Die zehn meistgelesenen Artikel 2021

Was waren die wichtigsten Themen 2021? Wir schauen uns an, welche Artikel ihr am meisten angeklickt habt. Bei den Top-10-Posts fällt auf, dass es manche Themen gibt, die euch besonders interessiert haben. Eine Überraschung finden wir jedoch auf dem Spitzenplatz.
Natürlich kann man verschiedene Meinungen dazu haben, was im Jahr 2021 für Bitcoin und Krypto am wichtigsten gewesen ist. El Salvador? Tesla? NFTs? Ein Lightning-Upgrade? Das Voranschreiten von IOTAs Dezentralisierung? Die Ausbreitung von Rollups auf Ethereum? Und so weiter.
Was einem ins Auge fällt, hängt davon ab, wo man hinschaut, und wo man hinschaut, davon, was man denkt und glaubt und meint. Daher werdet ihr so viele Präferenzen finden, wie es Experten, Blogger, Influencer und User gibt. Einen etwas weniger butterweichen Indikator gibt hingegen die Statistik unseres Blogs ab: Welche Artikel habt ihr am meisten angeklickt? Was interessiert euch, was interessiert das weitere Netz am meisten?
Wie wir sehen werden, gibt es einige Themen, die immer wieder als Magnet für Leser funktionieren. Aber alles in seiner Reihenfolge.
10. Der Damm bricht – die Inflation ist heftiger als befürchtet (26. Mai)

War schon mal mehr wert: Der höchste Banknote der Eurozone. Bild von Peter Linke via flickr.com. Lizenz: Öffentliche Domäne
Als Bitcoiner seid ihr naturgemäß sensibel für inflationäre Tendenzen des Euro. Daher kommen Artikel, die die Inflation thematisieren, meistens gut an, selbst dann, wenn Bitcoin darin nur am Rande auftritt.
Ende Mai wurde es immer offensichtlicher, dass die tatsächliche Inflation weit über den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten zwei Prozent liegt. Das zeigte sich vor allem in geradezu surrealen Preisausschlägen für Rohstoffe wie Getreide, Ölsaaten, Holz, Aluminium, Kunststoff und so weiter. Zu Beginn des Sommers 2021 brachen diese Ausschläge langsam auch in den Konsumentenmarkt durch.
Es ist nicht ganz klar, ob die Inflation durch die Geldpolitik der EZB ausgelöst wurde oder durch externe Faktoren, wie Corona und steckengebliebene Frachter. Klar ist jedoch, dass uns das Thema auch 2022 weiter verfolgen wird.
9. Bundesregierung plant Höchstgrenze für Krypto-Zahlungen (9. März)
Auch die Regulierung in Deutschland ist ein immer wieder gerne gelesenes Thema. Im Frühjahr wurde bekannt, dass die Regierung plant, eine Höchstgrenze für Krypto-Zahlungen einzuführen, analog zur Grenze für Barzahlungen. Nach ihrem Willen sollen künftig Transaktionspartner identifiziert werden, wenn die Zahlung über 1.000 Euro hinausgeht. Damit sollen für Bitcoin noch engere Grenzen gelten als für Gold.
Ans Licht gebracht hat die Absichten der Regierung übrigens Frank Schäffler von der FDP, damals noch in der Opposition. Als Angehöriger der Regierungsfraktion hat er 2022 nun die Chance, diese und andere restriktive Pläne zu stoppen oder zumindest abzumildern.
8. Tesla kauft sich Bitcoins: Der Tag, an dem Bitcoin unheimlich wurde (8. Februar)

Tesla-Transformator. Bild von Antivolt via wikipedia. Lizenz: Creative Commons
Als Tesla einen Teil des Firmenvermögens in Bitcoins umschichtete, war dies die vielleicht wichtigste Nachricht des Jahres. Das Investment wurde Anfang Februar bekannt, der Kurs sprang innerhalb von Minuten um mehr als 3.000 Euro, um dann zu einer sagenhaften Rally anzusetzen, die Mitte April bei mehr als 60.000 Dollar gipfeln sollte. Wichtiger als dieses Zahlengeklimpere auf den Märkten dürfte aber das sein, was sich mit dem Tesla-Investment andeutet: Eine Hyperbitcoinisierung. Bitcoin schafft den Sprung in Unternehmens-Portfolios, und es wird denkbar, dass die Unternehmen, die hier zögern, zu Verlierern werden.
Zwar blieb der große Durchbruch in diesem Jahr aus, und Tesla das einzige Unternehmen von Weltrang, das sich auf Bitcoin einließ. Aber was 2021 nicht geschah, kann ja 2022 noch passieren.
7. Wenn die Kurse tanzen und die Wale halten (20. Mai)

Bitcoin-Preis in Euro am 19. und 20. Mai nach TradingView
Die Rally, die im Februar begann, setzte sich das ganze Frühjahr hin fort. Sie erreichte Mitte April ihre Spitze, um von dort aus zu sinken. Nach einer kurzen Beruhigung spielten die Märkte Ende Mai wieder verrückt: Der Kurs brach von 35.000 Euro auf zeitweise nur noch 25.000 Euro ein, um sich dann aber wieder ziemlich zügig zu erholen.
6. Die Frage der Fragen: Hat der Bärenmarkt bereits begonnen? (18. Mai)
Nur zwei Tage zuvor haben wir hier gefragt, ob der Bärenmarkt bereits begonnen hat. Wir haben einige Anhaltspunkte dafür gesammelt, etwa die enorme Anzahl von Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Milliarde Dollar, der sogenannte “Einhorn-Index”. Neben solchen handfesten Hinweisen auf Bären fanden sich aber auch Spuren auf ein Anhalten des Bullenmarktes, etwa die Gelddruckerei durch die Zentralbanken.
In der Vergangenheit war es immer relativ eindeutig, ob nun Bullen oder Bären die Bitcoin-Kurse regieren. Im Jahr 2021 ist es anders. Noch im Dezember ist unklar, ob der aktuelle Knick einen latent schon dauernd dagewesenen Bärenmarkt bestätigt, oder ob er nur ein korrigierender Knick eines weiterlaufenden Bullenmarktes war.
5. Nun auch Sichuan: Das Ende des chinesischen Bitcoin-Minings (21. Juni)
Eine weitere Entwicklung, die uns 2021 immer wieder beschäftigt hat, war China. China hat in diesem Jahr das Bitcoin-Mining verboten, zunächst noch auf eine vage Weise, die Hoffnung ließ, dass nur das CO2-intensive Kohlekraftmining verboten ist. Als jedoch auch Mining in Sichuan verboten wurde, einer Provinz, die dank der Staudämme reich an sauberer Energie ist, war klar: China will die Miner wirklich und prinzipiell ausmerzen.
Der darauf folgende Exodus der Miner in die USA, nach Kanada, Kasachstan, den Iran, Norwegen, Island, Russland und so weiter dürfte einer der gravierendsten Prozesse der Bitcoin-Ökonomie sein. Neben der enormen Belastung unvorbereiteter Stromnetze hat dies den Effekt, Bitcoin weiter zu dezentralisieren.
4. Wie der reichste Mann der Welt Bitcoin disst, zum Boss von Dogecoin wird und eine totgeglaubte Diskussion wiedererweckt (17. Mai)

Elon Musk. Bild von Ninian Reid via flickr.com. Lizenz: Creative Commons
Nochmal Tesla, nochmal die Tage zwischen dem 17. und 20. Mai. Erneut geht es um die enormen Kursausschläge der Kryptomärkte: Im am viertmeisten gelesenen Artikel des Jahres berichten wir, wie Elon Musk den hohen Stromverbrauch bzw. CO2-Ausstoß von Bitcoin angreift und gleichzeitig Dogecoin unterstützt. War der Tesla-Boss eben noch der Held der Bitcoin-Szene, begann diese nun, gegen ihn zu wüten.
3. Kein Grund zur Panik. Ihr werdet alle nur ein bißchen ärmer (28. September)

Alles wird gut, nur ein dunkles Wölkchen! Bild von Zooey via flickr.com. Lizenz: Creative Commons
Inflation war, wie gesagt, ein großes Thema in diesem Jahr. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, noch während die Experten anderer Medien dem Publikum versicherten, dass die Teuerung nur 2 3 4 5 Prozent Teuerung erreichen und sowieso nur vorübergehend sein werde. Ende September erreichte die Inflation jedoch ein bedrohliches Ausmaß. Die Explosion der Preise für Energierohstoffe droht, die Herstellung von Düngemitteln zu verteuern, was sich dann auf den Lebensmittelpreisen niederschlagen könnte.
Wir sind gespannt, und auch etwas besorgt, wie diese Entwicklung 2022 weitergehen wird.
2. Bitcoin, der Klimakiller – ARD, der Vertrauenskiller (7. Mai)
In der öffentlichen Diskussion fokussierte sich die Kritik an Bitcoin während des ersten Halbjahres auf den hohen Stromverbrauch. Das führte zum Teil zu absurden Blüten, wie etwa einer Reportage in der ARD-Sendung “Kontraste”. Die war so einseitig, falsch und irreführtend, dass wir nicht anders konnten, als darauf zu reagieren. Der Artikel wurde zum am zweithäufigsten aufgerufenen des Jahres.
Mittlerweile hat sich das Thema jedoch beruhigt. Seit die Miner China verlassen haben, ist ihr CO2-Ausstoß vermutlich gesunken, und in den USA, wo mittlerweile die meisten Miner operieren, gibt es Initiativen, Mining mit nachhaltigen Energien zu fördern.
1. Cardano (ADA) erreicht Transaktionslimit – obwohl kaum etwas passiert (20. Oktober)
2021 war auch das Jahr der “Ethereum-Killer”: Ethereum hatte eindrucksvoll demonstriert, wie mächtig Smart Contracts sein können, vor allem durch DeFi und NFTs, doch gleichzeitig wurde immer offensichtlicher, dass die immer irrsinnigeren Gebühren auf Ethereum die Blockchain für viele unbenutzbar macht.
Dies schuf einen Markt für alternative Smart-Contract-Coins. Eine besondere Blüte dieser Situation war und ist Cardano: Eine Kryptowährung, deren Leitentwickler Charles Hoskinson seit Jahren damit hausiert, über Bitcoin, Ethereum und alle anderen Coins zu schimpfen und der Welt zu versichern, dass Cardano ihnen technisch meilenweit überlegen sei. Mit dieser Geschichte schaffte es Hoskinson, Cardano zu einem 70-Milliarden-Dollar-Coin zu machen – noch bevor die Blockchain überhaupt in der Lage war, Smart Contracts wirklich auszuführen.
Je näher Cardano vom Prototypen zur echten Blockchain rückte, desto mehr entzauberte sich das Projekt. Für mich wurde Cardano damit zum Inbegriff der Irrationalität und Übertreibung des Kryptomarktes im Jahr 2021 – und der Artikel, mit dem ich darauf hinwies, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, zum Meistgelesenen des Jahres. Passt irgendwie.
Danke für ein weiteres Jahr informativer Berichte und meinungsstarker Artikel über die Kryptosphäre!
Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte, dann den, dass mehr und etwas tiefgründiger über die vermeintlichen “Ethereum-Killer” berichtet wird — Polkadot, Radix, Avalanche und wie sie alle heißen. Was daran ist technisch innovativ, wo liegen die Probleme, wie ist der Stand der Entwicklung? Denn dass Smart-Contract-Ökosysteme die technisch treibende Kraft in der Kryptosphäre sind, ist denke ich unstrittig. Und dass Ethereum vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss war, ist schon rein statistisch gesehen wahrscheinlich, oder?
Auf ein neues Jahr spannender Entwicklungen!
Danke. Gute Anregung …
Das hier geht ausserhalb der Crypto Blase auch gerade etwas ab: https://youtu.be/i_VsgT5gfMc
Früher war ich regelmäßiger Leser des Blogs, mittlerweile komme ich nur noch selten vorbei. Zu viel “Krypto”, zu wenig Bitcoin. Schade.
https://blog.iota.org/iota-staking-start/
… falls jemand es noch nicht mitbekommen haben sollte und noch ein paar IOTA rumliegen hat.
Sehr interessant, danke für den Überblick. Bin zwar nicht der größte Bitcoin-Fan, aber schaue hin und wieder bei euch vorbei 🙂