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Darf man das? Ethereum-Entwickler angeklagt, weil er in Nordkorea einen Vortrag hielt

Massentanz am Triumpfbogen in Pjöngjanjg. Bild von Uri Tours via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Dem Ethereum-Entwickler Virgil Griffith drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis, weil er in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang eine Präsentation über Kryptowährungen gehalten hat. Die Anklage könnte einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen – offenbart aber auch eine ethische Indolenz unter manchen Entwicklern.

Der Ethereum-Entwickler Virgil Griffith wurde am 29. November in Los Angeles festgenommen. Er hatte, so die Anklageschrift, den „International Emergency Economic Powers Act“ verletzt, indem er nach Nordkorea gereist war und dort in einer Präsentation der Regierung erklärt habe, wie man mithilfe von Kryptowährungen Sanktionen unterläuft. Griffith war und ist wohl weiterhin der „Head of Special Projects“ der Ethereum Foundation, und damit, trotz der schwammigen Stellenbeschreibung, ein hochrangiges Mitglied dieser zentralen Organisation für Ethereum.

Eine Reise mit unangenehmen Folgen

Griffith war im April dieses Jahres nach Nordkorea gereist, um in Pjöngjang auf einer Konferenz für Blockchain und Kryptowährungen vorzutragen. Zuvor hatte ihm das US-Außenministerium verboten, diese Reise anzutreten, was den Entwickler aber nicht abgehalten hatte, seine Präsentation mit dem Titel „Blockchain und Peace“ („Blockchain und Frieden“) vorzutragen.

Auf dieser Konferenz habe Griffith, so die Anklage, „mit anderen Teilnehmern diskutiert, wie die Demokratische Republik Nordkorea Blockchain- und Kryptowährungs-Technologien nutzen kann, um Geld zu waschen und Sanktionen zu umgehen“. In seiner Präsentation gab er eine Übersicht, wie Smart Contracts funktionieren und welche Vorteile dies Nordkorea bringen kann; anschließend diskutierte er dies mit mehreren Angehörigen der Regierung dieses Landes.

Im Anschluss an die Konferenz habe Griffith begonnen, Pläne zu formulieren, wie man den Austausch von Kryptowährungen zwischen Nord- und Südkorea befördern kann, „entgegen seines Wissens, dass ein solcher Austausch die Sanktionen gegen Nordkorea verletzt.“ Der US-Staatsanwalt Geoffrey S. Berman sagte: „Virgin Griffith hat hochtechnische Informationen an Nordkorea gegeben, im vollen Wissen, dass diese Informationen genutzt werden können, um Nordkorea zu helfen, Geld zu waschen und Sanktionen zu umgehen. Damit untergrub er die Sanktionen, die sowohl der Kongress als auch der Präsident verhängt haben, um den Druck auf das gefährliche Regime in Nordkorea zu erhöhen.“ Sein Assistent, General John Demers, fügt hinzu: „Trotz der Warnung, nicht zu gehen, ist Griffith offenbar nach Nordkorea gereist, einen der ärgsten Feinde der Vereinigten Staaten, wo er dem Publikum erklärt hat, wie man mit der Blockchain-Technologie Sanktionen unterwandert.“

Griffith kooperierte auch danach mit undemokratischen Staaten. Im Juli leierte er für die Ethereum Foundation eine Zusammenarbeit mit, so schreibt Coindesk, „Finanzexperten der persischen Golfregion“ an, womit vermutlich die Vereinigten Emirate und vielleicht auch der Iran gemeint sind. Dabei ging es darum, zu zeigen, dass Ethereum kompatibel mit dem islamischen Gesetz ist. Coindesk beschrieb den Zug als „einen ersten Schritt, um potentielle Investments von den Plutokraten der Region zu sichern.“ Griffith erklärte dem Magazin, sein Job sei es, „den Ball am Rollen zu halten. Es wird vermutlich nichts geschehen, aber es gibt einen hypothetischen Fall, in dem, sagen wir, der Investmentfonds der Saudis so etwas wie eine Billion Dollar in Ethereum Projekte investiert, was ein echter Segen wäre. Das wäre großartig.“ Unterstützt wurde Griffith dabei auch von ConsensSys, einem der mächtigsten Unternehmen im Ökosystem von Ethereum.

