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Der schwarze Sonntag: Kryptowährungen verlieren mehr als 40 Milliarden Dollar Kapitalisierung

Crash. Bild von Ted Van Pelt via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Wie so oft passieren bei Bitcoin und Co die wichtigen Dinge an Sonntagen. Seit gestern verzeichnen alle Kryptowährungen zweistelligen Kursverluste. Liegt es am missglückten Start von EOS? An den Ermittlungen, die eine US-Behörde aufnimmt? Oder dem Hack einer südkoreanischen Börse? Wir schauen, welche Ursachen in Frage kommen.

Wer sich den Sonntag gestern nicht vermiesen lassen wollte, hat besser darauf verzichtet, einen Blick ins Bitcoin-Internet zu werfen. Alle Kryptowährungen befanden sich gestern im freien Fall. Bitcoin rasselte von 6500 auf 5800 Euro, Ethereum von 510 auf 480 und Bitcoin Cash von 910 auf 800. Auch andere Währungen verloren massiv. EOS rutschte von 14 auf 11 Dollar und IOTA von 1,70 auf 1,36 Dollar.

Der Kursverlauf von Bitcoin (BTC) in den letzten 48 Stunden. Quelle: Bitcoin.de

Dieser ökosystemweite Einsturz zeigt sich am deutlichsten in der gesamtem Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen. Diese ist von etwa 340 Milliarden Dollar auf ein wenig weniger als 300 Milliarden gesunken. Damit hat das Ökosystem an einem einzigen Sonntag mehr als 40 Milliarden Dollar verloren.

Die Performance der gesamten Marktkapitalisierung in den letzten 7 Tagen. Quelle: Coinmarketcap.com

An sich braucht man keine speziellen Erklärungen dafür. Kryptowährungen sind, wie schon im Februar festgestellt, in einen Bärenmarkt übergegangen, nachdem sie vom Allzeithoch von einer Marktkapitalisierung von mehr als 800 Milliarden Dollar gefallen sind. Ein Bärenmarkt zeichnet sich dadurch aus, dass die Preise tendenziell nach unten gehen. Die Märkte suchen einen Boden, und gute Nachrichten werden meistens ignoriert, während schlechte Nachrichten die Kurse machen.

Gesamte Marktkapitalisierung in der 1-Jahres-Sicht. Quelle: erneut Coinmarketcap.com.

Der Blick auf den 1-Jahres-Chart zeigt, dass die Kurse auch nach dem gestrigen Sonntag höher liegen als noch im November 2017. Auch der Bitcoin-Preis liegt mit derzeit 5800 Euro noch deutlich höher als beispielsweise im Oktober 2017, als er zwischen 3500 und 4000 Euro schwankte. Und weiterhin gibt es 20 Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Dollar, darunter auch Orchideencoins wie Ontology oder VeChain, von denen noch kaum jemand etwas gehört hat.

Es gibt weiterhin 20 Krypto-Einhörner. Ist das wirklich gerechtfertig? Quelle mal wieder Coinmarketcap.

Wer darauf baut, dass der Abverkauf dieses Sonntags das finale Ausbluten der schwachen Hände war und dass nun, bei etwa 300 Milliarden Dollar gesamter Marktkapitalisierung, der Boden erreicht ist, könnte eine böse Überraschung erleben. Es wäre möglich, dass, aber sein Haus sollte man darauf nicht verwetten.

EOS, CFTC, Korea: Keine Ursachen, aber ein Anlass

Charttechnisch gesehen brauchen die Kurse der Kryptowährungen keinen Grund, um zu fallen. Was sie aber brauchen, ist ein Anlass: eine schlechte Nachricht. Ob es eine direkte Wechselwirkung zwischen schlechten Nachrichten und dem Kurs gibt, kann man natürlich nicht sagen. Man kann lediglich spekulieren und die schlechten Neuigkeiten als Gleichzeitigkeit zum Sonntags-Crash präsentieren. Dies machen wir an dieser Stelle:

Der EOS-Mainnet-Launch

Nach Monaten der Vorbereitung und Erwartung ist EOS, die als „Ethereum-Killer“ angekündigte Blockchain, ins Mainnet gestartet. Ich habe nicht die Kompetenz oder Einsicht, diesen Launch zu kommentieren. Aber laut verschiedenen Berichten war es eine Katastrophe.

So berichtet The Next Web etwa davon, dass eine chinesische Sicherheitsfirma zahlreiche Bugs in EOS gefunden hat. Kurz darauf hat EOS ein Bug Bounty Programm gestartet, das Hackern je Bug 10.000 Dollar auszahlt. Nur eine Woche später hatte ein Hacker 120.000 Dollar verdient. Dann hat EOS eine Konstitution verabschiedet, die die Firma dahinter, Block.one, womöglich bevorteiligt und vielleicht sogar als zentrale Regierung von EOS etabliert. Ein Mitschnitt eines Calls der 21 „Block Producer“ zeigt, dass diese sogar willkürlich neue EOS-Token schaffen können.

Daneben gibt es zahlreiche weitere Kritiken an EOS. Für ein Projekt, das sagenhafte 4 Milliarden Dollar eingesammelt hat, um den Ethereum-Killer zu bauen, ist das nicht nur enttäuschend, sondern ein Disaster. Ohnehin gibt es von vielen Stellen Vermutungen, dass der Preis der EOS-Token erheblichen Manipulationen unterliegt. Nicht nur, weil die Firma dahinter, block.one, auch in Tether und womöglich Bitfinex verwickelt ist, sondern auch, weil die EOS-Macher durch die ICO genügend Ether eingesammelt haben, um den Preis zu manipulieren.

Insgesamt dürfte EOS besser als alles andere zeigen, in welch fragwürdigem Zustand Teile des Ökosystems sind. Solange eine Sache wie EOS mehr als 10 Milliarden Dollar wert ist, dürfte ein echter, tragfähiger Boden noch nicht einmal in Sichtweite sein. Der schwache EOS-Launch ist für mich der überzeugendste, aber nicht der einzige Grund, sich als Investor Sorgen zu machen.

CFTC ermittelt gegen Kryptobörsen

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) ist eine US-amerikanische Behörde zur Überwachung und Regulierung der Optionen- und Futuremärkte. Zwar hat der Kommissar der CFTC, Rostin Behnam, kürzlich außerordentlich optimistische Statements zu Kryptowährungen abgegeben: Er nannte sie „eine technologische Revolution“, vielleicht sogar „ein modernes Wunder“. Virtuelle Währungen, so Behnam, „werden Teil der ökonomischen Praxis werden, in jedem Land, überall.“

Gleichzeitig jedoch leitet seine Behörde Ermittlungen ein. Die CFTC hat die Börsen BitStamp, Coinbase, itBit und Kraken aufgefordert, Trading-Daten herauszugeben. Hintergrund ist, dass die Börse von Chicago diese Kryptobörsen benutzt, um die Kurse ihrer Bitcoin-Futures zu bestimmen. Die CFTC befürchtet nun, dass Trader auf diesen Börsen die Kurse der Futures manipulieren.

Ob die Ermittlungen in die Preisbildung der Bitcoin-Futures eingreifen, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Am Rande gibt es jedoch erneut Befürchtungen, dass die Behörden über die Börsen auch versuchen werden, Manipulationen des Preises von Tether aufzudecken. Diese Dollar-Token wurden in den vergangenen 15 Monaten zu einer zunehmend wichtigen Säule des Krypto-Handels, während ihre Hinterlegung durch echte Dollar weiterhin unbestätigt bleibt. Sollte Tether fallen, könnte dies einen Flächenbrand im Kryptoökosystem verursachen.

Südkoreanische Börse Coinrail gehackt

Coinrail, eine eher kleine Börse aus Südkorea, wurde gehackt. Ob dies einen Einfluss auf den Preis von Bitcoin hat, ist aber zweifelhaft. Denn Coinrail ist mit einem Handelsvolumen von gut 2 Millionen Dollar am Tag eher ein kleiner Fisch. Die Börse scheint sich darauf spezialisiert zu haben, jedes noch so unbedeutende und zwielichte ICO-Token zu listen.

Falls es hier überhaupt einen Zusammenhang zum allgemeineren Kurssturz gibt, dann den, dass der Hack einen symbolischen Effekt hat. Ein Bärenmarkt braucht, wie schon erklärt, keinen materiellen Grund, um die Preise einstürzen zu lassen. Er braucht lediglich einen Anlass. Wie eben schlechte Nachrichten, egal wie wenig Substanz sie haben.

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22 Kommentare zu Der schwarze Sonntag: Kryptowährungen verlieren mehr als 40 Milliarden Dollar Kapitalisierung

  1. danke für die Zusammenfassung. Also alles in allem, wieder mal verdammt viel Rauch um (verhältnismäßig) wenig m.M. nach.

  2. Naja, EOS hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber eine Katastrophe war der Launch nicht. Man muss bedenken, dass es im Cryptobereich Lagerbildung gibt (doch, ehrlich!) und „die anderen“ sowieso alle doof sind. Die meisten BPs waren gut vorbereitet, aber einige wollten halt nochmal verifizieren und noch ein Audit und noch und noch, das hat den ein oder anderen BP, der seit Tagen in den Startloechern stand, ganz kirre gemacht. Absicht war, erst ab einer 2/3+1 Mehrheit fuer „Go“ zu starten. Ein Problem war auch, dass es z.T. Uebersetzungsprobleme gab und dadurch Missverstaendnisse gegeben hat, einmal bei der Clientversion und einmal bei der Abstimmung.

    Egal, Mainnet laeuft, Votes kommen (langsam) rein, sieht alles gut aus.

    • EOS zeigt nur noch einmal im Extremum wie viel Wahnsinn in unserem Umfeld steckt. Dotcom war wirklich noch ein Klacks dagegen…
      EOS hat kein funktionierendes Produkt, der Plan an sich ist eigentlich alles, was Bitcoin anders machen wollte und extrem zentralisiert, wenn es mal zum Laufen kommt… Dabei erinnert Dan an die IOTA Jungs und macht noch nichtmal vor ETH halt, deren Platform er für seinen ICO Scam gebraucht hat. Seine Ansätze alleine zur Privatsphäre sind leider kompletter Bullshit, denn sie basieren auf Pruning und jedes Kind weiß, was einmal gelöscht ist, ist auch für immer verschwunden (sic!).

      Dass der Markt sich korrigieren muss, ist spätestens seit einem Jahr klar, schade finde ich es nur, dass der gesamte Markt immernoch am BTC hängt und mehr oder weniger gleichgeschaltet ist. Dabei gibt es in den Top100 immer noch etliche offensichtliche Scams, die noch rausfliegen müssen, bevor man die Crypto „Szene“ überhaupt ernst nehmen kann und wird. Dass der Markt 40 Milliarden „verloren“ hat, ist auch nicht korrekt, denn für Coins/Token, dessen nur wenige Prozent tatsächlich in Umlauf sind, ist der Market Cap in keinster Weise eine angemessene Größe. Wenn ich 1 Million Paul-Token ausgebe und meinen Nachbar dazu bringe, mir einen für 1.000 Euro abzukaufen, hätte ich auch einen (relativ wertlosen) MarketCap von 1 Milliarde…

      • Name required // 11. Juni 2018 um 15:19 //

        Stimmt. Vor dem Hintergrund muß man deshalb auch konstatieren, dass BTC relativ gesehen extrem unterbewertet ist, weil die anderen maßlos überbewertet sind.

      • Bitcoin ist relativ gesehen zu den meisten Altcoins mit Sicherheit unterbewertet bzw. nicht überbewertet wie der Großteil davon.

        Das Problem ist leider, dass ohne Regulierung ein durchschnittlicher Investor keine Chance hat, einzuschätzen, ob ein Projekt werthaltig ist oder nicht. Leider greift das auch die Regulierer und im Markt gibt es wenige Menschen, die sich wirklich auskennen, viele die behaupten, sich auszukennen und noch mehr, die einfach nur die „getrichquick Taktik“ verfolgen. Letztere sind unbelehrbar und ich verweise sie meist zu den offensichtlichen Scams wie Onecoin, Bitconnect oder letztens Verge…

        Wenn „Crypto“ aber Mal erwachsen werden will, müssen wir genau diese Scams loswerden und leider glaube ich nicht mehr an eine Selbstregulierung 🙁

        Der durchschnittliche „User“ / „Investor“ ist zu faul (oder zu dumm) selbst eine Bitcoin Wallet mit den entsprechenden Keys zu halten und wenn ich mit Menschen spreche und ins Detail gehe, kommt meistens heraus, dass sie ihre Coins in einem Exchange Wallet „halten“. Letzteres unbedingt in Anführungszeichen, denn wenn Du nicht Herr über Deine Keys bist, hast Du nichts. Gab ja schon genügend Beispiele hierfür, auch wenn Bitcoin und Kryptowährungen relativ neu sind…

      • Coinling // 12. Juni 2018 um 22:36 //

        Was ist an ETH als ico Plattform so verwerflich ?

      • Mir wäre entgangen, dass ich etwas negatives über ETH geschrieben hätte… Dan Larimer von EOS hat mehrfach auf Twitter abfällig über Vitalik gesprochen, den ich als Experten sehr schätze, auch wenn ich in der Tat mehr als 99% der ICOs, die Ethereum erst möglich gemacht hat, verabscheue. Aber das sieht Vitalik vermutlich ähnlich…

      • Ich glaube, das war eher auf EOS bezogen. Eventuell, weil EOS ja dasselbe machen will wie ETH.

        Ich fand an deinem Kommentar interessant, dass du EOS mit IOTA vergleichst. Ist ja auch ein sehr gehyptes Spätwerk eines erfahrenen, aber etwas flüchtigen Altcoins-Entwicklers.

        ICOs finde ich super, zumindest theoretisch, während ich dir in der Praxis damit recht gebe, dass mehr als 99 Prozent davon verabscheuenswert sind. Daher berichte ich auch so gut wie gar nicht mehr darüber (trotz einer eingehenden Flut von wöchentlich gefühlt 99+ ICO-Werbeanfragen)

      • Mein Vergleich von EOS und IOTA ist einzig der Überheblichkeit der Akteure geschuldet. Von beiden Seiten hört man das Nonplusultra, wenn man aber etwas tiefer hinter die Kulissen schaut, bemerkt man gravierende Mängel. Nachfragen zu diesen werden entweder ignoriert oder als FUD abgestempelt. Leider gibt es von diesen Projekten extrem viele, auch Verge und Bytecoin zählen dazu, auch wenn diese beiden noch nicht einmal eine Erwähnung „verdient“ haben und nicht in die Schublade „Shitcoins“ sondern ganz klar in die „Scamcoins“ fallen…
        Bei EOS und IOTA bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob der ganze Bullshit aufrecht gehalten wird, um den Preis zu treiben, oder ob im Hintergrund wirklich jemand versucht, die eklatanten Fehler auszumerzen. Zumindest bei IOTA bekomme ich keine Antworten auf grundlegende Fragen z.B. bei deren StackExchange, auch in deren Discord werden diese ignoriert und nicht zuletzt kann ich wieder die wissenschaftliche Arbeit hervorheben, die ich nur durch Zufall mitbekommen habe, die aber nie publiziert wurde aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen. Alleine letzteres ist alles, was Bitcoin eigentlich gestartet hat. Es ging Mal um Freiheit des Einzelnen…

      • Ja, kann ich nur zustimmen. Die Arroganz ist überragend.

        Immerhin habe ich letztens den IOTA-Fans im Coinforum klar gemacht, dass sie teil des Problems ist. Jemand hat einen Kommentar von mir damit beantwortet, dass IOTA Bitcoin „bereits obsolet gemacht hat.“ Daraufhin habe ich erklärt, dass sie sich bei solchen Aussagen nicht wundern müssen, daran auch gemessen zu werden, und dass IOTA, solange es noch einen dezentralen, closed-source Coo hat, in keinster Weise auch nur in Konkurrenz zu BTC steht; meinetwegen nehme ich den Coo hin, ohne permanent darüber zu klagen, aber solange solche Ansprüche kommen, müssen sie sich nicht wundern, wenn man ihnen das unter die Nase reibt.
        Das gab dann zu meinem Erstaunen eine Menge Likes, was eventuell zeigt, dass mein Versuch, mit der IOTA-Szene zu kommunizieren, ein kleines Stück Erfolg hatte …

      • Da muss ich Dir Recht geben, unter den Jüngern IOTAs gibt es durchaus noch kompetente und klar denkende Menschen, die auch mir gegenüber zugestehen, dass es ohne Coo nicht geht und mit Sicherheit die nächsten paar Jahre nicht gehen wird.
        Solange sich aber ein Sonstebo, Schiener oder „Come from Beyond“ (alleine der Name schließt eine ernsthafte Diskussion schon fast aus…) godlike sehen, wird es keinen Fortschritt geben, der dessen Horizont überschreitet. Auch ein Satoshi hat Fehler gemacht, die unter anderem zum Blocksize Debakel geführt haben… Und der war mit Sicherheit visionärer und vorausschauender als die meisten aktuellen Akteure in unserer Szene.

        Ich bin auch kein Fan von Ethereum, da sie eigentlich den Anfang gemacht haben, alles zu versprechen und den Welt-Supercomputer zu bauen, was schlichtweg dezentral nicht möglich war und ist. Mittlerweile sehe ich aber Vitalik als wirkliche Bereicherung der Szene und im Vergleich zu einem Charlie Lee bringt er auch wirklich guten Input ein. Leider kann man das nur von wenigen Projekten behaupten, die entweder keine eigene Innovation haben oder wie ein CfB einen „Copyright Schutz“ (sic!) einbauen um andere daran zu hindern, sie weiter zu entwickeln. Ich gehe mit den Bitcoin Core Entwicklern auch hart ins Gericht, aber ich schätze ihre Arbeit, insbesondere Greg Maxwell hat Großartiges an Grundlagenforschung / Entwicklung geleistet. Es gibt leider wenige Projekte wie Bitcoin, die ihre Forschungsarbeit offen zur Verfügung stellen. Ethereum & Monero sind da die Ausnahme. Zcash vielleicht teilweise, aber da bin ich mir nicht sicher, ob es nicht auch nur selektiv ist… Und die Zentrale Instanz, dessen Oberhaupt der naive Zooko ist, macht leider auch gute Arbeit z.B. einer Daira zunichte..

      • Ich kann fast allem, was du schreibst, zustimmen.
        Was mich an IOTA halt doch, trotz allen Ungereimtheiten und personellen Problemen, beeindruckt, ist 1. die große, oft auch überraschend gut informierte Community und 2. den großen, sogar lauten Support von großen Industrieunternehmen.

        Das ist schon mächtig: https://twitter.com/boschglobal/status/1006808422078132224?s=21
        Gleichzeitig hat VW wohl definitiv beschlossen, IOTA ab 2019 zu verwenden.

        Ethereum beeindruckt mich fortlaufend, spätestens seit ich mit (mehr oder weniger oberflächlich) mit 0x-Börsen und Plasma Sidechains beschäftigt habe. Man merkt, dass da engagierte und kompetente Entwickler mit einer starken Vision dahinterstehen. Aber es gibt halt noch sehr viel zu tun. Ich finde es gerade sehr spannend, dass die Blockchain bei ETH nur 80-100 GB groß ist, aber man, wenn man sie naiv geladen hat, keine vergangenen Transaktionen sehen kann, sondern nur den aktuellen Zustand. Ich ahne, warum, – weil man die Zuständsänderungen von Smart Contracts viel schwieriger nachvollziehen kann als von einfachen Transaktionen – aber bin noch nicht ganz durch. Hoffe, ich erfahre da in den nächsten Tagen mehr darüber.

      • Ich kann das IOTA Phänomen fast genauso wenig deuten wie ein Verge oder Bytecoin… Wobei ich IOTA im Vergleich zu den letzteren wirklich noch irgend eine Art von technologischem Beitrag bescheinige. Sehr vieles daran erinnert mich stark an die Dotcom Blase, auf die auch viele namhafte Unternehmen und auch Privatanleger aufgesprungen sind, obwohl bei genauem Hinsehen deutlich erkennbar wäre, was sich da wohl anbahnt. IoT ist derzeit ein riesiges Buzzword und für Unternehmen, vor allem deren „Accelerator“ und ähnliche Programme sind ein paar Millionen Investition nicht wirklich bemerkbar und werden notfalls abgeschrieben.

        Oliver Samwer hat mir mal in unserem einzigen 4-Augen Gespräch gesagt, es ist egal, wenn wir einige Millionen verbrennen, denn es wäre schlimmer wenn wir etwas unversucht gelassen hätten. Gießkannenprinzip eben und Schiener hat seine ehemaligen Studienkollegen bemüht, dass sie vortragen dürfen, alles danach sind Netzwerkeffekte in meinen Augen.

        Wenn es um PR geht, sind das auch tatsächlich Profis. Aber frag mal nach, was die mittlerweile an die 100 Foundation Mitglieder dort alle machen, die mindestens wöchentlich dazukommen…

        Ethereum ist eines der wenigen Leuchtturmprojekte in Blockchains, auch wenn ich das wie gesagt nie akzeptiert habe. Eine Turing vollständige dezentrale „Maschine“ zu bauen, hätte selbst ein genialer Alan Turing wahrscheinlich nicht für möglich gehalten (zu Recht?). Ein Vitalik tat es, allerdings musste sie schon etliche Male angepasst werden, weil sie eben nicht so vollständig war… Aber ich ziehe meinen Hut vor ihm, da er wirklich innerhalb der letzten Jahre viel dazugelernt und vieles verändert hat (nicht zuletzt seine Haltung zu diversen Themen).

        IOTA hat wahrscheinlich auch die schrecklichste (GUI) Wallet aller Blockchain Projekte, da kann nicht Mal Monero oder Verge (sic!) mithalten 😛

      • abgesehen von deiner mir nicht nachvollziehbaren Verwendung des (sic!), absolute Zustimmung. Auch wäre ich sehr vorsichtig, welches Commitment hinter den ganzen HUGE INDUSTRY PARTNERS von IOTA steckt.
        Am Ende läuft das doch so: Als Firma will ich mich hier in einem neuen unbekannten Bereich profilieren und IOTA biedert sich hierfür als Instrument perfekt an: zentralisierte Organisation und Entwicklung, „German Foundation“, grosse Versprechungen, gutes Marketingmaterial. Und was kostet das das Unternehmen? Etwas Zeit, sonst nichts. Selbst das Investment von RBVC ist wahrscheinlich eher ein Witz.
        Bezüglich ETH war ich immer ein grosser Fan, aber mir macht PoS + Coin Supply Cap ernsthafte Sorgen. Diese Konstellation ist der ultimative Anreiz, seine Ether für NICHTS anderes als fürs Staken zu Nutzen und wer viel hat, bekommt sowohl absolut als auch relativ mehr. Daran ändern meiner Meinung nach auch Massnahmen wie Strafen für langes staken nichts, denn für die wird es Umgehungstricks geben… Wir werden sehen 🙂

      • @derdahli
        Mein (sic!) richtet sich eher gegen meine eigenen Aussagen und wenn ich das hinter Bytecoin verwendet habe, das angeblich 2012 gelaunched wurde, aber tatsächlich 2014 dann ist das meine Kurzfassung. Auch wenn Pruning als Lösung der Privatsphäre beschrieben wird, kann ich das nur damit kommentieren ohne sehr weit auszuschweifen…
        PoS halte ich auch nach wie vor nicht für eine Lösung / Ersatz für PoW. Ich empfehle ja jedem einen Blick auf Monero zu werfen, da werden viele Dinge imo richtig gelöst, auch wenn manches nicht optimal läuft…

  3. Name required // 11. Juni 2018 um 15:14 // Antworten

    Letzten Endes zeigt das Ganze doch in erster Linie eines sehr schön: Bitcoin ist und bleibt das sichere Dickschiff, im Meer der kleinen Fische, die verzweifelt versuchen, einen Happen abzubekommen. BTC kann man also weiter als das Gold im Kryptoversum ansehen. Und allen ICOs und Derivaten wie BTC-Futures muß man erstmal sehr skeptisch gegenüberstehen.

  4. Ach! Ist ja was ganz Neues in der Kryptowelt.

    Ob der Preis für Bitcoin nun weiter fällt oder nicht, die 3000$ sind trotzdem illusorisch. Schlicht, weil dort schon Zuviele warten. Ich empfehle, dass man nun monatlich und regelmäßig kleine Mengen Fiat in Kryptos tauscht und zur Seite legt. Und zwar solche, die spätestens (!) 2013 das Licht der Welt erblickt haben. Die Ausreisser nach unten mittelt man so raus.

    Dann sprechen wir uns nochmal spätenstens (!) zur WM 2022.

    • Die Beschränkung auf 2013 ist gelinde gesagt Nonsense. Ein Ethereum, Monero oder selbst Siacoin ist wahrscheinlich solider als ein Litecoin oder Bytecoin (sic!).

  5. Das Bitcoin (BTC) das Dickschiff bleibt kann man auch anders sehen. Es gibt viele gute nachvollziehbare Argumente die die Weiterentwicklung bei Bitcoin nicht gut aussehen lassen. Es ist kein besonders wichtiger Indicator das es nach wie vor so aussieht als hätte Bitcoin das mit Abstand größte Handelsvolumen und daraus folgend einen hohen Preis. Dieses Handelsvolumen kann auch von großen Fischen kommen die täglich gewaltige Mengen von Bitcoins verschieben und es so aussieht als hätte Bitcoin eine große Nachfrage und großen Nutzen/Anwendung. Faktisch ist es aber so das die Adaption mit Bitcoin zu bezahlen oder bezahlt zu werden für den Normalen Nutzer auf der Straße in den letzten zwei Jahren eher abgenommen hat.
    Ein ziemlich offensichtliches Beispiel für ein simuliertes Handelsvolumen kann man sich z.B. bei Dogecoin ansehen – einer Spaßwährung ohne jegliche Anwendungsmöglichkeiten aber mit relativ vielen Transaktionen pro Tag. Ich bezweifle das dass vortäuschen großer Handelsaktivität allein bei Dogecoin der Fall ist! ( https://bitinfocharts.com/dogecoin/ vs https://bitinfocharts.com/bitcoin%20cash/ )

    Wichtiger als sich auf den Preis oder das Handelsvolumen zu konzentrieren ist meiner Meinung die Adaption auf der Straße und da gibt es genau eine Cryptowährung die ein funktionierendes, preiswertes, skalierbares und über 9 Jahre erprobtes Produkt hat und sich auf Adaption und echte Anwendung fördert.

    Es ist auch lohnend zu versuchen nachzuvollziehen welche Motive und Hintergründe der Kollaps bei Bitcoin im Dezember/Januar 17/18 hatte. Oder weshalb es einen derart angestrengten Grabenkampf mit BitcoinCash gibt. – BitcoinPrivate o. BitcoinGold interessanterweise aber als „Brand“ Okupanten kaum beachtet werden.

    Linkliste:

    Excellente und interessante Präsentation über die Skalierung von Bitcoin von Peter Rizun dem Chief Scientist (Bitcoin Unlimited).
    https://youtu.be/CDh4AY2sFTg

    Why Blockstream Destroyed Bitcoin
    https://youtu.be/0BZoKH-hX_o

    Langer informativer BTC vs BCH Articles auf reddit über die Historie ?
    https://www.reddit.com/r/BitcoinMarkets/comments/6rxw7k/informative_btc_vs_bch_articles/

    Sehenswerte Hochschuldiscussion mit Craig Wright (Chief Scientist) und Jimmy Nguyen (CEO) von nChain an der Universität Exceter
    https://youtu.be/Fx2Cne2Vw9M

    Technisches Interview über Bitcoin, Rechenzentren, BigData, etc. mit Josh Ellithorpe (Google und Coinbase Entwickler) https://www.yours.org/content/bitcoin-data-centers–cash-shuffle–developer-funding–markets–and-mo-4e1803315dc5

    Ein alter Artikel (2015) aber interessant wenn man die Grabenkämpfe zwischen BCH und BTC von heute versucht einzuordnen und zu verstehen
    https://nyti.ms/1USnZvz

    • Name required // 15. Juni 2018 um 0:24 // Antworten

      Die Frage ist doch, will BTC überhaupt der Coin „für die Straße“ sein? Oder nicht vielleicht doch die „Reserve“-Währung? Für Letzteres ist schnelles Hin und Her nicht erforderlich. Eben genau so, wie ein Tanker nicht ‚mal eben schnell wie ein Patrouillenboot die Richtung wechselt. Beide haben aber ihre Berechtigung.

      Lustig, dass Dogecoin als „ohne Anwendung“ betitelt wird. Bitcoin Cash ist langsamer und ist auch erst wesentlich später entstanden als DOGE. Wenn, dann ist DOGE der Leader in dem Segment, zusammen mit Litecoin. Beide sind einfach und gut und funktioneiren einfach. Wirken auch nach außen wesentlich sympathischer als BCH, dia ja nur durch den Fork überhaupt da sind. Aber: Jeder, wie er mag.

  6. Mich würde interessieren wie oft Sie mit Dogcoin schon etwas erwerben konnten?

  7. Ich finde man kann die Cryptos nicht einfach nur in ihrem Ökosystem diskutieren und dies gerade weil dieses Ökosystem beeindruckend ist. Der Gesamtmarkt (Bonds, Aktien, Rohstoffe und Cryptos) ist im Moment sehr nervös und einige Märkte weisen eher eine Trading Range (Hin und Her in Handelsspanne) auf, als dass man von Bodenbilding sprechen könnte. Wann ist eine Bodenbildung eigentlich beendet: wenn an dieser einmal, zweimal, dreimal, viermal nach oben kehrt gemacht wurde?

    Ein Beispiel ist die Unterstützung, die für den Bitcoin bei etwa 5000 € verläuft. Einen Boden kann man so etwas erst dann nennen, wenn es von da ausgehend markant und nachaltig nach oben geht! Auf diese Bodenbildung warten viele Markteilnehmer um ihre Chips gewinnbringend zu setzten. Misses Market ist ein launisches Weib, sie geht auf dererlei Avancen ungern ein und antwortet mit mit einem launischen Hin und Her, eben einer Tradingrange.

    Überaschungungen kommen überraschend, sonst sind es keine. Voerst muss es reichen, die Unterstützungslinien umd Marken zu kennen, Geduld ist gefragt. Passt auf wenn ihr euer Geld setzt, Tradingrange: Hin und Her macht Taschen leer!

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