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Bitcoin Cash Fork: Möge die Blockchain im Hashkrieg brennen

"EX-TER-MINATE": Ein Dalek, Figur aus der besten Serie des Universums. Bild von Steve p2008 via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Am Donnerstag soll auf Bitcoin Cash der erste echte Hashkrieg beginnen. Craig Wright und seine Mining-Armee haben den Entwicklern von Bitcoin Cash und Bitmain den Krieg angekündigt. Wir finden das extrem aufregend. Es könnte wild werden, aber Bitcoin Cash könnte gestärkt daraus hervorgehen.

Oh weh. Hardforks sind grausam. Sie lösen bei mir eine unwiderstehliche Social-Media-Sucht aus. Ich atme Hardforks, 26 Stunden am Tag, 8 Tage die Woche, und inhaliere jeden winzigen Fakt und jede Meinung. Die Bitcoin Cash Hardfork, die für diese Woche angekündigt wird, ist besonders spektakulär. Ich würde sogar sagen, sie ist das spektakulärste Ereignis in der Geschichte von Bitcoin: Der erste Hashwar.

Es wird nicht möglich sein, einen kohärenten Artikel über die vielen Infos zur Hardfork von Bitcoin Cash am Donnerstag, den 15. November, zu schreiben. Daher knalle ich euch einfach so die wichtigsten Fakten in numerisch markierter, vage chronologischer Reihenfolge hin. Ich hoffe, ihr verliert nicht zu sehr die Übersicht.

Die Vorgeschichte

(1) ABC hat am 15. August ein Upgrade der Bitcoin Cash Software vorgelegt, das am 15. November eine Hardfork durchführt. Die meisten der Features sind zuvor mit den Entwicklern der anderen Clients besprochen wurden. Diese haben sich, zum Teil zähneknirschen und widerwillig, in den „Entwickler-Konsens“ gefügt.

(2) Unmittelbar danach haben sich jedoch die Mitglieder von Bitcoin Unlimited in einer öffentlichen Wahl mit extremer Deutlichkeit gegen „Canonical Transaction Ordering“ (CTOR) ausgesprochen. Dies ist ein Teil des Hardfork-Paketes. Gleichzeitig hat CoinGeek, der größte Bitcoin Cash Mining-Pool, angekündigt, das Hardfork-Upgrade nicht mitzutragen und stattdessen ein alternatives Upgrade namens „Satoshi’s Vision“ zu unterstützen. CoinGeek ist eng mit nChain, der Firma von Pseudo-Satohi Craig Wright, alliiert. Die Anhänger von Craig Wright haben unmittelbar begonnen, Stimmung gegen die Hardfork zu machen.

Der Durchmarsch von ABC

(3) Die meisten Börsen und Wallets handeln so, wie sie es gewohnt sind: Sie folgen den Leitentwicklern, unabhängig von der Hashrate. So gut wie alle Börsen haben dementsprechend angekündigt, das Upgrade von ABC zu unterstützen und das Ticker-Symbol „BCH“ an die Chain zu geben, die mit der Software von ABC empfangen wird. Sobald die großen Börsen sich dafür entschieden haben, haben Handelsplattformen wie Bitcoin.de gar keine andere Wahl mehr, als dieser Entscheidung zu folgen. Keine Handelsplattform kann sich erlauben, inkompatibel mit dem Rest des Marktes zu sein.

(4) Falls möglich und gewünscht, werden die Börsen versuchen, die anderen Token, die hier „BSV“ (Bitcoin Satoshi’s Vision) genannnt werden, verfügbar zu machen. Da es aber weder Replay Protection noch andere Maßnahmen gibt, um dies einfach zu machen, kann kaum jemand dies garantieren.

(5) Eine nach Bedeutung gewichtete Aufstellung der Positionen von Unternehmen auf Coin.Dance zeigt, dass 73-98% der Firmen bereit sind, die Roadmap von ABC zu tragen. Die Roadmap von SV hat dagegen sehr viel weniger Unterstützung – allerdings auch keine bedeutende Opposition.

(6) Damit sah es so aus, als wäre alles entschieden. Die Börsen geben das Ticker-Symbol „BCH“ an die Chain mit dem ABC-Upgrade, und damit wird dieses offiziell Bitcoin Cash, bekommt alls Programmier-Schnittstellen und alle bestehenden Orderbooks auf Börsen, während Bitcoin SV, wenn überhaupt, irgendwann als neuer Coin startet. Business as usual, wie man es von allen Coins kennt. War so bei Bitcoin, bei Ethereum und bei Monero.

