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Bitcoin SV und die Commodity Ledger

Statuen auf den Osterinseln. Bild von american_rubier via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Auf Bitcoin SV geschah in den letzten Wochen etwas erstaunliches: Die Blockchain wurde zum Cloud-Speicher. Plötzlich geht es: Man kann ganz einfach Texte, Bilder, Musik und sogar Videos auf die Blockchain laden und dort aufrufen.

Es gibt eine bezeichnende Anekdote über Gaius Julius Cäsar. Als der römische Feldherr auf dem Weg nach Spanien an einem elenden Bergdorf vorbeikam, bemerkte einer seiner Begleiter scherzhaft, dass es auch hier Machtkämpfe gäbe. Cäsar erwiderte mit einem historisch gewordenen Satz: „Lieber wäre ich hier der Erste als in Rom der Zweite.“

Diesen Satz könnte man auch auf Bitcoin SV ummünzen. Der Markt darum, die wichtige Kryptowährung für Zahlungen zu sein, ist hart umkämpft, und es scheint unmöglich, Bitcoin hier vom Thron zu stoßen, wie es Bitcoin Cash versucht. Also strebt Bitcoin SV danach, der erste auf einem anderen Gebiet zu werdem: Dem der Commodity Ledger. Bitcoin SV soll offenbar eine Blockchain für Daten werden.

Die Umsetzung ging verblüffend schnell. Es gab einige nach Außen hin eher unscheinbare Veränderungen und Entwicklungen, die es quasi über Nacht möglich gemacht haben. Man kann nun mit wenigen Klicks Texte, Bilder, sogar Musik und Videos auf die Bitcoin-SV-Blockchain laden und dort abrufen. Wer es direkt probieren will, sollte auf b.bitdb gehen.

Das neue Limit für Op_Return-Nachrichten

Die übliche Methode, um Nachrichten in eine Bitcoin-Blockchain zu schreiben, ist die Nutzung von op_return-Outputs. Man kann es sich wie den Verwendungszweck einer Banküberweisung vorstellen: Ein kleines Textfeld, in das Daten kommen, die nichts mit der technischen Transaktionslogik zu tun haben. Dieser spezielle Output hatte bis vor kurzem noch ein Limit von 223 Bytes. Das ist zwar genug, um einen kurzen Tweet zu senden, etwa mit sv.memo.cash, aber viel zu wenig für viele andere interessante Dinge.

In der vergangenen Woche ist dieses Limit nun gefallen. Eigentlich war es ganz einfach: Das Limit ist nicht Konsens-relevant, sondern nur eine lokale Einstellung. Alles, was nötig war, um es aufzuheben, war ein User, der eine Transaktion schreibt, die es ignoriert, und ein Miner, der diese Transaktion akzeptiert. Der Bitcoin-SV-Chefentwickler Shadders schrieb also eine solche Transaktion. In ihrem op_return-Output ist ein ganzes Kapitel von „Alice im Wunderland“, insgesamt 17 Kilobyte groß. Der Mining-Pool SVPool setzte diese Transaktion in einen Block – und das war’s: Das Limit wurde aufgebrochen und auf 100 Kilobyte gesetzt.

Die SV-Szene war elektrisiert und wurde sofort aktiv. Ein Entwickler mit dem Pseudfonym Unwriter zeigte die Transaktion mit seinem BitDB-Node als eine Webseite, indem er die op_return-Inhalte in ein HTML-Korsett einpasste. Die Blockexplorer Whatsonchain.com oder HugeBlock.info passten ihre Seiten an, so dass sie auch die größeren op_returns entziffern. Whatsonchain erlaubt es zudem, eine Transaktion mit den größeren Outputs zu propagieren. Das Blockchain-Twitter memo.cash erhöhte derweil die Limits der Nachrichten, womit man nun auch Artikel und Bilder anstatt nur Tweets senden kann. Dann hat ein Entwickler eine Uhr auf die Blockchain geladen, kurz darauf eine Musikdatei. Mit PageReturn tauchte unterdessen eine Seite auf, die die Op_Returns von Transaktionen zeigt.

