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„Es wäre nicht klug, virtuelle Währungen abzuschreiben.“

Gepunktete Welt. Bild von Matti Mattila via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Nun, da Bitcoin Kurse von deutlich mehr als 10.000 Euro erreicht, wird es wahrscheinlicher, dass Kryptowährungen tatsächlich einen Effekt auf das globale Finanzwesen nehmen werden. Institutionen, Banken und Ökonomen sind sich dessen aber nur teilweise bewusst.

Vielleicht geht ja, um Marx zu paraphrasieren, derzeit tatsächlich ein Gespenst um in der Finanzwelt, und vielleicht heißt dieses Gespenst Bitcoin und die Furcht, die es begleitet, ist, dass die Kryptowährung die globalen Finanzsysteme destabilisiert.

Dass Bitcoin, ein staaten- und bankenloses und inflationsfreies Geld, einen Effekt auf das Weltfinanzsystem nehmen kann, wird seit 2009 behauptet. Ein solcher Einfluss wäre kein Zufall, sondern beabsichtigt. Denn Bitcoin wurde nicht geschaffen, um friedlich neben dem herkömmlichen Finanzwesen zu koexistieren – sondern um es herauszufordern, zu bekämpfen und zu ersetzen. Bitcoin eliminiert den Einfluss von Mittelsmännern und Zentralbanken auf das Geldwesen. Dass dies revolutionär ist, versteht sich eigentlich von selbst.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, wurde für lange Zeit jedoch für äußerst gering erachtet. In der Regel hat die Idee, dass Bitcoin das Finanzwesen umwälzt, bei Bankern und Ökonomen lange Zeit nur ein spöttisches Lächeln hervorgerufen. Die Regulierer rund um die Welt haben sich zwar der Kryptowährung zugewandt, allerdings lediglich, um die kriminelle Nutzung von Bitcoin einzudämmen, also auf dem Mikro-Level der individuallen Handlungen zu intervenieren. Dass Bitcoin auch einen Effekt auf dem Makro-Level, also auf der Ebene des globalen Finanzwesens haben kann, wurde lange ignoriert.

Auch heute, bei einem Wert von mehr als 13.000 Euro je Einheit, ist Bitcoin weiterhin zu klein, um in dieser Hinsicht ernsthaft zu zählen. Aber, immerhin, mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 300 Milliarden Dollar, könnte Bitcoin bereits einige ernsthafte Effekte auf große Märkte nehmen – etwa auf die Chipproduktion – und es ist vielleicht sogar schon sichtbar auf globaler Ebene. Die Voraussage, dass Bitcoin einmal globale Finanzmärkte erschüttert, ist nicht mehr lächerlich aufgeplustert – sie wurde zu einer gar nicht mehr so unwahrscheinlichen Möglichkeit.

Gibt es Hinweise, dass große Finanzinstitutionen sich damit auseinandersetzen? Dass sie sich darauf vorbereiten, dass Bitcoin die Weltwirtschaft verändert? Wir haben ein wenig in aktuellen Nachrichten gesucht, und nicht eben viel, aber immerhin einige Hinweise gefunden.

Organe der US-Regierung

In den letzten Monaten haben mehrere US-Behörden einige Kommentare zu Bitcoin abgegeben. Die Kommentare zeigen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Bitcoin mit dem Vermerk abgewatscht werden kann, dass es zu klein und unbedeutend ist. Heute beschäftigen sich alle Behörden ernsthaft mit Bitcoin und Kryptowährungen und haben begonnen, die notwendige Debatte auch öffentlich zu führen.

Der neue Governeur der US-Zentralbank, der Federal Reserve, kurz FED, Randal Quarles, hat jüngst gewarnt: „Während diese digitalen Währungen bei der gegenwärtigen Nutzung noch keine große Gefahr darstellen, könnte es zu ernsthafteren Problemen mit der finanziellen Stabilität führen, wenn sie einmal weitläufig genutzt werden.“

Quarles hat dabei Bitcoin explizit so gut wie gar nicht genannt. Seine Bemerkung handelte eher von digitalen Währungen als einem neuen technischen Paradigma, um Werte zu repräsentieren. In dieser Hinsicht zielen seine konkreten Sorgen weniger darauf, dass Bitcoin die Weltwirtschaft übernimmt, als dass die Zentralbanken die Technologie von Bitcoin übernehmen werden. „Ich habe vor allem Bedenken, dass eine von einer Zentralbank herausgegebene digitale Währung, die weitläufig auf der Erde in Umlauf ist, zum Opfer ernsthafter Cyberangriffe wird und genutzt wird, um Geld zu waschen und Terror zu finanzieren.“

Die Mahnung von Quarles wird untermalt durch weitere Warnungen von US-Behörden. Eine Gruppe von Regulierern, darunter neben der Zentralbank das Finanzministerium und die Börsenaufsicht, hat jüngst der Besorgnis Ausdruck verliehen, dass die wachsende Beliebtheit von Bitcoin und anderen digitalen Währungen das Potenzial zeigt, die finanzielle Stabilität zu gefährden. Die Behörden verlangen daher eine Verschärfung der Aufsicht.

Banken

Bei Banken hat es mittlerweile Tradition, vor Bitcoin zu warnen. Meist waren die Warnungen vor der Kryptowährung weniger ein Produkt einer gründlichen Analyse, sondern eher ein Reflex gegen ein Geld, das für Banken – verständlicherweise – unvorteilhaft ist, da es finanzielle Intermediäre überflüssig macht. Meist haben Banken das Phänomen als irrevelant abgetan.

Nun, Ende 2017, hat sich der Ton dieser Warnungen geändert. Ein hervorragendes Beispiel ist die von der Deutschen Bank herausgegebene Liste mit 30 Risiken für das globale Finanzwesen im nächsten Jahr. Auf Platz 13 listet der Bericht ein Crash von Bitcoin.

