Newsticker

Square schichtet 50 Millionen Dollar des Unternehmenskapitals in Bitcoins um

Vierecke (Squares) - oder so ähnlich - übereinandergestapelt. Bild von Sonny Abesamis via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Nach Microstrategy hat nun auch der Zahlungsdienstleister Square in Bitcoin investiert. Das von Twitter-Gründer Jack Dorsey gegründete Unternehmen kauft für 50 Millionen Dollar 4.709 Bitcoin. Der Aktienkurs stieg seitdem von 151 auf 162 Euro – womit die Marktkapitalisierung um mehr als vier Milliarden Euro zulegte.

Eigentlich hält der Motley Fool nicht viel von Bitcoin, im Grunde sogar so wenig, dass die Autoren des Blogs noch nicht einmal gelernt haben, dass man keinen ganzen Bitcoin kaufen muss. Aber die Nachricht, dass Square für 50 Millionen Dollar Bitcoins kauft, nötigt selbst dem skeptischen Finanzblog Respekt ab.

Square ist ein Zahlungsdienstleister, den Twitter-Gründer Jack Dorsey mitgegründet hat, und der das Bezahlen mit Kreditkarten für kleine Unternehmen vereinfacht. Gerade mal zehn Jahre nach der Gründung bedient Square 30 Millionen Unternehmen und hat sich zu einem ernsthaften Akteur am hart umkämpften Markt für Zahlungsdienstleister gemausert.

Dass Jack Dorsey ein Fan von Bitcoin ist, ist schon längst bekannt, etwa wenn sein Twitter-Profil @jack minimalistisch nur „Bitcoin“ als Account-Beschreibung anzeigt. Mit der CashApp lässt Square dem Lippenbekenntnis schon lange Taten folgen, indem die PayPal-artige App es ihren Kunden erlaubt, Bitcoins zu kaufen. Das Angebot kommt so gut an, dass CashApp mittlerweile einen Großteil des Umsatzes an Gebühren für den Handel mit Bitcoins verdient.

Nun ging die Firma noch einen Schritt weiter. Eine Pressemitteilung am 8. Oktober verkündete den Kauf von 4.709 Bitcoins für insgesamt 50 Millionen Dollar. „Square glaubt daran, dass Kryptowährungen ein Instrument sind, um wirtschaftliche Selbstbestimmung zu erlangen, und einen Weg für die gesamte Welt aufweist, um an einem globalen Geldsystem zu partizipieren. Dies entspricht dem Ziel unseres Unternehmens.“ Das Investment in Bitcoins repräsentiere „etwa ein Prozent des Gesamtkapitals von Square am Ende des zweiten Quartals 2020.“

Während MicroStrategy einen Großteil der Kapitalreserven in Bitcoin umgeschichtet hat, geht Square also erst einmal kleine Schritte; und während der CEO von MicroStrategy sich als von Bitcoin komplett bezauberten Maximalisten entpuppt, der angesichts der Kryptowährung poetisch von „Cyber-Hornissen“ schwärmt, bleibt die Finanzchefin von Square, Amrita Ahuja, bei der Formulierung, man sei überzeugt, dass Bitcoin in Zukunft allgegenwärtig sein werde.

Der Motley Fool räumt, um wieder darauf zurückzukommen, ein, dass ein Prozent der Bilanzsumme „nicht der große Sprung“ ist, sondern eher eine Randnotiz. „Allerdings eine Randnotiz, die durchaus bemerkenswert ist. Sie erinnert Foolishe Investoren daran, dass Square innovativ und aufgeschlossen gegenüber Randbereichen ist. Für das weitere Wachstum ist das möglicherweise langfristig ein Schlüssel zum Erfolg.“

Die Aktienmärkte sehen das ähnlich. Einen Tag vor der Pressemitteilung, am 7. Oktober, stand der Kurs einer Aktie von Square bei etwa 151 Euro; heute liegt er schon bei 162 Euro, womit die Marktkapitalisierung des Unternehmens um rund 4,5 Milliarden Euro gestiegen ist. Allerdings sollte man dies in den Kontext eines starken und kontinuierlichen Anstiegs sehen, seit die Aktie im Zuge des Corona-Crashes auch kurzzeitig unter 50 Euro abstürzte.