Dann wieder Unwriter: Er stellte b.bitdb vor. Das ist ein Tool, durch das man mit zwei oder drei Klicks eine Datei, etwa ein Bild, auf die Blockchain laden kann. Dabei muss man lediglich das Bild hochladen und dann mit MoneyButton eine Transaktion bestätigen. Das geht sehr einfach.

Und es gibt noch vieles mehr. Es ist kaum eine Woche her, dass das Limit durchbrochen wurde, und schon ist es kaum möglich, zu überblicken, was seitdem passiert ist. Aber ich glaube, die allgemeine Tendenz ist klar.

Das Werk von Unwriter

Es wirkt zwar so auf den ersten Blick, aber rein aus heiterem Himmel kam diese Entwicklung nicht. Schon in den Wochen zuvor hat ein der anonyme, aber extrem schaffensfreudiger „Unwriter“ eine Serie neuer Werke vorgestellt.

Unwriter hat schon vor einigen Monaten BitDB entwickelt, eine Art Datenbank für einen Bitcoin-Node, in der die Daten strukturiert abgespeichert werden. Das macht es möglich, eine Blockchain gezielt zu sortieren und zu filtern. BitcoinDB ist sehr abstrakt, eher ein Fundament, auf dem man aufbauen kann. In den letzten Wochen hat Unwriter dies nun mit einer Serie von Tools und Varianten gemacht.

Zunächst hat er ein Upgrade von BitDB speziell für SV geschrieben, das besser skaliert, Genesis. Dann hat er darauf aufgebaut. Etwa Babel, eine Variante, die nicht die vollen Transaktionsdaten, sondern lediglich den Teil speichert, mit dem Nachrichten gesendet werden, die op_return-Outputs. Kurz darauf folgte Chronos. Auch das ist abstrakt: Eine BitDB-Variante, die jeder Transaktion einen Zeitstempel gibt, wenn diese in den MemPool eingeht. Das könnte helfen, präziser mit unbestätigten Transaktionen zu arbeiten. Eine weitere reduzierte Variation von BitDB ist Meta: Es speichert nur die Metadaten der Blöcke, etwa Höhe, Merkle Tree oder Schwierigkeit.

Mit Bitsocket stellte Unwriter dann eine aktive Software vor. Eine Push-API, die es erlaubt, Ereignisse nicht nur abzufragen, sondern zu beobachten. So können Programme auf spezifische Ereignisse auf der Blockchain reagieren. Als Beispiel zeigte Unwriter Bitchat: Ein Chat-Programm, bei dem jede Nachricht auf der Blockchain gespeichert wird.

All diese Tools sind weniger Anwendung als Grundlage. Sie erschließen einen Teil von den Dingen, die man mit Blockchains machen kann.

Ergibt das überhaupt einen Sinn?

Viele würden die Frage wohl mit „Nein“ beantworten. Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk, um Geld zu versenden. Wenn man beginnt, es mit Musik-, Bild- und Videodateien vollzustopfen, hilft das diesem Zweck nichts, frisst aber die Ressourcen des Systems. Es nun so einfach wie möglich zu machen, die Blockchain für nicht-monetäre Dinge zu missbrauchen, wie es die Bitcoin-SV-Szene derzeit betreibt, klingt nach Wahnsinn.

Allerdings wird Bitcoin SV kaum für echte Zahlungen verwendet. Die Akzeptanz tendiert gegen Null. Es gibt also nicht viel, dass man stören kann. Stattdessen könnte es eine helfen, Marktanteile in anderen Bereichen zu gewinnen. Strategisch könnte das Sinn ergeben.

Interessant ist es auf jeden Fall. Zunächst erlaubt es eine unzensier- und uneditierbare Art der Kommunikation. Das ermöglicht einiges: Ein gerichtlich hieb- und stichfestes Chatprotokoll; der Durchbruch der Great Firewall, mit der China sein Internet abschirmt; ein öffenliches Archiv und Kulturgedächtnis, das auf der Blockchain verewigt wird – solche Dinge eben.

Daneben könnte es Bitcoin SV extrem nützlich für all das machen, was unter dem Stichwort „Blockchain Technologie“ gehandelt wird. Denn dabei geht es ja darum – die Blockchain für nicht-monetäre Anwendungen zu nutzen. Mehr Platz für Kommunikation hilft dabei immer. Das beste Beispiel könnten Supply Chains sein, die durch eine Blockchain für alle Beteiligten transparent verfügbar werden. Aber es gibt noch viele weitere Ideen, die mal mehr, mal weniger sinnvoll sind.

Die große Vision von Bitcoin SV ist jedoch das „Metanet“. Craig Wright hat dieses auf der CoinGeek-Konferenz im November angekündigt. Auf der Blockchain soll ein eigenes Internet entstehen, das inhärent mit Zahlungen und Transaktionen verbunden ist, und in dem Smart Contracts zahlreiche Operationen automatisieren. Die Blockchain wird zur zentralen Quelle der Wahrheit. Nur so wird Bitcoin SV, so die Theorie, langfristig überlebensfähig sein – wenn die Miner dadurch verdienen, dass sie den Platz auf einer „Commodity Ledger“ verkaufen: Die Blockchain ist ein Kontobuch, und die Zeilen darin sind das Gut, das die Miner auf den Markt bringen.

Den Markt interessiert das offenbar derzeit nicht. Die Preise von Bitcoin SV sind in den letzten Tagen weiter gefallen, ich denke, mit etwa 55 Euro auf ein Allzeittief. Mal sehen, ob das Metanet die Währung aus diesem Tief herausziehen kann.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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33 Kommentare zu Bitcoin SV und die Commodity Ledger

  1. > Satoshis Vision
    > Blockchain für Daten
    ehhh…

    Auch glaube ich kaum, dass CSW sein Metanet liefern wird. So viele leere Versprechungen von ihm schon. Gerne kann man an BSV glauben, aber CSW sollte man einfach ignorieren und nicht noch ein Plattform bieten.

  2. “Commodity Ladger” ist das ein Insider-Witz oder nur ein Fehler?

    Guter Artikel!

  3. Irgendwie fühle ich mich durch deinen Post getrollt.

  4. Interessanter Artikel. Schön zu sehen, was da so alles entsteht.
    Passend dazu auch: https://medium.com/predict/storing-ip-on-the-blockchain-c8fbfb962a99

  5. Maik Richter // 29. Januar 2019 um 15:21 // Antworten

    Was ist denn jetzt der Status? Bitcoin gehört Blockstream, Bitcoin Cash gehört Bitmain und auf BSV treibt CSW sein Unwesen? Schwer zu sagen auf was man da setzen soll.

    • Haha, ja … am besten, man ignoriert die Parteien und konzentriert sich auf das, was einem roadmapmäßig am meisten zusagt … am Ende ist es auch egal, da sich die Währung durchsetzt, die am meisten benutzt wird, also Bitcoin …

      • Harry Krojer // 29. Januar 2019 um 18:23 //

        Dann hätte man früher auch sagen müssen, dass sich studivz durchsetzt, weil es am meisten benutzt wird. Oder aktuell müsste man argumentieren, das Benzin-/Dieselauto setzt sich durch, weil es am meisten benutzt wird. Das bleibt so, weil es schon immer so war? Wirklich?

      • Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.

    • Als Zahlungsmittel wenn, dann Monero, da Bitcoin dem weder technologisch noch politisch gewachsen ist. Könnte aber auch sein, dass Krypto komplett in eine kleine Nische verschwindet… Als Spielerei vielleicht SV mit „On-Chain Storage“ oder Ethereum mit seinem Proof of Vitalik.

      • Wenn es nach Anwendbarkeit geht, sehe ich Skycoin am schlüssigsten

      • @nrd
        Wenn man schon einen Shitcoin in den Raum wirft, sollte man zumindest etwas mehr dazu sagen als das hier. Skycoin ist ein Shitcoin, den man nicht einmal auseinandernehmen muss, weil er das schon auf seiner Website selbst macht. „Infinite scalability“, „perfect privacy“ (mit CoinJoin LOL). Da kann man schon aufhören zu recherchieren, das eventuell vorhandene Github Repo habe ich mir nicht mehr angetan.

      • tja hätten sie tun sollen, sonst werden sie offenbar nicht weit kommen.
        argumente sind bei ihnen sowieso auf verlorenem posten – hauptsache das wort shitcoin können sie unreflektiert benutzen, respekt.

