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Webbrowser Opera nun offiziell mit Krypto-Wallet

So zeigt die Krypto-Wallet meine Krypto-Katze Freddy an.

Opera hat es seit einigen Monaten angekündigt, nun ist es soweit: Die neueste Android-Version des Webbrowsers hat eine integrierte Ethereum-Wallet. Wir schauen uns das Produkt an.

Opera kündigt den neuen Release als „den ersten für das Web3 bereite Android-Browser“ an. Damit werde der Browser zum Tor für das Web3.0, der Vision von Ethereum für das Internet der Zukunft. Das Blog von Opera beschreibt das Web3.0 als „einen Überbegriff für ein Set von aufstrebenden Technologien, die Kryptowährungen, Blockchains und verteilte Systeme verbinden“ und das Potential hat, „die Möglichkeiten des Internets, wie wir es heute benutzen, auf eine wichtige Weise zu erweitern.“

Die integrierte Kryptowallet im Opera-Browser soll ein Schritt sein, „um den Übergang von Kryptowährungen von der Spekulation zur tatsächlichen und alltäglichen Nutzung zu beschleunigen.“ Tatsächlich könnte es kaum einfacher sein, Kryptowährungen auf das Smartphone zu bringen: Man lädt die neueste Version des Browsers im Play Store herunter, installiert sie und aktiviert die Kryptowallet im Menü. Die Wallet selbst orientiert sich an der beliebten Ethereum-Wallet Metamask. Beim Start hat man die Wahl, entweder eine neue Wallet zu bilden oder eine bestehende durch einen Seed einzuspielen.

Ich habe einfach die Seed der Metamask-Wallet eingegeben, mit der ich üblicherweise mit Ethereum experimentiere. Bei Opera sieht das nun so aus:

Eigentlich ganz nett. Oben sieht man das Guthaben in Ether, weiter unten die Guthaben in Token. Besonders nett ist, dass es auch ein Tab für „Collectibles“ gibt, also Sammel-Token nach dem ERC721-Standard für nicht-fungible Token. Da ich diese natürlich auch schon ausprobiert habe, liegen in meiner Wallet bereits einige dieser Token, die vor allem für Spiele auf der Blockchain verwendet werden. Bei den beliebten CryptoKitties holt sich die Wallet sogar das Design der Token von Webseite. Das Titelbild dieses Posts zeigt etwa meinen Krypto-Kater Freddy.

Wenn man nun eine Überweisung macht, kann man auch Token überweisen. Das ist eine Funktion, die bei Metamask soweit ich weiß derzeit nur für die Entwickler-Version freigeschaltet ist. Wer DAI-Stablecoins sein Eigen nennt, kann dadurch mit der Opera-Wallet auch Dollar-Token versenden.

Wenn man nun mit Opera eine Web3-Webseite aufruft, etwa die 0x-Börse DDEX, fragt der Browser um Erlaubnis, die Seite mit der Krypto-Wallet zu verbinden. Nach Eingabe der Smartphone-PIN ist man dann bereits eingeloggt und kann beginnen, mit Dutzenden von Token auf der Ethereum-Blockchain zu handeln. Auf dieselbe Weise kan man sich bei Ethereum-basierten Spielen mit Sammelkarten einloggen.

Ich habe es bei Gods Unchained probiert, konnte aber die Wallet nicht verbinden, während es bei Fishbank unproblematisch funktioniert hat. Wenn man dann eine Aktion in der Dapp macht – ich lasse meine Feuerqualle meinen Shrimp angreifen – fragt Opera nach einer Transaktion. Allerdings konnte die Wallet in diesem Fall nicht ausrechnen, wie hoch die Gebühren sein müssen, weshalb ich die Transaktion nicht signieren konnte. Eine Transaktion mit einem DAI-Token wurde hingegen signiert, hatte aber nicht ausreichend Gas, um vom Netzwerk akzeptiert zu werden. Eine ganz normale ETH-Transaktion schließlich hat funktioniert. Immerhin.

Es gibt also noch einiges an Luft nach oben. Neben einer besseren Berechnung der Gebühren wünschte ich mir, dass die Wallet nicht nur die Guthaben anzeigt, sondern auch die Historie, und dass der User die Möglichkeit hat, Transaktionen durch die selbständige Auswahl von Gas zu beschleunigen. Aber es handelt sich um einen ersten Release, und dafür ist das Produkt ziemlich sehenswert.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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2 Kommentare zu Webbrowser Opera nun offiziell mit Krypto-Wallet

  1. Ein Internet, in dem man dank Browser-Wallet weitgehend ohne Accounts auskommen würde, alles mit einem Click bezahlen und Werbung gegen geringe Gebühr abschalten könnte, wäre großartig. Ich befürchte, es wird nur dann dazu kommen, wenn der Gesetzgeber Website-Betreiber dazu zwingt.

  2. Juergen Roeger // 14. Dezember 2018 um 11:59 // Antworten

    Die Browserhersteller schaffen es nicht einmal, den Umzug der Lesezeichen in einen anderen Browser einfach zu gestalten (sonst wäre ich schon bei Brave).

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