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Bitcoin wird immer weniger brauchbar als Zahlungsmittel – aber vielleicht macht das gar nicht so viel aus …

Wenn man ein Schloss mit Bitcoins kauft, spielen die Gebühren keine Rolle. Bild: Schloss Hohenzollern, von Romantikgeist, via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Als Zahlungsmittel im alltäglichen Online-Shopping ist Bitcoin derzeit eine Katastrophe. Als digitales Gold legt die Kryptowährung dagegen eine überragende Performance hin. Die Frage, was Bitcoin denn nun ist, dürfte damit entschieden sein.

Wer in den letzten Wochen versucht hat, etwas unter 100 Euro mit Bitcoin zu bezahlen, dürfte in die Röhre geschaut haben. Die Gebühren sind exorbitant hoch, die Dauer der Bestätigung endlos lang. Am Ende wusste man nicht, ob man bezahlt hat oder nicht, schiebt, wenn es eilig ist, nochmal Geld per PayPal nach, und hat, im schlimmsten Fall, auch noch die fünffache Menge der Zahlung als Wechselgeld im MemPool festhängen. Bitcoin ist im Onlineshopping derzeit nicht nur unpraktisch, sondern eine Katastrophe.

Keine Entlastung durch SegWit

Tatsache ist, dass zur Zeit mehr als 135.000 Transaktionen im MemPool festhängen und darauf warten, eine Bestätigung zu bekommen. Das sind rund 195 Megabyte, und damit 50 Megabyte mehr als die tägliche Kapazität von Bitcoin. Das ist so, als würde mehr als eine Tagesladung von Fahrgästen an den Bushaltestellen stehen.

Der MemPool hatte vor kurzem sein Allzeithoch und ist bei starken 180 MB. Quelle: Jochen Hoenickes MemPool-Visualisierung

SegWit, die lange erwartete Scalability-Lösung von Core, hat auch bald vier Monate nach der Aktivierung so gut wie keinen Effekt. Die Rate der SegWit-Transaktionen stagniert bei rund 10 Prozent, die durchschnittliche Blockgröße ist auf lediglich 1,05 Megabyte gestiegen. Damit wird die Prognose, die ich im Sommer für den Kapazitätsgewinn durch SegWit abgegeben habe, deutlich untertroffen – und meine Prognose war schon pessimistisch im Vergleich zu dem, was andernorts versprochen wurde.

SegWit dagegen stagniert bei rund 10 Prozent. Quelle: Count SegWit

Ein Ausweg ist nicht wirklich in Sicht. Es werde nicht über Nacht 50 oder 80 Prozent aller Transaktionen auf SegWit umspringen, und das LightningNetzwerk schreitet zwar voran, wird aber auch noch lange brauchen, um wirklich für Alltagstransaktionen nützlich zu sein. Eine Erhöhung der Blocksize scheint keine Option zu sein, nachdem die Bitcoin-Community erst vor kurzem so heftig gegen diese angekämpft hat.

Die Dekonstruktion der Bitcoin-Akzeptanz

Es kann also normal bleiben, dass man mehr als 300 Satoshi je Byte bezahlen muss, um eine schnelle Bestätigung zu sichern. Das sind derzeit, bei sehr einfachen Transaktionen, rund 10 Euro, werden aber, wenn man komplexere Transaktionen aus mehr Inputs bildet, auch rasch 20 oder 30 Euro.

Die täglichen Einnahmen der Miner durch Transaktionsgebühren haben mehr als 10 Millionen Dollar erreicht. Quelle: Blockchain.info

Kein Wunder ist die Bitcoin-Akzeptanz eher rückläufig. Nachdem Steam schon vorletzte Woche Bitcoin als Zahlungsmittel eingestellt hat, folgte nun auch gpuShack, ein Versandhändler für Mining-Hardware. GpuShack akzeptiert Bitcoin seit 2014, hat die Akzeptanz aber am 16. Dezember beendet. Die API von Coinbase, über den die Seite Bitcoins akzeptiert, „kann nicht länger schätzen, wann eine Transaktion bestätigt wird (ob überhaupt), was eine nicht tragbare Belastung für unseren Kundensupport darstellt.“

Ähnliche Fälle werden voraussichtlich folgen. Für vermutlich die Hälfte bis zwei Drittel der Shops, die wir in unserer Liste mit Akzeptanzstellen führen, ergibt die Bitcoin-Akzeptanz derzeit keinen Sinn mehr. Ironischerweise trifft dies auch auf Bitcoin-Hardware-Wallets wie Ledger und Trezor zu. Sofern nicht etwas Überraschendes passiert, werden wir in den kommenden Monaten wohl die Dekonstruktion der Bitcoin-Akzeptanz im Online-Shopping erleben.