      • Bitte her mit den Argumenten. Bei mehr als 2000 Coins da draußen muss man vorsortieren, bevor man sich mit einem näher befasst und wenn jemand einen davon in die Runde wirft, erwarte ich zumindest etwas mehr Details.
        Gregg hat das Projekt hier ziemlich gut zusammengefasst: https://bitcoinblog.de/2018/11/27/die-13-wichtigsten-kryptocoins-und-ihr-potential-als-investment/#comment-57748

        Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren, wenn doch mehr dahinter stecken sollte…

      • Mach ich gerne. Greggs Zusammenfassung besteht eigentlich nur darin, dass er sich lustig über die Buzzwords macht ohne auch sich näher damit zu befassen. Denn Skycoin ist tatsächlich so umfangreich und revolutionär, dass es auf den ersten Blick für so Leute wie Gregg als „zu gut um wahr zu sein“ klingt.
        Bezüglich CoinJoin, Skycoin ist nicht in erster Linie ein Privacy Coin. Soweit ich das verstehe ist er vorläufig aufgrund der Regulatorien nicht anonym, kann aber in Zukunft auf Monero Ebene anonym gemacht werden.
        Ich kann ihnen bezüglich Technik das nicht so genau erläutern, da ich kein Programmierer bin. Ich vorfolge das Projekt aber schon seit 2014 intensiv, sodass ich in der Lage bin zu sagen, dass kontinuierlich Bausteine fertiggestellt werden bis hin zum „Skywire“ Mainnet und Hardware Devices dieses Jahr. Ich bin leider auch nicht talentiert im Marketing um das hier schöner in Worte zu fassen.

        Warum es kein Shitcoin ist.
        Es ist einmal kein ERC20 Token, kein Bitcoin Fork;)
        Es hat eines der aktivisten Githubs aller Coins, obwohl ca 80% der Repos gar nicht öffentlich sind.
        Seit 2011 in kontinuierlicher Entwicklung.
        Hardware Entwicklung (Skywire Nodes, Router, HW Wallet release ready, GPS Meshnet Antenna, POS System, etc)
        https://medium.com/skycoin/designing-skywallet-the-30-trezor-killer-b00ca2254dce
        Hardware, bis zur Board Architektur wird in zunehmendem Maße selbst hergestellt um keine Sicherheitslecks zu haben.
        „Skywire“ ein dezentrales Internet (verschlüsselt) – release in Q1 2019
        https://medium.com/skycoin/synth-speaks-skywire-mainnet-launch-new-hardware-the-skycoin-store-coming-soon-b6a09cf9f214
        Web of Trust consensus – release dieses Jahr
        Neben ethereums solidity mit CX die einzige fertige blockchain Programmiersprache
        Distribution Plan bis 2037
        https://christianott.co/skycoin_distribution_en/
        Mit „Fiber“ parallele Chain Architektur .. instant Blockchain für jeden (ohne Scaling Problem)
        https://medium.com/skycoin/skycoin-fiber-platform-bf64debfc60f

        Es löst also die Probleme von Bitcoin und Ethereum, hat ausdauernde Entwickler, das Entwickler Team vergrößert sich laufend im Bären Markt, Hardware Produkte sind bereits fertiggestellt und befinden sich in großer Zahl in Planiung, Kooperationen mit Regierungen und Energieunternehmen (smart meter), Instant Transaction Time ca 5sec (ohne Kompromisse in der Sicherheit), und vieles mehr.

        Warum am schlüssigsten, weil es das Gesamtproblem im Blick hat. den Nutzen im Focus hat – das reibungslose Funktionieren. Mit Skywire die erste Blockchain Economy an den Start bringt.

        Man könnte vielleicht besorgt sein ob das nicht alles zu umfangreich ist, aber Shitcoin ist es sicher nicht.

      • @nrd
        Wow, hätte nicht mit so einer ausführlichen Antwort gerechnet und ich nehme mir die Zeit, sie auseinanderzunehmen.
        Für alle Menschen ohne ausreichende Zeit ein TL;DR: Ändert nicht meine Diagnose eines Scamcoins. Skycoin ist das neue Onecoin, Bitconnect oder Verge.

        Denn Skycoin ist tatsächlich so umfangreich und revolutionär, dass es auf den ersten Blick für so Leute wie Gregg als “zu gut um wahr zu sein” klingt.

        Wie EOS, nur Dannyboy ist besser darin, seine Scams an den Mann zu bringen und „wertvoll“ zu machen.

        Soweit ich das verstehe ist er vorläufig aufgrund der Regulatorien nicht anonym, kann aber in Zukunft auf Monero Ebene anonym gemacht werden.

        Jeder Coin kann Moneros Technologie jederzeit übernehmen, selbst Bitcoin, da sie komplett Open Source ist. Dafür ist aber wahrscheinlich bei jedem Coin ein Hardfork notwendig. Jüngstes Beispiel ist der eigentlich schon immer unnötige Litecoin (immerhin eventuell ein Testnet für Bitcoin, aber das kann man auch anders handhaben): https://twitter.com/SatoshiLite/status/1091957886031355905
        Du kannst sogar komplett Moneros Codebase (wie Bitcoins) übernehmen und einen legitimen Codefork durchführen, mit einem neuen Genesis Block und eventuell von Dir eingeführten Änderungen am Code.

        Es hat eines der aktivisten Githubs aller Coins, obwohl ca 80% der Repos gar nicht öffentlich sind.

        Scam Alert, denn nicht einsehbarer Code kann praktisch alles tun und sogar Deine legitimen Coins, die in Wallets auf dem selben Rechner gelagert sind stehlen.

        Seit 2011 in kontinuierlicher Entwicklung.

        Lüge. 2015 erste minimale Aktivität, danach erst 2016: https://github.com/skycoin/skycoin/graphs/contributors

        Hardware, bis zur Board Architektur wird in zunehmendem Maße selbst hergestellt um keine Sicherheitslecks zu haben.

        Open Source Hardware? Nein. Und somit potenziell gefährlicher als ein Software Wallet.

        “Skywire” ein dezentrales Internet (verschlüsselt) – release in Q1 2019

        Es gibt ziemlich smarte Menschen aus dem Hacker Umfeld, die das bei Freenet, TOR und I2P seit ca. 20 Jahren versuchen und immer noch nicht wirklich gut hinbekommen haben. Guru Synth schafft das mal eben nebenher. Bis morgen. Oder so.

        Web of Trust consensus – release dieses Jahr

        Reden wir hier bitte über überprüfbare Fakten und nicht Ankündigungen.

        Mit “Fiber” parallele Chain Architektur .. instant Blockchain für jeden (ohne Scaling Problem)

        Die nächste Plattform mit „infinite“ Scaling. Dumm nur, dass die Gesetze der Physik dagegen spielen und Bandbreite, Latenz etc. ein Thema sind.

        Instant Transaction Time ca 5sec (ohne Kompromisse in der Sicherheit

        What? Euer Guru hat mehrfach von ca. 200 Millisekunden gesprochen, ohne Abstriche der Sicherheit. Wohl gemerkt, dass selbst ein Ping von Deutschland nach z.B. Australien bereits länger dauern kann.

        Man könnte vielleicht besorgt sein ob das nicht alles zu umfangreich ist, aber Shitcoin ist es sicher nicht.

        Ankündigungen und nichts dahinter. Shitcoin oder bewusster Scam.

      • ok, sie haben offenbar Spass am „auseinandernehmen“ .. auch wenn sie dabei oberflächlichen Nonsens fabrizieren. Alle ihre Punkte sind haltlos, wenn sie sich näher damit beschäftigt hätten .. ich würde das ja auch nicht von ihnen erwarten, aber tun sie nicht so als ob sie es getan hätten – ihre Wortwahl ist hier sehr entlarvend. Es macht gar keinen Sinn näher daruf einzugehen, da sie der Protopyp eines ignorantischen Besserwissers scheinen. Sie werden mich auch für irgendeinen Prototypen halten, also lassen wir es dabei.

      • @nrd
        Sie schreiben, dass Sie kein Programmierer sind, somit können Sie eine Kryptowährung nur anhand Ankündigungen bewerten, nicht nach stichhaltigen Fakten. Der Obelisk „Konsens“ ist sinnloses Geschwafel, denn „Nodes“ sind in keinerlei Hinsicht ein Kriterium, welches man als „Vote“ herannehmen könnte. Wer ein /24 IPv4 Netz hat, kann mit diesem 127 „unabhängige“ Nodes auf einer Maschine laufen lassen (praktisch ohne zusätzlichen Overhead zu 1 Node), mit einem /23 Netz entsprechend doppelt so viele und es gibt große Konzerne, die ein ganzes /8 Netz mit 16777214 IPv4 Adressen besitzen. IPv6 macht die Sache dann komplett obsolet, weil eigentlich jeder Millionen Adressen besitzen kann. Das Projekt hat nur zu wenig Liquidität, um angegriffen zu werden.