Auch die Bitcoin-Märkte verstehen es als positive Nachricht, dass nun schon das zweite Unternehmen beginnt, Bitcoin für seine Kapitalreserven zu verwenden. Der Kurs stieg seit dem 7. Oktober von rund 10.500 auf nun 11.300 Dollar; für Square bedeutet das, dass die für 50 Millionen Dollar erworbenen Bitcoins nun schon 53 Millionen Dollar wert sind. Aber das dürfte für das Unternehmen tatsächlich nur eine Randnotiz sein.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

4 Kommentare zu Square schichtet 50 Millionen Dollar des Unternehmenskapitals in Bitcoins um

  1. Was denken echt die Banken wenn MicroStrategy und nun auch noch Square ihr Geld lieber in BTC parken? Mehr huge geht ja nicht mehr:D krasse News!

    • Paul Janowitz // 13. Oktober 2020 um 12:06 // Antworten

      Es gibt einen klaren Unterschied zwischen MicroStrategy und Square. Ersteres ist pures Gambling mit der Spekulation auf Kursgewinne. Wenn man die Rallies und Kursstürze der letzten Jahre noch im Gedächtnis hat, ist das ein Glücksspiel mit dem Geld der Aktionäre, hätte man eigentlich als Rendite ausschütten müssen und jedem überlassen, was er damit macht. Falls es kläglich scheitern sollte, wird es mit Sicherheit ein rechtliches Nachspiel geben.

      Square hingegen handelt mit Bitcoin und zieht daraus die größten Profite. Einen relativ kleinen Teil seiner freien Assets eben dahin zu bewegen ist nur konsequent, ebenso wie z.B. Bitmain große Mengen an Krypto hält.

      Ich würde daraus jedenfalls keinen generellen Trend ableiten, die Finanzabteilungen in den meisten (klassischen) Unternehmen werden sich mit Händen und Füßen wehren, ein volatiles Asset zu halten, auch die wenigsten Firmen halten Gold, obwohl dieses seit Jahrzehnten Fiat überlegen war.

      • „Ich würde daraus jedenfalls keinen generellen Trend ableiten, die Finanzabteilungen in den meisten (klassischen) Unternehmen werden sich mit Händen und Füßen wehren, ein volatiles Asset zu halten“
        Es gibt mittlerweile durchaus viele „nicht-klassische“ Unternehmen. 2 Peterchens machen noch keine Mondfahrt, aber solche Meldungen könnten schon nach und nach einen Run triggern. Wenn man sich den bisherigen 4-Jahres-Zyklus im Kryptoversum anschaut, kann man da schon auf Ideen kommen 😉

      • Paul Janowitz // 17. Oktober 2020 um 21:35 //

        Lieber DerJoe, bei einem Asset welches noch nicht mal 12 Jahre Jahre alt ist von vier-Jahres Zyklen zu sprechen ist schon gewagt, wenn Du mich fragst… Aber dieser Theorie folgend wären die Kurse ein weiteres Jahr seitwärts, bis sie dann ende 2021 in die Fantastilliarden steigen, hold on!

        Alles möglich, aber man sollte sich auch bewusst sein, dass Bitcoin von hier aus noch locker auf unter 3k gehen kann, gut in Erinnerung ist mir der Flash Crash von von über 400$ Anfang 2015 auf unter 150$ geblieben, danach war ich besser auf solche Möglichkeiten vorbereitet…

Schreibe eine Antwort zu Paul JanowitzAntwort abbrechen

Entdecke mehr von BitcoinBlog.de - das Blog für Bitcoin und andere virtuelle Währungen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen