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Internationaler Währungsfond warnt vor Kryptowährungen

Hauptquartier des Internationalen Währungsfonds in Washington. Bild von Javier Ignacio Acuña Ditzel via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt Regierungen davor, Kryptowährungen zu gesetzlichen Zahlungsmitteln zu erheben. Dass er sich dazu überhaupt verpflichtet fühlt, zeigt, wie weit die Krypto-Bewegung gekommen ist: Der Kopf des globalen Finanzsystems beginnt, sich bedroht zu fühlen.

Für eine lange Zeit hat der Internationale Währungsfond Bitcoin und andere Kryptowährungen weitgehend ignoriert. Wenn er sich zum Thema überhaupt geäußert hat, dann eher dahingehend, dass man Kryptowährungen zwar regulieren müsse, aber keine nennenswerte Gefahr für das Finanzwesen von ihnen ausginge. Daher fühlte sich der IWF an sich auch gar nicht zuständig. Dies scheint sich nun zu ändern, wenn die Institution vor den Gefahren durch Kryprtowährungen öffentlich warnt.

Grundsätzlich findet der IWF ja „neue digitale Formen des Geldes“: Sie können Überweisungen schneller und günstiger machen, vor allem grenzübergreifend, die finanzielle Inklusion befördern, die Resilienz des Zahlungswesens verbessern und den Wettbewerb zwischen Zahlungsanbietern vertiefen. All dies Vorteile, die das traditionelle Zahlungswesen bisher nicht bietet.

Allerdings ist das alles nicht so einfach. Die Digitalisierung des Geldes „verlangt ein signifikantes Investment sowie schwierige politische Entscheidungen, etwa darüber, welche Rollen der öffentliche und der private Bereich dabei spielen, digitales Geld herauszugeben.“

Wir kennen diese Diskussion etwa von der Europäischen Zentralbank. Wie so gut wie alle Zentralbanken liebäugelt sie schon längers mit einer CBDC, einer „Central Bank Digital Currency“, also einem von ihr herausgegebenen digitalen Euro. Doch das Projekt stockt bereits daran, sich einig zu werden, es überhaupt zu beginnen; und schon jetzt zeigt sich, wie viele Ideen, Pläne und Einwände die verschiedenen, unvermeidbar beteiligten Parteien haben. All das macht es extrem unwahrscheinlich, dass es überhaupt jemals einen digitalen Euro geben wird – und wenn, dann ist es wahrscheinlich, dass eine halbärschige Lösung herauskommt, die es zwar jedem Beteiligten recht macht, aber die meisten Vorteile digitaler Währungen verschenkt.

Länder liebäugeln mit Bitcoin als nationaler Währung

Wen wundert es, dass angesichts dieser Schwierigkeiten einige Länder „in Versuchung geraten, eine Abkürzung zu nehmen: Ein Krypto-Asset als nationale Währung anzunehmen“? Viele Kryptowährungen, schreibt der IWF, „sind tatsächlich sicher, einfach zugänglich und günstig zu überweisen.“ Wer sollte es den Regierungen einiger Länder mit monetären Problemen verdenken, zumindest darüber nachzudenken, Kryptowährungen zu benutzen? Die Lösung existiert bereits. Man muss sie nur benutzen.

Allerdings, führt der IWF fort, „glauben wir, dass die Risiken in den meisten Fällen die potenziellen Vorteile überwiegen.“ So kann der Wert extrem volatil sein. Bitcoin etwa hat im April eine Spitze von 65.000 Dollar erreicht und ist keine zwei Monate später auf die Hälfte des Wertes gefallen. Auch wegen dieser Volatilität bleiben Bitcoin und andere Kryptowährungen eine Nischenerscheinung im Finanz- und Zahlungswesen.

Und doch, stellt der IWF beinah verblüfft fest, „denken einige Länder aktiv darüber nach, Krypto-Assets den Status eines gesetzliches Zahlungsmittels zu verleihen.“ Ja, einige planen sogar, „sie zu einer zweiten (oder potenziell einzigen) nationalen Währung“ zu erheben.

Der IWF nennt keine Namen. Aber es dürfte klar sein, dass die Institution nach El Salvador blickt, wo Bitcoin per Gesetz zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht wurde. Welche anderen Länder gemeint sind, ist nicht ganz klar. Eventuell Venezuela, Argentinien oder andere südamerikanische Länder? Kann es sein, dass der IWF aus Versehen eine Information preisgegeben hat, die extrem bullisch für Bitcoin ist? Nämlich dass mehrere Länder bei der Institution angefragt haben, wie es denn wäre, Kryptos zur nationalen Währung zu machen?

Klar ist aber eines: Diese Entwicklung findet statt, und sie versetzt den IWF so sehr in Sorge, dass er öffentlich davor warnen muss. Er hat sicherlich schon im privaten gewarnt. Mit einer solchen öffentlichen Warnung will er vermutlich verhindern, dass Regierungen überhaupt auf die Idee kommen, und er will vielleicht auch Journalisten sensibilisieren.

Die Probleme, die Kryptowährungen verursachen können

Wovor konkret aber warnt der IWF? Die Institution erklärt, dass es eine Reihe von Folgen nach sich ziehe, wenn ein Land Kryptowährungen zum gesetzlichen Zahlungsmittel erhebe:

So müsse die Währung dann „von Gläubigern als Rückzahlung für Schulden angenommen werden, einschließlich der Steuerschulden.“ Geht ein Land noch weiter und macht eine Kryptowährung zu einem offiziellen Zahlungsmittel, dann sind Händler verpflichtet, es als Zahlungsmittel für alltägliche Einkäufe anzunehmen. Und daraus ergeben sich wiederum zahlreiche Probleme.

Wenn etwa Güter und Dienstleistungen sowohl in einer „echten Währung“ als auch einem Krypto-Asset bepreist werden, „würden Haushalte und Unternehmen in signifikantem Umfang Zeit und Ressourcen dafür verwenden, auszuwählen, mit welchem Geld sie bezahlen, anstatt produktiv zu sein.“ Auch die Regierung wäre den Risiken durch Wechselraten ausgesetzt, wenn sie etwa Steuern sowohl in Kryptoassets als auch in einer traditionellen Währung annehme, aber ihre Ausgaben vor allem in traditionellen Währungen erbringe.

Darüber hinaus würde die Geldpolitik an Biss verlieren: „Zentralbanken können keine Zinssätze für Fremdwährungen setzen. Wenn ein Land eine Fremdwährung als eigene annimmt, dann ‚importiert‘ es gewöhnlich die Vertrauenswürdigkeit der ausländischen Geldpolitik und versucht, die eigene Wirtschaft und die eigenen Zinssätze mit den ausländischen Geschäftszyklen in Einklang zu bringen.“ Beides sei mit Kryptowährungen nicht möglich.

Die Folge davon sei, „dass inländische Preise hochgradig instabil werden.“ Selbst wenn alle Preise in Bitcoin angegeben werden würden, „würden die Preise von importierten Gütern und Dienstleistungen weiterhin massiv schwanken.“

Auch die finanzielle Integrität würde leiden. „Ohne robuste Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung würden Krypto-Assets benutzt, um schmutziges Geld zu waschen, Steuern zu vermeiden und den Terror zu finanzieren. Dies könnte zum Risiko für das Finanzsystem eines Landes werden, für seine fiskalische Balance und für seine Beziehungen zu anderen Ländern und Banken.“

Ferner, zählt der IWF auf, könnte es an der für Kryptowährungen notwendigen digitalen Infrastruktur mangeln. Die Preis-Schwankungen könnten Banken und andere Finanzinstitutionen belasten, und die Eigenarten von Kryptowährungen sowie Betrug und Cyber-Angriffe könnten den Verbraucherschutz beeinträchtigen.