        In diesem PR „Interview“ in dem Obelisk erklärt werden soll klingt Synth eher wie ein Scharlatan als ein Entwickler: https://www.youtube.com/watch?v=iVvdg4evShU

        Meine Wortwahl ist entsprechend der Szene, ich möchte Menschen vor Scams warnen. Es gab hier im Blog schon ähnliche Diskussionen zu OneCoin und Bitconnect, die noch nicht einmal Code brauchten. Verge war da schon weiter und die „leben“ immer noch, aber eben auch nur von Ankündigungen.

      • Ich würde Sie ja gerne ernst nehmen, wenn ihre Argumente Sinn ergäben.
        Aber Vergleiche mit OneCoin und Bitconnect sind einfach nur ein Witz, dadurch entblößen sie sich immer mehr. Wenn sie es von mir aus mit IOTA, Lisk, Ark, Nano, Radix, Waves etc. verglichen hätten.

        Apropos programmieren, hier ist ein Skycoin Review eines Ethereum Developers, dem sie die Expertise nicht so leicht absprechen können.

        https://www.youtube.com/watch?v=b3qb29sulvU

        Über CX, Coinhours, Consensus etc. – auch mit Kritik (Marketing), aber fair.

        Ist ja grundsätzlich lobenswert, wenn sie Leute vor Scams warnen wollen. Sie sollten allerdings ihr Bewertungssystem nachjustieren, wenn sie damit so weit und plump danebenliegen.

      • @nrd
        Schaue ich mir bei vielleicht mal bei Gelegenheit an, danke. Ethereum wollte auch mal der Weltcomputer werden, davon scheint nicht viel übrig geblieben zu sein und das sollte ein Ethereum Entwickler auch in Betracht ziehen. „Marketing“ schön und gut, wenn Technologie dahinter stecken würde. Skycoin ist yet another Shitcoin, der versucht alles zu sein, aber nichts davon liefern kann. Ein Entwickler sollte sich mit der Materie schon auskennen, über die er spricht und wenn ich mir die ganzen Shitcoins ansehe, die er in seinem Channel featured, gehe ich nicht davon aus.

        In den Anfängen des Internets war sich wohl niemand dessen Tragweite nur wenige Jahrzehnte später bewusst und man hat IPv4, TCP/IP, SMTP entwickelt, dass es irgendwie Daten übertragen kann, aber weder um Sicherheit noch Privatsphäre gekümmert. IPv6 bessert viele Schwachstellen von IPv4 aus und wurde vor über 20 Jahren standardisiert, aber wird trotz der ständigen Knappheit an v4 Adressen von nur ca. 25% der User verwendet: https://www.google.de/ipv6/statistics.html
        TCP/IP hat keine verschlüsselte Kommunikation vorgesehen und diese auf dem zweiten Layer umzusetzen hinterlässt immer Metadaten des ersten Layers, daher befassen sich nach Freiheit strebende Open Source Projekte seit mehr als 20 Jahren damit, es irgendwie doch hinzubekommen. Und diese haben bis heute keine wirkliche Lösung gefunden, die auch für Millionen von Nutzern skaliert ohne die Sicherheit und Privatsphäre zu brechen, wahrscheinlich alles Idioten…
        HTTP dito und SSL/TLS mussten mühsam draufgefrickelt werden, was zu etlichen Schwachstellen geführt hat und wahrscheinlich noch führen wird.
        SMTP, im Volksmud „Email“ genannt dito, hier kann man gar nicht verschlüsselt kommunizieren, ohne trotzdem unendliche Metadaten zu hinterlassen.

        Skycoin zaubert jetzt mal eben das private, sichere, schnelle und skalierbare neue Internet aus dem nichts. Globuli helfen auch gegen Autismus…

        Wie gesagt, meine Meinung bleibt bestehen und anzukündigen, was man nie liefern kann, ist nunmal Betrug.