Wer will schon Steam-Keys, wenn auch Flugzeugträger gehen?

Man kann darüber klagen, klar, kann sagen, dass dies nicht die Idee von Bitcoin war und die Kryptowährung nun gescheitert ist. Und so weiter.

Aber man kann es auch als Beginn eines neuen Abschnittes in der Entwicklung von Bitcoin sehen. Denn als digitales Gold oder neue Anlageklasse glänzt Bitcoin wie noch nie. Der Preis erreicht traumhafte Höhen und zieht Altcoins mit sich hinauf; Bitcoin wird als Future auf der Cboe und, seit heute, auch auf der CME gehandelt; Banken, Vermögensverwalter und Privatinvestoren sind wach geworden und wollen Bitcoin ins Portfolio aufnehmen; und es ist mittlerweile eine allgemein anerkannte Tatsache, dass Bitcoin ein wundervoller digitaler Wertspeicher ist.

Es mag sein, dass man mit Bitcoin nicht länger Steam-Spiele, Burger, VPN-Schlüssel, Mail-Accounts, Webdomains und so weiter kaufen kann. Aber dafür könnte es sein, dass die Zentralbanken bald Bitcoin in ihren Körben von Reservewährungen halten, das Bitcoins benutzt werden, um Ölfrachter, Flugzeuge, Züge, Schlösser oder Inseln zu kaufen. Bitcoin könnte die globale Recheneinheit werden, eine Power-Währung für die Konzerne, Staaten und Superreichen, ein Netzwerk, mit dem Millionenbeträge sicher, schnell und günstig versendet werden. Um es kurz zu sagen: Das Zentrum der Weltwirtschaft.

Mit so einer Bestie Steam-Keys oder Grafikkarten zu kaufen, könnte man damit vergleichen, sich ein Kernkraftwerk in den Garten zu stellen, um seinen Herd mit Strom zu versorgen. Es ist gnadenlos überkandidelt. Bitcoin ist die Chance, einen Anteil am künftigen Power-Geld zu haben. Spielt es da wirklich eine Rolle, dass man nicht mehr in Online-Shops mit Bitcoin bezahlen kann?

Vermutlich eher nicht. Aber die Community wird sich an die neue Wirklichkeit von Bitcoin noch gewöhnen müssen.

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44 Kommentare zu Bitcoin wird immer weniger brauchbar als Zahlungsmittel – aber vielleicht macht das gar nicht so viel aus …

  1. Ja, und währenddessen die angefixten kleinen Fischchen fleißig weiter Bitcoins und sein Anhängsel kaufen, decken sich die großen Anleger mit BTC-Puts ein.
    Hallo? Aufwachen!

  2. Es ist richtig, dass Bitcoin nicht mehr für Zahlungen gehen wird. Das ist seit langer Zeit (1 Jahr?!) zwingend abzusehen gewesen, weil Core die Kontrolle hat und Core niemals die Blocksize erhöhen wird. Niemals. Warum sollten Sie? Sie wollen es nicht, und können es erzwingen.

    Daher werden auf Bitcoin künftig keinerlei Zahlungen mehr statt finden.

    Es ist eine offene Frage, ob ein digitales Gold ohne jegliche praktische Nutzung existieren kann. Vllt. reicht ja die Nutzung durch Banken oder so für Settlements aus.

    Bitcoin Cash dagegen wird alle Bitcoin-Zahlungen aufsaugen und künftig abwickeln. Irgendwie müssen die Leute ja zahlen. Bitcoin Cash ist der glaubwürdigste Nachfolger. Es ist bereits jetzt voll funktional dafür. Ich verstehe nicht ganz, wieso der Wechsel auf Bitcoin Cash so lange dauert. Vermutlich liegt es teilweise an der Core Propaganda, denn jeder, der sich damit auseinandersetzt, muss doch erkennen, dass rein gar nichts gegen die Vision und Nutzung von Bitcoin Cash spricht.

