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Die G7 warnen Konzerne davor, ihre eigene Währung herauszugeben

Ein Spielball der hohen Interessen: Die Erde. Bild von Tom Woodward via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Facebooks Libra hat die Regierungen nachhaltig aufgeschreckt. Zwei der mächtigsten globalen Institutionen – die BIZ und die G7 – fürchten nun, dass ein privat herausgegebener Stablecoin rapide eine globale Reichweite erreicht und warnen vor den Risiken. Man kann das als Zeichen der Unsicherheit verstehen – oder als Drohung an die großen Digitalkonzerne.

Mitten ins Wespennest hinein. Facebooks Libra-Währung existiert noch gar nicht, ist aber geldpolitisch bereits Chefsache. Mehrere Finanzminister hatten schon erklärt, Libra nicht zulassen zu wollen. Jetzt schalten sich zwei Institutionen ein, die für die globale Politik rund ums Geld nicht wichtiger sein könnten: Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die als Zentralbank der Zentralbanken gilt, sowie die G7, ein Gremium wirtschaftsstarker Mächte, in welchem die Minister der führenden europäischen und amerikanischen Nationen zusammenkommen.

Die G7 hat eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Zentralbanken sowie des Internationalen Währungsfonds eingesetzt, an der Vertreter der BIZ sowie des Financial Stability Boards als Beobachter teilgenommen haben. Diese Arbeitsgruppe hat sich mit privat herausgegebenen Stablecoins beschäftigt und darüber einen Bericht verfasst, der nun auf der Webseite der BIZ veröffentlicht wird. Man kann also annehmen, dass sich die supranationalen Netzwerke der Geldpolitik einig sind.

Die Institutionen sind sichtlich besorgt, dass Konzerne die Blockchain-Technologie nutzen können, um ihr eigenes Geld zu machen. Natürlich, räumt der Bericht ein, ist das etablierte System nicht perfekt. Es wird zwar immer besser, aber gerade grenzüberschreitende Zahlungen sind weiterhin „langsam, teuer und undurchsichtig“, während 1,7 Milliarden Menschen noch immer „keinen oder einen unzureichenden Zugang zu Finanzdienstleistungen haben.“ Können „Krypto-Assets“ – auf diesen Begriff haben sich die Institutionen wohl geeinigt – Abhilfe schaffen?

Theoretisch können Kryptowährungen diese Probleme lösen. Praktisch aber leiden sie schon jetzt unter ihren eigenen Problemen: Eine mangelnde Skalierbarkeit, komplizierte User-Interfaces, regulatorische Unsicherheiten, und, mehr als alles andere: eine viel zu hohe Volatilität des Preises. All das hat dazu geführt, erklärt der Bericht, „dass Krypto-Assets vor allem als eine hochspekulative Anlageklasse für einige Investoren dienen sowie als Mittel für illegale Aktivitäten, nicht jedoch als ein echtes Zahlungsmittel.“

Bitcoin und andere Kryptowährungen spielen das Spiel des Fiat-Geldes nicht mit. Sie sind ja eben als Konkurrenz zum System des weichen Geldes angetreten, und das bringt es zwingend mit sich, dass der Preis in Fiatgeld ausgedrückt für eine gewisse Zeit volatil bleibt. An sich greift das die etablierten Finanzinstitutionen viel tiefer an, als es jemals ein Stablecoin eines Konzerns könnte. Aber gleichzeitig macht das Bitcoin für die Institutionen zu einer geringeren Bedrohung. Denn sie wissen, dass es lange dauert, bis Menschen, so träge wie sie sind, eine neue Währung mit einem anderen Wert akzeptieren – falls sie es jemals tun werden.

Eine App für Fiatgeld dagegen kann in einem Monat die Welt erobern. Daher hält es die G7 für viel realistischer, dass ein Stablecoin das erreicht, woran Bitcoin bisher scheitert: die globale Akzeptanz und Nutzung. Und das wiederum bereitet der Arbeitsgruppe Sorgen.

„Das Potential, ein globales Risiko zu werden.“

Der Bericht nennt zunächst eine Reihe von Risiken, die „unter anderem“ von Stablecoins ausgehen: für die Sicherheit und Effizienz von Zahlungssystemen, durch Geldwäsche und Terrorfinanzierung, für Verbraucherschutz und Datenschutz. Diese Risiken sind bekannt und können mit dem existierenden System von Regulierung und Aufsicht beherrscht werden, auch wenn man dieses erst an die Komplexität der Stablecoins anpassen muss. Möglicherweise müssen auch einige Gesetze und Regeln geändert werden, um Fälle abzudecken, bei denen das Recht derzeit noch nicht greift. Aber das ist es nicht, was den Autoren den Schlaf raubt.