Die Ethereum-Foundation, die bisher offenbar keine Probleme mit Griffiths Handeln hatte, distanziert sich nun von ihm. Man sei über die Anklage informiert, so die Foundation, und bestätige, dass die Foundation selbst nicht an der beschriebenen Konferenz teilgenommen habe. Griffith sei als Privatmann nach Nordkorea gereist, nicht im Auftrag der Organisation.

Griffith verteidigt sich nun damit, dass er keine Geheimnisse ausgeplaudert oder keine spezifische Beratung gegeben habe, sondern lediglich ein Wissen vorgestellt habe, das öffentlich war und an vielen Stellen im Internet gefunden werden könne.

Die Kriminalisierung des Wissensaustausches

Diese Geschichte ist in mehrerlei Hinsicht brisant. Mit welchem Recht verhaften US-Behörden einen Bürger, weil er in einem anderen Land eine Präsentation gegeben hat? Man sollte meinen, dass es ein Grundrecht ist, sich an jedem Ort der Welt auf eine Bühne zu stellen und dort einen Vortrag zu halten, sofern dieser Vortrag lokal erlaubt ist und keine Staatsgeheimnisse ausplaudert.

Das der Anklage zugrundeliegende Gesetz ist der „International Economic Emergency Powers Act (IEEPA)“, ein Bundesgesetz in den USA, das es verbietet, Handelsbeziehungen mit sanktionierten Staaten wie Nordkorea einzugehen. Das Gesetz wurde erstmals von Jimmy Carter 1977 unterzeichnet. Als Begründung für die Kriminalisierung der Kooperation mit der Regierung und Unternehmen Nordkoreas wird auf die Bedrohung der USA durch das Atomwaffenprogramm Nordkoreas verwiesen.

Eigentlich bezieht sich dieses Gesetz auf Importe und Exporte. Griffith hat aber weder Güter nach Nordkorea importiert, noch hat er einen Auftrag der Regierung angenommen, eine Software zu schreiben. Es liegen nicht einmal Hinweise auf so etwas wie einen Beratervertrag vor; auch die Reise scheint Griffith selbst bezahlt zu haben. Wie kann es sein, dass eine Präsentation dieses Gesetz bricht? Die Anklageschrift gibt zwei mögliche Antworten auf diese Frage. Zum einen gibt es Hinweise, dass Griffith bei der Gründung einer Börse für Nordkorea seine Hilfe oder Beratung angeboten hat, auch wenn keine Rede von einem Beratervertrag ist. Zum anderen hat sich Griffith mit Regierungsangehörigen des Landes über Proof-of-Stake und Proof-of-Work unterhalten, was, so einer der Ermittler, dahingehend gedeutet werden kann, dass er sie dabei beraten hat, eine eigene Kryptowährung zu bilden.

Diese Hinweise sind sehr dünn, vor allem die Diskussion über Proof of Stake und Proof of Work ist geradezu lächerlich. Es ist absurd, dass Griffith dafür, dass er auf einer Konferenz in Nordkorea über die Konsensverfahren von Blockchains diskutierte, nun womöglich bis zu 20 Jahre ins Gefängnis muss. Der Austausch von Wissen – oder auch nur die blanke Kommunikation über ein Thema – wird damit in einer extremen Weise kriminalisiert. Wird es irgendwann auch gefährlich, Informationen auf einem Blog auszubreiten, weil es sein könnte, dass Kriminelle sie lesen? Könnte das alte Gesetz, dass die Weitergabe von Kryptographie als Munitionsschmuggel gilt, auf diese Weise wieder zurückkehren? Muss man in Zukunft penibel aufpassen, im Urlaub nicht mehr über Bitcoin zu reden? Die Verhaftung könnte einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen.

Moralisch fragwürdig

Allerdings zieht die Affäre auch ethische Fragen nach sich. Griffith wusste, welches Leid das Regime in Nordkorea über seine Bürger bringt. Er wusste auch, dass Nordkorea ein übermäßig militarisiertes Land ist, dessen Atomprogramm ein Massensterben verursachen kann. Ihm dürfte ferner bekannt sein, dass Nordkorea bereits einige Ambitionen bezüglich Kryptowährungen zeigt. So gibt es etwa Hinweise darauf, dass die Regierung Nordkoreas hinter den Hacks auf südkoreanische Börsen sowie hinter der globalen Welle der WannaCry-Ransomware steht, und – wenn auch sehr zarte – Vermutungen, dass Nordkorea Kryptowährungen benutzt, um das Atomprogramm voranzutreiben. Ungeachtet der gesetzlichen Situation ist es ethisch sehr fragwürdig, eine solche Regierung dabei zu unterstützen, Kryptowährungen für ihre Zwecke einzusetzen; im besten Fall ist es extrem naiv, zu denken, das Regime würde Blockchain für „etwas Gutes“ (etwa den Frieden) nutzen.

Man könnte darin einen gewissen rebellische Habitus sehen, nach der Art, dass der Bruch von Gesetzen und der Widerstand gegen die Staatsgewalt der USA an sich eine gute Tat sind, weil die Staatsgewalt schlecht ist, unabhängig davon, was die Handlung bewirkt und mit wem man dabei kooperiert. Ungünstiger ist aber eine andere Interpretation, die Griffith mit seinen Kommentaren zu der Kooperation mit den Finanzexperten des Persischen Golfs offenbart: Es geht dabei, Geld in das Ethereum-Ökosystem zu pumpen, egal, von wem dieses Geld kommt, solange es nur Startups und Dapps hilft, Kapital zu erhalten – und solange es den Marktpreis von Ethereum stützt.

Eine solche ethische Indolenz findet man im Finanzwesen vermutlich nicht selten. Dies macht sie aber nicht unbedingt besser. Oft werden Bedenken über die Folgen von Technologie und Technologie-Austausch damit hinweggefegt, dass Technologie neutral sein. Der kanadische Techniksoziologe Andrew Feenberg hat diese Argumentation als eine der schwerwiegendsten Ideologien von Technologie bezeichnet, die Ingenieure und andere Technologen davon freimacht, sich über die Folgen ihrer Schöpfungen den Kopf zu zerbrechen. So scheinen sich die Entwickler von Privacy-Technologie – sei es bei Kryptowährungen wie Monero, sei es bei Mixern für Bitcoin – keine Gedanken darüber zu machen, dass ihre Technologien genutzt werden, um Einnahmen durch Betrug und Ransomware (und schlimmeres) zu waschen.

Aber wenn jemand wie Griffith nicht nur hinnimmt, dass seine Technologie für böse Zwecke genutzt wird, sondern auch aktiv Regimes wie in Nordkorea über sie aufklärt, stellt dies noch einen ganz anderen Tatbestand dar. Er akzeptiert nicht nur, dass Technologie auch missbraucht wird – sondern fördert den Missbrauch aktiv. Während man also auf der einen Seite fragen darf, inwieweit die Behörden in den USA hier einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, sollte man ebenso fragen, ob Entwickler und Aktivisten wie Griffith – und ihr Umfeld wie die Ethereum Foundation oder ConsenSys – nicht auch gut beraten wären, ein wenig mehr über die ethischen Implikation ihrer Arbeit nachzudenken.

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14 Kommentare zu Darf man das? Ethereum-Entwickler angeklagt, weil er in Nordkorea einen Vortrag hielt

  1. Im Grunde zeigt der Fall doch nur mal wieder die Ohnmacht der Mächtigen gegenüber Kryptowährungen. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Nationalstaaten Macht verlieren und die einzelnen Personen diese hinzugewinnen. Wir sollten keine Angst vor einer solchen Zukunft haben, sondern diese als Chance begreifen. Wird Macht dezentralisiert, so sinkt z.B. die Wahrscheinlichkeit von Kriegen. Die einzelne Person ist bestimmt nicht bestrebt, einen Krieg zu organisieren.

  2. Vielen Dank für den ausbalancierten Artikel!

    Die Frage ist tatsächlich nicht einfach, denn selbst Code müsste seit den ganzen Gerichtsverfahren der EFF unter „Freedom of Speech“ fallen und auch das PGP Exportverbot wurde letztendlich gekippt, aber das „Land der Freien“ ist offensichtlich selektiv sehr unfrei. Die Anklageschrift ist leider sehr vage, aber wenn alleine der Vortrag dort aufgezählt ist, dürfe die Anklage auf sehr dünner Beweis- oder gar Indizienlage beruhen und ist beunruhigend.

    Nordkorea ist sicherlich kein Land, in dem man sein Leben verbringen möchte, aber auch Iran und Kuba werden von den USA teilweise willkürlich sanktioniert. Auch ich habe auf Kuba mit Menschen über Kryptowährungen gesprochen soweit dies möglich war, muss ich jetzt befürchten, dass ich auf einer No-Fly Liste der USA gelandet bin?