    Es liegt daher auch nahe, dass Bitcoin Cash im Preis Bitcoin auf Sicht einiger Jahre übertreffen wird. Reale Nutzung für Transaktionen treibt den Preis (siehe das Konzept der Geldumlaufgeschwindigkeit). Da Bitcoin Cash eine Obermenge der Use Cases von Bitcoin ist, liegt es auch nahe, dass Bitcoin langfristig (5-10 Jahre) auf 0€ geht und Bitcoin Cash alles aufsaugt.

    Mir scheint, dass diese Ideen logisch zwingend sind und ich wundere mich, warum so große Teile der Community das nicht erkennen.

    • Wenn schon ein Umstieg notwendig ist, wird BCH wahrscheinlich nicht BTC ablösen, da es nicht die grundlegenden Probleme des Bitcoin löst. Diese würde ich in der schwachen Anonymität und fehlenden Fungibilität verorten…
      Wer möchte denn seinen Kontoauszug tagesaktuell für jeden abrufbar veröffentlicht haben?

      • Hallo, ich ahne, worauf du anspielst … aber derzeit sind Skalierbarkeit + Fungibilität / Privacy noch zarte Gegensätze.
        Bitcoin Cash hat immerhin mit dem CoinShuffle-Plugin für Electron schon mal einen guten Weg beschritten. Wenn das wie angekündigt in die Wallet von Bitcoin.com kommt, könnte das ein großer Schritt zu mehr Privacy werden.

      • Christian // 18. Dezember 2017 um 14:48 //

        @ Paul Janowitz
        „Diese würde ich in der schwachen Anonymität und …. verorten“
        Das mit der schwachen Anonymität vielleicht aber ja auch der Grund, warum die meisten Länder das Teil nicht einfach verbieten. Mit dem BTC/BCH ist es eben viel einfacher Steuern einzutreiben und Verbrecher zu jagen als wenn man Bargeld verwenden würde.
        … und wenn ich länger darüber nachdenke, finde ich das auch gar nicht mal so schlecht.
        Letzteres ist aber natürlich Ansichtssache.

      • Hallo zurück aus dem (internetfreien) Urlaub! Vermutlich ahnst Du richtig, Christoph 😉
        In der Zwischenzeit gibt es für Skalierbarkeit womöglich eine Lösung: Bulletproofs, die im Vergleich zu Range Proofs 80% kleiner sind und im Monero Testnet bereits zu testen sind. Eine einfache Transaktion mit einem Output benötigt damit 2,5KB im Vergleich zu 13,5KB bisher, bei mehreren Outputs ist der Gewinn sogar noch höher. Nach dem 34c3 kann ich wahrscheinlich eine realistische Einschätzung geben, ob und wann es im Mainnet kommen wird.

      • Das ist ein guter Punkt, aber ist doch ganz klar lösbar. Ich kann dir nicht genau sagen wie, aber ich kann dir sagen, dass das innerhalb der nächsten 10 Jahre gelöst werden wird. Bitcoin Cash ist ideologisch bereit, regelmäßig zu hard forken und Innovationen aufzunehmen. Der CoinShuffle-Punkt von Christoph weiter unten ist auch korrekt.

        Also nicht über den Status Quo urteilen, sondern über den Zielzustand der Vision nach (also in 5-10 Jahren). Es wird technisch gesehen aber sicher schon schneller gehen.

    • @Tobi
      „Bitcoin Cash dagegen wird alle Bitcoin-Zahlungen aufsaugen und künftig abwickeln. Irgendwie müssen die Leute ja zahlen. Bitcoin Cash ist der glaubwürdigste Nachfolger. Es ist bereits jetzt voll funktional dafür. Ich verstehe nicht ganz, wieso der Wechsel auf Bitcoin Cash so lange dauert.“

      Deine Vision für BCH in Ehren, aber das glaube ich nicht. Nicht, weil ich es Bitcoin Cash nicht wünsche oder weil er es nicht drauf hätte, sondern weil nach einem tatsächlichen crash des Bitchcoin niemanden danach lüstet, mit etwas zu Handeln, das auch nur im entferntesten an den „großen Bruder“ erinnert.
      Warum sollten sich all die Akzeptanzstellen, die gerade eben mit dem BTC auf die Nase fallen oder schon gefallen sind auf ein neues Experiment einlassen?
      Schon der erste Teil des Namens würde bei denen ein Schaudern auslösen. Warum die Macher des Cash ihr Kind nach etwas benannt haben von dem sie selbst glaub(t)en, dass es dem Untergang geweiht ist, bleibt mir unverständlich und ist aus meiner Sicht einer der größten Marketingfehler den man machen konnte.
      Davon abgesehen gibt es ja eine ganze Menge Leute, die den ganzen Keller voll BTC und (!) BCH haben und die werden bis auf’s Messer um die eine Hälfte ihres Reichtums kämpfen und vor nichts, aber auch gar nichts zurückschrecken.
      Ich selbst glaube eher daran, dass das kommende Krypto-Zahlungsmittel noch gar nicht existiert.
      Bis es soweit ist, kann man sich ja die Zeit mit dem Handel der vorhandenen Krücken vertreiben 😉

