Newsticker

Urlaub, Korrektur, Gebührenirrsinn

Immer wieder zur denkbar falschen Zeit: Das Bitcoinblog.de macht für etwa zwei Wochen Urlaub. Heute gibt es noch ein paar lose Anmerkungen zu den Ereignissen in diesen wilden Tagen.

Fangen wir damit an, dass es einen vermeintlichen „Crash“ gab: Bitcoin ist auf kurzzeitig weniger als 10.000 Euro gestürzt, mit ihm so gut wie alle Kryptowährungen, und die Marktkapitalisierung des gesamten Ökosystems ist auf vorübergehend 435 Milliarden Dollar gefallen. War das jetzt der große Crash, der für viele unvermeibar erschien?

Ich würde sagen, nein. Wenn man sich Coinmarketcap anschaut, wird man sehen, dass es heute 32 Kryptowährungen gibt, die eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Dollar haben. In der Sprache der Startups bedeutet das, dass es 32 Einhörner gibt. Die meisten dieser Einhorn-Währungen tragen NULL ökonomische Aktivität, im Juli gab es davon nur sieben, und schon das erschien viel zu sein. Solange es diese Masse an Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Dollar gibt, sollte man davon ausgehen, dass der echte Crash noch nicht stattgefunden hat.

Die Ereignisse dieser Tage waren allenfalls eine Korrektur. Wenn man sich den 30-Tages-Charts anschaut, sieht man einen weiterhin intakten Bullenmarkt und lediglich eine leichte Korrektur von einem überhitzten Preisanstieg aus. Hätte sich Bitcoin nicht bei knapp 10.000 Euro eingefangen, und wäre der Kurs nicht von dort aus wieder auf mehr als 12.000 hochgeschossen, hätte aus der Korrektur ein Crash werden können. So ist es lediglich eine leichte Korrektur einer kurzfristigen Überhitzung. Denkbar wäre es auch gewesen, dass der Preis auf weniger als 7.000 Euro stattfindet. Selbst dann wäre es im halbjahres-Trend noch immer eine Korrektur und klein Crash gewesen.

1-Monats-Chart des Kurses. Quelle: Bitcoin.de

Die Bedeutung des Kurses scheint also vernachlässigbar zu sein. Interessanter ist, was sich im MemPool tut.

Der absurde Fee-Market

Die Folgen des Blocksize-Limits dürften noch niemals so deutlich zu spüren gewesen sein wie in diesen Tagen. Fast 300 Megabyte an unbestätigten Transaktionen warten im MemPool, die Gebühren für eine schnelle Bestätigung haben zeitweise rund 1000 Satoshi je Byte erreicht. Es war vorherzusehen, dass es so kommt. Hier wollen wir kurz auf einige Details und Absurditäten des Fee-Markets eingehen:

  • Ein immer größer werdender Teil der Bitcoin-Münzen wird unbenutzbar. Wenn ein UTXO – Unspent Transaction Output, oder, sinnbildlicher, eine Münze im elektronischen Geldbeutel – einen geringeren Wert hat als die Gebühren, um es auszugeben, wird es quasi eingefroren. Mit dem Steigen der Gebühren betrifft dies einen immer größeren Teil der Guthaben. Ein Blockchain-Forscher hat in den letzten Tagen gezeigt, dass die Börse Coinbase etwa rund zwei Millionen Dollar in einer Wallet hat, deren Münzen im Durchschnitt 2 Dollar groß sind. Die Wallet wurde faktisch unausgebbar. Vermutlich betrifft dies noch zahlreiche weitere Bitcoin-Dienstleister.
  • Aber auch große Transaktionen werden problematisch. Der Ananas-Fonds, über den wir letztens berichtet haben, leidet ebenfalls unter dem Gebührenmarkt. Um eine nicht bestätigte Transaktion zu retten, hat der Fonds eine Transaktion mit dem Wechselgeld gebildet. Die Gebühren: Mehr als 1.000 Dollar. „Es wurde uns klar, dass das gegenwärtige Bitcoin Netzwerk als Payment-Netzwerk vollkommen unbrauchbar ist, nicht nur für Kaffee, sondern sogar für Multi-Millionen-Dollar-Transaktionen. Und wir benutzen SegWit,“ schreibt der Initiator des Fonds. Die Lösung für den Funds: Bitcoins in Bitcoin Cash wechseln und hoffen, dass Charities auch Bitcoin Cash akzeptieren.
    Um es noch einmal zu wiederholen: Der Ananas-Funds möchte rund 60-80 Millionen Dollar spenden und sucht noch Wohltätigkeitsorganisationen. Wenn ihr eine seid oder kennt – bewerbt euch!
  • Selbst die Macher von Bitcoin.org, eine Webseite, die wie keine andere jede Blocksize-Erhöhung bekämpft haben, leiden unter den Gebühren. Cobra, einer der Hoster, klagt, dass er nun nicht mehr in der Lage ist, mit Bitcoin das SSL-Zertifikat für die Seite zu bezahlen. Der Grund ist auch, dass BitPay sämtliche Bitcoin-Zahlungen unter 100 Dollar ausgesetzt hat – aus sehr verständlichen Gründen.
  • Die Core-Entwickler scheinen sich derzeit nicht zu sehr an den Gebühren zu stören. Im Gegenteil. Gregory Maxwell, CTO von Blockstream und einer der Führer im Core-Team, lässt sogar die Champagnerkorken knallen, laut einer Mail. Er freut sich, dass das Bitcoin-Netzwerk für die Sicherheit durch die Miner rein durch Gebühren bezahlen kann, ohne dafür die Inflation durch einen Blockreward zu benötigen. Die einzige Reaktion von Core auf den Gebührenmarkt ist es, RBF (Replace by Fee) für alle Transaktionen zum Standard zu machen. Das bedeutet, dass man eine Transaktion erneut senden kann, allerdings mit anderen Gebühren und auch anderem Empfänger. RBF macht nicht nur unbestätigte Transaktionen vollkommen unbrauchbar, sondern erhöht auch die Belastung der Nodes immens. Denn wenn man eine Transaktion nicht nur einmal, sondern zweimal, womöglich sogar dreimal oder viermal sendet, bis man die perfekte Gebühr gefunden hat, müssen die Nodes diese Transaktion nicht nur einmal, sondern zweimal, womöglich drei- oder viermal, empfangen, verifizieren und weiterleiten.