    Sicher, auf dieser Konferenz dürften nur offizielle Vertreter anwesend gewesen sein und kein „Fußvolk“, aber diese genießen wohl auch Bildung und dürften sich vielleicht ein positives Bild der Technologie gemacht haben und dies vielleicht sogar weitertragen. Jedenfalls dürften sie zu den wenigen im Lande gehören, die über den großen roten Nachbarn und seine großartige Firewall irgendeinen Zugang zum öffentlichen Internet haben. Information ist immer ein erster Schritt zur Freiheit und vielleicht erkennt ja jemand dort das Potenzial und weiß es für seine Mitmenschen zu nutzen?

    Ich weiß nicht, inwieweit selbst staatliche Stellen den limitierten Zugang zum Internet nutzen können, auch nicht ob sie auf ihren Rechnern mit Redstar OS irgendeine Drittsoftware installieren können und selbst auf besagtem Kuba war das so ziemlich die größte Hürde überhaupt, sich an den wenigen Hotspots ins Internet einzuloggen, selbst für einfache Mails. In Havanna existiert ein (wirres) Mesh-Artiges Netzwerk mit Kabeln, Richtfunk und Wi-Fi, als Tourist bekommt man davon allerdings kaum etwas mit, geschweige man kann sich irgendwo einloggen. Es entsteht mittlerweile wohl ein 3G/4G Netz, leider konnte man zumindest vor 2 Jahren als Touri keine Sim Karte kaufen und die Gebühren deutscher Sim Karten waren jenseits von 10 Euro pro Minute telefonieren, von Surfen war gar keine Rede. Aber auch solche Mesh-Netzwerke könnten für Kryptowährungen genutzt werden, wenn nur ein Node auch an das öffentliche Netz angeschlossen ist, oder man könnte Sidechains innerhalb dieser Mesh Netzwerke verwalten, wir sind da noch ziemlich in den Anfängen…

    Private Layer in öffentlichen Netzen werden wohl auch immer wichtiger werden, nachdem neben China nun auch Russland sein Internet abschirmt und etliche kleinere Staaten einzelne Dienste mehr oder weniger erfolgreich zensieren. Kovri, ein Fork des i2pd Projektes, welches eine Reimplementierung in C++ des Original Java I2P Projekts ist, muss man trotz üppigem Funding als gescheitert ansehen: https://forum.getmonero.org/9/work-in-progress/86967/anonimal-s-kovri-full-time-development-funding-thread
    Leider war der Eifer des zuständigen Entwicklers viel zu hoch und statt mit einer minimal funktionierenden Version zu starten, will er jetzt ein ganzes Privacy Framework bauen, leider ohne Absprache mit der Community und anderen Entwicklern und das zieht sich jetzt drei Jahre. Aber auch solche Fails haben manchmal einen guten Output, denn jemand ist auf die Idee gekommen, dass man das Java Projekt mittlerweile auch ohne die grässliche Java Runtime betreiben und ein Binary erstellen kann, daraus wurde I2P-zero, welches bald zusammen mit TOR in die Monero Binary gebündelt wird. Damit kann der User dann auswählen, ob er sich herkömmlich über das Clearnet verbindet oder über einen der Anonymisierungslayer. Ist eigentlich fertig, aber wurde im letzten Release nicht aufgenommen, da mit dem Switch des Mining Algorithmus zu RandomX, den fehlenden Payment IDs bereits genügend Potenzial für Verwirrung der User vorhanden ist und da das nur eine Sache des Wallets ist, ist dafür weder eine Hard- noch Softfork notwendig.

    • Hehe, das klingt typisch nach Entwickler. Ich kenne Leute, die seit zwei Jahren an etwas arbeiten, aber es nicht schaffen, es zu veröffentlichen, weil sie sich in ihrer Testumgebung zu tode testen. Ich dagegen schreibe meinen miserablen Code in eine .php Datei, und da ist es —

      Du bist ziemlich abgeschweift, um dann wieder irgendwo zu landen, wo es einen Monero-Link abzustauben gibt 😉

      • Naja, Privacy ist ja ein Monero Thema und wir machen uns tatsächlich Gedanken zu repressiven Regimes wie Iran, Nordkorea und wie man Menschen dort helfen kann, deshalb I2P und TOR. Und ja, ich sehe großes Potenzial gerade in repressiven Regimes für sogenannte „Privacy Coins“, denn Menschen dort werden wegen viel harmloseren Dingen verfolgt als z.B. einem gewissen Wohlstand… Ich bin in meinen letzten Kommentaren ziemlich wenig zu Monero abgeschweift, auch wenn diese oft lang waren, die Brücke ließ sich dann eben zu schwer bauen 😉

