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„Bitcoin stapelt so viele Schichten von Ideen, die schlecht sind oder falsch oder einfach nicht funktionieren.“

David Gerard ist einer der bekanntesten und scharfzüngigsten Kritiker von Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchains. Sein neues Buch, „Libra Shrugged“, widmet sich jedoch der von Facebook geplanten Kryptowährung Libra (die jetzt Diem heißen soll). Wir haben mit ihm über Libra bzw. Diem geredet – und natürlich über das, was ihn an Bitcoin stört.

Hallo David! „Krypto“ ist voll mit interessanten, bizarren, dummen und düsteren Geschichten. Warum hast du ausgerechnet ein Buch über das am lautesten angekündigte Nicht-Ereignis in der Geschichte der Kryptowährungen geschrieben – über Libra?

2019 fand man in den Mainstream-Medien zwei Stories über Krypto: Eine war der Kollaps der Börse Quadriga, die andere war Facebooks Libra. Also habe ich für Foreign Policy im Juni einen Artikel über Libra geschrieben und als Berater einigen Unternehmen Libra erklärt. Dabei wurde mir klar, dass es ein großes Interesse am Thema gibt und habe begonnen, das Buch zu schreiben. Eigentlich wollte ich es noch 2019 rausbringen, aber ich hatte viel zu tun und dann geschah 2020. Aber nun ist das Buch fertig und veröffentlicht und stößt weiterhin auf Interesse. Kaufen kann man es etwa als E-Book bei Amazon und in anderen Shops.

Ich kann nachvollziehen, weshalb Facebook Überweisungen in seine soziale Netzwerke bringen will. Aber warum wollten sie eine neue Währung dafür schaffen – und warum versuchen sie, die Blockchain neu zu erfinden? Das wirkt wie die komplizierteste denkbare Methode …

Man muss wissen, dass das Projekt Libra von vier Bitcoinern bei Facebook begonnen wurde. Sie wollten Bitcoin, aber von vernünftigen Menschen betrieben – also: von ihnen selbst. Also dachten sie über eine Blockchain nach und fragten, wie man eine Blockchain zu einer Userbasis von zwei Milliarden bringen kann.

Sie begannen nicht mit der Frage, sondern mit der Antwort – also mit der Blockchain – um dann eine Frage für die Antwort zu finden. Das funktioniert niemals gut, was dir jeder bestätigen kann, der etwas mit Blockchain macht. Nichts von dem, was Libra erreichen soll, braucht eine Blockchain.

Kürzlich hat Facebook rausgefunden, dass Blockchains nicht besonders schnell sind. Das Diem-Testnet – so heißt Libra jetzt – schafft nur 24 Transaktionen pro Sekunde. Und das ist eine geschlossene Blockchain, wofür es sehr langsam ist. Mit Sicherheit ist es zu langsam, um eine Weltwährung zu betreiben.

Es gibt noch etwas, das ich nie verstand: Nachdem Facebook Libra angekündigt hatte, haben die Regierung fast sofort reagiert. Europäische Finanzminister, wie Olaf Scholz, die Bitcoin bisher ignoriert haben, haben verkündet, dass sie Libra nicht erlauben wollen. Warum hat Libra viel mehr Staub aufgewirbelt als Bitcoin, das ja viel anarchistischer und unabhängiger ist?

Das große Problem ist nicht, dass Libra eine Art von Kryptowährung ist – sondern dass sie von Facebook kommt, und in der Größenordnung von Facebook geschieht.

Der Libra-Plan beinhaltet, dass Facebook sein eigenes Geld druckt und behauptet, dass es durch eine Reserve gedeckt wird. Das erste Problem ist, dass das ein Bankgeschäft ist. Das zweite Problem ist, dass die Reserve mehr als eine Billion Dollar betragen kann – was genügend Geld ist, um Märkte für Cash-artige Investments ernsthaft zu beeinflussen. Geldmarkt-Fonds haben das 2008 gemacht: Sie haben so viele Cash-artige Investmennts gekauft, dass neue ‚sichere‘ Investments erfunden wurden, um den Bedarf zu decken. Wie sich herausstellte, wurden sie durch schlechte Hypotheken gedeckt, und was dann geschah – das ist bekannt.

Facebook hat also einen Plan vorgestellt, der vermutlich eine weitere Finanzkrise wie von 2008 ausgelöst hätte, und dann waren sie tatsächlich überrascht, dass die Regulierer „nein“ sagten. Facebook hatte so viel Verachtung für die Geschichte von dem, was sie vorhatten, dass sie die Ereignisse vor 11 Jahren völlig vergessen hatten. Dass Libra eine Kryptowährungen ist, ist auch ein Problem, aber ich denke, es ist weniger wichtig.

Libra hat sich nun in Diem umbenannt und möchte nur ein langweiliger Dollar-Stablecoin auf einer geschlossenen Blockchain werden. Meinst du, dass das funktionieren wird? Und wird irgendein revolutionäres Potenzial übrig bleiben?

Ich bin nicht überzeugt, dass Libra jemals ein revolutionäres Potenzial hatte, außer, dass Facebook sein eigenes Geld drucken und das Gewicht seiner Reserven ins Spiel bringen kann. Aber als Dollar-Stablecoin könnte es funktionieren. Die gegenwärtige Regulierung sieht so aus, als könnte Diem nur in einzelnen Ländern laufen. Und die Diem Association würde weiterhin eine Bank werden müssen. Aber was wir dann haben, ist etwas wie PayPal, nur eben in Facebook.

Lass uns das Thema ein wenig wechseln. Du bist einer der bekanntesten Kritiker von Bitcoin und Krypto. Warum verschwendest du so viel Zeit damit, anstatt sie Dingen zu widmen, die dir gefallen? Oder ist das eine Art Hassliebe?

Ich habe begonnen, damit Geld zu verdienen, daher mache ich weiter. Im Prinzip ist es eine Unterklasse des Finanzjournalismus. Ich denke, eines der großen Probleme im Journalismus um Kryptowährungen ist, dass die Autoren sich nicht als Finanzjournalisten verstehen, sondern denken, ihr Job sei es, Werbung für Krypto zu machen. Das ist nicht in Job, am allerwenigsten. Wenn du Journalismus und Public Relations kombinierst, bleibt nur noch Public Relations.

Aber ja, du hast recht, es ist ein sehr interessantes Thema. Ansonsten würde ich mich nicht darum kümmern.

Du kritisierst Bitcoin seit Jahren. Bist du überrascht, dass es immer noch da ist, weiterhin Erfolg hat und weiterhin wächst? Hast du dich schon mal gefragt, ob du falsch liegst – vielleicht nicht auf eine abstrakte, ethische Weise, sondern eher psychologisch, wie Menschen funktionieren und wie die Welt läuft?

Ich denke nicht, dass sich die Psychologie von Kryptowährungen in der letzten Dekade verändert hat. Das Versprechen an neue User ist, dass sie reich werden, ohne etwas tun zu müssen. Reich zu werden für nichts ist ein sehr beliebtes Produkt, und das wird so bleiben. Wenn neue User die schrägen Behauptungen glauben, und sie immer wieder wiederholen, dann werden sie reich werden! Das ganze Produkt ist das Versprechen, kostenlos reich zu werden, legt aber ein technisch klingendes Makeup darüber.

Der große Unterschied ist das Makeup: 2011 war es Bitcoin, 2011 bis 2015 waren es Altcoins, 2017 ICOs, und 2020 ist es DeFi. Aber was passiert, ist immer dasselbe: Blauäugige Newsbies steigen an Bord – und werden abgezogen. Die miese Krypto-Denke ist dieselbe, die sie schon immer war: das Wunschdenken, die quasi-magischen Behauptungen, die Verschwörungstheorien über Geld – all das, was den Abgezockten das Gefühl gibt, in ein großes Geheimnis eingeweiht worden zu sein.

Ich gehe davon aus, dass Bitcoin noch für einige Dekaden da sein wird. Alles, was du brauchst, sind zwei Fans, eine Kopie der Blockchain und die Software. Die Nummer funktioniert.

Der interessantere Teil ist aber, wie Bitcoin mit dem Rest der Welt interagiert. „Erfolgreich“ ist eine Definitionssache. Bitcoin ist mit Pauken und Trompeten daran gescheitert, das „peer-to-peer electronic cash“ zu werden, das Satoshi wollte. Der einzige Usecase ist ein spekulatives Gut, das einen Preis hat. Ich denke, das unmittelbare Schicksal von Bitcoin ist es, als ein Handelsgut reguliert zu werden. Wenn Bitcoin-User mit der Welt des Geldes interagieren wollen, werden sie nach den Regeln des echten Geldes spielen müssen.

Wenn man deine Statements und dein Buch liest, bekommt man den Eindruck, du bist ein Befürworter des „alten Systems“ von Fiatgeld und finanziellen Intermediären. Meinst du, das Fiatgeld hat seine Gewohnheit abgelegt, das Geld der Leute durch Inflation zu zerstören? Und denkst du, dass Mittelsmänner finanzielle Transaktionen besser machen?

Die Frage ist ein gutes Beispiel der Verschwörungstheorien über Geld, die Bitcoiner pflegen. Erstens, wenn du dein Vermögen in Geld aufbewahrst, dann hast du Investment sehr falsch verstanden. Jeder, der das behauptet, hat keine Ahnung, wie Geld und Wirtschaft in der echten Welt ablaufen.

Zweitens, die Welt der Kryptowährungen hat ein reiches Spektrum finanzieller Intermediäre geschaffen. Wir haben Börsen, die wie schlechte und inkompetente Banken arbeiten, wir haben Betrüger, die ihr Bestes tun, dich mit falschem Finanz-Jargon um den Finger zu wickeln, und wir haben eine Menge Leute, die so tun, als wären sie große Nummern im Finanzgewerbe. Es gibt unendlich viele Leute, die mit großer Freude auf deine Kryptos aufpassen werden. Niemand kann auf Krypto schauen und behaupten, es habe die Anzahl der Mittelsmänner reduziert.

Ich versuche, Wirtschaft und Finanzen zu beschreiben, wie sie in der echten Welt funktionieren. Das sollten völlig unkontroverse Fakten über die Welt sein. Sie widersprechen aber der Bitcoin-Theorie des Geldes, weil die Bitcoin-Theorie des Geldes buchstäblich ein Produkt von Verschwörungstheorien ist. Bitcoin-Fans denken, wenn man die echte Welt beschreibt, macht man dies mit der Absicht, Verschwörer zu verteidigen.

Ok. Nehmen wir mal an, Bitcoin „gewinnt“: Jeder benutzt Bitcoin, um zu bezahlen und bezahlt zu werden und um zu sparen. Die Sicherheitsannahmen von Satoshi halten, und das Lightning-Netzwerk skaliert die Blockchain unendlich und macht Transaktionen vollständig anonym. In welcher Welt würden wir dann leben?

Bitcoin stapelt so viele Schichten von Ideen, die schlecht sind oder falsch oder einfach nicht funktionieren.

Derzeit redet man etwa wenig über die ökonomischen Probleme von Bitcoin, weil sie in den Schatten gestellt werden von den Probleme der schwankenden Preise, der Nicht-Tauglichkeit als elektronisches Bargeld sowie dem hohen Energieverbrauch. Aber die schlechten Ideen und Annahmen über Wirtschaft sind weiterhin da: Bitcoin hat keine sinnvolle monetäre Politik. Die Welt hat es mit einem Goldstandard versucht, von den 1790ern bis zu den 1930ern, aber er konnte nicht mit dem Wirtschaftswachstum der echten Wirtschaft mitziehen. Daher wurde er abgeschafft, und daher wird er auch nicht zurückkehren. Aber mit Bitcoin sollen wir zurück zu einer fixen Geldmenge gehen? Wir würden alle paar Jahre Blasen und Krisen erleben, jede in der Größenordnung der Finanzkrise von 2008.

Darüber hinaus bestehen Bitcoiner darauf, dass Deflation gut ist. Das ist schlicht falsch. Bitcoiner, die das behaupten, schauen nicht auf andere Bitcoiner, die ihre Coins horten, anstatt sie auszugeben, weil sie denken, dass der Preis steigt. Eine deflationäre Wirtschaft verkrampft sich – Deflation ist schlecht für die Wirtschaft. Das ist ganz normale Mainstream-Ökonomie, ob Bitcoiner es mögen oder nicht.

Falls das Lightning-Netzwerk ein gutes Zahlungssystem wird – warum sollte es sich mit den Problemen von Bitcoin plagen? Lightning ist coin-agnostisch – es funktioniert etwa auch mit Litecoin.Wenn Lightning ein gutes und nützliches Zahlungssystem wird, dann sollte es offensichtlich mit einem Dollar-Token benutzt werden. Das würde eine Ausweg aus den Problemen mit Bitcoin sein – entkopple das angeblich gute Zahlungssystem von einem schlechten Zahlungsnetzwerk dahinter, und du hast Lightning mit Fiatgeld.

Ich sehe keinen Weg, wie wir in einer Welt ankommen sollen, in der jeder Bitcoin benutzt um zu bezahlen und bezahlt zu werden und zu sparen. In wirtschaftlichen Begriffen ist das so als würde man sagen ‚nimm an, dass zwei und zwei fünf ergibt. Nimm es einfach an, okay?‘. Selbst wenn wir es annehmen – die Bitcoin-Ökonomie würde unter ihren eigenen Widersprüchen zusammenfallen. Geld ist ein sozialer Vertrag – Geld ist das, was die anderen als Geld akzeptieren. Bitcoiner haben nun die Gewohnheit, anzunehmen, dass alle anderen wollen, dass Geld so funktioniert, wie Bitcoiner wollen, dass es funktioniert – aber das ist einfach nicht wahr, und es hat sich immer wieder in den letzten zehn Jahren als falsch erwiesen.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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12 Kommentare zu „Bitcoin stapelt so viele Schichten von Ideen, die schlecht sind oder falsch oder einfach nicht funktionieren.“

  1. „Deflation ist schlecht für die Wirtschaft.“

    Die Frage sollte doch eher sein, ob Deflation gut oder schlecht für die Menschen ist.

  2. Und der mit Wirtschaft/Konsum eingehende Resourcenverbrauch ist auch schlecht/desaströs für unsere Umwelt.

  3. „[Ich hab zwar keine Ahnung von Kryptos und Wirtschaft, aber] Ich habe begonnen, damit Geld zu verdienen, daher mache ich weiter.“

  4. Sehr spannend, die Meinung eines Antikryptoniten zu hören, der die Auswirkungen von Krypto auf Wirtschaft – meinem Eindruck nach – durchaus gut verstanden hat. Von den meisten, die gegen (und auch für) eine Kryptowirtschaft argumentieren hat man diesen Eindruck eher nicht. Da überwiegen irrationale Ängste auf der einen, sowie Gier auf der anderen Seite.

    Chapeau an Christoph, für den wie immer erfrischenden Blick über die eigenen Filterblase hinaus.

    Im Gegensatz zu Davig glaube ich aber, dass uns Bitcoin, genau wie Gold und Immobilien als deflationäre Investmentstrategien über die nächsten Dekaden erhalten bleiben werden, selbst für den Fall, dass Bitcoin als Geld scheitern sollte, was ich so auch (noch) nicht glaube.

    Das ist schlussendlich immer eine Balance zwischen Vermögensaufbau (durch Investion und Risiko) und Vermögenssicherung (durch deflationäre Instrumente). Für sich alleine angewendet wäre jedes dieser Instrumente tödlich. Zum Glück (für die Wirtschaft) gibt es sie aber immer mindestens im Doppelpack.

  5. Oh je. Bitcoin ist schon lange nicht mehr für Nichts zu haben. War es eigentlich noch nie. Als ich 2013 knapp fünfstellig eingestiegen bin, hielten mich alle für komplett verrückt. „Eddi, geht doch mal für drei Monate in die Geschlossene, die können dir bestimmt helfen.“ Sowas war Normalprogramm.

    Und nun rufen sie mich an: „Eddi, zeig‘ mir doch mal, wie das mit dem … Dingsda geht.“

    Ob Bitcoin ein Zahlungsmittel ist? Wenn Staaten, von den Vereinigten Oberschurkenstaaten, namens USA, dazu massiv gezwungen werden, millionenschwere Zahlungen in Bitcoin abwickeln zu müssen, ist mir dieses Bezahlen tausendmal lieber, als wenn man seinen Scheißalk damit in der Kneipe bezahlen kann.

  6. Das Zitat: „Das ganze Produkt ist das Versprechen, kostenlos reich zu werden…“ ist komplett falsch bzw. wahrscheinlich der Tenor aus irgendwelchen SPAM-E-Mails. Ich z. B. bin 2017 mit 32 T EUR in die Crypto-Märkte eingestiegen und habe heute – nach Abzug aller Kosten – 57 T EUR in der FIAT-Welt erlöst. Kosten für alle Wallets, Transaktionsgebühren, etc. knapp 2 T EUR. Ich glaube nicht, dass irgendein FIAT-Banker dieses oder ein ähnliches Anlageszenario mit nur annähernd gleichem Ergebnis erzielt hätte.

