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Ethereum: Das Constantinople-Upgrade wird im Januar aktiviert

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Mit der Constantinople-Hardfork wird Ethereum den Übergang in die Metropolis-Phase vollenden. Wir schauen uns an, welche Feature es in das Upgrade geschafft haben.

Mitte Januar, bei Block 7.080.000, wird Ethereum die Constantinople Hardfork aktivieren. Diese Hardfork ist der zweite und letzte Teil des Metropolis-Upgrades. Der erste lief unter dem Titel „Byzantine“ und wurde am 17. Oktober 2017 aktiviert. Mit Contantinople wird Ethereum endgültig in die „Metropolis“-Phase wechseln. Diese ist der letzte Übergang zu Serenity, dem anvisierten finalen Zustand von Ethereum.

Wie bei allen Hardforks gilt, dass User und Unternehmen ihren Client rechtzeitig upgraden sollten, um nicht versehentlich auf der falschen Chain zu landen. Also: Schaut Anfang Januar nach einem Upgrade von Geth oder Parity, falls ihr einen Ethereum-Node betreibt.

Wir kommen hier nun dazu, was die Hardfork fǘr Änderungen aktivieren wird. Ursprünglich wurde geplant, mit Metropolis den Übergang zu Proof of Stake zu meistern. Dieses Ziel wurde aber (einmal mehr) verschoben. Stattdessen implementiert Metropolis einige eher kleine Features, die im Großen und Ganzen fast nur für Techniker interessant sind. Die Upgrade gehen auf eine monate-, wenn nicht jahrelange Diskussion unter den Entwicklern hervor und adressieren verschiedene kleinere Probleme, die im Umgang mit der Skriptsprache von Ethereum entdeckt wurden.

Mit Constantinople werden die folgenden Upgrades aktiviert:

EIP 145: Bitwise shifting instructions in EVM

Bitweise Verschiebungen“ ist eine informationstechnische Operation, bei der die Bits – also Einsen oder Nullen – einzeln anstatt als Teil eines Bytes aus acht Bits genommen und um eine oder mehrere Stellen nach rechts oder links verschoben werden. Aus 00111100 wird beispielsweise 01111000.

Bisher hat die virtuelle Maschine von Ethereum ein solches Bitwise-Shifting lediglich als komplexe – und damit teure – Kombination anderer Operationen ermöglicht. Mit EIP145 soll es nun zu einem nativen Befehl werden, der dieselben Gas-Kosten verursacht wie andere native arithmetische Operationen.

Wofür ist das gut? Zum einen vervollständigt das Bitwise-Shifting das Spektrum an Operationen eines Smart Contracts. Zum anderen kommt ein Bitwise-Shifting in manchen kryptographischen Algorithmen vor, die auf diese Weise einfacher in die Ethereum-Smart-Contracts implementiert werden können.

EIP 1014: Skinny CREATE2

Dieses EIP schlägt einen neuen, ergänzenden Code für die CREATE-Funktion vor, durch die Smart Contracts erschaffen werden. Anstatt wie bisher nur drei Argumente aus dem Stack zu nehmen, benutzt CREATE2 vier Argumente. Anstelle einer konkreten Adresse verwendet CREATE2 eine Hash, was die Änderung vergleichbar mit P2SH-Transaktionen bei Bitcoin macht, die an eine Hash eines Skripts anstelle einer Adresse gesendet werden.

CREATE2 erlaubt es, mit Adressen zu interagieren, die noch nicht auf der Ethereum-Blockchain existieren, und hebt damit eine Beschränkung der bisherigen CREATE-Funktion auf. Insbesondere für State Channels – die Offchain-Lösung von Ethereum, vergleichbar mit Lightning – kann dies extrem hilfreich sein. In der Diskussion unter den Entwicklern erfreut sich EIP 1014 dementsprechend einer großen Zustimmung.

EIP 1052: EXTCODEHASH opcode

Dieses EIP führt einen neuen Code ein, der den Keccak256 Hash des Codes eines Smart Contracts wiedergibt. Dies hilft anderen Contracts, dessen Code zu prüfen, ohne diesen selbst zu laden. Dies kann für mehrere Anwendungen nützlich sein, etwa für Smart Contracts, die nur Zahlungen von bestimmten anderen Contracts akzeptieren, oder für Smart Contracts, die eine Art Whitelist von als gültig verifizierten anderen Contracts führen.

Bisher ist es möglich, diese Operation durch einen anderen opcode durchzuführen, doch dies ist teuer, vor allem wenn es um größere Smart Contracts geht. Damit vervollständigt auch EIP 1052 das Spektrum an opcodes.

EIP 1283: Net gas metering for SSTORE without dirty maps

EIP 1283 führt eine neue Methode zur Messung des Gasverbrauchs für den SSTORE opcode ein. Dies ersetzt bereits existierende Methoden, indem es Informationen benutzt, die besser verfügbar sind und den Prozess flüssiger machen. Um ehrlich zu sein, konnte ich aber nicht herausfinden, was der opcode SSTORE wirklich bedeutet.

EIP 1234: Constantinople Difficulty Bomb Delay and Block Reward Adjustment

Wie bei jeder Ethereum-Hardfork enthält auch diese ein EIP, das die Difficulty Bomb entschärft, und verhindert, dass es zu einer Eiszeit der immer länger werdenden Blockinterwalle kommt. Dies ist mehr oder weniger ein Mechanismus, der die Ethereum-Community antreibt, sich innerhalb eines gewissen Zeitfensters auf eine Harfork zu einigen.

Gleichzeitig reduziert dieses EIP aber auch den Block-Reward für die Miner. Anstatt bisher fünf werden sie in Zukunft nur noch zwei ETH je Block erhalten.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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15 Kommentare zu Ethereum: Das Constantinople-Upgrade wird im Januar aktiviert

  1. Ethereum interessiert nicht da Frickelschrott. Näher werde ich das nicht ausführen, denn dies wurde schon zu Genüge getan. Wenn Herr Bergmann Ether hält und deshalb diesen Schmarrn pushen muss, dann ist das seine Sache. Meine ist es, darauf hinzuweisen, dass Ethereum überflüssig ist. Jeder kann sein Geld dort verbrennen wo er lustig ist.

    • komm mal runter, zwingt dich keiner Ethereum zu nutzen oder den Artikel zu lesen. Geh mal raus an die frische Luft, wenn du aggro bist ^^

      • Katroffelkopf… Name ist Programm, oder? Weiß doch zuhause vor dem Spiegel auf alles hin, was du nicht näher ausführen willst. Viel Spaß mit dem einzigen Publikum, das das interessieren wird.

    • Ethereum interessiert sehr wohl. Und Herr Bergmann hält sich, was Ethereum Artikel angeht, sehr (für meine Interessen zu sehr) zurück. Pushen sieht anders aus.

  2. Ethereum ist mittlerweile ein riesen großes Ökosystem auf dem nahezu alles laufen kann und wird! Ich denke das Ethereum durch das Sharding und Co. es schaffen könnte, um vieles dezentraler als Bitcoin zu werden. Durch PoS kann in Zukunft JEDER an dem „Mining“ teilhaben, was wiederum zu einer viel größeren dezentralität führt. Ethereum ist offen und die Scriptsprache für jeden einigermaßen Verständlich. Der quasi Standard wird in etwa so werden wie PHP heute – OFFEN und für ALLE zugänglich! #DeFi

    • Weder Sharding noch PoS sind bisher sicher umsetzbar und solange dies nicht gegeben ist, kann man gleich eine zentralisierte Datenbank nehmen, die zudem um Längen besser skaliert als jegliche dezentralen Systeme. Wenn PoS mal funktionieren würde, bedeutet es nicht, dass jeder minen kann, sondern ein Perpetuum Mobile, welches ohne Arbeit Geld schöpft und am Ende eine Umverteilung von Arm nach Reich bedeutet. Im Gegensatz dazu müssen Miner bei PoW ständig miteinander konkurrieren, sonst fallen sie eben raus.

  3. Anfängerfrage: Besteht bei der Fork Gefahr, dass es erneut zu eine konkurrierenden Chain kommt, wie bei ETC?

  4. Reward wird von 3 auf 2 ETH reduziert, nicht 5.
    Interessant wäre auch ein Ausblick, wie die zukünftigen Mining Rewards aussehen könnte mit PoS (Inflation usw. im Vergleich zu BTC).

    Ich finds sinnvoll, dass hier über alle gelisteten Währungen berichtet wird. Ich sehe auch keine direkte Konkurrenz zwischen ETH und BTC, völlig andere Ziele und Ansätze…
    Einzig BCash, welches mit Bitcoin um SHA256 Hashing Power boult hat mich gewurmt, aber HoneyBadger doesn’t care. 😉

  5. Es sind bisher nicht 5 ETH / Block Reward sondern 2 ETH / Block

  6. Puh, wenn man deinen Artikel liest, Christoph, dann hat man das Gefühl, dass da noch so richtig viel Arbeit bevorsteht, bevor Ethereum wirklich massentauglich ist. Ich muss gestehen, dass ich mir von Metropolis, als ich mich mit Ethereum 2015 erstmalig beschäftigt habe, mehr erwartet habe…

  7. Ähnlich wie coinbase, hinkt auf bitcoin.de damit hinterher, die mittlerweile zweitgrößte Kryptowährung im Marktplatz zu führen. Das sind meiner Meinung nach ideologische Entscheidungen, die dem Geschäft letztendlich schaden werden, verlorenes Volumen und damit verlorener Gewinn. In Kürze kommt die Bison App von der Börse Stuttgart heraus, XPR von Anfang an mit dabei.

    @bitcoin.de: Was sind die Gründe, XRP nicht zu unterstützen?

    • Die „Größe“ (vermutlich spielen Sie auf die Positionierung nach der auf coinmarketcap.com verwendeten Marktkapitalisierung an) einer Kryptowährung ist für eine Börse vergleichsweise uninteressant.
      Interessant ist logischerweise das Handelsvolumen, welches bei ETH halb so hoch ist im Vergleich zu BTC und bei XRP gerade mal bei einem Zehntel liegt. In diesem Kriterium liegt z.B. EOS derzeit über XRP. Hinzu kommt, dass die XRP-Nachfrage zum Großteil aus dem Bankensektor kommt. Die würden aber vermutlich nicht die hier typischerweise erhobenen Gebührensätze bezahlen wollen, was das potentiell auf bitcoin.de generierbare Handelsvolumen weiter schmälert. D.h. der verlorene Gewinn ist wohl deutlich kleiner als das XRP-Handelsvolumen suggeriert. Ich sehe daher keinen Grund, warum gerade XRP als nächstes hier gelistet werden sollte.
      Ins zeitnahe „Beuteschema“ von bitcoin.de passt mMn am ehesten LTC, gefolgt von EOS und – als Kryptowährung mit Non-Profit Foundation in Deutschland – IOTA.

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