      • „Ich selbst glaube eher daran, dass das kommende Krypto-Zahlungsmittel noch gar nicht existiert.“

        Ich respektiere diese Meinung aber ich teile sie nicht. Ein weltweites Zahlungsnetz, was fast kostenlos ist und keine Erlaubnis zur Nutzung braucht ist so attraktiv, dass solche Kleinigkeiten wie ein verbrannter Name das langfristig nicht aufhalten können. Nicht nur auf Sicht von 6 Monaten denken sondern 5-10 Jahre.

        Bitcoin Cash hat technologisch alles nötige oder kriegt es sehr bald. Es gibt keine Notwendigkeit für eine neue Währung. Schon gar nicht nur wegen des Namens. Netzwerkeffekte machen einen großen Wert aus.

    • Was meinst Du mit „irgendwie müssen die Leute zahlen“? Ich habe die letzten 3 Tage ca. 10 Käufe im Internet getätigt. Zahlung Paypal, Visa, BC oder gge. Rg. Zahlung jeweils innert Sekunden abgewickelt. Siehst Du da Problem? Du hast „Lösungen“, wo es gar kein Problem hat. Mit Kryptos kann man spekulieren wenn man will und die Zeit hat (hab ich nicht), aber das ist auch schon alles. LG Tölz

  3. Juergen Roeger // 18. Dezember 2017 um 13:33 // Antworten

    Wertspeicher und Zahlungsmittel ist ja kein Widerspruch und die Zahl der Schlosskäufer ist ja begrenzt. Je besser die Altcoins werden, desto weniger wird Bitcoin gebraucht. Wozu Bitcoin als Wertspeicher, wenn ich sowieso immer mit ETH überweise. Dann kann ich meine Ersparnisse auch in ETH halten.
    Am schlimmsten finde ich, dass von den Core-Entwicklern dazu praktisch keine Statements kommen. Ist die Situation denen völlig egal?

    • Die wissen das genau. Hast du denn nicht mitgekriegt, dass die Firma Blockstream den Großteil der Core-Entwickler bezahlt? Deren Produkt funktioniert nur, wenn die Kapazität Bitcoins begrenzt bleibt.

      Core hat ganz schlaue und kompetente Leute. Die verstehen das alles schon.

      • Die verstehen insbesondere, wie man Propaganda macht. Man wiederholt immer wieder dieselben Botschaften. Insb. Botschaften, die augenscheinlich plausibel sind wie z.B. die Idee, dass zur Dezentralisierung es nötig ist, dass jeder Mensch eine Full Node betreiben kann. Es gibt aber keinen Grund, warum ein normaler Endanwender nicht eine SPV-Wallet benutzen kann. So war das von Anfang an gedacht und es ist ein stimmiges Konzept.

        Wenn man jetzt aber immer wieder Angst schürt über Zentralisierung dann nimmt das Gehirn das als unterbewusste Grundannahme an und das bewusste denken geht implizit davon aus.

        Astroturfing und die krassesten und frechsten Formen der Zensur werden auch nachweislich eingesetzt. Viele Menschen sind Core schon auf den Leim gegangen.

        Propaganda nutzt einen Bug in der menschlichen Psyche aus, um kluge und normale Menschen von absurden Weltbildern zu überzeugen.

