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JP Morgan Boss Jamie Dimon findet es dumm, dass seine Tochter mit Bitcoins handelt, meint aber, dass Bitcoins 100.000 Dollar erreichen können

Jamie Dimon, 2013. Bild von Steve Jurvetson via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Der Chef der Megabank JP Morgan, Jamie Dimon, schimpft in einem Interview über Bitcoin. Er empfiehlt zwar nicht, Bitcoins zu verkaufen, droht aber, jeden Mitarbeiter zu entlassen, der mit Bitcoins handelt. Denn es sei dumm. Bitcoin werde über kurz oder lang scheitern. Die Bitcoin-Szene spottet derweil kreativ über den Banker.

„Es ist halt einfach keine echte Sache, und vielleicht wird es verboten,“ sagte Jamie Dimon am Dienstag auf einer Konferenz über Bitcoin. Der Geschäftsführer der Großbank JP Morgan verglich Bitcoin mit der legendären niederländischen Tulpenblase im 17. Jahrhundert. „Es ist schlimmer als Tulpenzwiebeln. Es wird nicht gut ausgehen,“ prophezeite der Großbanker, „Jemand wird getötet werden.“

Der Grund für Dimons Aussage ist relativ einfach: Bitcoin ist kein echtes Geld, da es nicht von einem Staat herausgegeben wird. Echtes Geld hat die Unterstützung der Gesetzgeber. Bitcoin nicht. Derzeit tolerieren die Staaten Bitcoin noch. Aber ab einem gewissen Punkt werden sie die Kryptowährung verbieten. Ein Beispiel sehe man ja derzeit in China, wo Handelsbörsen für Bitcoin schließen müssen.

Irgendwie geschah es, dass eine so schöne Blume wie die Tulpe zum Symbol für Finanzblasen wurde … Bild von Andrew Stawarz via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Wenig Sympathie hat Dimon für Mitarbeiter, die mit Bitcoin handeln. Er kündigte an, dass er sie „innerhalb einer Sekunde feuern“ werde, da sie erstens Regeln brechen und zweites dumm sind. Seine Tochter dürfte sich von Dimons Kommentaren nicht so arg geschmeichelt fühlen sein. Denn sie hat, so der Megabanker im Interview, selbst Bitcoins gekauft. „Der Preis ist gestiegen, und nun meint sie, sie sei ein Genie.“ Man darf sich nun vorstellen, wie Diskussionen zwischen Vater und Tochter am Esstisch der Familie Dimon aussehen …

Jamie Dimon unkt zwar gegen Bitcoin, möchte aber nicht empfehlen, jetzt sofort zu verkaufen oder Bitcoins zu shorten. „Bitcoin kann 100.000 Dollar je Bitcoin erreichen, bevor es runter geht. Daher ist das jetzt kein Ratschlag.“ Bitcoin kann also etwa 4.000 Dollar verlieren 96.000 Dollar gewinnen. Aber so hat das Dimon vermutlich nicht gemeint.

Der JP Morgan Chef tritt nicht zum ersten Mal mit Anti-Bitcoin-Statements an die Öffentlichkeit. Der Banker hat eine lange Geschichte, gegen Bitcoin zu schimpfen. Am 23. Januar 2014 (Bitcoin-Preis 800 Dollar) berichtet der Business Insider, dass Dimon sagte, Bitcoin sei „ein furchtbarer Wertspeicher. Es kann wieder und wieder repliziert werden.“ Schlimmer sei jedoch, dass keine Regierung dahinter stehe.

Am 4. November 2015 (Bitcoin-Preis 490 Dollar) schreibt das Magazin Fortune über einen neuen Kommentar von Dimon. Er sagte, der Markt für virtuelle Währungen sei nicht groß, und die Regierungen würden ihn stoppen, bevor er soweit kommt. „Keine Regierung wird jemals eine virtuelle Währung unterstützen, die Grenzen überspringt und nicht kontrollierbar ist. Es wird nicht geschehen.“ Am 20. Januar (Bitcoin-Preis 410 Dollar) erscheint schließlich ein Video, in dem Jamie Dimon ankündigt, dass Bitcoin einmal wertlos sein werde.

Natürlich sorgen Dimons Aussagen in der derzeit erfolgsverwöhnten Bitcoin-Szene für Gelächter. ShapeShift-CEO Eric Vorhees bringt es mit einem Tweet auf den Punkt:

Übersetzung: Ich kann mich nicht genau erinnern. War es Bitcoin oder JP Morgan, das von der Regierung mit Steuergeldern gerettet wurde?

Ein Twitterer namens Billy is Great legt noch einen drauf:

Übersetzung: Jamie Dimon hat Bitcoin eben Betrug genannt. Hmm … man könnte fast meinen, Bitcoin hat zerstörerische Kredite herausgegeben, wurde dann herausgeschlagen und musste niemals ins Gefängnis gehen.

Etwas subtiler ist der Spott von Barry Silbert von der Digital Currency Group.

https://twitter.com/barrysilbert/status/907665092690563073

Der vielleicht wichtigste Bitcoin-Investor fragt, „Was ist das denn, haben wir 2013?“, um dann zu schreiben, er hoffe, dass niemand Dimon erzähle, dass vermutlich die Hälfte seines Vorstands Bitcoins besitze.

Bei all der Erheiterung darf man aber doch fragen, ob Jamie Dimon nicht zumindest ein bißchen Recht hat. Schließlich hängt Bitcoin, in seiner derzeitigen Gestalt, doch davon ab, dass es von der Regierung erlaubt ist. Oder wie seht ihr das?

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