Die Lage ist nicht eben sonnig. Aber ich bin guter Dinge, dass sich die Situation im MemPool in den nächsten Wochen wieder beruhigen wird. Spätestens wenn BitPay Bitcoin Cash akzeptiert und mehr Börsen SegWit verwenden, dürfte sich die Lage im Januar deutlich entspannen.

Bis dahin wünsche ich euch schöne, entspannte Tage.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

53 Kommentare zu Urlaub, Korrektur, Gebührenirrsinn

  1. Richtig schade das Du von Lightning noch nichts gehört hast. Oder zumindest ihnorierst Du es vollständig. Wenn man von den Gebühren die Kursgewinne abziehen würde wären die Gebühren sogar negativ. Rechnen solle man nicht nur können sondern auch davon gebrauch machen.

    • Verstehe einer mal die Leute. Wenn eine Kreditkartentransaktion mit 2% Gebühren belegt ist, regen sie sich über die gierigen Kartenorganisationen auf, müssen sie inzwischen für die gleiche Transaktion im BTC Netzwerk 40, 50 oder gar 100 EUR auf den Tisch des Hauses legen, finden sie es toll, oder zumindest normal, weil es ja Bitcoin ist. Macht Western Union genau das Gleiche, sind sie Halsabschneider. Nicht zu vergessen, auf der BCH Chain kostet die gleiche TX 10 Ct., aber das sie die Landesverräter, die an den Baum geknüpft gehören, weil sie die Genialität von Core, Blockstream und Lightning ignorieren. Ach die Gebühr ist doch nicht schlimm, sind doch quasi notwendige Steuerabgaben für die Kursgewinne – was für eine verbogene Logik – ich komme da nicht mehr mit.

      • Coinschaer // 23. Dezember 2017 um 16:40 //

        Klar ist momentan die Situation was Gebühren angeht bei BCH besser. Das Problem ist das es einfach falsch ist auf jedes Problem mit einer Fork zu reagieren, die irgendwie schnell das Problem beseitigt und sonst nichts. Der Code ist das Gesetz hiess es mal. Wenn bei jedem kleinen Problem der Code geändert wird, wie kann man dem System noch trauen das nicht auch Grundlegendes, wie die Coinmenge, geändert wird, wenn es zum Hindernis für irgendwelche kurzfristigen Interessen wird? SegWit und Lightning sind lang vorbereitete Strategien zum skalieren. Es braucht halt etwas Geduld bis sie greifen, aber die Zeit sollte man haben, wenn ein ausgereiftes System entstehen soll dem man auch vertrauen kann.
        Ein BTC-Klon macht wenig Sinn, es gibt unzählige Altcoins die als „Zahlungsmittel“ besser geeignet sind wie BTC und alle seine Klone. Und forken können die auch alle.

      • @Coinschaer: Ob es Sinn macht, musst du schon dem Markt überlassen. Der sagt, es macht für den ein oder anderen sicher Sinn mit minimalem Aufwand auf BCH umzustellen, anstatt einen evtl. besser geeigneten Altcoin zu verwenden, da BCH auf cmc weiterhin auf Platz 3 bei etwa 20% BTC-Wert angesiedelt ist. So einfach isses. Da kann man Roger Ver noch so sehr nicht mögen… aber es gibt ja auch genügend andere, die sich mittlerweile bei BCH engagieren.
        Dass ein weltweites Zahlungsnetzwerk auch mit BCH nicht möglich ist, sollte hierbei aber jedem klar sein. Irgendwann steigen auch hier die Fees, gesetzt den Fall BCH würde vielfach verwendet. Den einen Coin für alles sehe ich bis jetzt aber auch sonst nirgends, bleibt vermutlich auch so.

      • @Coinschaer „jedes Problem mit einer Fork zu reagieren, die irgendwie schnell das Problem beseitigt“ Nunja, ich würde sagen schnell ist relativ. Gavin und andere nun leider ehemalige Core Entwickler haben schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass wir in ein Fee Desaster enden wenn wir nicht von dem 1MB block size limit wegkommen. Selbst Satoshis letzte Posts gehen darüber das Spam limit zu erhöhen. Leider ist er verschwunden bevor er dies durchgeführt hat, sonst könnten wir uns die ganze Diskussion nun wohl schenken… Die Coinmenge zu ändern ist ein ganz anderes Kaliber, da das jetzige 1MB limit künstlich als temporäres Spam limit festgelegt wurde. Die jetzigen Core Entwickler haben wieder die Vision von Satoshi dieses Spam limit zum nahezu absolut zumindest in nächster Zeit unveränderbaren limit erklärt. Selbst wie der großteil der Bitcoin Industrie dieses limit zwecks Nutzbarkeit von Bitcoin auf 2Mb erhöhen wollten, wurde dies nicht unterstützt, obwohl ursprünglich bei einer Vereinbarung von Core entwicklern und Minern verabredet wurde dieses limit zu erhöhen, oder zumindest den code dafür bereitzustellen. Dass die Miner nicht gerade glücklich waren wie diese Vereinbarung nicht eingehalten wurden kann man hoffentlich nachvollziehen. Ich denke, dass die Core Entwickler im guten Sinne handeln, doch leider sind sie wohl ihrer eigenen Ideologie zum opfer gefallen. Ich hoffe nur, dass Bitcoin das ganze doch noch gelöst bekommt, ansonsten wird wohl langfristig Bitcoin Cash zum eigentlichen Bitcoin der der Vision von Satoshi folgt, und der jetzige Bitcoin zu Bitcoin Core. Das ist das gute an den Coins, endlich gibt es echten Wettbewerb im Geldbereich, möge der bessere gewinnen!

