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Bitcoin: Alte Wale auf Wanderung

Wal. Bild von dani andcoconut via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Für Blockchain-Beobachter waren die letzten Tage spannend: Einige sehr alte Coins haben sich in Bewegung gesetzt. Man kann darüber spekulieren, was das bedeutet.

Eine der faszinierendsten Eigenschaften von Bitcoin ist die hohe Transparenz. Es mag zwar möglich sein, kleine Transaktionen auf der Blockchain zu verstecken, aber sobald sich größere Beträge in Bewegung setzen, wird dies allgemein bemerkt. Vor allem dann, wenn es sich um „alte Coins“ handelt, die in der Frühzeit von Bitcoin geschürft worden sind. Die Blockchain wird hier zu einem offenen Buch. Privatsphäre gibt es nur für kleine Fische, aber nicht für Wale.

In den letzten Tagen geschah es nun wieder. Alte Coins von 2010 und 2011 haben sich bewegt und sind laut einem Analysten auf den Wallets mehrerer Börsen, darunter Coinbase, Coinjar und Bitfinex, aufgeschlagen.

https://twitter.com/anwfr/status/1067929257509355520

Bekannt ist, dass mindestens neun Adressen, die 2010 oder 2011 einen Mining-Reward von 50 Bitcoin erhielten und seitdem geschlafen haben, wieder erwacht sind (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9). Einige der Coins gehen auf das frühe Jahr 2011 zurück, einige sind sogar von 2010. Einer ist gar von Mai 2010. Ich kann mich nicht daran erinnern, einmal so alte Coins in Bewegung gesehen zu haben.

Coins von Mai 2010 marschieren weiter. Quelle: Blockchain.com

Auffällig ist, dass lediglich die Bitcoins (BTC) bewegt wurden, nicht jedoch die Bitcoin Cash (BCH) bzw. Bitcoin SV (BSV). Man sieht dies bei Blockchair.org etwa am Beispiel der ältesten Adresse.

Die Bewegung fand nur auf der BTC-Blockchain statt, nicht auf der BCH-Blockchain. Quelle: Blockchain.org

Bei aller Transparenz fällt es schwer, genau zu sagen, was dies bedeutet. Weder wissen wir, ob sich noch weitere alte Coins bewegt haben, noch, wem diese gehören oder was der Besitzer damit vorhat. Kauft sich jemand etwas tolles? Will ein alter Miner nun seine Coins zu Dollar machen? Oder gegen andere Kryptocoins eintauschen? Und besitzt derjenige, dem diese Coins gehören, noch weitere Bitcoins aus dieser frühen Zeit?

Dies illustriert das Prinzip der Privatsphäre auf der Bitcoin-Blockchain: Jeder kann alle Informationen sehen – aber es gibt eben nur ein sehr limitiertes Set an Informationen. Man kann aus diesen Schlüsse ziehen – aber vieles geht ohne externe Informationen nicht über den Zustand der Spekulation hinaus. So auch in diesem Fall.

Über Christoph Bergmann (2801 Artikel)
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11 Kommentare zu Bitcoin: Alte Wale auf Wanderung

  1. Juergen Roeger // 30. November 2018 um 13:48 // Antworten

    Ein Wunsch zur besseren Lesbarkeit: Es wäre praktischer, wenn sich die Links in einem neuen Tab öffnen würden, damit man weiterlesen kann und bei weiteren Erklärungen immer wieder auf den Link zugreifen kann. Wie das geht, steht hier: https://webmasterparadies.de/scripting/html/link-in-neuem-tab-oeffnen-lassen

  2. Gilt man mit 50 BTC schon als Wal?

  3. Jeder kann alle Informationen sehen – aber es gibt eben nur ein sehr limitiertes Set an Informationen.

    Coinbase weiß nun wer Satoshi wirklich ist 😀

  4. Die Wale haben das Vertrauen in BTC verloren? Diese Möglichkeit habe ich hier nicht gelesen.
    Kannst du in Zukunft mehr darüber bringen?

  5. Google weiß mit Sicherheit wer Satoshi ist.

  6. In einem Monat wissen wir alle, wer Satoshi ist.
    Zumindest laut http://0ye0gncqg772o.com

  7. Ot aber Sehenswert:

    https://m.youtube.com/watch?v=SRtoWrT9zEY

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