      • Dass es ein schwieriges Unterfangen ist, das würde wohl niemand bestreiten.
        Dass es nicht aus dem Nichts kommt, hätten sie mittlerweile schon mitbekommen können.
        Wie erfolgreich, wird sich ja weisen.
        Auf einer Metaebene immer wieder faszinierend, wie man trotz seitenlanger Kommunikation und irgendwie technischen Backgrounds heiße Luft fabrizieren kann und dies dann auch noch bold herausstreicht. Hauptsache keinen Zentimeter hergeben oder in Diskussion stellen.

    • Bitcoin Munich Meetup // 31. Januar 2019 um 17:35 // Antworten

      Bitcoin „gehört“ mitnichten Blockstream. Das Ökosystem ist riesengroß. Keiner der Sprecher auf unserer Konferenz Feb 12-13 etwa hat was mit Blockstream zu tun.

      https://bitcoinblog.de/2019/01/28/die-bitcoin-techtage-in-muenchen/

      Und es ist ja nicht so, dass wir es darauf angelegt hätten.

      Auch haben wir in den letzten 2-3 Jahren ja monatlich ein Meetup gemacht.

      https://www.meetup.com/Bitcoin-Munich/events/past/

      Und da hatten wir eigentlich nur 1x Blockstream mit Christian Decker. Peter Todd und Giacomo Zucco waren auch mal hier, die man vielleicht noch in die Nähe rücken könnte bzgl engerer Partnerschaften, aber das war’s auch schon. Der Fokus ist bei uns bis auf wenige Ausnahmen immer stark auf Bitcoin selbst (nicht „Blockchain“ oder „Crypto“), wohlgemerkt.

  6. Netter Artikel, Christoph.

    Schreib doch mal wieder über Ethereum und #DeFi da passiert grad ganz viel mit dezentralen Kredite und Stablecoins. http://www.makerdao.com, loanscan.io, instadapp.io, 8x Protocol für automatisierte Abos, etc… 😄

  7. Kartoffelkopf // 29. Januar 2019 um 21:04 // Antworten

    „Lohnt es sich, bei Ethereum 2.0 tiefer zu gehen?“

    @Christoph: Nein, tut es nicht. @Niko: Bullshitbingo at it’s best. Kennt man von den v2.0-Coins aber auch nicht anders.

    Wartet mal, Ethereum … da war doch was? Was macht gleich der Constantionple-Fork? Was ist mit PoS und ist das eigentlich sicher? Warum ist der Weltcomputer Turing-Vollständig und wer braucht das überhaupt? Wo steht Ethereum gerade preislich?

    Beantwortet euch dieses Fragen selbst (!) und ihr wisst, was man von Ethereum (und Co.) halten darf.

  8. der Durchbruch der Great Firewall, mit der China sein Internet abschirmt

    Dafür braucht es schon mehr als große Blöcke, die sind da eher kontraproduktiv da mehr Daten übertragen und gespeichert werden müssen. Ein Node könnte die für ihn unnützen Daten zwar nach der Überprüfung der Blöcke und Transaktionen löschen (pruning), aber der Datenverkehr fällt trotzdem an. Für die Speicherung von Daten gibt es ja ein paar Projekte wie Storj, Filecoin oder Sia und die bekommen das deutlich effizienter hin als auf einer Bitcoin Blockchain, die jeder Node synchronisieren muss.

    Das hat allerdings nichts mit der Great Firewall in China zu tun, denn diese basiert mittlerweile scheinbar auf in depth packet filtering und je größer die Datenmenge, die durchgeschleust werden soll, desto komplizierter wird es. Pluggable Transports bei Tor / I2P und basieren nicht auf Verschlüsselung sondern Stenografie und ermöglichen auch eine sichere Kommunikation mit Usern in China oder anderen restriktiven Ländern. Ein ähnliches Verfahren hat man schon vor 30 Jahren genutzt, um auf Yahoo/Lycos/Geocities Daten zu speichern, wo nur Bilddateien bis 2MB zugelassen waren, aber man hat die Metadaten genutzt um etwas anderes zu speichern.

    • Man muss nicht die gesamten Blöcke nach China transportieren. Chinesen können über ein Browser-Plugin oder beliebige Third-Party-Webseiten die Daten zugreifen.