    • man merkt, dass du noch nicht lang dabei bist. Sonst hättest du gemerkt, dass Lightning bereits seit mindestens zwei Jahren „fast fertig“ ist.

  2. Ich frage mich, ob der derzeitige Kurs überhaupt die wirkliche Lage bezüglich Angebot und Nachfrage widerspiegelt. Wer weiß, wie viele Leute eigentlich schon längst ihre Bitcoins verkaufen wollten und wollen, aber gar nicht können, weil ihre Transaktion festhängt.

  3. …und ich frage mich, ob sich die Miner jetzt nicht eigentlich dumm und dämlich verdienen, mit solchen Gebühren. Aber vielleicht habe ich das Mining auch noch nicht verstanden. Aber große Lust habe ich auch gar nicht, mich mit so kryptischem Zeugs zu befassen. Ich habe nur einen vagen Verdacht, dass die hohen Gebühren denen sehr recht sind.

    • Michael Dallinger // 23. Dezember 2017 um 14:55 // Antworten

      Natürlich freuen sie sich an den Gebühren. Es ist halt die große Frage ob Sie bsw. bei einer Blocksize von 2 MB und der doppelten Transaktionszahl evtl. doch „noch“ mehr verdienen würden, trotz dann sinkender Gebühren.

      • Braucht man zum bestätigen von Transaktionen so viel Rechenleistung wie zum schürfen oder lohnt es sich jetzt mit nicht so teuerer Hardware einzusteigen, um nur an den Gebühren mitzukassieren?
        ランマ

  4. Ich habe es lange ignoriert, bin aber nun auch der Meinung, dass BCC die bessere Lösung ist. Diese Ignoranz und Dekadenz der Core Entwickler angesichts eines in der Praxis total versagenden Systems tut schon weh…

  5. Ich weiss nicht, wieso Steem auf diese Liste gekommen ist, „NULL ökonomische Aktivität“. Steem hat mehr Transkationen als alle anderen Coins!
    „On the 18th Dec, for the first time in history, two blockchain protocols each surpassed 1 million transactions in a 24 hour period. One of those was the Steem blockchain which processed 1,022,251 transactions. The other was Ethereum which also broke the 1 million barrier, but struggled to handle the load, using over 60% of its network capacity. Meanwhile, Steem didn’t even come close to cracking a sweat, using only 1% of its overall capacity.“

    • Steam ist überraschenderweise noch kein Einhorn – und das, während bei Steem immerhin tatsächlich etwas passiert. Sollte für mich was die CMC angeht, nicht 30+ sein, sondern 5-15.

    • Aber was bedeutet Transaktion bei Steem? Das ist doch die Blockchain bei der es mindestens zwei Coins gibt, von denen jeder erstmal mindestens ein paar Wochen festhängt, weil das dort so festgelegt ist. Vielleicht ist die einzige Aktivität dort die Aktivität der Bots?

      https://www.steem.center/index.php?title=List_of_Bots

      https://steemit.com/steemit/@riensen/steemit-etiquette-using-95-bot-accounts-to-upvote-your-own-content-fair-game-or-not-cool

      Oder Steem existiert nun einfach lange genug, daß jetzt einige Mindesthaltefristen abgelaufen sind? Dann würde natürlich möglichst schnell in etwas anderes getauscht werden, damit die Coins nicht wieder festhängen, wenn die Marktkorrektur Steem erreicht.
      ランマ

    • Der Bitcoinblog hat wirklich zu den blödesten Zeiten Urlaub. Kommentare, die Links enthalten, müssen nun bis nach dem Urlaub auf Moderation warten. Daher ein Zitat von einem Steemit-Beitrag:

      ‚@anyx voted openly with his own bots. Next time (or already) a sophisticated hacker might just use names which appear as minnows instead. We cannot distinguish between Bots and Minnows. The degree of manipulation that is allowed on Steemit is undefined.‘

      Man kann also garnicht sagen, was sich wirklich auf der Steem-Blockchain tut, weil es dort unbegrenzte Manipulationsmöglichkeiten durch Bots gibt und von diesen Möglichkeiten reichlich Gebrauch gemacht wird. Die Aussage, daß auf Steem etwas passiert, ist also inhaltsleer.
      ランマ

      • Wiener Ninja // 25. Dezember 2017 um 22:08 //

        Wären Sie dort selbst aktiv, würden Sie nicht solche Kommentare abgeben. Es gibt 10.000e aktive user, viele Ländercommunities, charity-Aktionen, etc, und darüber hinaus eine florierende Bot-Gesellschaft, ja, warum nicht. Ich finde die bots auch teilweise störend, aber das heisst doch nicht, das das steemit.com nicht eine funktionierende Sozialplattform ist und Alternative zu facebook, da nahezu zensurfrei. Und steemit ist ja nur eine Anwendung der steem-blockchain. Steem hat übrigens eine Kapazität von mind. 1000 Transaktionen pro Sekunde. Alle Transaktionen kosten 0c und sind in 3 sec. abgewickelt

      • @Wiener Ninja:

        Während Bitcoinblog im Urlaub ist, wird es nicht viel bringen, sonst würde ich noch mehr Aussagen verlinken und zwar von Leuten, die dort aktiv waren. Dadurch würde sehr schnell deutlich, daß Steemit nun gerade keine Alternative zu Facebook ist. Weil noch oberflächlicher und noch dämlicher. Nicht zuletzt auf die sehr große Bot-Community zurückzuführen. Schnelle und kostenlose Transaktionen sind schon ein Vorteil, aber dadurch bedingt, daß Steem zentral ist und jeder Coin einer langen Haltefrist unterliegt. Dadurch ist auch die Steem-Blockchain als Ersatz für Überweisungen unbrauchbar. Die Steem-Blockchain ist ausschließlich für Steemit gemacht. Hättest du andere Projekte vorgestellt, die auf der Steem-Blockchain laufen, dann hättest du wenigstens EIN Argument gehabt. Aber ich bin wohl nicht der Einzige, der sonst kein Projekt auf der Steem-Blockchain kennt?
        ランマ

  6. Juergen Roeger // 23. Dezember 2017 um 15:25 // Antworten

    Vielen Dank, Christoph, für die wieder hervorragende Berichterstattung in diesem erstaunlichen Jahr. Immer fundiert und interessant geschrieben.
    Spende ist überwiesen.
    Schöne und erholsame Feiertage wünsche ich.

