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Bitfinex und Tether bekommen Vorladung von US-Regulierern

Tether (englisch für Haltegurt). Bild von Matthew Dillon via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Nun zweifelt wohl auch eine US-Behörde an der vollständigen Deckung der Dollar-Substitute Tether. Die Folgen eines Ausfalls für die Märkte könnten dramatisch sein. Oder ist das alles nur Panikmache? Wir erklären die Hintergründe der neuesten Gruselmeldung um die Tether-Dollar.

Die Vorladung wurde schon vor einem Monat ausgestellt, schaffte es aber erst jetzt mit einem Bloomberg-Artikel in die Medien. Und zwar hat die „Commodity Futures Trading Commission“ (CFTC) am 6. Dezember eine Vorladung an Bitfinex und Tether geschickt. Die CFTC ist eine amerikanische Regulierungsbehörde, die die Future- und Optionenmärkte beaufsichtigt.

Warum die beiden Firmen die Vorladung erhalten haben, ist derzeit nicht bekannt. Vermutlich geht es aber darum, dass Bitfinex und Tether die sogenannten „Tether“ herausgegeben haben. Dies sind Token auf der Bitcoin- und der Ethereum-Blockchain, die Dollar oder Euro repräsentieren. Tether behauptet, dass alle Dollar oder Euro vorhanden sind und auf einem Bankkonto liegen (mehr dazu: das Tether-Labyrinth).

Bitfinex und Tether hängen laut Bloomberg eng zusammen. Ein Sprecher von Bitfinex habe am 3. Dezember erklärt, dass Jan Ludovicus van der Valde CEO von beiden Firmen ist, während durch die geleakten Panama Papers herauskam, dass Bitfinex‘ Chief Strategy Officer Phil Potter auch Direktor von Tether ist. Dies passt gut zu der Beobachtung, dass das massenhafte Ausgeben neuer Tether erst im vergangenen Jahr begann, nachdem Bitfinex massive Probleme bekam, Dollar ein- und auszuzahlen, und den Großteil der Dollar-Transaktionen durch Tether-Transaktionen ersetzt hat. Der genaue Anteil der Tether an den Dollar-Transaktionen der Börse ist aber nicht bekannt.

Bitfinex ist aber nur ein Teil der Tether-Geschichte. Dollar sind für so gut wie alle Kryptobörsen ein unangenehmes Kapitel, das durch die im vergangenen Jahr verschärften Regularien der USA noch haariger wurde. Einige der umsatzstärksten Börsen der Kryptomärkte handeln Dollar dementsprechend ausschließlich als Tether. Darunter sind OKEx, Binance, Huobi, Bittrex, HitBTC, Poloniex und mehr. Mithilfe von Tether können die Börsen die wichtigen Dollar-Währungspaare anbieten, ohne die Mühe auf sich zu nehmen, mit einer Bank zu kooperieren. Das ist natürlich praktisch, führt aber dazu, dass weite Teile des Ökosystems Tether vertrauen müssen.

Im Grunde verhält sich die Tether-Konstruktion ähnlich wie das System von Bretton Woods: Die ganze Welt hat darauf vertraut, dass die US-Regierung genügend Gold in ihren Tresoren hatte, um den Wert des Dollars und damit aller anderen Währungen zu erhalten. Nur muss man bei Tether keiner Regierung vertrauen, sondern einer privaten Firma, die ihre Bankkonten vom langen Arm der US-Regierung verbergen muss.

Schon seit langem bestehen Zweifel, ob Tether die Token tatsächlich vollständig mit Dollar deckt. Diese Zweifel werden umso gewichtiger, je mehr Dollar-Token Tether erzeugt. Allein in den vergangenen zwölf Monaten stieg die Anzahl der Tether-Dollar von etwa 25 Millionen auf nun mehr als 2,2 Milliarden. Seit November 2017 wurden rund 1,8 Milliarden Tether-Dollar herausgegeben, davon fast eine Milliarden im Januar. Damit hat Tether in diesem Monat mehr Dollar gedruckt als die Vereinigten Staaten von Amerika, die „nur“ 540 Millionen erzeugt haben.