    • Bitcoin Cash hat genauso wie bitcoin Transaktionskosten, wenige, zentralisierte Mining Pools und wird bei zunehmender Skalierung langsamer. Die Probleme sind schwächer und wurden in die Zukunft verlagert Aber sie sind immer noch da. Praktischer Nutzen als Weltwährung nicht gegeben

    • „es ist mittlerweile eine allgemein anerkannte Tatsache, dass Bitcoin ein wundervoller digitaler Wertspeicher ist“

      „Wozu Bitcoin als Wertspeicher, wenn ich sowieso immer mit ETH überweise. Dann kann ich meine Ersparnisse auch in ETH halten“

      Also wenn man nicht mit BTC bezahlen kann und sein einziger Vorteil „Wertspeicher“ sein soll (wobei er, wohlgemerkt, im Gegensatz zu z.B. Gold, nur virtuell ist), wird er meiner Ansicht nach zugrunde gehen oder wenigstens ziemlich bedeutungslos. Das mit dem Wertspeicher habe ich schon mal bei dem Altcoin „Unobtanium“ gehört und gesehen. Ihr könnt ja anschauen, wie sich der Kurs entwickelt hat.

      Wenn die großen Börsen dann auch mal irgendwann Altcoins direkt in Dollar/Euro und zurück tauschen, ist der Kursrückgang endgültig vorprogrammiert.

      • Genau, wenn man eh ETH hat, um damit überweisen zu können, dann kann man auch gleich ETH als Wertspeicher behalten. Oder LTC. Oder was sonst auch immer. Darum sage ich immer wieder, daß Tauschmittel zu sein Voraussetzung dafür ist, Wertspeicher zu sein. Den bloßen Wertspeicher will selbstverständlich keiner haben. Wie sollte der schließlich seinen Wert behalten, wenn man ihn nicht tauschen kann, weil ihn keiner haben will? Um als Wertspeicher auch nur in Frage zu kommen, muß man zunächst Tauschmittel sein. Aber die Wertspeicherfunktion wird langfristig immer die Tauschmittelfunktion abschießen! So notwendig wie die Tauschmittelfunktion für den Wertspeicher ist, so kontraproduktiv ist die Wertspeicherfunktion für das Tauschmittel. Sie führt nämlich zu steigenden Preisen, steigenden Gebühren und schließlich zu einer geradezu grotesken Unwirtschaftlichkeit (die berüchtigte 10$-Pizza für 70$). Also fällt die Tauschmittelfunktion weg, weil das Tauschmittel Akzeptanzstellen verliert. Weil die Tauschmittelfunktion jedoch Voraussetzung für die Wertspeicherfunktion ist, deshalb wird später auch letztere wegfallen. Diese Vorgänge werden jetzt in der Welt der Kryptowährungen so oft wiederholt werden bis das Prinzip verstanden wird! Dafür können gut und gerne um die hundert Kryptowährungen entwickelt und verbrannt werden, weil der Homo sapiens sapiens im Allgemeinen doch recht lernresistent ist.
        乱馬

      • „weil der Homo sapiens sapiens im Allgemeinen doch recht lernresistent ist“

        Seh richtig – außer es geht darum, die eigenen Macht- und Besitzstände zu erobern und zu wahren. So wird werden die Bitcoin-Profiteure, Miner etc. natürlich krampfhaft am Bitcoin festhalten. Da alle Altcoins nur über den Tausch Fiat über BTC laufen, sind alles abhängig. Ich sehe auf coinmarketcap kaum einen Altcoin, der nicht fällt, wenn BTC fällt (z.B. jetzt!). BTC ist zu dem Establishment geworden, das es angeblich bekämpfen wollte.

        Vermutlich hat BCH jetzt gute „Machtchancen“, weil die Mining-Struktur ja wohl von den gleichen Minern, der gleichen Hardware abhängig ist.

        Wird Zeit, dass mal jemand eine Altcoin-Bank aufmacht, wo man Euros in Alcoins tauschen kann, ohne über BTC zu gehen.

  4. Die Firmen und Dienstleister müssen natürlich auch auf Segwit umsteigen. Und da kann auch bitcoin.de mal langsam in die Pötte kommen. Wie ist denn da der Stand? Die Donation Adresse ist ebenfalls noch legacy. Also bitte nicht rumnörgeln sondern das umsetzen wofür sich die Community entschieden hat. Coinbase, Mycelium etc sind für mich alle gestorben solange es da keine Anstalten gibt, Segwit zu unterstützen.
    Ich bin bereits seit Ewigkeiten komplett auf Segwit umgestiegen.
    Die Kommentare sind auch mal wieder witzig. ETH….ich lache mich kaputt. Dieser Fail einer Crypto um sein Erspartes zu parken…. viel Erfolg.

    • Das bringt kaum was, weil der Kapazitätszuwachs so gering ist. Dann zahlt man halt 5€ statt 10€ Gebühr. Und in einem Jahr 50 statt 100.