  7. Frage an Christoph: Wie sieht’s denn bei der Spendenadresse des Botcoinblog aus ist das noch jemals verwendbar?

    • Naja, das meiste, was an Spenden einging, war vor August, und ist daher als BCH verfügbar. Spenden jetzt sind mit BTC und BCH auf dieselbe Adresse möglich, aber bei Beträgen unter sagen wir 20-30 Euro wäre mir BCH lieber …

  8. Man kann auch viel Quatsch in Kommentare schreiben. Es ist jedem gegeben für weniger Gebühren zu bezahlen. Wenn ich etwas transferiere, kostet das nur 0.0005 BTC und die Überweisung ist nach knapp 40 Minuten mit 3 Bestätigungen auf einer Börse. Das war vor drei Tagen, wo weit über 200k unbestätigte Transaktionen vorhanden waren. Man kann mit btc sehr wohl auch große Beträge mit wenig Gebühren bezahlen. Hört doch mal bitte auf, immer so ein Quatsch zu erzählen und zu verbreiten.

    • Vor drei Tagen dürften das etwa 8 € gewesen sein.
      Ganz ehrlich: Wenn mir meine Bank für eine Überweisung 8 € abzieht, wechsel ich die Bank.
      Damit dürfte eines der Hauptargumente für BTC (billige Transaktionen, weil das Bankensystem weg fällt) eigentlich ja schon ins Lächerliche abgerutscht sein.
      Davon abgesehen hab ich das bisher immer so gelesen, dass man sich eher darüber aufregt, dass das Verhältnis von kleinen Beträgen zu den Transaktionsgebühren unverschämt hoch ist.
      Die, die das bezahlen können und wollen, sollen das ja gerne so machen, – ich kann es / will es nicht.
      Die Entwicklungen rund um den BTC erinnern mich ein wenig an das iPhone. Das war mal ein wirklich gutes Gerät. Man musste dafür aber auch einen stolzen Preis hinlegen.
      Seit dem Tod des Visionärs ist das Teil immer schlechter geworden, – der Preis dafür noch stolzer.
      Darüber braucht man aber mit den Anhängern des Apfels nicht zu diskutieren.

    • Also das musst Du uns mal erzählen, wie Du das machst. Meine Transaktionen hängen noch, und die haben höhere Gebühren.

    • Publiziere mal bitte den TX Hash, damit das auch überprüfbar ist. Sämtliche Transaktionen mit einer ähnlichen Gebühr hängen bei mir nämlich fest…

  9. Mann kann auch ein System mit sinnlosen Transaktionen verstopfen und die Leute dazu bewegen auf ein anderes System zu springen. Es gibt ja genügend Banken und noch mehr Kreditkarten und Systeme e.c.t . Der Cryptomarkt beginnt zu leben . ES LEBT !

  10. Pro Woche mache ich mehrere btc Überweisungen. Drei Bestätigungen in der Blockchain haben bei mir noch nie länger als eine Stunde gedauert. Manche Börsen selbst brauchen länger um die Transaktion freizugeben. Manche überweisen auch nur einmal am Tag. Das sollte man berücksichtigen. Jede Börse verlangt unterschiedliche Gebühren. Bei manchen sogar kostenlos! Jeder kann den btc Client benutzen und die Gebühren selbst bestimmen. Ihr könntet euch vorher informieren, bevor hier Unwahrheiten von euch verbreitet werden.

    Einen Vergleich btc mit den Gebühren einer Bank zu machen, finde ich sinnlos. Wenn ich eine Bank-Überweisung in die USA mache, kosten die Gebühren das doppelte bis dreifache einer btc Überweisung. Bei den meisten Banken hat man aber auch monatliche Gebühren und weiterhin kann die Bank mit deinem Geld noch mehr Geld verdienen, den damit wirtschaftet die Bank. Verleihe doch selbst dein Geld zB bei Bifinex.

    • @nobody: Wovon redest Du? Von den internen Transaktionen, die eine Bank oder Bitcoin-Börse macht? Ja, die mögen schnell gehen, weil die da eigene Systeme haben, damit es eben schnell erscheint oder aber weil sie Transaktionen zusammenfassen können und die Gebühr für diese Großtransaktionen RELATIV gering ist, aber ABSOLUT groß genug, um sie durchzubekommen. Wenn Du aber von Deiner privaten Wallet aus transferieren möchtest, sieht es schon anders aus. Da hilft es nichts, dass Du uns Unwahrheiten unterstellst, den Beweis, dass es lange dauert, habe ich vor Augen und könnte ich auch jederzeit liefern, wenn ich meine Transaktion öffentlich machen wollte. Vielleicht sucht ja mal jemand auf blocktrail.com ein paar Transaktionen heraus, dort ist die Wartezeit ja angegeben. Und auch bitcoinfees.21.co wird ja wohl auf realen Werten und nicht auf Unwahrheiten beruhen?

  11. Es geht mit Bitcoin NICHT um ein neues, schnelleres, günstigeres Zahlungssystem – es geht um eine neue Art von Wertspeicher.

    Ein Wertspeicher dessen Wert von keiner zentralen Instanz langfristig gesteuert, manipuliert werden kann.

    Das ist das einzig neue daran, darin liegt der ganze Wert.


    Ohne wirkliche Gewaltentrennung ist alles nichts.