(7) Auch technisch scheint es eine sichere Sache zu sein: Die Hardfork von ABC vollzieht einen sauberen Chainsplit. CTOR löst eine Regel auf – die topographische Ordnung von Transaktionen in einem Block – und führt eine neue ein – die kanonische Ordnung. Dies hat den Effekt dass der erste Block, der mit ABC produziert wird, inkompatibel mit allen anderen Implementierungen ist. Egal wie hoch die Hashrate ist – es gibt einen Chainsplit, bei dem beide Ketten lebensfähig sind.

Die Antwort von nChain

(8) CoinGeek ist der Mining-Pool von Calvin Ayre, einem exzentrischen Milliardär, der mit Online-Poker-Plattformen ein Vermögen gemacht hat. Er steht von Anfang an vollkommen hinter dem selbsternannten Satoshi Craig Wright und dessen Firma nChain. Calvin und Craig haben in aller Deutlichkeit gesagt, dass sie weder die ABC-Fork noch einen Chainsplit tolerieren werden. Stattdessen soll die Hashpower entscheiden. Lange Zeit wurde dies als das Säbelrasseln eines Irren abgetan.

(9) Im Lauf der vergangenen Woche hat sich aber gezeigt, dass Craig Wrigh mehr als nur heiße Luft produziert. Bitcoin SV wird von 61 bis 72 Prozent der Bitcoin Cash Hashrate unterstützt, während ABC nicht einmal auf bestenfalls 30 Prozent kommt. Dies liegt zum einen daran, dass Calvin Ayres Pool „CoinGeek“ noch einmal deutlich zugelegt hat. Aber auch der für SV-willige Miner eröffnete SV-Pool hat mächtig Hashpower aufgebaut, wie auch der zu nChain gehörende BMG Pool sowie der erst am Wochenende gegründete MemPool, der vor allem chinesische Miner ansprechen soll, die sowohl BTC als auch BCH minen wollen. Die ABC-treuen Pools Bitcoin.com, ViaBTC, AntPool, BTC.com und BTC.top stagnieren dagegen.

DIe rote Leiste zeigt an, wie viele der Miner SV unterstützen, die orangene, wie viele für ABC sind.

Blocks bei Bitcoin Cash: SV-Miner liegen eindeutig vorne.

(10) Bitcoin SV stellt bis zu 70% der Hashrate von Bitcoin Cash. Dies ist aber nur ein Bruchteil der gesamten SHA256-Hashrate, die sich auf Bitcoin und Bitcoin Cash verteilt. Lediglich 10 Prozent davon sind auf Bitcoin Cash gerichtet. Es könnte also sein, dass die BTC-Miner ordentlich Hashrate abziehen, um SV doch noch die Mehrheit an Hashpower zu geben. Aber derzeit deutet nichts darauf hin.

(11) Calvin und Craig haben in aller Deutlichkeit angekündigt, dass sie alles tun werden, um die ABC-Chain zu beschädigen, sollte diese beanspruchen, Bitcoin Cash zu sein, ohne die Mehrheit der Hashpower hinter sich zu haben. Eine vorübergehende Übernahme durch „Leih-Hashes“ von BTC lehnt Calvin Ayre jedoch ab. Sollte es so kommen, wie bisher angekündigt – dass es einen Split gibt und die Börsen ABC als BCH listen – werden CoinGeek und nChain ihre Hashpower nutzen, um die BCH-Chain so lange anzugreifen, bis die Unternehmen und User Bitcoin SV als den echten Bitcoin Cash akzeptieren. Sie kündigen den Hashkrieg an.

Der Hashkrieg

(12) Was kann passieren? Einige Leute meinen, die Miner hätten keine Handhabe. Der Split ist sauber, so dass die Miner die neue Chain nicht auslöschen können, und der Difficulty-Algorithmus garantiert ein einigermaßen ruckelfreies Fortlaufen der Blockchain unabhängig von der Hashrate. Aber ich möchte hier Neil Booth zitieren, Entwickler von ElectrumX und Anhänger von Craig Wright: Den meisten Menschen fehlt die Fantasie, um sich auszumalen, was passieren könnte.

(13) nChain gab in der letzten Woche jedoch einen Vorgeschmack darauf, was alles möglich ist. Bitcoin.com hat nämlich angekündigt, die beiden Chains zu trennen, indem sie einen nur auf der ABC-Chain gültigen neuen Op-Code „DSV“ benutzen. Dies klingt plausibel. Aber kaum einen Tag später hat Craig Wright angekündigt, dass auf der SV-Chain Transaktionen, die DSV beinhalten, an die Miner gehen. Anders ausgedrückt: Wer seine Coins mit DSV splittet, verliert sie auf der SV-Chain. Die Entwickler von SV haben kurz darauf gezeigt, dass dies problemlos möglich ist.