  5. Werner Müller // 18. Dezember 2017 um 13:55 // Antworten

    Man hätte sich schon lange entscheiden müssen Zahlungsmittel oder Geldmaschine. Man hat sich für Geldmaschine entschieden. Letztenendes ist der absurde Kursanstieg der Tod des Bitcoins.

    • Leute, Ihr müßt endlich ‚mal lernen, dass es nicht DEN einen Coin für Alles geben kann.
      Genauso wie es zig verschiedene Autos/Fahrzeuge für alle möglichen Anwendungsfälle gibt. Reicht vom Dreirad über das Fahrrad, das Mofo, Motorrad und den Pampersbomber bis zum Sportwagen, Bus und LKW, ja sogar Panzer und Transporter für das Space Shuttle gibt es.
      Wieso hier die Leute immer so einfach im Denken sind, entzieht sich der Kenntnis …

  6. Wenn nächstes Jahr das Lightning Netz kommt sieht auch alles anders aus oder? Denke das wird der grosse Durchbruch für BTC sein 🙂

    • Meine Prognose: Lightning wird die Skalierbarkeit des Bitcoins in etwa gleichem Maße lösen wie es SegWit bereits getan hat. Man mag mich Pessimist nennen, ausführlichere Erklärungen dazu findet man in meinen Kommentaren in älteren Beiträgen zum Thema…

    • Das wäre sehr gut und ist, wie ich finde, auch aussichtsreich. Aber ein einziger Channel kostet dann 2 mal die Transaktionsgebühr. Die Gebühr steigt ohne Limit an. Würdest du für einen Channel 100€ bezahlen? Das macht doch keiner.

      • Channel nutzt man auch nicht nur einmal. Die sind eine gute Lösung für Leute die Bitcoin öfter zum Zahlen und Empfangen nutzen. Aber noch warten wir freilich auf das Lightning Network. Trotzdem sollte man nicht scheuen das schonmal anzuschauen.

      • @hansi
        Bitcoin ist trustless und das macht ihn so wertvoll. Lightning wirft diese zentrale Eigenschaft des Bitcoin leider über Bord, denn ein Channel muss ständig überwacht werden wenn man seine Coins nicht verlieren möchte…

  7. Dass SegWit noch nicht grösse umgesetzt wurde, zeigt nur, dass der Wert von Bitcoin sowie die Anwendung von Bitcoin im Moment nicht auf kleinen Transaktionen basiert. Wenn es da mehr Bedarf geben würde, hätte sich das auch mehr verbreitet. Der Wert von Bitcoin ist im Moment basierend auf: Spekulation, Geldanlage und Hoffnung auf noch gänzlich unbekannte zukünftige Anwendungen. Ich finde es etwas müssig, dauernd über kleine Transaktionen zu diskutieren. Wenn da höherer Bedarf bestünde, wäre viel mehr Druck auf Implementation von SegWit bestanden und wir hätten jetzt 50-80% Verbreitung. Da ja alle Leute bereit sind, mehr zu bezahlen gibt es auch kein Problem.

    • Es ist aber auch klar, dass die Blocksize niemand angehoben werden wird. Daher steigen große Unternehmen auch nicht ein, weil sie wissen, dass die Kapazität immer zu niedrig sein wird. Amazon *kann* gar nicht Bitcoin akzeptieren, SegWit hin oder her. Amazon würde diese lächerlichen 7 Transaktionen pro Sekunden sofort um das 100-fache überspannen.

      Allein die Existenz des Limits verhindert, dass Bitcoin eingebunden wird.

      Außerdem bringt SegWit nur einen sehr kleinen Vorteil, wobei wir eher die 100-fache Kapazität bräuchten. Total sinnlos.

  8. Es gibt genügend Altcoins, die zum Zahlen besser geeignet sind als Bitcoin. Vericoin zum Beispiel. In Verbindung mit Verium wird gerade eine Binaryl Chain Technologie entwickelt, die VRC Transaktionen auf wenige Sekunden minimiert und das bei geringsten Gebühren.
    Grüße
    Michael

    • Technische Überlegenheit führt nicht zur praktischen Nutzung wegen des Netzwerkeffektes. Bitcoin Cash hat außerdem keine Skalierungslimits. Es gibt keine Notwendigkeit für eine neue Coin. Bitcoin Cash ist bereits jetzt ausreichend und ist auch tatsächlich da und benutzbar.

