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„Ein schwindelerregender Preis von ca. 90.000 USD pro Bitcoin“

Der Mond sieht nur aus wie aus Gold, ist aber nicht aus dem Edelmetall. Gut für die Stock-to-Flow-Ratio von Gold. Bild von Dan Meineck via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Die Bayerische Landesbank (Bayern LB) veröffentlicht ein Paper zum „Megatrend Digitalisierung“. Darin fragt sie, ob Bitcoin Gold den Rang abläuft und beschreibt das „Angebotsengineering“ bei Bitcoin so begeistert, dass man sich fragt, wann die Bayern LB in die Kryptowährung investiert – falls sie es nicht bereits gemacht hat.

Das Paper der Bayerischen Landesbank ist mit fünf Seiten relativ kurz. Es konzentriert sich darauf, die goldartigen Eigenschaften von Bitcoin zu beschreiben; die Zielgruppe dürften vor allem Investoren sein, die verstehen wollen, weshalb Bitcoin ein neues Mittel der Wertaufbewahrung und Spekulation ist.

Konsequenterweise beginnt das Paper daher auch nicht mit Bitcoin, sondern mit Gold. Die „Lockerungsschritte der Zentralbanken“, die bereits geschehen oder zu erwarten sind, führen dazu, dass „immer größere Teile des Anlagespektrums“ eine negative Rendite aufweisen. Dies gebe dem „ältesten Wertspeicher der Menschheitsgeschichte Auftrieb“: Der Goldpreis ist im September erneut gestiegen und steht mit knapp 1400 Euro je Unze kurz vor einem Allzeithoch. Dass Gold attraktiv wird, wenn es im Finanzsystem kriselt, erklärt der Autor dadurch, „dass dessen Angebot nicht beliebig ausgeweitet werden kann und zudem der begrenzte jährliche Zuwachs (Flow) an neuem Gold auf einen bereits sehr großen Bestand (Stock) trifft.“

Die Worte „Stock“ und „Flow“ werden bei vielen in der Bitcoin-Szene klingende Begriffe sein. Der Bestseller „The Bitcoin Standard“ von Saifedean Amous hat das „Stock-to-Flow-Verhältnis“ als Konzept der Bitcoin-Analyse eingeführt; in dem ansonsten oft eher ermüdenden Buch stich dieses Konzept heraus. Es beschreibt „die Quantifizierung der ‚Härte‘ eines Asset,“ erklärt das Paper,  „je höher das Stock-to-Flow-Verhältnis, desto geringer die Gefahr, dass ein Anstieg des Preises eine höhere Produktion nach sich zieht, wodurch der Preis wieder fällt.“ Schließlich ist es bei einem hohen Stock-to-Flow-Verhältnis nicht möglich, die Menge eines Gutes im Verhältnis zum Bestand signifikant – und willkürlich – zu erhöhen. Die Produktion kann weniger elastisch auf die Nachfrage reagieren.

Ein hohes Stock-to-Flow-Verhältnis erhält den Wert eines Gutes und ist daher eine hervorragende Eigenschaft, damit eine Sache als Geld verwendet wird. Es hilft, dass das Gut seinen Wert über die Zeit hinweg bewahrt, was für Geld recht praktisch ist. Für Bitcoin liefere der Stock-to-Flow-Ansatz „einen einfachen quantitativen Rahmen zur Analyse der (Preis-) Entwicklung“, die „einen hohen Erklärungsgehalt aufweist und Bitcoin mit Gold und Co. vergleichbar macht.“ Anschließend beschreibt das Paper, wie Bitcoin ein hohes Stock-to-Flow-Verhältnis erreicht: Durch die Bestimmung von Satoshi, dass die Quote der neu geschöpften Coins sich alle vier Jahre halbiert. „Man könnte sagen, dass Satoshi im Whitepaper ’schummelte'“, meint der Autor, weil der „Rückgang des Angebotszuwachses“ so drastisch ausfällt, „dass kein physisches Element aus dem Periodensystem mithalten“ kann.

Das Paper beschreibt diesen Mechanismus mit dem hübschen Begriff des „Angebots-Engineerings“. Durch dieses wird Bitcoin bereits im nächsten Jahr einen ähnlich hohen Stock-to-Flow-Wert wie Gold erreichen. Um zu testen, wie valide das Konzept ist, um den Preis von Bitcoin zu bestimmen, prüft die BayernLB es gegen die historischen Werte, indem es den Preisverlauf der Entwicklung des Stock-to-Flow-Verhältnisses gegenüberstellt. Beide Daten sind öffentlich und gut dokumentiert. Zudem gleicht das Papier diese Kurve mit der für Gold, Silber, Platin und Palladium.