(14) Weiter hat nChain am Wochenende einen kurzen, unangekündigten Stresstest veranstaltet. Dieser Test führte dazu, dass nChains Pool BMG drei 32mb-Blöcke erzeugt hat. Das ist der absolute Rekord für Bitcoin (Cash). Die Blöcke gingen relativ gut durch, lediglich einige Bitcoin Unlimited Nodes fielen aus. Allerdings ist jedem klar, dass Bitcoin Cash nicht in der Lage sein wird, mit einer fortlaufenden Belastung von 32mb Blöcken klarzukommen. Vor allem nicht, wenn diese auch noch so gebaut sind, dass sie komplex zu berechnen sind.

(15) Die Folge einer solchen Dauerbelastung wird sein, dass zahlreiche Services ausfallen. Etwa ElectrumX-Server (die hinter Electron stehen) und Blockexplorer. Die Rate der verwaisten Blöcke wird explodieren, wodurch das Mining weniger profitabel wird. Dies wird es dem Angreifer leichter machen, 51-Prozent-Angriffe und anderes zu starten.

(16) Die ABC-Anhänger hoffen auf Bitmain. Die Firma ist jedoch durch die IPO gezwungen, rational zu handeln, und ohnehin schon in Bitcoin Cash überinvestiert. Es ist nicht zu erwarten, dass Bitmain bereit ist, viel Kapital in einen Hashkrieg zu investieren. nChain und CoinGeek beweisen dagegen schon lange, dass sie bereit sind, Geld zu verbrennen, um das zu tun, was sie wollen – etwa indem sie exklusiv Bitcoin Cash minen, anstatt, wie alle anderen Miner, den profitableren Coin. Zudem dürfte es möglich sein, dass die Konkurrenten von Bitmain nur darauf warten, Bitmain zu schaden, indem sie sich am Hashwar beteiligen.

Mein Fazit

(17) Ich weiß, dass dies eine kontroverse Situation ist. Aber für mich sieht es so aus, als würde ABC den Hashkrieg verlieren. Der Coin auf Basis der ABC-Chain läuft Gefahr, instabil zu werden, und ich denke nicht, dass es mehr als ein, zwei Monate dauern wird, bis die Börsen aufhören, ihn zu listen, wenn es so schlimm kommt, wie angekündigt wird. Der SV-Coin wird dagegen bessere Chancen haben, stabil sein.

(18) Ich nehme auch an, dass Bitcoin.com und Bitmain dies verstehen, wenn sie die Situation nüchtern betrachten. Daher denke ich, dass es keine Fork geben wird. Vermutlich wird Roger Ver oder Jihan Wu morgen oder übermorgen ankündigen (lassen), dass die Fork ausfällt.

(19) Viele Anhänger von ABC finden all dies furchtbar. Das Heimforum von Bitcoin Cash, der Reddit-Sub r/btc, hat sich im Lauf der letzten Woche in eine Hassorgien gegen Craig Wright hineingesteigert. Das Hashwar wird als Machtübernahme eines furchtbaren Menschen verstanden.

(20) Ich selbst finde es nicht schlecht. Bitcoin Cash wird damit der einzige Coin sein, bei dem nicht durch den Entwickler-Konsens entschieden wird, sondern durch Hashpower-Konsens. Man kann jeden Coin beherrschen, indem man die Entwickler kauft und die Börsen überzeugt, das Ticker-Symbol an eine Implementierung zu binden. Wer Bitcoin Cash beherrschen will, muss sich dagegen Mining-Hardware kaufen. Das stimmt mich relativ optimistisch für die Zukunft von Bitcoin Cash.

Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
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42 Kommentare zu Bitcoin Cash Fork: Möge die Blockchain im Hashkrieg brennen

  1. Auf Poloniex kann man mit wenig Arbeit auf die SV-Chain wetten. Man bekommt sie derzeit für ca. 20% eines BCH. Wenn ABC stirbt und SV lebt, dann verfünffacht man sein Geld in einigen Tagen. Wenn es andersrum kommt, ist alles weg.

    • Was passiert, wenn es keine Fork gibt?

      • Anonymous // 12. November 2018 um 17:18 //

        Das ist das Problem, da soll Poloniex wohl Zicken bereiten. Deshalb schicke ich da auch kein Geld hin, obwohl ich schon gerne spekulieren möchte.

      • Man kriegt Coins auf der SV Chain. Diese Chain gibt es ja auf jeden Fall und sie wird sich garantiert von der ABC Chain und von der alten Chain unterscheiden. Man wird einen der neuen Opcodes zum Splitten benutzen nehme ich an.

        Man kriegt also garantiert eindeutige Coins. Sie können halt völlig wertlos sein.

        Das Risiko ist groß, dass sowieso alles Geld weg ist. Was du ansprichst ist einfach nur eine weitere, relativ kleine Möglichkeit, alles zu verlieren. Das ist nichts neues.

      • Ich gehe davon aus, dass es am Donnerstag keinen Split geben wird. In dem Fall hätte ich alles verloren, oder?

      • Es kommt darauf an, welche Chain gewinnt. Wenn SV gewinnt, dann wird dein Guthaben zu dem neuen BCH und du steigst auf den Preis von BCH auf (5x). Wenn ABC gewinnt oder die alte BCH Coin bleibt, dann ist alles weg.

      • Ja, eben. Solange ich denke, dass es gar keine Fork gibt, ist es wahnsinn, da einzusteigen.

      • Jetzt verstehe ich erst. Wenn du glaubst, dass beide Forks abgesagt werden (oder keinen Anklang finden), dann könntest du die beiden Forks shorten. Wenn die dann wie erwartet wertlos werden, verdienst du am 100%igen Wertverfall und verdoppelst. (Ich weiß nicht, ob man auf Poloniex shorten kann. Kann aber gut sein.)

        Viele Leute haben emotionale Hemmungen, riskante Deals einzugehen. Wenn man aber z.B. nur 100€ reinsteckt und das Geld wie bereits verloren behandelt, dann kann man durchaus solche Risiken eingehen. Man muss seine Gefühle managen, um zu einer rationalen Handlung zu kommen. Dann ist man auch nicht enttäuscht, wenn das Geld weg ist. Dass es weg ist, ist ein statistisch erwartetet Fall und zeigt nicht, dass man sich geirrt hat. Die Welt ist nicht 100% vorhersehbar.

  2. Danke für den Artikel der viele gut begründete Hintergrundinformationen liefert.

  3. Man schaue sich die involvierten Personen und deren Verhalten an. Glaubt denn ernsthaft jemand, dass BCH in welcher Form auch immer eine Zukunft hat?

  4. > (17) […] Aber für mich gibt es keinen Zweifel, dass ABC den Hashkrieg nur verlieren kann.

    Die BSVler haben 50% der BCH Hashrate. Allerdings ist die BCH Hashrate lediglich 10% der gesamten SHA256 Hashrate. Damit haben die BSVler gerademal 5% der gesamten SHA256 Hashrate. Jihan hat so ca. 30%, wenn nicht gar mehr. Und Geld hat er auch zum Verbrennen.

    Auf Poloniex werden die ABC Futures ca. 4:1 gegen die SV Futures gehandelt. Die Futures hatten sich als recht praezise damals beim BCH Fork entpuppt. Die freien Miner werden sich 4:1 auf ABC verteilen.

    BSV wird also insgesamt 20% von 10% der gesamten (freien) SHA256 Hashrate bekommen, also 2%. Dadurch sind sie extrem anfaellig fuer 51% Angriffe. Nach ein paar Wochen Reorg wird der Preis ins bodenlose stuerzen und sie bekommen noch weniger (freie) Hashrate.

    > (18) […] Vermutlich wird Roger Ver oder Jihan Wu morgen oder übermorgen ankündigen (lassen), dass die Fork ausfällt.

    Lol, nein…

    • Nachtrag. Im Preis inbegriffen sind natuerlich noch keine Preismanipulationen durch Wash Trading oder Coin Dumping.

    • > Die BSVler haben 50% der BCH Hashrate. Allerdings ist die BCH Hashrate lediglich 10% der gesamten SHA256 Hashrate. Damit haben die BSVler gerademal 5% der gesamten SHA256 Hashrate. Jihan hat so ca. 30%, wenn nicht gar mehr. Und Geld hat er auch zum Verbrennen.

      Wie kommmst du auf 30%? Jihan hat einige Pools – antpool, btc.com – und mit viaBTC einen verbündeten Pool. Meinst du, sie schrotten ihre BTC-Pools, indem sie mit Kundenhashes BCH minen? Jihan selbst hat nicht so viel Hashrate.

      Ich denke mal, er könnte dennoch das Blatt wenden. Aber ich glaube nicht, dass Bitmain in der Position ist, das langfristig zu machen. Eine Woche, vielleicht einen Monat. Aber am Ende verliert er nur, wenn er seine BCH-hashes in einem Hashwar vergeudet. Ich denke mal, er wird das machen, was für seine Firma am besten ist.