Die Entstehung neuer Tether. Quelle: Coinmarketcap.com

Kritische Beobachter unken schon länger, dass die Ausgabe neuer Tether regelmäßig einem Anstieg des Bitcoin-Preises vorangeht, und dass mit schöner Regelmäßigkeit neue Tether-Pakete onchain gehen, wenn der Preis fällt. Tether werden, so diese Perspektive, genutzt, um die Krypto-Märkte zu manipulieren. Der ganze gigantische Aufschwung, den wir seit November erleben und bestaunen, begründet sich dieser Theorie nicht auf einer echten Nachfrage nach Kryptowährungen, sondern lediglich durch die Liquidität, die durch eine ungedeckte und entfesselte Herausgabe von Tether in die Märkte injiziert wurde.

Alles nur das Werk von Tether? Die unglaubliche Rally der letzten drei Monate hat die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen von 180 auf kurzzeitig fast 800 Milliarden Dollar gehoben. Quelle: Coinmarketcap.com

Auf der anderen Seite kann man einwenden, dass es für die Börsen – und auch für deren Banken – eine gute Strategie ist, Dollar zu bunkern und Tether zu verwenden, um die alltäglichen Transaktionen abzuwickeln. Je mehr Turbulenzen auf dem Markt sind, sowohl im Guten wie im Schlechten, desto höher ist die Nachfrage nach diesen Dollar-Token. Die Menge an Tether ist demnach nicht Ursache, sondern Folge der wilden Marktgeschehnisse. Das Kapital, um Tether im Umfang von mehreren Milliarden herauszugeben, dürften die Börsen nach einem irrsinnig erfolgreichen Jahr 2017 haben.

Die Wahrheit kann man vermutlich nur auf eine Weise erfahren: Indem man eine Prüfung der Bankkonten von Tether vornimmt. Genau dies sollten eigentlich die Wirtschaftsprüfer der New Yorker Agentur Friedmann LLP erledigen. Noch im September 2017 konnten die Prüfer den Kontostand von Tether einem internen Dokument zufolge bestätigen, allerdings bleibt es fraglich, ob sie tatsächlich die Bankkonten prüfen konnten, da Tether diese im entsprechenden Dokument geschwärzt hat. Ein endgültiges Audit, das auch die seitdem erzeugten Tether einbezieht, liegt jedoch nicht vor. Die Kooperation zwischen Bitfinex / Tether und Friedmann LLP wurde vor kurzem beendet. Laut Tether sei sie nicht machbar, weil Friedmann „eine quälend detailreiche Prozedur vornimmt.“

Somit endet die Tether-Geschichte also damit, dass es irgendwo ein mysteriöses Bankkonto gibt, auf dem 2,2 Milliarden Dollar liegen, oder auch nicht liegen, und dass wir nicht viel mehr als das Wort von Tether / Bitfinex haben, dass alle Tether durch Dollar gedeckt sind. Im System von Bretton Woods wurden die Zweifel daran, dass die US-Regierung genügend Gold in ihren Tresoren hatte, irgendwann so stark, dass es nicht mehr möglich war, den Goldpreis auf den Börsen im vereinbarten Korridor zu halten. Kurz danach klappte das System von Bretton Woods auseinander.

Bei Tether scheinen solche Zweifel noch sehr zart zu sein. Kraken ist die einzige Börse, die das Währungspaar US-Dollar gegen Tether-Dollar anbietet. Hier fiel der Kurs zwar in den letzten Tagen vorübergehend auf 93 cent, doch er konnte sich wieder einfangen und schwabbert nun um die 99 cent herum. Das ist noch einigermaßen stabil.

Tether-Preis bei Kraken.