Quelle: BayernLB Research

Das Ergebnis dieser Übung ist mehr als eindeutig: „Je höher der Härtegrad von Bitcoin ist, desto mehr Wert wird ihm zugeschrieben. Die nahe an der Regressionsgerade liegenden (blauen) Punkte zeigen bereits, dass es sich um einen sehr engen Zusammenhang handelt.“ Noch spannender als diese Erkenntnis findet der Autor aber den „Blick in die Zukunft.“ Denn jedes Mal, wenn sich mit dem allvierjährlichen Halving die Schöpfungsrate neuer Bitcoins halbiert, springt die Stock-to-Flow-Rate nach oben. Derzeit beträgt sie noch 25,8; nach dem nächsten Halving im Mai 2020 wird sie auf fast 53 anspringen, was knapp unter dem von Gold mit 58 liegt.

„Wenn man diesen Mai-Wert für Bitcoins Stock to Flow in das Modell füttert, kommt ein schwindelerregender Preis von ca. 90.000 USD pro Bitcoin heraus.“ Aber das ist erst der Anfang: „Im Jahr 2024 (wenn wieder ein Halving ansteht) erhöht sich der Härtegrad gnadenlos weiter und zwar auf ein in der Menschheitsgeschichte nie dagewesenes Niveau (Stock to Flow über 100!)“. Sollte sich die Stock-to-Flow-Kurve halten, würde daraus eine Marktkapitalisierung von 100 Billionen Dollar folgen – oder ein Wert von fünf Millionen Dollar je Bitcoin. Das Paper hält sich von dieser Schlussfolgerung fern, auch wenn der Chart darin darauf hindeutet.

Natürlich lässt diese Analyse einige Fragen offen. Gold wurde seinerzeit ja nicht nur wegen der Stock-to-Flow-Ratio zum Zahlungsmitteln, sondern auch wegen diverser anderer Eigenschaften, die es anderen Elementen und Gütern voraus hatte. Menschheitsgeschichtlich wurde Gold ja durch Papier- und später Elektrogeld abgelöst, weil dieses trotz einer schlechteren Stock-to-Flow-Rate materiell besser geeignet war, die Aufgaben eines Zahlungsmittels zu erfüllen. Um einen bestimmten Wert zu erhalten, muss es eine Nachfrage nach einem Gut geben; bei Gold wird diese aus jahrtausendelanger Tradition und der materiellen Attraktität in Form von Schmuck und Münzen gespeist. Damit Bitcoin er im Paper abgebildeten Kurve weiter folgt, muss zum Stock-to-Flow-Verhältnis auch ein Anstieg der Nachfrage auf hohem Niveau hinzukommen.

Ferner könnte man auf einen wichtigen Unterschied zwischen Gold und Bitcoin hinweisen: Bitcoin ist eben doch digital; es ist zwar ein System, innerhalb dessen die Einheiten nicht vervielfältigbar sind – aber das System an sich ist vervielfältigbar. Wenn man sich anstatt Bitcoin die Gesamtheit digitaler Blockchain-Token anschaut, dürfte die Stock-to-Flow-Ratio verheerend gering liegen, während sie bei einzelnen Assets – Litecoin, Bitcoin Cash, Bitcoin SV, Monero – ähnlich hoch wie bei Bitcoin ist, oder, bei Coins mit einer initialen Erschaffung der Token, wie Ripple, Stellar oder Ethereum, sogar um ein Vielfaches höher. Besteht hier dieselbe Korrelation zwischen Preis und Stock-to-Flow-Ratio? Hätte Gold dieselbe Marktkapitalisierung erreicht, wenn es hunderte anderer Metalle gegeben hätte, die eine ähnlich hohe Stock-to-Flow-Ratio hätten, aber ebenso gut, wenn nicht noch besser als umlaufendes Geld verwendet werden könnten?

Dem Autor des Papers ist klar, dass es Spekulation ist, künftige Preise zu prognostizieren, und dass „selbst das beste statistische Modell bei der Vorhersage der Zukunft kläglich scheitern kann.“ Er sieht im kommenden Halving im Mai 2020 einen „großen Härtetest“. Wird Bitcoin den bisherigen Weg entlang der Korrelation zwischen Stock-to-Flow und Preis halten können? Oder wird die Korrelation einknicken? Das sind in der Tat entscheidende Fragen. Uns bleibt, ihr ahnt es schon, nichts anders übrig, als zu warten.

