung von US-Bürgern zu stoppen und im Laufe der nächsten 90 Tage den Service für US-Bürger vollständig zu stoppen. Der Grund war vor allem, dass es weiterhin problematisch für BitFinex ist, Geld auf Konten von US-Bürgern auszuzahlen.

All dies hat BitFinex jedoch nicht davon abgehalten, die umsatzstärkste Dollar-Börse zu bleiben. Eine entscheidende Hilfe dürfte dabei Tether gewesen sein.

Die Tether-Geldschöpfung

Bis Anfang 2017 stagnierte die Gesamtanzahl von Dollar-Tether bei etwa 10 Millionen Dollar. Bis Mai stieg sie dann auf 60 Millionen.

Seit Ende April ist es für Tether nicht mehr möglich, Dollar zu empfangen. „Alle eingehenden internationalen Überweisungen zu Tether werden blockiert und abgelehnt von unseren taiwanesischen Banken,“ schreibt Tether im Mai, „daher erwarten wir nicht, dass die Anzahl der Tether substantiell steigen wird, solange diese Beschränkungen nicht gelöst sind.“

Es kam allerdings anders. Die Menge der verfügbaren Tether ist seit Juni förmlich explodiert: Sie stieg bis Anfang Juli auf 210 Millionen, bis Anfang August auf 316 Millionen, im Lauf des Septembers auf knapp 450 Millionen Dollar und seit dem 1. November um weitere 220 Millionen Dollar auf derzeit 676 Millionen Dollar.

Im Lauf des Jahres 2017 hat Tether also, trotz der Blockade von Überweisungen aus den USA, die Anzahl der Dollar-Token von 10 Millionen auf mehr als eine halbe Milliarde erhöht.

Anzahl Tether seit Mitte 2015: Sprunghafter Anstieg ab 2017. Quelle: Coinmarketcap.com

Mittlerweile hat Tether nach neuen Partnern gesucht und wohl zum Teil auch schon gefunden. „Wir waren fleissig dabei, ein globales Netzwerk von Geld-Transfer-Kanälen aufzubauen, das resilient gegen weitere aggressive Aktionen von korrespondierenden Banken ist. Wir haben auch eine Treuhand-basierte Beziehung mit einer Institution in der USA begonnen, um qualifizierte unternehmerische Kunden zu bedienen,“ so Tether in einer weiteren Ankündigung. Zwar verrät die Firma keine Details, doch sie erklärt, dass große Kunden weiterhin in der Lage sind, Dollar in Tether zu wechseln und umgekehrt, während kleinere Kunden in manchen Jurisdiktionen Probleme haben.

Laut Bitfinex’ed ist eine Auszahlung von Dollar überhaupt nicht möglich: „Tether hat niemals einen einzigen Dollar getilgt, da die ausgegebenen Einheiten immer nur steigen und niemals fallen. Theoretisch sollte die Marktkapitalisierung von Tether steigen und fallen, wenn Menschen ein- und auszahlen. Aber die Wahrheit ist, niemand kann auszahlen. Sie wollen den Leuten Glauben machen, dass jemand 550 Millionen wertlose Tether gekauft hat, für ein Produkt, das nicht mal funktioniert.“

Eventuell gibt es auch einen Zusammenhang zwischen BitFinex und Tether: Beide Firmen haben ihren Sitz in Hongkong, benutzen taiwanesische Banken und haben gemeinsam gegen Wells Fargo geklagt. Laut Bitfinex’ed gibt es zudem personelle Überschneidungen in der Geschäftsführung. Doch dies ist etwas, das ich unmöglich prüfen kann.

Spoofing und Wash Trading

Wenn man sich die Herausgabe neuer Tether anschaut, fällt auf, dass sie oft mit einem Kursanstieg von Bitcoin zusammenfallen.

Die Schaffung neuer Tether scheint die monströse Rally zu begleiten, die Bitcoin im Jahr 2017 von 1.000 auf 8.000 Dollar gehoben hat.

Man kann dies exemplarisch an den Turbulenzen der letzten Wochen betrachten. Nachdem SegWit2x abgeblasen wurde, stürzte der Bitcoin-Preis von etwa 7.500 auf 5.500 Dollar, nur um von dort aus wieder zu steigen und mit mehr als 8.000 Dollar neue Höchststände zu erreichen. Parallel dazu wurden innerhalb von nicht mal 10 Tagen Tether im Wert von fast 200 Millionen Dollar erschaffen:

  • 20 Millionen am 8. November,
  • 30 Millionen am 10. November,
  • 60 Millionen am 11. November,
  • 20 Millionen am 16. und
  • 60 Millionen am 17. November.

Es ist nicht klar, ob die Tether-Ausgabe einem Anstieg des Preises vorangeht oder hinterhereilt. Wir werden später noch alternative Erklärungen zum Zusammenhang von BitFinex, Bitcoin-Rally und Tether streifen. Zunächst aber kommen wir zur Verschwörungstheorie der Preis-Manipulation, wie sie von Bitfinex’ed und einer steigenden Anzahl von Bitcoin-Cash-Anhängern kolportiert wird.

Bitfinex’ed nannte die Rally Mitte Juli eine „Wash Trade Rally„. Das folgende geschah: Tether gab 25 Millionen neue Einheiten heraus. Fast unmittelbar danach stieg die Summe an verfügbaren Dollar auf dem Margin Lending Marktplatz von 58,5 Millionen auf 79,3 Millionen. Wenige Tage später kletterte der Bitcoin-Preis um 1.000 Dollar nach oben.

Margin Lending meint, dass man auf einer Börse Geld an andere Trader verleiht, die „auf Hebel“ traden. Es ist nicht so kompliziert: Ein Trader leiht sich Geld, um seinen Einsatz zu vervielfältigen. So kann er etwa darauf wetten, dass Bitcoin steigen wird („long gehen“) und seinen Einsatz durch das Leihen von Geld auf dem Margin Lending Marktplatz vervielfachen. Mit Tageszinsen von mitunter 1 Prozent ist das Margin Lending ein durchaus attraktives Geschäft, während das verliehene Geld durch andere Positionen des Leihers (etwa Bitcoin oder Ether) gedeckt wird.

Die Verschwörungstheorie ist nun, dass BitFinex per Tether Dollar erzeugt und diese auf den Margin Lending Markt wirft. Damit erschafft BitFinex eine Liquidität, die es eigentlich nicht gibt, und verdient an den Zinsen. Indem BitFinex nun womöglich noch die eigenen Angebote mit den falschen Dollars annimmt oder Positionen aufbaut, können sie den Preis nach oben manipulieren und andere Trader ermutigen, per Margin „long zu gehen.“ Weiter können die falschen Dollar genutzt werden, um eigene Angebote auf dem Marktplatz anzunehmen. Dies ist das sogenannte „Wash Trading“

Schließlich wird noch gemutmaßt, dass auf BitFinex ein „Spoofing“ stattfindet. „Spoofing“ bedeutet, dass ein Akteur „einen oder mehrere im Verhältnis zum normalen Handelsvolumen große Verkaufs- oder Kaufsaufträge [sendet], die er vor deren Ausführung blitzschnell wieder vom Markt zurückzieht,“ so Wikipedia. „Dadurch erfolgt eine Beeinflussung der anderen Marktteilnehmer, weil diese die Preise ihrer Verkaufs- und Kaufaufträge entsprechend anpassen. Der Spoofer nutzt dann diese Marktbewegung zu seinem eigenen Vorteil und kann dann teurer verkaufen oder günstiger kaufen.“ In den USA gibt es seit 2015 immer wieder strafrechtliche Verurteilungen wegen Spoofing.

„Spoofy bringt den Preis zum Steigen, wenn er will, dass er steigt, und Spoofy lässt den Preis fallen, wenn er will, dass er fällt,“ schreibt Bitfinex’ed. Spoofy soll ein Trader auf BitFinex sein, der mit 20 bis 60 Millionen Dollar durch geschickt platzierte Order den Markt manipuliert, was von der Börse angeblich stillschweigend geduldet wird. BitFinex selbst streitet ab, dass dies geschieht.

Die dramatische Konsequenz ist, so die Verschwörungstheorie: Der Bitcoin-Preis wird von willkürlich erzeugtem digitalen Geld nach oben getrieben. Die Szenerie ist nicht viel anders als auf den Aktienmärkten, wo eine Blase durch neu gedrucktes Geld erhalten wird. Nur eben unreguliert und damit noch schlimmer. Sobald das Kartenhaus einfällt – und das muss es – wird ein gewaltiger Crash Bitcoin, andere Kryptowährungen und Börsen wie BitFinex zermalmen. Es wird schlimmer werden als Mt. Gox.

Andere Theorien zum Zusammenhang zwischen BitFinex, Tether und Bitcoin

Natürlich ist das, was Bitfinex’ed schreibt, reine Spekulation, vielleicht sogar böswillige Rufschädigung einer an sich innovativen Börse, womöglich auch gezielt gestreuter FUD, um den Bitcoin-Preis zu drücken. Man könnte noch viele weitere Theorien darüber finden, wie dieses Geflecht von BitFinex, Tether und Bitcoin zusammenhängt.

Beginnen wir damit, dass es nicht rätselhaft ist, sondern nur natürlich, dass BitFinex stärker mit Tether arbeitet, nachdem die Banküberweisungen im Mai problematisch wurden. Ebenso ist es naheliegend, dass Investoren, die auf der umsatzstarken und liquiden Börse BitFinex handeln wollen, ihre Dollar in Tether wechseln. So wie die Bankenblockade von WikiLeaks im Jahr 2010 einen Anreiz darstellte, Bitcoins anstatt Mastercard zu benutzen, könnte die Bankenblockade von BitFinex ab April 2017 der Anlass geworden sein, Tether anstatt Dollar zu verwenden. Jede neue Technologie braucht ihr Schlüsselmoment.

BitFinex ist nicht die einzige Börse, die Tether benutzt. Auf der Tether-Richlist steht nicht BitFinex an der Spitze, sondern Bittrex und Poloniex. Diese beiden Börsen dominieren den Altcoin-Markt. Für sie ist Tether besonders attraktiv. Die beiden Börsen haben ihren Ursprung im reinen Handel von Bitcoin mit anderen Kryptowährungen; Banküberweisungen waren und sind in diesem Modell ein sperriger, von Regulation überfrachteter Fremdkörper. Dank Tether können sie nun die lukrativen Währungspaare Bitcoin-Dollar oder Ethereum-Dollar bedienen, ohne sich mit Banken herumzuärgern. Auch bei diesen Börsen wird die zunehmende Regulierung von Banküberweisungen zum Motiv, Tether zu venutzen.

Der Aufstieg von Tether steht also nicht, wie Bitfinex’ed mutmaßt, im Gegensatz zu den Blockaden der Banken in Taiwan seit April – er ist die direkte Folge daraus. Die Explosion der Tether-Menge seit Mai könnte eine direkte Folge daraus sein, dass die US-Finanzaufsicht im Frühjahr strengere Regeln für internationale Dollar-Transaktionen erlassen hat. So wie ein Fluss immer bergabwärts fließt, strömt das Geld an der Regulierung vorbei. Bitcoin ist eine Alternative zum Monopol des Dollar. Tether bricht das Monopol der Banken auf Dollar-Überweisungen.

Gleichzeitig wiederholt sich bei BitFinex das, was man schon von Mt. Gox kennt: Wenn Dollar-Auszahlungen nicht durchgehen, kaufen die Leute Bitcoins, um Geld abzuziehen. Als Folge steigt der Preis von Bitcoin. Die Kryptowährung profitiert davon, dass die Regulierung den Dollar-Fluss zäher macht.

Der massive Anstieg des Bitcoin-Preises schließlich könnte den Tether-Hype weiter befruchtet haben, wodurch das rasante Tempo der Ausgabe neuer Tether erklärt werden kann. Die 200 Millionen Tether, die in weniger als 10 Tagen im November geprägt wurden, könnten nicht die Ursache der Rally sein – sondern ihre Folge: Die Märkte wollten unbedingt in Bitcoin rein, und andere Wege sind eben versperrt.

Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
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20 Kommentare zu Das Tether-Labyrinth: Ein neues Mt. Gox – oder nur Hysterie?

  1. Danke für deine aufschlussreiche Recherche. In DE ist man ja so gut wie abgekapselt von Informationen rund um die Kryptos.

  2. Warum sollte man nichtexistierendes Geld verwenden, um den Bitcoinpreis zu manipulieren. Ein Wal kann das auch mit echtem Geld.

    Dass USDT einfach so ensteht liegt in der Natur der Sache Fiat-Geld. Wie im Artikel schon steht, es kommt drauf an, ob die _ausgegebenen_ USDT mit echten USD gedeckt sind. Wie viele USDT generiert aber nicht ausgegeben sind ist wurscht.

    Ich denke, jemand versucht Bitfinex und/oder Bitcoin zu schaden, bzw. einen massiven Kurseinbruch zu provozieren. Frueher ist sowas immer in Verbindung von zwei oder drei Negativschlagzeilen im kurzen zeitlichen Abstand passiert. Freunde von mir wuerden sich sicherlich sehr freuen, billig an BTC ranzukommen. Ich eigentlich auch.

    Bitfinex hat uebrigens eine Stellungnahme angekuendigt:

    https://twitter.com/bitfinex/status/932287614308282368

    Bitfinex is solvent and both fiat and crypto withdrawals are functioning as normal. We are seeing increasing FUD which we believe is a co-ordinated attack to create a market disrupting event 1/2

    https://twitter.com/bitfinex/status/932287734152081408

    Always ask for evidence before drawing conclusions. We are grateful to those who have defended against these reckless allegations. A formal announcement is forthcoming. 2/2

  3. und wie war das gleich mit spoofing auf bitcoin.de?
    da gab es doch vor kurzem auch mal Gerüchte, derer man sich von ganz oben annehmen wollte…

  4. btw…
    Herr Bergmanns blog is NUMBAONE 4 NIZZAONE 😉

  5. guter bericht

    noch kein kommentar ueber die missglueckte segwit2x aktivierung?

    https://bitcoinmagazine.com/articles/now-segwit2x-hard-fork-has-really-failed-activate/

  6. Super Artikel, Danke dafür.
    nach dem FUD ist vor dem FUD. :-/

  7. Hoch interessanter Artikel.
    Wenn ich das mit dem „Spoofing und Wash Trading“ richtig verstehe, dann funktioniert das auch andersherum wenn man den Kurs drücken will. Darüber hinaus ist wohl ein Anzeichen für solche Machenschaften, dass es zwar nach Arbitrage-Handel aussieht aber so gut wie nie ein Coin wirklich den Besitzer wechselt, oder nicht?
    Hm…
    Nein, ich will nicht darüber nachdenken ob an meinen Vermutungen, die ich vor ein paar Tagen hier geäußert habe, doch was dran sein könnte.
    Allerdings hab ich bis heute immer noch keine offizielle Antwort von Bitcoin.de bzgl. meiner Beobachtungen von vor einer Woche und das finde ich jetzt doch ein wenig komisch.
    Sind sich die selber nicht sicher?

  8. Och nicht schon wieder! Sowas geht auf einer umsatzstarken Börse wie beschrieben. In den Beschuldigungen über die angebliche Manipulation war von 10000-25000€ die Redr, fällt dir was auf im Vergleich zu den Summen um die es bei Bitfinex geht? So ein Versuch wäre Geldverschwendung pur.

  9. Es ist doch nicht so, dass ich nicht gerne glauben würde, dass die Einwände richtig sind, – ganz im Gegenteil. Aber ich glaub halt, dass Arbitrage-Handel hier aus verschiedenen Gründen nicht zutrifft/zugetroffen hat und man auch an einer kleinen Börse lukrativ manipulieren kann.

    Ich kann aber auch gut damit leben, dass man es anders sehen kann/will.

  10. Du bist einer der ganz wenigen Autoren, die sachlich schreiben, und mehrere Seiten betrachten, und nicht nur einseitig genau die Ansichten predigen, die sie den Lesern gern nahe legen möchten. Vielen vielen Dank dafür!