Besorgt ist die Institution vielmehr von dem Szenario eines“GSC“: eines „globalen Stablecoins“. Denn „Stablecoin-Initiativen, die auf eine große und grenzübergreifende Kundenbasis bauen“ – Hallo Facebook! – „haben das Potential, rapide einen globalen oder sonstwie substantiellen Fußabtritt zu erreichen.“ G7 und BIZ scheinen die Gefahr sehr ernst zu nehmen, dass einer der großen Internetkonzerne, sagen wir Google, Amazon oder eben Facebook, die Blockchain benutzt, um sein eigenes Geld zu erschaffen, dass sich wie eine virale App in kürzester Zeit um die ganze Welt verbreitet. Eine Userbasis in den Milliarden, die Blockchain, ein Stablecoin – ist das die Mischung, die zünden wird, weil sie es muss? Der Moment, in dem es zur Massenadoption kommt, und die Regierungen die Kontrolle über das Geld schneller verlieren, als sie hinschauen können?

Welche Gefahr geht von den „Globalen Stablecoins“ aus? Anders als die „small scale Stablecoins“, die derzeit existieren, würde ein GSC „das Potential haben, ein globales Risiko zu werden“, unter anderem für, nocheinmal, „die Sicherheit und Effizienz des weltumfassenden Zahlungssystem“, aber eben in einem globalen Maßstand, wie auch für „die Wettbewerbspolitik, Stabilität des Finanzwesens, Gestaltung der Geldpolitik und, langfristig, auch für das internationale Geldsystem.“ Bitcoin – und kleine Stablecoins – sind eine Sache für die Aufsicht, die sie durch Regulierung in den Griff kriegt. Aber ein Stablecoin wie Facebooks Libra könnte ernsthafte Konsequenzen für das globale Finanzwesen haben.

Eine Blockchain ermöglicht es Facebook vielleicht, aus dem Stand ein Zahlungssystem für Milliarden von Menschen zu machen. Aber wie lange geht das gut? „Wenn wir annehmen, dass ein GSC systemisch bedeutend wird und Risiken konzentriert, dann ist die Sicherheit, Effizienz und Integrität des Zahlungssystems entscheidend.“ Wie kann eine Blockchain das garantieren? Ist die Technologie schon reif genug, um hier wirklich sicher zu sein? Und wie soll man damit umgehen, dass dabei Kredit- und Liquiditätsrisiken entstehen? Wie verhindert man Geldwäsche im globalen Ausmaß, wenn Transaktionen Peer-to-Peer ablaufen? Wird die GSC eine leuchtende Zielscheibe von Cyberangriffen sein, wenn sie rapide Geld und persönliche Informationen von Millionen von Menschen verwahrt?

Das sind nur ein Teil der Sorgen, die der Bericht zum Ausdruck bringt. Die Marktmacht eines GSC könnte den Wettbewerb in Finanzmärkten ausschalten, wenn er die Finanzströme auf sich manipuliert. Will man, dass das, was mit Google und Amazon geschah – die fast vollständige Monopolisierung ganzer Märkte – sich beim Geld wiederholt? Und das auch noch durch dieselben Konzerne? Die schiere Existenz von GSCs kann die Stabilität des Finanzwesens beeinflussen; sie kann dafür sorgen, dass sich lokale Schocks blitzschnell ausbreiten; eine Störung des Systems kann die Volkswirtschaft mehrere Länder beschädigen. Welchen Einfluss werden Market-Maker haben, die den Preis der Fiat-Token stabilisieren; was, wenn diese selbst instabil werden, und den Markt gerade dann verlassen, wenn der Verkaufsdruck steigt?

Und so weiter. Und so fort.

Wer will schon einen Zucker- oder Bezoscoin?

Für jeden, der sich mit der Idee herumwälzt, einen Stablecoin herauszugeben, der die nächste Killer-App wird, dürfte sich der Großteil des Berichts wie eine Verkettung von Horrorfilm-Szenen lesen. Die unaufzählbar zahlreichen Bedenken, die die G7-Arbeitsgruppe vorträgt, werden sich offensichtlich in einer strengen Regulierung der Stablecoins niederschlagen. Schon beim Juli-Treffen in Chantilly haben die Finanzminister und Zentralbanker der G7 beschlossen, „dass Stablecoins-Initiativen und ihre Betreiber die höchsten Standards einzuhalten haben und das Ziel sehr strenger Überwachung und Aufsehung sein müssen. Es ist eine Priorität, mögliche regulatorische Lücken zu erkennen und zu schließen.“ Kein Stablecoin-Projekt soll „seine Operation beginnen, bevor die rechtlichen, regulatorischen und aufseherischen Herausforderungen und Risiken adressiert sind.“ Selbst dann aber sei die Erlaubnis nicht selbstverständlich, sondern hänge von den regulatorischen Anforderungen und politischen Zielen ab.