      • coinschaer // 18. Dezember 2017 um 22:48 //

        Sorry Du nervst tierisch mit deiner BCH Propaganda. BCH hat sich einen kurzfristigen Kapazitätsvorteil für den hohen Preis fragwürdiger Dauerforkerei erkauft. Wirklich skalieren kann er nicht. Und das ist für Dich der Grund das er allem überlegen ist. BCH ist Bitcointrash, keiner braucht es. Denn es gibt technisch gesehen viel bessere Coins als Zahlungsmittel. Weniger Energieverbrauch, schnellere Bestätigungen, bessere Privacy u.s.w. Wenn BTC wirklich ersetzt wird dann bestimmt nicht durch einen seiner Klone, sondern durch etwas wirklich überlegenes.
        Deine Posts sind wenn man sie sich ansieht völlig widersprüchlich. BTC wird untergehen weil eben der Code das Gesetz ist. Aber BCH wird alle anderen schlagen, auch wenn er kaum Schwächen des BTC behebt. Wird er sich gegen alle anderen Coins durchsetzen. Wach auf Junge.

  9. @tobi
    Offensichtlich bist Du neu in Crypto sonst würdest du so eine Clownshow wie bcash nicht in jedem deiner Comments in den Himmel loben.
    bcash ist ein zentralisierter shitcoin und verstößt damit gegen alles wofür der Bitcoin steht. Niemand hätte ein Problem damit, wenn es einen Fork gegeben hätte und folgende Dinge berücksichtigt worden wären:

    1) anderer Name
    2) anderer Mining Algorithm, um nicht in direkte Konkurrenz mit Bitcoin um die Miner zu treten
    3) anderes adressformat, um viele viele transaktionen zu vermeiden, bei denen leute ihre kohle verlieren, weil man versehentlich seine btc an eine bcash adresse schickt

    Frei nach dem Motto „put your money where your mouth is“ hoffe ich, daß du all dein geld in bcash investiert hast.

    • Clownshow ist gut, die wird hier ja auch verbreitet. Das passiert dem modernen Menschen immer dann, wenn er was von dem Kuchen, den er haben wollte, nix abbekommt. Und das „andere“, wofür man sich entschieden hat, nicht das einbringt, was es soll. Dann wird sinnlos getrommelt (wie ein kleines wütendes Kind auf dem Boden), um das klägliche eigene Dasein nicht daran verzweifeln lassen zu müssen, dass man zugeben muss, es nicht verstanden zu haben.
      Propaganda ist ja die ständige Wiederholung von unklaren Informationen, da passt es ganz gut, dass allgemein „Core“ als Feindbild aufgebaut und salonfähig wird. Bischen schade, und sicherlich ungerecht. Aber immerhin sind „die“ dran Schuld, dass „ich“ nicht profitieren kann. Ganz praktisch eigentlich, und beim Irrenarzt sicherlich ein akzeptabler Umgang mit der Situation.

      Propaganda nutzt eben einen Bug in der menschlichen Psyche aus, um sehr dumme Menschen und Menschen mit begrenztem Denkvermögen von der Realität fernzuhalten.

      • Du willst jetzt aber nicht durch die Blume sagen, dass Bitcoin Cash Anhänger sehr dumme Menschen mit begrenztem Denkvermögen sind?

      • nein Christoph, sicher nicht. Das wäre arrogant und überheblich. Diese Ausgrenzungen begegnen uns immer ja wieder, früher war es C oder Pascal, oder meinetwegen Opel oder Ford, und jetzt ist so ein Kinderkram wie BCH oder BTC draus geworden. Als ob man immer in der einen oder anderen Kaste beschränkt sein muss. Die Crypto Welt ist gross genug, und da kann sich noch sehr viel entwickeln. Ich sehe noch nicht „die“ Lösung… Aber wie Du sicher bemerkt hast, stelle ich immer mal meine Gegenthesen auf, wenn zu offensichtlich mit Konspiration und Spekulation um sich geworfen wird, ohne dass es durch Nachvollziebarkeit untermauert wäre.

  10. Meiner Meinung nach ist der einzige Grund, wieso Bitcoin noch so glänzt der Name. Das wars. Jeder kennt „Bitcoin“.

  11. BitPay löst das Problem gerade durch die Integration von Bitcoin Cash.
    https://blog.bitpay.com/multiple-blockchains/
    Man darf davon ausgehen dass Coinbase in den nächsten Tagen dasselbe bekannt gibt.