    • PS: Lightning wird das schnellere, günstigere Zahlunssystem. (2nd layer Solution – auf einer 2ten Schicht, welche bitcoin nicht gefährdet)

      • …und Lightning ist dann dezentral, oder doch eher nicht? Und ist die Vorgehensweise von Core und Blockstream, Erhöhung der Blocksize never ever und Skallierung nur über Segwit und Lightning nicht auch eine Diktatur, oder doch eher schon eine Religion? Wobei beides liegt ja oft nicht weit auseinander…

      • Es steht ihnen frei, den offen verfügbaren Quellcode von Bitcoin zu kopieren, zu editieren und in einer Fassung zu veröffentlichen, die ihnen genehm ist. Es hat absolut nichts mit Diktatur zu tun, wenn Menschen ihre Zeit einem Projekt opfern und dann nicht jedem Wunsch nachkommen wollen. Niemand zwingt Sie zum Besitz oder gar der Verwendung von Bitcoins.

    • Hallo Jutta, hast Du oben eigentlich die Kommentare gelesen? Es gibt da Leute wie mich, die meinen, dass das mit dem reinen Wertspeicher ohne sonstige Funktion eben ziemlich sinnlos und damit sehr unsicher ist. Und was unsicher ist, kann kein guter Wertspeicher sein. BTC muss dann vom Glauben leben und davon, dass eben gerade die Spekulanten weiter Geld hineinstecken. Das wird aber irgendwann gesättigt sein und wenn dann keine weitere Funktion gegeben ist, geht’s bergab und dann ist auch das mit dem „Wertspeicher“ (der eigentlich nur ein vorübergehendes Pyramidenspiel ist, englisch Ponzi-scheme) vorbei. Ob es dabei eine zentrale Instanz gibt (Deine „Gewaltentrennung“), ist egal. Die gibt es ja auch bei den anderen Coins (= Altcoins).

      • Aber was sollte die andere Funktion sein? Die Wertspeicherfunktion zerstört jede andere Funktion.

        Das Gleiche gibt es übrigens auch beim Betongold. Dort hat es sogar einen Namen und heißt Gentrifizierung. Einst wohnten mal Leute in Wohnungen. Dann fanden andere Leute heraus, daß man die Wohnenden dafür Miete bezahlen lassen kann. Für teuerere Wohnungen wird mehr Miete kassiert und darum wurden die Wohnungen desto teuerer, je mehr Leute sie als Wertspeicher (Betongold) entdeckten. Seitdem gibt es viele Wohnungen, in denen keine Leute mehr wohnen, weil diese Wohnungen dafür zu teuer sind. Die Wertspeicherfunktion zerstörte den Nutzen. Ohne Mieteinnahmen will natürlich auch niemand für die Instandhaltung bezahlen, also zerfallen diese Wohnungen. Das macht aber nichts, weil sowieso niemand darin wohnt oder jemals darin wohnen soll. Ich würde mich nichtmal wundern, wenn es schon Wohnungen gäbe, die nur noch Attrappen sind, ohne Anschlüsse an Wasser, Strom, Abwasser und so weiter. Eines Tages werden die Wohnungen so weit zerfallen sein, daß sie auch niemand mehr kaufen will. Dann endet auch die Wertspeicherfunktion.

        Eine Wertspeicherfunktion ist also immer zeitlich begrenzt, weil sie ihre eigene Grundlage zerstört. Ab dann ist es mit dem Speichern von Werten jedoch auch nicht mehr weit her. Darum ist bereits die Idee eines Wertspeichers eigentlich absurd.
        ランマ

      • Name required // 29. Dezember 2017 um 4:06 //

        Was für ein Unsinn. Ein Wertspeicher ist ein Nutzen an sich.
        Gold ist auch nicht ‚mal eben schnell teilbar und versendbar. Trotzdem nutzen es die Menschen als Specher für ihr Vermögen.

        Wieso immer dieser Quatsch von „Bitrcoin hat keinmen Nutzen, wenn die schnellstmöglich Zahlungsfunktion nicht gegeben ist“ weiterverbreitet wird, ist nicht nachzuvollziehen. Entweder lancieren die Banken das Gerücht, oder es basiert auf der Unkenntnis einiger User. Die Mehrheit weiß den Vorteil aber zu schätzen und sieht einen immensen Nutzen, wie der Preisanstieg eindeutig zeigt.

        Für die schnelle Zahlung gibt es sowieso bessere Coins – ohne Schnickschnack, wie z.B. Litecoin, Dogecoin oder aktuell der (Wieder-)Aufsteiger Mooncoin. Dadurch, dass die viel schneller Bestätigungszeiten haben, passen auch viel mehr Transaktionen pro Zeiteinheit in die Blockchain.

      • user785 // 1. Januar 2018 um 15:31 //

        @name required:
        „Die Mehrheit weiß den Vorteil aber zu schätzen und sieht einen immensen Nutzen, wie der Preisanstieg eindeutig zeigt“

        Ich glaube, Du brauchst noch Nachhilfe beim Schlußfolgern. Wie identifizierst Du hier die Ursache des Preisanstiegs? Laut anderen Infos – und diese finde ich viel schlüssiger – ist der kürzliche Preisanstieg nicht vorwiegend auf den kleinen Einzel-User zurückzuführen, sondern eben hauptsächlich auf den Einstieg der großen Anleger. Sicher wird auch der allgemeine Hype und die in die Mainstream-Medien durchsickernden Nachrichten über den Kursanstieg eine Rolle beim Privatanleger spielen. Aber eben im Sinne der Börsenpsychologie und des Pyramidenspiels: Man investiert, weil Andere investieren und das verstärkt den Preisanstieg immer weiter und weiter und weiter …bis…“Blubb“, die Blase platzt.

        Aber ich will nicht sagen, dass sich das überhaupt nicht ein Weilchen halten kann. Ich sehe Bitcoin nicht auf der selben Stufe mit den selben Mechanismen wie Gold, weil Gold noch mehr hat (Nutzfunktionen in der Technik und Schönheit für Schmuck z.B.). Bitcoin hat aber schon etwas, das man nicht gut finden, aber berücksichtigen muss: Macht. Z.B. muss man ja für die besagten anderen Coins, mit denen schnell Zahlungen funktionieren, immer über Bticoin gehen, wenn man daraus wieder Euros oder Dollars machen will. Das ist natürlich schon eine Funktion.