Der Bericht ist in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Erstens markiert er den Zeitpunkt, ab dem die Erfolgsaussichten einer von einem Konzern herausgegebenen Kryptowährung ins kaum mehr Sichtbare schwinden. Der Bericht dürfte sich in erster Linie an Facebook wenden, eben wegen Libra, wird aber auch all die anderen Internetkonzerne ansprechen, Google, Yahoo, Telegram, Instagram, Twitter, Ebay und wen auch immer: Kommt nicht auf die Idee; falls ihr schon Pläne für eine Kryptowährung habt, stampft sie wieder ein. Die Regierungen werden den Konzern, der es wagt, ihr Währungsmonopol anzugreifen, mit Auflagen und Regeln jagen.

Zweitens spricht aus dem Bericht ein Wandel der vergangenen Jahre. 2014 wäre das so noch nicht passiert. Mittlerweile sind aber alle großen Organe der Weltpolitik, von den staatlichen Finanzministern und Notenbankern bis zu supranationalen Organisationen wie der BIZ, FATF, G7 oder dem Weltwährungsfond, hellwach. Sie wissen, was Bitcoin ist, sie haben die Risiken längst eingeschätzt, arbeiten seit langem daran, es zu regulieren, und sind sich sehr wohl bewusst, dass ihnen Kryptowährungen ein Stück Kontrolle entreissen können. Für solche Organe ist es immer einfacher, etwas zu verhindern, dass es noch gar nicht gibt, als etwas kleinzukriegen, das bereits groß geworden ist. Bitcoin – und die anderen relevanten Kryptowährungen – haben vermutlich ein Zeitfenster genutzt, in welchem es möglich war, zu wachsen, ohne dabei von den Behörden verhindert zu werden.

Da man die Dinge jetzt nicht mehr rückgängig machen kann, bleibt den Regierungen nicht viel anderes übrig, als Bitcoin und andere Kryptowährungen kleinzureden. Sie seien nicht der Rede wert, zu volatil und zu wenig skalierbar, um eine ernsthafte Bedrohung der Kontrolle zu werden, die die Staaten über das Geld haben. Den Autoren dürfte aber klar sein, wie schwierig es ist, eine dezentrale Währung in dem Ausmaß zu kontrollieren, wie es die FATF und andere Gruppen verlangen, und dass allein der Versuch zu Verletzungen von Grundrechten, Freiheiten und des Datenschutzes führen wird. Vielleicht ist es gar nicht mehr möglich, Kryptowährungen im Rahmen demokratischer Staaten zu kontrollieren.

Daher konzentrieren sich die Institutionen auf die naheliegenden und besser kontrollierbaren Ziele – eben auf Unternehmen wie Facebook. Vielleicht sind sie sogar ein Stück weit im selben Boot wie Bitcoiner: Ein dezentrales Geld, das niemandem und darum allen gehört, ist ihnen zwar nicht geheuer, aber immer noch lieber als ein Zucker-, Google- oder Bezosbuck. Kaum jemand will wirklich den Konzern-Coin haben.

Drittens transportiert der Bericht auch eine Spur der Unsicherheit und Furcht. Sind sich die Regierungen ihrer Zahlungssysteme so unsicher, dass sie denken, ein Facebookcoin könnte die Welt im Sturm erobern? Meinen Sie, so wenig das Vertrauen der Menschen zu haben, dass diese ihre Ersparnisse lieber einem Server in Kalifornien übergeben wird, der noch nicht einmal einen wirklichen Support hat? Haben Sie Angst, dass sie, wenn das Phänomen einmal groß genug geworden ist, nicht mehr in der Lage sind, es aufzuhalten, auch dann, wenn sie neue Gesetze schmieden und ihre Muskeln des Gewaltmonopols spielen lassen?

Klar ist immerhin eines: Die Regierungen werden nicht tatenlos zusehen, wie ein Internetkonzern ihre Zentralbanken ersetzt. Hier können sie eingreifen. Bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen wird es für sie schwer werden, mehr zu tun, als zuzuschauen.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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40 Kommentare zu Die G7 warnen Konzerne davor, ihre eigene Währung herauszugeben

  1. „Theoretisch können Kryptowährungen diese Probleme lösen.

    Achso. Nur theoretisch. Die Venezolaner und Afrikaner die so schon seit Jahren ihre inflationierten Fiatwährungen umgehen, die gibts gar nicht. Theoretisch.

    „Praktisch aber leiden sie schon jetzt unter ihren eigenen Problemen:“

    Ach was?

    „Eine mangelnde Skalierbarkeit, “

    Gääääääähn. Jaja. 2015 hat angerufen und will sein Argument zurück.

    „komplizierte User-Interfaces,“

    Ach herrje. Stimmt. Die Leute sind zu doof für Krypto und werden es immer sein. Fürs Internet übrigens auch.

    „regulatorische Unsicherheiten,“

    Ach so, die sind jetzt auch die Schuld von Krypto?

    „und, mehr als alles andere: eine viel zu hohe Volatilität“

    Genau. Da kauf ich doch lieber Simbabwedollar oder Bolivar.

    • Thuggenhausen // 22. Oktober 2019 um 13:49 // Antworten

      Hehe, der Richter wieder in Hochform. Ich stimme Ihnen aber in allen Punkten zu.

    • Achso. Nur theoretisch. Die Venezolaner und Afrikaner die so schon seit Jahren ihre inflationierten Fiatwährungen umgehen, die gibts gar nicht. Theoretisch.

      Für die ist Bitcoin keine Lösung, die Transaktionsgebühren selbst bei 50 Cent töten dort fast jegliche Anwendung.

      Man sollte sich schon regelmäßig hinterfragen, ob man noch im Lot ist… Bei Monero nennt sich das übrigens „Skepticism Sunday“, der wöchentlich auf Reddit veranstaltet wird: https://www.reddit.com/r/Monero/comments/dkhrb6/skepticism_sunday_october_20_2019/

      “Eine mangelnde Skalierbarkeit, ”

      Gääääääähn. Jaja. 2015 hat angerufen und will sein Argument zurück.

      Wie skaliert denn Bitcoin im Vergleich zu 2015?

      “komplizierte User-Interfaces,”

      Ach herrje. Stimmt. Die Leute sind zu doof für Krypto und werden es immer sein. Fürs Internet übrigens auch.

      Man kann ignorant zu seinem Umfeld sein oder man kann zuhören. Setz Dich doch mal mit deiner Oma, deinem Opa hin und zeige ihnen eine Bitcoin Wallet und wie man sie benutzt.

      • „Für die ist Bitcoin keine Lösung, …“

        Offenbar doch:
        https://bitcoinblog.de/2019/02/26/oekonom-aus-venezuela-bitcoin-hat-meine-familie-gerettet/

      • @Paul
        Für besser Verdienende gilt das sogar ganz sicher.
        Komisch, wenn Du jenen Artikel nicht selbst kommentiert hättest, würde ich schließen, dass Du den nicht wirklich gelesen hast; womöglich einfach nur vergessen?
        Vielleicht solltest Du Dein Gedächtnis mal auffrischen – den Beitrag kann man nämlich ruhig zweimal lesen 🙂
        Da wird jemand namens „Juan“ beschrieben, der als Graphikdesigner und Übersetzer arbeitete, ehe er mit seinem Ersparten – in Form von Bitcoin – aus dem Land flüchtete.
        Der zum Beispiel ist vermutlich keiner der 1% Reichsten.

      • @Jörg
        Danke für die Watsche, den Beitrag habe ich (wie eigentlich alle hier erschienenen) irgendwann gelesen, nicht alle konnte oder wollte ich kommentieren. Ich kenne mittlerweile sogar Menschen, die in Venezuela leben, aber die Verifizierung ihrer Angaben ist leider schwierig, wenn man nicht vor Ort ist und das war ich leider noch nicht… Aus der Region kann ich nur für Kuba sprechen und behaupte, dass dort Bitcoin oder Kryptowährungen überhaupt kein Thema sind, einfach wegen fehlender Netzanbindung.

        Wenn jemand mit Hilfe von Bitcoin es tatsächlich schafft, aus einem Regime zu fliehen, welches ihn bedrückt, dann finde ich das genial!

  2. wenn man bedenkt, wie das Triumvirat aus Finanz, Politik und (Rechts-?) Anwälten die westliche Zivilisation beherrscht (in weiten Teilen Afrikas sind das noch Militärs, die verstehen sowieso nix), dann gibt es allen Grund, Panik zu schreien. Wieviele Leute verdiehnen ihr Geld in diesem System, und könnten morgen plötzlich arbeitslos dastehen? Da werden Rennyachten plötzlich obdachlos, und Privatjets verrotten in Arizona – kurzum: no f… way!!! Und an Flughäfen ist das dämlichste Argument von allen („nur zu ihrer Sicherheit“) mein beliebtestes Argument, um Aufzuzeigen, wohin die Reise gehen kann. Ich hoffe das gibt ein wunderbares Spiel der Gewalt, die sozusagen die Vorbereitung auf die Super Nova des etablierten Kapitalismus ist. Wenn ich Glück habe, darf ich es auch noch mit erleben. Ich freu mich, und wünsch mir insgeheim hunderte Stable Coins – Konkurrenz belebt das Geschäft!

    • >Ich hoffe das gibt ein wunderbares Spiel der Gewalt … Wenn ich Glück habe, darf ich es auch noch mit erleben.

      🙁

  3. Captainfatbeard // 22. Oktober 2019 um 18:40 // Antworten

    Bei einem globalen Stablecoin werden Banken in kurzer Zeit Insolvenz anmelden und die Zentralbanken entmachtet sein. Wer wird noch Negativzinsen akzeptieren, wenn es mit GSC eine Alternative gibt? Euro und Dollar werden nur noch zum zahlen der Steuern in den jeweiligen Staaten gebraucht. Ohne Zentralbanken fehlen Staaten ihre Finanziers – daher werden sie sich mit allen Mitteln gegen einen GSC wehren.

  4. „Für die ist Bitcoin keine Lösung, die Transaktionsgebühren selbst bei 50 Cent töten dort fast jegliche Anwendung.“

    Das kannst du noch 50 mal wiederholen, das macht es nicht wahrer.

    „Wie skaliert denn Bitcoin im Vergleich zu 2015?“

    Besser zumindest. SegWit, Bech32 und Lightning gab es 2015 nicht. Oder irre ich mich da etwa? Jaja ich weiss, für Techies ist es nie genug.

    „Setz Dich doch mal mit deiner Oma, deinem Opa hin und zeige ihnen eine Bitcoin Wallet und wie man sie benutzt“

    Oma und Opa haben 20 Jahre gebraucht für Email und Whattsapp und die werden sie auch für Krypto brauchen.

    • >“Das kannst du noch 50 mal wiederholen, das macht es nicht wahrer.“
      Aber Recht hat er. Die BTC Fees sind der Show-Stopper.

      >“SegWit, Bech32 und Lightning gab es 2015 nicht. Oder irre ich mich da etwa?“
      Die ersten beiden haben nichts mit Skalierung zu tun. Und Lightning wird erst in 18 Monaten fertig. BTC wird nie skalieren. Zum Glück gibt es BSV.

      >“Oma und Opa haben 20 Jahre gebraucht für … Whattsapp“
      Whatsapp gibt es erst seit 10 Jahren, genauso lang wie Bitcoin. Dennoch nutzen mehr Großeltern Whatsapp. Warum nur?

      • Die ersten beiden haben nichts mit Skalierung zu tun. Und Lightning wird erst in 18 Monaten fertig. BTC wird nie skalieren. Zum Glück gibt es BSV.

        BSV ist auch nur bedingt skalierbar, wie wir hier schon öfter ausgeführt haben, aber immerhin wurde das sinnlose 1MB Limit entfernt. Gleiches gilt übrigens leider auch für Monero und wir müssen an Lösungen arbeiten, wenn Blockchains irgendwann tatsächlich relevant werden sollen. Ich halte eine Skalierbarkeit um x100 heute für durchaus realistisch, aber irgendwo wird eine Grenze gesetzt. Ob es dann 2nd Layer Lösungen wie Lightning sind oder z.B. Sidechains wie Counterparty auf Bitcoin oder Tari auf Monero, muss man erst evaluieren…

  5. Von wegen. Die haben auch 20 Jahre dafür gebraucht. Von skeptischen Blick auf dieses komische neue Nerd Internet Dinges, das ja doch nur für Kinderschänder ist und kein normaler Mensch je braucht über Email, später Browser benutzen und dann Whatsapp. Meinste das ging schnell !?!

    • Klar, alte Leute sind immer langsamer, wobei es aber erstaunlich ist, wie rasch die heute 60-70-jährigen Whatsapp angenommen haben. Das benutzt ja jeder in der Zeit. Und heißt es nicht, Facebook sei mittlerweile das Altersheim des Internets?

      Aber ich denke, mit Geld ist das schwieriger, und das hängt gar nicht mal in erster Linie von der User-Erfahrung ab, sondern einfach daher, dass es eine neue Währung ist. Wie lange haben die alten Leute gebraucht, um in Euro anstatt in De-Mark zu rechnen? 10 Jahre, 20 Jahre? Bei Bitcoin ist das noch mal ganz anders. Ich denke, das als Geld ernstzunehmen, wird die Generation vor uns (vor mir?) nur in Ausnahmefällen schaffen. Vielleicht auch nicht mal meine …

  6. „Aber Recht hat er. Die BTC Fees sind der Show-Stopper.“

    Quatsch. Ich wiederhole mich: kein Mensch braucht Bitcoin um damit seinen Kaffee zu bezahlen. Dafür gibta genug Alternativen. Das ist so.

    • Maik, es geht nicht um den Kaffee.
      Es geht darum, wer die Kosten der Sicherung der Chain übernimmt und das müssen immer mehr die Transaktionen tun, wenn der Block Reward wegfällt. Wie vorgerechnet wären das aktuell eben über 50 Dollar pro Transaktion.

  7. >Ich hoffe das gibt ein wunderbares Spiel der Gewalt … Wenn ich Glück habe, darf ich es auch noch mit erleben.< Diese Aussage gehört preisgekrönt :)))

    "Facebook sei mittlerweile das Altersheim des Internets?" Jetzt wo du es aussprichst, ja das ist es tatsächlich. 🙂

  8. „Aber ich denke, mit Geld ist das schwieriger, und das hängt gar nicht mal in erster Linie von der User-Erfahrung ab, sondern einfach daher, dass es eine neue Währung ist. Wie lange haben die alten Leute gebraucht, um in Euro anstatt in De-Mark zu rechnen? 10 Jahre, 20 Jahre? Bei Bitcoin ist das noch mal ganz anders. Ich denke, das als Geld ernstzunehmen, wird die Generation vor uns (vor mir?) nur in Ausnahmefällen schaffen. Vielleicht auch nicht mal meine …“

    Die Venezolaner bekommen in ihrer Dash-Wallet direkt den USD-Wert umgerechnet, das ist also einfacher als D-Mark/Euro.
    Und einen QR-Code mit dem Smartphone zu fotografieren und den Betrag einzutippen oder gar lediglich zu bestätigen ist nicht sonderlich schwer.

    Die ec-Karten mit NFC sind dagegen ein massives Sicherheitsrisiko – ganz ohne Bestätigung einfach Bezahlungen zu leisten halte ich für sehr gefährlich.

    • Ich mag NFC. Geht ja nur bis 20 oder 25 Euro. Ich denke mal, die Kartenanbieter / Zahlungsprovider haben das Risiko im Verhältnis zum Komfortgewinn kalkuliert und erkannt, dass sie es tragen können, um ein besseres Produkt zu machen. Finde das gut.

      Leute in Venezuela sind bei Geld vielleicht etwas toleranter gegen Preisschwankungen. Aber ich bin kein Fan von Euro-Anzeigen in Wallets. Was sollen die Leute denn denken, wenn sie mal so viel, mal so viel Euro in ihrer App haben?

      • NFC geht afaik bis 100 Euro je nach Kartenaussteller, ich habe selbst eine Karte, die bis 50 geht… Und ja, Banken sichern das entweder selbst oder über einen Rückversicherer und wie beim Online-Fraud kann man Transaktionen, die man nicht selbst getätigt hat, stornieren und bekommt dann wahrscheinlich eine neue Karte. Convenience ist wahrscheinlich das Schlüsselelement für Adoption von Kryptowährungen und daran sollten wir arbeiten, Bitcoin und alle anderen Kryptowährungen sind eben noch nicht so einfach nutzbar wie Kreditkarten und Paypal.

  9. „BSV ist auch nur bedingt skalierbar, wie wir hier schon öfter ausgeführt haben, aber immerhin wurde das sinnlose 1MB Limit entfernt. Gleiches gilt übrigens leider auch für Monero und wir müssen an Lösungen arbeiten, wenn Blockchains irgendwann tatsächlich relevant werden sollen. Ich halte eine Skalierbarkeit um x100 heute für durchaus realistisch, aber irgendwo wird eine Grenze gesetzt. Ob es dann 2nd Layer Lösungen wie Lightning sind oder z.B. Sidechains wie Counterparty auf Bitcoin oder Tari auf Monero, muss man erst evaluieren…“

    Da sind wir uns ausnahmsweise einmal ganz einig. Sehe ich genauso.

    „Maik, es geht nicht um den Kaffee.Es geht darum, wer die Kosten der Sicherung der Chain übernimmt und das müssen immer mehr die Transaktionen tun, wenn der Block Reward wegfällt. Wie vorgerechnet wären das aktuell eben über 50 Dollar pro Transaktion.“

    Sehe ich nicht als Problem. In den nächsten Jahren wird die Weltwirtschaftskrise kommen, die Bankenkrise wird den Euro zerstören, Fiat wird massiv einstecken. Siehe Dr. Krall und Co. Da sind schnuckelige 50 Dollar pro Transaktion das kleinste Problem wenn ein BTC über 100k Dollar wert ist. Ausserdem siehe oben, an Skalierungslösungen wird ja gearbeitet. Mit Lightning kostet es auch keine 50 Dollar.

    Der Grund warum ihr so sehr an dem vermeintlichen Feeproblem hängen wollt ist weil ihr Bitcoinbä ums Verr.. immer noch als Währung sehen wollt, nicht als Asset das es ist.

    • Wo ist denn bei Dir die Grenze an Gebühren pro Transaktion?

    • > … weil ihr Bitcoin ums Verr.. immer noch als Währung sehen wollt, nicht als Asset das es ist.
      Was gibt es denn am „Peer-to-Peer Electronic Cash System“ (sic) falsch zu verstehen? Suchst du ein Asset, kaufe Gold.

      Und zum Thema BSV Scaling sage ich nur 0/conf und SPV. DYOR

      • 0-conf ist so eine Sache… Auch ohne RBF garantiert Dir niemand, in den nächsten oder übernächsten Block aufgenommen zu werden und jemand, der in Mining Kreisen gut vernetzt ist, könnte eine andere Transaktion in einen Block bekommen als die zuvor propagierte. Gleiches gilt für Monero, auch wenn z.B. Jérémie aka binaryfate mit seinem xmr.to 0-conf Transaktionen in XMR bis zu 0.1 BTC verarbeitet, ist das nur so sicher, wie gut er mit Minern vernetzt ist und die Transaktionen diesen eben propagiert…

  10. Die ist nicht fix sondern hängt vom BTC Preis ab und von meinem Anlageverhalten ab. Wenn ich Nigerianer bin der regelmäßig Geld nach Hause schickt wird sie niedriger sein als als langfristiger Investor der wenige Transaktionen vornimmt. Und natürlich relativ zum Gesamtbetrag der Transaktion. Transferiere ich eine Million Dollar sind mir 50 USD Gebühr pupe. Deswegen machen 2nd Layer Lösungen für geringe Beträge, die gesammelt und dann zusammen in nur einer Transaktion onchain gesettlet werden auch Sinn.

    • Whalealert oder Überheblichkeit? Ich kann mich vage an eine sechsstellige Transaktion in meinem Leben erinnern und selbst 5-stellig wird es selten…

    • Hei Maik und Paul,

      ihr habt hier eine echt interessante Diskussion. Wollt ihr mal versuchen, eure Standpunkte in einem kurzen Text (1000-2000 Zeichen) zusammen zu fassen? Ich würde das dann redigieren und als Pro- und Contra-Artikel veröffentlichen?

      • Ich bin gerne bereit, meine Ansichten beizusteuern. Du kennst meine E-Mail, Twitter, Telefon & Co. 😉

      • Super. Das wird spannend. Maik macht auch mit, sobald er von einer Reise zurück ist. Du kannst ja mal etwas aufsetzen, das deinen Standpunkt ausdrückt, wenn du dabei Hilfe brauchst, weißt du ja, wie du mich erreichst.

  11. Welche Warnung? Meinst du da das Memo vom Financial Stability Board?

  12. „Und zum Thema BSV Scaling sage ich nur 0/conf und SPV. DYOR“

    Längst erledigt. Lass mal gut sein Hannes.

    „Whalealert oder Überheblichkeit? Ich kann mich vage an eine sechsstellige Transaktion in meinem Leben erinnern“

    6 stellig in Fiat. Nicht in BTC. Gibt’s andauernd. Million hatte ich übrigens gesagt. Das ist 7stellig.

    • 6 stellig in Fiat. Nicht in BTC. Gibt’s andauernd. Million hatte ich übrigens gesagt. Das ist 7stellig.

      Hatte ich ehrlich gesagt noch nie, deswegen hab ich eine 6-stellige Transaktion erwähnt, an die ich mich vage erinnern kann. Der durchschnittliche Mensch dürfte auch kaum mit solchen Beträgen hantieren, Standardtransaktionen sind 2, 3 oder auch mal 4-stellig, alles darüber dürfte die Ausnahme sein.

  13. Maik Richter // 25. Oktober 2019 um 1:06 // Antworten

    @christoph ich bin gerade im Ausland wenn ich demnächst zurück bin gerne. Um mich auf 1000 Zeichen zu beschränken müsste ich aber wissen wozu genau wir Stellung nehmen sollen.

    • Super, freu mich schon! Können auch gerne 2.000 Zeichen sein, im Zweifel bin ich ganz gut darin, Texte um 1/3 zu kürzen (du wirst es natürlich zuvor sehen). Thema wäre eben die Diskussion, ist Bitcoin gescheitert, wenn man keinen Kaffee onchain bezahlen kann, ist Bitcoin ein Alltagsgeld, oder doch ein Gipfelgeld, und was bedeutet das, usw. …

  14. Ok. Können wir ja dann gern nichmal zusammenfassen wo wir uns mittlerweile ja eh nur noch wiederholen 🙂

    „Der durchschnittliche Mensch dürfte auch kaum mit solchen Beträgen hantieren.“

    Der durchschnittliche Mensch bezahlt auch nicht mit Gold. Ist Gold gescheitert?

    Bitcoin hat halt andere Usecases als die Techies sich das erhofften. Sie verstehen was von Technik, aber nichts von Menschen. Als das Internet aufkam in den 90ern haben die Techies viel von Independece of the Cyberspace und Liquid Democracy gefaselt. Bekommen haben wir Amazon und Facebook. Ist das Internet gescheitert?

    • Der durchschnittliche Mensch bezahlt auch nicht mit Gold. Ist Gold gescheitert?

      Für den durchschnittlichen Menschen ist Gold tatsächlich irrelevant, es sei denn in homöopathischen Dosen in Form von Schmuck.

      Als das Internet aufkam in den 90ern haben die Techies viel von Independece of the Cyberspace und Liquid Democracy gefaselt. Bekommen haben wir Amazon und Facebook. Ist das Internet gescheitert?

      Wir haben einen großen Teil der freien Meinungsäußerung bekommen, auch das Bitcoinblog… „Liquid Democracy“ kam erst mit den Piraten und schade, dass der Anlauf nicht geklappt hat, vielleicht brauchts noch einen Anlauf.

      Natürlich ist nicht alles positiv zu bewerten, wie es gelaufen ist, aber mittlerweile mit https, VPNs oder eben TOR kommen Korrekturen, die nicht zu verachten sind. Neben Kryptowährungen wären auch noch Bisq und OpenBazaar hier zu nennen.

  15. „Für den durchschnittlichen Menschen ist Gold tatsächlich irrelevant,“

    Das verrät schon viel über deine Einstellung, war aber nicht meine Frage. Meine Frage an dich war: ist Gold irrelevant?

    Eins steht jedenfalls fest – wenn es bei Bitcoin angeblich immer um den „durchschnittlichen Menschen“ gehen soll, dann sage ich sch.. auf Bitcoin. Bitcoin ist kein brauchbares Befreiiungsvehikel für sozialistische Gesellschaftsutopien, so wenig wie es das Internet war. Wenn er für dich deswegen gescheitert ist dann bitte. Der Markt sieht das anders.

    • “Für den durchschnittlichen Menschen ist Gold tatsächlich irrelevant,”

      Das verrät schon viel über deine Einstellung, war aber nicht meine Frage. Meine Frage an dich war: ist Gold irrelevant?

      Ich verstecke meine Einstellung nicht, auch nicht hinter Pseudonymen, was ich übrigens auch an Dir schätze. Gegenfrage: Wofür ist Gold heute tatsächlich relevant? Ich sehe da als erstes Technologie, der Goldpreis ist (vielleicht ein bisschen weniger) volatil wie der Bitcoinpreis und ich würde beides niemandem als Investment empfehlen (bevor die Frage aufkommt: Nein, auch keine anderen Coins).

  16. Für Gold bekomme ich 1500 Dollar die Unze. Und ich habe eine universelle Versicherung gegen Vermögensraub. Das ist für mich relevant. Um die industrielle Verwendung darf sich gerne die Industrie kümmern.

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