„Eine Abkürzung, die nicht zu empfehlen ist.“

Trotz all dieser Nachteile schätzt der IWF „die unterliegende Technologie“ von Kryptowährungen, „darunter ihr Potenzial für günstigere und inklusivere Finanzdienstleistungen.“ Diese sollte man nicht überssehen. Regierungen müssten sich darauf vorbereiten, solche Dienstleistungen zu erbringen „und neue Arten digitales Geld zu befördern, während sie Stabilität, Effizienz, Gleichheit und ökologische Nachhaltigkeit erhalten.“ Alles andere sei eine Abkürzung, von der der IWF abrät.

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22 Kommentare zu Internationaler Währungsfond warnt vor Kryptowährungen

  1. Den Titel kann man irgendwie abändern in: Kutschervereinigung warnt vor Einführung des Automobils als alternativem Verkehrsmittel.
    Oder irgendwas mit Amazon und stationärem Buchhandel?

  2. Multi-Akademiker // 30. August 2021 um 17:08 // Antworten

    Ja, ich entsinne mich auch noch recht gut an die letzte Fahrt mit der Kutsche von Berlin nach Paris…

    Aber ich möchte eigentlich auf eine Literatur hinweisen, die eine unter vielen anderen zu sein scheint und ich mit (direkten fachlich sehr konkreten) Anmerkungen zurück nehmen, den es ist wohl besser, dass der Eigene Topf selbst zu Wort kommt:

    Marc Friedrich. Der größte Raub der Geschichte.

    ISBN 978 3 404 60804 1

    Wir haben aufgehört zu lesen, denn soviel VERBRECHEN auf einmal im Namen von… ist kaum zu ertragen.
    Da kommen Erinnerungen aus den 1900er wieder hoch, die unsere Uromas ein Leben lang schlaflose Nächte lieferten!

    • Paul Janowitz // 31. August 2021 um 19:05 // Antworten

      Marc Friedrich / Waik scheinen in ihren Prognosen schlechter zu performen als etliche Bitcoin-Youtuber… Wenn ich mich zu ihren Kunden zählen würde, wäre ich ziemlich angefressen mit ihrer Performance der letzten Jahre.

      Es ist ziemlich einfach, einen Crash zu prophezeihen, irgendwann wird er tatsächlich kommen und nein, ich halte das von ihnen angepriesene Gold für keine Lösung.

      • Multi-Akademiker // 31. August 2021 um 19:22 //

        … vielleicht habe ich mich mit einer beispielhaften Lektüre etwas ungünstig ausgedrückt, mich haben weniger die Voraussagen interessiert , als die Beschreibungen, wie der Laden da so läuft und was da abgeht und das bestimmte Menschen so ehrlich zu sich selbst sind und NEIN zum Amt sagen und aufs hohe Salär verzichten, aber als Person keinen Schaden nehmen möchten.

        By the way:
        Unsere eigene Wahrnehmung geht in Richtung Verteilung von LebensmittelMARKEN….

  3. Markus Neumann kam im Nachrichtenmagazin Focus in einem Faktencheck 7 Jahre nach Veröffentlichung des Buches zu dem Ergebnis, dass die Vorhersagen der „Crash-Propheten“ Weik und Friedrich „einer näheren Überprüfung nicht stand“ hielten. So behaupteten sie etwa, dass ein Crash innerhalb von 2 Jahren stattfinden sollte. Dies war 7 Jahre später noch nicht der Fall. Sie sagten aus, dass die Staatsschulden weiter ansteigen würden. Laut dem Internationalen Währungsfond sanken diese hingegen. Sie sagten auch deutlich höhere Inflationsraten in der Euro-Zone voraus, tatsächlich sank die Inflationsrate. Sie rieten vom Kauf von Indexfonds ab und bezeichneten diese als „Irrsinn“. Tatsächlich konnten Anleger mit MSCI-World-Indexfonds in dieser Zeit eine Rendite von 170 Prozent erzielen. Wer hingegen wie von den Autoren empfohlen sein Geld in Gold anlegte, verlor 11,5 Prozent seines Kapitals.[11]

    • Multi-Akademiker // 31. August 2021 um 11:32 // Antworten

      Lassen wir gemeinsam uns mal forschen und fragen:

      1. Und warum ist das so?
      2. Welche (wohlgemerkt Benannte) Personen haben ein ureigenen Interesse daran, dass es eben (noch) nicht so passiert, wie die beiden Autoren (am Beispiel von..) notiert haben?

      Die 1920er Pleite war ja auch nicht „zufällig“ und weitere konkrete Absichten wollten „in einem Rutsch “ praktisch „abgearbeitet werden „.

      Also:
      Welches Schäfchen gilt es zu füttern?

    • Habe ich die Warnung des IWF vor einer völlig aus dem Ruder laufenden FIAT-Geldmengenausweitung in den letzten beiden Jahren verpasst? Oder vielleicht entfiel mir auch die Warnung des IWF vor einer immer größeren Entwertung der Sparguthaben der „kleinen Leute“ ? Aber gut, dass der IWF nochmals an das Thema Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung erinnert. …

    • Weik und Friedrich sind Angstmacher und Schreier und in der aktuellen Situation gilt es ein kühlen Kopf zu bewahren. Timing und Vorbereitung in allen Lebensbereichen ist alles.
      Wer sich hat 2 x Impfen lassen und x- fach invasiv hat testen lassen, muss sich über den großen Crash und sein Geld eh keine Gedanken mehr machen. Das erledigt sich dann von selbst.

  4. Hermestrader // 31. August 2021 um 7:13 // Antworten

    Die Weiterentwicklung von Crypto-Projekten sowie deren Assets ist als produktiv und sich schnell entwickelnd zu erkennen. Der Veränderungswille von Banken ist nicht erkennbar. Wenn Du also die Wahl hast zwischen „inflationärem Sparstrumpf“, „Coin-Bingo“ oder „FIAT-Lotto“, was würdest Du wählen?

  5. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wie das in El Salvador laufen soll. Dass jetzt jeder Bitcoin annehmen muss, ist doch einfach nicht praktikabel.

  6. Klar ist es logisch schwierig, wie es laufen soll. Man stelle sich einen Steuerbescheid in El Salvador vor, der die Steuerschuld eines Steuerpflichtigen in Bitcoin feststellt, der letztes Jahr 50000$ Gewinn gemacht hat, damals vielleicht 5 BTC. Davon soll er jetzt vielleicht 20% Steuern zahlen: 1 BTC. Bei derzeit ca. 50000$/BTC…
    Wehe, er hat nicht für seine Steuerschulden gehodlt. Oder soll der Staat sagen, er soll nach eigener Wahl 10000$ oder 1 BTC zahlen? Geht irgendwie auch nicht. Wie sollen 2 gesetzliche Zahlungsmittel in einem Steuerregime also funktionieren, wenn ihr Tauschverhältnis derart volatil ist?

    • Multi-Akademiker // 31. August 2021 um 10:29 // Antworten

      Zur Erinnerung:
      Nicht nur der olle Rockefeller hatte eine eigene Währung mit denen seine Sklaven (Angestellten) 1. Bezahlt und 2. Zudem in seinen Läden und seine Produkte nur einkaufen durften!

      Wie hat man das denn damals gemacht?

      Damals wollte es komischerweise funktionieren.

      Übrigens: nicht nur der Banause Rockefeller (gestorben 1932 oder so mit fast 100 Jahren) tat das (in den USA)

    • wenn man sich Gedanken mit Halbwissen macht, was soll dabei rauskommen ?
      Rechnungseinheit bleibt der USD, damit bekommt man seinen Steuerbescheid oder was auch immer in $ lautend.
      Zur zahlung hat man dann die Wahl sie in $ oder zum Tageskurs in BTC zu begleichen.
      Wo soll da bitte schön das Problem sein ?

  7. Kontrollverlustangst.

  8. Na so was! Die Frösche sind gegen die Trockenlegung des Tümpels!

  9. Hm, zwei Währungen gleichzeitig mit volatilem Umtauschkurs kennen lateinamerikanische Länder schon lange, so galt in vielen diesen Ländern der amerikanische Dollar neben der lokalen Landeswährung lange als Zahlungsmittel.

    Insofern würde ich sagen El Salvador ist sich der Risiken durchaus bewusst, und braucht da keine Nachhilfe vom IWF.
    Wenngleich der IWF sicher recht damit hat, dass es kein einfacher Weg ist, aber die Abhängigkeit vom US-Dollar ist eben auch kein einfacher Weg.

    Und für viele Lateinamerikanische Länder scheint die Wiedererlangung der monetären Souveränität – zumindest für die individuellen Bürger – es den Preis wert zu sein.

    • Multi-Akademiker // 2. September 2021 um 7:53 // Antworten

      Fachfrage:
      Warum gibt es denn / Warum lässt man es überhaupt zu, die „Abhängigkeit vom US-Dollar“???

      Ebenso wie man es einst von einer Handvoll von beliebigen Leuten es vor Urzeiten +ganz nach Belieben+ „festgelegt“ hat, kann dass doch auch mal keine (selbsternannte) „Leitwährung“ sein.
      Ich finde die anderen Ideen aus anderen Ländern viel erfrischender. Stichwort: Doktrin.

      Die USA verbinde ich ausschließlich mit Infrastrukturen Stand 1900 und das Nichtvorhandensein von Geschichte, Kultur, Technik (eigen erdachte) und Lebensqualität in allen Bereichen.

      Vielleicht ist es gut, dass neue Ideen von Außen das System stürzen?
      Das war oftmals vorteilhaft…

      • Paul Janowitz // 2. September 2021 um 10:40 //

        Die Leitwährung USD basiert größtenteils auf dem genialen Schachzug des Petrodollars, als man den Dollar praktisch zur einzigen Währung des wahrscheinlich wichtigsten Rohstoffs der Industrialisierung gemacht hat. Den rüstungstechnisch komplett unterentwickelten Saudis hat man moderne Waffensysteme versprochen, wenn sie im Gegenzug ihren kompletten Außenhandel in USD abwickeln und schon hat man eine enorme Nachfrage nach der eigenen Währung geschaffen, die trotz unglaublicher Defizite für Stabilität sorgt. Würden die Saudis von heute auf morgen ihr Öl in Rial oder gar Bitcoin bepreisen, wäre ein Einmarsch von US-Truppen m.M. nach nicht unwahrscheinlich, um die Terroristen, die das eigene Finanzsystem bedrohen zurechtzuweisen, praktischerweise sind die Truppen ja auch schon vor Ort.

        Ich bin ganz sicher kein Fan der weltweiten US-Dominanz, aber man muss schon sehen, dass es keine vergleichbare Armee gibt, die in feindlichem Territorium eine Enklave wie den Flughafen in Kabul hätte einigermaßen sichern können. Im Prinzip sichert diese Armee auch die Vormachtstellung des US-Dollars als Leitwährung, denn Länder wie Katar sind auf die US-Truppen angewiesen, wenn sie nicht überrannt werden wollen…

      • Andi.Maar // 2. September 2021 um 19:39 //

        > Warum gibt es denn / Warum lässt man es überhaupt zu, die „Abhängigkeit vom US-Dollar“???

        Ich glaube das war nicht unbedingt von den Regierungen so gewollt. Importe aus anderen Ländern, wie Luxuswaren ála Fernseher, liessen sich oft nur gegen Dollar kaufen. Zudem blieb der Preis da einigermassen stabil, während es oft die Landeswährung war, die beim Einkauf von Luxusgütern sehr volatil ist.
        Das hat dann am Ende einfach die Bevölkerung entschieden indem sie mehr und mehr den Dollar benutzt hat, obwohl das der Souveränität des eigenen Landes eigentlich geschadet hat. Soweit ich weiss, war vor dem Bitcoinschachzug in El Salvador auch jede Währung erlaubt, nicht nur der Dollar. Genaugenommen ist das auch immer noch so.

      • Multi-Akademiker // 3. September 2021 um 6:39 //

        Vielen herzlichen Dank.
        Hier lernt man auch noch 50 Jahre nach dem Besuch der Beruhigungseinrichtung „Schule“ genau dass, was man dort einem Kind nicht vermittelt wollte.

        Ich habe erfahren:
        Man kann eine Währung als WAFFE / Kriegsgerät einsetzen um Kriege verdeckt zu führen (Kriege sind faktisch nur um Rohstoffe geführt) und eine Währung hat einen Stellenwert dann, wenn man dafür sorgt, dass ein Kauf von Waren nur über die Verwendung eben einer bestimmten erfolgen darf.
        Auch wiederum eine Eroberungstaktik. Letztere haben ja die Schlauen Römer angewandt und haben es wohlweislich unterlassen, den anderen alles kaputt zu schießen.
        Attraktivität statt Zerstörung (und „Wir sind die Größten „) .
        Um ca 2006 herum habe ich an der Uni im Unterricht teilgenommen und erfahren, dass die Chinesen den Dollar abstoßen und sich auf Euro konzentrieren….

        Übrigens ist ja der europäische Wirtschaftraum einer der attraktivsten…. nur hier wird ggf noch was gekauft…

        Was den Dollar in Verbindung mit Öl angeht: wir zeigen derzeit sehr zügig auf andere Energieträger…

        Gestern ein hoch interessanter Bericht im TV “ wissen hoch 2″ zum Thema Wasserstoff…

        Ich hatte vor ca 7 Jahren vorausgesagt, dass es ein Wasserstoff Auto werden soll, was ich ca 2026 dann neu kaufe, da gerade jetzt erst ein neues Auto gekauft wurde.

      • Paul Janowitz // 3. September 2021 um 9:26 //

        Klar wird Währung bzw. der Zugang zum Finanzwesen als Waffe eingesetzt. Siehe Iran oder Kuba, letzteres habe ich bereits besucht und dort werden Dollar mittlerweile mit Abschlag gehandelt und Euro bevorzugt.

        Der Zugang zum internationalen Finanzwesen fest in US-Hand und dem damit verbundenen Clearing (SWIFT) ist mittlerweile aber noch ein größerer Faktor als der Zugang zu Bargeld-Devisen. Mit China gibt es mittlerweile einen starken Gegenspieler der USA und Sanktionen gegen z.B. den Iran verlaufen eher im Sande, ganz ohne USD. Die ausschlaggebende Geldmenge M2 hat sich in den USA übrigens innerhalb der letzten zwei Jahre verdoppelt, ohne dass der Dollarkurs spürbar gegenüber anderen weniger inflationären Währungen gelitten hat. Warum? Die einzig plausible Antwort ist die der Leitwährung für die meisten internationalen Geschäfte und sollte diese Vormachtstellung bröckeln, wird man ggf. auch militärisch dagegen vorgehen. SEPA funktioniert bis auf wenige Ausnahmen nur EU-weit und daneben gibt es nur noch kommerzielle Lösungen wie Western Union oder Moneygram, die praktisch auch in US-Hand sind und bestimmte Zahlungen unterbinden können, die Verrechnung geschieht meistens in US-Dollarn, unabhängig von der Quell- und Zielwährung. Bitcoin kann das Problem nur sehr bedingt lösen, wenn eine Zahlung über etliche Hops zurückführbar ist und dann irgendwo Kuba, Iran, Nordkorea oder Afghanistan auftaucht.

        Ich kann jedem nur empfehlen, sich die Vorträge von Daniel Kim anzuhören…

      • Paul Janowitz // 3. September 2021 um 9:29 //

        Ach, und auch wenn es komplett Off-Topic hier ist, ich würde persönlich nicht auf Wasserstoff als Antriebsart 2026 setzen. Die Infrastruktur für batteriebetriebene Modelle ist einfach schon viel weiter und ich sehe aktuell nicht, dass sich das innerhalb der nächsten 5 Jahre (wenn überhaupt mal) ändern würde. Wasserstoff zu lagern ist halt doch ein bisschen komplexer als Diesel oder Benzin.

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