  11. Sehr gut recherchiert und objektiv dargebracht, danke!
    Ich denke mir Bitfinex wäre ja schön blöd da im Moment irgendwelche krummen Dinger zu machen und die eh schon angeschlagene Reputation zu gefährden. Die haben bei dem Handelsvolumen aktuell ja eine Gelddruckmaschine…

  12. Ich halte es für so gut wie sicher, dass bei Bitfiniex und Tether nicht alles sauber läuft. Die verlorenen 119.000 Bitcoins alleine durch Handelsgebühren wieder reinzuholen, dauert Jahrzehnte. Selbst die gut 10.000 Bitcoins, die Bitstamp im Januar 2015 verloren hat, bedeuteten bei deren Umsätzen einen Verlust in der Größenordnung von 2-4 Jahren Bitcoinhandel. Ich hatte das damals grob überschagen, um das Risiko einzuschätzen, weiter bei Bitstamp zu handeln. Man kann es ja leicht ausrechnen: gehandelte Bitcoins pro Tag mal Höhe der Handelsgebühr sind die täglichen Einnahmen.

    • Das mit dem Rechnen musste aber nochmal ueben du. 119.000 Coins Verlust, heute mal geschaut: Bitfinix 24h ONLY Bitcoin Volume $ 473,837,402 – macht in Bitcoin momentan 59640 Coins Umsatz am Tag. Standard Fee bis 7,5 Mio/Monat sind 0,2%, macht also am Tag Gebuehreneinnahmen von rund 120 BTC…und damit sind die 119.000 Coins Verlust in weit unter 3 Jahren getilgt. Keine Ahnung was du da von Jahrzehnten fabulierst. Zumal der Gesamtumsatz bei ueber einer Milliarde Dollar am Tag liegt und die Verlust auch dadurch gedeckt werden und wurden.

      • ok das mit den Jahrzehnten war etwas zu lang geschätzt. Der Umsatz dürfte aktuell aber deutlich überdurchschnittlich sein aufgrund der Rallye, also nehmen wir mal 5 Jahre anstatt knapp 3 Jahre. Dann noch die Betriebskosten von Bitfinex berücksichtigen, dann sind wir bei 6-8 Jahren. Wieviel Zeit ist seit dem Hack ins Land gegangen? Gerade mal 16 Monate.

      • Horst Horst // 21. November 2017 um 10:24 //

        Wie geschrieben: Allgemeiner Tagesumsatz ueber eine Milliarde…Bitcoin macht nicht einmal die Haelfte aus. Und Betriebskosten well…das bewegt sich nichtmal im Promille Bereich.

      • Horst Horst // 21. November 2017 um 10:45 //

        Achso und noch ganz vergessen: Zum Zeitpunkt des Hacks bzw. der Ausgabe der Token waren die 119k Coins rund 58 Millionen Euro wert. Bei dem momentanen Umsatz macht der gesamte Monatsgewinn durch 0,2% 74 Millionen Dollar aus. Da finde ich 16 Monate eher extrem und ungewoehnlich lang und nicht umgekehrt…

  13. Warum sollte Bifinex sich den Umstand machen USD-Tokens zu erschaffen nur um den Bitcoin Preis zu erhöhen?
    Könnten sie nicht einfach in ihrer internen Datenbank ein paar Stellen ändern und so quasi Dollar zum erhöhen des Preises erschaffen?

  14. ok das mit den Jahrzehnten war etwas zu lang geschätzt. Der Umsatz dürfte aktuell aber deutlich überdurchschnittlich sein aufgrund der Rallye, also nehmen wir mal 5 Jahre anstatt knapp 3 Jahre. Dann noch die Betriebskosten von Bitfinex berücksichtigen, dann sind wir bei 6-8 Jahren. Wieviel Zeit ist seit dem Hack ins Land gegangen? Gerade mal 16 Monate.

  15. Am 19.11 wurden wohl fast 31 Millionen aus dem Tether Wallet gestolen.
    Schon verwunderlich.
    In einem offiziellen Statement lässt Tether verlauten dass sie diese nicht eintauschen wird und man von einer bestimmten Adressen und wohl auch von den weitergeleiteten Unteradressen keine Zahlungen annehmen soll. Wie das funktionieren soll bleibt offen.
    Hitbtc hat Deposit/Withdraw soeben ausgesetzt.

    https://tether.to/tether-critical-announcement/

    http://omnichest.info/lookupadd.aspx?address=16tg2RJuEPtZooy18Wxn2me2RhUdC94N7r

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