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20 Kommentare zu „Ein schwindelerregender Preis von ca. 90.000 USD pro Bitcoin“

  1. Man merkt, dass das Paper von ein paar Analysten erstellt wurde, die sich von den atemberaubenden Charts der letzten Jahre beeindrucken, ohne die Technologie und die Marktdynamik dahinter zu verstehen, wahrscheinlich haben sie Bitcoin auch nie genutzt, sehen es nur als „Asset“ auf einer Börse wie auch die wenigsten einen Goldbarren in der Hand gehalten haben, obwohl sie in „Gold“ investiert sind.
    Gerade die von mir für die Sicherheit des Netzwerks sehr kritisch gesehenen Halvings werden darin geradezu vergöttert.

    Gold wird diese aus jahrtausendelanger Tradition und der materiellen Attraktität in Form von Schmuck und Münzen gespeist.

    Nicht nur das, auch z.B. in der Elektronik wird Gold wegen der guten Leitungsfähigkeit eingesetzt und gerade die Digitalisierung treibt die Nachfrage voran. Leider habe ich dazu keine belastbaren Zahlen gefunden, je nach Quelle werden aber 10-30% der jährlichen Fördermenge bereits in Elektronik eingesetzt. Auch wenn die Mengen jeweils vernachlässigbar scheinen, muss man sich nur umsehen, in wie vielen Gegenständen heutzutage mindestens eine Platine samt Chips steckt und höchstwahrscheinlich ein paar Milligramm Gold enthält.

    Alleine mit traditioneller Nutzung in den Bereichen Schmuck, Religion und Elektronik dürfte eine relativ stabile Nachfrage gesichert sein und auch durch die langjährigen Märkte inklusive Volumina hat Gold eine weit geringere Volatilität als Bitcoin. All diese „natürliche“ Nachfragen hat Bitcoin nicht und müsste sich als Zahlungsmittel behaupten, ob nur für sehr große (internationale) Zahlungen oder für jedermann lässt sich streiten. Ohne reale Nachfrage mit zumindest einem Anwendungsfall verkommt Bitcoin eher zu einem Sammlerobjekt wie seltene Briefmarken oder auch Münzen, aber dafür gibt es eine bessere Ausprägung in Form von Pepecash…

    • Diese 10-30% halte ich für eine Ente solange Du keine Quellen angibst.

      Zusätzlich hat Gold das Problem, dass es wohl in gewisser Weise im Überfluss vorhanden und relativ leicht abzubauen ist:

      https://www.scinexx.de/dossier/bergbau-im-weltall/

      Früher oder später wird deshalb der Markt mit „Edel“metallen geflutet, so wie damals, als die Tulpe dann doch leichter zu liefern bzw. nachzuziehen war.

      • Die Quellen sind sehr vage, leider nicht wirklich hart belastbar wie ich schon geschrieben habe. Eine Quelle ist: https://www.deutschlandfunkkultur.de/gold-schuerfen-im-elektroschrott.1162.de.html?dram:article_id=183901
        Dort werden mit 300T über 10% der jährlichen Fördermenge genannt, überprüfen oder dementieren konnte ich das im Detail leider nicht.

        Früher oder später wird deshalb der Markt mit „Edel“metallen geflutet, so wie damals, als die Tulpe dann doch leichter zu liefern bzw. nachzuziehen war.

        Glaubst Du das wirklich? Bitcoin mit Tulpenzwiebeln zu vergleichen, hat was, insbesondere der Schluss, dass ersteres doch besser ist…

  2. Maik Richter // 7. Oktober 2019 um 15:25 // Antworten

    Hallo Paul.

    Du wiederholst deine Behauptung, Bitcoin müsse sich als Zahlungsmittel durchsetzen. Und ich widerspreche weiterhin. Dass muss es nicht. Ich muss meinen Kaffee nicht in Bitcoin zahlen. Und es wird Bitcoin auch nicht aufhalten wenn die Leute das nicht tun. Bei einem Auto oder einem Haus ist das schon praktischer.

    • Er schreibt doch, dass es sich auch als Zahlungsmittel für große, internationale Beträge durchsetzen kann – Darin, dass Bitcoin irgendeine praktische Anwendung haben muss, um einen Wert zu erhalten, sind wir uns denke ich mal alle einig.

  3. Gold wird nicht weg seiner „guten“ Leiffähigkeit in der Elektronik eingesetzt sonder weil es nicht oxidieret !….die Leitfähigkeit ist nämlich gar so toll wie von z.B. Silber

  4. Maik Richter // 7. Oktober 2019 um 19:07 // Antworten

    „Darin, dass Bitcoin irgendeine praktische Anwendung haben muss“

    Die hat es doch seit seiner Geburt. Ich glaube wir mussen uns nur von dieser naiven Vorstellung verabschieden das es in jedermans täglichem Leben unbedingt eine hervorgehobene Rolle spielen müsse. Im Eiscafe oder an der Tanke bezahlt man auch nicht mit Goldbarren.

    • Im Eiscafe oder an der Tanke bezahlt man auch nicht mit Goldbarren.

      Da sind wir uns einig. Allerdings verweise ich gerne auf das Whitepaper „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“.
      Wie Dir Gregg bereits geantwortet hat: Bitcoin braucht einen Anwendungsfall und die ständige Anpassung dessen ist mühsam und nicht gerade zielführend. Eine Transaktion, die heute in Fiat 10 Cent kostet, morgen aber womöglich 10 Dollar ist für die meisten Anwendungsfälle einfach nicht hinnehmbar.

  5. Maik Richter // 8. Oktober 2019 um 9:52 // Antworten

    Da sind wir uns doch einig. Nur ziehen wir die entgegengesetzten Schlussfolgerungen. Für dich hat Bitcoin versagt, nur weil es seine ursprüngliche Vision nicht erfüllt. Die hat das Internet aber auch nicht erfüllt. Bitcoin ist als unabhängiges privates global transferierbares digitales Asset ohne jeden Zugriff durch Dritte viel mehr Wert als bloss als Währung. Und die Nachfrage ist hier auch viel höher.

    • Interessante Ansicht. Die Nachfrage danach könnte durchaus bestehen, sie wird aber nur durch eben diese getrieben… Aus regulatorischer Sicht dürfte diese Art von Einschätzung jedenfalls nicht nützlich für Bitcoin sein.

  6. Maik Richter // 8. Oktober 2019 um 13:07 // Antworten

    Kein Problem. Die Regulierung wird kommen, wie auch das Internet reguliert wurde. In der Anfangszeit dachte da auch jeder das sei ein rechtsfreier Raum in dem jeder machen kann was er will.

    Und vor eventuellen Verboten brauch man sich auch nicht grämen. Da reicht ein Blick und ein Grinsen nach China. Die Börsen sind nach Korea, Taiwan, Japan, Brüssel, London und NY abgewandert. Der Strassenumsatz auf Localbitcoins hat sich vervielfacht. Wer Bitcoin verbieten will, muss das Internet abschaffen. Viel Glück.

    • Maik, Du vergisst die Transportabilität des Bitcoin, welche durch steigende Nutzung / Preis und damit steigende Gebühren ad absurdum geführt wird. Ab einem bestimmten Level werden sich nur noch User Transaktionen leisten, denen die Fee tatsächlich (angesichts der transferierten Werte) nichts ausmacht oder Zocker, die irrational handeln und sonst in Spielhallen ihre Kohle verzocken.

      Localbitcoins ist zentralisiert und mit nachhaltigem Druck aus egal welchem Land der Welt würde es einknicken, ähnlich dem voreiligem Gehorsam in Deutschland seit Jahren. Die Seite könnte auch verboten und in Filterlisten aufgenommen werden, sie bietet dagegen noch nicht einmal einen TOR Hidden Service oder I2P an… Das macht selbst localmonero.co besser, die operieren übrigens aus Hongkong, aber haben auch eine Backup Strategie an mehreren anderen Standorten.

      Atomic Swaps sind für Altcoiner ein Segen, aber Fiat On- und Offramps sind leider nicht damit zu lösen und insbesondere für Maximalisten dürften Atomic Swaps irrelevant sein.

      Bezüglich Regulierung des Internets verdrehst Du die Tatsachen. „Internet“ hat eine lange Geschichte vom Arpanet zu verschiedenen Protokollen wie Usenet, SMTP, SSH, FTP & Co. zum heutigen HTTP und wurde praktisch gar nicht reguliert, denn man hat Netzneutralität beschlossen. Ich bin seit den frühen 90-er Jahren dabei und in dieser Zeit hat sich das „Internet“ eher dereguliert, da immer mehr Firmen / Institutionen als Peering Partner zur Verfügung stehen und das Netz dezentraler wird. Selbst kommerzielle Akteure wie Google haben dazu beigetragen, dass man mittlerweile kaum noch unverschlüsselte Kommunikation zwischen Betreiber und User sieht, fast alles ist SSL/TLS verschlüsselt und wird am https sichtbar. Ironischerweise ist das bei Emails per SMTP komplett falsch gelaufen…
      Insgesamt kann man Bitcoin aber nicht mit „dem Internet“ vergleichen, weder aus technologischer noch regulatorischer Sicht.

  7. Maik Richter // 9. Oktober 2019 um 16:04 // Antworten

    „Maik, Du vergisst die Transportabilität des Bitcoin, welche durch steigende Nutzung / Preis und damit steigende Gebühren ad absurdum geführt wird.“

    Paul ich vergesse gar nichts und du wiederholst dich. Dann wiederhole ich mich auch: wenn ich meinen Kaffee mit Bitcoin bezahle, DANN währen die Gebühren zu hoch. So aber nicht. Was zahlst denn du bei deiner Bank für einen internationalen Branktransfer? Nach USA , Brasilien oder Afrika? Wie lange dauert er? Na?

    Das Licalbitcoins zentralisiert ist und verboten werden kann – geschenkt Paul. Und wieder: NA UND?? Dann treffen sich die Leute eben in Diskussionsforen und tauschen P2P ihre Coins auf der Strasse!

    „Bezüglich Regulierung des Internets verdrehst Du die Tatsachen. „Internet“ hat eine lange Geschichte vom Arpanet zu verschiedenen Protokollen ..“

    Wo „verdrehe“ ich bitte welche Tatsachen?

    Du stellst nur diese Behauptung auf und bringst in der Folge einen beziehungslosen Abriss der Internethistorie. Was hat das damit zu tun? Wo verdrehe ich Tatsachen?

    Immer schön bei der Sache bleiben.

    • „Dann treffen sich die Leute eben in Diskussionsforen und tauschen P2P ihre Coins auf der Strasse!“

      was genau macht man denn mit den coins genau, wenn der ausgang versperrt ist und man schon einen vpn anbieter damit bezahlt hat?

    • Paul ich vergesse gar nichts und du wiederholst dich. Dann wiederhole ich mich auch: wenn ich meinen Kaffee mit Bitcoin bezahle, DANN währen die Gebühren zu hoch. So aber nicht. Was zahlst denn du bei deiner Bank für einen internationalen Branktransfer? Nach USA , Brasilien oder Afrika? Wie lange dauert er? Na?

      Du denkst zu kurzfristig, auch ich habe bereits mehr als 5 Euro für eine Bitcoin Transaktion bezahlt und (zum Glück) war ich während des Wahns Ende 2017 auf Kuba, wo es kein Internet gibt. Wer etwas anderes behauptet, war noch nie dort…

      Natürlich ist eine internationale transkontinentale Überweisung (noch) teurer und langsamer, aber die zweistelligen Gebühren, die man Ende 2017 sehen konnte, kommen diesen gefährlich nahe und die Transaktionsgebühren bei Bitcoin sind volatiler als der Preis, denn durch die harte Blocksize kommt es bei einer einfachen Verdoppelung der Nachfrage zu einer Vervielfachung der Gebühren.

      Ich predige seit Jahren, dass „wir“ langfristig denken müssen, um Bitcoin oder eine andere Kryptowährung tatsächlich zu Relevanz zu verhelfen.

  8. Moin!

    Ich wiederhole mich. Die Gebühren sind nicht zu hoch. Ausserdem wird daran gearbeitet, siehe Lightning und Co. Es ist momentan kein Problem und wird auch keins werden. Es sei denn du willst Centbeträge damit bezahlen. Dafür braucht aber keiner Crypto. Dafür gibts Fiat, Visa, Paypal und Massen an Fintechs. Kaffee bezahlen interessiert keinen.

    „was genau macht man denn mit den coins genau, wenn der ausgang versperrt ist und man schon einen vpn anbieter damit bezahlt hat?“

    Du meinst als Chinese, Inder, Venezolaner, Nigerianer? Halten ohne Angst das die Regierung darauf zugreift oder per Inflation entwertet? Ins transferieren ohne Furcht vor Kapitalkontrollen? Auf einer ausländischen Börse traden ohne das deine Regierung von deinem Besten weiss und das verhindert? Oder oder..

    • Hallo Maik,
      wenn für Dich Gebühren von mehreren Euro nicht zu hoch sind, gibt es ein „Akzeptanzlimit“ bei Dir, oder können es auch mehrere hundert Euro pro Transaktion sein?
      Wie bereits geschrieben braucht man für LN und ähnliche 2nd Layer „Lösungen“ auch OnChain Transaktionen und falls sich diese tatsächlich in der Breite durchsetzen und beweisen sollten, sind wohl die wenigsten Menschen bereit, solche Beträge zu bezahlen, um an einem Netzwerk überhaupt teilnehmen zu können. Andererseits würde das womöglich zu einer Stagnation der Nutzung auf einem gewissen Level führen.

      Du meinst als Chinese, Inder, Venezolaner, Nigerianer? Halten ohne Angst das die Regierung darauf zugreift oder per Inflation entwertet? Ins transferieren ohne Furcht vor Kapitalkontrollen? Auf einer ausländischen Börse traden ohne das deine Regierung von deinem Besten weiss und das verhindert? Oder oder..

      Du sprichst Länder an, in denen der durchschnittliche Tageslohn wohl niedriger liegt als die durchschnittlichen Transaktionsgebühren in der Blase 2017. Angenommen, sie würden sich das noch leisten wollen, gegen was wollen diese Menschen ihre Bitcoins an der Börse traden? Bitcoin ist aus meiner Sicht viel mehr als ein Trading Asset, für Spekulanten gibt es seit Ewigkeiten genügend Alternativen bei denen sie sich mit ihrer Kaffeesatzleserei Technischer Analyse austoben können, sogar mit größeren „Hebeln“ von 1000 und mehr sowie besseren Volumina als das im Kryptobereich möglich ist.

  9. Hallo mal wieder Paul.

    „wenn für Dich Gebühren von mehreren Euro nicht zu hoch sind, gibt es ein “Akzeptanzlimit” bei Dir, oder können es auch mehrere hundert Euro pro Transaktion sein?“

    „Für mich“ oder „bei mir“ spielt keine Rolle, ich bin ja nicht Bitcoin. Ich stelle nur fest das der Nutzerkreis der den wesentlichen Teil der Milliarden in Bitcoin fliessen lässt euch gänzlich unbekannt ist. Das ist nämlich nicht der Kaffekäufer bei Starbucks. Dann frage ich dich: wieviel Wert ist ein Asset das dich vor Regierung und Inflation schützt und das du frei globaö transferieren kannst wir eine email – wenn du in einem Land oder in einer Region der Erde wohnst, wo du keinen Zugang zu Bankdiebstleistungen hast? Wenn 80 Prozent deines Monatsgehaltes wegen der Inflation futsch sind wie in Venezuela, interessiert dich dann ob eine Transaktion 1 oder 5 Dollar kostet? … ja dich wahrscheinlich schon. Weil du ein Techie und Ideologe bist. Viele Menschen haben aber nunmal ganz andere Sorgen.

    Ich bin übrigens selbst kein grosser LN Fan, ich wollte nur damit ausführen dass das Skalierungs- und Gebührenthema bekannt, daran gearbeitet wird und das zweifellos auf die eine oder andere Weise gelöst wird. Bloss deswegen gehen wir nicht gleich zurück zur Pferdekutsche also zu Fiat.

    • Für den durchschnittlichen Venezuelaner sind wahrscheinlich 1 oder 5 Dollar für eine Transaktion ein No-Go, aber ich spreche von höheren Transaktionsgebühren die zwingend auf uns zukommen, falls Bitcoin wieder einen Bull-Run wie Ende 2017 hat. Bitcoin ersetzt damit keine Banken, sondern wird zum Tool für die 1%, die ohnehin Zugang zu Offshore Konstrukten haben etc.
      Alle anderen können noch nicht einmal „aufspringen“, weil sie in Venezuela einen Premiumpreis bezahlen müssten und dann noch hohe Gebühren für die Transaktion. Kaum jemand wird dort Beträge kaufen können, die Gebühren unter sagen wir mal 1% senken.
      Wenn das Bitcoin ist, dann bin ich persönlich komplett weg.

      Wie gesagt, mein Angebot, sich mal in Berlin auf ein Bier zu treffen und auszutauschen ist aktuell.

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