        Aber insgesamt war die Entwicklung um Kovri sehr ernüchternd und auch so etwas spreche ich offen an, denn trotz mehr als 7.000 XMR Funding, was heute über 300.000 Euro entsprechen gab es keinerlei verwertbaren Output und das Forum Funding System hat dabei versagt, denn 13 von 14 Auszahlungen wurden geleistet, nur hat scheinbar niemand überprüft ob da tatsächlich etwas brauchbares entsteht. I2P-zero ist dagegen komplett ohne Funding umgesetzt worden und funktioniert bereits…
        Bei der Softwareentwicklung gibt es zwei Extreme: Die Perfektionisten oder ganz schlechten Code, der unter Umständen (zumeist) unsicher ist. Die Kunst liegt darin, ein ordentliches Minimum Viable Product zu erstellen, was ich mit dem ersten Release Bitcoins definieren würde (okay, selbst da gabs unnützes Zeug…) oder eben auch I2P-zero bei dem man alles entfernt hat, was über die Kernfunktion des Routings von Paketen über das I2P Netzwerk hinausgeht.

  3. wahnsinn! Da ist ein Land, das gerade mal einen Flugkörper getestet hat, eine Gefahr für die bis an die Zähne bewaffneten USA. Getstet! Nicht eingesetzt (wie etwa die USA). Wer hat die Deutungshoheit über heere Motive hier? Oder ist es nur der latent dumme Anti-Kommunismus, der „free speech“ nur dann erlauben will , wenn es dem Regime passt? Und egal wie die Meinungsmanipulation hier läuft: Geld und ethische Motive? Wer exportiert noch gleich Waffen in alle Welt, und sorgt dafür, dass fast ein ganzer Kontinent ausgebeutet wird, und Despoten ihre Landsleute unterdrücken? Schade eigentlich, dass die Nord Koreaner keine Bodenschätze haben, die „uns“ nützen.
    >> Er akzeptiert nicht nur, dass Technologie auch missbraucht
    >> wird – sondern fördert den Missbrauch aktiv.
    Hä? Sind da die Staatsanwaltschaftspferde mit dem Autor durchgaloppiert? Ich wünschte der Autor wäre etwas neutraler in seiner Position zu Nord-Korea…

  4. Es ist wahrscheinlich zu bezweifeln dass hier sehr sicherheitsrelevante Geheiminformationen
    bereitgestellt wurden die sich Nordkorea nicht aus anderen öffentlich zugänglichen Quellen beschaffen würde. Mich würde mal die Agenda dieser „Konferenz“ und z.B. die Vortragsfolien interessieren.

    Als jemand der im wissenschaftlichen Umfeld arbeitet hatte ich immer den Eindruck, dass Austausch zwischen den Blöcken generell eher zur Annäherung beiträgt. Wollen wir hoffen dass das so bleibt. Das wurde in der Vergangenheit natürlich auch nicht immer und von allen so gesehen. Es gab da mal die sogenannte McCarthy Ära.

  5. @Frosch: „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Nationalstaaten Macht verlieren und die einzelnen Personen diese hinzugewinnen.“
    @Frosch. Es gibt keine Nationalstaaten mehr , nur Imitate. Und auch diese Imitate sind in der Auflösung, besonders in der westlichen Welt. Dadurch gewinnt nicht der Einzelne an Macht sondern die Welt der Konzerne. In der Welt der Konzerne sind Menschen rechtlos. Ein echter Nationalstaat verkörpert das Souverän des Volkes, da würde dem Einzelnen am meisten Macht verleihen. Zuletzt gab es in Deutschland sowas bis 1914/18. (Die Zeit zwischen 1870- 1914 war ide absolute Blütezeit für die Deutschen. Dannach begann die Zerstörung – bis heute -Endphase läuft). Seitdem sind wir in der Imitatform. Das sind Scheinstaaten, die zwar sich so anhören wie Staate aber keine sind.

  6. Die USA sind also ethisch und Nord Korea nutzt diese Technologie für „böse“ Zwecke?
    Wer definiert Ethik?
    Hat jemand schon einmal eine wirklich ethische Person getroffen? – Diese kommen einem sehr tot vor.
    Ethiker haben eh einen Tick!
    Mir ist klar dass ich in einem riesen Irrenhaus lebe, aber bitte schickt mich nicht in die hardcore Gummizelle: USA.