Welche Folgen die Vorladung der US-Aufsicht haben wird, ist derzeit noch schwer einzuschätzen. Ebenso ist es schwer abzuschätzen, welche Folgen ein Zusammenbruch des Tether-Systems auf die gesamten Märkte haben kann. Da es viele große Börsen gibt, die durch Tether die Dollar-Liquidität herstellen, könnte es aber verheerende Kettenreaktionen geben, die sich auf alle Kryptomärkte auswirken. Aber all das ist noch reine Spekulation.

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39 Kommentare zu Bitfinex und Tether bekommen Vorladung von US-Regulierern

  1. Starker Artikel.
    Ich habe viel von dem Tetherproblem gehört, aber nie die Hintergründe so gut zusammengefasst bekommen.
    TLD: Sobald Tether platzt gibt es wieder Kaufkurse 🙂

    • Ich glaube der echte kaufkurs wird kurz vor dem g20 gipfel sein wenn die medienpräsenz negativ am meisten sich auf den bitcoin auswirkt.
      Danach sollten sich aber die kurse wieder erholen weil selbst wenn reguliert wird kann daraus nur eigentlich besseres folgen

  2. Danke für den Artikel. Gibt es Gründe dafür oder dagegen, warum Tether (oder Bitfinex) die entsprechenden Informationen zur Klärung nicht veröffentlicht?

  3. Vor einiger Zeit gab es doch immer mal wieder Meldungen von jemandem, der vor dem Bitfinex-Tether-System eindringlich gewarnt hat. Ich kann mich gut daran erinnern, dass viele über den nur den Kopf geschüttelt haben aber ich glaube, das hört jetzt langsam auf. Gibt’s von dem auch was Neues zu dem Thema?
    So oder so. Wer einigermaßen auf der sicheren Seite sein will kann aus meiner Sicht mit dem Kauf von Coins eigentlich nur warten, bis die Kurse wieder November-Niveau erreicht haben und nur noch Hodler im Markt sind. Für den BTC wären das ca. 6.000€ und für den BCH 1.000€. Bis dahin werden an den minimalen Schwankungen bei gleichzeitig abwärtsgerichtetem Trend dauerhaft nur die Börsen verdienen.
    – Wie immer, kann man das aber auch ganz anders sehen ;-).

  4. Aber würden diese Blockaden durch US-Banken nicht implizieren, dass Tether/Bitfinex nicht legal arbeiten?

    • Es gibt ganz bestimmt ein US-Gesetz, gegen das Tether verstößt. Das muss aber nicht heißen, dass die Tether nicht gedeckt sind …

    • Name required // 31. Januar 2018 um 23:14 // Antworten

      Was heißt in diesem Zusammenhang schon legal?
      Die US-Behörden versuchen mit allen Tricks, Dinge die si nicht mögen zu illegalisieren. Im Geldbereich waren sie ja die ersten, die „Geldwäsche“ als Tatbestand einführten, und haben dann alle anderen Staaten gedrängt, ja geradezu gezwungen, diesen Tatbestand zu übernehmen, obwohl sies teils gar nicht wollten, aber, da auf gute Handelsbeziehungen mit den USA angewiesen, dann doch mitgemacht haben. Ich verweise nochmals auf den Artikel von Bundesrichter Thomas Fischer: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/geldwaesche-fischer-im-recht
      In diesem zieht er Geldwäsche als Delikt schön durch den Kakao und zeigt damit sehr gut, dass man damit quasi jegliche Behördenwillkür legitimieren könnte …

    • Wenn nicht, wird bestimmt eins geschaffen

  5. Ich frage mich nur warum sollte Bitfinex dieser Einladung der “Commodity Futures Trading Commission” (CFTC) nachgehen ? US-Kunden dürfen eh nicht mehr bei Bitfinex handeln. Und Bitfinex hat seinen Sitz doch nicht in der USA oder ? Welchen Einfluß sollte die CFTC denn hier überhaupt haben ?

  6. Die USA nehmen sich das Recht heraus, alle Firmen etc. die in irgendeiner Weise mit dem Dollar in Berührung kommen, ihrem Rechtssystem zu unterwerfen.