        Diese Funktion wird sich aber hoffentlich irgendwann auflösen. Dann wird BTC noch den Vorteil einer Tradition und Verbreitung haben. Das kann natürlich schon den Bestand des Wertspeichers unterstützen.

  12. Was macht Gold ?

    • Gold ist für viele technische Produkte ein unabdingbarer, seltener Rohstoff und schon deshalb nicht mit dem BTC oder anderen Kryptowährungen vergleichbar.
      BTC & Co sind in meinen Augen (als „Währung“) insofern eher mit Yugioh-Karten oder Fußballerbildchen vergleichbar, – auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen.
      Was die dahintersteckende Technologie angeht, sieht das anders aus. Da steckt eine Menge Potential drin, hat aber mit einer „Währung“ erstmal nichts zu tun und ist (da open source) frei verfügbar, – soweit ich das verstehe.

      • Name required // 29. Dezember 2017 um 4:08 //

        Die Menge an Gold, die für andere Sachen als die Wertspeicherung und/oder Spekulation verwendet wird, ist verschwindend gering. Insofern ist Bitcoin bestens mit Gold vergleichbar.

  13. Für den seltenen Rohstoff wird auch immense Energie (Menschenleben) gesteckt. Nur das Gold eben schon länger als „Wert“ angesehen wird.
    Könnte doch sein, dass der Bitcoin der Anfang ist vom ende des „Wertes“ ?

    • Man kann Bitcoins nicht essen und man kann Gold nicht essen. Ich kann mir Situationen vorstellen, da bekommt man weder für Bitcoins noch für Gold auch nur einen Krümel Brot und wenn wir so weiter machen, steuert die Menschheit genau auf eine solche Situation zu.
      Ich glaube die Frage, ob Kryptowährungen nun einen intrinsischen Wert haben oder nicht, auf die kommt es gar nicht an. Solange ich etwas habe, das ein Anderer unbedingt haben will, wird er mich entweder ausrauben oder mit mir einen Tauschhandel abschließen (z.B. € für BCH).
      So wie ich die Menschheit einschätze, trifft am Ende ersteres zu. Ich hoffe halt nur, dass ich das nicht mehr erleben muss oder ich mich irre.

      • Du irrst dich nicht. Du schätzst die Menschheit sehr gut ein. Woher sollte der Mensch, der etwas von dir haben will, schon BitcoinCash haben? Wäre er vorher ein erfolgreicher Spekulant gewesen, dann hätte er doch bereits alles, das er von dir noch wollen könnte. Unter den genannten Optionen bleibt also nur die, dich auszurauben, als realistische Option übrig! Dabei finde ich den Hinweis besonders wichtig, daß das keineswegs die Schuld des Räubers in spe ist! Hätte man den vorher schon an der Gesellschaft und ihrem Wohlstand teilhaben lassen statt ihn künstlich in Armut zu halten, dann wäre er schließlich niemals in die Situation gekommen, jemand anderen ausrauben zu müssen. Weil Menschen andere Menschen in Armut halten, DESHALB hat die Menschheit jedes vernichtende Urteil verdient.
        ランマ

    • Bitcoin kann nicht der Anfang vom Ende des Wertes sein. Das Papiergeld war nämlich bereits der Anfang vom Ende des Wertes! Wie ein gewisser Silvio Gesell anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts in vielen Publikationen erklärte, kann man jeden gewünschten Wert auf Papier aufdrucken und gesetzlich festlegen, daß der Papierschnipsel genau den genannten Wert hat. Damit war es dann spätestens vorbei mit dem intrinsischen Wert.

      Nur weil die Idee vom intrinsischen Wert schon lange vor dem Bitcoin als Blödsinn entlarvt war, konnte die Idee vom Wert bei Star Trek auf die Schippe genommen werden. Dort bauen nämlich die Ferrengi irgendwo im Weltraum einen geheimnisvollen Wert-Stoff namens Latinum ab, den sie dann in wertloses Gold hineinpressen, weil das Gold ansonsten völlig wertlos bliebe. Aber wenn Latinum in das Gold hineingepreßt wurde, dann kann man das Gold zum bezahlen verwenden.

      Bitcoin kann den entlarvten Blödsinn also bereits nicht mehr als noch blödsinniger entlarven. Es gibt halt ein paar Leute, die gerne Blödsinn verbreiten. Das ist alles, wofür die Idee vom Wert noch gebraucht wird. Bitcoin erhöht bestenfalls die Akzeptanz alternativer Währungen. Das ist auch schon alles, was Bitcoin jemals geleistet haben wird.
      ランマ

    • Die Werthaltigkeit ist ein temporärer Effekt eines jeden Zahlungsmittels. Es gab Zeiten in denen auch schon Muscheln als Tausch- bzw. Zahlungsmittel eingesetzt wurden.

      Wie bereits geschrieben wurde sollte jedem klar sein, dass auch Papiergeld keinen intrinsischen Wert besitzt. Die „Garantie“ die eine Notenbank für ihre Fiat-Währung herausgibt ist keine wirkliche Garantie dafür dass man sich z.B. für einen bestimmten Papierschein auch immer ein Brot wird kaufen können. Der Wert eines Papierscheins hängt immer vom jeweiligen Tauschpartner ab und darauf hat auch eine Notenbank keinen Einfluss. Die einzige Garantie die eine Notenbank geben kann ist die Garantie auf die Geldwertstabilität in der Form zu achten, als dass sie nicht willkürlich neue Banknoten druckt und dass sie eventuelle Blüten aus dem Verkehr zieht. Eine ähnliche Garantie ist auch beim Bitcoin durch die limitierte Anzahl an Coins gegeben.