    • Historisch sieht man, dass es immer „gut“ ist, ein Feindbild aufrecht zu halten, um von eigenen Missständen abzulenken. Ironischerweise sieht man diese Taktik in den USA eher bei den konservativen Republikanern, die angeblich so stark an „Werten“ orientiert sind. Notfalls wird eben ein Krieg angezettelt, worüber die Medien berichten können, nebenbei wird noch die eigene (Rüstungs)industrie gestärkt.

      Die Transparenz Bitcoins wäre eigentlich die perfekte Anwendung für öffentliche Ausgaben, damit skandalöse Verschwendung nicht erst nach Jahren zum Vorschein kommt wie bei Gorch Fock, A400M, BER, Elbphilharmonie, Stuttgart21 und wie sie alle heißen. Auch Trumps Steuererklärung ist für mich ein solcher Fall, denn gerade ein Staatsoberhaupt sollte transparent darstellen können, dass sein Handeln nicht auf Eigeninteressen ausgelegt ist, Initiativen wie Abgeordnetenwatch sind begrüßenswert und sollten sogar ausgebaut werden. Eine Totalüberwachung der Bevölkerung wie in skandinavischen Ländern ist hingegen meiner Ansicht nach abzulehnen, auch die ganzen Programme der NSA und Co.

  7. Es heißt man solle mit Steinen schmeißen, wenn man im Glashaus ist, aber die USA werfen ja auch nicht mit Steinen, die haben grössere Gegenstände. Dabei geben sie den Takt an mit einem weltweiten Netz von Militärstützpunkten und dem um Zehnerpotenzen weltweit größten Militärbudget. Hierin ist das, was sie an Tribut (Verzeihung: Verteidigungsbeitrag) einfordern noch nicht mitgerechnet.

    Eben habe ich mal nachgeschlagen was Indolenz heißt, ich finde „ethische Schmerzfreiheit“ trifft es nicht ganz. Ich würde Naivität dazu sagen, man sollte ganz einfach wissen, mit wem man sich anlegt. Man denke daran wie Snowden sich über Hongkong nach Russland abgesetzt hat, man denke an Julien Assange, der in London im Gefängnis sitzt. Der betreffende UN Beauftragte spricht in diesem Zusammenhang, nämlich dem der Haftbedingungen von Folter! Bei alledem wurde die ursprüngliche Anklage niedergeschlagen, allein die USA begehren Auslieferung. Man denke auch an Chelsea Maning, vorher Bradly Maning. Das Verbrechen all dieser Menschen: Snowden, Assange, Maning war es die Machenschaften von Geheimdiensten (Snowden) und Militär (Assange, Maning) der Vereinigten Staaten offenzulegen, so viel zum Thema „Land of the free“, soviel zu unseren westlichen Werten.

    • Guter Beitrag, vielen Dank dafür!

      Die Frage ist, wie wir dem begegnen / gegenüberstehen sollten. Ich versuche, wo es geht bereits US-Produkte zu meiden, insbesondere Dienste, so war ich schon seit Ewigkeiten nicht auf Facebook eingeloggt, Twitter, Reddit und Gmail sind da leider Ausnahmen, auf die man schwer verzichten kann. Erstere beiden alleine aufgrund der Tatsache, dass gefühlt 99% der Kommunikation zu Kryptowährungen darüber laufen, letzteres einfach deswegen, weil ich meine Haupt E-Mail Adresse dort habe, und zwar seit der damals geschlossenen Testphase. Diese und alle verbundenen Services umzustellen wäre für mich sehr aufwändig und ich habe diesen Aufwand bisher gescheut.
      Auch wenn ich bereits etliche Male in Asien, Kanada und sogar auf Kuba war, habe ich um die USA einen weiten Bogen gemacht und tatsächlich steht das Land nicht auf meiner Bucket List.

      Dass ein Assange gerade in einer Ecuadorianischen Botschaft „Schutz“ gefunden hat und Snowden in Russland vor den freiheitlichen USA grenzt schon an einen Treppenwitz.

      Auch der relativ unbekannte Fall um Jens Söring reiht sich da irgendwie ein, auch wenn er (wahrscheinlich) nicht politisch / militärisch getrieben ist:

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