  7. ok, das war haarsträubend inkompetent

  8. „Ich glaube nicht, dass irgendein FIAT-Banker dieses oder ein ähnliches Anlageszenario mit nur annähernd gleichem Ergebnis erzielt hätte.“

    Naja, das ist dann schon irgendwie das Versprechen kostenlos reich zu werden. Wie im Übrigen bei jedem anderen klassischen Invest auch. Also gegen Übernahme von Risiko, nicht wirklich kostenlos.
    Das Risiko gibt es auch bei Bitcoin immer noch. Bis zu dem Zeitpunkt vielleicht, wo „ein sozialer Vertrag“ dadurch entstanden ist, dass einfach sehr viele drin investiert sind. Der Vertrag muss ja auch erst noch entstehen. Das war beim Fiat-Geld gar nicht anders.

  9. Selten sieht man hinter den Argumenten eine durchgehende Logik. Wir sahen live 2020, was das bestehende Finanzsystem an Absurditäten und Ungerechtigkeit hervorbringt. Krampfhaft neues (Spiel-)Geld drucken, EZB-Korruption, die Schwächen sind doch schon für die meisten Menschen irgendwo spürbar. Spätestens mit dem Nullzins hat sich doch das alte Sparmodell erledigt. Und irgendwo müssen die Leute ihr Geld doch hintragen. Wer keinen Bock auf Aktien, Fonds usw. hat, der muss doch fast zwangsläufig bei Gold und/oder Bitcoin landen.
    Imo also ganz klare Wette, entweder für „der Euro bleibt alternativlos“ etc., oder dem Bitcoin eine Chance, ob als Überzeugungstäter oder Zocker.

  10. das allergeilste an Menschen, die die Zukunft hervor sagen (meinen zu) können, ist doch die grundsätzliche Regel, dass sie 2-4 Wochen später von der Realität korrigiert werden. Weiter so! Egal ob ihr Heilsversprechen verbreitet, oder den nahen Tod verkündet – meine afrikanischen Affen oder die süd-ost-aisatischen Muschelwerfer liegen genauso richtig. Einfach nur ne Mode Frage. Zitat: „Unterklasse des Finanzjournalismus“ 🙂 ja, das scheint ja hier erreicht zu sein…

  11. Kurios wie die Kommentare hier genau das bestätigen, was der Herr da im Interview sagt.

    Get-rich-quick, Halbwissen über Finanzwissenschaften und Geldwesen gepaart mit dem Gefühl, dass in der Welt etwas grundsätzlich falsch liefe und der Annahme, dass gerade BITCOIN dafür eine Lösung wäre (und zwar weil stabil, dezentral -> *magic happens* -> Problem solved)

  12. Peter Krönert // 14. Januar 2021 um 21:39 // Antworten

    Bitcoin hat sehr wohl einen intrinsischen Wert wegen des Aufwandes für seine „Herstellung“. Man braucht Energie und Geist. Für Software, obwohl man die nicht anfassen kann, muss ich ja auch bezahlen. Der Wert des Goldes resultiert aus dem Blut und Schweiß, den dessen Gewinnung kostet (s. Jack London). Bei Bitcoin ist es irgendwie ähnlich. Der tägliche Gebrauchswert von Gold hält sich in Grenzen (außer natürlich als Kontaktmaterial in der Elektronik). Die ganze Geldwirtschaft – und das lernt jeder Ökonomiestudent im ersten Semester – beruht auf Kredit. Aber bitte frag den Dozenten niemals nach der Rückzahlung des Kredites. Das ist gefährlich für die Prüfung. Gold in mg oder gar µg zu teilen, ist sinnlos. Das verschwindet unter dem Fingernagel. Mit BTC geht das aber – Dank dem Erfinder. Es ist einfach unlogisch, dass ich die Geldmenge endlos erweitern muss, um Zahlungströme zu bewältigen. Grob gerechnet gibt es über 200.000 Satoshi pro Erdbewohner. Damit sollte wohl alles zu organisieren sein. Das gefällt aber den Geldwächtern nicht. Sie würden Macht verlieren.
    Noch was, ich bin in der DDR groß geworden. Da gab es, was viele Leute nicht wissen, drei (3 !!) Geldkreisläufe. 1. es war das Geld, mit dem ich die Brötchen bezahlt habe. Der zweite streng getrennte Kreislauf war das Buchgeld für die Verrechnung der Betriebe untereinander. Einen Übergang gab es nur für z.B. Vergütungen für Patente. Und der dritte Kreislauf war das „Westgeld“, also die Deviesen. Wie alle wissen, hat auch das letztlich nicht funktioniert.
    Ich hab die große Hoffnung, dass irgendwann ein paar kluge Leute darauf kommen,das man z.B. Öl lieber nicht mit einer Währung bezahlt, deren Wert nur auf dem Namen des Herausgebers beruht.

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