      Aber, mal ehrlich: Willst du ein Bitcoin Cash, bei dem eine Delegation von BTC-Minern einen Konsens durchsetzt?

      > (18) […] Vermutlich wird Roger Ver oder Jihan Wu morgen oder übermorgen ankündigen (lassen), dass die Fork ausfällt.

      Beide sind Geschäftsleute. Das hier ist ein Chicken-Game:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Feiglingsspiel

      „Ein irrationales Spiel kann beim Feiglingsspiel Vorteile bringen. Zum Beispiel könnte ein Spieler sich vor Beginn der Fahrt betrinken, um dem Gegner zu zeigen, dass er während der Fahrt nicht vernünftig handeln kann. Bei irrationalem Spiel lässt sich vom Spielgegner nicht voraussagen, wie man handeln wird. Diese Strategie kann auch in der Politik verfolgt werden (Madman theory). [2]“

      • > Wie kommmst du auf 30%? Jihan hat einige Pools – antpool, btc.com – und mit viaBTC einen verbündeten Pool. Meinst du, sie schrotten ihre BTC-Pools, indem sie mit Kundenhashes BCH minen? Jihan selbst hat nicht so viel Hashrate.

        Du denkst zu kurz. Sein Pool moechte bezahlt werden. Solange er BTC hat, um an den Pool auszuschuetten solange bleiben die Miner darin. Ob er die hashrate auf BCH richtet sehen die Miner des Pools im Zweifel garnicht. 4 Wochen BSV Reorgs duerften ausreichen, um SV zu zerstoeren.

        > Beide sind Geschäftsleute. Das hier ist ein Chicken-Game:1

        Dein Vergleich hinkt, weil Chicken-Games auf zwangslaeufige gegenseitige Zerstoerung rauslaufen. Aber das muss in diesem Fall garnicht sein, wenn sich eine Seite als moeglicher Gewinner herausstellt bildet sie einen Shelling-Punkt und dominiert.

      • Kann sein. Aber mir ist kein guter Grund klar, weshalb Bitmain das auf sich nehmen sollte. Aber vielleicht fehlt mir dazu auch nur die Phantasie …

  5. Als Bitcoin am Finanzhimmel auftauchte, schienen Logik und Algorithmen eine Alternative zu Gier und Irrationalität der Financeakteure zu sein. Heute sind wir eigentlich wieder dort angekommen.

  6. Korrektur zum Stresstest:
    Der war nicht von nChain organisiert (sondern von der Community) und es waren fünf 32MB Blöcke, nicht drei.

  7. Vier von fünf 32MB Blocks wurden (fast) hintereinander erzeugt (ab Block 556045), während dieser Zeit ist die BCH Hashrate auf 40% der gesamten SHA256 Hashrate (inkl. BTC) hochgeschnellt. Zumindest gemäss diesem Artikel: https://news.bitcoin.com/bitcoin-cash-miners-break-records-processing-multiple-32-mb-blocks/ ..ob da noch eine Überraschung wartet?

  8. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich wie du es beschreibst. Du schreibst, es wäre das rationalste für Bitmain keinen teuren hashwar zu veranstalten? Ich denke nicht. Mit 1mio. Bitcoin Cash als holdings ist die zukünftige Wertentwicklung von Bitcoin Cash für Bitmain um einiges wichtiger als die Blockrewards einiger Tage.. Wie der Markt BCH-SV bewertet, zeigt Poloniex.

    Jihan Wu hält CSW für einen Spion und allein das ist schon ein recht großer Hinweis darauf, was er von einer Abgabe der führenden Bitcoin Cash Implementierung an ihn hält.

    Jihan Wu, Antpool, ViaBTC, BTC.TOP.. all diese werden sich eine Schmach wie damals sicher nicht noch ein zweites mal eingestehen. Vor allem BTC.TOP’s CEO Jiang Zuoer wird da sicher noch ein Wörtchen mitreden. Hier ein paar Aussagen von ihm aus 2017, bezieht sich zwar auf s2x aber dürfte zeigen, was für einen Stellenwert BCH für ihn hat:

    „To be honest, I do not care about bitcoin now, bitcoin cash is bitcoin. I earn by mining bitcoin, [selling it] and buying bitcoin cash. We mine for the most profit and buy bitcoin cash.“
    https://www.coindesk.com/split-no-split-bitcoin-miners-see-no-certainty-segwit2x-fork/

    „We have prepared $100 million USD to kill the small fork of CoreCoin, no matter what POW algorithm, sha256 or scrypt or X11 or any other GPU algorithm. Show me your money. We very much welcome a CoreCoin change to POS.“
    https://www.ccn.com/bitcoin-market-needs-big-blocks-says-founder-btc-top-mining-pool/

    • > Mit 1mio. Bitcoin Cash als holdings ist die zukünftige Wertentwicklung von Bitcoin Cash für Bitmain um einiges wichtiger als die Blockrewards einiger Tage..

      Ein Hashwar ist, egal wie er ausgeht, destruktiv, und wird den Wert von Bitmains einer Million BCH senken. Daher denke ich nicht, dass Bitmain ihn am 15. Nov eröffnen möchte, indem sie die ABC-Chain minen. Ob nChain ihn eröffnet, indem sie einen Block mit speziellen SV-Features minen, ist noch eine andere Frage …

      Gutes Zitat von Jiang Zuoer. Vielleicht hat er auch Lust, endlich seine Hash-Kanonen auszupacken. Ist halt auch die Frage, ob ihm die ABC Fork so wichtig ist.

      Wird auf jeden Fall spannend!

      • Ich denke, dass ein Hashwar kurzfristig schlecht für den Preis sein mag, langfristig aber gut. Mit 1 mio. als holdings committed man sich quasi dazu langfristig zu denken, sowas wird man nicht so mal eben los.

        Ja, sehr spannend wirds!

      • Ja, vielleicht, guter Punkt. Ein Hashwar könnte langfristig gut sein, auch wenn Bitmain gewinnt. Ist halt die Frage, wie wichtig es für Bitmain ist, die Kontrolle zu behalten. Ich habe nicht den Eindruck, als wäre BCH für Bitmain eine Top-Priorität. Für nChain dagegen …

      • Ich habe nicht den Eindruck, als wäre BCH für Bitmain eine Top-Priorität.

        Wenn Deine Aussage zutrifft, ist Jihan noch nicht erwachsen oder schlichtweg doof, weil Bitmain wohl der größte BCH Holder ist. Vielleicht ist er auch überfordert und dann setzt die Rationalität bekanntlich aus…
        Ich kann leider schwer einschätzen, was an den Gerüchten um deren (fehlende) Liquidität dran ist, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass das zweite Halbjahr deutlich schlechter gelaufen ist als das erste, wo sie ihre hidden mined XMR verhökern konnten und das war wohl eine Menge, vor allem wenn man sich die Hashrate pro Kilowatt ihrer Miner im Vergleich zu handelsüblichen GPUs und den Anstieg und Fall der Hashrate nach dem PoW Change ansieht.

        Für einen Außenstehenden erinnert mich dieser Krieg an die Blocksize Kriege vor der Abspaltung BCHs und die „Argumente“ auf beiden Seiten sind eher schmal, es scheint sich eher um Egos zu drehen, nicht um das Projekt an sich.

      • Oh, zur Lage von Bitmain, hast du meinen Artikel über die IPO gelesen?

        Es geht hier nicht um Kleinigkeiten. Es geht darum, wer das Protokoll kontrolliert … hashpower oder developer konsens. Das ist keine Kleinigkeit.

      • Ja, den Artikel hab ich gelesen, Buch kam heute auch an, danke! Irgendwie schauert es mir, wenn ich mir überlege ob Faketoshi Psychopath Wright mir lieber wäre oder ein Jihan und Roger.
        Irgendwie ist mit dem vielen Geld die Idee des Bitcoins in fast allen Lagern untergegangen und es geht scheinbar nur um Macht und damit noch mehr Geld statt um Technologie und eine Revolution der Gesellschaft. Schade, wenn es das schon gewesen sein soll…

  9. Falls Jihan nicht in die Geschichte eingehen will als der Mann der die erste globale und freie Währung der Welt versucht hat zu anektieren, sollte er die Fork jetzt absagen. Wie weiter oben in meinem Kommentar erwähnt ist die Hashrate von BCH am 10. Nov. auf 40% der globalen SHA256-Hashrate (BTC/BCH) gestiegen (während des Abbaus der 5 Blöcke durch BMG Pool) Leider zeigt die Seite https://fork.lol/pow/hashrate je nach Zeit unterschiedliche Werte an zwischen 20-40% an. Dieser kleine Mann kann dem gesamten Bitcoin Ökosystem enormen Schaden zufügen und sollte jetzt die Notbremse ziehen.

  10. Was aktuell passiert wirft bei mir einige Fragen auf, was wenig verwunderlich ist.
    Zum einen frage ich mich, ob Bitmain und Roger Ver attsächlich die drohende Gefahr einer 51% Attacke durch das SV-Lager um Craig Wright nicht gesehen oder ignoriert haben, was ich mir nicht recht vorstellen kann. Sie sollten doch ungefähr wissen, wie Leistungsfähig die Pools der Konkurrenz sind, immerhin ist das Teil ihres Jobs.
    Zum anderen wirkt z.B. die beleidigende Mail von Craigh Wright an Roger Ver und dessen Video Antwort darauf seltsam konstruiert.
    Was mich an der ganzen Sache stutzig macht ist vor allem ein Aspekt: Beide Lager zitieren häufig Sunzi, „Die Kunst des Krieges“ und diverse andere Aspekte z.B. aus der Spieletheorie wie Pokern und Chickenrun. Wichtig dabei ist es, immer und bis zuletzt die eigenen Karten verdeckt zu halten und erst im allerletzten Moment, wenn der Gegner schon seines Sieges sicher ist, den entscheidenden Zug auszuführen.
    Bevor es zu komplex wird: Was wäre wenn es sich um eine filligrane Inszenierung handelt, um letztlich Bitcoin Core durch Abzug von Hashpower den Stodesstoß zu verpassen? Ist das im Bereich des Möglichen oder kompletter Unsinn 🙂

    • Mh, ich glaube, das ist zu krass.

      Aber du hast schon recht, das ganze wirkt geradezu inszeniert. Und es läuft mittlerweile fast schon zu eindeutig auf etwas hinaus.

    • Die Leistungsfähigkeit der Pools kann sich von Tag zu Tag ändern, weil es die Entscheidung der Miner ist mit welchem Pool sie Ihre Hardware verbinden. Die Dynamik hat in den letzen Tagen an Fahrt aufgenommen, viele Miner wechselten ins SV-Lager und nehmen Verluste (gegenüber BTC Mining) von gegenwärtig 30% in kauf. Ich glaube nicht das man das vorhersehen konnte. Die Pools sind weder gut noch böse, es ist die Wahl der Miner, das war immer so gewollt.

      Die Übermacht des SV-Lagers ist mit 73-81% gewaltig und sollte den Börsen die Wahl der Chain einfach machen.

  11. Aber kaum einen Tag später hat Craig Wright angekündigt, dass auf der SV-Chain Transaktionen, die DSV beinhalten, an die Miner gehen. Anders ausgedrückt: Wer seine Coins mit DSV splittet, verliert sie auf der SV-Chain.

    Heißt das, wenn ich meine Coins auf der ABC-Chain absende, wandert die (gleiche) Menge an Coins auf der SV-Chain an die Miner? Wie funktioniert das?
    Falls das wirklich so kommt, sollte man diesen Punkt unbedingt nochmal hervorheben. Ein unwissender Nutzer, der einfach nur eine BCH Transatkion machen möchte (diese wird vermutlich zunächst auf der ABC-Chain passieren), verliert die SV-Coins. Was aber, wenn (langfristig) die SV-Chain Oberhand nimmt und der andere Coin wertlos wird?

    Die einfachste Lösung dürfte sein die Coins auf der SV-Chain in Sicherheit bringen und anschließend die DSV-Transaktion ausführen.

    • Nein, vermutlich nicht. Also, wenn du deine Coins nicht auf triviale Weise mit DSV gesplittet hast. Wenn du sie so versendest, ist die Transaktion auf beiden Chains gültig.

      Aber ich vermute, es wird keine Fork geben. Falls doch, informiere ich, wie ihr damit umgehen könnt.

  12. Bcash lol

  13. Es stimmt mich fast schon traurig was aus Bitcoin innerhalb der letzten Jahre wurde. Ist es letztlich also doch so das Geld die Welt regiert.
    „Wer Bitcoin Cash beherrschen will, muss sich dagegen Mining-Hardware kaufen. Das stimmt mich relativ optimistisch für die Zukunft von Bitcoin Cash.“
    Was würde mich der Kauf kosten?

    • Boah, gerade ist die BCH hashrate bei 4800 Petahash. Ein S15 hat 28TH und kostet 1500 Dollar, d.h. du bräuchtest etwa 170.000 davon, was 257.142.857 Dollar wären, um die Hälfte der BCH-Hashpower zu bekommen. Dazu darfst du dann noch Energiekosten von 1,6KW je Miner rechnen, was auf 272 megawatt rausläuft … also bei sehr günstigen Strompreisen 10k-20k je Stunde kosten wird. Kann aber auch mehr sein. Um das durchzuziehen, musst du schon eine Woche, besser einen Monat durchhalten …

      Und das ist nur Bitcoin Cash. Bei Bitcoin selbst müsstest du das mit 10 oder 15 multiplizieren. Bräuchte also schon ein paar Milliarden, vermutlich ein zweistelliger Betrag …

      • Ist alles wie immer relativ 😉

        1. Bezahlt ein Großkunde mit Sicherheit ganz andere Preise als ausgewiesene „Endkunden“ Preise und bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Zugriff auf neuere Chipgenerationen als auf dem freien Markt erhältlich. Hierdurch sind mittlerweile keine 100x Sprünge mehr zu erwarten, aber durchaus relevant vor allem beim Stromverbrauch pro (K/M/T/P)Hash. Bei den Strompreisen geht wohl auch mehr, Großkunden in entsprechenden Gebieten und Erzeugernähe bezahlen wohl um die 2Ct/kWh, also würde ein von Dir genannter Fuhrpark wohl nur ca. 5k pro Stunde im Betrieb kosten 😉
        2. Ist die Hardware durchaus schon irgendwo in Betrieb und mit entsprechendem Aufwand findet man die Betreiber. Da diese durch den aktuellen Bärenmarkt oft an der Profitabilitätsgrenze oder selbst darunter arbeiten und auf steigende Preise hoffen, wird man diese mit einem Bonus von wenigen Prozent wahrscheinlich überzeugen können, für sich auf welcher Chain auch immer zu minen, denn das sind Geschäftsleute (oft sogar ohne wirklich tief in der Bitcoin Thematik zu stecken, sondern Experten für effiziente Rechenzentren). Ich vermute, das wird ein Calvin Ayre auch machen, über entsprechende Barreserven dürfte er verfügen und der wird seine Hashrate nicht über einen Zwischenhändler wie NiceHash einkaufen, sondern direkt mit entsprechend großen Minern verhandeln.

        Wer für ausschweifende Parties jeweils bereit ist, Millionen zu verballern, dem traue ich auch zu, so einen Angriff über Monate hinweg durchzufinanzieren, ohne großartige mit der Wimper zu zucken, alleine der Macht halber. Ich war lange Zeit Affiliate für Pokerseiten und die haben sich mit teilweise abenteuerlich erscheinenden Beträgen um Affiliates geschlagen, $800 pro Echtgeldspieler waren locker drin, wenn dieser auch nur die ersten $10 eingezahlt hat. In der Summe hat es sich für die Betreiber trotzdem noch dicke gelohnt…

        BCH ist daher in der Tat sehr angreifbar, weil es weniger als 10% der Hashrate von BTC auf die Waage bringt, aber die gleiche Mining Hardware nutzt, es reicht also nur jemanden (oder einige) zu finden, der/die ca. 5% der gesamten Hashrate liefern.

        Schwieriger wird die Berechnung eines potenziellen Angriffs bei (nur) CPU/GPU minebaren Coins, denn auch hier sind wohl nur die größten relativ sicher, denn fast niemand betreibt heutzutage einen ASIC Miner zu hause, aber nutzt durchaus seine CPU/GPU wenn sie gerade nicht gebraucht wird für Mining, das schafft eine gewisse Dezentralisierung. Allerdings nutzen diese oft auch Tools wie Nicehash oder scammy Minergate und switchen jeweils zu dem Coin, der aktuell am profitabelsten ist. Monero steht da zwar ziemlich gut da, siehe https://crypt0.zone/calculator/s/pbco1fur wo sich davor nur Coins mit verschwindend geringer Hashrate davor tummeln. Aber es gibt bereits durchaus große GPU Miningfarmen, die man wohl aufspüren und ähnlich wie sha256 ASICs entsprechend anmieten kann, dies dürfte allerdings deutlich schwieriger als bei BCH werden, aber wahrscheinlich einfacher als bei BTC.

        Ein Craig Wright und Konsorten haben ca. ein Jahr gebraucht, um die BCH Community einigermaßen zu spalten, jede nächste wird schwieriger, weil es einen Präzedenzfall gibt. Und die Lage scheint sich eher zuzuspitzen als zu entspannen: https://www.trustnodes.com/2018/11/13/nothing-personal-just-business-says-calvin-ayre

  14. Also so teuer finde ich das jetzt nicht, wenn ich dafür dann mit Bitcoin Cash machen kann was ich will 🤣
    Bedeutet aber auch das es für eine der beiden Seiten nicht zu teuer wäre ihre Hashpower aufzurüsten. Wenn nun eine Seite die Hashpower durch Neuanschaffung aufrüsten würde, den Kampf aber verliert ist doch davon auszugehen daß diese Hashpower dann am ehesten BTC zugute kommt. Insofern finde ich das ganz gut 😜

  15. Warum wurde mein Kommentar und deine Antwort gelöscht, Christoph?

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