  12. Gibt es bekannte Fälle von mit BTC bezahlten Flugzeugen, Öltankern, Zügen, Schlössern oder Inseln?

    Falls es die nicht gibt, dann möchte ich wissen, warum man plötzlich BTC dafür verwenden sollte, während man beobachtet, daß bisherigen Akzeptanzstellen keine BTC mehr akzeptieren?

    Werften haben zur Zeit eher wenig Aufträge. Daher wäre es verständlich, wenn sie auf Bedingungen eingingen wie einen Öltanker in BTC zu bezahlen. Aber was würde eine Werft anschließend mit den BTC anfangen? Lieferanten damit bezahlen? Irgendwann kommen wir bei kleinen Teilen an. Die Arbeiter mit BTC zu bezahlen ist widersinnig, wenn man damit nur noch große Anschaffungen machen kann. Also muß der BTC nach dem Kauf in eine andere Währung gewechselt werden. Warum nicht gleich die für den Kauf verwenden, wenn der Käufer auch erst wechseln muß?

    Es dürfte vielmehr so sein, daß sich jede Kryptowährung, die denselben Konstruktionsfehler wie Bitcoin enthält, selbst abschießt. Obwohl der Preis vermutlich nicht auf Null fallen wird. Der Konstruktionsfehler besteht nicht in der fehlenden Anonymität. Manchen gefällt dieser Umstand schließlich. Der Konstruktionsfehler besteht darin, daß eine Transaktion ÜBERHAUPT Gebühren kostet. Es gab mal eine Regionalwährung, die sich mit diesem Mechanismus selbst abgeschossen hat. Deren Gebühren stiegen nichtmal ständig wie die beim Bitcoin. Das Argument für JEDES alternative Zahlungsmittel ist es bisher immer gewesen, die Nebenkosten der Zahlungsvorgänge zu senken. Logischerweise zieht das nicht mehr, wenn die Nebenkosten steigen, weil das alternative Zahlungsmittel so konstruiert ist, daß die Nebenkosten steigen.

    Der wirkliche Wert des Bitcoins besteht darin, daß er nach den Regionalwährungen eine weitere alternative Möglichkeit aufgezeigt hat, die durch ihre Akzeptanz dafür gesorgt hat, daß die Macht der Zentralbanken geschwächt wurde. Damit wird es für zukünftige Alternativen leichter, das ungerechte System der Weltwirtschaft zu Fall zu bringen. Das kann aber noch Jahrzehnte dauern.
    乱馬

  13. https://btcmanager.com/bitcoins-usefulness-payments-rapidly-decreasing-maybe-not-bad-thing/

    Hast dir wohl gedacht, „was die Youtuber können, kann ich schon lange“!?
    Einfach aus dem englischen ins deutsche fast 1:1 übersetzen?? Komm mir nie wieder mit Sommerpause oder Winterpause, du Schlingel.

    • Jakob Creutzfeldt // 21. Dezember 2017 um 23:16 // Antworten

      He justarandomblog602, ich glaube, Du bist da einer ganz heißen Sache auf der Spur!
      Wirf bei Gelegenheit aber mal einen Blick auf Datum und Urheber des englischen Artikels:-)

  14. Bitcoin als Zahlungsmittel ist vielleicht jetzt noch (wieder) langsam, weil behäbig, aber Wallets bieten ja noch andere Altcoins. 1994 hab ich meinen ersten PC gekauft mit 4Mb RAM wow. das war echt schnell. Und? Wo stehen wir jetzt? Mal ehrlich, ich kenne den Lebenszyklus von Graphikkarten und CPUs derzeit nicht, aber die Technik dürfte das geringste Problem sein. Es wird an Akzeptanz in Zukunft nicht scheitern und wo ein User ist, wird auch automatisch die Technik voran getrieben. In zwei, drei, vier Jahren lachen wir über unsere Bedenken über Sicherheit und Schnelligkeit. Hab gestern noch Lisk verschickt. Eine Minute hat es gedauert. Und wenn Bitcoin halt sechs Std braucht, immer noch schneller als ne normale Bank. So siehts aus. Das Bezahlen ist das eine, die Sicherheit und die Möglichkeiten das andere. Wir sind ja noch am Anfang einer neuen Technologie.

    • Bitcoin wird das Hauptschiff bleiben ,ob ihr dran glaubt oder nicht !!
      mit Lighting,Mimblewimble, Atomic swaps wird es nachher schneller und somit auch billiger werden

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