      Um als Tausch- und Zahlungsmittel funktionieren zu können braucht es in erster Linie Vertrauen. Und dieses Vertrauen verspielen gerade einige der Notenbanken mit ihrer expansiven Geldpolitik. Geld muss nicht in erster Linie ein Wertspeicher sein. Geld wird ja auch als Schmiermittel der Wirtschaft bezeichnet uns ist deshalb eine Art Betriebsstoff um den Tauschhandel zu erleichtern. Der allgemeine Konsens auf eine Art von „Betriebsstoff“ als Tauschmittel verleiht dem Geld erst seinen Wert. Das etwas einen Wert verliehen bekommt resultiert also daraus, dass die Leute ihm Vertrauen schenken und nicht umgekehrt.

      • Verstehe … Mann nehme einen Goldbarren,einen Chip mit Bitcoin integriert und beides zusammen ? 🙂 … Geht es doch nun um den Wert oder die möglichkeit ohne 3te Person einen nachvollziehbarere Handel abzuschliessen ? Dieser Handel hat dann öffentliche Einsicht … dies wiederum ist doch ein Wertschätzung ?

      • Tut mir leid, aber so lange nach den Veröffentlichungen von David Graeber (und anderen) darf das nicht unwidersprochen bleiben! Manches aus dem Kommentar ist solcher Blödsinn, daß es moralisch geboten ist, darüber aufzuklären, statt den weiterzuverbreiten.

        „Es gab Zeiten in denen auch schon Muscheln als Tausch- bzw. Zahlungsmittel eingesetzt wurden.“

        Sogenanntes Muschelgeld gab es zwar, gibt es auch noch, und mag sogar zu den Vorfahren unseres Geldes gezählt werden, aber es ist kein Geld in dem Sinn, in dem USD oder EUR Geld sind. Man kann Muschelgeld nicht nach Belieben tauschen und schon garnicht kann man es als Zahlungsmittel verwenden. Das ist einfach nicht die Funktion von Muschelgeld! Man erhält Muschelgeld für gewisse Leistungen, die man für die Gemeinschaft erbringt. Es ist in unserer modernen Zivilisation eher einer Medaille vergleichbar.

        „Die “Garantie” die eine Notenbank für ihre Fiat-Währung herausgibt ist keine wirkliche Garantie dafür dass man sich z.B. für einen bestimmten Papierschein auch immer ein Brot wird kaufen können.“

        Zum Glück für die Notenbank und auch für den Papiergeldverwender ist die Notenbank nicht für alles zuständig. Wenn es kein Brot mehr gibt, dann kann man auch für noch so viel Papiergeld kein Brot mehr kaufen. Das schafft man dann aber auch nicht mit irgendeiner anderen Währung. Kommen wir jemals in die Nähe einer Situation, in der es kein Brot mehr geben könnte, dann wird der Staat wahrscheinlich (Das gab es nämlich schon!) alle relevanten Unternehmen unter Zwangsverwaltung stellen, um eine Mindestproduktion zu gewährleisten. Dann kauft man das Brot vom Staat und das geht selbstverständlich nur mit der vom Staat festgelegten Währung.

        „Der Wert eines Papierscheins hängt immer vom jeweiligen Tauschpartner ab und darauf hat auch eine Notenbank keinen Einfluss.“

        Darauf hat die Notenbank zwar keinen Einfluß, aber dafür ist sie nicht zuständig. Laut dem Vorschlag von Silvio Gesell hätte sie dafür zuständig sein sollen, daß die Geldmenge immer der Warenmenge angepaßt wird. Dann hätte der Papierschein für jeden Tauschpartner zumindest ungefähr den gleichen Wert gehabt. Die Notenbank soll zwar auch im heutigen System Geldwertstabilität garantieren, aber mangels einer geeigneten Definition kann sie eigentlich machen, was sie will. Notenbankchef Draghi versucht zum Beispiel schon lange, die Geldmenge immer mehr auszuweiten. Aber bisher weitet er nur die Schulden immer mehr aus. Wirtschaftler und Politiker haben sich einen selektiven Blick angewöhnt, sonst würde sofort auffallen, daß eine Vermehrung von Schulden einer Verringerung der Geldmenge entspricht.

        „Die einzige Garantie die eine Notenbank geben kann ist die Garantie auf die Geldwertstabilität in der Form zu achten, als dass sie nicht willkürlich neue Banknoten druckt und dass sie eventuelle Blüten aus dem Verkehr zieht.“

        Draghi kauft jedoch Unternehmensanleihen auf, was der Notenbank eigentlich untersagt ist. Weil das illegal ist, deshalb ist es auch nicht reguliert und Draghi kann sich darum auch noch aussuchen, welche Unternehmen er illegal subventioniert und welche nicht.

        „Eine ähnliche Garantie ist auch beim Bitcoin durch die limitierte Anzahl an Coins gegeben.“

        Einerseits hat Bitcoin, unabhängig von der Anzahl der Coins, viel bessere Garantien, weil es keinen Draghi hat, sondern ein vertrauensloses Protokoll. Andererseits hat Dogecoin bereits vorgeführt, was das Versprechen einer limitierten Anzahl an Coins wirklich wert ist. Bitcoin erhöht die Anzahl der verfügbaren Coins zwar nicht, indem es das Limit fallen läßt, aber dadurch, daß er ständig hardforkt. Das ist sogar eine noch effektivere Erhöhung der Anzahl der Coins, weil sich bei Dogecoin das Schürfen nicht lohnt. Der Anstieg der Difficulty ersetzt das Limit nämlich sehr effektiv.

        „Geld wird ja auch als Schmiermittel der Wirtschaft bezeichnet uns ist deshalb eine Art Betriebsstoff um den Tauschhandel zu erleichtern.“

        Weil es als etwas bezeichnet wird, deshalb ist es? Du kannst Muschelgeld noch so oft als Zahlungsmittel bezeichnen, aber deshalb wird kein Zahlungsmittel daraus. Außerdem erleichtert Geld keinen Tauschhandel.

