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MiniPOS: Ein einfaches Interface, um Bitcoin Cash in den Einzelhandel zu bringen

Bitcoin Cash schreibt sich auf die Fahnen, der Bitcoin zu sein, der benutzt werden kann. Zwar bleiben die User derzeit noch aus, doch unter Entwicklern setzt der Forkcoin Energien frei. Dabei kommen auch Projekte wie der MiniPOS heraus, die für Bitcoin selbst nicht so viel Sinn ergeben würden.

Bitcoin ist ein Geld, das Mittelsmänner überflüssig macht. Da Bitcoins sich natürlich und ohne Erlaubnis durch das Netz bewegen, ist es nicht mehr notwendig, dass man einen Mittelsmann beauftragt, wenn man Zahlungen akzeptiert. Man braucht lediglich eine Wallet, um eine Adresse zu haben, und ein kleines Skript, das bei Netzwerkknoten nachfragt, ob eine Zahlung angekommen ist, und diese Info dann rüberfunkt.

Dass ein Großteil der Bitcoin-Akzeptanz doch über Mittelsmänner wie BitPay läuft, ist eigentlich traurig. Mit MiniPOS gibt es jetzt ein Tool, im Einzelhandel Bitcoin Cash vollständig ohne Mittelsmänner auf die einfachste denkbare Weise zu akzeptieren. Wir haben ein Interview mit James Howells, einem der Entwickler, geführt.

James Howells

Du bist einer der Entwickler von MiniPOS. Kannst du mir etwas über eure Firma und euer Team erzählen?

Yeah … ich bin einer von zwei Teammitgliedern. Wir testen und schreiben die Software zusammen, und ich allein baue die Hardware, auf der sie laufen soll. Wir sind ein Startup mit einer einfachen Idee, die es Händlern erlaubt, BCH Transaktionen ohne Bestätigung in ihrem Laden für Güter und Dienstleistungen zu akzeptieren.

Der Source Code ist 100 Prozent Open Source, wie auch die Hardware. Wer will, kann sie auch selbst bauen, aber wir bevorzugen es natürlich, wenn man sie bei uns bestellt.

Kannst du mir erklären, was MiniPOS macht, sowohl aus technischer Perspektive als auch der des Users?

MiniPOS ist ein Gerät für den Laden, auf dem der Besitzer seinen xpub-Schlüssel eingeben kann, den er auf einer anderen Wallet erzeugt hat. Dann kann er mit dem ‚Terminal‘ Zahlungen im Geschäft empfangen. Das Terminal zeigt einen QR-Code, konvertiert die Fiat-Summe in BCH gemäß Coinmarketcap, und checkt dann über die APIs von verschiedenen Block-Explorern, ob die Transaktion im MemPool ist. Sobald verschiedene Blockexplorer das bestätigt haben, gibt der MiniPOS eine ‚Zahlung beglichen‘ Nachricht aus.

Kann man den MiniPOS auch ohne das Gerät, sondern auf dem Smartphone benutzen?

Ja, man muss nicht das Gerät von uns kaufen. Man kann es einfach auf einem anderen System installieren und mit dem eigenen Smartphone verbinden. Das Terminal ist nur eine Option. Die Software baut auf jedem System einen MiniPOS-Server auf, der durch jeden Webbrowser im ganzen Netzwerk genutzt werden kann.

Das heißt, ich muss die Software einfach nur auf einem PC installieren oder das Terminal in meinen Router stecken, und schon kann ich mit jedem Gerät im Netzwerk, einem Smartphone, einem Tablet, Bitcoin Cash akzeptieren, die dann auf einer Adresse landen, die vom xpub Key erzeugt wird

Genau. Sobald das System installiert ist, kann jeder Computer und jedes Smartphone im Netzwerk ein MiniPOS-Terminal werden. Man kann aber auch nur spezifische IP-Adressen freischalten.

Nett. Habt ihr Pläne, auch verschiedene xpub Keys zu integrieren, etwa je nachdem, welcher Client sich einloggt, so dass ein einzelner MiniPOS Server ein ganzes Gebäude mit verschiedenen Shops, oder ein ganzes Einkaufszentrum, bedienen kann?

Nicht wirklich, ich denke, ein MiniPOS-Server für ein ganzes Einkaufszentrum würde die vielen gleichzeitigen Transaktionen nicht schaffen. Das würde die Hardware nicht bewältigen können. Aber ich bin sicher, mit einer besseren Hardware wäre es möglich. Wir haben aber noch nicht getestet, wieviele Transaktionen wir gleichzeitig prozessieren können. Was ich einmal geschafft habe, waren zehn verschiedene Tests gleichzeitig. Ich weiß also, dass man mit einem MiniPOS zehn Terminals bedienen kann, aber mehr kann ich nicht sagen.

Ok. Euer Zielmarkt sind also der Einzelhandel und Restaurants?

Yeah, genau, kleine Händler. Später können wir bestimmt eine Version mit einer besseren Performance bauen, um auch größere Händler und große Supermärkte, vielleicht ganze Einkaufszentren, zu bedienen. Aber die Idee von MiniPOS ist es, so günstig wie möglich zu sein, so dass wir das Gerät an so vielen Orten wie möglich installieren können.

Wie viel wird das Terminal kosten?

Derzeit ist der Preis für meinen Geschmack noch etwas hoch, aber wenn das Volumen zunimmt, können wir die Kosten reduzieren, indem wir die Produktion nach China auslagern. Derzeit kosten Terminal und einzelner Server zusammen 125 Pfund. Aber man kann die Software ja auch ohne Gerät benutzen.

Warum habt ihr MiniPOS exklusiv für Bitcoin Cash entwickelt?

Weil wir die Vision von Bitcoin unterstützen, die Satoshi 2009 begonnen hat. Allerdings kann man die Software natürlich für andere Blockchains forken, und prinzipiell kann man sie auf dem gleichen MiniPOS-Server betreiben. Aber wir fokusieren uns derzeit auf Bitcoin Cash.

Ist es für euch interessant, das Lightning-Netzwerk zu benutzen?

Lightning ist nicht Bitcoin, und ich glaube nicht, dass es Satoshis Vision für Bitcoin repräsentiert.

Warum benutzt ihr nicht Litecoin anstatt Bitcoin Cash?

Hehe. Litecoin ist nicht Bitcoin, Litecoin ist ein Klon, oder eine Kopie von dem, wofür Bitcoin steht. Es ist NICHT mein Ding und ich werde niemals einen einzigen Litecoin besitzen. Daher … für mich ist Bitcoin Cash Bitcoin, mit einem Genesis Block vom 3. Januar 2009. Das ist der Grund, weshalb wir unser Gerät für BCH entwicklen: Wir wollen mit der eigentlichen Bitcoin Blockchain arbeiten und Transaktionen dort auf die native und ursprüngliche Weise prozessieren.

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