  7. Sehe ich genauso. Was hat eine Kryptobörse mit Futures zu tun???
    Das ist doch keine Futures Börse wie die CME.

    Wenn ich Bitfinex wäre würde ich über die Einladung von der CFTC nur lachen!

    • Das können die schon machen. Das Problem ist nur, dass sie trotzdem in der Zwickmühle sitzen.
      Gehen sie nicht hin, werden viele (vielleicht zu viele?) sagen, “ ah, schau her, da ist also doch was dran …“.
      Gehen sie hin, wird die Behörde was finden – weil es immer etwas zu finden gibt- und das dann „ausschlachten“.

      Im Prinzip sollte doch eigentlich jeder, der mit Coins handelt oder sie auch nur besitzt ein Interesse daran haben, dass möglichst bald die Wahrheit auf den Tisch kommt.
      Ich kann aber schon verstehen, dass das einige nicht so gern sähen.

  8. Wenn das wirklich stimmt, dass die Vorladungen schon am 6. Dezember 2016 zugestellt wurden, finde ich es bemerkenswert, dass der 7. Dezember 2016 „ganz zufälligerweise“ der Tag war, an dem der Bitcoin/USD Wechselkurs aufhörte nur eine Richtung(aufwärts) zu kennen und zum ersten Mal eingebrochen war.

    Mit ein bisschen Nachdenken, könnte man auf folgendes Scenario kommen:

    Tether Limited hatte nie exakt so viele echte US Dollar in den Reserven wie sie mit Hilfe ihrer eigenen Börse Bitfinex USDT Tokens auf den Mark geschmissen haben, sondern immer „leicht“ darunter, sagen wir mal 5% weniger, das reicht schon. Das kann man selbst bei einem formellen Audit, wenn man geschickt ist, leicht verschleiern und begründen, dass 5% der Mittel gerade da und da sind, da fällt man deswegen zumindest nicht gleich durch

    Die geniale „perpetuum mobile“ Strategie des Unternehmens bestand(besteht?) darin, die aus der Luft erzeugten USDT Tokens zum Ankauf von Bitcoins zu verwenden, der Bitcoin Kurs steigt daraufhin logischerweise, die Bitcoins werden zeitverzögert und zum Teil über andere Börsen für echte US Dollar verkauft, diese fließen dann zurück auf die US Dollar Reserve-Konten von Tether Limited, als Nachweis, dass USDT Tokens voll und jederzeit mit echtem USD Geld gedeckt ist. Wenn man das geschickt portioniert und zeitverzögert in einem Aufwärtstrend mit nur kurzen, durch die eigenen Hintergrund-Verkäufe verursachten Kurseinbrüchen macht, ist dem sogar so. Solange die breite Masse nicht mitschnallt, wo der Hase hinläuft.
    Wie war das mit „Brot und Spiele halten das Volk ruhig“ oder so? Gib ihnen immer mal genug steigende Bitcoin-Kurse zu sehen, damit die Dummen, in diesem Zickzack-Spiel gerade glauben, in einer nur „vorübergehenden“ Delle gerade günstig einzusteigen deine Verkäufe von morgen finanzieren. Irgendwann, ist die Menge der Dummen erschöpft und man kann so das Spielchen langsam beenden.

    Und das Beste ist: am Ende sind die Tether Limited Konten mit echten USD prall gefüllt, lass die Auditoren nur kommen! Genial…

    Wer hat’s bezahlt? Hmm… schweigen wir über etwas anderes… 😉

    • Das Spiel haben sie ja damals nach dem „Hack“ gelernt (geplant?)… Sie haben damals erstmalig ihre eigenen Token ausgegeben, die der jeweiligen fehlenden Balance entsprochen haben mit dem Versprechen, sie wieder zurückzukaufen, sobald sie die Verluste decken können. „Natürlich“ wurden diese Token zum Traden freigegeben und schlussendlich für 20% des Wertes wieder zurückgekauft. Unterwegs hat man den Preis noch schön manipulieren können und wahrscheinlich haben die Token effektiv Bitfinex noch Gewinn eingebracht.

      Wenns einmal klappt, optimiert man das System natürlich und wir sind bei Tether!

      Auch wenn die USDT voll gedeckt wären: Es ist schon unheimlich, dass eine „Firma“ mit gerade Mal ein paar (2?) „Verantwortlichen“ mittlerweile über 2 Milliarden USD (ein paar Millionen Euro machen den Speck da nicht mehr fett) an Kundenguthaben „verwaltet“ und praktisch frei darüber verfügen kann. Mit dem Panama / Hong Kong Konstrukt ist sogar fraglich, inwieweit sie bei Veruntreuung (sprich Exit Scam) dafür zur Verantwortung gezogen werden könnten… Ein Mt. Gox in groß?

    • Sehr geile high freuquenzy strategie aber sowas funktioniert in der realität glaube ich nur wenn man der einzigste ist der das macht und ich glaube das viele solch eine offensichtliche methode nutzen würden um kontertrades durchzuführen alles was vorhersehbar ist kann man abwenden und die meisten bots nutzen illegale taktiken und niemand beschwert sich habe mal das gesetzbuch dazu gelesen jegliche marktverzehrung ist verboten und juckts wem nö

      • Fabian Suhr // 31. Januar 2018 um 19:13 //

        Ich kann mich erinnern, dass Bitfinex irgendwann im Dezember 2017 bis Mitte Januar 2018 ganz plötzlich und zur Überraschung aller aufgehört hat, neue User Account-Anmeldungen zu akzeptieren, mit komischen Begründungen, mal hiess es man bräuchte einen „Invitation Code“, von denen nie ein gültiger Code existierte und keiner wusste wo man den herbekommt, mal hiess es wg. einer angeblichen Denial-of-Service Attack wäre das so…
        Hat das damit was zu tun?
        Wollte man da vielleicht verhindern, dass jemand das schöne Geldmaschinen-Spielchen, das gerade im Gange war, mit irgendwelchen Anti-Bot-Accounts usw. „von innen“ stören kann

    • Sehr gute Theorie. Das einzige, was nicht passt, ist, dass das Drucken am 7.12. nicht aufgehört hat. Es ist sogar massiv fortgesetzt worden. Ob das dann vllt. echte Tether-Kunden sind?!

      Andererseits verstehe ich nicht, wieso die wegen einer Vorladung aufhören sollten mit ihrer Masche. Dass deren Geschäft früher oder später durch die Behörden untersucht wird, muss denen doch klar sein. Das kann doch keine Überraschung sein.

      • Fabian Suhr // 31. Januar 2018 um 19:45 //

        Ich sehe da gar keinen Widerspruch. Warum soll man aufhören wenn’s gerade so gut läuft 😉 Hätte man am 7.12. aufgehört neue USDT Tokens zu „drucken“, dann hätte man keine Munition mehr gehabt, den Bitcoin Kurs künstlich immer weiter anzufachen. Man hat ja – nach dieser Theorie – den Bitcoin-Kurs durch den Ankauf von Bitcoins mit den aus der Luft „frisch gedruckten“ USDT Tokens immer wieder hochgetrieben. Und der Bitcoin Kurs ist ja nach dem 7.12. immer wieder gestiegen… paßt m.E. zur Theorie wie die Faust aufs Auge

  9. Es reicht schon die aus der Luft gedruckten „Tether-Dollars“ zu verleihen um eine Geldmaschiene zu machen. Die Zinsen bei Bitfinex liegen zwischen 0,25 bis 1,5% pro Tag das ergäbe im Jahr? Jedenfalls mehr als 100% 😉 Und das Risiko ist auch überschaubar.

    • Na wenn ich mit die Margin Lending Zinsen für USD bei Bitfinex ansehe kommen da aber täglich lange keine 0,25% rum. Selbst 10% p.a. sind unter 0,03% täglich. Auffällig hingegen sind die kürzlich stark gestiegenen Zinsen für BTC. Ob da große Konten abgeräumt haben und nun die Trader mit höheren Zinsen weiter machen?

  10. @lesehas
    Ich habe mich nochmals orientiert und ich muss dir Recht geben, aktuell ist die Rate sehr niedrig. Ich hatte auch schon selber USD auf Bitfinex verliehen, das war jedoch gerade im „Hoch“ und Historisch gesehen passte das nicht wie ich jetzt feststellen musste. Historisch betrachtet schwankte die Rate so zwischen 0.015 bis 0.65% im letzten Jahr. Im Mittelwert des vergangen Jahres würde ich mit 0.15% rechnen. Aktuell ist es mir jedoch ein zu heisses Eisen 😉

    Hier habe ich die Daten hier gefunden:
    https://www.bfxdata.com/swaphistory/usd

  11. Bretton Woods ist aber nicht einfach so zusammengebrochen/ abgeschafft worden. Die massiven Schulden durch den Vietnamkrieg waren für die USA (damit auch dem Rest der Welt) einer der wichtigsten Gründe Bretton Woods zu begraben.

    Außerdem glaube ich nicht, dass Tether zusammenbrechen wird. Ich denke da würden sich die beteiligten Börsen (die Tether anbieten) bei einer möglichen Rettung zusammenschließen. Die würden garantiert nicht ihre eigene Existenz riskieren.

    • Patrick Jerchel // 1. Februar 2018 um 18:19 // Antworten

      Tether kann m.E. ganz einfach zusammenbrechen, wenn alle, die diese 2 Mrd. nichtsnutzige Tokens besitzen, alle auf einmal 2 Mrd. „echte“ USD dafür verlangen wollen. Tether Limited sichert ja den Nutzern zu, dass dies jederzeit problemlos möglich sei. Wenn sich aber herumspricht, dass die Aufzahlungen „vorübergehend“ aus dem Grund XYZ doch nicht möglich sind, was wird da an den Krypto-Börsen wohl los sein… Es bleibt dann abzuwarten, ob die Börsen soviel Liebe zu den aus der Luft erzeugten Tokens haben, dass sie bereit sein werden, ihr eigenes Kapital für die „Rettung“ letzterer zu verbrennen…

  12. Patrick Jerchel // 1. Februar 2018 um 18:35 // Antworten

    WOW…. Heute am 01.02.2018 um 17:00 Uhr deutscher Zeit ist der Bitcoin Kurs zum ersten Mal unter seinen 100-Tage-Durchschitt gefallen! Das ist in der Finanzwelt eine Hausnummer. Das verzeihen die Investoren nicht so leicht. … das wird Folgen haben….

    • Name required // 2. Februar 2018 um 2:28 // Antworten

      Gähn. Welche denn?
      Dass der Preis nochmals ein wenig weiter fällt?
      Kein Thema, wir sind immer noch nicht mal bei dem Preis von Anfang November, welcher schon sehr hoch war. 10.000 USD Ende des Jahres wäre realistisch gewesen. Eine Korrektur biegt das gerade zurecht. Dass es hierbei immer zu Übertreibungen kommt, ist völlig normal. 20.000 USD war ja ebenfalls eine maßlose Überteribung (nach oben). Jetzt normalisiert sich alles nur und ab Anfang/Mitte April kann es dann mit der massiven Aufwärtsbewegnung weitergehen.

      • Christian // 2. Februar 2018 um 8:03 //

        Ach, ich weiß nicht.
        Manche Kommentare hören sich so an als würde eine, von ihrem Ehemann täglich verprügelte Frau sagen: „Ich weiß genau, dass er mich im Grunde seines Herzens liebt“.
        Dass der Bitcoin irgendwann mal wieder steigt, mag ja sein. Das ist aber erst genau dann der Fall, wenn es den paar Walen gefällt und sie gemeinsam beschließen, dass es nun an der Zeit wäre, dass sich der Planktonbestand etwas erholt, um sich nach einiger Zeit wieder den Bauch voll hauen zu können. Bis dahin gibt es noch eine Menge Neureiche, die jetzt noch schnell den Verbliebenen Restgewinn einsacken wollen.
        Was mich wirklich wundert ist, dass es den anderen Krypros nicht gelingt, sich vom BTC loszusagen und beim Kursverlauf einen eigenen Weg zu gehen. Selbst wenn an den Tether-Gerüchten was dran ist (was ich persönlich sogar für wahrscheinlich halte), sollte es eigentlich ETH&Co gelingen, einigermaßen stabil zu bleiben. Dass aber Logik und Krypto nicht unbedingt zusammen gehören, kann man die Tage ja nun wirklich sehen.