Es mag ein Stück übertrieben sein, einem Bitcoin-Crash globale Folgen zuzuschreiben – doch es zeigt, wie wach die Welt geworden ist, und wie weit sich Bitcoin von dem winzigen Nischengeld entfernt hat, das es noch vor einigen Jahren war. Eine Bedrohung für die Weltwirtschaft kommt nicht aus der Nische.

Der IWF

Wenn es so etwas gibt, wie eine Welt-Finanz-Regierung, dann dürfte es der Internationale Währungsfond, kurz IWF, sein. Dessen Direktorin Christine Lagarde hat kürzlich einen Kommentar zu Bitcoin abgegeben:

„Derzeit geht von Bitcoin wenig oder gar keine Herausforderung der existierenden Ordnung der Fiat-Währungen und Zentralbanken aus,“ so Lagarde, „Warum? Weil es zu volatil, zu riskant, zu energieintensiv ist, und weil die unterliegende Technologie noch nicht skaliert. Viele [der Kryptowährungen] sind zu undurchsichtig für Regulierer; und manche wurden gehackt.“

Mit anderen Worten, der IWF sieht Bitcoin oder andere Kryptowährungen derzeit noch nicht als ernstzunehmende Konkurrenz für das Fiat-Geld. Daher sind die Risiken für den IWF überschaubar. Allerdings ist Lagarde klar, dass sich dies ändern kann. „Vor nicht allzu langer Zeit haben einige Experten gemeint, dass PCs niemals angenommen werden, und dass Tablets nur als teure Kaffeehalter benutzt werden. Ich denke daher, es wäre nicht klug, virtuelle Währungen abzuschreiben.“

In einer Pressekonferenz führt ein IWF-Mitarbeiter die Haltung der Institution zu Bitcoin ein Stückchen weiter aus: „Wir haben also zu Bedenken gegeben, dass Kryptowährungen ernsthafte Risiken in sich tragen, als potenzielle Vehikel für Dinge wie Geldwäsche, Terrorfinanzierung, Steuerflucht und so weiter zu dienen. Es ist also notwendig, Kryptowährungen gut ausbalanciert einzuschätzen.“ Sowohl Kryptowährungen als auch ICOs sollen, so der Pressesprecher, angemessen reguliert und überwacht werden.

Insgesamt scheint der IWF Bitcoin weiter so zu sehen, wie man es die Jahre über gehandhabt hat: als ein Ziel von Regulierung und Strafverfolgung. Ernsthafte Effekte auf die globalen Finanzsysteme erkennt der IWF, zumindest derzeit, noch nicht.

Ökonomen

Joseph E. Stiglitz ist einer der bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler der Gegenwart. Der ehemalige Vize-Präsident und Chef-Ökonom der Weltbank wurde vor einigen Jahren mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

In einem Interview hat Stiglitz unlängst ein Verbot von Bitcoin und anderen Kryptowährungen verlangt: „Eine der wichtigsten Funktionen von Regierungen ist es, eine Währung zu schaffen, und Bitcoin ist nur erfolgreich, weil es das Potenzial hat, die Aufsicht zu umgehen. Es scheint mir, als müsste man es verbieten.“

Bitcoins, meint Stiglitz, „erfüllen keine nützliche soziale Funktion. Wir sollen einfach zu etwas zurückgehen, das wir bereits hatten … Wenn wir von dem Tauschmittel für Transaktionen reden, würde ich sagen, entsorgen wir das Papiergeld, im 21. Jahrhundert einer digitalen Wirtschaft.“

Stiglitz meint vor allem, dass Bitcoin mehr Schaden anrichtet als Nutzen zu bringen. Er zeigt aber keinen Hinweis, dass er sich über systemische Risiken durch das Wachstum von Bitcoin bewusst ist. Sandra Phlippen, eine belgische Ökonomin, fürchtet hingegen, dass Bitcoin die Weltwirtschaft destabilisieren kann.

„Wir wissen, dass der Preis rasch ansteigt, und dass bereits Milliarden von Dollar investiert wurden,“ schreibt Phlippen. „Und da liegt die echte Gefahr: Eine Welt des Bitcoins kann die echte Wirtschaft destabilisieren.“ Für die Ökonomin verursacht Bitcoin mehrere Probleme: „Erstens untergräbt Bitcoin die Regierung, da eine Menge der Transaktionen gemacht werden, um Geld zu waschen oder Steuern zu vermeiden. Ein anderes Problem ist, dass die Einnahmen durch neue Bitcoins keiner Regierung nützen (wie die normale Geldschöpfung), sondern lediglich die Umwelt mit Computerleistung schwer belasten.“

Die meisten Bitcoin-User finden es gut, dass Zentralbanken keinen Einfluss auf die Währung haben. Für Phlippen ist genau das gefährlich: „In Zeiten der Krise können Zentralbanken ihren Einfluss auf gewöhnliche Banken nutzen, um die Kreditvergabe zu befördern und Leute zu ermutigen, Geld auszugeben. Über eine Bitcoin-Ökonomie hat die Bank keine Macht, weshalb Krisen tiefer gehen können.“

Mit diesen interessanten Sorgen über eine künftige Bitcoin-Ökonomie steht Phlippen derzeit noch weitgehend alleine da. Vermutlich liegt dies daran, dass noch kaum jemand wirklich daran glaubt, dass Bitcoin oder eine andere Kryptowährung einmal die Finanzwirtschaft auffressen wird.

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38 Kommentare zu „Es wäre nicht klug, virtuelle Währungen abzuschreiben.“

  1. Ja, spannend… Ich bin mir selbst nicht sicher, ob die positiven oder die negativen Seiten der Cryptowährungen überwiegen, falls sie tatsächlich das gegenwärtige Geldsystem einmal ablösen. Sicherlich öffnen sich dadurch mehr kriminelle Möglichkeiten, insbesondere auch Steuerflucht (was leider besonders den Reichen zugute kommt, also die Schere noch vergrößern kann). Auf der anderen Seite haben wir die kriminellen Machenschaften der Staaten und Banken, deren Monopol durch Cryptos gebrochen wird. Intuitiv traue ich der menschlichen Schwarmintelligenz mehr als den Regulierern, vielleicht könnte man das als Sieg der Demokratie über die Bürokratie der Eliten bezeichnen… doch fehlt mir dazu ein konsistentes politisches Modell. Läuft es nicht letztlich auf einen radikalen Kapitalismus oder vielleicht sogar Anarchie heraus? Wie können in einem solchen System auch soziale Leistungen noch funktionieren?

    • Wieso sollen die sozialen Leistungen nicht mehr möglich sein, nur weil Cryptos als Zahlungsmittel eingesetzt werden?

      Der Staat kann ja trotzdem noch Steuern erheben. Er muß sie in Zukunft eben nur besser begründen und besser haushalten, damit die Leute die Steuern auch bezahlen und nicht einfach nur diktatorisch die Steuern einziehen und sie mit vollen Händen zwecks Wählerfang an vermeintlich „Bedürftige“ ‚raushauen, äh, umverteilen.

      Cryptos sind also der beste Weg, die Politik mit ihrer Gefolgschaft und den ganzen Anhängseln wie EZB, IWF etc. zu erziehen.

      • edelvollmilch // 13. Dezember 2017 um 20:02 //

        Hmm… wenn Steuern tatsächlich irgendwann nur noch auf freiwilligen (da nicht mehr kontrollierbaren) Abgaben beruhen, kann man da nicht gleich zu Spenden aufrufen? Ob damit dann ein Sozialstaat finanziert werden kann, muss sich zeigen. Wenn ja, Hut ab!

  2. Danke für den wie immer ausführlichen Artikel.

  3. Es wird umverteilt. Nicht nur die Reichen bleiben reich … Es könnten breits sehr arme Länder reicher sein als angenommen … gut oder schlecht wird sich zeigen.

  4. „Ein anderes Problem ist, dass die Einnahmen durch neue Bitcoins keiner Regierung nützen (wie die normale Geldschöpfung), sondern lediglich die Umwelt mit Computerleistung schwer belasten.”“
    Ist es nicht so, dass die privaten Banken den grössten Teil der Geldschöfpung machen und nicht so sehr die Zentralbanken (ok ausser vielleicht in der heutigen Zeit wo die Zentralbanken teilweise direkt Wertpapiere usw. kaufen).

    Die reine Geldschöpfung durch „Miner“ halte ich auch nicht für der Weisheit letzten Schluss.
    Da finde ich Konzepte wie dashs masternodes / decentralized budgeting schon weit vielversprechender…

  5. Da sehe ich kein Gespenst, das es nicht schon vor Bitcoin gegeben hätte.

    Das Verbot, das Prof.Stiglitz vorschwebt, ist nämlich nicht neu. Privater Goldbesitz etwa war verschiedentlich, z.B. im 3.Reich, oder auch in den USA verboten.
    Das musste man auch tun. Denn um die vertrauensbildende Behauptung „Golddeckung“ zu untermauern, hatte die amerikanische Zentralbank generell einen Umtausch Dollar in Gold angeboten. (Frankreich unter de Gaulle hat davon noch reichlich Gebrauch gemacht)
    Auf ihrem Weg von einer nationalen zur Weltwährung hätte die amerikanische Zentralbank aber nicht nur Dollar nachdrucken müssen (um vor größer werdendem Publikum eine Deflation zu verhindern, sonst wäre es ähnlich gelaufen, wie jetzt mit Bitcoin), sondern auch das knappe Gut Gold vermehren müssen (um eine adäquate Deckung aufrecht zu erhalten). Das war natürlich nicht möglich, und eben darin bestand ja auch die berechtigte Begründung des Vertrauens in dieses traditionell knappe Mittel. Das Umtauschversprechen war deshalb ein heißes Eisen, keinesfalls durfte es für die eigene Bevölkerung gelten.
    So ging eigentlich die Deckungsmöglichkeit des Dollar durch Gold schon lange verloren, bevor dieser Grundsatz erst in den 70er Jahren aufgegeben wurde. Das war die Zeit zunehmenden (Dollar-)Reichtums vieler erdölexportierender Staaten. Nicht auszudenken, die hätten nun alle in Gold umtauschen wollen!
    Hier tat sich also ein Dilemma zwischen Vertrauensbildung und Anforderungen moderner Volkswirtschaft auf, nämlich u.a. eine Deflation zu vermeiden.
    Dieses Dilemma wird tatsächlich immer beleuchtet, wenn die – volkswirtschaftlich notwendige – Geldentwertung durch Wertbeständiges sichtbar gemacht werden kann.
    Weil Bitcoin diese Beständigkeit besitzt, legt es einen Finger in die Wunde. Das ist alles.
    Dass Prof.Stiglitz plötzlich die soziale Verantwortung einer Währung einfordert, halte ich für reine Propaganda, solange er nicht eine entsprechende Funktion bei herkömmlichen Tausch- oder Zahlungsmitteln aufzeigt. Das dürfte ihm aber schwerfallen.

    Dagegen hat Frau Phlippen, so glaube ich, Recht: Der Einfluss der Zentralbanken wird geringer werden. Aber wäre das wirklich von Nachteil?
    In diesem Zusammenhang ist das Verhalten der japanischen Zentralbank interessant. Die gehörte zu den ersten Akteuren einer Wirtschaftsstimulation durch Nachdrucken billigen Geldes. Heute ist der Bitcoin ausgerechnet in Japan voll gesetzlich akzeptiert. Will man die Bevölkerung so wieder zur Rücklagenbildung durch Sparen motivieren? Vertrauen zurückgewinnen?
    Ist man am anderen Ende der Unmöglichkeit angekommen?
    Offenbar schätzt man das Risiko einer bedingten Kontrollabgabe an die breite Masse potentieller Sparer geringer ein, als das einer zunehmend auf Pump angewiesenen Wirtschaftslenkung.

  6. Wenn man Stiglitz so zuhört bzw. liest, glaubt man, einen altersstarrsinnigen alten Mann vor sich zu haben, der Potentiale nicht erkennt.
    Er sagt, Bitcoin erfülle keine nützliche, soziale Funktion. Also ehrlich, wenn er die Funktion nicht erkennt, dann sollte er seinen Nobelpreis wieder abgeben.

    Frau Philippen rezitiert nur ein Sammelsurium verscheidenster Anschuldigungen gegen Cryptos, die sie irgenwo zusammengeklaubt hat. Beispiel: „… kann die Wirtschaft destabilisieren …“. Das Einzige, was die Wirtschaft destabilisiert sind politische Fehlentscheidungen und das bisherige Geldsystem mit den inflationären Währungen. Der Euro wird uns irgendwann um die Ohren fliegen, so wie Draghi das Geld druckt und Staatsanleihen sowie Aktien aufkauft. Das kann niemals gut gehen; einige Euro-Länder sind bereits dermaßen verschuldet, dass sie die Schulden niemals zurückzahlen können – erst recht nicht, wenn die Zinsen wieder steigen sollen. Und dass die Menschen sich sichere Anlagemöglichkeiten suchen, bei denen ihr Erspartes nicht dauernd weiter entwertet wird, wie bei Euro, Dollar und Co., liegt doch auf der Hand und ist völlig selbstverständlich (soviel auch zum Thema „nützliche soziale Funktion“). Insofern kann und wird die Cryptowelt wohl eher stabilisierend wirken. Sobald Euro und Dollar zusammenbrechen, werden BTC und Co. wie eine Rakete abgehen, dagegen waren die bisherigen Kursanstiege lediglich Kindergeburtstag. Und das wird vermutlich nicht mehr allzu lange dauern. Cryptos sind nicht die Blase, sondern die Nadel, die die aufgeblasenen Staatswährungen zum Platzen bringen werden. Es ist immer besser, marode Systeme eher früher als später zu entlarven. BTC hilft dabei.

  7. Aehnlich wie in der Tulpen Mania Zeit, wird Bitcoin als „Die grosse Luftnummer“ in die Geschichte eingehen. Der wird noch irsinning steigen, ich nehme an bis zu 1M Euro sind moeglich, und dann verboten werden. Genau wie alle anderen Cryptos auch. Dauert nicht mehr so lange ….

    • Das Internet ist auch nur ein Hype, oder?
      Und ein Hort für Verbrecher und Kriminelle.

      … wurde vor ca. 25 Jahren jedenfalls gesagt. 🙂

      • … ach ja, und auch damals sprachen nicht wenige davon, es verbieten zu wollen bzw. müssen.

    • Es wäre schön, wenn Sie der Leserschaft schon mal erklären, wie man die cryptos verbieten könnte. Lassen Sie sich das unbedingt patentieren.

      • Das wäre in der Tat relativ einfach: Die Staaten verbieten ihren Bürgern einfach die Möglichkeit Fiat gegen Cryptos und umgekehrt zu tauschen. Alle Börsen müssten dicht machen. China hat das schon vorgemacht. Wenn nun noch die EU und die USA nachziehen, würde man die Cryptos zwangsweise in ein Nieschendasein verdrängen. Klar, der Bitcoin selbst funktioniert weiterhin wunderbar. Aber wie soll man nun noch echte Werte (zb Fiat Währung) dagegen tauschen? In der nächsten dunklen Eckkneipe in Bar?!?

        P.S.:
        Keine Ahnung was diese News für einen Impact haben wird. China Crash 2.0?
        https://news.bitcoin.com/south-korean-banks-crypto-accounts-government-plans-a-ban/

  8. Na ja, als das Internet kommerziell wurde, gab es einen riesen Crash und tausende haben den Job verloren. Auch erfuellt das Internet einen Zweck, was ich beim Bitcoin bezweifle.

    Ich habe das mal alles durchgerechnet, da kann man sehen, wie die Dinge zusammenhaengen.
    Es gibt nur ein Ergebnis, das Ganze wird sowas von krachen und dann verboten werden.

    Also, verdient Geld und geniesst es, solange wie es dauert. Ist eh bald vorbei.

    • Das Internet gibt es heute noch. Genauso wie es den Bitcoin nach seinem Crash Anfang 2014 noch gibt. Seinerzeit sind auch viele BTC-Startups vom Markt verschwunden. Der BTC als zu Grunde liegende Technik hat sich jedoch durchgesetzt. Wenn auch in seiner Bedeutung verschoben weg vom Zahlungsmittel hin zum Wertspeicher. Dies wird sich in näherer Zukunft aber wieder ausgleichen, denn Lightning steht schon in den Startlöchern und generell ist BTC mit seiner Blockchain ja eine weiterentwickelbare Technik.
      Derweil übernimmt der Litecoin gerade die Zahlungsmittelfunktion, weswegen auch sein Preis immer weiter steigt. Das aber nur am Rande.

    • Zum Thema „Internet erfüllt Zweck, Bitcoin nicht“: Dann investieren Sie also lieber in Euro und Dollar und sehen dem täglichen Wertverlust Ihres Vernögens zu? Oder in Aktien, bei denen man von oft zweifelhaften Entscheidungen der Vorstände abhängig ist, oder in Casino-Futures, Derivate etc? Mit den horrenden Gebühren für die „Verwaltung“ ihrer Investitionen, wie es übrigens auch bei Fonds der Fall ist und welche einem von Bankberatern aufgeschwatzt werden, um die eigenen Provisionen zu erhöhen, nicht aber das Wohl des Ersparten des Kunden im Blick zu haben? Sollte man nicht lieber diesen Unsinn verbieten? Ach, ist schon reguliert? Komisch, dass 2008 eine Finanzkrise entstehen konnte, finden Sie nicht? Komisch auch, dass die Politik seither so gut wie nichts getan hat, um die damaligen Gefahren zu bannen, oder? Komisch auch. dass Draghi und Co. die Absolution haben, die schuldenbasierten System immer weiter aufzublähen. Würde man die Zinsen derzeit wieder auf einen für Sparer vernünftigen Wert bringen, dann wären Italien, Spanien und Frankreichs Volkswirtschaften Geschichte, Von Griechenland ganz zu schweigen.
      So, und was ist jetzt am BTC noch gleich so schlimm? Außer dass er durch Disruption etablierter Geschäftsmodelle einige Jobs bei Banken kosten könnte, aber gleichzeitig durch Neuaufbau zukunftsorientierter Modelle vermutlich deutlich mehr neue schafft …

  9. Das Internet mit dem Bitcoin zu vergleichen, ist so wie HImmel und Hoelle gleich zu setzen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.

    Also geniess das Geld verdienen mit den Coins, bald wird es verboten. Die haben gar keine andere Wahl.

  10. Bitcoin kann nicht verboten werden, genauso wie das Internet nicht verboten werden kann. Es sei denn, man ist eine Diktatur. Und selbst die hindert die Chinesen nicht daran, Bitcoin zu nutzen. Die chinesische Regeirung hat längst erkannt, dass sie BTC nicht verbieten, sondern lediglich in Ansätzen regulieren kann. Soviel dazu.

    Empfehlenswerte Lektüre vor diesem Hintergrund:
    https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/innovation-und-neugier/der-mythos-disruption/

  11. Sicher kann der Handel mit Bitcoin und Cryto in der EU verboten werden. Genauso kann man ein Gesetzt erlassen, was die Netzbetreiber dazu zwingt, die jeweiligen IP Packets rauszuschiessen oder bei Durchleitung des Bitcoins in die Haftung gezwungen werden. Das hat man vor nicht allzu langer Zeit auch mit ACTA versucht, um die Filesharer zu bekommen. Auch koennen die Chinesen, wenn die wollen, das jederzeit stoppen. Ganz einfach, brauchen nur einen Schalter umlegen. Soviel dazu.

    Na ja, Google doch einfach mal, was man bei Falschmuenzerei bekommt. Die Zusammenhanege haben die meisten noch gar nicht verstanden. Aber wenn, dann ist aus die Maus.

    Disruption hat nichts mit dem BItcoin mehr zu tun, das war am Anfang vielleicht. Jetzt ist das einfach nur ungebremste GIER. Die sabbern doch alle. Seit wenigstens ehrlich und gebt es zu,

    Da ich auf taeglicher Basis mit Disruptiven Dingen arbeite, das sieht anders aus.

    Bei der Surprime Krise 2008 stand auch nur ne Diplom Arbeit am Anfang, die hat fast alles krachen lassen. Jetzt ist es der BItcoin, da ist kein Unterschied. Nur diesmal wird es noch viel schlimmer sein. Es gibt keine anderen Loesung als die Kryptos zu verbieten.

    • Lieber Frank,
      Google doch einfach mal nach Torrent und Musikbranche.
      Um es vorwegzunehemn, Torrent hat sich mehrere Mal angepasst, solange bis sich die Musikindustrie gebeugt hat und dir heute für 10€ im Monat die komplette Palette der Brache angeboten wird. Geht doch. Bis ein Staat alle Provider unter einem Hut hat, hat sich der Gegner schon dreimal angepasst. Ein Staat kann etwas ungewünschtes maximal in den Untergrund verschieben, dort ist er dann noch machtloser. Mal ganz davon abgesehen dass ein solches Vorgehen die eigene Glaubwürdigkeit und den letzten Rest an Vertrauen in Frage stellen wird.

  12. Lol.
    Wer als Politiker dafür votieren würde, Bitcoin zu verbieten, der würde nur als jemand wahrgenommen werden, der sein eigenes Land von der Zukunft abhängt.

    Den Bitcoin umfangstechnisch mit der Finanzkrise 2008 zu vergleichen zwigt nur ,dass man Ihre Aussagen nicht ernst nehmen kann. Der Bitcoin ist so ein kleines Licht, aber alle Bänker machen sich in die Hose. Vermutlich zu Recht.

    Wie gesagt, wenn man etwas verbieten wollte und wird, dass das derzeitige Derivate-Casino, denn DA geht es um ECHTE Größenordnungen.

    –> http://money.visualcapitalist.com/worlds-money-markets-one-visualization-2017/

    Scrollen Sie bis ganz nach unten. Dann wissen Sie Bescheid, wo die ECHTE Blase ist.

  13. Falsch, man muss die Zusammenhaenge sehen. Bitcoin ist unregulierte Falschmuenzerei im grossen Stil, das jetzt die Boersen erreicht hat. Das was wird jetzt sehen ist erst der Anfang.
    Die Leute nehmen schon Kredite auf ihre Haeuser auf, um mit Bitcoin zu handeln. Das war 2008 nicht anders. Der Bitcoin hat bald seine Eigenfrequenz erreicht, dass explodiert er.

    Man kann auch einfach sagen, man will den Staat schuetzen und schaden von seinen Buergern abwenden, die selber vor Gier nicht mehr denken koennen. Ist ebem die Gier des kleinen Mannes, jetzt oder nie.

    Zum Thema Derivatencasino, ja da kann man vieles von der Deutschen Bank lernen.

    Ist mir eigentlich egal, ich will nur Geld verdienen. In einigen Jahren wird die Sharia sowieso uebernehmen …

    • Ihren wiederholten Unsinn mit „Falschmünzerei“ können Sie sich sparen.
      Die Bafin hat keine Einwände gegen den BTC und das aus gutem Grund. Solange die hier tätigen Börsen die regulatorischen Vorgaben hinsichtlich AML (Anti Money Laundering) und KYC (Know Your Customer) einhalten, ist alles paletti. Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, ist der Doallr die derzeitig meist für Kriminalität verwendete Währung weltweit. Ist der Dolalr deswegen hierzulande verboten? Nein, auch aus gutem Grund. Es ist wie bei Beton: es kommt drauf an, was man draus macht. Und genau aus dem Grund wird der Bitcoin auch nicht verboten werden.
      Vielleicht sollten Sie sich einfach an Ihren Gewinnen erfreuen.
      Aber da Sie ja ständig im Nachsatz von „Geld verdienen“ sprechen, nehme ich an, dass Sie, vermutlich als Trader, ein Interesse an fallenden Kursen haben, damit Sie günstig nachkaufen können. Allein, Ihre Verunsicherungsversuche hier im Bitcoin-Blog haben nicht genug Gewicht, um die von Ihnen gewünschte Volatiliät für Ihre Profitmaximierung herbeizuführen. Scharia hin oder her. Der Bitcoin ist gekommen, um zu bleiben. Damit werden sich alle arrangieren müssen. Die Bafin hat es bereits getan. Ebenso die Amerikaner, die lieber versuchen, Chancen zu nutzen, als sie zu verschenken.

  14. Sollte die Verwendbarkeit für Steuervermeidung, Geldwäsche oder Terrorfinanzierung wirklich gegen eine Währung sprechen, dann muß der US-Dollar sofort verboten werden!

    Wenn ich die Marktkapitalisierung richtig verstanden habe, dann nimmt man den Preis des am teuersten verkauften Coins her und multipliziert diesen mit der Anzahl der Coins. Das hat also nichts damit zu tun, wieviel für die Coins ausgegeben wurde, sondern ist eine Luftnummer. Dadurch ist schon verständlich, wie man auch bei hoher Marktkapitalisierung das heutige System in keinerlei Gefahr durch die Kryptowährungen sehen kann.

    Überhaupt war unter den vielen Meldungen über Bitcoin in letzter Zeit noch keine einzige dabei, in der davon die Rede gewesen wäre wie Bitcoin das heutige System herausfordert. Im Gegenteil, Bitcoin unterwirft sich willig und übt allenfalls sich noch tiefer zu bücken.

    Mit dem Wegfall des heutigen Systems fiele sicherlich auch das Stromnetz weg. Davor fürchtet sich der Bitcoin. Darum unterwirft er sich lieber. Nur der Vorwurf der Falschmünzerei ist trotzdem nachvollziehbar. Die Kryptowährungsgemeinde zollt leider nicht denjenigen Anerkennung, denen Anerkennung gebührt. Hätte es nicht vorher schon zahlreiche andere Alternativwährungen gegeben, die auf juristischem Gebiet den Weg bereitet hatten, dann wären die Falschmünzer der Kryptowährungsgemeinde längst inhaftiert. Die anderen Alternativwährungen forderten das System viel mehr heraus. Gebracht hat es jedoch nichts!
    乱馬

    • Auch hier der Unsinn von der Falschmünzerei.
      Bitcoin ist eine bahnbrechende Entwicklung,die sich von solchem Kleinkram nicht aufhalten ließe, selbt wenn er damit konfrontiert wäre. Fragen Sie die Musikindustrie hinsichtlich der Auswirkungen von Peer-to-Peer. Fragen Sie die Kutscher hinsichtlich der Entwicklungen der Autos. Oder die Postkutschenreiter hinsichtlich der modernen Kommunikation, ebenso die Hersteller von Telefonen mit Wählscheibe.
      Die Bankenszene (einschließlich FED und EZB) kann lamentieren, so viel sie will, insgeheim wissen sie längst, dass ein herber Umbruch bevorsteht und man lediglich nach Gandhi handelt: „First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.“ Oder anders gesprochen: If you can’t beat ‚em, join ‚em.

      • Vielleicht hätte der Bitcoin auch selbst den Vorwurf der Falschmünzerei überwinden können. Ich sage nicht, daß er das nicht getan hätte, sondern daß es ANDERE GETAN HABEN! Und daß diese dafür Anerkennung verdienen, insbesondere seitens der Bitcoin-Anhänger, weil es der Bitcoin nicht mehr selbst tun mußte.

        Aber was macht der Bitcoin, wenn aufgrund des Investitionsrückstaus das Stromnetz ausfällt?
        乱馬

  15. Das Sektenhafte argumentieren belegt eigentlich meine These. Das wird sowas von krachen und dann ist aus die Maus. Was wir jetzt sehen, ist erst der Anfang …

    • Der Einzige, der hier sektenhaft argumentiert, sind doch SIE.
      Freuen Sie sich doch am Bitcoin, statt das Ende der Zeit heraufzubeschwören. Bitcoin und Co. können wunderbar neben Dollar und Euro als Hedge für die Abischerung der eigenen Ersparnisse funktionieren. Think positive!

  16. Ja, mit dem Unterschied, dass ich meine These belegen kann.
    Absicherung der eigenen Ersparnisse. Genau das sehe ich nicht …

  17. Thomas Schewsky // 14. Dezember 2017 um 20:31 // Antworten

    Du bist ein Ignorant Stevensen hast den Bitcoin Zug verpasst?

    • Ignorant beschreibt eigentlich jemanden, der nicht wissen will. Während der Bitcoin nicht leicht zu verstehen ist, trifft das auf die mangelnde Versorgung mit Breitbandinternet oder den Investitionsstau bei Schulen, Straßen, Brücken, Schienen, Schleußen und dem STROMNETZ nicht zu. Diese Dinge werden nur ignoriert.
      乱馬

      • Der Bitcoin wird trotzdem verboten. Das ist keine Robin Hood Geschichte des kleinen Mannes. Das ist gross angelegt Falschmuenzerei des kleinen Mannes. Das ist so, als wenn man man in Kairo ueber die Ampel geht. Weil alle bei rot ruebergehen, funktioniert das System nicht mehr und das Verkehr kollabiert. Die die sich nicht dran halten, koennen nicht bestraft werden, weil es ja alle machen und defacto dann OK ist. Beim BItcoin ist es genauso.

        Gebt wenigstens zu, dass Euch die Gier aus dem Halse kommt …

  18. Für mich stellt sich die Frage, wer wann und wie Einfluss auf ein Geldsystem hat. Und ob dieser Einfluss eine Gefahr darstellt oder eher Gefahren mindert.
    Man kann ja nicht wirklich sagen, dass das Bestehen und der Wert von Bitcoins einfach nur durch den Handel bzw. die „Handelbarkeit“ bestimmt wird. Es gibt doch diverse Einflüsse, die zumidest mir am Anfang nicht so bewusst waren. Z.B. können ja Forks durchaus Folgen für die Stabilität oder einfach den Wert einer Cryptowährung haben. Das könnte man auch gezielt ausnutzen. Wer aber initiiert solche Forks? Wie kann ich selber darauf Einfluss haben – gibt es demokratische Wege oder ist das nur einer bestimmten Community mit dem notwendigen Wissen vorbehalten?
    Cryptowährungen als Geldsystem fühlt sich für mich ein Bisschen so an, als würde das Finanzamt vom CCC betrieben. Das mag dann ideologisch vorerst eher in meinem Sinne sein, aber mehr Kontrolle darüber habe ich trotzdem nicht. Weil mir das Wissen und der Zugang fehlt.

    Eine Frage die ich mir auch schon ein paar Mal gestellt habe: Was für einen Einfluss haben Bitcoin-„Zombies“, also die Coins, die durch verloren gegangene Schlüssel bis in alle Unendlichkeit brach liegen? Könnte man dies nicht auch zur Manipulierung des Kurses missbrauchen?

    Staatliche Kontrolle mag einem aus unterschiedlichen Gründen nicht schmecken. Aber die Kontrolle geschieht im Idealfall zumindest nach demokratisch geregelten Vorgaben.

  19. Die Metapher vom Falschgeld hat einen wahren Kern: Als Bitcoinbesitzer eigne ich mir durch die Kurssteigerung Kaufkraft für reale Güter an, ohne dafür produktiv gearbeitet zu haben. Diese Güter „stehle“ ich einem anderen Menschen, der hart gearbeitet hat und die für ihn dann nicht mehr verfügbar sind, bzw. die er sich nicht mehr leisten kann, weil deren Preis wegen der erhöhten Nachfrage steigt. Diese Lebenseinstellung „konsumieren zu wollen ohne zu arbeiten“, also die Ausbeutung des arbeitenden Teils der Gesellschaft halte ich für unmoralisch – auch wenn es nicht kriminell ist.
    Meine persönliche Maßnahme dazu ist, die Gewinne der Bitcoin-Wertsteigerung treuhändisch zu verwalten und sie anstelle von privatem Konsum in gesellschaftlich wertvolle Projekte zu investieren. Ich habe die Freiheit, diese selbst zu wählen: Klimaschutz, Naturschutz, soziale Unterstützungsprojekte, Ärzte ohne Grenzen und vieles mehr. Das macht auch glücklich.

  20. Bitcoin, und andere virtuelle Währungen, werden eine Wirkung auf die Weltwirtschaft haben, wenn diese den Dollar im internationalen Handel anfangen werden zu ersetzen.
    Wenn ein Lieferant, zum Beispiel Venezuela für Öl, oder Malaysia für T-Shirts, Chile für Kupfer, nicht mehr bereit ist für US-Dollar zu liefern, sondern in Bitcoin bezahlt werden möchte, dann werden die Einkäufer (von Walt-Mart und Co.) schlicht und ergreifend mehr US-Dollar bieten müssen, damit die Lieferanten dennoch das „schlechte“ Geld (US-Dollar) akzeptieren. Dies treibt die Preise in US-Dollar gesehen hoch und führt zu Inflation in den USA. Diese Inflation treibt das Zinsniveau an den Anleihemärkten und führt zu Verlusten an diesen Anleihemärkten (steigende Zinsen bedeutet fallende Anleihepreise). Diese Verluste, weil ca. 40% der US-Anleihen von Ausländern, vor allem Chinesen und Japanern gehalten werden, untergraben das Vertrauen in den US-Dollar. Die Zentralbank FED, und andere Zentralbanken, werden durch Anhebung der Zinsen versuchen das Vertrauen in den US-Dollar wiederherzustellen. Dies jedoch treibt die Preise weiter hoch, da die Kapitalkosten der Unternehmen steigen.
    Bei der nächsten Lieferung von Waren wird dann ein noch größerer Aufschlag in US-Dollar zu zahlen sein, damit die Lieferanten eher widerwillig dieses schlechte Geld akzeptieren, wo sie doch viel lieber das gute Geld (Bitcoin u.a.) bekommen würden.
    Dies führt zu einer sich selbst stätig verstärkenden Inflationsspirale und einem bedeutenden, sprich deutlich messbaren Effekt auf die Weltwirtschaft.
    Bedeutend, weil der an sich im Verhältnis zu der Weltwirtschaft kleine Aufschlag in US Dollar, den der Einkäufer bezahlen muss, durch die Mechanismen unseres aufgeblähten Finanzsystems, vervielfältig wird.
    Dazu braucht der Bitcoin-Kurs nicht weiter zu steigen, er sollte nur nicht stark fallen, sondern sich stabilisieren.
    Es gibt viele Gründe, die einen Lieferanten dazu bewegen könnten, besser Bitcoin, oder andere virtuelle Währungen, zu akzeptieren im Vergleich zu den US Dollar. Die Überweisung über Ländergrenzen hinweg, zum Beispiel vom Chile zu den Philippinen, um Halbleiter gegen Kupfer zu tauschen/handeln, dauert bei Bitcoin ca. 1 Stunde. Beim US Dollar muss dieses Geld teuer erst von der heimischen Währung in USD getauscht werden, was für viele Länder dieser Erde gar nicht so einfach ist. Diese USD müssen durch verschiedene Banken hinweg, auch verschiedene Zentralbanken, geschleust werden. Das verursacht nicht nur enorme Kosten, sondern dauert Tage, manchmal sogar Wochen. Und nicht selten kommt es vor, dass das Geld unterwegs einfach verloren geht, oder an irgendeiner Stelle in dieser Kette einfach beschlagnahmt wird. Außerdem, wenn man USD zum Handel nutzt, braucht man das Einverständnis der Amerikaner, ob der Handelspartner bei den Amerikanern gerade en vogue ist oder eben nicht. Zum Beispiel Handel mit dem Iran, für zum Beispiel Elektronik gegen Öl, ist nicht erlaubt, und wird mit drakonischen Strafen belegt. Dies alles braucht man nicht mehr zu berücksichtigen, wenn man anstatt dessen Bitcoin als Tauschmittel benutzt. Für den internationalen Handel betrachtet, ist Bitcoin viel schneller (mehr als 100 fach) im Vergleich zu traditionellen Zahlungswegen, und um ca. Faktor 100 günstiger, um ein Vielfaches sicherer, und hat zusätzlich den Vorteil, dass man frei ist mit demjenigen Handel zu treiben, mit dem man möchte, ohne vorher nach Erlaubnis fragen zu müssen. Gresham Law, gutes Geld vertreibt schlechtes Geld, dies ist nur eine Frage der Zeit.
    Dass das passiert ist für mich eine Gewissheit.

    • Das ist alles pure Ideologie. Daran wird sich die Realität nicht halten. Die Wirklichkeit sieht so aus:

      1. Die aufgezählten Vorteile des Bitcoins existieren, insbesondere die für den internationalen Zahlungsverkehr. Daraus folgt, daß von der Nachfrageseite her keinerlei Interesse besteht, unbedingt eine Bezahlung in USD durchdrücken zu wollen. Deswegen gibt es dafür keinerlei Aufschläge.

      2. Sollte die nachfragende Seite aus irgendeinem Grund nicht in Bitcoin bezahlen wollen, dann bezahlt sie nicht mit Aufschlag, sondern kauft woanders ein. Es ist schließlich nicht so, daß man Erdöl nur aus Venezuela beziehen könnte. Es ist vielmehr so, daß schon zur Zeit kaum jemand Erdöl aus Venezuela bezieht, weil es Sanktionen unterliegt. Auch generell ist es im heutigen Wirtschaftssystem so, daß derjenige, der Geld hat, demjenigen überlegen ist, der ‚nur‘ Waren hat. Daraus resultieren so ziemlich alle Probleme, die das heutige Wirtschaftssystem kennt. Die allererste Folge aus dieser Überlegenheit ist die, daß ausschließlich die nachfragende Seite die Bedingungen für (regelmäßige) Käufe bestimmt.

      3. Das Einverständnis der Amerikaner ist ja gerade der Grund, warum der USD für den internationalen Handel vorgeschrieben ist und direkte Tauschgeschäfte zum Beispiel mit dem Iran verboten sind! Wer kann das verbieten? Man macht es nicht, weil man dann Gefahr läuft, von der mächtigen Armee der USA plattgemacht zu werden. Das war schon oft der wahre Grund für Kriege, die von den USA geführt wurden. Es ist VÖLLIG ABSURD anzunehmen, daß die USA nun plötzlich für den Bitcoin eine Ausnahme machen würden, weil die Blockchain-Technologie so neu ist. Selbstverständlich wird BTC dort, wo Zwang zum USD besteht, nicht anders behandelt werden als beispielsweise der russische Rubel.

      4. Das Gresham-Gesetz behauptet eigentlich, daß schlechtes Geld gutes Geld verdrängt. Also das genaue Gegenteil deiner Aussage. Weil es schon etwas subjektiv ist, welches Geld gut und welches schlecht ist, könnte man vielleicht meinen, daß beides das Gleiche meint. Das Gresham-Gesetz meinte jedenfalls, daß Papiergeld das Goldgeld verdrängen würde. So kam es auch. Wenn BTC digitales Gold ist, dann besagt das Gresham-Gesetz logischerweise, daß es sich nicht gegen anderes Geld wird durchsetzen können. Hohe Transaktionsgebühren sorgen bereits für genau diesen Mechanismus.

      Das heißt alles nicht, daß BTC garkeine Auswirkung auf die Weltwirtschaft haben kann. Aber auf deine arg ideologische Art und Weise kann das nicht funktionieren.
      乱馬

    • Möglicherweise gibt es sogar noch einen weiteren Punkt, den ich hätte hinzufügen sollen:

      5. Wie sollte das ohnehin schon bankrotte Venezuela auch noch das Kursrisiko schaukeln? Dieses fällt schließlich nur dann weg, wenn ALLE Preise ALLER Produkte ALLER potentieller Handelspartner in BTC festgelegt würden.
      乱馬

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