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Disney und Adobe springen auf NFT-Boom auf

Mickey Mouse in Fantasia. Bild von JD Hancock via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Non-Fungible-Token (NFT) sind der Krypto-Trend 2021. Nun bringt auch Disney NFT-Kollektionen heraus, während Adobe eine Funktion für Photoshop vorstellt, die Bilder für NFTs vorbereitet.

Heute, am 8. November, wird das erste offizielle NFT von Walt Disney Studios veröffentlicht. Die Reihe „Disney Golden Moments“ ist eine Kollektion von einigen der beliebtesten Figuren und Icons aller Zeiten, die auf Disney+ vorkommen.

Zunächst veröffentlicht Disney zwei Figuren als NFT: Elsa, die spätere Snow Queen von Frozen, und der Zauberhut, den Micky Mouse im Zeichentrickfilm „Fantasia“ von 1940 trägt.

Morgen wird es dann weitergehen mit den Disney Golden Moments. Dann werden Figuren aus dem Pixar-Universum auf die Blockchain gebracht, etwa Wall-E und der Pizza Planet Truck aus Toy Story.

Disney+ eröffnete die Reihe jedoch schon gestern, wenn auch nicht mit selbstproduzierten Figuren, sondern angekauften: den Simpsons. Und zwar mit der klassischen Szene, wie Homer Bart würgt, sowie dem Skatebord von Bart Simpson.

Non-Fungible-Token finden damit weiter ihren Weg ins Herz der Unterhaltungsbranche. Die Token etablieren sich als in rasendem Tempo als Instrument der Kunstfinanzierung, und wenn es so weiter geht, wird es in Zukunft kaum mehr denkbar sein, Filme, Musik und Kunstwerke zu veröffentlichen, ohne diese durch ein NFT auf der Blockchain abzubilden. Zumindest scheint schon jetzt die gesamte kreative Branche, von Snoop Dogg über die New York Times zu Christi’s und nun eben auch Disney, mit NFTs zu arbeiten. Die Geschwindigkeit, mit der sich NFTs durchsetzen, ist atemberaubend und beispiellos im Krypto-Ökosystem.

Hilfreich ist dabei, dass Adobe NFTs nun auch in die beliebte Software Photoshop bringt. Mit dem angekündigten „Content Credentials“ Werkzeugkasten wird Adobe es unter anderem erlauben, Profile von sozialen Medien und Krypto-Adressen zu verbinden und in Werken zu integrieren. So tragen die Werke schon den Beweis der Urheberschaft in sich. Darüber hinaus ging Adobe eine Partnerschaft mit den NFT-Marktplätzen KnownOrigin, OpenSea, Rarible und SuperRare ein, die die „Content Credentials“ von Photoshop erkennen und prüfen.

Kurzum: Adobe stellt sich darauf ein, dass die User zunehmend ihre digitalen Photos und Kunstwerke als NFT auf die Blockchain bringen und bereitet Photoshop genau darauf vor.

Interessant ist hier wie da die Technologie, die sich bei NFTs derzeit noch herausbildet. Anfangs waren NFTs einfach nur auf Ethereum. Für diese Blockchain wurde der Standard entwickelt, mit dieser Blockchain arbeiteten die ersten Marktplätze, und auf dieser Blockchain laufen weiterhin die teuersten und exklusivsten NFTs.

Doch die hohen Gebühren auf Ethereum werden mehr und mehr zum Hemmschuh. Wenn es schon zweistellige Beträge kostet, ein Angebot zu machen, und der Abschluss eines Deals meist dreistellige, dann werden NFTs auf Ethereum nur noch eine Option für hohe Kunst – für Kunstwerke, die mindestens zu vierstelligen Preisen gehandelt werden. Darüber hinaus hemmen die hohen Gebühren gerade das, was NFTs erst so speziell machen: Den innovative Umgang mit Smart Contracts auf der Blockchain.

Mittlerweile wurde in der Ethereum-Szene weithin akzeptiert, dass die Gebühren dauerhaft so hoch bleiben werden. ETH2.0 ist zwar geplant und hat auch schon begonnen, doch es ist weiterhin unklar, ab wann und ob überhaupt es die erhoffte Erlösung bringt. Daher zieht die NFT-Szene entweder auf eine andere Blockchain um – in der Regel die Binance Smart Chain (BSC) oder Cardano (ADA) – oder auf eine Sidechain oder ein Rollup, also eine „Layer-2“ auf Ethereum. Beispielsweise unterstützen OpenSea und auch Rarible bereits die Polygon-Sidechain.

Disney lässt seine Figuren über VeVe zum NFT machen. VeVe ist eigentlich ein Startup, das plant, das „VeVeVerse“ zu gründen, in welchem Comics lebendig werden; dazu veröffentlicht VeVe zusammen mit Marvel Comichefte als NFTs auf der Blockchain und eben unter anderem mit Disney Figuren als NFTs.

Um sich weder mit den astronomischen Gebühren herumzuschlagen noch auf eine andere, unsichere Blockchain zu migrieren, benutzt VeVe das „Immutable X“-Protokoll. Dies ist eine Layer-2 auf Ethereum, die auf Basis von Zero-Knowledge-Proofs ein Rollup bildet. Immutable-X wurde speziell dafür entwickelt, NFTs und andere Token auf einem dezentralen Marktplatz zu handeln. Laut Angaben der Entwickler skaliert es auf bis zu 9.000 Transaktionen je Sekunde. Ob diese Versprechen zutreffen oder nicht – Immutable-X ist bereits die Heimat eines dezentralen NFT-Marktplatzes, auf dem zahlreiche Sammelkollektionen gehandelt werden. Die Items wurzeln in der Ethereum-Blockchain, doch Schaffung und Handel kosten kein Gas.

Benutzen kann man VeVe bislang ausschließlich durch die Apps für Android und iOS, auch wenn die NFTs prinzipiell auch auf anderen Märkten funktionieren sollten . Um auf dem Marktplatz die Sammelstücke zu kaufen, benötigt man „Gems“ – die OMI Token. Diese Token waren eigentlich die nativen Einheiten der ECOMI-Blockchain, doch das Team hinter dieser traf im späten Frühling 2021 die Entscheidung, auf ein Rollup auf Ethereum zu migrieren. Nun benötigt man sie, um auf dem VeVe-Rollup zu handeln.

Über Christoph Bergmann (2796 Artikel)
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2 Kommentare zu Disney und Adobe springen auf NFT-Boom auf

  1. Immutable X nutze ich seit längerem in dem Spiel gods unchained, es ist ein tolles Produkt, es kann seit ein paar Stunden erworben werden! Hab es schon versucht, 124 $ für den swap, ich warte noch.

  2. Polygon als SideChain wird schon viel verwendet. Lässt sich easy zu MetaMask hinzufügen und hat minimale Transaktionskosten. Gerade für NFTs, deren Wert im Bereich weniger US$ liegt, macht es über ETH aktuell einfach keinen Sinn. Da zahlt man für die TRX mehr als das NFT wert ist.

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