      • Fabian Suhr // 2. Februar 2018 um 11:55 //

        >Gähn. Welche denn?
        >Dass der Preis nochmals ein wenig weiter fällt?
        Wenn „ein wenig“ sich über Monate hinzieht, ist es dann „viel“ ?
        Ab wieviel Prozent Einsturz oder wieviele-Tage-Linie muss noch nach untern durchbrochen werden, damit aus einer „ganz normalen Kurskorrektur“ ein „kompletter Zusammenbruch“ wird? Die 300-Tage-Linie, die 600-Tage-Linie? Wir werden es ja sehen… 😉

  13. Hallo,
    hab da mal eine Verständnisfrage, wie ist das mit dem IOTA ist das nur ein Code und Interessen aus der Wirtschaft oder was steckt dahinter, Rechenzentren, unterzeichnete Verträge u.ä.???
    Danke im Voraus

    • Hi, du hast dich im Thread geirrt, wie es aussieht. Fange vielleicht hier an:
      https://bitcoinblog.de/2017/12/20/iota-der-missverstandene-coin/
      Jeder Kryptowährung ist im Grunde nur ein Code.
      Da IOTA 100% pre-mined ist, wird dir niemand eine ehrliche Antwort geben können, welche bzw. wessen Interessen dahinter wirklich stecken. Böse Zungen behaupten, IOTA sei nur ein dritter oder ein vierter ICO „scam coin“ in einer langen Reihe von „scam coins“, die IOTA Core Entwickler unter verschieden Decknamen zuvor auf dem Markt geschmissen haben, die mittlerweile fast verschwunden sind, IOTA ist einfach der Nachschub-Coin damit man frisch abkassieren kann.
      Der IOTA Chef Entwickler, der seit MONATEN nichts in das IOTA Git Repository eincheckt, hat auf seiner privaten Webseite bereits angekündigt, „er arbeite schon an einem neuen, viel fortschrittlicherem Altcoin, mehr dazu später.“ Da kannst du sehen, dass bald ein neuer – viel fortschrittlicherer, natürlich, ICO „scam coin“ auf den Markt geschmissen wird… Die IOTA Foundation Maschinerie läuft indes unbeirrt weiter und tut die ganze Zeit so als ob IOTA noch eine große, blendende Zukunft bevorstünde… Das ist deren Job. Das sind viele hochbezahlte Leute, die irgendwie den Mythos aufrechterhalten und den Sand in die Augen der Investoren so lange streuen müssen, wie das Geld in die Foundation und in den IOTA Kurs fließt…. Sie besitzen(besaßen?) auch, nach Einschätzung vieler, die meisten IOTA Tokens… also die Codes 😉
      Noch ein Tipp: Wenn du die Wahrheit oder einfach mehr über IOTA wissen willst, frage lieber nicht in den offiziellen Foren und im Slackchannel nach. Das wäre meiner Erfahrung nach reine Zeitverschwendung…

  14. Ha!
    Danke für den Artikel und Danke für die guten Kommentare!

    ..jetzt wird aufgeräumt! Ich finde es herrlich , dass nach dieser „dubiosen“ rally der vergangenen Monate, wieder der Punkt kommt an dem sich alles irgendwie von selbst reguliert. Dieses absurde „thether Spiel“, Hacks, Futures, „falsch“- Meldungen, ICO- Wahn….und und und.. All das hat eigentlich keiner gebraucht. Das schöne daran – der Bitcoin ( und einige andere coins) werden einmal mehr einem Realitäts stresstest unterzogen und stellen den wahren nutzen von Bitcoin (mit allem was dazu und nicht dazu gehört) unter Beweis!

    Danke Welt – mit allen diesen Versuchen (einerseits Bitcoin zu stärken andererseits Bitcoin zu schwächen) skizzierst du mir den Paradigmen Wechsel den niemand ernst nehmen möchte… Den vielleicht sogar niemand(oder nur wenige)erahnt..

    Ich bin entzückt *klack

    ..nächste Runde 🙂

    • Danke Goni, wenn man Kommentare liken könnte, dann würde ich deinen Kommentar…liken 😉 Ich hoffe auch, dass dieses künstliche „Hochgepusche“ erstmal ein Ende hat.

  15. Jeztz sehen wir dass, was man an der Börse einen Shake-out nennt. wir sehen die Mauer aus Angst (Brrr:-) hochwachsen. Schade daran ist, dass hierbei regelmäßig Kleinanleger rasiert werden um den großen Jungs Kaufkurse zu bieten. Ob nun Bitfinex von den Regulieren verboten oder (durch schlechte Publicity) ausgetrocknet oder ob dies nicht passieren wird, die Kurse eilen zu chartechnischen Marken und der Markt nimmt pessimistische Szenarien vorweg.
    An der Mauer aus Angst wird der Kurs wieder klettern wenn der Markt bereinigt ist.Übrigens kein Mensch fragt ob die Dollar selbst gedeckt sind und keiner regt sich darüber auf, dass Banken das vielfaçhe von dem verleihen, dass sie als Eigenkaptal haben. Auch in Europa und trotz Basel III.

    • Der Dollar mag nicht gedeckt sein, aber der Dollar kann nicht pleite gehen, oder einfach vom Markt verschwinden weil jemand gemogelt hat. Tether schon…
      Ob es ein „Shakeout“ oder tatsächlich Phase 1 vom Platzen einer Riesen-Blase (wie von Warren Buffett, George Soros erst kürzlich – schon wieder – prophezeit) ist, das wird man wohl erst mit ein wenig Abstand erst sehen können. Wahrscheinlich in einigen Monaten erst…

      Im englishsprachigen Raum wird das, was mit dem Bitcoin an der Börse seit Jahresanfang passiert, schon lustigerweise „Rinse. Wash. Repeat.“ genannt 😉

  16. Ich hasse es, immer recht zu behalten:
    https://ibb.co/kJwz5c
    gelb = 50-Tage-Linie
    orange = 100-Tage-Linie
    rot = 200-Tage-Linie – Stand: gerade eben
    Gute Nacht!

    • Und da findet er jetzt wahrscheinlich Support. Ist doch alles chicko. Eine Korrektur auf die 200-days linie hatten wir 2017 auch schon (ich glaube sogar mehrfach).

  17. Es ist zugegeben schon kurios, selbst wenn Tether nicht gedeckt sind hat es Tether dann nicht einfach dem hiesigem Finanzsystem gleich getan ?

    Bei jeder Bank ist es doch so, dass Sie pleite wären wenn 5 – 10% der Kunden Ihr Konto nullen würden, der Rest geht leer aus. Von der Geld schöpfung aus dem nichts der Kreditvergabe gar nicht mal zu reden.

    Warum liest man da nicht regelmäßig einen Shitstorm wie Geldwäsche, Scam und Ponzi ?
    Achja stimmt, das ist ja gesetzlich 😉

    • Warte Mal, wurde Bitcoin nicht darum geschaffen, um eine Alternative zur Willkür unseres Finanzsystems und der (Noten-)Banken zu schaffen?
      Wollen wir stattdessen die (theoretisch) regulierten und mit (limitiertem) Einlagenschutz ausgestatteten Banken durch private Firmen ersetzen die noch nichtmal das bieten können? Dann können wir auch gleich zu Onecoin, Bitconnect oder ähnlichen Believern werden und uns das ganze Rumgeiere um Dezentralisierung sparen.

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