      • Das stimmt, allerdings benötigt man dann trotzdem eher Transportverschlüsselung / -verschleierung wie Tor / I2P und Pluggable Transports. Öffentlich zugängliche VPNs werden übrigens auch fast alle blockiert oder Pakete verloren (was praktisch die ganze Verbindung kappt). Die beste Methode, unzensiert ins Netz zu kommen ist aktuell einen nicht blockierten VPS Provider über einen SSH Tunnel zu nutzen (darüber kann man auch seinen Node syncen).

  9. Hallo Christoph,

    Ja das lohnt sich in der Tat sehr, da sich das Ethereum Ökosystem extrem schnell weiterentwickelt!

    Das kann ich von Bitcoin leider nicht wirklich behaupten. Ich bin selber ein großer Bitcoin liebhaber, aber ich bin auch für andere Cryptowährungen offen! Und Ethereum ist auf seinem Gebiet sehr Erfolgreich!

    Was die Stablecoins angeht, würde ich behaupten, das das der erste reale Anwendung für die Massen sein könnte! Bitcoin ist sehr gut als Store of Value geeignet, aber zur Zeit leider noch schlecht als alltägliches Zahlungsmittel. Das können in der ersten Phase der Adaption sehr gut die Stablecoin (DAI) sein. Sobald die Adaption vorangeschritten ist, kann diese Aufgabe sicher auch Bitcoin o.ä. sein – aber im jetzigen Status ist er einfach zu volatile…

    Das Thema Scaling bei Ethereum ist interessant (Plasma, Sharding, 2nd Scaling Raiden, Loom, POA, etc.)

    Dann das Thema Kredite auf der Blockchain (ist leider nicht mit Bitcoin möglich) (Ich finde das faszinierend, das man über MakerDAO sich einen Kredit für 0,5% p.a. holen kann und das ohne Papierkram oder eine Bank!!!)
    – dharma, MakerDAO, Dai, Loanscan, instaDapp.io

    Und die DEX
    – 0x Ökosystem, Relayer und co.

    Englisches Berichterstattung gibt es auf Medium wie sand am Meer, bei Deutschen Artikel herscht gähnende Leere leider…

    Ich würde mich freuen, wenn es dazu auch vermehrt deutschsprachige Artikel gibt – als Aufklärung.

    Danke für deine guten Artikel – die lese ich immer gerne!
    Ps: wenn du Recherche Material brauchst, dann sag bescheid und ich schick dir ein paar gute Artikel per Mail.

    • Hallo Niko,

      ja, ich beobachte das, meistens aber eher am Rand. Im Gegensatz zu Bitcoin gibt es im deutschsprachigen Internet leider kaum eine Ethereum-Diskussion, weshalb die Reaktionen auf Ethereum-Artikel von mir meistens eher schmal ausfallen (was schräg ist, weil in der Ethereum-Szene viele Deutsche sind. Aber selbst Afri antwortet auf englisch, wenn ich ihm auf twitter eine Frage auf Deutsch stelle)

      Aber eigentlich möchte ich Ethereum mehr Raum geben. Ich denke, ich werde bald über die Kredite schreiben.

      Links zu Artikel sehr gerne an christoph.bergmann@mailbox.org

    • Ethereum Ökosystem extrem schnell weiterentwickelt!

      Das ist wahrscheinlich in der Tat so, die Plattform an sich ist allerdings ziemlich verfahren und selbst ein ziemlich „einfaches“ Update wie zuletzt wird zur Farce. Das Projekt wirkt für mich schon immer wie irgendwie auf dem Knie zusammengefrickelt und mittlerweile hat das Vitalik wohl auch eingesehen (und zieht sich immer weiter zurück). Ethereum ist hochkomplex und dadurch fragil, es ist nicht skalierbar und einen baldigen Umstieg auf PoS halte ich für ausgeschlossen, insbesondere nach dem letzten nicht erfolgtem Update, welches technisch gesehen mega simpel war und ein Umstieg auf PoS wäre mega kompliziert (was neue Bug-Quellen hervorbringt).

      Ich halte übrigens Vitalik und Vlad trotzdem für wenige der schlausten Köpfe im Kryptospace und zolle ihnen großen Respekt.

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