        „Der allgemeine Konsens auf eine Art von “Betriebsstoff” als Tauschmittel verleiht dem Geld erst seinen Wert.“

        Geld hat keinen Wert! Das Hineinpressen von Latinum würde dem Geld Wert verleihen. Diesen Stoff gibt es jedoch nicht. Also hat Geld auch keinen Wert. Geld hat nur einen Preis und eine Funktion! Der Preis des Geldes bestimmt welche Waren oder Dienstleistungen du aufbringen mußt, um Geld zu erhalten. Die Funktion des Geldes ist es, Tributschulden zu tilgen. Du bist der Nomenklatura tributpflichtig und du mußt für Steuern, Abgaben, Gebühren und Zwangsbeiträge Geld hinblättern, um deiner Tributpflicht nachzukommen.

        Die deutsche Zentralbank hat jüngst festgestellt, daß es sich beim Bitcoin nicht um Geld handelt. Darum ist es für die deutsche Volkswirtschaft völlig irrelevant, was du und deine Tauschpartner mit dem Bitcoin anstellen.
        ランマ

  14. Warum verliert BCH zu BTC immer mehr an Wert (Verhältnis)? Hatte neulich extra etwas eingetauscht weil Herr Bergmann und andere so überzeugt davon sind… Und nun sieht man, dass beim BTC doch mehr Markt-Vertrauen zu sein scheint. Da hätte ich mein Depot mal lieber mit Ripple bestücken sollen oder noch besser, ich hätte beim BTC bleiben sollen. Sehr enttäuschend.

  15. So ein Quatsch. BCH wurde nur dorthin gepumpt. Es steht doch in keinem Verhältnis zum realen Einsatz. Alles was Sie hier über den „besseren Bitcoin“ schreiben ist nicht neutral. Die meisten Befürworter sind schlichtweg investiert. Das ist der einizge Grund, den ich nachvollziehen kann und verstehe.

    Wenn es an der Technik liegt, was die Benutzung eines Coins besser machen würde, dann gibt es auf dem Markt unzählige Forks, die alle besser sein wollen als der BTC. es gibt einfach NICHTS, was den Bitcoin Cash mehr auszeichnet als andere Bitcoin Forks. Und ansonsten haben wir auch noch den Litecoin.

  16. Nachdem sich Cardano mittlerweile klar auf #5 nach Marktkapitalisierung festgesetzt hat, wird es endlich mal Zeit für einen Artikel darüber hier im Blog. Besteht da wirklich die Chance, der bessere ETH zu werden? So weit ich weiß, ist das System noch nicht mal Live und das bei 25Mrd. Wert… Blase ahoi?

    • Naja, vor kurzem wurde eine Wallet auf 500 mio $ bewertet, weil sie Visa-Karten verkauft, und im Sommer habe ich noch gemeint, dass es zuviel ist, dass wir 7 Coins mit einer Marketcap >1Mrd$ haben. Nun sind es ungefähr 40 und 10 davon haben eine Cap von >10Mrd $. Vor nicht einmal einem Jahr ist ETH als erster Coin nach Bitcoin in die +1Mrd$ Liga aufgerückt. Ich bin selbst recht verwirrt über all das … auf meinem Schreibtisch liegt schon eine lange Liste mit Artikeln für die nächsten Wochen. Cardano eventuell …

    • Cardano ist nur ein neuer Beweis, dass wir uns in einer riesigen Blase befinden. Selbst zu Dotcom Zeiten wurden Konzepte, die noch kein Produkt veröffentlich haben, zu solchen Preisen gehandelt. Der Markt dreht aktuell durch und unsere zweithöchsten bewertete Kryptowährung hat gar nichts mit Krypto zu tun, trotzdem scheint ein „Flippening“ nicht mehr durch Ethereum zu drohen, sondern den Bankencoin.
      Zu den neuen Überfliegern müsste man eine Analyse machen, wie viele Coins tatsächlich im Umlauf sind, denn Market Cap ist einfach manipulierbar. Bisher war Dash der Spitzenreiter dabei, da über 80% der Coins in einer Hand liegen. Ich vermute, bei Cardano, Tron und den neuen Hype Coins dürfte dieser Wert noch deutlich höher liegen. Ich lasse jedenfalls die Finger von Dingen, die noch nicht einmal in einer funktionsfähigen Prototypen vorweisen können…

      Es macht mich auch irgendwie wütend, da es egal ist ob ich mir die Top20 oder Top50 Coins laut Market Cap ansehe und über 50% eindeutiger Scams sehe. Das ist für die gesamte Branche schädlich und es war z.B. ein großes Problem, überhaupt ein Bitcoin Assembly und Monero Assembly auf dem CCC Kongress in Leipzig zu organisieren. Vielen Dank nochmal an die Jungs von RIAT aus Wien, die das möglich gemacht haben! http://riat.at/monero-december-in-vienna-austria/

      Die Hackerszene schaut eben nicht aus Profitgier sondern ideologischer Sicht auf neue Entwicklungen und ich muss den Leuten leider Recht geben, dass es immer schwieriger wird, Scammer und nicht-Scammer zu unterscheiden. Bei Onecoin oder Bitconnect (gibts jetzt auch mit X sic!) war das noch offensichtlich, aber die heutigen offensichtlichen Scams will ich schon gar nicht mehr nennen, um den ganzen Hate nicht abzubekommen.

    • Es gibt einfach zu viel Geld… das muss ja alles irgendwo investiert werden. Alle traditionellen Anlageklassen sind überbewertet.
      Also wird es in Kryto angelegt, da gibt es schließlich keine traditionellen Bewertungsansätze, kann ergo auch nicht überbewertet sein 😉 Ist doch ganz einfach zu verstehen, lol

      Die Technik muss man davon losgelöst betrachten, die kann nichts dafür, dass es zu viele Leute gibt, die nicht wissen, wohin mit der Kohle… aber klar: In Zeiten, in denen man gern mal als Spekulant beschimpft wird, ist es schwierig da komplett zu differenzieren…

  17. Freu mich auf die neue Berichte. Frohes Neues 🙂

Schreibe eine Antwort zu NobodyAntwort abbrechen

Entdecke mehr von BitcoinBlog.de - das Blog für Bitcoin und andere virtuelle Währungen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen